(19)
(11) EP 0 337 461 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.10.1989  Patentblatt  1989/42

(21) Anmeldenummer: 89106637.5

(22) Anmeldetag:  13.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.04.1988 DE 3812305
19.04.1988 DE 3813094

(60) Teilanmeldung:
91114024.2 / 0463637

(71) Anmelder: NORM A.M.C. AG
CH-6472 Erstfeld/Kt. Uri (CH)

(72) Erfinder:
  • Rickert, Hubert
    D-7270 Nagold-Emmingen (DE)
  • Haizmann, Hans
    D-7290 Freudenstadt (DE)

(74) Vertreter: Gesthuysen, Hans Dieter, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Gesthuysen, von Rohr & Weidener, Postfach 10 13 54
D-45013 Essen
D-45013 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Firstentlüftungssystem


    (57) Es wird ein Firstentlüftungssystem beschrieben, das aus Lüf­terfirstkappen (1) und Firstziegeln (8) besteht und aufgrund des Zu­sammenwirkens zwischen diesen beiden Bestandteilen und insbe­sondere durch die Ausbildung spezieller Öffnungen (5) und An­strömflächen (6) an den Lüfterfirstkappen (1) eine ausgeprägte Unter­druckerzeugung im Firstbereich gestattet und eine von innen nach außen gerichtete Strömung sicherstellt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Firstentlüftungssystem, bestehend aus in Firstlängsrichtung hintereinander angeordneten, an einer Firstlatte fixierbaren, sich zumindest im wesentlichen bis zu Firstanschlußziegeln erstreckenden und Ausbuchtungen sowie Luftdurchlaßöffnungen aufweisenden Lüfterfirstkappen aus Kunststoffmaterial sowie diese Lufterfirstkappen über­greifenden, in Längsrichtung insbesondere ineinander verfalz­ten Firstziegeln, die zumindest im wesentlichen mittensymme­trisch an den Ausbuchtungen der Lüfterfirstkappen abgestützt sind.

    [0002] Ein Firstentlüftungssystem dieser Art ist aus der DE-PS 33 17 291 bekannt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein derartiges Firstentlüf­tungssystem in der Weise auszugestalten, daß einerseits eine stabile Abstützung der Firstziegel bei optimaler Krafteinlei­tung von den Firstziegeln auf die Lüfterfirstkappen gewähr­leistet ist und andererseits durch die Ausgestaltung und das Zusammenwirken von Lüfterfirstkappe und Firstziegel eine bestmögliche Luftzirkulation und insbesondere unter prak­tisch allen vorkommenden Anströmverhältnissen eine ausgepräg­te Unterdruckerzeugung und damit eine bestmögliche Firstent­lüftung erhalten wird.

    [0004] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß die Luftdurchlaßöffnungen und die dazu zumin­dest in Querrichtung der Lüfterfirstkappe nach außen versetz­ten Ausbuchtungen in einem zwischen einem Firstlattenbefesti­gungsbereich und einem Randbereich gelegenen Mittelbereich der Lüfterfirstkappen ausgebildet sind, und daß die von der Lüfterfirstkappe, den Ausbuchtungen und den Firstziegeln be­grenzten Durchströmungsöffnungen einen freien Strömungsquer­schnitt besitzen, der zumindest im wesentlichen dem freien Strömungsquerschnitt der jeweils firstseitig benachbarten Luftdurchlaßöffnung entspricht.

    [0005] Durch die Positionierung von Luftdurchlaßöffnungen und Durch­strömungsöffnungen sowie deren Dimensionierung und die Ausge­staltung und Anordnung der Stütz- und Spoilerfunktion besit­zenden Ausbuchtungen werden Unterdruckverhältnisse und dar­aus resultierende Stromungen geschaffen, die stets die ange­strebte Luftzirkulation von innen nach außen gewährleisten, und zwar auch unter Bedingungen, die für diese Luftzirkula­tion an sich nur wenig förderlich sind.

