(19)
(11) EP 0 338 242 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89104370.5

(22) Anmeldetag:  11.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01C 23/02, E01C 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 29.03.1988 DE 8804224 U

(71) Anmelder: F. KIRCHHOFF GMBH
D-7000 Stuttgart 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Deyhle, Karl Heinz
    D-7251 Heimsheim (DE)

(74) Vertreter: Schmid, Berthold, Dipl.-Ing. 
Kohler Schmid + Partner Patentanwälte Ruppmannstrasse 27
D-70565 Stuttgart
D-70565 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Herstellung einer in Einzelfelder unterteilten Betonschicht


    (57) Um eine auf einen geeigneten Untergrund aufgebrachte Betonschicht (2), beispielsweise eine Fahrbahndecke einer Autobahn, in einzel­ne, in Fahrtrichtung hintereinander gelegene Felder unterteilen zu können, werden in einem der Feldbreite entsprechenden Abstand in den noch nicht erhärteten bzw. abgebundenen Beton quer zur Be­tonoberfläche (28) Schlitze (5 bis 8) eingearbeitet und in diese ein Trennmittel (22) eingebracht. Dieses füllt den Schlitz zu­nächst zumindest weitgehend aus und es bildet sich dabei eine ge­schlossene Trennfolie oder Trennschicht. Wenn der Beton an­schließend erhärtet, so kann er letztere so stark zusammenpres­sen, daß der Schlitz durch das Trennmittel (22) bis zu den Schlitzrändern hin vollständig ausfüllt wird. Der Beton wird vor und/oder während der Ausbildung des Schlitzes gerüttelt und damit thixotrop verflüssigt. Die Verflüssigung erfolgt nur örtlich be­grenzt im Bereich eines die Schlitzerzeugung bewirkenden, schwertartigen Trennorgans (20), das mit einer Vorrichtung zum Ausbringen eines flüssigen oder teigigen Trennmittels (22) zu ei­ner Bauheinheit (23) zusammengefasst sein kann. Wenn man den Schlitz nicht eben ausbildet, sondern mit einem unregelmäßigen, beispielsweise zick-zackförmigen oder wellenförmigen Querschnitt versieht, so erreicht man eine gewisse seitliche Verzahnung be­nachbarter Einzelfelder, welche zur Übertragung von Querkräften (33) in der Lage ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer in Einzelfelder unterteilten Schicht aus Beton und dgl., insbesondere einer Fahrbahndecke, Flugplatz-Landebahn od. dgl., wobei der Beton in vorbestimmter Dicke auf einen Untergrund auf­gebracht wird. Bei letzterem handelt es sich beispielsweise um eine im Straßen- oder Autobahnbau bekannte Tragschicht. Weil die­ses Verfahren bevorzugterweise im Autobahnbau Verwendung findet, wird nachstehend im wesentlichen auf dieses Anwendungsgebiet Be­zug genommen, jedoch darf dies nicht einschränkend ausgelegt wer­den.

    [0002] Beim Bau von Autobahnen wird auf den entsprechend vorbereiteten Untergrund die Betonschicht aufgebracht, verdichtet und geglättet so­wie entsprechend den Vorschriften weiterbehandelt. Der Bau der Straßendecke erfolgt kontinuierlich. Ohne besondere Maßnahmen würde auf diese Weise eine zusammenhängende kilometerlange Betonschicht ent­stehen, die zumindest über eine große Länge gleich breit ist. Aus thermischen und rheologischen Gründen bilden sich aber in derart großen Betonflächen bzw. Betonfahrbahnen Risse, welche deren Dauerhaf­tigkeit erheblich mindern. Die Risse werden durch die Einwirkung von Wasser, Frost, Tausalz sowie ungünstiger Verkehrslastverteilung ver­größert. Weil ein Auftreten unregelmäßig erscheinender und auch ausge­bildeter Risse besonders unerwünscht ist, werden Betonfahrbahnen und ähnliche Betonflächen in Einzelfelder unterteilt, wobei im Falle der Betonfahrbahnen die Unterteilung quer und/oder längs zur Fahrbahn­richtung erfolgt.

    [0003] Zum Unterteilen der Betonfahrbahn werden in diese in vorzugsweise gleichen Abständen quer bzw. längs verlaufende Fugen eingebracht, bei­spielsweise eingeschnitten. Die Feldgröße wird dabei so festgelegt, daß rheologisch oder thermisch verursachte Spannungen die Spannungs­aufnahmefähigkeit des Betons bei entsprechender Geometrie der Felder nicht überschreiten.

    [0004] Während des Baus der Betonfahrbahnen werden an den Stellen, an denen nach dem Erstarren des Betons die Fugen oder Kerben einge­bracht werden, Eisendübel oder Eisenanker eingelegt. Ihre Längs­richtung verläuft dabei vorzugsweise parallel zur Fahrbahnlängs­ richtung. Ihr Seitenabstand ist von verschiedenen, hier nicht näher interessierenden Kriterien ebenso abhängig wie die Länge und Stärke der Anker. Sie befinden sich etwa in der Mitte der Be­tonschicht. Infolgedessen schneidet man die Fugen oder Kerben nur so tief ein, daß ihr inneres Ende von der Stahldübelgruppe noch einen gewissen Abstand hat. Andererseits entstehen aber durch die später mit einer geeigneten Masse verschlossenen Fugen vorzugs­weise im mittleren Bereich der Anker Kerbspannungen. Wenn auf­grund der genannten Einwirkungen auf die Betonfahrbahn die Bela­stung einen bestimmten Wert überschreitet, so bildet sich, aus­gehend vom inneren Ende der betreffenden Fuge, ein Riß, der bis zum Untergrund, auf welchem die Betonfahrbahn aufliegt, reichen kann. Weitere Risse innerhalb eines Einzelfeldes sind im Regel­fall nicht zu befürchten.

    [0005] Nach dem Eintreten des Risses können aber Spannungskonzentratio­nen im Bereich jedes Eisendübels oder -ankers auftreten, welche zu Folgeschäden führen können. Schon allein aus diesem Grunde ist man bemüht, die Konstruktion der Betonfahrbahnen zu verbessern. Es kommt noch hinzu, daß durch die Anker und auch die Anbringung sowie Verschließung der Fugenkerben verhältnismäßig hohe Kosten entstehen, die man gerne reduzieren möchte.

    [0006] Es liegt infolgedessen die Aufgabe vor, das Verfahren der ein­ gangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß sich die Herstel­lungskosten der unterteilten Betonschicht bzw. Betonfahrbahn re­duzieren und ihre Belastbarkeit erhöhen bzw. ihre Anfälligkeit gegen Beschädigen verringern läßt.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs durchgeführt wird. Bei diesem neuen Verfahren kann unter bestimmten Umständen auf das Einlegen und Einbetonieren von Eisendübeln und dgl. zumindest für die Querfugen verzichtet werden, was schon allein zu einer nennenswerten Kostenreduzierung führt. Weitere Kosteneinsparungen ergeben sich dadurch, daß auf das Einbringen von Fugen oder Ker­ben in den erstarrten und ausgehärteten Beton verzichtet werden kann. Bei diesem Verfahren werden zwar auch Schlitze in den Beton eingearbeitet, jedoch erfolgt dies bei einem anderen Aggregatzu­stand. An der Stelle, an welcher ein solcher Schlitz vorgesehen ist, wird der schon eine gewisse Festigkeit aufweisende, aber noch nicht erhärtete bzw. abgebundene Beton mittels eines oder mehrerer Rüttler, insbesondere Hochfrequenzrüttler, thixotrop um­gewandelt und dadurch in einem weichen Zustand gebracht bzw. ge­halten, in welchem das Einbringen des Schlitzes weit weniger Auf­wand erfordert als in ausgehärtetem Beton. Das Einbringen des Schlitzes und das Rütteln bzw. die örtliche thixotrope Umwandlung müssen so aufeinander abgestimmt sein, daß der Schlitz zumindest so lange erhalten bleibt, bis das eingebrachte flüssige oder pa­ stöse Trennmittel eine geschlossene Trennschicht gebildet hat. Wenn diese sehr dünn, also folienartig ist, so müssen sich die Schlitzwandungen vor und/oder während des Aushärtens des Betons einander nähern. In diesem Falle spricht man von einer Pressfuge.

    [0008] Wenn jedoch der Schlitz oder Spalt auch nach dem Aushärten des Betons eine demgegenüber größere Weite behält oder erreicht, die mit einer dementsprechend dicken Trennschicht ausgefüllt ist, so bezeichnet man das als "Raumfuge". In beiden Fällen, also sowohl bei der Pressfuge als auch der Raumfuge, erreicht man jeweils ein vollständiges Schließen des Fugenspalts bei allerdings unter­schiedlicher Dicke der Trennmittelschicht.

    [0009] Das Rütteln bzw. die thixotrope Umwandlung erfolgt hinsichtlich der Schlitzbildung, wie gesagt, nur örtlich und auch zeitlich be­grenzt, so daß der Großteil der ein Betonfeld bildenden Betonmas­se in ganz normaler Art und Weise abbindet.

    [0010] Vorzugsweise kann man bis zum Aushärten der örtlich umgewandelten Betonmasse nach dem Einbringen des Trennmediums die obere Schlitzmündung durch eine geeignete Vorrichtung abdecken und/oder glätten, so daß eine durchgehend ebene Fahrbahnoberfläche gewähr­leistet bleibt.

    [0011] Eine Weiterbildung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß die Schlitze zumindest in den oberen und mittleren Bereich der Betonschicht eingearbeitet werden. Beispielsweise kann sich der Schlitz bis zur Mitte der Betonschicht aber auch bis nahe an die Unterseite der letzteren erstrecken. Man vermeidet hierbei das Abströmen des flüssigen Trennmittels vor dem Festwerden. In die­sem Falle kann dann, wie bei der Konstruktion mit den Eisenan­kern, der unterhalb der ausgefüllten Fuge befindliche Teil der Betonschicht bei entsprechender Belastung im Sinne einer Soll­bruchstelle reißen. Andererseits wird die Anbringung eines sich über die gesamte Dicke der Betonschicht erstreckenden Schlitzes nicht ausgeschlossen. Es ist in diesem Falle allerdings vorteil­haft, wenn man dann ein möglichst rasch erstarrendes Trennmittel verwendet.

    [0012] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekenn­zeichnet, daß nach Wegfall des Rüttelns die Betonmasse nach oder während der Bildung der Trennfolie oder Trennschicht fest wird. Die Betonmasse kann sich somit in ihrem noch fließfähigen Zustand dicht an die fertige oder zumindest weitgehend fertige Trenn­schicht anlegen. Man erreicht dadurch einerseits eine einwand­freie Abdichtung im Bereich der Fuge und andererseits eine siche­re Trennung der diesseits und jenseits der Trennfolie oder Trenn­schicht befindlichen Betonmassen.

    [0013] Das Trennmittel wird zweckmäßigerweise in den unteren und mittle­ren Bereich des Schlitzes eingebracht. Wie hoch man den Schlitz füllt, hängt vom Beton, von der Art des Rüttelns sowie dem phy­ sikalischen Verhalten des Trennmittels nach dem Einbringen in die Fuge ab. Wird das Trennmittel beim Erstarren des Betons nur wenig zusammengepreßt, so füllt man den Schlitz höher als bei stärkerem Zusammenpressen der Trennfolie oder Trennschicht. Wenn sich die Trennfolie oder Trennschicht zwar zusammenpressen läßt, sie aber aus dem Schlitz dabei nicht herausquillt, so kann man letzteren auch bis zu seiner oberen Mündung hin füllen. Eine geringere Füllhöhe hat lediglich den Sinn, ein Herausquellen des Trennmit­tels beim Erstarren des Betons und damit eine Ausbreitung über die Fahrbahnoberfläche zu verhindern.

    [0014] Ein bevorzugter Verfahrensschritt sieht in diesem Zusammenhange vor, daß das Trennmittel vor oder während der Bildung der Trenn­folie oder Trennschicht vom erstarrenden Beton zusammengepreßt wird und dabei beispielsweise zum oberen Schlitzrand hin aus­weicht.

    [0015] Eine weitere Ausbildung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß die Schlitze abschnittsweise oder kontinuierlich fortlaufend erzeugt und verfüllt werden sowie erstarren. Letzteres bezieht sich sowohl auf den Beton als auch die Trennfolie oder die Trenn­schicht. Der abschnittweisen Schlitzherstellung ist die konti­nuierliche vorzuziehen. Mit der Erstellung eines Schlitzteils wird gleichzeitig oder unmittelbar danach auch der zugehörige Teil der Trennfolie oder Trennschicht hergestellt. Dies bedeutet, daß, über die Länge des Schlitzes gesehen, der Beton nur über eine kurze Wegstrecke thixotrop umgewandelt wird, wobei diese Stelle kontinuierlich in Längsrichtung des herzustellenden Schlitzes verlagert wird. Theoretisch kann man auf diese Weise beliebig lange Press- oder Raumfugen erstellen.

    [0016] Eine Weiterbildung des Verfahrens besteht darin, daß jeder Schlitz mittels eines in die Betonschicht eingetauchten schwert­artigen Trennorgans erzeugt wird, wobei zumindest diesseits, vor­zugsweise aber auch jenseits des Trennorgans der Beton bzw. die Betonmasse insbesondere hochfrequent gerüttelt wird. In Vorschub­richtung des Trennorgans kann der bzw. können die Rüttler vorei­len. Ihre genaue örtliche Zuordnung sowohl in Vorschubrichtung des Trennorgans als auch quer dazu hängt wiederum von den physi­kalischen Gegebenheiten des Betons und des Trennmittels ab.

    [0017] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß zur kon­tinuierlichen Erzeugung jedes Schlitzes und der Trennfolie oder Trennschicht das im Verhältnis zur Schlitzlänge kurze Trennorgan mit dem oder den Rüttlern und einer Vorrichtung zum Ausbringen des flüssigen oder teigigen Trennmittels von der Stelle des Schlitzanfangs zur Stelle des Schlitzendes verfahren wird. Zweck­mäßigerweise führt man diese Arbeitsgänge mittels einer geeigne­ten Steuerung voll- oder zumindest halbautomatisch durch. Soweit notwendig, insbesondere während der kalten Jahreszeit, kann man den Beton und/oder das Trennmittel im jeweils unmittelbaren Ar­beitsbereich erwärmen.

    [0018] Die Erfindung bezieht sich des weiteren auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprü­che 1 bis 8. Hierbei liegt die Aufgabe vor, eine solche Vorrich­tung zu schaffen, welche das rasche, genaue und gute Herstellung der Press- oder Raumfuge ermöglicht und welche darüber hinaus möglichst robust und wenig aufwendig ist.

    [0019] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche ein schwertartiges Trennorgan aufweist, das an einem über dem zu erzeugenden Schlitz befindlichen Träger gehalten ist, wo­bei am Träger oder am Trennorgan der oder die Rüttler sowie eine Vorrichtung zum Ausbringen des Trennmittels gehalten sind. Die Rüttler und der schwertartige Träger werden gleichzeitig oder eventuell auch zeitlich versetzt mittels einer geeigneten Ein­richtung in den Beton eingebracht, insbesondere eingetaucht. Je nach Herstellungsart der Press- oder Raumfuge werden die Rüttler abgestellt, entfernt oder weiterbewegt. In dem Maße, in dem dann der schwertartige Träger herausgenommen oder weiterbewegt wird, erfolgt das Einbringen und Erstarren des Trennmittels sowie das nachfolgende Abbinden des thixotropen Betons. Bei kontinuierli­cher Herstellung der Press-oder Raumfuge bringt man die Rüttler und das im Verhältnis zur Fuge kurze Trennorgan beispielsweise am linken Fahrbahnrand in die Betonmasse ein und bewegt es - bei Herstellung einer Querfuge - kontinuierlich von links nach rechts. Wenn die Vorrichtung bei diesem Beispiel am rechten Fahr­ bahnrand angekommen ist, so nimmt man sie in geeigneter Weise heraus. Die Vorrichtung wird dann zweckmäßigerweise auf parallel zur Fahrbahn od. dgl. verlaufenden Führungen um eine Feldbreite weiterbewegt.

    [0020] Die Pressfuge oder Raumfuge muß, ebenso wie bei der früheren Kon­struktion der Fahrbahndecke mit Eisenankern auch Querkräfte, al­so Kräfte, die senkrecht zur Fahrbahnoberfläche wirken, übertra­gen können. Dies ist bei einer sich vertikal zur Fahrbahnoberflä­che verlaufenden Press- oder Raumfuge, d.h. bei Verwendung eines flachen schwertartigen Trennorgans, nicht möglich.

    [0021] Aus diesem Grunde sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß das Trennorgan einen wellen-, zick-zack-, mäanderförmigen oder in ähnlicher Weise uneben gestalteten Quer­schnitt aufweist. Dies bezieht sich auf einen in Gebrauchslage vertikal geführten Schnitt durch das Trennorgan. Wenn man ein derartiges Trennorgan in horizontaler Richtung durch den Beton hindurchzieht, so entsteht, je nach Querschnittsausbildung, ein wellenförmiger, zick-zack förmiger oder in ähnlicher Weise uneben gestalteter Fugenquerschnitt. Dadurch überlappen sich dann die einander zugekehrten Ränder benachbarter Felder und auf diese Weise ist dann eine Übertragung von Querkräften möglich.

    [0022] Eine andere Ausbildung der Vorrichtung ist dadurch gekennzeich­net, daß das Trennorgan mit der Vorrichtung zum Ausbringen des Trennmittels eine Baueinheit bildet. Man kann also im Falle einer kontinuierlichen Fugenherstellung beide zusammen als eine Bauein­heit durch den Beton hindurchziehen.

    [0023] Vorteilhafterweise ist das Trennorgan hohl und mit Austrittsöff­nungen oder zumindest mit Kanälen für das Trennmittel versehen, wobei letztere mit einem Vorratsbehälter verbunden oder verbind­bar sind und nach außen münden bzw. an ihrem behälterfernen Ende offen sind.

    [0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Austrittsöffnungen, Düsen od. dgl. zumindest am in Arbeits­stellung unteren Bereich der Baueinheit angeordnet sind. Dies ist dann vorteilhaft, wenn sich das Trennorgan über die gesamte Länge der herzustellenden Fuge erstreckt und diese Fuge beim Heraus­ziehen des Trennorgans aus der Betonschicht verfüllt wird.

    [0025] Weil jedoch die Press- oder Raumfuge bevorzugterweise kontinuier­lich hergestellt wird und dies auch die Möglichkeit einer im Querschnitt unebenen Fuge gestattet, sieht eine bevorzugte Vari­ante der Vorrichtung vor, daß sich bei einer entlang dem Träger verfahrbaren Baueinheit die Austrittsöffnungen od. dgl. für das Trennmittel am in Verfahrrichtung hinteren Ende oder Bereich der Baueinheit und evtl. auch am unteren Ende oder Bereich befinden. Demnach wird also das Trennmittel sofort in die erstellte Fuge hineingedrückt, bevor diese vom fließfähigen Beton wieder verengt oder im Extremfalle bis auf eine Membranstärke des Trennmediums zusammengepreßt wird.

    [0026] Die Erfindung betrifft schließlich auch noch ein Trennmittel zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 und dieses ist durch eine Ausbildung als spritz- und fließ­fähiger, festwerdender Kunststoff (Flüssigfolie), als quellfähige Fugendichtmasse oder als Bentonitsuspension gekennzeichnet.

    [0027] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläu­tert. Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Hierbei stellen dar:

    Fig. 1 eine Rückansicht einer längs eines im Querschnitt dargestellten Trägers verfahrbaren Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,

    Fig. 2 eine andere Ausführungsform des in Fig. 1 verwendeten Trennorgans für die Fugenerzeugung,

    Fig. 3 eine Seitenansicht des Trennorgans der Fig. 2,

    Fign. 4 - 7 verschiedene Ausbildungen von Press- bzw. Raumfugen.



