(19)
(11) EP 0 337 378 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1989  Patentblatt  1989/42

(21) Anmeldenummer: 89106373.7

(22) Anmeldetag:  11.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B44C 3/12, E04C 3/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 14.04.1988 DE 3812426

(71) Anmelder: MENZEL-LEUCHTEN GMBH & CO KG
D-8222 Ruhpolding (DE)

(72) Erfinder:
  • Menzel, Dietrich
    D-8227 Siegsdorf (DE)

(74) Vertreter: Weinmiller, Jürgen 
Lennéstrasse 9 Postfach 24
82336 Feldafing
82336 Feldafing (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dekorative Säule für den Wohnbereich und dergleichen sowie Verfahren für ihre Herstellung


    (57) Die dekorative Säule, insbe­sondere aus Holz, besteht aus einem verleimten Stapel (1) von aus Platten ausgeschnittenen Stapelelementen (3), deren Hauptflächen senkrecht zur mit der Säulenachse zusammenfallen­den Stapelachse (5) verlaufen. Solche Säulen sind insbesondere als säulenartige Holzverkleidung von Metallstützen (2) im Hochbau verwendbar, aber auch als Stützelemente für Tischplatten oder als reine Dekorationsobjekte.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine dekorative Säule für den Wohnbereich und dergleichen. Die Säule dient entweder selbst als tragendes Element oder verkleidet ein solches Element oder hat auch nur Dekorfunktion. Insbesondere ist hier an eine Holzverkleidung für Stahlträger beim Innenausbau von Häusern gedacht, aber auch massive oder hohle Säulen, die eine Tischplatte oder ein Kapitel über einem Durchgang tragen, kommen hier in Frage.

    [0002] Die Verkleidung von Stahlträgern im Hochbau besitzt bisher meist eine rechteckige oder quadratische Querschnittsform und besteht dann aus vier Brettern oder Paneelen aus Holz, Glas (Spiegeln) oder Stein, die im rechten Winkel zueinander mon­tiert sind und um den Träger einen Kasten bilden.

    [0003] Aus den US-Patentschriften 714 886, 817 241 und 1 000 822 sind auch schon Säulen mit rundem Querschnitt bekannt, die aus einer Vielzahl von sich über die ganze Länge der Säule erstreckenden Einzelelementen zusammengeleimt sind. Diese Einzelelemente sind wegen ihrer komplizierten Form nur mit hohem Kostenaufwand und Spezialmaschinen herstellbar. Sie lassen sich nur in großen Stückzahlen einigermaßen kostengün­stig herstellen.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es also, eine Säule anzugeben, die sich mit modernen Holzverarbeitungsmaschinen leicht herstellen läßt und ggfs. sogar nach Wunsch eine strukturierte Oberfläche in Form von Längs- oder Querrillen oder variable Durchmesser (z.B. für einen trompetenförmigen Tischfuß) besitzt. Die Säule soll auch kostengünstig als Einzelstück fertigbar sein.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Säule aus einem verleimten Stapel von aus Platten oder Bret­tern ausgeschnittenen Stapelelementen besteht, deren Haupt­flächen senkrecht zur mit der Säulenachse zusammenfallenden Stapelachse verlaufen.

    [0006] Soll eine hohle Säule hergestellt werden, dann verwendet man ringförmige Stapelelemente. Mit einer solchen Säule kann man z.B. eine Stahlstütze so verkleiden, daß der Eindruck einer griechischen Säule entsteht. Hierzu wird eine hohle Holzsäule aus ringförmigen Stapelelementen hergestellt, die dann entlang einer die Stapelachse einschließenden Ebene wieder zerschnit­ten und um die Stütze herum schließlich wieder zusammengeleimt wird.

    [0007] Die Erfindung wird nun anhand einiger Ausführungsbeispiele mithilfe der Zeichnungen näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt schematisch eine aus ringförmigen Stapelelementen aufgebaute Holzsäule zur Verkleidung einer Stahlstütze.

    Fig. 2 zeigt von oben eines der ringförmigen Stapelelemente der Säule gemäß Fig. 1.

    Fig. 3 zeigt einen Tischfuß in Form einer massiven Holzsäule



    [0008] Die moderne Technik der Holzverarbeitung erlaubt heute das Ausschneiden sehr komplizierter Formen aus Holzbrettern oder Schichtholzplatten, die ohne Schwierigkeiten beliebig oft und mit hoher Genauigkeit reproduziert werden können. Damit eröff­net sich die Möglichkeit, eine Säule aus einer Vielzahl sol­cher Stapelelemente aufzubauen und ohne teure Nachbearbeitung eine für die Lackierung ausreichend glatte Mantelfläche zu erzielen. Fig. 1 zeigt in Perspektive eine erfindungsgemäße Säule 1, die zur Verkleidung einer Stütze 2 in Form eines Doppel-T-Trägers dient. Die Säule besteht hier aus einer Viel­zahl gleicher Ringe, von denen einer, der Ring 3, in Fig. 2 zu sehen ist. Die Ringe können außen glatt oder auch, wie in Fig. 2 angedeutet, gerillt sein; sie können alle gleiche Ab­messungen besitzen, wie es für eine Säule gemäß Fig. 1 erfor­derlich ist, oder unterschiedliche Durchmesser besitzen, so daß z.B. ein trompetenförmiger zentraler Tischfuß gemäß Fig. 3 entsteht. Im letzteren Fall kann es auch günstig sein, die Stärke der Bretter, aus denen die einzelnen Scheiben ausge­schnitten werden, zu variieren und geringere Stärken für Be­reiche mit starken Durchmesseränderungen vorzusehen, während für Bereiche eines konstant bleibenden Durchmessers dickere Bretter verwendet werden. Mit modernen Sägeautomaten lassen sich auch ohne Schwierigkeiten schräge Schnittflächen reali­sieren, so daß die fertige Säule, wie in Fig. 3 zu sehen, ohne umfangreiche Nachbearbeitungen ein stetig sich verän­derndes Profil aufweisen kann.

    [0009] Während der Aufbau einer massiven Säule oder einer reinen Dekorationssäule aus den Stapelelementen keine Schwierigkeiten bereitet und vollständig, d.h. einschließlich Lackierung in einer Möbelwerkstatt erfolgt, kann für eine säulenartige Holz­verkleidung, wie sie in Fig. 1 zu sehen ist, zuerst in der Werkstatt die Säule aus ringförmigen Stapelelementen gefertigt werden und dann entlang einer die Achse der Säule einschlies­senden Ebene 4 (Fig. 1) wieder zerschnitten werden. Die beiden Säulenhälften werden dann an der Baustelle wieder um die Stüt­ze 2 herum zusammengefügt und miteinander verleimt. Es ist aber auch möglich, aus Halbringen Halbsäulen unmittelbar zu erzeugen, so daß das Zerschneiden entfallen kann.

    [0010] Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsformen beschränkt. So können auf moder­nen Fräsautomaten auch kompliziertere Ringformen hergestellt werden, aus denen sich schräg verlaufende Säulen, Säulen mit ovalem Querschnitt, Halbsäulen oder Säulen mit dekorativen Oberflächen wie Spiralrillen oder Zickzacklinien aufbauen lassen. Die Bretter, aus denen die einzelnen Säulenscheiben ausgeschnitten werden, können auch ihrerseits bereits aus einem Schichtblock hergestellt sein. Auch Kunststoffplatten kommen als Grundmaterial in Frage. Die entsprechenden Säulen eignen sich dann auch für die Aufstellung im Freien. Gegenüber einer nach dem Stand der Technik im Ganzen oder in Abschnitten gegossenen Kunststoffsäule, für die spezielle Gußformen er­forderlich wären, kann die Querschnittsform der erfindungsge­mäßen Säule alleine über die digitale Programmierung der für das Ausschneiden der Stapelelemente aus den Platten verwende­ten Werkzeugmaschinen an den jeweiligen Kundenwunsch angepaßt werden.


    Ansprüche

    1. Dekorative Säule für den Wohnbereich und dergleichen, da­durch gekennzeichnet, daß sie aus einem verleimten Stapel (1) von aus Platten oder Brettern ausgeschnittenen Stapelelementen (3) besteht, deren Hauptflächen senkrecht zur mit der Säulen­achse zusammenfallenden Stapelachse (5) verlaufen.
     
    2. Säule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ringförmige Stapelelemente (3) enthält.
     
    3. Säule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus halbringförmigen Stapelelemente besteht, die zu zwei Halbsäu­len verleimt sind, wobei die Halbsäulen wiederum entlang einer die Stapelachse einschließenden Ebene miteinander verleimt sind.
     
    4. Säule nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Stapelelemente aus Holzbrettern, Schicht­holzplatten oder Kunststoffplatten ausgeschnitten sind.
     
    5. Verfahren zur Herstellung einer Hohlsäule zur Verkleidung einer Stütze im Hochbau nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß zuerst Stapelelemente (3) entsprechend der Quer­schnittsform der Säule aus Holzbrettern, Schichtholzplatten oder Kunststoffplatten ausgeschnitten werden, daß dann die Elemente gestapelt und verleimt werden, daß weiter die so erhaltene Hohlsäule entlang einer die Stapelachse einschlies­senden Ebene (4) wieder zerschnitten und schließlich um die Stütze (2) herum wieder zusammengeleimt wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht