[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer in Einzelfelder
unterteilten Schicht aus Beton und dgl., insbesondere einer Fahrbahndecke, Flugplatz-Landebahn
od. dgl., wobei der Beton in vorbestimmter Dicke auf einen Untergrund aufgebracht
wird. Bei letzterem handelt es sich beispielsweise um eine im Straßen- oder Autobahnbau
bekannte Tragschicht. Weil dieses Verfahren bevorzugterweise im Autobahnbau Verwendung
findet, wird nachstehend im wesentlichen auf dieses Anwendungsgebiet Bezug genommen,
jedoch darf dies nicht einschränkend ausgelegt werden.
[0002] Beim Bau von Autobahnen wird auf den entsprechend vorbereiteten Untergrund die Betonschicht
aufgebracht, verdichtet und geglättet sowie entsprechend den Vorschriften weiterbehandelt.
Der Bau der Straßendecke erfolgt kontinuierlich. Ohne besondere Maßnahmen würde auf
diese Weise eine zusammenhängende kilometerlange Betonschicht entstehen, die zumindest
über eine große Länge gleich breit ist. Aus thermischen und rheologischen Gründen
bilden sich aber in derart großen Betonflächen bzw. Betonfahrbahnen Risse, welche
deren Dauerhaftigkeit erheblich mindern. Die Risse werden durch die Einwirkung von
Wasser, Frost, Tausalz sowie ungünstiger Verkehrslastverteilung vergrößert. Weil
ein Auftreten unregelmäßig erscheinender und auch ausgebildeter Risse besonders unerwünscht
ist, werden Betonfahrbahnen und ähnliche Betonflächen in Einzelfelder unterteilt,
wobei im Falle der Betonfahrbahnen die Unterteilung quer und/oder längs zur Fahrbahnrichtung
erfolgt.
[0003] Zum Unterteilen der Betonfahrbahn werden in diese in vorzugsweise gleichen Abständen
quer bzw. längs verlaufende Fugen eingebracht, beispielsweise eingeschnitten. Die
Feldgröße wird dabei so festgelegt, daß rheologisch oder thermisch verursachte Spannungen
die Spannungsaufnahmefähigkeit des Betons bei entsprechender Geometrie der Felder
nicht überschreiten.
[0004] Während des Baus der Betonfahrbahnen werden an den Stellen, an denen nach dem Erstarren
des Betons die Fugen oder Kerben eingebracht werden, Eisendübel oder Eisenanker eingelegt.
Ihre Längsrichtung verläuft dabei vorzugsweise parallel zur Fahrbahnlängs richtung.
Ihr Seitenabstand ist von verschiedenen, hier nicht näher interessierenden Kriterien
ebenso abhängig wie die Länge und Stärke der Anker. Sie befinden sich etwa in der
Mitte der Betonschicht. Infolgedessen schneidet man die Fugen oder Kerben nur so
tief ein, daß ihr inneres Ende von der Stahldübelgruppe noch einen gewissen Abstand
hat. Andererseits entstehen aber durch die später mit einer geeigneten Masse verschlossenen
Fugen vorzugsweise im mittleren Bereich der Anker Kerbspannungen. Wenn aufgrund
der genannten Einwirkungen auf die Betonfahrbahn die Belastung einen bestimmten Wert
überschreitet, so bildet sich, ausgehend vom inneren Ende der betreffenden Fuge,
ein Riß, der bis zum Untergrund, auf welchem die Betonfahrbahn aufliegt, reichen kann.
Weitere Risse innerhalb eines Einzelfeldes sind im Regelfall nicht zu befürchten.
[0005] Nach dem Eintreten des Risses können aber Spannungskonzentrationen im Bereich jedes
Eisendübels oder -ankers auftreten, welche zu Folgeschäden führen können. Schon allein
aus diesem Grunde ist man bemüht, die Konstruktion der Betonfahrbahnen zu verbessern.
Es kommt noch hinzu, daß durch die Anker und auch die Anbringung sowie Verschließung
der Fugenkerben verhältnismäßig hohe Kosten entstehen, die man gerne reduzieren möchte.
[0006] Es liegt infolgedessen die Aufgabe vor, das Verfahren der ein gangs beschriebenen
Art so weiterzubilden, daß sich die Herstellungskosten der unterteilten Betonschicht
bzw. Betonfahrbahn reduzieren und ihre Belastbarkeit erhöhen bzw. ihre Anfälligkeit
gegen Beschädigen verringern läßt.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs
durchgeführt wird. Bei diesem neuen Verfahren kann unter bestimmten Umständen auf
das Einlegen und Einbetonieren von Eisendübeln und dgl. zumindest für die Querfugen
verzichtet werden, was schon allein zu einer nennenswerten Kostenreduzierung führt.
Weitere Kosteneinsparungen ergeben sich dadurch, daß auf das Einbringen von Fugen
oder Kerben in den erstarrten und ausgehärteten Beton verzichtet werden kann. Bei
diesem Verfahren werden zwar auch Schlitze in den Beton eingearbeitet, jedoch erfolgt
dies bei einem anderen Aggregatzustand. An der Stelle, an welcher ein solcher Schlitz
vorgesehen ist, wird der schon eine gewisse Festigkeit aufweisende, aber noch nicht
erhärtete bzw. abgebundene Beton mittels eines oder mehrerer Rüttler, insbesondere
Hochfrequenzrüttler, thixotrop umgewandelt und dadurch in einem weichen Zustand gebracht
bzw. gehalten, in welchem das Einbringen des Schlitzes weit weniger Aufwand erfordert
als in ausgehärtetem Beton. Das Einbringen des Schlitzes und das Rütteln bzw. die
örtliche thixotrope Umwandlung müssen so aufeinander abgestimmt sein, daß der Schlitz
zumindest so lange erhalten bleibt, bis das eingebrachte flüssige oder pa stöse Trennmittel
eine geschlossene Trennschicht gebildet hat. Wenn diese sehr dünn, also folienartig
ist, so müssen sich die Schlitzwandungen vor und/oder während des Aushärtens des Betons
einander nähern. In diesem Falle spricht man von einer Pressfuge.
[0008] Wenn jedoch der Schlitz oder Spalt auch nach dem Aushärten des Betons eine demgegenüber
größere Weite behält oder erreicht, die mit einer dementsprechend dicken Trennschicht
ausgefüllt ist, so bezeichnet man das als "Raumfuge". In beiden Fällen, also sowohl
bei der Pressfuge als auch der Raumfuge, erreicht man jeweils ein vollständiges Schließen
des Fugenspalts bei allerdings unterschiedlicher Dicke der Trennmittelschicht.
[0009] Das Rütteln bzw. die thixotrope Umwandlung erfolgt hinsichtlich der Schlitzbildung,
wie gesagt, nur örtlich und auch zeitlich begrenzt, so daß der Großteil der ein Betonfeld
bildenden Betonmasse in ganz normaler Art und Weise abbindet.
[0010] Vorzugsweise kann man bis zum Aushärten der örtlich umgewandelten Betonmasse nach
dem Einbringen des Trennmediums die obere Schlitzmündung durch eine geeignete Vorrichtung
abdecken und/oder glätten, so daß eine durchgehend ebene Fahrbahnoberfläche gewährleistet
bleibt.
[0011] Eine Weiterbildung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß die Schlitze zumindest
in den oberen und mittleren Bereich der Betonschicht eingearbeitet werden. Beispielsweise
kann sich der Schlitz bis zur Mitte der Betonschicht aber auch bis nahe an die Unterseite
der letzteren erstrecken. Man vermeidet hierbei das Abströmen des flüssigen Trennmittels
vor dem Festwerden. In diesem Falle kann dann, wie bei der Konstruktion mit den Eisenankern,
der unterhalb der ausgefüllten Fuge befindliche Teil der Betonschicht bei entsprechender
Belastung im Sinne einer Sollbruchstelle reißen. Andererseits wird die Anbringung
eines sich über die gesamte Dicke der Betonschicht erstreckenden Schlitzes nicht ausgeschlossen.
Es ist in diesem Falle allerdings vorteilhaft, wenn man dann ein möglichst rasch
erstarrendes Trennmittel verwendet.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß nach Wegfall
des Rüttelns die Betonmasse nach oder während der Bildung der Trennfolie oder Trennschicht
fest wird. Die Betonmasse kann sich somit in ihrem noch fließfähigen Zustand dicht
an die fertige oder zumindest weitgehend fertige Trennschicht anlegen. Man erreicht
dadurch einerseits eine einwandfreie Abdichtung im Bereich der Fuge und andererseits
eine sichere Trennung der diesseits und jenseits der Trennfolie oder Trennschicht
befindlichen Betonmassen.
[0013] Das Trennmittel wird zweckmäßigerweise in den unteren und mittleren Bereich des
Schlitzes eingebracht. Wie hoch man den Schlitz füllt, hängt vom Beton, von der Art
des Rüttelns sowie dem phy sikalischen Verhalten des Trennmittels nach dem Einbringen
in die Fuge ab. Wird das Trennmittel beim Erstarren des Betons nur wenig zusammengepreßt,
so füllt man den Schlitz höher als bei stärkerem Zusammenpressen der Trennfolie oder
Trennschicht. Wenn sich die Trennfolie oder Trennschicht zwar zusammenpressen läßt,
sie aber aus dem Schlitz dabei nicht herausquillt, so kann man letzteren auch bis
zu seiner oberen Mündung hin füllen. Eine geringere Füllhöhe hat lediglich den Sinn,
ein Herausquellen des Trennmittels beim Erstarren des Betons und damit eine Ausbreitung
über die Fahrbahnoberfläche zu verhindern.
[0014] Ein bevorzugter Verfahrensschritt sieht in diesem Zusammenhange vor, daß das Trennmittel
vor oder während der Bildung der Trennfolie oder Trennschicht vom erstarrenden Beton
zusammengepreßt wird und dabei beispielsweise zum oberen Schlitzrand hin ausweicht.
[0015] Eine weitere Ausbildung des Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß die Schlitze
abschnittsweise oder kontinuierlich fortlaufend erzeugt und verfüllt werden sowie
erstarren. Letzteres bezieht sich sowohl auf den Beton als auch die Trennfolie oder
die Trennschicht. Der abschnittweisen Schlitzherstellung ist die kontinuierliche
vorzuziehen. Mit der Erstellung eines Schlitzteils wird gleichzeitig oder unmittelbar
danach auch der zugehörige Teil der Trennfolie oder Trennschicht hergestellt. Dies
bedeutet, daß, über die Länge des Schlitzes gesehen, der Beton nur über eine kurze
Wegstrecke thixotrop umgewandelt wird, wobei diese Stelle kontinuierlich in Längsrichtung
des herzustellenden Schlitzes verlagert wird. Theoretisch kann man auf diese Weise
beliebig lange Press- oder Raumfugen erstellen.
[0016] Eine Weiterbildung des Verfahrens besteht darin, daß jeder Schlitz mittels eines
in die Betonschicht eingetauchten schwertartigen Trennorgans erzeugt wird, wobei
zumindest diesseits, vorzugsweise aber auch jenseits des Trennorgans der Beton bzw.
die Betonmasse insbesondere hochfrequent gerüttelt wird. In Vorschubrichtung des
Trennorgans kann der bzw. können die Rüttler voreilen. Ihre genaue örtliche Zuordnung
sowohl in Vorschubrichtung des Trennorgans als auch quer dazu hängt wiederum von den
physikalischen Gegebenheiten des Betons und des Trennmittels ab.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, daß zur kontinuierlichen Erzeugung
jedes Schlitzes und der Trennfolie oder Trennschicht das im Verhältnis zur Schlitzlänge
kurze Trennorgan mit dem oder den Rüttlern und einer Vorrichtung zum Ausbringen des
flüssigen oder teigigen Trennmittels von der Stelle des Schlitzanfangs zur Stelle
des Schlitzendes verfahren wird. Zweckmäßigerweise führt man diese Arbeitsgänge mittels
einer geeigneten Steuerung voll- oder zumindest halbautomatisch durch. Soweit notwendig,
insbesondere während der kalten Jahreszeit, kann man den Beton und/oder das Trennmittel
im jeweils unmittelbaren Arbeitsbereich erwärmen.
[0018] Die Erfindung bezieht sich des weiteren auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8. Hierbei liegt die Aufgabe
vor, eine solche Vorrichtung zu schaffen, welche das rasche, genaue und gute Herstellung
der Press- oder Raumfuge ermöglicht und welche darüber hinaus möglichst robust und
wenig aufwendig ist.
[0019] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche ein schwertartiges
Trennorgan aufweist, das an einem über dem zu erzeugenden Schlitz befindlichen Träger
gehalten ist, wobei am Träger oder am Trennorgan der oder die Rüttler sowie eine
Vorrichtung zum Ausbringen des Trennmittels gehalten sind. Die Rüttler und der schwertartige
Träger werden gleichzeitig oder eventuell auch zeitlich versetzt mittels einer geeigneten
Einrichtung in den Beton eingebracht, insbesondere eingetaucht. Je nach Herstellungsart
der Press- oder Raumfuge werden die Rüttler abgestellt, entfernt oder weiterbewegt.
In dem Maße, in dem dann der schwertartige Träger herausgenommen oder weiterbewegt
wird, erfolgt das Einbringen und Erstarren des Trennmittels sowie das nachfolgende
Abbinden des thixotropen Betons. Bei kontinuierlicher Herstellung der Press-oder
Raumfuge bringt man die Rüttler und das im Verhältnis zur Fuge kurze Trennorgan beispielsweise
am linken Fahrbahnrand in die Betonmasse ein und bewegt es - bei Herstellung einer
Querfuge - kontinuierlich von links nach rechts. Wenn die Vorrichtung bei diesem Beispiel
am rechten Fahr bahnrand angekommen ist, so nimmt man sie in geeigneter Weise heraus.
Die Vorrichtung wird dann zweckmäßigerweise auf parallel zur Fahrbahn od. dgl. verlaufenden
Führungen um eine Feldbreite weiterbewegt.
[0020] Die Pressfuge oder Raumfuge muß, ebenso wie bei der früheren Konstruktion der Fahrbahndecke
mit Eisenankern auch Querkräfte, also Kräfte, die senkrecht zur Fahrbahnoberfläche
wirken, übertragen können. Dies ist bei einer sich vertikal zur Fahrbahnoberfläche
verlaufenden Press- oder Raumfuge, d.h. bei Verwendung eines flachen schwertartigen
Trennorgans, nicht möglich.
[0021] Aus diesem Grunde sieht eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor,
daß das Trennorgan einen wellen-, zick-zack-, mäanderförmigen oder in ähnlicher Weise
uneben gestalteten Querschnitt aufweist. Dies bezieht sich auf einen in Gebrauchslage
vertikal geführten Schnitt durch das Trennorgan. Wenn man ein derartiges Trennorgan
in horizontaler Richtung durch den Beton hindurchzieht, so entsteht, je nach Querschnittsausbildung,
ein wellenförmiger, zick-zack förmiger oder in ähnlicher Weise uneben gestalteter
Fugenquerschnitt. Dadurch überlappen sich dann die einander zugekehrten Ränder benachbarter
Felder und auf diese Weise ist dann eine Übertragung von Querkräften möglich.
[0022] Eine andere Ausbildung der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan
mit der Vorrichtung zum Ausbringen des Trennmittels eine Baueinheit bildet. Man kann
also im Falle einer kontinuierlichen Fugenherstellung beide zusammen als eine Baueinheit
durch den Beton hindurchziehen.
[0023] Vorteilhafterweise ist das Trennorgan hohl und mit Austrittsöffnungen oder zumindest
mit Kanälen für das Trennmittel versehen, wobei letztere mit einem Vorratsbehälter
verbunden oder verbindbar sind und nach außen münden bzw. an ihrem behälterfernen
Ende offen sind.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Austrittsöffnungen,
Düsen od. dgl. zumindest am in Arbeitsstellung unteren Bereich der Baueinheit angeordnet
sind. Dies ist dann vorteilhaft, wenn sich das Trennorgan über die gesamte Länge der
herzustellenden Fuge erstreckt und diese Fuge beim Herausziehen des Trennorgans aus
der Betonschicht verfüllt wird.
[0025] Weil jedoch die Press- oder Raumfuge bevorzugterweise kontinuierlich hergestellt
wird und dies auch die Möglichkeit einer im Querschnitt unebenen Fuge gestattet, sieht
eine bevorzugte Variante der Vorrichtung vor, daß sich bei einer entlang dem Träger
verfahrbaren Baueinheit die Austrittsöffnungen od. dgl. für das Trennmittel am in
Verfahrrichtung hinteren Ende oder Bereich der Baueinheit und evtl. auch am unteren
Ende oder Bereich befinden. Demnach wird also das Trennmittel sofort in die erstellte
Fuge hineingedrückt, bevor diese vom fließfähigen Beton wieder verengt oder im Extremfalle
bis auf eine Membranstärke des Trennmediums zusammengepreßt wird.
[0026] Die Erfindung betrifft schließlich auch noch ein Trennmittel zur Durchführung des
Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8 und dieses ist durch eine Ausbildung
als spritz- und fließfähiger, festwerdender Kunststoff (Flüssigfolie), als quellfähige
Fugendichtmasse oder als Bentonitsuspension gekennzeichnet.
[0027] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Hierbei stellen dar:
Fig. 1 eine Rückansicht einer längs eines im Querschnitt dargestellten Trägers verfahrbaren
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform des in Fig. 1 verwendeten Trennorgans für die Fugenerzeugung,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Trennorgans der Fig. 2,
Fign. 4 - 7 verschiedene Ausbildungen von Press- bzw. Raumfugen.
[0028] In einem geeigneten Abstand über der auf einer Tragschicht 1 auf gebrachten Betonschicht
2 befindet sich ein Träger 3, entlang welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung 4 beim
Ausführungsbeispiel senkrecht zur Bildebene verfahrbar gelagert ist. Bei dem Träger
kann es sich beispielsweise um ein T-Profil mit untenliegendem T-Quersteg handeln.
Die Längsrichtung des Trägers 3 verläuft parallel zu der mit Hilfe der Vorrichtung
4 herzustellenden Pressfuge 5, 6, 7 (Fign. 5 - 7) oder Raumfuge 8 (Fig. 4). In nicht
gezeigter Weise kann man den Träger quer zu seiner Längsachse oder die Vorrichtung
in dieser Richtung heb- und senkbar oder ausfahrbar daran lagern.
[0029] Wesentliche Teile der erfindungsgemäßen Vorrichtung 4 ist ein bzw. sind vorzugsweise
zwei Rüttler 9, 10 oder Rüttlergruppen, wobei im letzteren Falle die Rüttler jeder
Rüttlergruppe senkrecht zur Bildebene hintereinander stehen. Es handelt sich bevorzugterweise
um Hochfrequenzrüttler. Sie sind an einem Gestell 11 der Vorrichtung in bekannter
Weise elastisch gelagert, was durch symbolisch eingezeichnete Feder 12 und 13 zum
Ausdruck kommt. Um eine gute Längs- und Querführung zu erreichen, sind am Gestell
Räder 14, 15 oder Radgruppen für die Querführung vorgesehen, also Räder, die um vertikale
Achsen drehbar sind. Mindestens je ein Rad liegt an der linken und rechten Flanke
des T-Längsstegs 16 oder wie in Fig. 1 am T-Quersteg 17 an. Dem T-Quersteg 17 ist
wenigstens eine linke Radgruppe 18 und eine rechte Radgruppe 19 zugeordnet. Ihre
Räder haben horizontale Lagerachsen und sie dienen der Führung der Vorrichtung in
vertikaler Richtung.
[0030] Die Vorrichtung kann selbstverständlich in jeder anderen bekann ten Weise geführt
werden und deshalb ist sie auch nicht an die Verwendung eines T-Trägers gebunden.
Insbesondere kann man anstelle von Rädern oder Rollen andere bekannte Gleitelemente,
Gleitschuhe und dgl. vorsehen. Als Trägerquerschnitt käme auch ein Doppel-T-, U- oder
anderes bekanntes Profil in Frage.
[0031] Wichtiger Bestandteil der Vorrichtung 4 ist auch ein schwertartiges Trennorgan 20.
Bei allen Ausführungsbeispielen ist es mit einer Vorrichtung 21 zum Ausbringen eines
Trennmittels 22 verbunden oder als Baueinheit 23 zusammengefaßt. Sowohl das schwertartige
Trennorgan 20 als auch die Vorrichtung 21 bzw. die Baueinheit 23 sind in den Fign.
1 bis 3 lediglich schematisch dargestellt. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird
ein ebenes schwertartiges Trennorgan 20 verwendet, während das Trennorgan 20 der Fig.
2 einen zick-zack-förmigen Querschnitt aufweist. Letzteres führt zu einer zick-zack-förmigen
Pressfuge 7 (Fig. 7). Wenn man statt dessen ein im Querschnitt wellenförmiges Trennorgan
20 einsetzt, so entsteht selbstverständlich eine im Querschnitt wellenförmige Press-
oder Raumfuge, beispielsweise gemäß Fig. 6.
