[0001] Die Erfindung betrifft ein Firstentlüftungssystem, bestehend aus in Firstlängsrichtung
hintereinander angeordneten, an einer Firstlatte fixierbaren, sich zumindest im wesentlichen
bis zu Firstanschlußziegeln erstreckenden und Ausbuchtungen sowie Luftdurchlaßöffnungen
aufweisenden Lüfterfirstkappen aus Kunststoffmaterial sowie diese Lufterfirstkappen
übergreifenden, in Längsrichtung insbesondere ineinander verfalzten Firstziegeln,
die zumindest im wesentlichen mittensymmetrisch an den Ausbuchtungen der Lüfterfirstkappen
abgestützt sind.
[0002] Ein Firstentlüftungssystem dieser Art ist aus der DE-PS 33 17 291 bekannt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein derartiges Firstentlüftungssystem in der Weise
auszugestalten, daß einerseits eine stabile Abstützung der Firstziegel bei optimaler
Krafteinleitung von den Firstziegeln auf die Lüfterfirstkappen gewährleistet ist
und andererseits durch die Ausgestaltung und das Zusammenwirken von Lüfterfirstkappe
und Firstziegel eine bestmögliche Luftzirkulation und insbesondere unter praktisch
allen vorkommenden Anströmverhältnissen eine ausgeprägte Unterdruckerzeugung und
damit eine bestmögliche Firstentlüftung erhalten wird.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß die Luftdurchlaßöffnungen
und die dazu zumindest in Querrichtung der Lüfterfirstkappe nach außen versetzten
Ausbuchtungen in einem zwischen einem Firstlattenbefestigungsbereich und einem Randbereich
gelegenen Mittelbereich der Lüfterfirstkappen ausgebildet sind, und daß die von der
Lüfterfirstkappe, den Ausbuchtungen und den Firstziegeln begrenzten Durchströmungsöffnungen
einen freien Strömungsquerschnitt besitzen, der zumindest im wesentlichen dem freien
Strömungsquerschnitt der jeweils firstseitig benachbarten Luftdurchlaßöffnung entspricht.
[0005] Durch die Positionierung von Luftdurchlaßöffnungen und Durchströmungsöffnungen sowie
deren Dimensionierung und die Ausgestaltung und Anordnung der Stütz- und Spoilerfunktion
besitzenden Ausbuchtungen werden Unterdruckverhältnisse und daraus resultierende
Stromungen geschaffen, die stets die angestrebte Luftzirkulation von innen nach außen
gewährleisten, und zwar auch unter Bedingungen, die für diese Luftzirkulation an
sich nur wenig förderlich sind.
[0006] Vorzugsweise sind die Luftdurchlaßöffnungen unmittelbar angrenzend an den Firstlattenbefestigungsbereich
vorgesehen, so daß beispielsweise zwischen dem auch als Nagelleiste zu bezeichnenden
Firstlattenbefestigungsbereich und dem benachbarten Rand der Luftdurchlaßöffnung
nur ein Abstand von etwa 5 mm gegeben ist. Diese Positionierung gestattet es, in der
Praxis einen möglichst hohen Unterdruck zu erzielen. Die erfindungsgemäß vorgesehene
Gleichheit der freien Strömungsquerschnitte im Zirkulationsweg ermöglicht weitestgehend
laminare Strömungen, die in der Gesamtfunktion des Firstentlüftungssystems zu besonders
vorteilhaften Ergebnissen führen.
[0007] Die Luftdurchlaßöffnungen werden bevorzugt von firstziegelseitig offenen Ausstülpungen
gebildet, die jegliches unerwünschte Eindringen von Wasser sicher verhindern.
[0008] Die zur Abstützung der Firstziegel dienenden Ausbuchtungen sind in Querrichtung der
Lüfterfirstkappe vorzugsweise mit den Luftdurchlaßöffnungen zumindest teilweise mittig
ausgerichtet, wobei ihre Abmessung in Längsrichtung der Lüfterfirstkappe vorzugsweise
geringer ist als die entsprechende Abmessung der Luftdurchlaßöffnung. Die Luftdurchlaßöffnung
besitzt dabei bevorzugt eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform, wobei sich
die längere Seite dieser Luftdurchlaßöffnung in Langsrichtung der Lüfterfirstkappe
erstreckt. Die Ausbuchtungen sind vorzugsweise etwa quaderförmig gestaltet, wobei
die randbereichseitig gelegene Wandung, die relativ steil verläuft, als Anströmwand
mit Spoilerfunktion ausgebildet ist, wobei an deren Oberkante Strömungsabrißeffekte
eintreten, die zu einer ausgeprägten Unterdruckerzeugung führen. Auch die der jeweiligen
Luftdurchlaßöffnung benachbarte obere Kante dieser Ausbuchtung wirkt noch zusätzlich
als Strömungsabrißkante, wobei der Zwischenbereich zwischen dieser Strömungsabrißkante
und der benachbarten Ausstülpung ausreicht, um auch hier eine Unterdruckerzeugung
zu begünstigen.
[0009] In Abhängigkeit von der Art der jeweils vorliegenden Firstanschlußziegeln kommt
der Randbereich der Lüfterfirstkappe entweder unmittelbar an diesen Firstanschlußziegeln
zur Anlage oder es ist an seiner Unterseite ein elastischer Formkörper angebracht,
über den dann der Randbereich bezüglich der Firstanschlußziegel abgestützt ist. Da
die Einleitung von Druckkräften herrührend von den Firstziegeln in den Mittelbereich
der Lüfterfirstkappen erfolgt, ist zwischen dem Randbereich und dem Mittelbereich
eine kraftübertragende Knickstelle vorgesehen, die es ermöglicht, auf den Randbereich
eine ausreichende Andrückkraft zu übertragen.
[0010] Um im First- bzw. Gratbereich des jeweiligen Daches einen ausgeprägten, sich insbesondere
auch schon bei geringer Umströmung einstellenden Unterdruck zu erzeugen und dadurch
die Hinterlüftung der jeweiligen Dachkonstruktion ganz wesentlich zu unterstützen,
können dachaußenseitig oder dachinnenseitig Luftabrißkanten aufweisende Anströmelemente
angeordnet, mittels abgewinkelter Bereiche, Ansätze oder Einhängenasen ziegeluntergreifend
fixiert oder gleich direkt mit der jeweiligen Abdeckkappe verbunden oder gekuppelt
werden.
[0011] Durch die mittels der Anströmelemente erzielte Strömungsablösung wird im Firstbereich
ein ausgeprägter Unterdruck erzeugt, wobei den jeweiligen baulichen Gegebenheiten
insbesondere durch Wahl der Höhe der Anströmelemente und die Ausbildung einer Luftabrißkante
oder mehrerer Luftabrißkanten an diesen Anströmelementen in vorteilhafter Weise Rechnung
getragen werden kann.
[0012] Die Anströmelemente schließen mit den Firstanschlußziegeln bevorzugt einen Winkel
im Bereich von 80 bis 110° ein, wobei diese Anströmelemente eben oder zumindest in
ihrem freien Endbereich zum First hin abgewinkelt ausgebildet sein können, wobei diese
Abwinkelungen zur Ausbildung zusätzlicher Strömungsabrißkanten führen.
[0013] Vorzugsweise sind die Anströmelemente innerhalb der Firstziegel über gegenseitig
beabstandete Einhängeelemente und dergleichen befestigt oder an First- bzw. Gratdichtungselementen
fixiert bzw. einteilig mit diesen ausgebildet bzw. verbunden.
[0014] Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die
Anströmelemente im Querschnitt im wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei der innenliegende
Schenkel den Fixierschenkel und der außenliegende Schenkel die Anströmfläche bildet
und der zwischen den beiden Schenkeln gelegene Mittelbereich zur Aufnahme der Firstziegelrandbereiche
dient.
[0015] Besonders zweckmäßig ist es, das im Querschnitt U-förmige Anströmelement mit einer
Lüfterfirstkappe zu kombinieren, wobei es möglich ist, eine insgesamt einteilige
Ausführungs form vorzusehen oder Lüfterfirstkappe und Anströmelement kuppelbar auszugestalten.
Die kuppelbare Ausführungsform hat vor allem den Vorteil, daß eine bestimmte Ausgestaltung
einer Lüfterfirstkappe mit unterschiedlichen Anströmelementen kombiniert werden kann,
um in baulicher und funktioneller Hinsicht jeweils das angestrebte Optimum zu erreichen.
[0016] Die Kopplung von Lüfterfirstkappe und Anströmelement kann auf verschiedene Art und
Weise erfolgen, und zwar entweder in Form einer festen Verbindung durch Verschweißen,
Verkleben, Vernieten und dergleichen oder in Form einer lösbaren Verbindung, wobei
sich besonders Schiebeführungen, Steck- oder Einhängeverbindungen, Druckknopfverbindungen
oder Klettverschlußverbindungen eignen.
[0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung sind die Anströmelemente
dachinnenseitig angeordnet und insbesondere lüfterkappenfest ausgebildet.
[0018] Dabei können diese Anströmelemente sich entweder durchgehend über die gesamte Länge
der Lüfterfirstkappe erstrecken oder aus Einzelabschnitten bestehen, die jeweils einer
Luftdurchtrittsöffnung zugeordnet sind. Die Anströmelemente besitzen im Querschnitt
abgewinkelte Form und weisen zumindest einen Schenkel auf, der die jeweils zugeordnete
Luftdurchtrittsöffnung zumindest teilweise mit Abstand überdeckt. Zweckmäßigerweise
ist diese Überdeckung so gewählt, daß die jeweilige Luftdurchtrittsöffnung in Draufsicht
zumindest zur Hälfte überdeckt ist.
Damit werden die Luftdurchlaßöffnungen vor unerwünschten, in den Dachinnenraum gerichteten
Luftströmungen geschützt, aber es wird vor allem erreicht, daß auch unmittelbar benachbart
dieser Luftdurchtrittsöffnungen durch Luftabrißkanten Unterdruckeffekte in ausgeprägter
Form erzeugt werden und damit eine entscheidende Forderung der Unterdruckbildung im
First bereich erfolgt, die wiederum maßgeblich dafür ist, daß die erwünschte Dachhinterlüftung
in Form einer von innen nach außen gerichteten Strömung erhalten wird.
[0019] Durch Kombination von dachaußenseitig gelegenen Anströmelementen und dachinnenseitigen
bzw. an Lüfterfirstkappen ausgebildeten Anströmelementen kann ein äußerst überraschender
Effekt dahingehend erzielt werden, daß sowohl luvseitig als auch leeseitig eine vom
Dachinnenraum nach außen gerichtete Strömung erzielt wird, da durch die Spoilerfunktionen
die Unterdruckbildung im Firstbereich so gefördert wird, daß bereits bei geringer
Umströmung des Firstbereichs und noch viel ausgeprägter bei stärkerer Umströmung des
Firstbereichs an allen zum Dachinnenraum führenden Luftdurchtrittsöffnungen sehr
ausgeprägte Sogeffekte entstehen.
[0020] Begünstigend wirkt sich auf diesen erwünschten Strömungsverlauf aus, daß die Strömung
auf ihrem Weg vom Dachinnenraum nach außen aufgrund der Ausbildung der Lüfterfirstkappen
nur einem Minimum an Umlenkungen ausgesetzt ist und somit nur geringe Druckverluste
entstehen.
[0021] Durch die Möglichkeit der Verbindung von Anströmelementen und Lüfterfirstkappen in
Form lösbarer oder fester Verbindungen läßt sich praktisch auch ein Baukastensystem
schaffen, durch das den in der Praxis auftretenden Forderungen bestmöglich Rechnung
getragen werden kann.
[0022] Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert; in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Teil-Querschnittsdarstellung eines Firstentlüftungssystems
nach der Erfindung mit einer ebenfalls schematisch dargestellten Draufsicht des Luftdurchlaßöffnungen
und Ausbuchtungen aufweisenden Mittelbereichs der Lüfterfirstkappe,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Firstbereichs mit außenliegenden Anströmelementen,
Fig. 3 eine schematische Querschnittsdarstellung einer Lüfterfirstkappenvariante mit
integrierten Anströmelementen,
Fig. 4 eine perspektivische Teildarstellung einer Lüfterfirstkappe mit außenliegendem
Anströmelement, und
Fig. 5 eine perspektivische Teildarstellung einer Lüfterfirstkappe mit innenliegenden
Anströmelementen.
[0024] In Fig. 1 ist mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 eine Lüfterfirstkappe bezeichnet,
die aus Kunststoff vorgebbarer Steifigkeit besteht und einen auch als Nagelleiste
zu bezeichnenden Firstlattenbefestigungsbereich 2, einen Mittelbereich 3 und einen
Randbereich 4 umfaßt. Die einzelnen Bereiche gehen über Knickstellen ineinander über.
[0025] Die dargestellte Lüfterfirstkappe 1 stellt natürlich nur eine Hälfte einer Gesamtkappe
dar, wobei eine Gesamtkappe auch einteilig ausgebildet sein könnte.
[0026] Im Mittelbereich 3 sind unmittelbar angrenzend an den Firstlattenbefestigungsbereich
2 Luftdurchlaßöffnungen 5 ausgebil det. Diese im Querschnitt vorzugsweise rechteckigen
Luftdurchlaßöffnungen 5 sind von firstziegelseitig offenen Ausstülpungen 12 gebildet,
deren Höhe etwas geringer ist als die Höhe von sich ebenfalls im Mittelbereich 3 befindenden
Ausbuchtungen 6, auf denen die Firstziegel 8 vorzugsweise über insbesondere durchgehende
Längsstege 9 abgestützt sind. Die Firstziegel 8 können auch noch mit Querversteifungsstegen
10 ausgestattet sein.
[0027] Die Ausstülpungen 12 und die Ausbuchtungen 6 sind gegenseitig beabstandet und ggf.
durch einen Versteifungssteg 11 vergleichsweiser geringer Höhe miteinander verbunden.
In Längsrichtung der Lüfterfirstkappe 1 betrachtet besitzen die Ausbuchtungen 6
eine etwas geringere Breite als die Luftdurchlaßöffnungen 5, und sie sind zweckmäßigerweise
bezüglich dieser Luftdurchlaßöffnungen 5 mittig angeordnet.
[0028] Jeweils zwei nebeneinanderliegende Ausbuchtungen 6 begrenzen zusammen mit dem Mittelbereich
3 der Lüfterfirstkappe 1 und dem auf den Ausbuchtungen 6 abgestützten Längssteg 9
Durchströmungsöffnungen 6, wobei vorzugsweise der freie Querschnitt dieser Durchströmungsöffnungen
etwa gleich dem freien Strömungsquerschnitt der durch die Ausstülpungen 12 festgelegten
Luftdurchlaßöffnungen 5 ist.
[0029] Die relativ steil verlaufende randbereichseitige Fläche 14 der Ausbuchtungen 6 bildet
eine Anströmfläche, die Spoilerfunktion besitzt, wobei an den Begrenzungskanten dieser
Anströmfläche 14 Strömungsabrißeffekte auftreten, die zur Unterdruckausbildung beitragen
und eine von innen nach außen gerichtete Strömung über die Durchlaßöffnungen 12 begünstigen
und fördern. Definierte Strömungsverhältnisse werden dabei auch dadurch erreicht,
daß die Luftdurchlaßöffnungen 5 vollständig innerhalb des von den Firstziegelstegen
9 nach außen begrenzten Bereichs gelegen sind.
[0030] Die Knickstelle 13 zwischen dem Mittelbereich 3 und dem Randbereich 4 der Lüfterfirstkappe
1 ist so ausgebildet, daß eine ausreichende Kraftübertragung von den Ausbuchtungen
6 zu diesem Randbereich 4 möglich ist, um ein sattes Anliegen dieses Randbereichs
4 oder eines an der Unterseite dieses Randbereichs 4 angebrachten elastischen Formkörpers
7 an den jeweiligen Firstanschlußziegeln sicherzustellen. Der ggf. verwendete elastische
Formkörper 7 kann im Querschnitt dreieckförmige oder parallelogrammartige Form besitzen,
wobei die Querschnittsform in Abhängigkeit von der Art der Firstanschlußziegel gewählt
wird.
[0031] Auf dem Randbereich 4 ist an dessen freiem Ende ein leistenförmiger, sich über die
Kappenlänge erstreckender Anströmspoiler 16 vorgesehen, der wesentlich zur Unterdruckerhöhung
aufgrund von Strömungsabrißeffekten, die an seiner freien Kante auftreten, beiträgt.
Das Zusammenwirken dieses Anströmspoilers 16 mit den Ausbuchtungen 6 und den Ausstülpungen
12 wirkt sich in der Praxis überraschend und unerwartet vorteilhaft hinsichtlich
der erzielbaren Luftsaugeffekte aus.
[0032] Fig. 2 zeigt in schematischer Weise die Anordnung eines Anströmelements 20 im Bereich
zwischen den Firstziegeln 21 und den Firstanschlußziegeln 22. Das Anströmelement ist
bei dieser Ausführungsvariante im Querschnitt etwa U-förmig ausgebildet, wobei der
innenliegende Schenkel 27 als Befestigungsschenkel dient und in nicht dargestellter
Weise mit innerhalb der Firstziegel 21 gelegenen vorhandenen Bauelementen bzw. Bestandteilen
der Firstkonstruktion verbindbar ist. Der außenliegende Schenkel 28 stellt die eigentliche
Anströmfläche dar. Die beiden Schenkel 27, 28 sind über einen den Boden bildenden
Schenkel 29 miteinander verbunden, wobei zwischen diesem Schenkel 29 und den Firstziegeln
21 Luftdurchlaßöffnungen 25 vorhanden sind.
[0033] An den Verbindungsschenkel 29 können Stützelemente 32 für die Lüfterfirstziegel 21
angeformt sein. Außerdem sind Maßnahmen in Form von Löchern, Schlitzen und dergleichen
getroffen, um einen Wasserablauf aus der rinnenartigen Struktur zu ermöglichen.
[0034] Der außenliegende, die Anströmfläche bildende Schenkel 28 kann an seinem freien Ende
mit einer Abwinkelung 26 versehen sein, die bezüglich der Anströmfläche unterschiedlich
geneigt ist, wie dies in Fig. 2 strichliert angedeutet wurde. Auf diese Weise können
besonders günstige Strömungsabrißgegebenheiten geschaffen werden.
[0035] Zum Zwecke der Erhöhung der Stabilität kann das Anströmelement 20 mit Ansatzelementen
24 in Stegform ausgestattet sein, über die eine Abstützung auf den Firstanschlußziegeln
erfolgt.
[0036] Die Schnittansicht nach Fig. 3 zeigt verschiedene Varianten einer möglichen Kombination
von Anströmelementen mit Lüfterfirstkappen.
[0037] In der linken Hälfte der gezeigten Lüfterfirstkappe 33 sind zwei Varianten von Anströmelementen
20 gezeigt, die einer Lüftungsöffnung 25 zugeordnet sind, welche an der Oberseite
einer Ausstülpung angebracht ist. Die Anströmelemente bestehen aus abgewinkelten,
sich in Längsrichtung der Lüfterfirstkappe 20 erstreckenden Teilen, die unmittelbar
angrenzend an die Lüftungsöffnungen 25 befestigt sind und sich über die Lüftungsöffnungen
25 erstrecken, wobei die Distanz zwischen der Lüftungsöffnung 25 und dem übergreifenden
Schenkel des Anströmelements frei wählbar ist und der optimale Abstand insbesondere
durch entsprechende Strömungsversuche ermittelt werden kann.
[0038] Diese Anströmelemente weisen Abrißkanten 23 auf, die im Betrieb Ursache für eine
Unterdruckerzeugung sind, welche wiederum dazu führt, daß sich eine vom Dachinnenraum
nach außen über die Öffnungen 25 gerichtete Strömung erzielen läßt.
[0039] Während das im linken Teil der Lüfterfirstkappe 25 als fest angebrachtes Anströmelement
gezeigte Element mit zwei Abrißkanten 23 versehen ist, weist das alternativ vorgesehene
Anströmelement anschließend an den Befestigungsbereich nur eine etwa rechtwinkelige
Knickstelle auf.
[0040] Im rechten Teil der Fig. 3 ist eine Variante einer Lüfterfirstkappe gezeigt, die
im Randbereich mit Höckern 31 zur Abstützung von Firstziegeln ausgestattet ist und
die an der Unterseite des Randbereichs mit einem Abdichtelement 35 ausgestattet
sein kann.
[0041] Zwischen den Lüftungsöffnungen 25 und den Höckern 31 ist ein Anströmelement 20 mit
einer Luftabrißkante 23 vorgesehen. Dieses Anströmelement hat im Querschnitt L-förmige
Gestalt, wobei der eine Schenkel die Anströmfläche bildet und der andere Schenkel
zu Befestigungszwecken dient.
[0042] Anstelle dieses im Querschnitt L-förmigen Anströmelements 20 können aber auch die
schematisch angedeuteten Ausführungsvarianten verwendet werden, welche die jeweils
zugeordneten Lüftungsöffnungen 25 zur Hälfte oder mehr überdecken und gegebenenfalls
mit zusätzlichen Luftabrißkanten 23 versehen sind.
[0043] Alternativ oder zusätzlich zu den innerhalb der Firstziegel gelegenen und unmittelbar
den Luftungsöffnungen 25 zugeordneten Anströmelementen können auch außenseitig gelegene
Anströmelemente 20 verwendet werden, die mit der Lüfterfirstkappe 33 kuppelbar oder
fest verbunden sind.
[0044] Diese Anströmelemente 20 besitzen im Querschnitt eine etwa U-förmige Struktur, wobei
der innenliegende Befestigungsschenkel 27 mit der Lüfterfirstkappe 33 verbunden ist
und der außenliegende Schenkel 28 die Anströmfläche mit Abrißkante 23 bildet. Im
Mittelschenkel 29 sind Wasserdurchlaßöffnungen 30 ausgebildet.
[0045] Die perspektivische Ansicht nach Fig. 4 zeigt die Kombination einer Lüfterfirstkappe
33 mit Firstziegel-Abstützelementen 30 mit einem im Querschnitt etwa U-förmigen Anströmelement
20, wobei die zugeordneten Firstziegel in das U-Profil eingreifen und die die Abrißkante
23 aufweisende außenliegende Anströmfläche über die Dachaußenseite vorsteht. Dieses
Anströmelement 20 kann zwar unmittelbar an die Lüfterfirstkappe 33 angeformt sein,
aber zweckmäßigerweise handelt es sich dabei um ein separates Teil, das je nach Bedarf
mit der Lüfterfirstkappe 33 verklebt, verschweißt, vernietet oder in sonstiger Weise
dauerhaft verbunden werden kann. Es ist auch möglich, zu Kupplungszwecken die Abstützelemente
31 zu nützen, wobei in diesem Falle der innenliegende Schenkel des Anströmelements
20 länger ausgeführt und mit entsprechenden Öffnungen versehen wird, durch die die
Stützelemente 31 treten können.
[0046] Fig. 5 zeigt in einer perspektivischen Teildarstellung eine Ausführungsform mit innerhalb
des Firstziegels liegenden Anströmelementen 20, die ausgehend von einem gemeinsamen,
sich über die Länge der Lüfterfirstkappe 33 erstreckenden Befestigungsschenkel 36
sich jeweils zumindest bereichsweise über die zugeordneten Luftdurchlaßöffnungen 25
in der Lufterfirstkappe 33 erstrecken. Damit schützen sie einerseits die Lüftdurchtrittsöffnungen
25 vor den Aufbau von Unterdruck störenden strömungen und bewirken andererseits aufgrund
der Abrißkanten 23 die Erzeugung von Unterdruckbereichen, welche die Strömung von
innen nach außen bewirken bzw. zumindest begünstigen.
[0047] Allen Ausführungsvarianten ist auch gemeinsam, daß die Anströmelemente gleichzeitig
Schutzelemente gegen Eintrieb von Schlagregen und Flugschnee bilden und entscheidend
zur Unterdruckausbildung im Firstbereich beitragen.
1. Firstentlüftungssystem, bestehend aus in Firstlängsrichtung hintereinander angeordneten,
an einer Firstlatte fixierbaren, sich zumindest im wesentlichen bis zu Firstanschlußziegeln
erstreckenden und Ausbuchtungen sowie Luftdurchlaßöffnungen aufweisenden Lüfterfirstkappen
aus Kunststoffmaterial sowie diese Lüfterfirstkappen übergreifenden, in Längsrichtung
insbesondere ineinander verfalzten Firstziegeln, die zumindest im wesentlichen mittensymmetrisch
an den Ausbuchtungen der Lüfterfirstkappen abgestützt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von firstziegelseitig offenen Ausstülpungen (12) gebildeten Luftdurchlaßöffnungen
(5) und die dazu zumindest in Querrichtung der Lüfterfirstkappe (1) nach außen versetzten
Ausbuchtungen (6) in einem zwischen einem Firstlattenbefestigungsbereich (2) und einem
Randbereich (4) gelegenen Mittelbereich (3) der Lüfterfirstkappen (1) ausgebildet
sind, und daß die von der Lüfterfirstkappe (1), den Ausbuchtungen (6) und den Firstziegeln
(8, 9) begrenzten Durchströmungsöffnungen (11) einen freien Strömungsquerschnitt besitzen,
der zumindest im wesentlichen dem freien Strömungsquerschnitt der jeweils firstseitig
benachbarten Luftdurchlaßöffnung (5) entspricht.
2. Firstentlüftungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchlaßöffnungen (5) unmittelbar angrenzend an den Firstlattenbefestigungsbereich
(2) vorgesehen sind.
3. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbuchtungen (6) in Querrichtung der Lüfterfirstkappe (1) mit den Luftdurchlaßöffnungen
(5) zumindest teilweise mittig ausgerichtet sind, wobei ihre Abmessung in Längsrichtung
der Lüfterfirstkappe (1) geringer ist als die entsprechende Abmessung der Luftdurchlaßöffnung
(5).
4. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftdurchlaßöffnung (5) eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform
besitzt, wobei sich die längere Seite dieser Öffnung in Längsrichtung der Lüfterfirstkappe
(1) erstreckt, und daß die die Luftdurchlaßöffnung (5) begrenzende Ausstülpung (12)
über einen Stabilisierungssteg (11) mit der ihr zugeordneten Ausbuchtung (6) verbunden
ist.
5. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbuchtungen (6) quaderförmige Gestalt besitzen und zumindest die randbereichseitige
Begrenzungsfläche (14) einen Anströmspoiler zur Unterdruckerzeugung bildet.
6. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Unterseite des Randbereichs (4) ein Formkörper (7) aus elastisch nachgiebigem
Material, insbesondere aus Schaumstoff befestigt ist und zwischen Randbereich (4)
und Mittelbereich (3) eine kraftübertragende Knickstelle (13) ausgebildet ist.
7. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Firstziegel (8) über sich in Längsrichtung erstreckende, insbesondere durchgehende
Stege (9) auf den Ausbuchtungen (6) abgestützt und mit in Querrichtung verlaufenden
Versteifungsrippen (10) versehen sind.
8. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Randbereich (4), insbesondere an dessen äußerem Ende ein leistenförmiger,
sich zumindest im wesentlichen über die Kappenlänge erstreckender Anströmspoiler
(16) vorgesehen ist.
9. Firstentlüftungssystem, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dachaußenseitig Luftabrißkanten aufweisende Anströmelemente (20) angeordnet und
mittels abgewinkelter Bereiche, Ansätze, Einhängenasen (2) oder dergleichen ziegeluntergreifend
fixiert sind.
10. Firstentlüftungssystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anströmelemente (20) im Bereich zwischen Firstziegeln (21) und Firstanschlußziegeln
(22) angeordnet sind und daß die Anströmelemente (20) mit den Firstanschlußziegeln
(22) einen Winkel im Bereich von 80° bis 100° einschließen.
11. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der über die Ziegel überstehende Bereich der Anströmelemente (20) zumindest eine
zum First gerichtete Abwinkelung (26) aufweist.
12. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anströmelemente (20) im Querschnitt im wesentlichen U-förmig ausgebildet
sind, wobei der innenliegende Schenkel (27) den Fixierschenkel und der außenliegende
Schenkel (28) die Anströmfläche bildet und der Mittelbereich (29) zwischen den beiden
Schenkeln zur Aufnahme der Randbereiche der Firstziegel (21) dient, wobei insbesondere
der den Mittelbereich (29) bildende Verbindungsschenkel mit Wasserabflußöffnungen
(20) versehen ist.
13. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der innere Schenkel (27) des im Querschnitt zumindest im wesentlichen U-förmig
ausgebildeten Anströmelements (20) die Fortsetzung des seitlichen Randbereiches einer
Lüfterfirstkappe (33) bildet.
14. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der innenliegende Schenkel (27) insbesondere abgewinkelt und mit Öffnungen zum
Durchtritt von an der Lüfterfirstkappe ausgebildeten Abstützelementen (31) versehen
ist.
15. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anströmelemente (20) dachinnenseitig angeordnet und insbesondere lüfterkappenfest
ausgebildet sind, daß sich die Anströmelemente (20) zumindest im wesentlichen über
die gesamte Länge der jeweiligen Lüfterfirstkappe (33) erstrecken und zwischen dem
insbesondere mit Abstützelementen (31) für Firstziegel (21) versehenen Lüfterkappenrandbereich
und den innenliegenden Luftdurchtrittsöffnungen (7) angebracht sind.
16. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anströmelemente (20) aus Einzelabschnitten bestehen, die jeweils einer Luftdurchtrittsöffnung
(25) zugeordnet sind.
17. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Luftdurchtrittsöffnungen (25) zumindest teilweise überdeckendes freies
Ende der Anströmelemente (20) nach oben abgewinkelt ist.