    [0006] Vorzugsweise sind die Luftdurchlaßöffnungen unmittelbar an­grenzend an den Firstlattenbefestigungsbereich vorgesehen, so daß beispielsweise zwischen dem auch als Nagelleiste zu bezeichnenden Firstlattenbefestigungsbereich und dem benach­barten Rand der Luftdurchlaßöffnung nur ein Abstand von etwa 5 mm gegeben ist. Diese Positionierung gestattet es, in der Praxis einen möglichst hohen Unterdruck zu erzielen. Die er­findungsgemäß vorgesehene Gleichheit der freien Strömungs­querschnitte im Zirkulationsweg ermöglicht weitestgehend la­minare Strömungen, die in der Gesamtfunktion des Firstentlüf­tungssystems zu besonders vorteilhaften Ergebnissen führen.

    [0007] Die Luftdurchlaßöffnungen werden bevorzugt von firstziegel­seitig offenen Ausstülpungen gebildet, die jegliches uner­wünschte Eindringen von Wasser sicher verhindern.

    [0008] Die zur Abstützung der Firstziegel dienenden Ausbuchtungen sind in Querrichtung der Lüfterfirstkappe vorzugsweise mit den Luftdurchlaßöffnungen zumindest teilweise mittig ausge­richtet, wobei ihre Abmessung in Längsrichtung der Lüfter­firstkappe vorzugsweise geringer ist als die entsprechende Abmessung der Luftdurchlaßöffnung. Die Luftdurchlaßöffnung besitzt dabei bevorzugt eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform, wobei sich die längere Seite dieser Luft­durchlaßöffnung in Langsrichtung der Lüfterfirstkappe er­streckt. Die Ausbuchtungen sind vorzugsweise etwa quaderför­mig gestaltet, wobei die randbereichseitig gelegene Wandung, die relativ steil verläuft, als Anströmwand mit Spoilerfunk­tion ausgebildet ist, wobei an deren Oberkante Strömungsab­rißeffekte eintreten, die zu einer ausgeprägten Unterdrucker­zeugung führen. Auch die der jeweiligen Luftdurchlaßöffnung benachbarte obere Kante dieser Ausbuchtung wirkt noch zusätz­lich als Strömungsabrißkante, wobei der Zwischenbereich zwi­schen dieser Strömungsabrißkante und der benachbarten Aus­stülpung ausreicht, um auch hier eine Unterdruckerzeugung zu begünstigen.

    [0009] In Abhängigkeit von der Art der jeweils vorliegenden Firstan­schlußziegeln kommt der Randbereich der Lüfterfirstkappe ent­weder unmittelbar an diesen Firstanschlußziegeln zur Anlage oder es ist an seiner Unterseite ein elastischer Formkörper angebracht, über den dann der Randbereich bezüglich der Firstanschlußziegel abgestützt ist. Da die Einleitung von Druckkräften herrührend von den Firstziegeln in den Mittelbe­reich der Lüfterfirstkappen erfolgt, ist zwischen dem Randbe­reich und dem Mittelbereich eine kraftübertragende Knickstel­le vorgesehen, die es ermöglicht, auf den Randbereich eine ausreichende Andrückkraft zu übertragen.

    [0010] Um im First- bzw. Gratbereich des jeweiligen Daches einen ausgeprägten, sich insbesondere auch schon bei geringer Um­strömung einstellenden Unterdruck zu erzeugen und dadurch die Hinterlüftung der jeweiligen Dachkonstruktion ganz we­sentlich zu unterstützen, können dachaußenseitig oder dach­innenseitig Luftabrißkanten aufweisende Anströmelemente an­geordnet, mittels abgewinkelter Bereiche, Ansätze oder Ein­hängenasen ziegeluntergreifend fixiert oder gleich direkt mit der jeweiligen Abdeckkappe verbunden oder gekuppelt wer­den.

    [0011] Durch die mittels der Anströmelemente erzielte Strömungsablö­sung wird im Firstbereich ein ausgeprägter Unterdruck er­zeugt, wobei den jeweiligen baulichen Gegebenheiten insbeson­dere durch Wahl der Höhe der Anströmelemente und die Ausbil­dung einer Luftabrißkante oder mehrerer Luftabrißkanten an diesen Anströmelementen in vorteilhafter Weise Rechnung ge­tragen werden kann.

    [0012] Die Anströmelemente schließen mit den Firstanschlußziegeln bevorzugt einen Winkel im Bereich von 80 bis 110° ein, wobei diese Anströmelemente eben oder zumindest in ihrem freien Endbereich zum First hin abgewinkelt ausgebildet sein können, wobei diese Abwinkelungen zur Ausbildung zusätzli­cher Strömungsabrißkanten führen.

    [0013] Vorzugsweise sind die Anströmelemente innerhalb der Firstzie­gel über gegenseitig beabstandete Einhängeelemente und der­gleichen befestigt oder an First- bzw. Gratdichtungselemen­ten fixiert bzw. einteilig mit diesen ausgebildet bzw. ver­bunden.

    [0014] Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Anströmelemente im Querschnitt im we­sentlichen U-förmig ausgebildet, wobei der innenliegende Schenkel den Fixierschenkel und der außenliegende Schenkel die Anströmfläche bildet und der zwischen den beiden Schen­keln gelegene Mittelbereich zur Aufnahme der Firstziegelrand­bereiche dient.

    [0015] Besonders zweckmäßig ist es, das im Querschnitt U-förmige An­strömelement mit einer Lüfterfirstkappe zu kombinieren, wo­bei es möglich ist, eine insgesamt einteilige Ausführungs­ form vorzusehen oder Lüfterfirstkappe und Anströmelement kup­pelbar auszugestalten. Die kuppelbare Ausführungsform hat vor allem den Vorteil, daß eine bestimmte Ausgestaltung einer Lüfterfirstkappe mit unterschiedlichen Anströmelemen­ten kombiniert werden kann, um in baulicher und funktionel­ler Hinsicht jeweils das angestrebte Optimum zu erreichen.

    [0016] Die Kopplung von Lüfterfirstkappe und Anströmelement kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen, und zwar entweder in Form einer festen Verbindung durch Verschweißen, Verkle­ben, Vernieten und dergleichen oder in Form einer lösbaren Verbindung, wobei sich besonders Schiebeführungen, Steck- oder Einhängeverbindungen, Druckknopfverbindungen oder Klett­verschlußverbindungen eignen.

    [0017] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Er­findung sind die Anströmelemente dachinnenseitig angeordnet und insbesondere lüfterkappenfest ausgebildet.

    [0018] Dabei können diese Anströmelemente sich entweder durchgehend über die gesamte Länge der Lüfterfirstkappe erstrecken oder aus Einzelabschnitten bestehen, die jeweils einer Luftdurch­trittsöffnung zugeordnet sind. Die Anströmelemente besitzen im Querschnitt abgewinkelte Form und weisen zumindest einen Schenkel auf, der die jeweils zugeordnete Luftdurchtrittsöff­nung zumindest teilweise mit Abstand überdeckt. Zweckmäßiger­weise ist diese Überdeckung so gewählt, daß die jeweilige Luftdurchtrittsöffnung in Draufsicht zumindest zur Hälfte überdeckt ist.
    Damit werden die Luftdurchlaßöffnungen vor unerwünschten, in den Dachinnenraum gerichteten Luftströmungen geschützt, aber es wird vor allem erreicht, daß auch unmittelbar benachbart dieser Luftdurchtrittsöffnungen durch Luftabrißkanten Unter­druckeffekte in ausgeprägter Form erzeugt werden und damit eine entscheidende Forderung der Unterdruckbildung im First­ bereich erfolgt, die wiederum maßgeblich dafür ist, daß die erwünschte Dachhinterlüftung in Form einer von innen nach außen gerichteten Strömung erhalten wird.

    [0019] Durch Kombination von dachaußenseitig gelegenen Anströmele­menten und dachinnenseitigen bzw. an Lüfterfirstkappen ausge­bildeten Anströmelementen kann ein äußerst überraschender Effekt dahingehend erzielt werden, daß sowohl luvseitig als auch leeseitig eine vom Dachinnenraum nach außen gerichtete Strömung erzielt wird, da durch die Spoilerfunktionen die Un­terdruckbildung im Firstbereich so gefördert wird, daß be­reits bei geringer Umströmung des Firstbereichs und noch viel ausgeprägter bei stärkerer Umströmung des Firstbereichs an allen zum Dachinnenraum führenden Luftdurchtrittsöffnun­gen sehr ausgeprägte Sogeffekte entstehen.

    [0020] Begünstigend wirkt sich auf diesen erwünschten Strömungsver­lauf aus, daß die Strömung auf ihrem Weg vom Dachinnenraum nach außen aufgrund der Ausbildung der Lüfterfirstkappen nur einem Minimum an Umlenkungen ausgesetzt ist und somit nur ge­ringe Druckverluste entstehen.

    [0021] Durch die Möglichkeit der Verbindung von Anströmelementen und Lüfterfirstkappen in Form lösbarer oder fester Verbindun­gen läßt sich praktisch auch ein Baukastensystem schaffen, durch das den in der Praxis auftretenden Forderungen bestmög­lich Rechnung getragen werden kann.

    [0022] Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.

    [0023] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläu­tert; in der Zeichnung zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Teil-Querschnittsdarstel­lung eines Firstentlüftungssystems nach der Erfindung mit einer ebenfalls schematisch dargestellten Draufsicht des Luftdurchlaßöff­nungen und Ausbuchtungen aufweisenden Mittel­bereichs der Lüfterfirstkappe,

    Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Firstbe­reichs mit außenliegenden Anströmelementen,

    Fig. 3 eine schematische Querschnittsdarstellung einer Lüfterfirstkappenvariante mit inte­grierten Anströmelementen,

    Fig. 4 eine perspektivische Teildarstellung einer Lüfterfirstkappe mit außenliegendem Anströme­lement, und

    Fig. 5 eine perspektivische Teildarstellung einer Lüfterfirstkappe mit innenliegenden Anström­elementen.



    [0024] In Fig. 1 ist mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 eine Lüf­terfirstkappe bezeichnet, die aus Kunststoff vorgebbarer Steifigkeit besteht und einen auch als Nagelleiste zu be­zeichnenden Firstlattenbefestigungsbereich 2, einen Mittelbe­reich 3 und einen Randbereich 4 umfaßt. Die einzelnen Berei­che gehen über Knickstellen ineinander über.

    [0025] Die dargestellte Lüfterfirstkappe 1 stellt natürlich nur eine Hälfte einer Gesamtkappe dar, wobei eine Gesamtkappe auch einteilig ausgebildet sein könnte.

    [0026] Im Mittelbereich 3 sind unmittelbar angrenzend an den First­lattenbefestigungsbereich 2 Luftdurchlaßöffnungen 5 ausgebil­ det. Diese im Querschnitt vorzugsweise rechteckigen Luft­durchlaßöffnungen 5 sind von firstziegelseitig offenen Aus­stülpungen 12 gebildet, deren Höhe etwas geringer ist als die Höhe von sich ebenfalls im Mittelbereich 3 befindenden Ausbuchtungen 6, auf denen die Firstziegel 8 vorzugsweise über insbesondere durchgehende Längsstege 9 abgestützt sind. Die Firstziegel 8 können auch noch mit Querversteifungsste­gen 10 ausgestattet sein.

    [0027] Die Ausstülpungen 12 und die Ausbuchtungen 6 sind gegensei­tig beabstandet und ggf. durch einen Versteifungssteg 11 ver­gleichsweiser geringer Höhe miteinander verbunden. In Längs­richtung der Lüfterfirstkappe 1 betrachtet besitzen die Aus­buchtungen 6 eine etwas geringere Breite als die Luftdurch­laßöffnungen 5, und sie sind zweckmäßigerweise bezüglich die­ser Luftdurchlaßöffnungen 5 mittig angeordnet.

    [0028] Jeweils zwei nebeneinanderliegende Ausbuchtungen 6 begrenzen zusammen mit dem Mittelbereich 3 der Lüfterfirstkappe 1 und dem auf den Ausbuchtungen 6 abgestützten Längssteg 9 Durch­strömungsöffnungen 6, wobei vorzugsweise der freie Quer­schnitt dieser Durchströmungsöffnungen etwa gleich dem freien Strömungsquerschnitt der durch die Ausstülpungen 12 festgelegten Luftdurchlaßöffnungen 5 ist.

    [0029] Die relativ steil verlaufende randbereichseitige Fläche 14 der Ausbuchtungen 6 bildet eine Anströmfläche, die Spoiler­funktion besitzt, wobei an den Begrenzungskanten dieser An­strömfläche 14 Strömungsabrißeffekte auftreten, die zur Un­terdruckausbildung beitragen und eine von innen nach außen gerichtete Strömung über die Durchlaßöffnungen 12 begünsti­gen und fördern. Definierte Strömungsverhältnisse werden dabei auch dadurch erreicht, daß die Luftdurchlaßöffnungen 5 vollständig innerhalb des von den Firstziegelstegen 9 nach außen begrenzten Bereichs gelegen sind.

    [0030] Die Knickstelle 13 zwischen dem Mittelbereich 3 und dem Rand­bereich 4 der Lüfterfirstkappe 1 ist so ausgebildet, daß eine ausreichende Kraftübertragung von den Ausbuchtungen 6 zu diesem Randbereich 4 möglich ist, um ein sattes Anliegen dieses Randbereichs 4 oder eines an der Unterseite dieses Randbereichs 4 angebrachten elastischen Formkörpers 7 an den jeweiligen Firstanschlußziegeln sicherzustellen. Der ggf. verwendete elastische Formkörper 7 kann im Querschnitt drei­eckförmige oder parallelogrammartige Form besitzen, wobei die Querschnittsform in Abhängigkeit von der Art der Fir­stanschlußziegel gewählt wird.

    [0031] Auf dem Randbereich 4 ist an dessen freiem Ende ein leisten­förmiger, sich über die Kappenlänge erstreckender Anström­spoiler 16 vorgesehen, der wesentlich zur Unterdruckerhöhung aufgrund von Strömungsabrißeffekten, die an seiner freien Kante auftreten, beiträgt. Das Zusammenwirken dieses Anström­spoilers 16 mit den Ausbuchtungen 6 und den Ausstülpungen 12 wirkt sich in der Praxis überraschend und unerwartet vorteil­haft hinsichtlich der erzielbaren Luftsaugeffekte aus.

    [0032] Fig. 2 zeigt in schematischer Weise die Anordnung eines An­strömelements 20 im Bereich zwischen den Firstziegeln 21 und den Firstanschlußziegeln 22. Das Anströmelement ist bei die­ser Ausführungsvariante im Querschnitt etwa U-förmig ausge­bildet, wobei der innenliegende Schenkel 27 als Befestigungs­schenkel dient und in nicht dargestellter Weise mit inner­halb der Firstziegel 21 gelegenen vorhandenen Bauelementen bzw. Bestandteilen der Firstkonstruktion verbindbar ist. Der außenliegende Schenkel 28 stellt die eigentliche Anström­fläche dar. Die beiden Schenkel 27, 28 sind über einen den Boden bildenden Schenkel 29 miteinander verbunden, wobei zwi­schen diesem Schenkel 29 und den Firstziegeln 21 Luftdurch­laßöffnungen 25 vorhanden sind.

    [0033] An den Verbindungsschenkel 29 können Stützelemente 32 für die Lüfterfirstziegel 21 angeformt sein. Außerdem sind Maß­nahmen in Form von Löchern, Schlitzen und dergleichen getrof­fen, um einen Wasserablauf aus der rinnenartigen Struktur zu ermöglichen.

    [0034] Der außenliegende, die Anströmfläche bildende Schenkel 28 kann an seinem freien Ende mit einer Abwinkelung 26 versehen sein, die bezüglich der Anströmfläche unterschiedlich ge­neigt ist, wie dies in Fig. 2 strichliert angedeutet wurde. Auf diese Weise können besonders günstige Strömungsabrißgege­benheiten geschaffen werden.

    [0035] Zum Zwecke der Erhöhung der Stabilität kann das Anströmele­ment 20 mit Ansatzelementen 24 in Stegform ausgestattet sein, über die eine Abstützung auf den Firstanschlußziegeln erfolgt.

    [0036] Die Schnittansicht nach Fig. 3 zeigt verschiedene Varianten einer möglichen Kombination von Anströmelementen mit Lüfter­firstkappen.

    [0037] In der linken Hälfte der gezeigten Lüfterfirstkappe 33 sind zwei Varianten von Anströmelementen 20 gezeigt, die einer Lüftungsöffnung 25 zugeordnet sind, welche an der Oberseite einer Ausstülpung angebracht ist. Die Anströmelemente beste­hen aus abgewinkelten, sich in Längsrichtung der Lüfterfirst­kappe 20 erstreckenden Teilen, die unmittelbar angrenzend an die Lüftungsöffnungen 25 befestigt sind und sich über die Lüftungsöffnungen 25 erstrecken, wobei die Distanz zwischen der Lüftungsöffnung 25 und dem übergreifenden Schenkel des Anströmelements frei wählbar ist und der optimale Abstand insbesondere durch entsprechende Strömungsversuche ermittelt werden kann.

    [0038] Diese Anströmelemente weisen Abrißkanten 23 auf, die im Be­trieb Ursache für eine Unterdruckerzeugung sind, welche wie­derum dazu führt, daß sich eine vom Dachinnenraum nach außen über die Öffnungen 25 gerichtete Strömung erzielen läßt.

    [0039] Während das im linken Teil der Lüfterfirstkappe 25 als fest angebrachtes Anströmelement gezeigte Element mit zwei Abriß­kanten 23 versehen ist, weist das alternativ vorgesehene An­strömelement anschließend an den Befestigungsbereich nur eine etwa rechtwinkelige Knickstelle auf.

    [0040] Im rechten Teil der Fig. 3 ist eine Variante einer Lüfter­firstkappe gezeigt, die im Randbereich mit Höckern 31 zur Ab­stützung von Firstziegeln ausgestattet ist und die an der Un­terseite des Randbereichs mit einem Abdichtelement 35 ausge­stattet sein kann.

    [0041] Zwischen den Lüftungsöffnungen 25 und den Höckern 31 ist ein Anströmelement 20 mit einer Luftabrißkante 23 vorgesehen. Dieses Anströmelement hat im Querschnitt L-förmige Gestalt, wobei der eine Schenkel die Anströmfläche bildet und der andere Schenkel zu Befestigungszwecken dient.

    [0042] Anstelle dieses im Querschnitt L-förmigen Anströmelements 20 können aber auch die schematisch angedeuteten Ausführungsva­rianten verwendet werden, welche die jeweils zugeordneten Lüftungsöffnungen 25 zur Hälfte oder mehr überdecken und ge­gebenenfalls mit zusätzlichen Luftabrißkanten 23 versehen sind.

    [0043] Alternativ oder zusätzlich zu den innerhalb der Firstziegel gelegenen und unmittelbar den Luftungsöffnungen 25 zugeordne­ten Anströmelementen können auch außenseitig gelegene An­strömelemente 20 verwendet werden, die mit der Lüfterfirst­kappe 33 kuppelbar oder fest verbunden sind.

    [0044] Diese Anströmelemente 20 besitzen im Querschnitt eine etwa U-förmige Struktur, wobei der innenliegende Befestigungs­schenkel 27 mit der Lüfterfirstkappe 33 verbunden ist und der außenliegende Schenkel 28 die Anströmfläche mit Abrißkan­te 23 bildet. Im Mittelschenkel 29 sind Wasserdurchlaßöffnun­gen 30 ausgebildet.

    [0045] Die perspektivische Ansicht nach Fig. 4 zeigt die Kombina­tion einer Lüfterfirstkappe 33 mit Firstziegel-Abstützelemen­ten 30 mit einem im Querschnitt etwa U-förmigen Anströmele­ment 20, wobei die zugeordneten Firstziegel in das U-Profil eingreifen und die die Abrißkante 23 aufweisende außenliegen­de Anströmfläche über die Dachaußenseite vorsteht. Dieses An­strömelement 20 kann zwar unmittelbar an die Lüfterfirstkap­pe 33 angeformt sein, aber zweckmäßigerweise handelt es sich dabei um ein separates Teil, das je nach Bedarf mit der Lüf­terfirstkappe 33 verklebt, verschweißt, vernietet oder in sonstiger Weise dauerhaft verbunden werden kann. Es ist auch möglich, zu Kupplungszwecken die Abstützelemente 31 zu nüt­zen, wobei in diesem Falle der innenliegende Schenkel des An­strömelements 20 länger ausgeführt und mit entsprechenden Öffnungen versehen wird, durch die die Stützelemente 31 treten können.

    [0046] Fig. 5 zeigt in einer perspektivischen Teildarstellung eine Ausführungsform mit innerhalb des Firstziegels liegenden An­strömelementen 20, die ausgehend von einem gemeinsamen, sich über die Länge der Lüfterfirstkappe 33 erstreckenden Befesti­gungsschenkel 36 sich jeweils zumindest bereichsweise über die zugeordneten Luftdurchlaßöffnungen 25 in der Lufterfirst­kappe 33 erstrecken. Damit schützen sie einerseits die Lüft­durchtrittsöffnungen 25 vor den Aufbau von Unterdruck stören­den strömungen und bewirken andererseits aufgrund der Abriß­kanten 23 die Erzeugung von Unterdruckbereichen, welche die Strömung von innen nach außen bewirken bzw. zumindest begün­stigen.

    [0047] Allen Ausführungsvarianten ist auch gemeinsam, daß die An­strömelemente gleichzeitig Schutzelemente gegen Eintrieb von Schlagregen und Flugschnee bilden und entscheidend zur Unter­druckausbildung im Firstbereich beitragen.


    Ansprüche

    1. Firstentlüftungssystem, bestehend aus in Firstlängsrich­tung hintereinander angeordneten, an einer Firstlatte fi­xierbaren, sich zumindest im wesentlichen bis zu Firstan­schlußziegeln erstreckenden und Ausbuchtungen sowie Luft­durchlaßöffnungen aufweisenden Lüfterfirstkappen aus Kunststoffmaterial sowie diese Lüfterfirstkappen über­greifenden, in Längsrichtung insbesondere ineinander ver­falzten Firstziegeln, die zumindest im wesentlichen mit­tensymmetrisch an den Ausbuchtungen der Lüfterfirstkap­pen abgestützt sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die von firstziegelseitig offenen Ausstülpungen (12) gebildeten Luftdurchlaßöffnungen (5) und die dazu zumin­dest in Querrichtung der Lüfterfirstkappe (1) nach außen versetzten Ausbuchtungen (6) in einem zwischen einem Firstlattenbefestigungsbereich (2) und einem Randbereich (4) gelegenen Mittelbereich (3) der Lüfterfirstkappen (1) ausgebildet sind, und daß die von der Lüfterfirstkap­pe (1), den Ausbuchtungen (6) und den Firstziegeln (8, 9) begrenzten Durchströmungsöffnungen (11) einen freien Strömungsquerschnitt besitzen, der zumindest im wesentli­chen dem freien Strömungsquerschnitt der jeweils first­seitig benachbarten Luftdurchlaßöffnung (5) entspricht.
     
    2. Firstentlüftungssystem nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Luftdurchlaßöffnungen (5) unmittelbar angrenzend an den Firstlattenbefestigungsbereich (2) vorgesehen sind.
     
    3. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausbuchtungen (6) in Querrichtung der Lüfter­firstkappe (1) mit den Luftdurchlaßöffnungen (5) zumin­dest teilweise mittig ausgerichtet sind, wobei ihre Ab­messung in Längsrichtung der Lüfterfirstkappe (1) gerin­ger ist als die entsprechende Abmessung der Luftdurchla­ßöffnung (5).
     
    4. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Luftdurchlaßöffnung (5) eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform besitzt, wobei sich die län­gere Seite dieser Öffnung in Längsrichtung der Lüfter­firstkappe (1) erstreckt, und daß die die Luftdurchlaß­öffnung (5) begrenzende Ausstülpung (12) über einen Sta­bilisierungssteg (11) mit der ihr zugeordneten Ausbuch­tung (6) verbunden ist.
     
    5. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ausbuchtungen (6) quaderförmige Gestalt besitzen und zumindest die randbereichseitige Begrenzungsfläche (14) einen Anströmspoiler zur Unterdruckerzeugung bil­det.
     
    6. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an der Unterseite des Randbereichs (4) ein Formkör­per (7) aus elastisch nachgiebigem Material, insbesonde­re aus Schaumstoff befestigt ist und zwischen Randbe­reich (4) und Mittelbereich (3) eine kraftübertragende Knickstelle (13) ausgebildet ist.
     
    7. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Firstziegel (8) über sich in Längsrichtung er­streckende, insbesondere durchgehende Stege (9) auf den Ausbuchtungen (6) abgestützt und mit in Querrichtung ver­laufenden Versteifungsrippen (10) versehen sind.
     
    8. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf dem Randbereich (4), insbesondere an dessen äuße­rem Ende ein leistenförmiger, sich zumindest im wesent­lichen über die Kappenlänge erstreckender Anströmspoiler (16) vorgesehen ist.
     
    9. Firstentlüftungssystem, insbesondere nach einem oder meh­reren der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß dachaußenseitig Luftabrißkanten aufweisende Anström­elemente (20) angeordnet und mittels abgewinkelter Berei­che, Ansätze, Einhängenasen (2) oder dergleichen ziegel­untergreifend fixiert sind.
     
    10. Firstentlüftungssystem nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Anströmelemente (20) im Bereich zwischen First­ziegeln (21) und Firstanschlußziegeln (22) angeordnet sind und daß die Anströmelemente (20) mit den Firstan­schlußziegeln (22) einen Winkel im Bereich von 80° bis 100° einschließen.
     
    11. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der über die Ziegel überstehende Bereich der Anström­elemente (20) zumindest eine zum First gerichtete Abwin­kelung (26) aufweist.
     
    12. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Anströmelemente (20) im Querschnitt im wesentli­chen U-förmig ausgebildet sind, wobei der innenliegende Schenkel (27) den Fixierschenkel und der außenliegende Schenkel (28) die Anströmfläche bildet und der Mittelbe­reich (29) zwischen den beiden Schenkeln zur Aufnahme der Randbereiche der Firstziegel (21) dient, wobei insbe­sondere der den Mittelbereich (29) bildende Verbindungs­schenkel mit Wasserabflußöffnungen (20) versehen ist.
     
    13. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der innere Schenkel (27) des im Querschnitt zumin­dest im wesentlichen U-förmig ausgebildeten Anströmele­ments (20) die Fortsetzung des seitlichen Randbereiches einer Lüfterfirstkappe (33) bildet.
     
    14. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der innenliegende Schenkel (27) insbesondere abgewin­kelt und mit Öffnungen zum Durchtritt von an der Lüfter­firstkappe ausgebildeten Abstützelementen (31) versehen ist.
     
    15. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Anströmelemente (20) dachinnenseitig angeordnet und insbesondere lüfterkappenfest ausgebildet sind, daß sich die Anströmelemente (20) zumindest im wesentlichen über die gesamte Länge der jeweiligen Lüfterfirstkappe (33) erstrecken und zwischen dem insbesondere mit Abstüt­zelementen (31) für Firstziegel (21) versehenen Lüfter­kappenrandbereich und den innenliegenden Luftdurchtritts­öffnungen (7) angebracht sind.
     
    16. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Anströmelemente (20) aus Einzelabschnitten beste­hen, die jeweils einer Luftdurchtrittsöffnung (25) zuge­ordnet sind.
     
    17. Firstentlüftungssystem nach einem der vorhergehenden An­sprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß ein die Luftdurchtrittsöffnungen (25) zumindest teil­weise überdeckendes freies Ende der Anströmelemente (20) nach oben abgewinkelt ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht