(19)
(11) EP 0 337 306 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1989  Patentblatt  1989/42

(21) Anmeldenummer: 89106134.3

(22) Anmeldetag:  07.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62C 5/02, A62C 27/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 15.04.1988 DE 3812535

(71) Anmelder: Iveco Magirus Aktiengesellschaft
D-89017 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Eickhoff, Hans, Dipl.-Ing.
    D-7913 Senden (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kraftfahrzeug-Schaumlöscheinheit


    (57) Die Wasserpumpe (4) und die Schaummittelpumpe (7) werden in einer Kompaktanordnung zueinander auf einer einzigen Welle (9) oder einem Wellenstrang (10) angetrieben, die bzw. der vom Motor (3) des Kraftfahrzeugs angetrieben wird. Dadurch ergibt sich eine sehr kompakte Bauweise, ein sehr geringer Regelaufwand und eine einfache Verrohrung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Schaumlöscheinheit mit Wasserbehälter, kraftfahrzeugmotorgetriebener Wasser­pumpe und Druckausang als Schlauch oder Rohr, sowie mit einem Schaummittelbehälter, einer Schaummittelpumpe und einem Zu­mischer zum Druckausgang.

    [0002] Bei der Druckzumischung an Feuerwehrfahrzeugen ist es allge­mein üblich, vom Fahrzeugmotor her die Feuerlöschkreisel­pumpe anzutreiben und die Schaummittelpumpe mit einem Motor als Aggregat im Fahrzeug mitzuführen. Dieses Schaummittel-­Pumpenaggregat muß sehr aufwendig geregelt werden, weil in jedem Betriebszustand ein bestimmter Schaummitteldruck dem Wasserdruck aufgegeben werden muß. Von Nachteil ist hier der höhere Regelaufwand sowie der höhere Raumbedarf für das Schaummittel-Pumpenaggregat.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Kraftfahrzeug-­Schaumlöscheinheit der eingangs genannten Art, die nicht nur den durch die Schaummittelpumpe nach dem Stand der Tech­nik zusätzlichen Regelaufwand vermeidet, sondern sehr kom­pakt aufgebaut ist, zu niedrigen Kosten gefertigt und zuver­lässig betrieben werden kann.

    [0004] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Mittel.

    [0005] Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der Unteransprüche 2 bis 8.

    [0006] Wesen der Erfindung ist, Wasserpumpe und Schaummittelpumpe auf einer einzigen Welle oder auf einem Wellenstrang anzu­ordnen, die bzw. der vom ohnehin beim Kraftfahrzeug vorge­sehenen Antriebsmotor angetrieben ist. Die Schaummittelpumpe ist hierbei für einen höheren Pumpendruck ausgelegt als die Wasserpumpe. Insbesondere gibt sie einen ca. vier bar höheren Druck ab als die Wasserpumpe. Sie ist vorzugsweise mit einem Peripheralläufer ausgetattet. Als Zumischer kann ein an sich bekannter Zumischregler verwendet werden. Alternativ jedoch besitzt der Zumischer eine elektronische Regeleinrichtung mit entsprechenden Meßwertgebern und Regelventilen.

    [0007] Man erreicht dadurch eine sehr kompakte Bauweise mit niedri­gen Kosten und vermeidet den Regelaufwand der Schaummittel­pumpe. Die Verohrung kann relativ einfach erfolgen. Eine er­findungsgemäße Zumischung ersetzt sogar bisher bekannte Vormischeinrichtungen.

    [0008] Gemäß der Erfindung wird also das Problem gelöst, indem man die Schaummittelpumpe und die Feuerlöschkreiselpumpe in einer Tandem-Bauweise durch den Fahrzeugmotor antreibt. Dabei kann die Schaummittelpumpe irgendwo im Gelenkwellen­strang zur Wasserpumpe untergebracht werden oder direkt in Kompaktbauweise an der Wasserpumpe. Wenn vom Maschinisten die Förderleistung der Wasserpumpe herauf- oder herunterge­regelt wird, geht in jedem Fall mit der Drehzahländerung paral­lel zum Wasserdruck auch der Schaummitteldruck herauf oder herunter.

    [0009] Aus DE-PS 1 023 675 ist es bekannt, Wasserpumpe und Schaum­mittelpumpe über ein Verteilergetriebe anzutreiben. Ein derartiger Antrieb ist vergleichsweise aufwendig und inkom­pakt.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbei­spielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung ver­gleichsweise zum Stand der Technik näher beschrieben; es zeigen:

    Fig. 1 das grundsätzliche Anordnungsprinzip einer erfin­dungsgemäßen Kraftfahrzeug-Schaumlöscheinheit,

    Fig. 2 eine Schaumlöscheinheit nach Fig. 1 mit Anordnung der Wasserpumpe und Schaummittelpumpe auf einem Wellenstrang,

    Fig. 3 eine Schaumlöscheinheit nach Fig. 1 mit Anordnung der Wasserpumpe und Schaummittelpumpe in Kompakt­bauweise,

    Fig. 4 eine Schaummittelpumpe in einem schematischen Axial­schnitt,

    Fig. 5 die Schaummittelpumpe nach Fig. 4 in einem Quer­schnitt mit den Anschlußaggregaten, und

    Fig. 6 eine der Fig. 1 entsprechende Anordnung einer be­kannten Kraftfahrzeug-Schaumlöscheinheit.