[0032] Wenn man das schwertartige Trennorgan 20 senkrecht zur Bildebene (Fig. 1) bzw. in
Pfeilrichtung 24 durch die Betonschicht 2 zieht, die zuvor in ihrem Bereich mittels
des oder der Rüttler 9, 10 thixotrop umgewandelt wurde, so entsteht eine ihrem Querschnitt
entsprechende Fuge bzw. ein Schlitz. Bei diesem kontinuierlichen Herstellungsverfahren
ist es beispielsweise gemäß Fig. 3 vorgesehen, daß sich am in Vorschubrichtung 24
des Trennorgans 20 rückwärtigen Ende zum Beispiel durch Rohre gebildete Kanäle 25
unterschiedlicher Länge befinden, deren von einem nicht dargestellten Behälter entfernte
Enden Austrittsöffnungen 26 für das Trennmittel haben. Statt dessen kann man auch
ein hohles oder doppelwandiges Trennorgan 20 verwenden, das übereinander angeordnete
Austrittsöffnungen oder Düsen aufweist. In nicht gezeigter Weise können sich auch
am unteren Ende 27 des schwertartigen Trennorgans 20 Austrittsöffnungen befinden,
wobei man dann zweckmäßigerweise auf einen schrägen Verlauf der unteren Kante verzichtet.
In beiden Fällen läßt sich das Trennmittel gleichmäßig verteilt über die gesamte Fugenhöhe
ausbringen.
[0033] Damit die Oberfläche 28 der Betonschicht 2 trotz der Ausbildung der Press- oder Raumfuge
eben bleibt oder zumindest wieder eingeebnet werden kann, befindet sich an der Vorrichtung
4 noch eine Glätteinrichtung 29. Auch sie kann von herkömmlicher Bauart sein, weswegen
sie in Fig. 1 nur schematisch angedeutet ist.
[0034] Wenn gemäß Fign. 5 bis 7 der beidseits der mit dem schwertartigen Trennorgan 20 gezogenen
und mit einem Trennmittel 22 zumindest weitgehend von unten her aufgefüllten Trennfuge
der verflüssigte und verdrängte Beton wieder an seine ursprüngliche Stelle zurückkehrt,
so wird das eingebrachte und zu einer Gesamtschicht vereinigte Trennmittel zu einer
dünnen Folie oder Membrane zusammengedrückt, welche jedoch die links und rechts von
ihr gelegenen Betonmassen 30 und 31 mechanisch trennt. Wenn der Schlitz breiter angelegt
wird, so entsteht anstelle der Pressfugen der Fign. 5 bis 7 eine breite Raumfuge 22.
Bei allen Ausführungsbeispielen verläuft diese Fuge von der Oberfläche 28 bis zur
Unterseite 32. Diese Ausbildung ist nicht die einzig mögliche. Über die Pressfugen
6 und 7 können im Sinne des Pfeils 33 wirkende Querkräfte übertragen werden.
[0035] In den Fign. 1 und 3 ist eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
mit gestrichelten Linien eingezeichnet. Aus Fig. 1 ersieht man, daß sich unmittelbar
seitlich der Kanäle 25 des Trennorgans 20 ein Stützorgan 24 befindet. Es erstreckt
sich entgegen der Verfahrrichtung 24, also der Verschieberichtung der Baueinheit 23
entlang dem Träger 3, nach hinten. Seine nach hinten überstehende Länge, in Verfahrrichtung,
entspricht beim Ausführungsbeispiel etwa der Länge des Trennorgans 20 in seinem oberen
Bereich. Sie kann aber auch größer oder kleiner sein, wobei ein Bereich von etwa 5
bis 50 cm in Frage kommt. Nach unten hin kann es gemäß Fig. 3 das Trennorgan 20 etwas
überragen. Zweckmäßigerweise wird bei einer zick-zack- oder wellenförmigen Fuge die
untere Kante des Stützorgans 34 nahe über der Tragschicht 1 verfahren. Der Zweck dieses
Stützorgans 34 ist, wie seine Bezeichnung sagt, auf die eine Flanke der erzeugten
Fuge in stützendem Sinne so lange einzuwirken, bis das Trennmittel in diesem Bereich
ausgebracht worden ist. Diese Fugenflanke bleibt beim Weiterfahren des Trennorgans
20 weitgehend stehen, während die gegenüberliegende Wand sich sukzessive nähert, jedoch
aufgrund des mittlerweile eingebrachten Trennmittels daran nicht zur Anlage kommen
kann. Man verhindert auf diese Weise sicher das unterschiedlich schnelle Zusammenfließen
der beiden Schlitzwandungen, was ohne dieses Stützorgan aufgrund des thixotropen Zustands
des betons in diesem Bereich möglich wäre. Die Gesamtbreite von Trennorgan 20 und
Stützorgan 34 bestimmt die Fugenbreite.
1. Verfahren zur Herstellung einer in Einzelfelder unterteilten Schicht (2) aus Beton
u.dgl., insbesondere einer Fahrbahndecke, Flugplatz-Landebahn od. dgl., wobei der
Beton in vorbestimmter Dicke auf einen Untergrund (1) aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem der Feldbreite und/oder Feldlänge entsprechenden Abstand in den noch
nicht erhärteten bzw. abgebundenen Beton quer zur Betonoberfläche (28) verlaufende
Schlitze (5 bis 8) eingearbeitet und in diese ein Trennmittel (22) eingebracht wird,
das eine den Schlitz ausfüllende Trennfolie oder Trennschicht für die beidseits befindlichen
Betonmassen (30, 31) bildet, wobei der Beton bzw. die Betonmasse zumindest während
der Schlitzbildung zur thixotropen Umwandlung örtlich gerüttelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (5 bis 8) zumindest
in den oberen und/oder mittleren Bereich der Betonschicht (2) eingearbeitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Wegfall des
Rüttelns die Betonmasse (30, 31) nach oder während der Bildung der Trennfolie oder
Trennschicht (22) fest wird.
4. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennmittel (22) lediglich in den unteren und mittleren Bereich des Schlitzes
(5 bis 8) eingebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel (22) vor
oder während der Bildung der Trennfolie oder Trennschicht vom erstarrenden Beton (30,
31) zusammengepreßt und zumindest zum oberen Schlitzrand hin gedrückt wird.
6. Verfahren nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (5 bis 8) abschnittsweise oder kontinuierlich fortlaufend erzeugt
und verfüllt werden sowie erstarren.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schlitz (5 bis 8)
mittels eines in die Betonschicht (2) eingetauchten schwertartigen Trennorgans (20)
erzeugt wird, wobei zumindest diesseits, vorzugsweise aber auch jenseits des Trennorgans
der Beton bzw. die Betonmasse (30, 31), insbesondere hochfrequent gerüttelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur kontinuierlichen Erzeugung
jedes Schlitzes (5 bis 8) und der Trennfolie oder Trennschicht (22) das im Verhältnis
zur Schlitzlänge kurze Trennorgan (20) mit dem oder den Rüttlern (9, 10) und einer
Vorrichtung (21) zum Ausbringen des flüssigen oder teigigen Trennmittels von der Stelle
des Schlitzanfangs zur Stelle des Schlitzendes verfahren wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch ein schwertartiges Trennorgan (20), das an einem über
dem zu erzeugenden Schlitz (5 bis 8) befindlichen Träger (3) gehalten ist, wobei
am Träger oder am Trennorgan (20) der oder die Rüttler (9, 10) sowie eine Vorrichtung
(21) zum Ausbringen des Trennmittels (22) gehalten sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan (20) einen
wellen-, zick-zack-, mäanderförmigen oder in ähnlicher Weise uneben gestalteten Querschnitt
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan
(20) mit der Vorrichtung (21) zum Ausbringen des Trennmittels (22) eine Baueinheit
(23) bildet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennorgan (20)
hohl und mit Austrittsöffnungen (26) oder zumindest mit Kanälen (25) für das Trennmittel
(22) versehen ist, wobei letztere mit einem Vorratsbehälter verbunden und nach außen
münden bzw. an ihrem behälterfernen Ende offen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen
(26), Düsen od. dgl. zumindest am in Arbeitsstellung unteren Bereich der Baueinheit
(23) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß sich bei einer
entlang dem Träger (3) fahrbaren Baueinheit (23) die Austrittsöffnungen (26) od.
dgl. für das Trennmittel (22) am in Verfahrrichtung (24) hinteren Ende oder Bereich
der Baueinheit (23) und eventuell auch am unteren Ende oder Bereich befinden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich, quer zur Verfahrrichtung
(24) gesehen, zumindest seitlich des mit Austrittsöffnungen (26) od. dgl. versehenen
Bereichs des Trennorgans (20) ein Stützorgan (34) befindet, welches diesen Bereich
entgegen der Verfahrrichtung (24) nach hinten überragt.
16. Trennmittel (22) zur Durchführung des Verfahrens nach wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Ausbildung als spritz- und fließfähiger, festwerdender
oder elastisch bleibender Kunststoff (Flüssigfolie), quellfähige Fugendichtmasse
oder Bentonitsuspension.