[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur tastbaren Darstellung von Informationen
auf einer Anzeigefläche durch selektives Bewegen von rasterförmig angeordneten Tastelementen.
[0002] Zur Darstellung tastbarer Informationen für Blinde dient hauptsächlich die Braille-Punkschrift.
Ihre Zeichen bestehen aus allen mit einer 2x3 bzw. 2x4 Matrix darstellbaren Mustern
tastbarer Punkte. Es lassen sich durch Aneinanderreihung der Zeichen zu Zeilen beliebige
Texte darstellen. Mit einer Anzeigefläche, die mehrere Braillezeilen umfaßt, ist
es auch möglich, graphische Informationen darzustellen. Das dabei übliche Rastermaß
beträgt ca. 2,5 mm.
[0003] Es sind Anzeigeflächen bekannt, bei denen rasterförmig angeordnete Tastpunkte selektiv
elektromagnetisch in die Abtastposition verschoben und in ihrer Endlage verriegelt
werden.
[0004] In der EP-A 0 161 401 ist ein Flächendisplay beschrieben, bei dem als Tastpunkte
die durch Öffnungen in einer Abtastfläche ragenden Kalotten von Tastkugeln dienen.
Zum selektiven Setzen ist jeder Tastkugel eine federbelastete Verriegelungskugel
zugeordnet, die durch einen von der Unterseite eingreifenden Stellanker gegen den
Federdruck unter die Tastkugel geschoben wird. Zum Löschen eines Tastpunktes wird
der jeweilige Stellanker zurückgezogen, sodaß sich die Verriegelungskugel in die
Ausgangslage bewegen und die Tastkugel freigeben kann. Zur Betätigung der Stellanker
dienen zu einer Gruppe zusammengefaßte Magnetisierungswicklungen, die auf einer exzentrisch
angetriebenen und auf Schienen verschiebbar gelagerten Hubvorrichtung auf der Unterseite
des Anzeigenfeldes angebracht sind.
[0005] Nachteilig ist hierbei, daß für jeden Tastpunkt ein ge sonderter, kompliziert geformter
Stellanker erforderlich ist, was zu erheblichen Kosten für ein mehrzeiliges Anzeigendisplay
führt. Darüberhinaus stellt die Verschiebe- und Hubmechanik für Auswahl und Betätigung
der Stellanker einen kostspieligen und störanfälligen mechanischen Aufwand dar. Wegen
der konstruktionsbedingten Bauhöhe ist ein ermüdungsfreies Arbeiten über einen längeren
Zeitraum nur möglich, wenn das Anzeigendisplay in die Arbeitsplatte versenkt eingebaut
wird, was eine Benützung an unterschiedlichen Einsatzorten erschwert. Ein weiterer
Nachteil entsteht durch die Verengung der Austrittskanäle an der Abtastfläche, die
notwendig ist, um die Tastkugeln unverlierbar zu machen. An den dort vorhandenen
Hinterschneidungen sammelt sich das an den Fingerkuppen stets haftende und beim Abtasten
sich abstreifende Fett, sowie sonstige Fremdkörper. Die Tastkugeln können diese Ablagerungen
nicht an die Oberfläche schieben, wodurch ihre leichte Beweglichkeit verloren geht.
Da die Tastkugeln lediglich entriegelt und nicht zwangsweise in ihre Versenkposition
geführt werden, führt diese Einschränkung der Beweglichkeit rasch zu Fehlfunktionen.
Im Gegensatz zur Schwarzschrift haben die Zeichen der Brailleschrift keine Redundanz,
weshalb die möglichen Fehlfunktionen vor allem im Bereich der Zahlendarstellung einen
erheblichen Nachteil bedeuten.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, eine Anzeigenfläche für die Darstellung von Text sowie
Grafik in tastbarer Form zu finden, die in ihrem Aufbau einfach und dadurch billig
herzustellen ist, die so zuverlässig arbeitet, daß sie auch an Arbeitsplätzen eingesetzt
werden kann, wo die sichere Erkennung von Zahlen vorausgesetzt wird, und eine so
geringe Bautiefe aufweist, daß ein längeres ermüdungsfreies Arbeiten auch ohne Einbau
in die Arbeitsplatte möglich ist. Darüberhinaus soll ihr Betrieb auch in senkrechter
Lage möglich sein, um sie als Hinweis- und Orientierungstafel mit abrufbarem Inhalt
zur Wandmontage einsetzen zu können.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird eine Anordnung vorgeschlagen, die sich in die eigentliche
Anzeigeeinheit und die je nach der gestellten Anforderung unterschiedlich gestaltete
Antriebseinheit unterteilen läßt.
[0008] Die Anzeigeeinheit besteht aus einer Trägerplatte 1, die rasterförmig verteilt Bohrungen
zur Aufnahme der als Tastkörper dienenden Zylinderstifte 2 aufweist. Auf der Unterseite
der Trägerplatte 1 sind in den Zwischenräumen der Tastkörperspalten Nuten zur verschiebbaren
Lagerung der streifenförmigen Spaltenschieber 3 vorgesehen. Die Nutenform und der
Schieberquerschnitt sind vorteilhafterweise so gewählt, daß die Schieber in ihrer
Position parallel zur Plattendicke fixiert sind.
[0009] Die Spaltenschieber 3 weisen auf ihrer freiliegenden Kante Querstege 4 zum Erfassen
der Hubkörper auf, deren Höhe vorzugsweise etwa der halben Hubkörperhöhe und deren
Abstand vorzugsweise etwa der doppelten Hubkörperbreite entspricht.
[0010] Parallel zum Verlauf der Rasterzeilen weist die Plattenunterseite Rillen 5, 6 entlang
der Linien der Rasterbohrungen sowie der Rasterbohrungszwischenräume auf, die zur
Fixierung der Lage der Hubkörper 7 in jeder der zwei möglichen Verriegelungspositionen
7c, 7d dienen. Als Hubkörper 7 dienen vorzugsweise Kugeln, wobei jedoch viele andere
Formen wie Keile oder Scheiben auch verwendet werden können. Der Rillenquerschnitt
5, 6 entspricht dem oberen Teil des Hubkörperquerschnitts. Jedem Tastkörper ist ein
Hubkörper zugeordnet, wobei alle Hubkörper je einer Rasterzeile auf einem Zeilenschieber
8 in Qerrillen 9 so verschiebbar gelagert sind, daß sie selektiv in der Ebene der
Rasterzeilen 7b oder der Rasterzeilenzwischenräume 7a positioniert werden können.
Durch die Verschiebung jedes Zeilenschiebers können alle Hubkörper jeweils einer Rasterzeile
gemeinsam in die Ebene der Rasterspalten, dargestellt in Fig. 2, oder der Rasterspaltenzwischenräume,
dargestellt in Fig. 3, verschoben werden.
[0011] Jeder Hubkörper kann also vier verschiedene Positionen 7a bis 7d einnehmen, deren
Funktionen an Hand der Fig. 2 bis 5 beschrieben werden.
[0012] In der als Verstellposition 8a in Fig. 3 und Fig. 5 des Zeilenschiebers 8 bezeichneten
Position befindet sich der Hubkörper im Rasterspaltenzwischenraum im Eingriff des
Spaltenschiebers 3 und kann von diesem zur Vorbereitung des Hebens eines Tastkörpers
in die Ebene der Rasterzeile 7b, bzw. zur Verhinderung des Anhebens in die Ebene des
Rasterzeilenzwischenraums 7a verschoben werden.
[0013] In der als Verriegelposition 8b bezeichneten Stellung des Zeilenschiebers 8 befindet
sich der Hubkörper 7 entweder unter dem zugeordneten Tastkörper 2 und hebt ihn an
(7c), oder im Zwischenraum neben dem zugeordneten Tastkörpe, ohne ihn zu heben (7d).
[0014] Die beiden Hubkörperpositionen 7c und 7d in der Verriegelposition 8b sind durch
die Führungsrillen 5 und 6 stabilisiert, d.h., ein Positionswechsel ist nur über
die Verstellposition 8a möglich.
[0015] Die Änderung des Informationsinhaltes der Anzeige erfolgt jeweils gleichzeitig für
alle Tastpunkte einer Rasterzeile, wobei mehrere Rasterzeilen mit gleichem Inhalt
gemeinsam verstellt werden können, und zwar in folgenden vier Schritten:
-Im ersten Schritt werden alle Spaltenschieber in ihre Mittelstellung gebracht.
-Im zweiten Schritt wird der Rasterzeileninhalt dadurch gelöscht, daß der entsprechende
Zeilenschieber in die Verstellposition verschoben wird.
-Im dritten Schritt werden die Hubkörper mit Hilfe der Spaltenschieber positioniert
und
-im vierten Schritt werden durch Verschieben des Zeilenschiebers in die Verstellposition
je nach Voreinstellung der Hubkörper die Tastkörper durch Unterschieben der Hubkörper
angehoben bzw. in der Versenkposition belassen.
[0016] Die Rückstellung der Tastkörper in die Versenkposition kann durch Schwerkraft und
die abtastend lesenden Finger erfolgen oder durch ein Federelement, das die Tastpunkte
gleichzeitig unverlierbar macht.
[0017] In vorteilhafter Weise wird dieses Federelement durch eine die Abtastoberfläche darstellende
Gummischicht 9 gebildet, wodurch gleichzeitig die zu Störungen führende Ablagerung
von Verunreinigungen zwischen Tastkörper und Trägerplatte verhindert wird. Ein Optimum
an Festigkeit, Rückstellkraft und Tasteindruck lässt sich dadurch erzielen, daß diese
Gummischicht über den Tastpunkten dünner ist als in den Tastpunktzwischenräumen.
[0018] Die Zeit, die benötigt wird, um eine neue Information auf der Anzeigefläche darzustellen,
kann dadurch verkürzt werden, daß die Schritte Eins und Zwei des Verstellvorgangs
für alle neu zu beschreibenden Rasterzeilen gemeinsam ausgeführt werden.
[0019] Je nach Anforderung bezüglich Geschwindigkeit und Art des Neubeschreibens der Anzeigenfläche,
sowie der Kosten für die Antriebseinheit für Zeilenschieber und Spaltenschieber und
deren Ansteuerung, kommt vorzugsweise eine der folgenden Betriebsarten zur Anwendung:
a) Gemeinsames Löschen frei wählbarer Rasterzeilen mit anschließendem zeilensweisem
Neubeschreiben.
b) Gemeinsames Löschen von Rasterzeilen in festgelegten Gruppen, bzw. aller Rasterzeilen,
und nachfolgendes zeilenweises Neubeschreiben.
c) Löschen einer bzw. mehrerer frei wählbarer Rasterzeilen und sofortiges Neubeschreiben
aller gelöschten Zeilen mit identischem Inhalt.
d) Löschen jeweils einer Rasterzeile in Festgelegter Reihenfolge und sofortiges Neubeschreiben.
Zusammenstellung einiger Eigenschaften der verschiedenen Betriebsarten: |
Betriebsart |
a) |
b) |
c) |
d) |
Aufwand für Ansteuerung |
hoch |
gering |
mittel |
gering |
wahlfreier Zugriff auf beliebige Rasterzeile |
ja |
nein |
ja |
nein |
Geschwindigkeit zum teilweisen Neubeschreiben |
maximal |
mittel |
hoch |
niedrig |
Beeinflussung der Restanzeige während des teilweisen Neubeschreibens |
nein |
ja |
nein |
ja |
[0020] Der Verschiebeweg der Zeilenschieber beträgt etwa die Hälte des Rasterspaltenabstandes,der
der Spaltenschieber ist kleiner als der Rasterzeilenabstand. Zu ihrem Antrieb kommen
die im folgenden beschriebenen Vorrichtungen in Betracht, deren Auswahl sich nach
der angestrebten Betriebsart richtet. An Hand der Fig. 6 soll ein für die Betriebsart
c) geeigneter, besonders einfacher Antrieb beschrieben werden.
[0021] Der relativ hohe Kraftbedarf, der beim Verschieben der Zeilenschieber 8 in die Verriegelposition
benötigt wird, wenn viele Tastkörper einer oder mehrerer Rasterzeilen angehoben werden
sollen, vor allem, wenn sie durch die abtastenden Finger belastet werden, wird von
der Nockenwelle 10 aufgebracht, die von dem Elektromotor 11 angetrieben wird. Ein
Impulsgeber 12 meldet die Winkelstellung der Nockenwelle 11 an die Steuerelektronik
13 and 14 . Eine zweite Nockenwelle 15 ist über ein Getriebe 16 phasenstarr an die
Drehung der Nockenwelle 10 gekoppelt. Sie dient dazu, alle Spaltenschieberr 3 gemeinsam
in die Mittelstellung zu bringen.
[0022] Die Querschnitte der beiden Nockenwellen und ihre gegenseitige Phasenlage sind so
gewählt, daß die Spaltenschieber immer dann in ihre Mittelstellung gebracht werden,
wenn die Zeilenschieber 8 von der Nockenwelle 10 freigegeben werden, um die Verstellposition
verschoben werden zu können (Fig. 7), und daß die Fixierung der Spaltenschieber 3
in der Mittelstellung gelöst wird, bevor die Nockenwelle 10 die Zeilenschieber 8 wieder
in die Verriegelposition verschiebt (Fig. 8).
[0023] Zum wahlfreien, selektiven Verschieben der Zeilen- und Spaltenschieber dient eine,
jedem Schieber zugeordnete Verschiebeeinrichtung 17, deren Wirkungsweise an Hand
der Fig. 9 beschrieben wird.
[0024] Ein streifenförmiges Federelement 18 ist an einer Seite eines metallischen Trägerprofils
19 elektrisch isoliert befestigt. Der Draht 20 ist im Punkt 21 mechanisch fest und
elektrisch leitend mit dem Federelement 18 verbunden. Sein anderes Ende ist an der
gegenüberliegenden Seite des Profils 19 im Punkt 22 elektrisch leitend befestigt.
[0025] Der Draht 20 besteht aus einer als "Shape Memory Alloy" bekannten Legierung aus vorzugsweise
Nickel und Titan.
[0026] Er zeigt bei Erwärmung über eine durch die Zusammensetzung der Legierung in weiten
Grenzen variierbare Schwellentemperatur eine reversible Längenabnahme von typisch
bis zu 5% der Gesamtlänge. Die dabei nutzbare Zugkraft beträgt typisch etwa 200 N/qmm.
[0027] Die Erwärmung des Drahtes über die Schwellentemperatur erfolgt durch Wärmewirkung
eines über das Trägerprofil 19 und das Federelement 18 zugeführten und den Draht durchfließenden
elektrischen Stroms.
[0028] Die Drahtstärke wird nun so gewählt, daß bei ausreichender Zugkraft die thermische
Trägheit der angestrebten Ge schwindigkeit für das Neubeschreiben der Anzeigefläche
entspricht, die im wesentlichen von der Abkühlzeit unter die Schwellentemperatur
bestimmt wird. Sie kann dadurch erheblich verringert werden, daß der Draht in gut
wärmeleitendes Material eingebettet wird. Diesem Zweck dient die Füllmasse 23 , die
z.B. aus Silikongummi bestehen kann und die Wärme über die Oberfläche des Profils
19 abführt.
[0029] Die Drahtlänge wird entsprechend der benötigten Verkürzung ausgewählt.
[0030] Eine weitere Möglichkeit, die Drahtabmessungen an die benötigte Verschiebekraft und
den Verschiebeweg anzupassen, besteht in der Anwendung einer mechanischen Übersetzung,
deren Größe in der beschriebenen Ausführungsform durch die Lage des Befestigungspunktes
21 des Drahtes 20 auf dem Feder element 18 bestimmt wird.
[0031] Die elektrischen Impulse zur Ansteuerung der Verschiebeeinrichtungen 17 werden einer
an sich bekannten elektronischen Steuereinrichtung 13 und 14 entnommen. Um den Aufwand
gering zu halten, erfolgt die Ansteuerung vorteilhafterweise im Multiplexverfahren,
was wegen der thermischen Trägheit der Drähte leicht möglich ist und durch geeignete
Wahl der Füllmasse 23 noch vorteilhaft beeinflußt werden kann.
[0032] Die Verschiebeelemente 17 sind beispielsweise zu 8 Gruppen 25 in Fig. 10 mit jeweils
8 Elementen zusammengefaßt. Über die Steuereingänge 24 wird nacheinander jeweils eine
Gruppe 25 ausgewählt und durch den zugeordneten Transistor 26 an den Versorgungsspannungsanschluß
27 gelegt. Über die Steuereingänge 28 werden dann jeweils die Thyristoren 29 gezündet,
deren zugehörige Verschiebeelemente 17 aktiviert werden sollen. Bevor über einen der
Steuereingänge 24 auf die nächste Gruppe 25 umgeschaltet wird, sorgt eine kurze Impulspause
dafür, daß alle Thyristoren 29 löschen.
[0033] Durch das Steuersignal des Winkelgebers 11 wird die Drehbewegung der Nockenwellen
10 und 15 mit der Ansteuerung 13 und 14 der Verschiebeelemente 17 synchronisiert.
[0034] Um den elektrischen Ansteueraufwand zu reduzieren, wird für Anzeigeflächen mit geringeren
Anforderungen bezüglich Geschwindigkeit des Neubeschreibens bzw. Beeinträchtigung
des Lesens während des Neubeschreibens, was vor allem für die Betriebsart b) und d)
zutrifft, vorteilhafterweise eine verschiebbare Stelleinrichtung zur Verschiebung
eines Schiebers oder einer Gruppe von Schiebern vorgesehen.
[0035] Um den wahlfreien Zugriff auf die Rasterzeilen zu ermöglichen, bzw. zur Betätigung
der Spaltenschieber verfügt die Stelleinrichtung über einen aktiven, vorzugsweise
elektrisch steuerbaren Antrieb. Es wird jedoch auch eine besonders einfache Ausführungsform
vorgeschlagen, bei der für den Antrieb der Stelleinrichtung ein passiv wirkendes Federelement
vorgesehen ist, und die vor allem dann angewendet wird, wenn auf die Rasterzeilen
in festgelegter Reihenfolge zugegriffen werden soll.
[0036] Die Verschiebung der Stelleinrichtung erfolgt über einen eigenen Antrieb, vorzugsweise
einen Schrittmotor, oder über ein Getriebe durch den bereits vorhandenen Antrieb der
Nokkenwellen. Eine an sich bekannte elektronische Steuerung synchronisiert gegebenenfalls
die Bewegungen der Stelleinrichtung unter Einbeziehung der Signale des die Winkelstellung
der Nockenwellen erfassenden Impulsgebers 12.
[0037] An Hand der Figuren 11 bis 13 werden drei vorteilhafte Ausführungsformen beschrieben.
[0038] In Fig. 11 besteht die Stelleinrichtung aus einer Nocke 30, die auf einem Zahnriemen
31 angebracht quer zur den Schiebern 8 verschoben werden kann. Zur Verstellung eines
ausgewählten Schiebers 80 bewegt die elektromagnetisch angetriebene Bewegungseinrichtung
32 die Nocke 30 gegen den Schieber 80 und verschiebt ihn.
[0039] In Fig. 12 greift der permanentmagnetische Anker 33 eines auf einer Spindel 34 verschiebbar
angeordneten Elektromagneten 35 mit seinem Mitnehmer 36 in die Nuten 37 der sich
in Mittelstellung befindenden Schieber 3, wodurch eine Verstellung des zugeordneten
Schiebers in eine der zwei Endlagen möglich ist. Das jedem Schieber zugeordnete Grenzkraft
gesperre 38 fixiert die drei möglich Schieberpositionen.
[0040] In Fig. 13 ist eine besonders einfache Ausführungsform dargestellt. Die an einem
umlaufenden Riemen 30 federnd gehalterte Rolle 40 verschiebt den ihr jeweils zugeordneten
Schieber 8, wenn dieser durch die ihn in Gegenrichtung verschiebende Nockenwelle
10 freigegeben ist.
[0041] Abschließend sei darauf hingewiesen, daß die beschriebenen Antriebsvorrichtungen
zur Betätigung der Steuer- sowie der Zeilenschieber auch in anderen, nicht explizit
dargestellten Kombinationen mit Vorteil verwendet werden können, und daß ebenfalls
jedem Schieber ein direkter Antrieb zugeordnet werden kann, wie er etwa als Elektromagnet,
Pneumatik- oder Hydraulikantrieb oder Ähnlichem dem Stand der Technik entspricht.
Inhalt der Zeichnungen:
[0042]
Fig. 1 Räumlicher Ausschnitt aus einer Rasterspalte
Fig. 2 Schnitt parallel zu einem Zeilenschieber in Verriegelposition
Fig. 3 Schnitt parallel zu einem Zeilenschieber in Verstellposition.
Fig. 4 Schnitt senkrecht zu den Zeilenschiebern in der Ebene eines Spaltenschiebers
Fig. 5 Schnitt senkrecht zu den Zeilenschiebern in der Ebene eines Spaltenschiebers
Fig. 6 Tastfläche mit Antrieb und Steuerung
Fig. 7 Phasenbeziehung der Nockenwellen in Verriegelposition der Zeilenschieber
Fig. 8 Phasenbeziehung der Nockenwellen in Verstellposition der Zeilenschieber
Fig. 9 Schnitt durch ein Verschiebeelement
Fig. 10 Mutliplex- Ansteuerschaltung für die Verschiebeelemente
Fig. 11 Verschiebbare Stelleinrichtung mit Nocke
Fig. 12 Verschiebbare Stelleinrichtung für zwei Ver schieberichtungen.
Fig. 13 Verschiebbare Stelleinrichtung mit passiver Betätigung durch Feder
Fig. 14 Verschiebeeinrichtung an Spalten- und Zeilenschiebern
1) Anzeigefläche zur Darstellung tastbarer Information durch rasterförmig angeordnete
Tastelemente, die durch Unterschieben von Hubkörpern selektiv in den Raum über der
Anzeigenfläche verschoben werden können, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Anzahl der Tastpunktzeilen entsprechende Anzahl von Zeilenschiebern
(8) und eine der Anzahl der Tastpunktspalten entsprechende Anzahl von Spaltenschiebern
(3) vorgesehen ist, wobei auf den Zeilenschiebern jedem Hubkörper (7) ein Teil (9)
zugeordnet ist, das ihn in Zeilenrichtung fixiert, in Spaltenrichtung jedoch verschiebbar
lagert, sowie auf den Spaltenschiebern jedem Hubkörper ein Teil (4) zugeordnet ist,
das seine Verschiebung in Spaltenrichtung erreicht, wobei die Position der Tastelemente
je einer Rasterzeile dadurch gesteuert wird, daß alle Hubkörper dieser Rasterzeile
in einem ersten Schritt durch Verschiebung des sie tragenden Zeilenschiebers parallel
zur Rasterzeile so positioniert werden, daß sie in den Eingriff der in den Rasterspaltenzwischenräumen
verschiebbar gelagerten und sich in einer Mittelstellung befindenden Spaltenschieber
gelangen, daß in einem zweiten Schritt jeder Hubkörper durch Verschiebung des zugeordneten
Spaltenschiebers in eine von zwei möglichen Positionen (7a, 7b) auf dem Zeilenschieber
positioniert wird, und daß in einem dritten Schritt durch Verschiebung des Zeilenschiebers
die Hubkörper je nach ihrer Position entweder in den Raum unter ein Tastelement verschoben
werden und dieses anheben (7c), oder in den Raum neben das Tastelement, ohne es zu
heben (7d).
2) Anzeigenfläche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine die als Abtastpunkte dienenden Zylinderstifte bedeckende Gummischicht (9)
die Rückstellung der Zylinderstifte in die Versenkposition bewirkt und sie unverlierbar
macht.
3) Anzeigenfläche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummischicht über den Tastpunkten dünner ist, als in den Tastpunktzwischenräumen
4) Anzeigenfläche nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Spaltenschieber und der Zeilenschieber durch gekoppelte Bewegungseinrichtungen
(10, 15) derart erfolgt, daß einer Verschiebung mindestens eines Zeilenschiebers
in die Verstellposition (8a) eine Verschiebung aller Spaltenschieber in die Mittelstellung
vorausgeht, sowie einer Verschiebung mindestens eines Zeilenschiebers in die Verriegelposition
(8b) die wahlfreie Verschiebung der Spaltenschieber in eine der beiden Endlagen vorausgeht.
5) Anzeigenfläche nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bewegungseinrichtungen der Zeilenschieber und die der Spaltenschieber
jeweils eine Nockenwelle (10, 15) vorgesehen ist, deren Bewegung über einen schlupffreien
Antrieb (16) phasenstarr gekoppelt ist.
6) Anzeigenfläche nach Anspruch 4 und 5,, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Bewegungseinrichtungen (10, 15) durch einen Elektromotor (11)
erfolgt.
7) Anzeigenfläche nach Anspruch 4 bis 6,, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrischer Signalgeber (12) die Position der Bewegungseinrichtung signalisiert.
8) Anzeigenfläche nach Anspruch 1 bis 7,dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Verschiebung der Spalten- und/oder der Zeilenschieber durch die
bei der Erwärmung eines Drahtes (20) aus einer als "Shape Memory Alloy" bezeichneten
Legierung auftretende reversible Formänderung oder Längenänderung bewirkt wird.
9) Anzeigenfläche nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung durch eine den Draht durchfließenden elektrischen Strom erfolgt.
10) Anzeigenfläche nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit in ein gut wärmeleitendes
Medium (23) eingebettet ist.
11) Anzeigenfläche nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausmaß der durch den Draht hervorgerufenen Bewegung durch eine einfache
mechanische Übersetzung zB. in Form eines Hebels vergrößert wird.
12) Anzeigenfläche nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel als Federelement (18) ausgebildet ist.
13) Anzeigenfläche nach Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Ansteuerung aller Drähte im Multiplexverfahren erfolgt.
14) Anzeigenfläche nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Verschiebung der Spalten- und/oder Zeilenschieber dadurch erfolgt,
daß durch Verschieben eines Kupplungsstückes quer zu den Schiebern die Bewegung einer
den Schiebern zugeordneten Bewegungseinrichtung selektiv auf jeweils einen Schieber
übertragen wird.
15) Anzeigenfläche nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Kupplungsstück auf einem umlaufenden Zahnriemen (31) angeordnet
ist.
16) Anzeigenfläche nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Verschiebung der Spalten- und/oder Zeilenschieber dadurch erfolgt,
daß eine quer zu den Schiebern verschiebbare Verstelleinrichtung (35) mit ihrem Kupplungsstück
(36) nacheinander jeweils in ein dazu passendes, auf jedem Schieber angeordnetes Gegenstück
(37) greift und eine Verstellbewegung auf je einen Schieber überträgt.
17) Anzeigenfläche nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die selektive Verschiebung der Zeilenschieber dadurch erfolgt, daß eine quer
zu ihnen verschiebbare, federbelastete Nocke (40) über eine Antrieb so positioniert
wird, daß sich die Federkraft in der Phase, in der die Fixierung der Zeilenschieber
in der Verriegelposition aufgehoben ist, genau auf einen zugeordneten Schieber überträgt.
18) Anzeigenfläche nach Anspruch 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Verschiebeeinrichtung quer zu den Schiebern über einen Schrittmotor
erfolgt.
19) Anzeigenfläche nach Anspruch 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Verschiebeeinrichtung quer zu den Schiebern mit dem Antrieb
der Bewegungseinrichtungen (10, 15) der Spalten- oder Zeilenschieber über ein schlupffreies
Getriebe phasenstarr gekoppelt ist.