(19)
(11) EP 0 337 319 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1989  Patentblatt  1989/42

(21) Anmeldenummer: 89106177.2

(22) Anmeldetag:  07.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 25/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.04.1988 DE 3812273

(71) Anmelder: W. KORDES'SÖHNE ROSENSCHULEN GMBH & CO. KG
D-25365 Klein Offenseth-Sparries (DE)

(72) Erfinder:
  • Helms, Bernd, Dipl.-Ing.
    D-2206 Sparrieshoop (DE)

(74) Vertreter: Goetz, Rupert, Dipl.-Ing. et al
Wuesthoff & Wuesthoff Patent- und Rechtsanwälte Schweigerstrasse 2
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Maschine zum Ballieren von Strauchpflanzen


    (57) Zum Ballieren von Strauchpflanzen, insbes. Rosenpflanzen, werden die von Erdreich im wesentlichen befreiten Wurzeln (12) der Pflanzen (10) in ein feuchtigkeitshaltendes Sub­strat (14) wie Torf eingebettet und mit einer Umhüllung versehen. Zu diesem Zweck wird eine Mulde aus Drahtgitter (16) gebildet, die dann teilweise mit dem Substrat (14) gefüllt wird. Anschließend werden die Wurzeln (12) der liegenden Pflanze (10) auf das Substrat (14) aufgelegt. Sodann wird weiteres Substrat (14) auf die Wurzeln (12) aufgebracht. Schließlich wird das Drahtgitter (16) durch Zusammenbiegen zweier Ränder (24, 26) der Mulde zu einer Röhre verformt, und die Ränder (24, 26) des Drahtgitters (16) werden miteinander fest verbunden. Eine Maschine zum Durchführen dieses Verfahrens hat mindestens einen Trog (48), auf den das Drahtgitter (16) auflegbar ist. Ein Stempel (74) ist zum Trog (48) komplementär gestaltet und in diesen hineindrückbar, um das Drahtgitter (16) zu einer Mulde zu verformen. Zum Festhalten des Drahtgitters (16) an mindestens einem Längsrand des Troges (48) ist eine Haltevorrichtung (64) vorgesehen, und um diesen Längsrand ist mindestens eine Klappe (60, 62) zum Abkanten des Drahtgitters (16) schwenkbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ballieren von Strauchpflanzen, insbes. Rosenpflanzen, bei dem aus Drahtgitter in Form eines flachen Gitterabschnittes, der an mindestens einem von zwei einander abgewandten Rändern vorspringende Drahtenden aufweist, eine Mulde gebildet wird, die Mulde teilweise mit einem feuchtigkeitshaltenden Substrat wie Torf gefüllt wird, die von Erdreich im we­sentlichen befreiten Wurzeln der liegenden Pflanze auf das Substrat aufgelegt werden, weiteres Substrat auf die Wurzeln aufgebracht wird, das Drahtgitter durch Zusammen­biegen der beiden genannten Ränder zu einer Röhre verformt wird, und die genannten Ränder miteinander fest verbunden werden, indem durch Maschen längs eines Randes Drahtenden vom anderen Rand hindurchgesteckt werden, und diese Draht­enden anschließend umgebogen werden.

    [0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Maschine zum Ballieren von Strauchpflanzen, insbesondere Rosenpflanzen, mit min­destens einem Trog, auf den ein Drahtgitter auflegbar ist.

    [0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1857927 ist eine von Hand betätigbare Vorrichtung zum Ballieren von Strauch­ pflanzen bekannt, bei der an der Oberseite eines kasten­förmigen, in Draufsicht rechteckigen Behälters eine Matte aus elastischem Material an einer ersten starren waage­rechten Leiste aufgehängt ist. Diese Leiste ist mittels eines Gestänges um eine zu ihr parallele Achse schwenkbar am Behälter gelagert. Die Matte hängt in Ruhestellung an der ersten Leiste, bildet im Behälter einen Trog von etwa halbkreisförmigem Querschnitt, erstreckt sich über den von der ersten Leiste entfernten oberen Behälterrand hinweg und hat ein freies Ende, an dem eine mit einem Handgriff versehene zweite starre Leiste befestigt ist. Auf den von der Matte gebildeten Trog wird ein Drahtgeflecht aufge­legt, auf dieses etwas Ballenmaterial geschüttet, die Pflanze mit ihren Wurzeln darauf gelegt, wieder Ballenma­terial aufgeschüttet und dann die mit dem Handgriff ver­sehene, am freien Ende der elastischen Matte befestigte zweite Leiste gegen die etwas angehobene, am Gestänge be­festigte erste Leiste gedrückt. Dadurch erhält das Ballen­material eine zylindrische Form und wird gleichzeitig unter einem gewissen Druck in das Drahtgeflecht einge­hüllt. Dabei sollen Drahtenden am freien Ende des Draht­geflechts durch Zwischenräume an dessen entgegengesetztem Ende gesteckt und durch Andrücken der ersten Leiste abge­bogen werden und dadurch den vom Drahtgeflecht gebildeten Zylinder schließen.

    [0004] Gegenüber dem rein manuellen Ballieren von Strauchpflanzen ist diese bekannte Vorrichtung vorteilhaft; ihre Handha­bung ist aber doch recht umständlich. Dabei gelingt es nur mit großem Geschick und meist unvollständig, Drahtenden an einem Ende des Drahtgeflechts im Maschen an deren anderem Ende so eindringen zu lassen, daß die Drahtenden anschlie­ßend ohne weiteres hakenartig umgebogen werden können, um den gebildeten Zylinder sicher zu schließen. Eine Mechani­sierung ist kaum denkbar, weil das Drahtgeflecht sich von Fall zu Fall unterschiedlich biegt.

    [0005] Das Ballieren der Pflanzen geschieht von allem zum Ver­schicken der Pflanzen. Zu diesem Zweck ist es üblich, eine größere Anzahl ballierter Pflanzen zu einem Gebinde zu­sammenzufassen, wobei sie beispielsweise in eine Kiste oder auf eine Palette gestellt werden. Dabei bleiben zwischen in der bekannten Weise zylindrisch umhüllten Bal­len Hohlräume, die einen recht erheblichen Verlust an nutzbarem Gebindevolumen bedeuten und das Austrocknen der Pflanzenballen während des Transports und der Lagerung be­günstigen.

    [0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver­fahren und eine Maschine zu schaffen, die es ermöglichen, Rosenpflanzen und andere vergleichbare Strauchpflanzen derart zu ballieren, daß sie einen einheitlichen Quer­schnitt haben, raumsparend zu Gebinden zusammensetzbar und dadurch besser gegen Austrocknen und Beschädigungen ge­schützt sind.

    [0007] Die Aufgabe ist, soweit sie ein Verfahren betrifft, mit den Merkmalen des Anspruchs 1, und soweit sie eine Maschi­ne betrifft, mit den Merkmalen des Anspruchs 2 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unter­ansprüche.

    [0008] Durch das erfindungsgemäße Abkanten des Drahtgitters längs genau definierter Kantenlinien erhält der Pflanzenballen einen regelmäßig polygonalen, insbes. quadratischen Quer­schnitt, der ein sicheres und somit auch automatisierbares Eindringen von freien Drahtenden in gegenüberliegende Ma­schen des Drahtgitters gewährleistet, so daß die vom Drahtgitter gebildete Umhüllung zuverlässig haltbar ist. Wegen der polygonalen Querschnittsform der Ballen lassen sich Hohlräume zwischen zu einem Gebinde zusammengefaßten Ballen vermeiden. Dadurch bleiben die Pflanzen vor Aus­ trocknung geschützt. Selbst noch beim Entnehmen erfin­dungsgemäß verpackter Pflanzen aus einem größeren Gebinde bleibt die Drahtgitterumhüllung sicher geschlossen, wo­durch sichergestellt wird, daß die Pflanzballen ohne nen­nenswerten Substratverlust auch noch beim Einpflanzen er­halten bleiben.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Maschine und deren Arbeitsweise sowie -ergebnis werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine teilweise als senkrechter Schnitt I-I in Fig. 2 gezeichnete Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Maschine,

    Fig. 2 die zugehörige, teilweise als waagerechter Schnitt II-II in Fig. 2 gezeichnete Drauf­sicht,

    Fig. 3 bis 5 den ersten bis dritten Arbeitsschritt beim Ballieren einer Rosenpflanze, jeweils in Seitenansicht,

    Fig. 6 die zu Fig. 5 gehörige Draufsicht,

    Fig. 7 bis 11 den vierten bis achten Arbeitsschritt, jeweils in Seitenansicht und

    Fig. 12 eine fertig ballierte und verpackte Rosenpflanze.



    [0010] Zweck der dargestellten Maschine ist es, eine Rosenpflanze 10, die mit von Erdreich befreiten Wurzeln 12 angeliefert wird, in ein feuchtigkeitshaltendes Substrat 14, bei­spielsweise Torf, einzubetten und das Substrat 14 mit einem Drahtgitter 16 zu umhüllen, das dabei die Form einer schlanken Röhre mit auf ihrer gesamten Länge gleichem, quadratischem Querschnitt annimmt. Das Drahtgitter 16 soll dabei bis in die Nähe der Veredelungsstelle 18 der Rosen­pflanze 10 reichen, von der Edeltriebe 20 ausgehen.

    [0011] Das Drahtgitter 16 hat rechteckige, in waagerechter Rich­tung langgestreckte Maschen 22. Zwei bei aufrechtstehender Rosenpflanze 10 senkrechte Ränder 24 und 26 des Drahtgit­ters 16 sind von je einem senkrechten Draht gebildet, der sich längs einer Mantellinie der Röhre erstreckt. Die waagerechten Drähte des Drahtgitters 16 sind am Rand 24 kurz abgeschnitten, bilden aber erheblich über den anderen Rand 26 hinausgehende Drahtenden 28. Diese Drahtenden 28 sind im Endzustand der Pflanzpackung durch je eine an den Rand 24 angrenzende Masche 22 hindurchgesteckt und derart umgebogen, daß die beiden Ränder 24 und 26 an allen Maschen 22 fest miteinander verbunden sind.

    [0012] Die so vom Drahtgitter 16 gebildete Röhre, die das Sub­strat 14 und die Wurzeln 12 enthält, wird schließlich in nicht dargestellter Weise in einen Folienbeutel 30 aus zweiachsig schrumpbarer Folie gesteckt, der sich bis in die Höhe der oberen Enden der Edeltriebe 20 erstreckt und rings um die Veredelungsstelle 18 durch äußere Einwirkung von Hitze derart geschrumpft wird, daß der Folienbeutel 30 die vom Drahtgitter 16 gebildete Röhre eng umschließt.

    [0013] Die vom Drahtgitter 16 gebildete Röhre kann kreiszylin­drisch sein, hat aber vorzugsweise einen polygonalen Quer­schnitt, der im dargestellten Beispiel quadratisch ist. Dieser Querschnitt entsteht dadurch, daß ein rechteckiger Abschnitt des Drahtgitters 16 durch rechtwinkliges Abkan­ten längs einer mittigen ersten Kantenlinie 32 zu einer Mulde verformt wird, die zunächst mit etwa der Hälfte der vorgesehenen Menge Substrat 14 gefüllt wird, worauf die Wurzeln 12 einer Pflanze 10 aufgelegt und die zweite Hälf­te des Substrats 14 aufgebracht wird. Dann wird das Draht­gitter 16 längs einer zweiten Kantenlinie 34 abgekantet, die in der Mitte zwischen der ersten Kantenlinie 32 und dem Rand 26 liegt, an dem die vorstehenden Drahtenden 28 angeordnet sind. Schließlich wird das Drahtgitter 16 längs einer dritten Kantenlinie 36 abgekantet, die in der Mitte zwischen der ersten Kantenlinie 32 und dem Rand 24 liegt. Dabei stechen die Drahtenden 28 durch je eine Masche 22 am Rand 24 hindurch und werden dann hakenartig umgebogen, wo­durch die Ränder 24 und 26 fest miteinander verbunden wer­den.

    [0014] Als nicht dargestellte Alternative zu dieser Verfahrens­weise können die Abkantungen längs der Kantenlinien 32 und 34 gleichzeitig durchgeführt werden, ehe das Substrat 14 aufgebracht und die Wurzeln 12 einer Pflanze 10 aufgelegt werden.

    [0015] Die dargestellte Maschine hat ein Maschinengestell 38, das einen Torfbehälter 40 mit darin angeordnetem Rührwerk 42 trägt. Unterhalb des Torfbehälters 40 weist das Maschinen­gestell 38 eine ortsfeste Säule 44 auf, in der ein Arm­stern mit mehreren waagerechten Armen 46 drehbar gelagert ist. Im dargestellten Beispiel sind sechs Arme 46 in Ab­ständen von 60° vorgesehen. In entsprechenden Winkelab­ständen sind rings um die Säule 44 sechs Bearbeitungs­stationen angeordnet, nämlich eine Prägestation A, eine erste Füllstation B, eine Einlegestation C, eine zweite Füllstation D, eine Schließstation E und eine Entnahme­station F. Am Ende jedes Arms 46 ist ein Trog 48 derart befestigt, daß er bei jeder Umdrehung des Armsterns sämtliche Bearbeitungsstationen A bis F durchläuft.

    [0016] Jeder Trog 48 hat zwei seitliche Wände 50 und 52, die gegen die Waagerechte um je 45° geneigt sind, miteinander einen Winkel von 90° einschließen und dabei einen Scheitel 54 bilden, der sich im rechten Winkel zum zugehörigen Arm 46 erstreckt. Jede der beiden Wände 50 und 52 ist an sei­nem vom Scheitel 54 entfernten, zu diesem parallelen Rand durch ein Scharnier 56 bzw. 58 mit Klappe 60 bzw. 62 verbunden. In Ruhestellung liegt die Klappe 60 in dersel­ben Ebene wie die Wand 50, während die Klappe 62 in der­selben Ebene wie die Wand 52 liegt. An jedem der Scharnie­re 56 und 58 sind mehrere hakenförmige Haltevorrichtungen 64 angeordnet.

    [0017] In der Prägestation A ist eine Haspel 66 gelagert, von der das Drahtgitter 16 abrollbar ist. Das Drahtgitter 16 ver­läuft dabei über eine Führung 68 und von dieser waagerecht weiter durch eine Schneidvorrichtung 70 hindurch bis zu einer Klemmvorrichtung 72, die das jeweils vordere Ende des Drahtgitters 16 vorübergehend festhält. Bei jedem Ar­beitszyklus schneidet die Schneidvorrichtung 70 ein Stück Drahtgitter 16 ab, dessen Länge merklich größer ist als der Abstand zwischen den oben liegenden freien Kanten der Klappen 60 und 62 in deren Ruhestellung. Dies ist in Fig. 3 dargestellt; dort ist außerdem ein Stempel 74 abgebil­det, der einen zur Form jedes Troges 48 samt geöffneten Klappen 60 und 62 komplementären Querschnitt hat und bei jedem Arbeitszyklus derart in den dann in der Prägestation A stehenden Trog 48 absenkbar ist, daß das daraufliegende Drahtgitter 16 längs seiner mittleren, ersten Kantenlinie 32 rechtwinklig abgekantet wird.

    [0018] Der betreffende Trog 48 erreicht beim nächsten Arbeits­zyklus die erste Füllstation B. Dort ist eine Zuteilvor­richtung 76 angeordnet, die eine vorbestimmte Menge Sub­strat 14 in die vom Drahtgitter 16 gebildete Mulde rieseln läßt. Diese Menge des Substrats 14 reicht annähernd aus, um die vom Drahtgitter 16 gebildete Mulde bis in die Nähe der Scharniere 56 und 58 zu füllen, an denen das Draht­gitter 16 von den durch je eine Masche 22 hindurchge­schwenkten hakenförmigen Haltevorrichtungen 64 festgehal­ten ist.

    [0019] Beim nächsten Arbeitszyklus erreicht der genannte Trog 48 die Einlegestation C, in der ein Förderband 78 zum Zufüh­ren der Rosenpflanzen 10 endet. Dort wird von einer Über­wachungsperson eine Rosenpflanze 10 derart auf das in der beschriebenen Weise vorbereitete Drahtgitter 16 gelegt, daß die Wurzeln 12 leicht in das Substrat 14 eingedrückt werden. Nach dem nächsten Arbeitszyklus kommt der genannte Trog 48 in der zweiten Füllstation D unter einer weiteren Zuteilvorrichtung 80 zu stehen, die eine weitere vorbe­stimmte Menge des Substrats 14 auf die Wurzeln 12 rieseln läßt, so daß diese vollständig abgedeckt werden.

    [0020] In der zweiten Füllstation D ist zusätzlich ein Stempel 82 angeordnet, der im Wechsel mit der Zuteilvorrichtung 80 in eine Stellung senkrecht oberhalb des Troges 48 verschieb­bar und aus dieser Stellung heraus absenkbar ist, so daß er das Substrat 14 verdichtet und die Wurzeln 12 etwas zusammendrückt.

    [0021] In der Schließstation E sind zwei waagerecht verschiebbare Stößel 84 und 86 angeordnet, die in Fig. 8 bzw. 9 mit nur je einem Pfeil angedeutet sind. Als erster wird der Stößel 84 aktiviert, so daä er die Klappe 60 um 90° in eine Stel­lung parallel zur Wand 52 schwenkt. Dadurch wird das Drahtgitter 16 längs der zweiten Kantenlinie 34 rechtwink­lig abgekantet. Der Rand 26 steht dann senkrecht über der ersten Kantenlinie 32; die Drahtenden 28, die sich paral­lel zur Wand 52 nach oben erstrecken, liegen frei, sind also durch die Klappe 60 nicht abgedeckt. Anschließend wird der Stößel 86 aktiviert, so daß er die Klappe 62 um ebenfalls 90° schwenkt und dadurch das Drahtgitter 16 längs der dritten Kantenlinie 36 rechtwinklig abkantet. Dabei stechen die Drahtenden 28 durch je eine dem Rand 24 benachbarte Masche 22 des Drahtgitters 16 hindurch. Dar­aufhin wird, ebenfalls noch in der Schließstation E, die Klappe 60 wieder geöffnet und ein weiterer Stößel 88 führt eine pendelartige Bewegung, gemäß Fig. 9 im Uhrzeigersinn aus, bei der er die Drahtenden 28 umbiegt. Unmittelbar darauf wird derselbe Stößel 88 - oder ein anderer, nur senkrecht bewegbarer Stößel - derart abgesenkt, daß er die Drahtenden 28 vollends umbiegt. Das Drahtgitter 16 bildet nun eine längs einer Mantellinie sicher verschlossene, prismatische Röhre von quadratischem Querschnitt.

    [0022] Beim nächsten Arbeitszyklus gelangt der genannte Trog 48 in die Entnahmestation F. Dort ist ein senkrecht und waagerecht bewegbarer Greifer 90 angeordnet, der mehrere Haken 92 an einem nach unten offenen Trog 94 aufweist. Die Haken 92 sind so gesteuert, daß sie beim Absenken des Greifers 90 in die beiden oberen Flächen der vom Draht­gitter 16 gebildeten prismatischen Röhre eingreifen und diese erfassen. Der Trog 94 staucht diese Röhre noch geringfügig zusammen, so daß das in ihr enthaltene Sub­strat 14 noch etwas stärker verdichtet wird und die Draht­enden vollständig in das Innere der Röhre hineingedrückt werden, so daß sie bei späteren Handhabungen, beispiels­weise beim Einsetzen der ballierten Rosenpflanze 10 in einen Folienbeutel 30, nicht stören können.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Ballieren von Strauchpflanzen, insbes. Rosenpflanzen, bei dem
    - aus Drahtgitter (16) in Form eines flachen Gitterab­schnittes, der an mindestens einem (26) von zwei einander abgewandten Rändern (24, 26) vorspringende Drahtenden (28) aufweist, eine Mulde gebildet wird,
    - die Mulde teilweise mit einem feuchtigkeitshaltenden Substrat (14) wie Torf gefüllt wird,
    - die von Erdreich im wesentlichen befreiten Wurzeln (12) der liegenden Pflanze (10) auf das Substrat (14) aufgelegt werden,
    - weiteres Substrat (14) auf die Wurzeln (12) aufgebracht wird,
    - das Drahtgitter (16) durch Zusammenbiegen der beiden ge­nannten Ränder (24, 26) zu einer Röhre verformt wird, und
    - die genannten Ränder (24, 26) miteinander fest verbunden werden, indem durch Maschen (22) längs eines Randes (24) Drahtenden (28) vom anderen Rand (26) hindurchgesteckt werden, und diese Drahtenden (28) anschließend umgebogen werden,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - das Drahtgitter (16) zum Bilden der Mulde längs einer ersten Kantenlinie (32), die ungefähr in der Mitte zwischen den genannten beiden Rändern (24, 26) liegt, ungefähr rechtwinklig abgekantet wird,
    - das Drahtgitter (16) nach dem Aufbringen von Substrat (14), Auflegen der Wurzeln (12) und Aufbringen weiteren Substrats (14) längs einer zweiten Kantenlinie (34), die ungefähr in der Mitte zwischen der ersten Kantenlinie (32) und einem der genannten Ränder (26) liegt, erneut ungefähr rechtwinklig abgekantet wird, wobei das Drahtgitter (16) an dieser zweiten Kantenlinie (34) festgehalten wird, und
    - das Drahtgitter (16) längs einer dritten Kantenlinie (36), die ungefähr in der Mitte zwischen der ersten Kantenlinie (32) und dem anderen der genannten Ränder (24) liegt, ungefähr rechtwinklig abgekantet wird, wobei das Drahtgitter (16) längs dieser dritten Kantenline (36) festgehalten wird.
     
