(19)
(11) EP 0 338 272 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89105057.7

(22) Anmeldetag:  21.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 1/04, B28B 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR IT NL

(30) Priorität: 18.04.1988 DE 3812901

(71) Anmelder:
  • RIETER-WERKE HÄNDLE KG
    D-78467 Konstanz (DE)
  • KLEIWARENFABRIEKEN GEBR. LAUMANS
    NL-5932 AC Tegelen (NL)

(72) Erfinder:
  • Laumans, Jos. P.P.
    NL-5914 RX Venlo (NL)
  • Schafheutle, Fritz
    D-7750 Konstanz (DE)

(74) Vertreter: Münzhuber, Robert, Dipl.-Phys. et al
Patentanwalt Rumfordstrasse 10
D-80469 München
D-80469 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dachziegelpressling


    (57) Ein Dachziegelpreßling mit an seinen Außenrändern umlaufen­dem Trenngrat wird so ausgebildet, daß der Trenngrat am Zie­gelkopfrand drei zur Ziegelachse parallele Gratstrecken auf­weist, nämlich zwei Gratstrecken (24a, 24b) in den beiden Ziegelendbe­reichen benachbart der Ziegeloberseite und eine Gratstrecke (24c) mittig benachbart der freien Unterkante der Ziegeleinhänge­nasen (21,22), wobei diese drei Gratstrecken beim Brennen des Dach­ziegelpreßlings als Auflage dienen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Dachziegelpreßling mit an seinen Außenrändern umlaufenden Trenngrat und mit zwei Einhängenasen, die am Ziegelkopf von der Ziegelunterseite nach unten abstehen, wobei der Trenngrat einer Ziegelseite beim Brennen des stehen­den Preßlings als Ziegelauflage dient.

    [0002] Bei der Herstellung derartiger Dachziegelpreßlinge wird nach dem Preßvorgang das überschüssige Tonmaterial mit Hilfe eines sogenannten Messerkastens abgetrennt, wodurch der umlaufende Trenngrat entsteht, der den äußersten Umriß des Preßlings dar­stellt. Für den Brennvorgang werden die Dachziegelpreßlinge in eine Kassette eingesetzt, im allgemeinen derart, daß sie auf einer ihrer Längsseiten stehen, wobei dann der Trenngrat dieser Längsseite die Auflage darstellt. Der Nachteil dabei ist, daß diese Auflage ein im wesentlichen geradliniger, schmaler Flächenstreifen ist, der ein freies Stehen der Preß­linge nicht zu gewährleisten vermag. Die Preßlinge kippen viel­mehr in der Kassette und legen sich schräg an die Kassetten­wand. Dabei stützen sich die einzelnen Dachziegel an den soge­nannten Stapelpunkten gegeneinander ab. Durch diese Berührung kann es zu Engobe- oder Glasurschäden kommen, wenn die Ziegel nach dem Brennvorgang wieder voneinander getrennt werden. Be­dingt durch die Schräglage können auch bei hoher Brenntempera­tur Verkrümmungen auftreten.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb, die Dachziegel­preßlinge so auszubilden, daß sie in der Brennkassette frei stehen und auch beim Transport der Kassette nicht kippen und sich gegeneinanderlegen. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des Patentanspruches.

    [0004] Gemäß der Erfindung wird alos der Trenngrat an der Ziegelkopf­seite so gestaltet, daß er eine sichere Auflage bildet, und zwar vorzugsweise in Art einer Dreipunktauflage. Diese Auflage gewährleistet einen derart sicheren Stand des Ziegels, daß keine Gefahr eines Umkippens in der Kassette besteht, auch nicht bei Stößen, wie sie beim Transport der Kassette unvermeidlich sind. Dabei wurde die Kopfseite des Ziegels für diese Ausbildung des Trenngrats gewählt, weil hier die erwähnten Maßnahmen zu kei­ner Beeinträchtigung des Ziegels führen, d.h., sich keine Nach­teile beim Eindecken ergeben.

    [0005] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher er­läutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Schnitt parallel zur Ziegelkopfseite, und zwar von der Ziegel-Traufseite her gesehen, eines üblichen Ziegels, und

    Fig. 2 eine Ansicht gemäß Fig.1 auf einen Ziegelpreßling nach der Erfindung.



    [0006] Fig. 1 zeigt einen üblichen Dachziegelpreßling, und zwar in ei­nem Schnitt parallel zur Kopfseite, gesehen von der Traufseite her. Der Preßling ist im Ganzen mit 10 bezeichnet, und sein -unter der Zeichenebene liegende- Kopfrand ist bei 10a angedeu­tet. Der Preßling 10 weist zwei Einhängenasen 11 und 12 auf, die am Ziegelkopf von der Ziegelunterseite nach unten abstehen. Mit 13 ist der kopfseitige Trenngrat bezeichnet, der den äußersten Umriß der Ziegelkopfseite darstellt und die Form eines im wesent­lichen gradlinigen, zur Ziegelebene parallelen Streifens hat.

    [0007] Zum Brennen wird der Preßling 10 in eine Kassette eingesetzt. Würde man den Ziegel 10 auf seine Kopfseite stellen, dann wür­der der Trenngrat 13 als -wie erwähnt- äußerster Umriß auf dem Kassettenboden aufliegen. Es ist offensichtlich, daß der Preß­ling 10 auf diesem Trenngrat 13 nicht frei stehen könnte, son­dern umkippen würde. Im allgemeinen geht man deshalb so vor, daß man den Preßling 10 nicht auf seine Kopfseite stellt, son­dern auf eine seiner Längsseiten; zwar sind auch die -auf der Zeichnung nicht ersichtlichen- Trenngrate der beiden Längssei­ten im wesentlichen gradlinige, schmale Streifen, jedoch ist zu­mindest die Stellhöhe dann geringer, was jedoch trotzdem ein Um­kippen des Preßlings und ein Anlehnen an der Kassettenwand nicht zu verhindern vermag.

    [0008] In Fig.2 ist nun in gleicher Ansicht ein Dachziegelpreßling nach der Erfindung dargestellt. Dabei ist der Preßling im Ganzen mit 20 und sein Kopfrand mit 20a bezeichnet. Im Gegensatz zum Preß­ling 10 sind beim Preßling 20 die beiden Einhängenasen 21 und 22 durch einen leistenartigen Teil 23 miteinander zu einer Ein­hängeleiste verbunden. Der im Ganzen mit 24 bezeichnete, stu­fenförmige Trenngrat unterscheidet sich nun wesentlich von dem Trenngrat 13 des Preßlings 10. Der Trenngrat 24 weist drei zur Ziegelebene parallele Gratstücke auf, nämlich die beiden Grat­stücke 24a und 24b in den Ziegelecken benachbart der Ziegel­oberseite, und die Gratstrecke 24c mittig benachbart der Un­terkante der Einhängeleiste 21, 22. Zur Ziegelebene schräge Drahtstücke 24d und 24e verbinden die parallelen Gratstrecken 24a, 24b, 24c miteinander zu dem durchgehenden Trenngrat 24. Es ist offensichtlich, daß dieser abgestufte Trenngrat 24, des­sen Gratstrecken 24a, 24b, 24c eine Art von Dreipunkt-Auflager bilden, dem Preßling 20 einen guten Halt bieten, wenn dieser auf seine Kopfseite, also auf den Trenngrat 24 gestellt wird. Der Preßling steht dabei umso besser, je größer der Abstand zwischen der mittigen Gratstrecke 24c und der dazu parallelen, durch die Gratstrecken 24a und 24b hindurchgehenden Linie ist, wobei selbstverständlich die Größe dieses Abstands von dem jeweiligen Ziegelmodell abhängig ist. Das vorzugsweise angeordnete Verbin­dungsstück 23 zwischen den beiden Aufhängenasen 21 und 22 und die besondere Gestaltung des Trenngrats 24 beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit des Dachziegels in keiner Weise, d.h. es ergeben sich keine Nachteile bei der Dacheindeckung. Dies ist der Grund dafür, warum gemäß der Erfindung die Kopfseite des Ziegels als "Standfuß" ausgebildet wird und nicht etwa, was aus Gründen der Stehhöhe naheliegender wäre, eine der Ziegel­längsseiten. Jedenfalls steht der erfindungsgemäße Dachziegel­preßling frei und kippsicher auf seiner Kopfseite, so daß es nicht zu den eingangs erwähnten Engobe- oder Glasurschäden und Verkrümmungen kommt.


    Ansprüche

    Dachziegelpreßling mit an seinen Außenrändern umlaufen­den Trenngrat und mit zwei Einhängenasen, die am Ziegelkopf von der Ziegelunterseite nach unten abstehen, wobei der Trenn­grat einer Ziegelseite beim Brennen des Preßlings als Ziegel­auflage dient, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Einhänge­nasen (21,22) zu einer im wesentlichen zusammenhängenden Ein­hängeleiste (21,22,23) verbreitert sind und daß der Trenngrat (24) am Ziegelkopfrand (20a) drei zur Ziegelebene parallele, die Ziegelauflage darstellende Gratstrecken (24a, 24b, 24c) auf­weist, nämlich zwei Gratstrecken (24a, 24b) in den beiden Zie­geleckbereichen benachbart der Ziegeloberseite und eine Grat­strecke (24c) mittig benachbart der freien Unterkante der Ein­hängeleiste (21,22,23), wobei die drei Gratstrecken (24a,24b, 24c) durch zwei zur Ziegelebene schräg verlaufende Gratstücke (24d,24e) miteinander verbunden sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht