[0001] Die Erfindung betrifft einen Matrixnadeldruckkopf, bestehend aus einer hinteren Elektromagnetantriebsbaugruppe
und einer vorderen, einem Druckwiderlager gegenüberliegenden Nadelführungsbaugruppe,
wobei die Elektromagnetantriebsbaugruppe aus einer der Anzahl der Drucknadeln entsprechenden
Anzahl von gleichen Elektromagnet-Klappanker-Systemen gebildet ist und jedes der Systeme
ein U-förmiges Magnetjoch mit gegenüberliegend schwenkbar gelagertem Klappanker aufweist.
[0002] Das Elektromagnet-Klappanker-System derartiger Matrixnadeldruckköpfe weist sehr komplizierte
Bauweisen auf, die in den meisten Fällen zu mangelhafter Führung des Ankers, aufwendigen,
massenreichen Gestaltungen des Ankers und zu niedrigen Magnetflüssen mit erheblichen
Streuflüssen führen.
[0003] Es ist bekannt (EP-0 152 117), einen lamellierten Anker als Klappanker auszubilden
und mit einem Federgelenk zu versehen. Derartige Federgelenke sind jedoch aufwendig
und von der Werkstoffseite her problematisch. Das Federgelenk kann außerdem die Funktion
eines günstigen Magnetflusses durch den sekundären Luftspalt nur sehr schwer erfüllen.
[0004] Für den Fall, daß ohne Federgelenk gebaut wird und ein Vollwerkstoff-Anker vorausgesetzt
wird, ist es ebenfalls bekannt, die Führung des Ankers über einen Auflagestift und
einen Gummiring, die beide auf einer Seite angeordnet sind, vorzunehmen (EP-0 157
014) oder den Anker mit Ausnehmungen zwischen Vorsprüngen zu führen (EP-0 110 662);
eine andere bekannte Führung (US-PS 4, 140, 406) besteht aus einer Steck- bzw. Schlitzlagerung
des Ankers am radial äußeren Ende und aus einer radial inneren seitlichen Führung.
[0005] Sämtliche dieser Führungen setzen eine umständliche Herstelltechnik voraus und sind
nicht sehr genau. Die Magnetflußführung bei solchen Bauweisen läßt außerdem zu wünschen
übrig. Im übrigen sind für derart schwere Anker auch höhere Antriebskräfte und dadurch
größere Elektromagnetspulen,d.h. eine höhere Ampere-Windungszahl erforderlich.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, auf der Basis eines massenreduzierten
Ankers die Führung zu verbessern und gleichzeitig den Magnetfluß zu optimieren.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird bei dem eingangs bezeichneten Matrixnadeldruckkopf erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Klappanker mittels zumindest eines, quer zur Längserstreckung
angeordneten Vorsprungs in eine Vertiefung eingreift und daß Klappanker dem Vorsprung
etwa gegenüberliegend schwenkbar abgestützt ist. Bei lamellierten Ankern ist est fertigungstechnisch
leicht möglich, einen solchen Vorsprung zu bilden. Dieser Vorsprung (oder mehrere
Vorsprünge) führt den Anker einfach und genau, wobei ein besonderer Effekt entsteht:
Die Verlegung der Führung von den Schmalseiten des Ankers weg erspart Abstand zum
Magnetjoch, so daß eine günstigere Magnetflußführung auftritt. Mit dem Eingreifen
des Vorsprungs in die Vertiefung wird somit die Führung des Ankers vereinfacht, verbessert
und der Magnetfluß optimiert. Außerdem ist es jedoch möglich, mit schmaleren Ankern
als bisher auszukommen, d.h. die bisher seitlichen Führungen werden entweder nach
unten oder nach oben über den Anker verlegt.
[0008] Die mit dem Vorsprung verbundene seitliche Führung wird ohne Raumverlust sogar mit
Raumersparnis dadurch erzielt, daß der Vorsprung in einem lamellierten Klappanker
mittig zur Breite angeordnet und bezogen auf die Breite schmaler ist.
[0009] Dieselben Führungseffekte und die Magnetflußoptimierung durch eine kompakte Bauweise
wird außerdem dadurch erzielt, daß die Vertiefung in einem dem Magnetjoch gegenüberliegenden
Nadelführungsgehäuse, das die Nadelführungsbaugruppe aufnimmt, angeordnet ist.
[0010] Eine besonders enge Zuordnung des Ankers einschließlich der Führungsmittel (Vorsprung
und Vertiefung) kommt jedoch dann zustande, wenn die Vertiefung in einem Schenkel
des Magnetjochs angeordnet ist. In diesem Fall ist eine Überleitung des Magnetflusses
ohne störende Streuflüsse und ohne große Sekundärluftspalte möglich.
[0011] Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist vorgesehen, daß dem Vorsprung des Klappankers
ein zusätzlicher Vorsprung im Abstand eines verbleibenden Wandstegs der Vertiefung
in dem Schenkel des Magnetjoches zugeordnet ist, so daß der Klappanker satt und weitestgehend
lagerspielfrei schwenkbar ist. Der zusätzliche Vorsprung verbessert die Führung des
Ankers auch in seiner Längserstreckung.
[0012] Das Lagerspiel für eine Schwenkbewegung wird außerdem quer zur Längserstreckung des
Ankers dadurch kleingehalten oder sogar gänzlich ausgeschaltet, daß im Bereich des
radial inneren Magnetjoch-Schenkels diesem gegenüberliegend und zu der Vertiefung
benachbart ein elastischer Lagerring im Nadelführungsgehäuse angeordnet ist.
[0013] Für lamellierte Anker, deren Herstellung besondere Maßnahmen zur Verbindung der Lamellen
erfordert, wird ferner vorgeschlagen, daß der elastische Lagerring zwischen einem
zur radial verlaufenden Wandung des Nadelführungsgehäuses vorgezogenen, radial inneren
Ringabsatz und einem radial äußeren Ringabsatz angeordnet ist und daß der radial äußere
Ringabsatz zusammen mit der radial verlaufenden Wandung des Nadelführungsgehäuses
einen die Bewegungen des Klappankers aufnehmenden Freiraum begrenzt.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Halbschnitt eines Matrixnadeldruckkopfes und
Fig. 2 eine Einzelheit des Elektromagnet-Klappanker-Systems mit der Führung des Ankers
in vergrößertem Maßstab.
[0015] Der Matrixnadeldruckkopf ist in eine hintere Elektromagnetantriebsbaugruppe 1 und
eine vordere Nadelführungsbaugruppe 2 gegliedert. Die vordere Nadelführungsbaugruppe
2 liegt einem Druckwiderlager 3, d.h. beispielsweise einer Schreibwalze gegenüber.
[0016] Die Elektromagnetantriebsbaugruppe 1 besteht im wesentlichen aus einem Spulenträger
4, der über eine zentrale Schraube 5 und eine Zentralbuchse 6 fest mit dem Nadelführungsgehäuse
7 verbunden ist, d.h. dieses auf den gezeichneten Abstand über eine Buchse 8 hält.
[0017] Der Spulenträger 4 trägt eine Anzahl Elektromagnet-Klappanker-Systeme entsprechend
der Anzahl der Drucknadeln (z.B. 9, 18, 24, 48 Drucknadeln). Jeder Drucknadel 9 ist
somit ein U-förmiges Magnetjoch 10, eine Elektromagnetspule 11 und ein Klappanker
12 zugeordnet. Der Klappanker 12 ist mit seinem radial inneren Arm 12a mit der Drucknadel
9 fest verbunden, und eine Rückholfeder 13 stützt sich am Arm 12a und gegen das Nadelführungsgehäuse
7 ab. Die Drucknadeln 9 (beispielsweise 9, 18, 24 oder 48 Stück) sind außerdem in
Querwänden 14, 15 und 16 und in einem Mundstück 17 geführt.
[0018] Der Klappanker 12 ist in der Druckstellung gezeichnet, in der die Drucknadeln 9 über
ein Farbband 18 Punkte auf einem Aufzeichnungsträger 19 drucken. Hierzu ist ein maximaler
Hubweg der Drucknadeln 9 von 0,5 mm erforderlich. In der durch die Rückholfeder 13
bestimmten rückgezogenen Stellung schlägt der Klappanker 12 mit dem radial inneren
Arm 12a gegen einen Dämpfungsring 20.
[0019] Die genaue Führung des Klappankers 12 wird nun durch einen sich quer zur Längserstreckung
des Klappankers 12 gebildeten Vorsprung 21 erzielt, der in eine Vertiefung 22 lose
eingreift. Ein zusätzlicher Vorsprung 21a bildet eine weitere Führung in Längserstreckungsrichtung
des Klappankers 12. Hierbei wird durch Form und Bemessung des Magnetjoches 10 eine
Vertiefung 22a geschaffen. Der Vorsprung 21 wird vorteilhafterweise in einem lamellierten
Klappanker 12 als Blechformteil mit ausgestanzt, so daß nach der Verbindung der Lamellen
der Vorsprung 21 mittig zur Breite des Ankers 12 liegt und bezogen auf die Breite
schmaler ist. Entsprechend ist dann die Vertiefung 22 in ihrer Breite angepaßt. Da
die Dicke des Bleches ca 0,5 mm sein kann, ist die Breite der Vertiefung 22 nur um
das Bewegungsspiel größer.
[0020] Grundsätzlich kann die Vertiefung 22 auch im Nadelführungsgehäuse 7, und zwar in
dessen radial verlaufender Wandung 7a angebracht sein.
[0021] Die dargestellte Auführungsform (Fig. 2) sieht die Vertiefung 22 in einem Schenkel
10a des Magnetjochs 10 vor. Hierdurch verbleibt ein Wandsteg 23 in dem Schenkel 10a
des Magnetjoches 10. Der Klappanker 12 schwenkt bei Vorhandensein des zusätzlichen
Vorsprunges 21a satt und weitestgehend spielfrei um das aus dem Wandsteg 23 gebildete
Schwenklager. Der Klappanker 12 ist weiterhin durch einer etwa dem Wandsteg 23 gegenüberliegend
angeordneten elastischen Lagerring 24 geführt. Der elastische Lagerring 24 (hier ein
O-Ring) ist im Bereich des radial inneren Magnetjoch-Schenkels 10a (Fig. 1 ) an der
radial verlaufenden Wandung 7a des Nadelführungsgehäuses 7 mit einem radial inneren
Ringabsätze 25 und einem radial äußeren Ringabsatz 26 gehalten. Anschließend an diese
Ringabsätze 25 und 26 bildet die radial verlaufende Wandung 7a einen Freiraum 27,
in dem der Klappanker 12 mit einem radial äußeren Arm 12b, der breiter als der Arm
12a ist, bewegt werden kann. Dieser Bewegungsweg ist jedoch im Hinblick auf den Drucknadelhub
von ca 0,5 mm sehr gering, so daß ein ausreichend bemessener Freiraum 27 auch bei
Kompaktbauweise erzielt werden kann.
1. Matrixnadeldruckkopf, bestehend aus einer hinteren Elektromagnetantriebsbaugruppe
und einer vorderen, einem Druckwiderlager gegenüberliegenden Nadelführungsbaugruppe,
wobei die Elektromagnetantriebsbaugruppe aus einer der Anzahl der Drucknadeln entsprechenden
Anzahl von gleichen Elektromagnet-Klappanker-Systemen gebildet ist und jedes der System
ein U-förmiges Magnetjoch mit gegenüberliegend schwenkbar gelagertem Klappanker aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Klappanker (12) mittels zumindest eines, quer zur Längserstreckung angeordneten
Vorsprungs (21) in eine Vertiefung (22) eingreift und daß der Klappanker (12) dem
Vorsprung (21) etwa gegenüberliegend schwenkbar abgestützt ist.
2. Matrixnadeldruckkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (21) in einem lamellierten Klappanker (12) mittig zur Breite angeordnet
und bezogen auf die Breite schmaler ist.
3. Matrixnadeldruckkopf nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (22) in einem dem magnetjoch (10) gegenüberliegenden Nadelführungsgehäuse
(7), das die Nadelführungsbaugruppe (2) aufnimmt, angeordnet ist.
4. Matrixnadeldruckkopf nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (22) in einem Schenkel (10a) des Magnetjochs (10) angeordnet ist.
5. Matrixnadeldruckkopf nach den Ansprüchen 1, 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Vorsprung (21) des Klappankers (12) ein zusätzlicher Vorsprung (21a) im Abstand
eines verbleibenden Wandstegs (23) der Vertiefung (22) in dem Schenkel (10a) des Magnetjoches
(10) zugeordnet ist, so daß der Klappanker (12) satt und weitestgehend lagerspielfrei
schwenkbar ist.
6. Matrixnadeldruckkopf nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des radial inneren Magnetjoch-Schenkels (10a) diesem gegenüberliegend
und zu der Vertiefung (22) benachbart ein elastischer Lagerring (24) im Nadelführungsgehäuse
(7) angeordnet ist.
Matrixnadeldruckkopf nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elastische Lagerring (24) zwischen einem zur radial verlaufenden Wandung (7a)
des Nadelführungsgehäuses (7) vorgezogenen, radial inneren Ringabsatz (25) und einem
radial äußeren Ringabsatz (26) angeordnet ist und daß der radial äußere Ringabsatz
(26) zusammen mit der radial verlaufenden Wandung (7a) des Nadelführungsgehäuses (7)
einen die Bewegungen des Klappankers (12) aufnehmenden Freiraum (27) begrenzt.