    [0028] In einem geeigneten Abstand über der auf einer Tragschicht 1 auf­ gebrachten Betonschicht 2 befindet sich ein Träger 3, entlang welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung 4 beim Ausführungsbei­spiel senkrecht zur Bildebene verfahrbar gelagert ist. Bei dem Träger kann es sich beispielsweise um ein T-Profil mit untenlie­gendem T-Quersteg handeln. Die Längsrichtung des Trägers 3 ver­läuft parallel zu der mit Hilfe der Vorrichtung 4 herzustellenden Pressfuge 5, 6, 7 (Fign. 5 - 7) oder Raumfuge 8 (Fig. 4). In nicht gezeigter Weise kann man den Träger quer zu seiner Längs­achse oder die Vorrichtung in dieser Richtung heb- und senkbar oder ausfahrbar daran lagern.

    [0029] Wesentliche Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung 4 ist ein bzw. sind vorzugsweise zwei Rüttler 9, 10 oder Rüttlergruppen, wobei im letzteren Falle die Rüttler jeder Rüttlergruppe senk­recht zur Bildebene hintereinander stehen. Es handelt sich bevor­zugterweise um Hochfrequenzrüttler. Sie sind an einem Gestell 11 der Vorrichtung in bekannter Weise elastisch gelagert, was durch symbolisch eingezeichnete Feder 12 und 13 zum Ausdruck kommt. Um eine gute Längs- und Querführung zu erreichen, sind am Gestell Räder 14, 15 oder Radgruppen für die Querführung vorgesehen, also Räder, die um vertikale Achsen drehbar sind. Mindestens je ein Rad liegt an der linken und rechten Flanke des T-Längsstegs 16 oder wie in Fig. 1 am T-Quersteg 17 an. Dem T-Quersteg 17 ist we­nigstens eine linke Radgruppe 18 und eine rechte Radgruppe 19 zu­geordnet. Ihre Räder haben horizontale Lagerachsen und sie dienen der Führung der Vorrichtung in vertikaler Richtung.

    [0030] Die Vorrichtung kann selbstverständlich in jeder anderen bekann­ ten Weise geführt werden und deshalb ist sie auch nicht an die Verwendung eines T-Trägers gebunden. Insbesondere kann man an­stelle von Rädern oder Rollen andere bekannte Gleitelemente, Gleitschuhe und dgl. vorsehen. Als Trägerquerschnitt käme auch ein Doppel-T-, U- oder anderes bekanntes Profil in Frage.

    [0031] Wichtiger Bestandteil der Vorrichtung 4 ist auch ein schwertarti­ges Trennorgan 20. Bei allen Ausführungsbeispielen ist es mit ei­ner Vorrichtung 21 zum Ausbringen eines Trennmittels 22 verbunden oder als Baueinheit 23 zusammengefaßt. Sowohl das schwertartige Trennorgan 20 als auch die Vorrichtung 21 bzw. die Baueinheit 23 sind in den Fign. 1 bis 3 lediglich schematisch dargestellt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird ein ebenes schwertartiges Trennorgan 20 verwendet, während das Trennorgan 20 der Fig. 2 ei­nen zick-zack-förmigen Querschnitt aufweist. Letzteres führt zu einer zick-zack-förmigen Pressfuge 7 (Fig. 7). Wenn man statt dessen ein im Querschnitt wellenförmiges Trennorgan 20 einsetzt, so entsteht selbstverständlich eine im Querschnitt wellenförmige Press- oder Raumfuge, beispielsweise gemäß Fig. 6.

    [0032] Wenn man das schwertartige Trennorgan 20 senkrecht zur Bildebene (Fig. 1) bzw. in Pfeilrichtung 24 durch die Betonschicht 2 zieht, die zuvor in ihrem Bereich mittels des oder der Rüttler 9, 10 thixotrop umgewandelt wurde, so entsteht eine ihrem Querschnitt entsprechende Fuge bzw. ein Schlitz. Bei diesem kontinuierlichen Herstellungsverfahren ist es beispielsweise gemäß Fig. 3 vorgese­hen, daß sich am in Vorschubrichtung 24 des Trennorgans 20 rück­wärtigen Ende zum Beispiel durch Rohre gebildete Kanäle 25 unter­schiedlicher Länge befinden, deren von einem nicht dargestellten Behälter entfernte Enden Austrittsöffnungen 26 für das Trennmit­tel haben. Statt dessen kann man auch ein hohles oder doppelwan­diges Trennorgan 20 verwenden, das übereinander angeordnete Aus­trittsöffnungen oder Düsen aufweist. In nicht gezeigter Weise können sich auch am unteren Ende 27 des schwertartigen Trennor­gans 20 Austrittsöffnungen befinden, wobei man dann zweckmäßiger­weise auf einen schrägen Verlauf der unteren Kante verzichtet. In beiden Fällen läßt sich das Trennmittel gleichmäßig verteilt über die gesamte Fugenhöhe ausbringen.

    [0033] Damit die Oberfläche 28 der Betonschicht 2 trotz der Ausbildung der Press- oder Raumfuge eben bleibt oder zumindest wieder einge­ebnet werden kann, befindet sich an der Vorrichtung 4 noch eine Glätteinrichtung 29. Auch sie kann von herkömmlicher Bauart sein, weswegen sie in Fig. 1 nur schematisch angedeutet ist.

    [0034] Wenn gemäß Fign. 5 bis 7 der beidseits der mit dem schwertartigen Trennorgan 20 gezogenen und mit einem Trennmittel 22 zumindest weitgehend von unten her aufgefüllten Trennfuge der verflüssigte und verdrängte Beton wieder an seine ursprüngliche Stelle zurück­kehrt, so wird das eingebrachte und zu einer Gesamtschicht ver­einigte Trennmittel zu einer dünnen Folie oder Membrane zusammen­gedrückt, welche jedoch die links und rechts von ihr gelegenen Betonmassen 30 und 31 mechanisch trennt. Wenn der Schlitz breiter angelegt wird, so entsteht anstelle der Pressfugen der Fign. 5 bis 7 eine breite Raumfuge 22. Bei allen Ausführungsbeispielen verläuft diese Fuge von der Oberfläche 28 bis zur Unterseite 32. Diese Ausbildung ist nicht die einzig mögliche. Über die Pressfu­gen 6 und 7 können im Sinne des Pfeils 33 wirkende Querkräfte übertragen werden.

    [0035] In den Fign. 1 und 3 ist eine besonders vorteilhafte Weiterbil­dung der Erfindung mit gestrichelten Linien eingezeichnet. Aus Fig. 1 ersieht man, daß sich unmittelbar seitlich der Kanäle 25 des Trennorgans 20 ein Stützorgan 24 befindet. Es erstreckt sich entgegen der Verfahrrichtung 24, also der Verschieberichtung der Baueinheit 23 entlang dem Träger 3, nach hinten. Seine nach hin­ten überstehende Länge, in Verfahrrichtung, entspricht beim Aus­führungsbeispiel etwa der Länge des Trennorgans 20 in seinem obe­ren Bereich. Sie kann aber auch größer oder kleiner sein, wobei ein Bereich von etwa 5 bis 50 cm in Frage kommt. Nach unten hin kann es gemäß Fig. 3 das Trennorgan 20 etwas überragen. Zweck­mäßigerweise wird bei einer zick-zack- oder wellenförmigen Fuge die untere Kante des Stützorgans 34 nahe über der Tragschicht 1 verfahren. Der Zweck dieses Stützorgans 34 ist, wie seine Be­zeichnung sagt, auf die eine Flanke der erzeugten Fuge in stüt­zendem Sinne so lange einzuwirken, bis das Trennmittel in diesem Bereich ausgebracht worden ist. Diese Fugenflanke bleibt beim Weiterfahren des Trennorgans 20 weitgehend stehen, während die gegenüberliegende Wand sich sukzessive nähert, jedoch aufgrund des mittlerweile eingebrachten Trennmittels daran nicht zur Anla­ge kommen kann. Man verhindert auf diese Weise sicher das unter­schiedlich schnelle Zusammenfließen der beiden Schlitzwandungen, was ohne dieses Stützorgan aufgrund des thixotropen Zustands des betons in diesem Bereich möglich wäre. Die Gesamtbreite von Trennorgan 20 und Stützorgan 34 bestimmt die Fugenbreite.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung einer in Einzelfelder unterteilten Schicht (2) aus Beton u.dgl., insbesondere einer Fahrbahndecke, Flugplatz-Landebahn od. dgl., wobei der Beton in vorbestimmter Dicke auf einen Untergrund (1) aufgebracht wird, dadurch gekenn­zeichnet, daß in einem der Feldbreite und/oder Feldlänge entspre­chenden Abstand in den noch nicht erhärteten bzw. abgebundenen Beton quer zur Betonoberfläche (28) verlaufende Schlitze (5 bis 8) eingearbeitet und in diese ein Trennmittel (22) eingebracht wird, das eine den Schlitz ausfüllende Trennfolie oder Trenn­schicht für die beidseits befindlichen Betonmassen (30, 31) bil­det, wobei der Beton bzw. die Betonmasse zumindest während der Schlitzbildung zur thixotropen Umwandlung örtlich gerüttelt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (5 bis 8) zumindest in den oberen und/oder mittleren Be­reich der Betonschicht (2) eingearbeitet werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Wegfall des Rüttelns die Betonmasse (30, 31) nach oder während der Bildung der Trennfolie oder Trennschicht (22) fest wird.
     
    4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (22) lediglich in den unteren und mittleren Bereich des Schlitzes (5 bis 8) ein­gebracht wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (22) vor oder während der Bildung der Trennfolie oder Trennschicht vom erstarrenden Beton (30, 31) zusammengepreßt und zumindest zum oberen Schlitzrand hin gedrückt wird.
     
    6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (5 bis 8) ab­schnittsweise oder kontinuierlich fortlaufend erzeugt und ver­füllt werden sowie erstarren.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schlitz (5 bis 8) mittels eines in die Betonschicht (2) einge­tauchten schwertartigen Trennorgans (20) erzeugt wird, wobei zu­mindest diesseits, vorzugsweise aber auch jenseits des Trennor­gans der Beton bzw. die Betonmasse (30, 31), insbesondere hoch­frequent gerüttelt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur kontinuierlichen Erzeugung jedes Schlitzes (5 bis 8) und der Trennfolie oder Trennschicht (22) das im Verhältnis zur Schlitz­länge kurze Trennorgan (20) mit dem oder den Rüttlern (9, 10) und einer Vorrichtung (21) zum Ausbringen des flüssigen oder teigigen Trennmittels von der Stelle des Schlitzanfangs zur Stelle des Schlitzendes verfahren wird.
     
    9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein schwertartiges Trennorgan (20), das an einem über dem zu erzeu­genden Schlitz (5 bis 8) befindlichen Träger (3) gehalten ist, wobei am Träger oder am Trennorgan (20) der oder die Rüttler (9, 10) sowie eine Vorrichtung (21) zum Ausbringen des Trennmittels (22) gehalten sind.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan (20) einen wellen-, zick-zack-, mäanderförmigen oder in ähnlicher Weise uneben gestalteten Querschnitt aufweist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich­net, daß das Trennorgan (20) mit der Vorrichtung (21) zum Aus­bringen des Trennmittels (22) eine Baueinheit (23) bildet.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan (20) hohl und mit Austrittsöffnungen (26) oder zu­mindest mit Kanälen (25) für das Trennmittel (22) versehen ist, wobei letztere mit einem Vorratsbehälter verbunden und nach außen münden bzw. an ihrem behälterfernen Ende offen sind.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (26), Düsen od. dgl. zumindest am in Ar­beitsstellung unteren Bereich der Baueinheit (23) angeordnet sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeich­net, daß sich bei einer entlang dem Träger (3) fahrbaren Bauein­heit (23) die Austrittsöffnungen (26) od. dgl. für das Trennmit­tel (22) am in Verfahrrichtung (24) hinteren Ende oder Bereich der Baueinheit (23) und eventuell auch am unteren Ende oder Be­reich befinden.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich, quer zur Verfahrrichtung (24) gesehen, zumindest seitlich des mit Austrittsöffnungen (26) od. dgl. versehenen Bereichs des Trennorgans (20) ein Stützorgan (34) befindet, welches diesen Be­reich entgegen der Verfahrrichtung (24) nach hinten überragt.
     
    16. Trennmittel (22) zur Durchführung des Verfahrens nach wenig­stens einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Aus­bildung als spritz- und fließfähiger, festwerdender oder ela­stisch bleibender Kunststoff (Flüssigfolie), quellfähige Fugen­dichtmasse oder Bentonitsuspension.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht