(19)
(11) EP 0 338 244 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89104452.1

(22) Anmeldetag:  14.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26B 13/24, A45D 24/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 22.04.1988 DE 3813606

(71) Anmelder: Wella Aktiengesellschaft
D-64295 Darmstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Faulstich, Christof
    D-6400 Fulda (DE)
  • Mattinger, Detlef
    D-6101 Bickenbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Werkzeug zum Schneiden und Kämmen von Haaren


    (57) Bei einem Werkzeug zum Schneiden und Kämmen von Haaren ist in einem Kamm (5), der ein Griffteil (14) auf­weist, ein erster Schenkel (1) einer Schere drehbar gelagert. Ein weiterer Schenkel (2) ist in Längsrichtung des Kammes (8) verschiebbar gelagert und kann eine Ruhe­stellung und eine Arbeitsstellung einnehmen, wobei sich in der Arbeitsstellung ein eine Schneide (9) auf­weisender Teil des zweiten Schenkels (2) im Bereich der Zähne (8) des Kammes (5) befindet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Schneiden und Kämmen von Haaren. Beim Haarschneiden von Hand wird bekanntlich mit einem Kamm das Haar in eine zum Schneiden geeignete Lage gekämmt und mit einer Sche­re abgeschnitten. Dazu benötigt der Friseur beide Hände gleichzeitig. Ist es erforderlich, eine einzu­kürzende Haarsträhne nach dem Kammen mit der Hand zu halten, so verbleibt nur noch eine Hand zum Kämmen und Schneiden. Die Werkzeuge sind also abwechselnd zu ergreifen, zu benutzen und abzulegen. Dieses ist zeitraubend und umständlich.

    [0002] Es ist zwar bereits ein Haarschneidewerkzeug bekannt (DE-OS 33 13 433), mit dem gekämmt und geschnitten werden kann. Es besteht aus einem Kamm und einer vorgesetzten kammartigen Klinge, die mittels eines scherenartigen Griffs gegenüber dem Kamm verschieb­bar ist. Bei dem bekannten Werkzeug erfolgt der Schneidevorgang jedoch ohne geeigneten Schnittwinkel gleichzeitig für alle zwischen den Zähnen befindli­ chen Haare, wodurch die Betatigungskraft relativ hoch ist und eine Beschädigung der Haare nicht auszu­schließen ist.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Werk­zeug zum Schneiden und Kammen anzugeben, welches sich leicht handhaben läßt.

    [0004] Das Werkzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen hat den Vorteil, daß der Schneidevorgang wie mit einer Schere mit wenig Kraftaufwand in einem günstigen Schnittwinkel erfolgt. Ferner kann der Schneidevor­gang nach dem Abschneiden einiger Haare auch abgebro­chen und das Werkzeug neu angesetzt werden.

    [0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnah­men sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesse­rungen der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung möglich.

    [0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfin­dungsgemäßen Werkzeugs,

    Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für eine Grundplatte und

    Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel für einen Griff des zweiten Schenkels der Schere.



    [0007] Gleiche Teile sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0008] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein erster Schenkel 1 um einen Drehpunkt 6 der­art gelagert, daß bei einem Druck auf den Griff des ersten Schenkels 1 eine Schneide 17 in den Bereich der Zähne 8 des Kammes 5 gerät.

    [0009] Ein zweiter Schenkel 2 ist in Pfeilrichtung ver­schiebbar gelagert, wobei in Fig. 1 die Ruhestellung dargestellt ist. In der Arbeitsstellung kreuzt der Schenkel 2 die Zähne 8. Am Schenkel 2 ist eine Schneide 9 vorgesehen, so daß in der Arbeitsstellung des Schenkels 2 beide Schenkel eine Schere bilden.

    [0010] Zum Transport des Schenkels 2 dient ein Zahnradge­triebe, das aus mehreren Zahnrädern 3 und einem Zahnsegment 4 besteht, welches mit einem weiteren Zahnrad 10 verbunden ist. Außerdem weist der zweite Schenkel eine Zahnstange 19 auf. Am ersten Schenkel 1 befindet sich eine Verzahnung 7, die je nach Win­kelstellung des Schenkels 1 in das Zahnrad 10 ein­greift. Das Übersetzungsverhältnis des Zahnradgetrie­bes ist derart gewählt, daß bereits bei einer rela­tiv kleinen Drehung des Schenkels 1 der Schenkel 2 von seiner Ruhestellung in die Arbeitsstellung bzw. umgekehrt gebracht wird.

    [0011] Beim Kammen befindet sich der Schenkel 1 in der gezeichneten Lage, ist also soweit geöffnet, daß der Kamm bis zum Zahnfuß freigegeben ist. Der Schenkel 2 befindet sich in der gezeichneten Ruhestellung, in welcher er durch eine nicht dargestellte Feder gehal­ten wird. Zum Schneiden wird der Griff 11 des Schen­ kels 1 nach innen gedrückt, wodurch über die Verzah­nung 7 und die Zahnräder 3, 10 und das Zahnsegment 4 der zweite Schenkel in seine Arbeitsstellung ge­bracht wird. Ist dieses erfolgt, so kommt die Verzah­nung 7 außer Eingriff und ein weiteres Drücken auf den Griff 11 bewirkt den eigentlichen Schneidevor­gang.

    [0012] Soll das Werkzeug wieder als Kamm benutzt werden, so erfolgt eine entgegengesetzte Bewegung des Schenkels 1, was eine Verschiebung des Schenkels 2 in seine Ruhestellung zur Folge hat. Dieses wird bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Werkzeugs dadurch ermöglicht, daß der Griff 11, der in Fig. 1 nur schematisch dargestellt ist, als Sche­rengriff (Fig. 3) ausgebildet ist.

    [0013] Durch die Öffnung 12 des Scherengriffs werden bei­spielsweise drei Finger durchgesteckt, während ein vierter Finger beim Arbeiten mit dem erfindungs­gemäßen Werkzeug in einer Griffmulde 13 einer Grund­platte 14 (Fig. 2) liegt. Dadurch kann in einfacher Weise ein Öffnen der Schere mit anschließendem Zurückziehen des Schenkels 2 aus der Arbeitsstellung erfolgen. Es ist lediglich erforderlich, den Griff 11 mit den in der Öffnung 12 befindlichen Fingern nach außen zu bewegen, während die Grundplatte 14 mit dem vierten Finger, dem Handballen und dem Dau­men gehalten wird.

    [0014] Fig. 2 zeigt die Grundplatte 14, welche zur Aufnahme des Zahnradgetriebes und der Schenkel vorgesehen ist. Eine Langsführung 15 dient zur Aufnahme eines entsprechenden Führungsteils des Schenkels 2, wäh­rend eine Bohrung 16 den Drehpunkt für den Schenkel 1 darstellt. Eine lediglich schematisch dargestellte Befestigungsvorrichtung 18 ermöglicht die Aufnahme von auswechselbaren Zähnen.


    Ansprüche

    1. Werkzeug zum Schneiden und Kämmen von Haaren, dadurch gekennzeichnet,
    daß in einem Kamm, der ein Griffteil aufweist, ein erster Schenkel (1) einer Schere drehbar gelagert ist und
    daß ein weiterer Schenkel (2) in Längsrichtung des Kammes verschiebbar gelagert ist und eine Ruhestel­lung und eine Arbeitsstellung einnehmen kann, wobei sich in der Arbeitsstellung ein eine Schneide (9) aufweisender Teil des zweiten Schenkels (2) im Bereich der Zähne (8) des Kammes befindet.
     
    2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß die Schenkel (1, 2) über ein Getriebe (3, 4, 7, 10) derart verbunden sind,
    daß bei einem Zusammendrücken der Schere sich zunächst der zweite Schenkel (2) in die Arbeitsstel­lung bewegt und
    daß danach der Schneidevorgang erfolgt.
     
    3. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der erste Schenkel (1) auf einer Seite eines Drehpunktes (6) eine Schneide (17) aufweist und auf der anderen Seite des Drehpunktes (6) als Griff (11) ausgebildet ist, über den das Griffteil des Kammes hinausragt, wenn sich der zweite Schenkel (2) in der Ruhestellung befindet.
     
    4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß die Schenkel (1, 2) durch ein Zahnradgetriebe (3, 4, 7, 10) verbindbar sind, wobei der zweite Schenkel (2) mit einer Zahnstange (19) versehen ist und der erste Schenkel (1) eine Verzahnung (7) aufweist, welche in Abhängigkeit von der jeweiligen Winkelstellung des ersten Schenkels (1) in oder außer Eingriff mit einem Zahnrad (10) des Zahnrad­getriebes ist.
     
    5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß eines der Zahnräder als Zahnsegment (10) ausge­bildet ist.
     
    6. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Griff (11) des ersten Schenkels (1) als Scherengriff ausgebildet ist und
    daß das Griffteil des Kammes in Längsrichtung uber den Griff (11) des ersten Schenkels (1) hinausragt.
     
    7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet,
    daß das Griffteil des Kammes an dem herausragenden Teil eine Griffmulde (13) aufweist.
     
    8. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kamm aus einer Grundplatte (14) mit Führungs­elementen (6, 15) für die Schenkel (1, 2) der Schere gebildet ist und
    daß die Zähne (8) ein auswechselbares Teil bilden.
     
    9. Werkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schenkel (1, 2) aus je einem Kunststoffteil und je einer Klinge bestehen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht