[0001] Die Erfindung betrifft einen Reinraumlaborabzug mit einem einseitig offenen Arbeitsraum
und einem damit verbundenen Gebläse nach dem Gattungsbegriff des Schutzanspruchs
1.
[0002] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, einen derartigen Reinraumlaborabzug,
der beispielsweise in chemischen Labors und ähnlichem verwandt wird, derart kompakt
auszubilden, daß er insbesondere dieselben Abmessungen wie ein Standardlaborabzug
hat, so daß dieser beliebig durch den erfindungsgemäßen Reinraumlaborabzug austauschbar
ist.
[0003] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Ausbildung gelöst, die im kennzeichnenden
Teil des Schutzanspruchs 1 angegeben ist.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Reinraumlaborabzug erzeugt das Gebläse einen laminaren
Luftstrom, der Luft in den Arbeits raum leitet. Unterdruckseitig saugt das Gebläse
einen Luftstrom durch die wenigstens eine Düse vom dem Gebläse gegenüberliegenden
Teil der offenen Seite des Arbeitsraumes sowie vom hinteren, d.h. rückseitigen Bereich
des dem Gebläse gegenüberliegenden Teils des Arbeitsraumes an, wobei diese Luftströme
über die hohlen Doppelseitenwände und Doppelrückwände zum Gebläse gehen. Das Gebläse
teilt überdruckseitig die gesamte angesaugte Luft in einen Luftstrom, der in die Abluftöffnung
entweicht, und den Luftstrom auf, der in den Arbeitsraum geht.
[0005] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Reinraumlaborabzuges
sind Gegenstand der Patentansprüche 2 bis 8.
[0006] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Außenansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Reinraumlaborabzuges,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des in Fig. 1 dargestellten Reinraumlaborabzuges,
Fig. 3 eine schematische Vorderansicht des in Fig. 1 dargestellten Reinraumlaborabzuges,
Fig. 4 eine schematische Ansicht des Bereiches des Arbeitsraumes mit der Dichtung
für ein Schiebefenster und
Fig. 5 eine Schnittansicht der Schiebefensterführung.
[0007] Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Reinraumlaborabzuges weist ein Gebläse, beispielsweise einen Ventilator 9 auf, der
einen Luftstrom erzeugt, der durch den Hauptfilter 1 gefiltert reine Luft in den Arbeitsraum
12 bläst (Luftstrom II). Zusätzlich wird durch den vom Ventilator 9 erzeugten Unterdruck
ein weiterer Luftstrom I durch die Düse 8 in den Abzug gesaugt, die an dem dem Ventilator
9 gegenüberliegenden Teil, d.h. beim vorliegenden Ausführungsbeispiel dem unteren
Teil des Arbeitsraumes, an der offenen Seite vorgesehen ist. Ein Teil des laminaren
Luftstromes II wird in die Düse 8 abgesaugt, wobei die Abluft von der Düse 8 über
die beiden hohlen Doppelseitenwände des Arbeitsraumes 12 nach oben zum Ventilator
9 gesaugt wird. Der restliche Laminarstrom vom Arbeitsraum 12 wird durch die hohle
Doppelrückwand des Arbeitsraumes 12 zum Ventilator gesaugt.
[0008] Der Ventilator preßt die gesamte abgesaugte Luft in einen Druckraum 11. Der Ventilator
9 ist überdruckseitig, d.h. über den Druckraum 11, mit einem Abluftstutzen 5 und mit
dem Arbeitsraum 12 verbunden. Der Druckluftstrom vom Gebläse 9 wird daher in einen
Luftstrom III zum Abluftstutzen 5 und in den laminaren Lufstrom II aufgeteilt, der
über den Hauptfilter 1 in den Arbeitsraum 12 geht. Vorzugsweise gehen 25 % der Luft
in den Abluftstutzen 5 und 75 % als laminarer Luftstrom II in den Arbeitsraum 12.
[0009] Der in der Zeichnung dargestellte Reinraumlaborabzug ist weiterhin mit einer Lampe
2, einem Gleichrichter 3 sowie einem Abluftfilter 4 versehen, über den die Abluft
zum Abluftstutzen 5 geht.
[0010] Der Hauptfilter 1 kann im Arbeitsraum 12 um eine horizontale Achse nach unten geklappt
werden. Das hat den Vorteil, daß der Hauptfilter 1 und der Abluftfilter 4 leicht gewechselt
werden können, ohne daß eine separate Platte im Frontbereich gelöst werden muß. Der
Abluftfilter 4 kann von unten gewechselt werden, was beispielsweise bei einem Laborabzug,
der zur Decke verblendet ist, unbedingt notwendig ist.
[0011] Wie es in Fig. 3 dargestellt ist, ist am Reinraumlaborabzug ein vertikales Schiebefenster
6 vorgesehen. Um Undichtigkeiten an den seitlichen Führungen und oberhalb des Schiebefensters
zu vermeiden, durch die der Arbeitsraum 12 kontaminiert werden könnte, da von außen
Teilchen durch den Unterdruck angesaugt werden können, sind im Bereich des Arbeitsraumes
12 an der offenen Seite Dichtungen 13 vorgesehen, wie es schematisch in Fig. 4 dargestellt
ist. Wie es in Fig. 5 dargestellt ist, wird das Schiebefenster 6 im Bereich der offenen
Seite des Arbeitsraumes 12 zwischen diesen Dichtungen 13 und Führungsbahnen 14 geführt,
die Bereiche aufweisen, die in Richtung auf die Dichtungen 13 gekrümmt sind oder vorstehen.
Durch diese Führung wird das Schiebefenster 6 fest gegen die Dichtungen 13 gepreßt,
wodurch der dichte Abschluß gewährleistet ist.
[0012] Wie es weiterhin in Fig. 3 dargestellt ist, ist der Reinraumlaborabzug mit einer
fugenlosen Tischplatte 7 aus Edelstahl versehen, die vorzugsweise auf beiden Seiten
und auf der Rückseite um etwa 50 mm hochgezogen ist. Im vorderen Bereich der Tischplatte
7, d.h. im Bereich der offenen Seite des Arbeitsraumes 12 befindet sich die Düse 8,
die vorzugsweise aufklappbar ist.
[0013] Durch die Rückwandabsaugung 10 wird etwa 1/3 der Abluftmenge nach oben geführt. Diese
Rückwandabsaugung 10 befindet sich beispielsweise 50 mm über der Tischplatte 7. 2/3
der Luftmenge werden über die Düse 8 abgesaugt und über die hohlen Doppelseitenwände
nach oben geführt. Die Düse 8 ist gegenüber der Tischplatte 7 erhaben und die darunterliegende
Wanne kann nach Aufklappen der Düse 8 gereinigt werden, ohne den Laborabzug leerräumen
zu müssen.
[0014] Der erfindungsgemäße Reinraumlaborabzug hat den Vorteil, daß aufgrund der Absaugung
über die Abluftkanäle auf der linken und rechten Seite und der hinteren Seite eine
hohe Variabilität in der Anwendung gegeben ist. Der Reinraumlabor abzug kann somit
leicht auf die verschiedenen Anwendungszwecke angepaßt werden.
[0015] Im Normalfall wird beispielsweise mit etwa 70 bis 75 % Umluft und 25 bis 30 % Abluft
über den Abluftfilter 4 gearbeitet.
[0016] Wird in dem Abzug mit gasförmigen Stoffen gearbeitet, so erfolgt eine Trennung der
Abluftführung. Der hintere Abluftschlitz 10 wird mit dem Abluftstutzen 5 verbunden,
so daß der Abluftfilter 4 nicht mehr benötigt wird. Die in den Seitenwänden geführte
Abluft wird mit Hilfe des Ventilators 9 in den Arbeitsraum 12 geblasen. Der Vorteil
dieser Anordnung besteht dann darin, daß mit gasförmigen Stoffen gearbeitet werden
kann, wobei 30 % der angesaugten Luft als Abluft nach außen gehen und 70 % als Umluft
verwandt werden.
[0017] Wird im Abzug mit aggressiven Stoffen gearbeitet, so wird die gesamte vom Ventilator
9 angesaugte Luft an den Abluftstutzen 5 abgegeben. Die benötigten 70 % Zuluft werden
uber die Decke zugeführt, wobei der Ventilator 9 dann durch eine Öffnung mit der Decke
verbunden ist. Der Abluftfilter 4 entfällt gleichfalls. Dabei beträgt die Luftbilanz
70 % Zuluft und 100 % Abluft.
2. Reinraumlaborabzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gebläse (9) und dem Arbeitsraum (12) ein Filter (1) angeordnet ist.
3. Reinraumlaborabzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in Luftströmungsrichtung vor der Abluftöffnung (5) ein Abluftfilter (4) vorgesehen
ist.
4. Reinraumlaborabzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen dem Gebläse (9) und dem Arbeitsraum (12) angeordnete Filter (1)
um eine horizontale Achse schwenkbar ist.
5. Reinraumlaborabzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein vertikales Schiebefenster (6) zum Schließen der offenen Seite des Arbeitsraums
(12).
6. Reinraumlaborabzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenkanten und an der Oberkante der offenen Seite des Arbeitsraumes
(12) Dichtungen (13) vorgesehen sind und daß das Schiebefenster (6) im Bereich der
offenen Seite des Arbeitsraums (12) zwischen den Dichtungen (13) und Führungsbahnen
(14) geführt ist, die mit Abschnitten versehen sind, die in Richtung auf die Dichtungen
(13) gekrümmt sind.
7. Reinraumlaborabzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine (12), in der im Bereich der offenen Seite des Arbeitsraumes (12) die Düse
(8) ausgebildet ist, mit der das Gebläse (9) verbunden ist.
8. Reinraumlaborabzug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (8) aufklappbar ist.