[0001] Die Erfindung betrifft einen Kollektor für einen Elektromotor nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Armierung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
[0002] Elektrische Kollektormotoren werden im alltäglichen Gebrauch in einem sehr großen
und auch noch wachsendem Umfang eingesetzt und unterliegen als Massenartikel einem
starken Preisdruck. Gleichwohl sind die Anforderungen an solche Elektromotoren hinsichtlich
der gewünschten Leistungen, der thermischen und mechanischen Belastbarkeit sehr hoch.
Für diese Belastbarkeiten und die Lebensdauer der Motoren ist insbesondere die Robustheit
der Kollektoren ausschlaggebend.
[0003] Neben Kollektoren für einen niederen bis mittleren Leistungs- und Beanspruchungsbereich,
deren Lamellen lediglich durch eine isolierende Kunststoff-Vergußmasse gehalten ist,
finden sich Kollektoren für höhere Anforderungen mit besonderen, festeren Armierungsringen.
In dieser Hinsicht gibt es metallische Armierungsringe, die gegenüber den Kupferlamellen
durch Glimmereinlagen aufwendig isoliert sind. Ferner gibt es Glasrowings als Armierungsringe,
bei denen es sich allerdings aufwendig und umständlich darstellt, den Armierungsring
in seine vorgegebene Lage zu bringen und in dieser beim Verguß des Kollektors zu halten.
Dementsprechend sind Kollektoren für höhere Anforderungen von dem besonderen Herstellungsaufwand
her teurer, was wiederum die Fertigungsserien verkleinert und von daher auch wieder
die Stückkosten erhöht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kollektor bzw. ein Armierungssystem zu schaffen,
bei dem für eine hohe mechanische und thermische Festigkeit ein wesentlich verringerter
Arbeitsaufwand und eine vereinfachte Handhabung in der Fertigung vorzusehen ist.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe von einem Kollektor nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 ausgehend durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterhin wird die Aufgabe von einem Armierungsring nach dem Oberbegriff des Anspruch
2 ausgehend durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruch 2 gelöst.
[0006] Gegenüber dem vorbekannten Armierungsring aus Glasrowings besitzt der erfindungsgemäße
Armierungsring eine feste, präzise Form, die eine passende, form- und kraftschlüssige
Anlage zwischen Armierungsring und Lamelle ermöglicht. Bei kritischer thermischer
und/oder mechanischer Beanspruchung kommt der Armierungsring nicht erst über eine
Zwischenschicht von Vergußmasse zum Tragen, vielmehr liegt er direkt an. Damit werden
bereits Verformungen, Risse oder Lockerungsbewegungen unterdrückt, die, einmal aufgetreten,
die schädlichen Belastungswirkungen noch verstärken. Der geschlossene innere Ring
mit Verankerungsfortsätzen nach außen kann auch ohne Rücksicht auf den bei Hinterschneidungen
verfügbaren Querschnitt ausgelegt werden. Es ist somit nicht nötig, den Armierungsring
mit Rücksicht auf eine Schwalbenschwanzausformung oder dgl. Hinterschneidung zu dimensionieren.
Der Armierungsring ist aber weiterhin in der Lage, besondere Belastungen in der Motorfertigung
aufzufangen, wenn etwa die Wicklung des Motors durch Hotstaking an den Kollektor
angeschlossen wird, wobei Temperaturen bis über 600° auftreten. Gleichfalls stellt
das Aufpressen des Kollektors auf eine Ankerwelle eine besondere Belastung dar, die
aber durch einen Armierungsring gut aufzufangen ist.
[0007] Die entscheidenden Vorteile dieser Konstruktion liegen aber darin, daß die Form des
Armierungsrings es ermöglicht, diese in den freien Innenraum der vorher arrangierten
Kupferlamellen einzubringen und dabei mit diesen zu verhaken. Der komplette Satz von
Kupferlamellen und der Armierungsring können in einem Zuge miteinander form- und kraftschlüssig
verbunden werden. Das nachfolgende Verpressen bzw. Vergießen dient dann noch zur Fixierung
der miteinander belastbar verbundenen Teile.
[0008] Mit besonderen Vorteilen für die Serienfertigung und für die Qualität des hergestellten
Kollektors lassen sich die Armierungsringe zu Armierungen vervollständigen, bei denen
die Ringe mit Buchsen verbunden werden, so daß bereits mit der Montage die Kollektorlamellen
nicht nur zueinander, sondern auch bezüglich einer bereits vorgefertigten Innenfläche
der Buchse justiert sind. Nachfolgende Preßvorgänge liefern lediglich eine Fixierung
und ein Verfüllen des Kollektors. Die Buchse stellt aber schon die Aufpreßflächen
für eine nachfolgende Preßmontage des Kollektors auf einer Motorwelle bereit.
[0009] Mehrere Ausführungsbeispiele für den Gegenstand der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 Teilansicht eines Armierungsrings,
Fig. 2 Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 Schrägansicht des Armierungsringes nach Fig. 1 und 2, auf einem Montageschlüssel
angeordnet,
Fig. 4 schnittbildliche Ansicht des Armierungsrings wie in Fig. 2, bei Eingriff in
eine Lamelle,
Fig. 5,6 u. 7 eine andere Lamellenform bzw. ein zu dieser passender Armierungsring,
Fig. 8,9 u. 10 Konvektorring mit Innenlamellen, Querschnitt und Stirnansicht eines
dritten Armierungsringes,
Fig. 11, 12 u.13 Kollektorring entsprechend Fig. 8 sowie Querschnitt bzw. Stirnansicht
eines vierten Armierungsringes,
Fig. 14,15 u.16 Kollektorring, Querschnitt und Stirnansicht eines fünften Armierungsringes,
Fig. 17 axiale Teilansicht eines Kollektors vor dem Verpresen,
Fig. 18 Schnitt nach Linie XVIII-XVIII in Fig. 17
Fig. 19 Teilquerschnitt durch einen Kollektor,
Fig. 20 Schnitt nach Linie XX-XX in Fig. 19
Fig. 21 eine Armierung in Stirnansicht (teilweise),
Fig. 22 Schnitt nach Linie XXII-XXII in Fig. 21,
Fig. 23 Stirnansicht einer weiteren Armierung (Teilansicht),
Fig. 24 Schnitt nach Linie XXIV-XXIV in Fig. 23,
Fig. 25 Stirnansicht einer weiteren Armierung und
Fig. 26 Schnitt nach Linie XXVI-XXVI in Fig. 25
[0010] In den Fig. 1 bis 4 ist ein insgesamt mit 1 bezeichneter Armierungsring in verschiedenen
Ansichten bzw. Teilansichten dargestellt. Seine Form wird weitgehend durch die Form
von Kupferlamellen 2 eines hiermit zu erstellenden Kollektors bestimmt, welche unterseitig
ein Innensteg 3 als Verankerungssteg trägt, in der eine schwalbenschwanzförmige Ausnehmung
4 mit schrägen Hinterschneidungsflächen 5 ausgearbeitet ist (vgl. Fig. 4).
[0011] Der Armierungsring 1 weist einen innenliegenden umlaufenden Tragring 6 auf, dessen
zylindrische Außenwand 7 innerhalb der Innenstege 3 verläuft. Der Armierungsring 1
ragt nur mit Fortsätzen 8 in den Bereich der Innenstege 3 hinein. Die Verankerungsfortsätze
8 sind in Umfangsrichtung mit gleichförmigem Teilungsraster 9 auf dem Tragring 6 angeordnet
und haben in der Stirnansicht gemäß Fig. 1 ein Rechteckprofil, welches so gewählt
ist, daß es, auf Lücke gesetzt, zwischen die Innenstege 3 des Kollektors paßt. Im
Querschnittsprofil des Armierungsringes 1 gemäß Fig. 2 ist ersichtlich, daß ein solcher
Fortsatz 8 eine in die Ausnehmung des Stegs 3 passende Schwalbenschwanzform besitzt.
Es versteht sich, daß andere Verschlußformen möglich sind. Im montierten Kollektor
greift der Armierungsring mit jedem seiner Fortsätze 8 in einen Innensteg ein und
schafft eine belastbare, kraftschlüssige Verbindung über die Schwalbenschwanzform.
[0012] Zur Montage kann ein solcher Ring in die Kupferlamellen eingesetzt werden, nachdem
diese zuvor in einer geeigneten Vorrichtung kranzförmig angeordnet sind. Der Armierungsring
1 wird zunächst in Achsrichtung des Kollektors von der Stirnseite her eingeschoben,
wobei die Verankerungsfortsätze auf Lücke mit den Innenstegen 3 stehen. Durch Verdrehen
des Armierungs rings 1 in Umfangsrichtung um eine halbe Teilung 9 gelangen die Fortsätze
8 dann in Eingriff mit den Schwalbenschwanzausnehmungen 4 und schaffen die gewünschte
Verankerung.
[0013] In Fig. 3 ist der Armierungsring 1 mit seinen Verankerungsfortsätzen 8 veranschaulicht,
wie er auf einem für das Einsetzen geeigneten Montagewerkzeug 10, hier einem Achtkant-Schlüssel,
angeordnet ist. Zur Anpassung an den Schlüssel besitzt der Armierungsring 1 als Innenfläche
11 ein Poligonprofil (Achtkantprofil). Es versteht sich allerdings, daß anstelle
eines solchen Mehrkantschlüssels sehr viele andere Schlüssel bekannter Art eingesetzt
werden können.
[0014] In der Darstellung gemäß Fig. 4 ist ein einzelner Armierungsring dargestellt. Üblicherweise
finden sich an Kupferlamellen dieser Art mehrere Schwalbenschwanz-Ausnehmungen, so
daß mehrere, etwa zwei oder drei solcher Armierungsringe 1 in Achsrichtung hintereinander
einzusetzen sind. Die Lamellen werden dann über die Länge mehrfach, meistens zwei-
oder dreifach abgestützt. Durch nachfolgendes Vergießen oder Verpressen mit einem
duroplastischen Kunststoffmaterial werden die Armierungsringe und die Kupferlamellen
zu einer einstückigen Einheit geformt, in der nicht nur ausgeschlossen ist, daß sich
die Fortsätze des Armierungsrings aus den Lamellen zurückbewegen, sondern in der auch
noch beim Einsetzen verbliebene Zwischenräume verfüllt werden, um auch dort eine gleichförmige
Übertragung der Belastungen von außen nach innen sicherzustellen.
[0015] In Fig. 5 ist eine Lamelle 11 mit einem Innensteg 12 dargestellt, der (zumindest)
eine vorwiegend kreisförmige Ausdehnung 13 enthält. Ein hierzu passender Armierungsring
14 ist in Fig. 6 und 7 (Fig. 6 ist ein Schnitt nach Linie VI-VI in Fig. 7) mit Fortsätzen
15 ausgestattet, die sich von den Fortsätzen 8 des Armierungsrings 1 darin unterscheiden,
daß sie in Anpassung an die Ausnehmung 13 eine Kreisbogenkontur aufweisen. Auch dieser
Armierungsring ist so gestaltet, daß er mit ausreichendem Spiel axial in den Innenraum
eingeschoben werden kann, um dann durch Verdrehen um weniger als eine Teilung mit
den Innenstegen in Eingriff zu kommen.
[0016] In Fig. 8 ist die Wandung einer Kollektorlamelle 16 mit einem Innensteg 17 dargestellt.
Die Lamelle kann eine Rohrkollektorlamelle sein, aber auch aus einem Fließpreßstrang
oder einem Band gewonnen sein. Die - Kollektorlamelle hat einen innenseitigen Längssteg
18. Durch ein mechanisches Stanzwerkzeug werden diese Stege vom Ende her zum Inneren
angeschnitten und nach innen hin abgebogen, so daß sich Dornfortsätze 19 für eine
Verankerung ergeben. Erst nach dem Verpressen wird der in Umfangsrichtung umlaufende
Kupferkörper in einzelne Lamellen aufgeschnitten.
[0017] Um die Dornfortsätze 19 form- und kraftschlüssig zu erfassen und zu halten, wird
ein in Fig. 9 und 10 dargestellter Armierungsring 20 aus einem innenliegenden, durchlaufenden
Tragring 21 und außen daran ansetzenden Verankerungsfortsätzen 22 in Form von Klauen
mit in Achsrichtung weisenden Verankerungshöhlen 23 ausgebildet. Ein solcher Armierungsring
wird in Achsrichtung über die Dornfortsätze 19 gestülpt und kommt aufgrund der beiderseitigen
Schrägflächen zu einer spielfreien Anlage. Wird diese Anlage durch nachfolgendes Vergießen
oder Verpressen gesichert, dann vermag der Armierungsring die Lamellen 16 in einer
besonders robusten Weise gegen axiale, radiale und tangentiale Kräfte zu stützen.
[0018] In Fig. 11 ist wieder eine Kollektorlamelle entsprechend Fig. 8 dargestellt und auch
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Zu dieser Lamellenart ist gemäß Fig. 12 und Fig.
13 (Fig. 12 stellt einen Schnitt nach Linie XII-XII in Fig. 13 dar) ein anderer Armierungsring
vorgesehen. Dort werden Verankerungsfortsätze 24 als Paare von Klauen 25,26 an einem
innenliegenden Tragring 27 ausgebildet. Diese tragen an den einander zugewandten
Seitenflächen Verankerungshöhlungen 28, die der Kontur der Dornfortsätze 19 angepaßt
sind. Bei der Montage ist es möglich, diese Klauen unter Ausnutzung einer gewissen
elastischen Nachgiebigkeit der Klauenpaare 25,26 auf die Fortsätze 19 festzurasten,
so daß sich schon dann ein relativ zuverlässiger, spielfreier Sitz ergibt. Nach einem
Verpressen bzw. Vergießen des Kollektors ist die Zuordnung der Lamellen endgültig
fixiert.
[0019] In Fig. 14 ist nochmals eine Kollektorlamelle dargestellt, die unbeschadet geringfügiger
Abweichungen grundsätzlich mit der Lamelle nach Fig. 8 und 11 übereinstimmt und dementsprechend
auch mit übereinstimmenden Bezugszeichen gekennzeichnet ist. Hier weist der Dornfortsatz
19 nach unten, womit deutlich wird, daß es hier um die Armierung des Kollektors an
der gegenüberliegenden Seite geht. Ein Armierungsring 29 mit Klauen 30 und Verankerungshöhlungen
31 ist insoweit übereinstimmend mit dem Verankerungsring 20 nach Fig. 9 und 10 ausgebildet.
Zusätzlich trägt er in Axialrichtung vorspringende Distanzierungsfortsätze 32 in Form
zylindrisch an einem inneren Tragring 33 ansetzender Zylinderstifte. Mit diesen Stiften
wird der Armierungsring 29 vom Boden der jeweiligen Montage-und Vergußform nach oben
abgesetzt, so daß es zu einer Anlage der Dornfortsätze 19 in der Verankerungshöhlung
31 kommt und eine form- und kraftschlüssige Verbindung erzielt wird. Es versteht
sich dabei, daß die zylindrische Form durch andere passende Gestaltungen ersetzt werden
kann.
[0020] In Fig. 17 ist ein Teil eines Kollektors 34 mit einzelnen Lamellen 35 dargestellt,
die unterseitig profilierte Innenstege 36 mit einem verdickten Kopfteil 37 tragen.
Ein Armierungsring 38 ist formschlüssig an das axiale Profil der Kupferlamellen angepaßt,
indem er die Innenstege 36 mit ihrem Kopfteil 37 form- und kraftschlüssig aufnimmt.
Damit der Armierungsring 38 die ihm zugedachten Armierungsfunktionen wahrnehmen kann,
weist er innenseitig einen durchgehenden Ringbereich 39 auf, von dem Fortsätze 40
nach außen gerichtet sind, die die Innenlamellen bündig hintergreifen und von Lamelle
zu Lamelle eine Brücke zur Justierung und zur Druckübertragung bilden.
[0021] In Fig. 19 und 20 ist ein Teil eines Kollektors 41 mit einzelnen Lamellen 42 dargestellt,
die unterseitig profilierte Innenstege 43 mit einem verdickten Kopfteil 44 aufweisen.
Von den Enden her sind die Innenstege 43 hinterschnitten, so daß lediglich der Kopfteil
fortsatzartig in Achsrichtung vorspringt. Ein Armierungsring 45 weist einen inneren
durchgehenden Ringbereich 46 auf, der über einen äußeren Ringbereich 47 über Radialstege,
48 in Verbindung steht, so daß lediglich Öffnungen frei belassen werden, durch die
der freigeschnittene Kopfteil 44 der Lamellen 42 hindurchgreift. Damit erhalten die
Lamellen eine Festlegung in radialer und in tangentialer Richtung.
[0022] Um die Lamellen auch in axialer Richtung vollständig festzulegen, können die Kopfteile
44 an über den Armierungsring hinausragenden Enden 49 abgebogen werden, was beispielsweise
in einem Arbeitsgang mit einem vom Ende her in den montierten Kollektor eingreifendes
Stemmwerkzeug möglich ist.
[0023] Diese Festlegung ist besonders für die Stirnseite des Kollektors von Interesse, die
beim Verpressen unten liegt, da sonst der Armierungsring durch den Eintritt von Preßmasse
nach unten verschoben werden könnte. An dem gegenüberliegenden oberen Stirnende ist
eine solche zusätzlich Fixierung meistens entbehrlich, da der Armierungsring 45 unter
dem Druck von eingespritzter Kunststoffmasse in seinen mit den Lamellen 42 verhakten
Sitz hineingedrückt wird.
[0024] Die Armierungsringe haben eine hohe mechanische Belastung aufzunehmen, so daß sie
vom Material her eine gute Festigkeit aufweisen müssen. Zum anderen dürften sie keine
elektrisch leitenden Verbindungen zwischen den Lamellen schaffen, insoweit müssen
sie zumindest bereichsweise aus Isolierstoff bestehen. Für solche Produkte kommen
in erster Linie Kunststoffmaterialien in Betracht, insbesondere glasfaserumwickelte
oder harzisolierte Ringe, auch Ringe mit einem hohen Glasfaseranteil. Es versteht
sich, daß andere hochfeste Fasern gleichfalls eingesetzt werden können. Es besteht
auch die Möglichkeit, wirbel-sinterisolierter Ringe einzusetzen.
[0025] Die beschriebenen Armierungsringe lassen sich maschinell und damit preiswert vorfertigen
und überaus einfach und schnell mit den Kollektorlamellen verankern. Damit ist die
Möglichkeit gegeben, Kollektoren hoher Festigkeit derart unaufwendig herzustellen,
daß diese Armierungsringe sogar auch für mittlere Belastungen wirtschaftlich vorgesehen
werden können. Damit ist mit dem Vorteil der Großserienfertigung ein Universal-Kollektor,
der also nicht von vornherein nach Belastungsgrenzen unterschiedlich vorgegeben werden
muß, geschaffen.
[0026] In den Fig. 21 bis 26 sind Armierungen dargestellt, die nicht nur über einen außenliegenden
Armierungsring für eine feste Zuordnung der Kollektorlamellen zueinander sorgen, sondern
auch gleichzeitig in präziser konzentrischer Anordnung eine innenliegende Buchse bereitstellen,
mit der der Kollektor zentrisch und mit einem exakten Preßmaß auf eine Motorwelle
aufzubringen ist.
[0027] In Fig. 21 und 22 ist eine insgesamt mit 50 bezeichnete Armierung dargestellt, die
außenseitig einen Armierungsring 51 mit Verankerungsansätzen 52 umfaßt. Der Armierungsring
51 ist über Speichen 53 mit einer Buchse 54 verbunden, die sich axial auf beiden Seiten
der durch die Speichen 53 gebildeten Radialebene erstreckt. Über den Armierungsring
51 lassen sich Kollektorlamellen in einem mittleren axialen Bereich haltern, so daß
sie eine präzise Lage erhalten. Wird der Ringbereich zwischen den Kollektorlamellen
und der Buchse 54 mit Isolierstoff verpreßt, erhält man einen Kollektor mit einem
zentralen zylindrischen Hohlraum, der durch eine zylindrische Innenfläche 55 der Buchse
54 umgrenzt ist. Das Radialmaß dieses Hohlraums läßt sich im Wege einer Serienfertigung
mit spritzfähigem Kunststoff präzise vorgeben, wobei auch vom Material her eine Abstimmung
auf den gewünschten festen aber rißfreien Sitz möglich ist. Eine Nachbearbeitung
eines vergossenen Kollektors durch spanabhebende Bearbeitungsvorgänge wird dadurch
entbehrlich.
[0028] Eine Armierung 56 gemäß den Fig. 23 und 24 unterscheidet sich von der vorbetrachteten
Armierung im wesentlichen dadurch, daß zwei in axialem Abstand voneinanderliegende
Armierungsringe 57,58 zur besseren Abstützung der Kollektorlamellen von einer Buchse
59 gehalten werden, wobei diese Buchse geteilt ausgebildet ist und wobei jeder Buchsenteil
60,61 einen der Armierungsringe 57,58 über Speichen 62,63 trägt. Im Sinne einer guten
koaxialen Ausrichtung sind die beiden Buchsenteile 60,61 nach Art einer Muffe 64 ineinanderzustecken.
[0029] Bei einer weiteren Armierung 65 gemäß den Fig. 25 und 26, die eine innenliegende
Buchse 66 und zwei Armierungsringe 67 und 68 umfaßt, ist gleichfalls eine Unterteilung,
insbesondere zur Vereinfachung der Formwerkzeuge und Entformungsvorgänge vorgesehen,
wobei jedoch die Buchse 66 ungeteilt bleibt, während die Armierungsringe einzeln aufzustecken
sind. Hierzu sind die Armierungsringe über Speichen 69,70 mit Innenringen 71,72 verbunden,
die in enger Passung axial auf die Buchse 66 so weit aufgeschoben werden, bis sie
gegen eine von zwei Ringschultern 73,74 auf der Buchse anliegen. Nach dem Montieren
der Kollektorlamellen wird der Kollektor in der gleichen Richtung durch Preßmasse
bzw. Vergußmasse verfüllt, in der auch die Armierungsringe 67,68 aufgesteckt wurden,
so daß die Innenringe 71,72 dabei eine feste Anlage gegen die Ringschultern 73,74
erhalten.
[0030] Für das Material der Buchsen wird wieder ein isolierendes Material vorgesehen, welches
beim Aufpressen eines Kollektors auf eine Motorwelle letztere als Isolierstoffhülse
umschließt und damit den Sicherheitsanforderungen an eine Doppelisolierung entspricht.
Vorzugsweise wird als Material ein Thermoplast vorgesehen, der sich in seinen elastischen
Eigenschaften und insbesondere auch in seinen Schrumpfeigenschaften sehr gut beherrschen
läßt. Eine Verstärkung durch Fasern wie Glas-, Mineral- oder Kohlefasern führt zu
erheblich erhöhten Festigkeitswerten, wobei kurzfaserige Verstärkungen besonders
für den Spritzvorgang geeignet sind und richtungsunabhängige Festigkeitserhöhungen
liefern.
1. Kollektor für einen Elektromotor mit fächerförmig am Umfang verteilten Kupferlamellen,
die mit Hinterschneidungen aufweisenden Innenstegen in einem isolierenden Träger verankert
sind, wobei der Träger zumindest einen Armierungsring aus hochfestem isolierenden
Material einbettet, dadurch gekennzeichnet, daß der Armierungsring (1,14,20,29,38)
von einem inneren Tragring (6,21,27,33,39) nach außen vorspringende, die Innenstege
(4,12,17,36) an den Hinterschneidungsflächen kraft- und formschlüssig fassende Verankerungsfortsätze
(8,15,22,24,30,40) aufweist und daß die Buchse (54,59,66) aus Isoliermaterial innenseitig
einen Passungssitz zu einer Motorwelle bildet.
2. Armierung aus isolierendem Material für einen Elektromotor-Kollektor mit Innenstegen,
die zur Verankerung der einzelnen Lamellen dienen, zumindest vorwiegend parallel zur
KollektorAchse verlaufend nach innen vorspringen und mit Hinterschneidungsflächen
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Armierungsring (1,14,20,29,38) von
einem inneren Tragring (6,21,37,33,39) nach außen vorspringende, die Innenstege (4,12,17,36)
an den Hinterschneidungsflächen fassende Verankerungsfortsätze (8,15,22,24, 30,40)
aufweist und daß die Buchse (54,59,66) aus Isoliermaterial innenseitig einen Passungssitz
zu einer Motorwelle bildet.
3. Armierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsfortsätze
(40) in Achsrichtung gesehen ein Verzahnungsprofil mit zur Achse rückgerichteten
und zum Erfassen von achsparallelen Hinterschneidungsflächen die den Innenstegen dienenden
Schultern aufweisen.
4. Armierung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsfortsätze
(40) jeweils eine Brücke zwischen zwei benachbarten Innenstegen (36) bilden.
5. Armierung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsfortsätze
(40) in einem in Achsrichtung betrachteten Profil ein Negativ-Profil der Innenstege
(36) bilden.
6. Armierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsfortsätze
(8,15) in Umfangsrichtung gesehen ein Verzahnungsprofil aufweisen.
7. Armierung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsfortsätze
(8,15) in Achsrichtung gesehen ein zwischen die Innenstege (4,12) axial einschiebbares
Profil aufweisen.
8. Armierung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsfortsätze
(8,15) prismatische, parallel zur Achse verlaufende Stege bilden.
9. Armierung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß er innenseitig
eine Schlüsselprofilierung (Achtkantfläche 11) aufweist.
10. Armierung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlüsselprofilierung
in einem Polygon-Innenquerschnitt (11) besteht.
11. Armierung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsfortsätze
Klauen (22,24,30) für ein mehrseitiges Umgreifen der Innenlamellen (17) bilden.
12. Armierung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauen (22,24,30)
mit einer in Achsrichtung weisenden Verankerungshöhlung (23,28,31) versehen sind.
13. Armierung nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch in Achsrichtung weisende
Distanzierungsfortsätze (32).
14. Armierung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortsätze in Form
zylindrischer Stifte (32) ausgebildet sind.
15. Armierung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klauen als Klauenpaar (25,26) mit beidseitigen, einander zugewandten Verankerungshöhlungen
(28) ausgebildet sind.
16. Armierung nach einem der Ansprüche 2 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse
(54,59,66) aus Isoliermaterial innenseitig einen Passungssitz zu einer Motorwelle
bildet.
17. Armierung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (54,59,66)
aus einem thermoplastischen Material besteht.