    [0011] Nach den Fig. 1 bis 5 umfaßt eine Schaumlöscheinheit (1) eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Feuerwehrfahrzeugs,einen Wasserbehälter (2), eine nachgeordnete Wasserpumpe (4), dessen Saugrohranschluß mit dem Wasserbehälter (2) verbun­den ist. Der Druckanschluß der Wasserpumpe (4) führt über einen Spritzschlauch oder ein Spritzrohr (5) zur Verwendungs­stelle, wobei ein Zumischer (8) zwischengeordnet ist.

    [0012] Ferner umfaßt die Schaumlöscheinheit (1) eine Schaummittel­pumpe (7), deren Sauganschluß mit einem Schaummittelbehäl­ter (6) in Verbindung steht und deren Druckanschluß an den Zumischer (8) angeschlossen ist, um Schaummittel dem Wasser in geeigneter geregelter Weise zuzumischen, so daß ein Schaum entsteht, welcher letztlich verspritzt wird, um einen Brand oder dergl. zu löschen.

    [0013] Wasserpumpe (4) und Schaummittelpumpe (7) werden im Betrieb vom gleichen Motor (3) angetrieben, der der Antriebsmotor des Kraftfahrzeugs ist. Wasserpumpe (4) und Schaummittel­pumpe (7) laufen hierbei gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 voneinander beabstandet auf einem Wellenstrang (10) oder auf einer kurzen Welle (9) gemäß Fig. 3 in einer Kom­paktbauweise. Wellenstrang (10) und Welle (9) sind über eine Kardanwelle mit der Abtriebsseite des Motors (3) verbun­den.

    [0014] Nach den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 und 3 ist der Schaummittelbehälter (6) integriert mit dem Wasserbehälter (2) ausgebildet. Die Lage des Schaummittelbehälters (6) im Wasserbehälter (2) wird bestimmt durch die Lage der Schaum­mittelpumpe (7) im Antriebsstrang. Insbesondere ist die Lage des Schaummittelbehälters (6) so gewählt, daß sich eine kurze Schaummittelverrohrung zur Saugseite der Schaummittelpumpe (7) ergibt.

    [0015] Die Schaummittelpumpe (7) ist gemäß den Fig. 4 und 5 mit ei­nem sog. Peripheralläufer (11) ausgebildet.

    [0016] Die Prinzipskizze einer Kraftfahrzeug-Schaumlöscheinheit nach dem Stand der Technik ist in Fig. 6 gezeigt. Im Ver­gleich zur erfindungsgemäßen Schaumlöscheinheit (1) nach Fig. 1 ergibt sich beim Stand der Technik ein zusätzlicher Druckmesser (12) auf der Druckseite der Wasserpumpe vor dem Zumischer (8) sowie ein weiterer Druckmesser (13) auf der Druckseite der Schaummittelpumpe (7). Beide Drücke wer­den im Regler (14) verglichen und der Druck des Druckmes­sers (13) über einen die Schaummittelpumpe (7) separat an­treibenden Motor (15) in einer Weise nachgeregelt, daß der abgegebene Schaummitteldruck größer ist als der Wasserpumpen­druck. Ersichtlich entfallen bei der Erfindung die nach dem Stand der Technik vorgesehenen Aggregate (12, 13, 14, 15) so­wie Antriebswelle (16) zwischen Motor (15) und Schaummittel­pumpe (7).

    [0017] Alle in der Beschreibung erwähnten und/oder in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale allein oder in sinnvoller Kombi­nation sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den An­sprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Kraftfahrzeug-Schaumlöscheinheit (1) mit Wasserbehälter (2), kraftfahrzeugmotorgetriebener Wasserpumpe (4) und Druckausgang als Schlauch oder Rohr (5), sowie mit einem Schaummittelbehälter (6), einer Schaummittelpumpe (7) und einem Zumischer (8) zum Druckausgang (5),
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Wasserpumpe (4) und Schaummittelpumpe (7) in kompak­ter Zuordnung zueinander auf einer kraftfahrzeugmotor­getriebenen Welle (9) oder voneinander beabstandet auf einem kraftfahrzeugmotorgetriebenen Wellenstrang (10) laufen bzw. angetrieben sind.
     
    2. Schaumlöscheinheit nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schaummittelpumpe (7) für einen höheren Pumpen­druck ausgelegt ist als die Wasser pumpe (4).
     
    3. Schaumlöscheinheit nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schaummittelpumpe (7) einen ca. vier bar höheren Druck als die Wasserpumpe (4) abgibt.
     
    4. Schaumlöscheinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schaummittelpumpe (7) einen Peripheralläufer (11) aufweist.
     
    5. Schaumlöscheinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Zumischer (8) ein an sich bekannter Zumischreg­ler ist.
     
    6. Schaumlöscheinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Zumischer (8) eine elektronische Regeleinrich­tung mit entsprechenden Meßwertgebern und Regelventilen aufweist.
     
    7. Schaumlöscheinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schaummittelbehälter (6) im Wasserbehälter (2) integriert angeordnet ist.
     
    8. Schaumlöscheinheit nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lage des Schaummittelbehälters (6) im Wasserbe­hälter (2) durch die Anordnung der Schaummittelpumpe (7) auf der Welle (9) bzw. am Wellenstrang (10) festge­legt ist und eine kurze Verrohrung ergibt.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht