[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlerrostplatte mit Einrichtungen zur Anbringung auf
einem Rostträger und mit oberseitig mündenden Durchtrittsöffnungen für Kühlgas.
[0002] Bei Kühlern für aus einem Brennofen austretendes Brenngut, beispielsweise Zementklinker,
kommt es darauf an, daß möglichst viel Wärme aus dem Kühlgut für den Ofenprozeß zurückgewonnen
wird und daß die Rostbestückung des Kühlers einer möglichst langen Betriebszeit standhält.
Vornehmlich für den thermisch hoch beanspruchten Teil eines Kühlers sind stationäre
Rostelemente bekannt (DE-PS 35 83 059), die aus einer Anzahl von Tragelementen mit
annähernd horizontal vorwiegend in Förderrichtung angeordneten Luftdurchtrittslöchern
bestehen. Für die Bestückung von Schubrosten mit beweglichen Rostplatten sind sie
nicht geeignet, und der ungewollte Rostdurchfall von Feinanteilen läßt sich insbesondere
bei abgestellter Kühlluft nicht vollständig vermeiden. - Bei einem anderen bekannten
Rostelement (DE-PS 33 32 592), das auch für Schubroste geeignet sein soll, sind besonders
schmale, schräg nach oben verlaufende Luftschlitze vorgesehen, die auf der in Förderrichtung
hinten liegenden Seite von einem nach vorn scharf zulaufenden Profil begrenzt sind,
das bei einer Schubbewegung gegenüber dem Gut eine Abschäl- oder Hobelwirkung ausüben
würde, so daß die empfindlichen Schlitzkanten bald ausgeschliffen wären und Klinker
in den Schlitzen sich festsetzen und sie verstopfen würden. Sie haben auch den Nachteil,
daß sie zur Kühlluftversorgung an kühlluftführende Rostbalken gebunden sind, die
man im allgemeinen nur im thermisch hoch beanspruchten Bereich verwendet und die im
Nachkühlbereich zu aufwendig wären. - Die Bestückung verschiedener Rostabschnitte
mit unterschiedlichen Rostelementen und Befestigungsvorrichtungen ist aufwendig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rostplatte zu schaffen, die hohe thermische
Widerstandsfähigkeit aufweist und daher für den thermisch hoch beanspruchten Bereich
geeignet ist und mit einem luftführenden Rostbalken verbunden werden kann; die aber
auch im Schubbereich beweglich angeordnet werden kann und innerhalb eines unten offenen
Rosts funktionstüchtig ist, wobei Rostdurchfall und Verstopfungen der Kühlluftöffnungen
erschwert oder ausgeschlossen sind.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß auf der Plattenoberseite wenigstens
eine Mulde zum Aufnehmen und Festhalten von Kühlgut angeordnet ist und die Kühlluft-Durchtrittsöffnungen
innerhalb des von dem festgehaltenen Kühlgut eingenommenen Bereichs der Mulde münden.
[0005] Da das in der Mulde festgehaltene Kühlgut sich gegenüber der Platte nicht oder nur
wenig bewegt, findet dort kein oder nur geringer Verschleiß statt. Außerdem ist die
Platte in diesem Bereich im Verhältnis zum heißen Klinker durch das festgehaltene
Kühlgut isoliert.
[0006] Zweckmäßigerweise sind mehrere Mulden vorgesehen, um das Kühlgut darin sicherer festhalten
zu können.
[0007] Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung münden die Öffnungen (oder wenigstens
einige derselben) in Seitenflächen der Mulde, die im Betriebszustand im wesentlichen
vertikal angeordnet sind. Die Durchtrittsöffnungen verlaufen darin wenigstens im
mündungsnahen Bereich zweckmäßigerweise in Strömungsrichtung fallend, um zu vermeiden,
daß Klinker sich in den Öffnungen feststetzt und in den Luftführungsbereich eindringen
kann. Darüber hinaus können zu demselben Zweck die Öffnungsmündungen in bezug auf
die betriebliche Vertikalrichtung überdeckt ausgeführt sein, das heißt, der oberhalb
der Öffnungsmündungen befindliche Plattenteil überragt den darunter befindlichen.
Dies bringt bei abgeschaltetem Kühlgas oder Reparaturarbeiten eine zusätzliche Sicherheit
gegen Klinkerdurchfall, weil der aus dem Klinkerbett einwirkende Druck sich nicht
unmittelbar auf die Öffnung fortsetzen kann.
[0008] Um ferner zu vermeiden, daß die durch die Schub-Relativbewegung zum Klinker hervorgerufenen
Kräfte Klinkerteile in die Öffnungen hineindrücken, werden die Öffnungsmündungen
zweckmäßigerweise in den Seitenwänden der Mulden angeordnet, die parallel zur Richtung
der Relativbewegung verlaufen, wobei sie zweckmäßigerweise schlitzförmig sind. Das
Kühlgas wird diesen Öffnungen dann durch in Förderrichtung verlaufende, hohle Rippen
zugeführt. Auch wenn diese nicht den Schutz einer darüber liegenden Klinkerschicht
genießen, sind sie durch die innerhalb vorbeistreichende Kühlluft gut gekühlt.
[0009] In denjenigen Bereichen, in denen die Platte mit einem luftführenden Rostträger verbunden
ist, liegt sie auf einer Oberplatte des Rostträgers auf, die ihre Luftzuführungsseite
vollständig abdeckt. Infolge der dichten Verbindung zwischen der Platte und dieser
Oberplatte des Rostträgers können einzelne Abschnitte des Kühlrostes getrennt belüftet
werden. Außerdem wird sichergestellt, daß alle Platten gleichmäßig mit Kühlluft versorgt
werden und somit in Klinkerbettzonen vermeiden, daß die Kühlluft das Klinkerbett über
den Weg des geringsten Widerstandes durchströmt und andere Bereiche und Platten zu
wenig gekühlt werden. Die unterseitige Abdeckung der Platte durch die Oberplatte des
Rostträgers engt die zu den weiter vorne angeordneten Öffnungen führenden Strömungsquerschnitte
ein. Damit dennoch alle Öffnungen gleichmäßig durchströmt werden, kann nach der Erfindung
vorgesehen sein, daß die von der unterseitigen Kühlgaszuführung weiter entfernten
Öffnungen einen größeren Durchschnittsquerschnitt aufweisen als die ihr näher liegenden.
[0010] Während die Platten im stationären Bereich einfach durch Verschraubung mit der Rostträger-Oberplatte
befestigt werden können, werden sie zur Verwendung im Rostbereich mit nach unten offener
Bauweise zweckmäßigerweise so befestigt, wie dies aus der DE-PS 24 32 599 bekannt
ist. Es werden dann alle Rostplatten, die im mittleren oder Endbereich der Kühlzone
teils beweglich, teils unbeweglich über einer Luftkammer angeordnet sind, gemeinsam
mit Kühlluft beaufschlagt.
[0011] Im Schubrostbereich, in welchem die Rostplatten einander teilweise und relativ zueinander
beweglich überlappen, muß Sicherheit dafür gegeben sein, daß während der Schubbewegung
kein Klinker unter die jeweils überlappende Platte geblasen werden kann. Deshalb werden
die die Kühlgasöffnungen enthaltenden Mulden zweckmäßigerweise nur im nicht überlappten
Plattenteil angeordnet.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird nicht nur die Platte geschont, sondern
tritt die Kühlluft aus der Mulde auch infolge der Siebwirkung des Klinkers besonders
gleichmäßig verteilt in den oberen, heißen Bereich des Klinkerbetts ein.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert,
die vorteilhafte Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Rostanordnung im Bereich zweier Rostplatten auf
stationären Rostträgern,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit einem beweglichen Rostträger,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 1 gemäß Linie III-III und
Fig. 4 die Seitenansicht einer Variante derselben Rostplatte.
[0014] Gemäß Fig. 1 sind auf stationären Trägern 1, die als Luftführungskanäle ausgebildet
sind, Oberplatten 2 fest angeordnet, auf denen Rostplatten 3 befestigt sind. Die Oberplatten
2 weisen zwecks besseren Anschlusses an die Ränder der Rostplatten umlaufende Vertiefungen
4 auf und sind mit den Rostplatten verschraubt.
[0015] Die Rostplatten 3 überlappen sich im Bereich 5 und sind dort mit einer Dichtung 6
versehen. Im freiliegenden Bereich enthalten sie Mulden 7, die durch Querrippen 8
und Längsrippen 9 gebildet sind. In ihnen wird kaltes Kühlgut festgehalten, das eine
Schutzabdeckung gegenüber dem darüber befindlichen, heißen Kühlgut bildet.
[0016] In den Seitenwänden 10 der Mulden 7 befinden sich Kühlgasdurchtrittsöffnungen 11,
die in Strömungsrichtung ein wenig fallend verlaufen, um den Durchtritt von Kühlluft
ins Innere der Platte zum Gaszuführungsbereich zu erschweren. Sie sind in Längsrichtung
des Rosts oder in Bewegungsrichtung des Guts schlitzförmig ausgeführt. Der oberhalb
der Schlitze 11 befindliche Teil 12 der Rippen 9 ragt über die Mündungen der Schlitze
11 weiter in die Mulde 7 vor als der darunter befindliche Teil 13, so daß die Mündung
der Durchtrittsöffnungen 11 überdeckt ist.
[0017] Unter den Rippen 9 sind Luftführungskanäle 14 vorgesehen. Ferner bilden die Muldenböden
16 einen gewissen Abstand zur Oberplatte 2 der Rostträger, so daß dazwischen ein luftführender
Zwischenraum 15 gebildet ist. Zum Ausgleich der Strömungswiderstände in den Luftführungsbereichen
14, 16 ist der Schlitz 11′ in der vordersten Mulde (ganz rechts in Fig. 1) weiter
ausgebildet als der Schlitz 11˝ in der mittleren Mulde und dieser wiederum weiter
als der Schlitz 11‴ in der hintersten Mulde, die dem luftführenden Rostträger 1 am
nächsten ist.
[0018] Während Fig. 1 eine unbewegliche Rostplattenanordnung zeigt, veranschaulicht Fig.
2 eine entsprechende Anordnung in einem Schubrost. In bekannter Weise wechseln mit
feststehenden, luftführenden Rostträgern 1 bewegliche Rostträger 1′, die im Sinne
des Pfeils in Längsrichtung des Rosts hin- und hergehend angetrieben sind. Dabei nimmt
die Vorderkante der zugehörigen Rostplatte 3 die strichpunktiert bei 3′ und 3˝ angedeuteten
Extremstellungen ein. Damit in keinem Betriebszustand eine Mulde der rechts in der
Zeichnung dargestellten Platte unter die linke Platte gelangt und dabei Kühlgut unter
die linke Platte geblasen werden kann, sind die Mulden 7 auf denjenigen Bereich beschränkt,
der sich stets außerhalb des Überlappungsbereichs befindet. Im übrigen gleicht die
Rostplattenanordnung der Fig. 2 der unter Bezugnahme auf Fig. 1 und 3 erläuterten.
[0019] Ohne Iuftführende Rostträger 1 und ohne deren Oberplatte 2 können Rostplatten der
in Fig. 1 oder 2 gezeigten Art auch in demjenigen Rostbereich verwendet werden, in
welchem die Kühlgaszuführung nicht individuell für jede Rostplattenreihe durch luftführende
Rostträger 1 erfolgt. Die Rostplatten können dann ohne die Rostträger-Oberplatten
2 in geeigneter Weise befestigt werden. Dazu bedient man sich vorteilhafterweise
der in Fig. 4 veranschaulichten, an sich bekannten Befestigungselemente, zu deren
näheren Erläuterung auf den Stand der Technik (DE-PS 24 32 599) verwiesen werden
kann.
1. Kühlerrostplatte mit Einrichtungen zur Anbringung auf einem Rostträger und mit
oberseitig mündenden Durchtrittsöffnungen für Kühlgas, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Plattenoberseite wenigstens eine Mulde (7) zum Aufnehmen und Festhalten von
Kühlgut angeordnet ist und die Kühlgas-Durchtrittsöffnungen (11) innerhalb des von
dem festgehaltenen Kühlgut eingenommenen Bereichs der Mulde (7) münden.
2. Rostplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Mulden (7) vorgesehen
sind.
3. Rostplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einige
Öffnungen (11) in im Betriebszustand im wesentlichen vertikalen Seitenflächen (10)
der Mulde münden.
4. Rostplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlgas-Durchtrittsöffnungen
(11) wenigstens in ihrem mündungsnahen Bereich in Strömungsrichtung fallend verlaufen.
5. Rostplatte nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einige
Öffnungsmündungen in bezug auf die betriebliche Vertikalrichtung überdeckt (12) sind.
6. Rostplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsmündungen
in parallel zur Relativbewegung des Guts verlaufenden Seitenf lächen (10) der Mulden
(7) angeordnet sind.
7. Rostplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsmündungen
wenigstens teilweise schlitzförmig mit im wesentlichen in Bewegungsrichtung des Kühlguts
verlaufender Richtung sind.
8. Rostplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in Förderrichtung
verlaufende, hohle Rippen (12) zur Kühlgasführung zu den Öffnungen (11) vorgesehen
sind.
9. Rostplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen
Öffnungen (11′) die von der unterseitigen Kühlgaszuführung (1) weiter entfernt sind
als andere (11˝, 11‴) einen größeren Durchtrittsquerschnitt aufweisen.
10. Rostplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Verwendung in Verbindung mit einer
überlappenden Rostplatte, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulde(n) nur im nicht überlappten
platten Teil angeordnet ist (sind).