[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Leitungstransformator, der in der Hochfrequenztechnik
beispielsweise zur Anpassung von Impedanzen verwendet werden kann.
[0002] Für den Bereich niederfrequenter Wechselströme geeignete Transformatoren enthalten
im allgemeinen einen Kern aus magnetischem Material sowie eine Primär- und Sekundärwicklung
mit jeweils wenigstens einigen Windungen. Der dadurch gebildete Vierpol soll Strom
und Spannung in gewünschter Weise ändern, d.h. eine Impedanztransformation vornehmen.
Solche Übertrager sind zur Impedanztransformation geeignet, solange die Länge des
eine Wicklung bildenden Leiters klein ist gegen die Wellenlänge. Funkantennen sollen
bekanntlich auch für sehr große Frequenzen elektromagnetische Energie, d.h. beliebige
Signale, unverzerrt übertragen. Bei Breitbandübertragern werden deshalb beide Wicklungen
so eng gekoppelt, daß sie Leitungen mit definiertem Wellenwiderstand und vernachlässigbarem
Strahlungsverlust bilden. Mit Leitungsübertragern kann praktisch jedes rationale
Übersetzungsverhältnis realisiert werden (NZT 1966, Heft 9, Seiten 527 bis 538).
[0003] Es ist ferner bekannt, daß Induktivitäten auch in Flachbauweise als sogenannte gedruckte
Spulen ausgeführt sein können. Sie bestehen dann aus einem Leiter, beispielsweise
in der Form einer Spirale, der auf der Oberfläche eines flachen Körpers aus elektrisch
isolierendem Material angeordnet ist. Die gegenüberliegende Flachseite des Isolierstoffkörpers
kann mit einer großflächigen Metallisierung versehen sein (1987 IEEE MTT-S Int. Microwave
Symp.Dig., Vol. 1, Seiten 123 bis 126).
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Leitungsübertrager zu vereinfachen
und zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1. In dieser Ausführungsform in Streifenleitungstechnik ist der Leitungstransformator
einfach herstellbar. Ferner ist eine gute Reproduktion der Parameter, beispielsweise
der Teilinduktivitäten und der Gesamtinduktivität, möglich. Auch der Kopplungsgrad
zwischen den Teilinduktivitäten ist genau reproduzierbar, was besonders bei der Realisierung
von Allpaßfiltern wichtig ist.
[0006] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung Bezug genommen, in
der ein Ausführungsbeispiel eines Leitungstransformators gemäß der Erfindung schematisch
veranschaulicht ist.
Figur 1 zeigt eine Draufsicht eines Leitungstransformators und
in Figur 2 ist diese Ausführungsform in einem Schnitt dargestellt.
In Figur 3 ist ein Ersatzschaltbild einer besonderen Ausführungsform des Leitungstransformators
veranschaulicht.
[0007] In der Ausführungsform eines Leitungstransformators in Streifenleitungstechnik gemäß
Figur 1 ist ein Substrat 2 auf seinen beiden Flachseiten mit deckungsgleichen, beispielsweise
spiralförmig ausgebildeten, Leiterbahnstrukturen versehen, von denen in der Figur
nur die obere sichtbar und mit 4 bezeichnet ist. Diese Leiterbahnstruktur 4 bildet
zwischen ihrem Leiterbahnanfang 7 und ihrem Leitderbahnende 9 mindestens eine, vorzugsweise
mehrere Windungen.
[0008] Im Schnitt gemäß Figur 2 sind sowohl die obere Leiterbahnstruktur als auch die untere
Leiterbahnstruktur 5 erkennbar. An der unteren Leiterbahnstruktur 5 ist der Leitderbahnanfang
mit 8 und das Leiterbahnende mit 10 bezeichnet. Der Leiterbahnanfang 8 an der unteren
Flachseite des Substrats 2 und das Leiterbahnende 9 an der oberen Flachseite des
Substrats 2 sind durch eine Leitungsbrücke 6 miteinander verbunden.
[0009] Mit dieser Leitungsbrücke 6 zwischen dem Leiterbahnende 9 der oberen Leiterbahnstruktur
4 und dem Leiterbahnanfang 8 der unteren Leiterbahnstruktur 5 erhält man gemäß dem
Ersatzschaltbild der Figur 3 einen Leitungstransformator mit einem Übersetzungsverhältnis
von 1:-1. Durch die elektrische Verbindung zwischen dem Leiterbahnanfang 8 auf der
Primärseite und dem Leiterbahnende 9 auf der Sekundärseite erhält man eine gemeinsame
Mittenanzapfung, die beispielsweise an Masse liegen kann. Liegt an der Primärseite
P eine Spannung U₁ in der durch einen Pfeil in Figur 3 definierten Phasenlage, so
zeigt die Spitze des Spannungspfeils zur Mittenanzapfung. Mit der Brücke 6 erhält
man auf der Sekundärseite S eine Spannung U₂ gleicher Größe, deren Richtung ebenfalls
durch einen Pfeil angedeutet ist. Von diesem Spannungspfeil liegt der Anfang an der
Mittenanzapfung. Die Spannung U₂ auf der Sekundärseite ist somit der Spannung U₁
auf der Primärseite entgegengerichtet.
1. Leitungstransformator,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Auf den gegenüberliegenden Flachseiten eines als Dielektrikum vorgesehenen Substrats
(2) sind zwei deckungsgleiche Leiterbahnstrukturen (4, 5) angeordnet,
b) diese Leiterbahnstrukturen (4, 5) bilden gemeinsam einen Wellenleiter mit definiertem
Wellenwiderstand,
c) die Primärseite besteht aus Leiterbahnanfängen (7, 8) und die Sekundärseite besteht
aus Leiterbahnenden (9, 10),
d) die Leiterbahnanfänge (7, 8) und die Leiterbahnenden (9, 10) liegen jeweils an
den Flachseiten des Substrats (2) einander gegenüber (Figuren 1 und 2).
2. Leitungstransformator nach Anspruch 1 mit einem Übersetzungsverhältnis 1:-1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiterbahnanfang (8) der einen Leiterbahnstruktur (5) durch eine Leitungsbrücke
(6) mit dem Leiterbahnende (9) der anderen Leiterbahnstruktur verbunden ist.