    2. Maschine zum Ballieren von Strauchpflanzen, insbesonde­re Rosenpflanzen, mit mindestens einem Trog (48), auf den ein Drahtgitter (16) auflegbar ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - der Trog (48) einen V-förmigen Querschnitt mit zwei Wänden (50, 52) aufweist, die gegen die Waagerechte um je ungefähr 45° geneigt sind und einen unten liegenden Schei­tel (54) bilden,
    - ein Stempel (74), der zum Trog (48) komplementär gestal­tet ist, in diesen hineindrückbar ist, um das Drahtgitter (16) zu einer Mulde zu verformen,
    - jede der genannten Wände (50, 52) durch ein im Abstand vom Scheitel (54) angeordnetes Scharnier (56, 58) mit einer Klappe (60, 62) verbunden ist, die aus einer Offen­stellung, in der sie ungefähr in der gleichen Ebene wie die benachbarte Wand (50, 52) liegt, in eine Schließstel­lung schwenkbar ist, in der sie mit der benachbarten Wand (50, 52) einen ungefähr rechten Winkel einschließt, und
    - an jedem Längsrand des Troges (48) eine Haltevorrichtung (64) zum Festhalten des Drahtgitters (16) angeordnet ist.
     
    3. Maschine nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Scharnier (56, 58) mindestens eine hakenförmige Halte­vorrichtung (64) angeordnet ist, die zum Festhalten des Drahtgitters (16) in die von diesem gebildete Mulde hineinschwenkbar ist.
     
    4. Maschine nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - mehrere in Winkelabständen voneinander angeordnete Tröge (48) gemeinsam um eine zentrale Achse drehbar sind, und
    - rings um die zentrale Achse in Winkelabständen von­einander, die den Abständen der Tröge (48) voneinander entsprechen, mehrere Bearbeitungsstationen angeordnet sind, darunter
    - eine Prägestation (A) mit Stempel (74) für das Verformen des Drahgitters (16) zu einer Mulde,
    - eine erste Füllstation (B) mit Zuteilvorrichtung (76) für das Substrat (14),
    - eine Einlegestation (C) zum Einlegen je einer Pflanze (10) in die Tröge (48),
    - eine zweite Füllstation (D) mit Zuteilvorrichtung (80) für das Substrat (14),
    - eine Schließstation (E) zum Schließen der Klappen (60, 62) an den Trögen (48) sowie zum Verbinden der Ränder (24, 26) der Drahtgitter (16) und
    - eine Entnahmestation (F) zum Entnehmen der ballierten Pflanzen (10).
     
    5. Maschine nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß an der zwei­ten Füllstation (D) ein im Wechsel mit der Zuteilvorrich­tung (80) in Arbeitsstellung bringbarer Stempel (82) zum Verdichten des Substrats (14) angeordnet ist.
     
    6. Maschine nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß an der Schließstation (E) zwei gegenläufig bewegbare Stößel (84, 86) zum Schließen der Klappen (60, 62) und mindestens ein weiterer Stößel (88) zum Umbiegen von Drahtenden (28) der Drahtgitter (16) angeordnet sind.
     
    7. Maschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, daß an der Ent­nahmestation (F) ein heb- und senkbarer Greifer (90) an­geordnet ist, der Haken (92) zum Eingreifen in das zu einer Röhre verformte Drahtgitter (16) aufweist.
     
    8. Maschine nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (90) einen nach unten offenen Trog (94) zum Nachverdichten des vom röhrenförmigen Drahtgitter (16) umhüllten Sub­strats (14) aufweist.
     




    Zeichnung

























    Recherchenbericht