[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Schneiden und Kämmen von Haaren. Beim Haarschneiden
von Hand wird bekanntlich mit einem Kamm das Haar in eine zum Schneiden geeignete
Lage gekämmt und mit einer Schere abgeschnitten. Dazu benötigt der Friseur beide
Hände gleichzeitig. Ist es erforderlich, eine einzukürzende Haarsträhne nach dem
Kammen mit der Hand zu halten, so verbleibt nur noch eine Hand zum Kämmen und Schneiden.
Die Werkzeuge sind also abwechselnd zu ergreifen, zu benutzen und abzulegen. Dieses
ist zeitraubend und umständlich.
[0002] Es ist zwar bereits ein Haarschneidewerkzeug bekannt (DE-OS 33 13 433), mit dem gekämmt
und geschnitten werden kann. Es besteht aus einem Kamm und einer vorgesetzten kammartigen
Klinge, die mittels eines scherenartigen Griffs gegenüber dem Kamm verschiebbar ist.
Bei dem bekannten Werkzeug erfolgt der Schneidevorgang jedoch ohne geeigneten Schnittwinkel
gleichzeitig für alle zwischen den Zähnen befindli chen Haare, wodurch die Betatigungskraft
relativ hoch ist und eine Beschädigung der Haare nicht auszuschließen ist.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Werkzeug zum Schneiden und Kammen
anzugeben, welches sich leicht handhaben läßt.
[0004] Das Werkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen hat den Vorteil, daß der Schneidevorgang
wie mit einer Schere mit wenig Kraftaufwand in einem günstigen Schnittwinkel erfolgt.
Ferner kann der Schneidevorgang nach dem Abschneiden einiger Haare auch abgebrochen
und das Werkzeug neu angesetzt werden.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung möglich.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Werkzeugs,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für eine Grundplatte und
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für einen Griff des zweiten Schenkels der Schere.
[0007] Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0008] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein erster Schenkel 1 um
einen Drehpunkt 6 derart gelagert, daß bei einem Druck auf den Griff des ersten Schenkels
1 eine Schneide 17 in den Bereich der Zähne 8 des Kammes 5 gerät.
[0009] Ein zweiter Schenkel 2 ist in Pfeilrichtung verschiebbar gelagert, wobei in Fig.
1 die Ruhestellung dargestellt ist. In der Arbeitsstellung kreuzt der Schenkel 2 die
Zähne 8. Am Schenkel 2 ist eine Schneide 9 vorgesehen, so daß in der Arbeitsstellung
des Schenkels 2 beide Schenkel eine Schere bilden.
[0010] Zum Transport des Schenkels 2 dient ein Zahnradgetriebe, das aus mehreren Zahnrädern
3 und einem Zahnsegment 4 besteht, welches mit einem weiteren Zahnrad 10 verbunden
ist. Außerdem weist der zweite Schenkel eine Zahnstange 19 auf. Am ersten Schenkel
1 befindet sich eine Verzahnung 7, die je nach Winkelstellung des Schenkels 1 in
das Zahnrad 10 eingreift. Das Übersetzungsverhältnis des Zahnradgetriebes ist derart
gewählt, daß bereits bei einer relativ kleinen Drehung des Schenkels 1 der Schenkel
2 von seiner Ruhestellung in die Arbeitsstellung bzw. umgekehrt gebracht wird.
[0011] Beim Kammen befindet sich der Schenkel 1 in der gezeichneten Lage, ist also soweit
geöffnet, daß der Kamm bis zum Zahnfuß freigegeben ist. Der Schenkel 2 befindet sich
in der gezeichneten Ruhestellung, in welcher er durch eine nicht dargestellte Feder
gehalten wird. Zum Schneiden wird der Griff 11 des Schen kels 1 nach innen gedrückt,
wodurch über die Verzahnung 7 und die Zahnräder 3, 10 und das Zahnsegment 4 der zweite
Schenkel in seine Arbeitsstellung gebracht wird. Ist dieses erfolgt, so kommt die
Verzahnung 7 außer Eingriff und ein weiteres Drücken auf den Griff 11 bewirkt den
eigentlichen Schneidevorgang.
[0012] Soll das Werkzeug wieder als Kamm benutzt werden, so erfolgt eine entgegengesetzte
Bewegung des Schenkels 1, was eine Verschiebung des Schenkels 2 in seine Ruhestellung
zur Folge hat. Dieses wird bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Werkzeugs dadurch ermöglicht, daß der Griff 11, der in Fig. 1 nur schematisch dargestellt
ist, als Scherengriff (Fig. 3) ausgebildet ist.
[0013] Durch die Öffnung 12 des Scherengriffs werden beispielsweise drei Finger durchgesteckt,
während ein vierter Finger beim Arbeiten mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug in einer
Griffmulde 13 einer Grundplatte 14 (Fig. 2) liegt. Dadurch kann in einfacher Weise
ein Öffnen der Schere mit anschließendem Zurückziehen des Schenkels 2 aus der Arbeitsstellung
erfolgen. Es ist lediglich erforderlich, den Griff 11 mit den in der Öffnung 12 befindlichen
Fingern nach außen zu bewegen, während die Grundplatte 14 mit dem vierten Finger,
dem Handballen und dem Daumen gehalten wird.
[0014] Fig. 2 zeigt die Grundplatte 14, welche zur Aufnahme des Zahnradgetriebes und der
Schenkel vorgesehen ist. Eine Langsführung 15 dient zur Aufnahme eines entsprechenden
Führungsteils des Schenkels 2, während eine Bohrung 16 den Drehpunkt für den Schenkel
1 darstellt. Eine lediglich schematisch dargestellte Befestigungsvorrichtung 18 ermöglicht
die Aufnahme von auswechselbaren Zähnen.
1. Werkzeug zum Schneiden und Kämmen von Haaren, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Kamm, der ein Griffteil aufweist, ein erster Schenkel (1) einer Schere
drehbar gelagert ist und
daß ein weiterer Schenkel (2) in Längsrichtung des Kammes verschiebbar gelagert ist
und eine Ruhestellung und eine Arbeitsstellung einnehmen kann, wobei sich in der
Arbeitsstellung ein eine Schneide (9) aufweisender Teil des zweiten Schenkels (2)
im Bereich der Zähne (8) des Kammes befindet.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (1, 2) über ein Getriebe (3, 4, 7, 10) derart verbunden sind,
daß bei einem Zusammendrücken der Schere sich zunächst der zweite Schenkel (2) in
die Arbeitsstellung bewegt und
daß danach der Schneidevorgang erfolgt.
3. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Schenkel (1) auf einer Seite eines Drehpunktes (6) eine Schneide (17)
aufweist und auf der anderen Seite des Drehpunktes (6) als Griff (11) ausgebildet
ist, über den das Griffteil des Kammes hinausragt, wenn sich der zweite Schenkel (2)
in der Ruhestellung befindet.
4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (1, 2) durch ein Zahnradgetriebe (3, 4, 7, 10) verbindbar sind, wobei
der zweite Schenkel (2) mit einer Zahnstange (19) versehen ist und der erste Schenkel
(1) eine Verzahnung (7) aufweist, welche in Abhängigkeit von der jeweiligen Winkelstellung
des ersten Schenkels (1) in oder außer Eingriff mit einem Zahnrad (10) des Zahnradgetriebes
ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Zahnräder als Zahnsegment (10) ausgebildet ist.
6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Griff (11) des ersten Schenkels (1) als Scherengriff ausgebildet ist und
daß das Griffteil des Kammes in Längsrichtung uber den Griff (11) des ersten Schenkels
(1) hinausragt.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Griffteil des Kammes an dem herausragenden Teil eine Griffmulde (13) aufweist.
8. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kamm aus einer Grundplatte (14) mit Führungselementen (6, 15) für die Schenkel
(1, 2) der Schere gebildet ist und
daß die Zähne (8) ein auswechselbares Teil bilden.
9. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schenkel (1, 2) aus je einem Kunststoffteil und je einer Klinge bestehen.