[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Datenübertragungssystem für eine kabellose Gefahrenmeldeanlage
mit einer Vielzahl von Raumzentralen mit jeweils zugehörigen Gefahrenmeldeeinrichtungen
und einer Gebäude-Alarm-Zentrale, welche über bestehende Licht-Netzleitungen miteinander
verbunden sind.
[0002] Gefahrenmeldeanlagen und Übertragungseinrichtungen über Netzleitungen sind an sich
bekannt. In der deutschen Patentanmeldung P 37 39 042.2 vom 17.11.87 wurde bereits
ein kabelloses Gefahrenmeldesystem mit mindestens einer Raumzentrale, die über vorhandene
Netzleitungen mit einer Gebäudezentrale verbunden ist, vorgeschlagen. Dazu ist für
die Datenübertragung zwischen den jeweiligen Raumzentralen und der Gebäudezentrale
eine jeweilige Netzübertragungseinrichtung erforderlich, die dort jedoch nicht beschrieben
ist.
[0003] Für den Intrusionsschutz ist für die Signalübertragung binärer Gefahrenmeldedaten
von den Sensoren bzw. Gefahrenmeldern zur Alarmzentrale eine hohe Störsicherheit und
Sabotagesicherheit erforderlich. Um den hohen Installationsaufwand für die Errichtung
einer Gefahrenmeldeanlage zu vermeiden, werden die Daten zwischen der Raumzentrale
und der Gebäudezentrale über ein bestehendes Lichtnetz übertragen. Dies erfordert
hohe Anforderungen an ein derartiges Datenübertragungssystem im Hinblick auf eine
sichere und zuverlässige Übertragung der Gefahrenmeldedaten.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, für eine eingangs beschriebene Gefahrenmeldeanlage
ein Datenübertragungssystem zu schaffen, welches eine hohe Ausfallsicherheit und Störsicherheit
und einen geringen Energieverbrauch aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß unter Mitausnutzung des bereits
in den jeweiligen Zentralen vorhandenen Mikroprozessorsystems für die Verarbeitung
der binären Gefahrenmeldedaten mittels zusätzlich vorgesehener Netzübertragungseinrichtungen
ein trägerfrequentes Übertragungssystem mit Phasen-Modulation gebildet ist, daß die
einstellbare Trägerfrequenz vom Mikroprozessor-Quarz abgeleitet wird, daß die Übertragung
im Zeitmultiplexbetrieb in selektiv wählbaren Frequenzkanälen erfolgt, und daß die
Signalauswertung im jeweiligen Mikroprozessorsystem durchgeführt wird.
[0006] Für das erfindungsgemäße Datenübertragungssystem ist kein jeweiliger eigener Mikroprozessor
für die Netzübertragungseinrichtung erforderlich, weil in vorteilhafter Weise der
bereits vorhandene Mikroprozessor in den Raumzentralen und der Gebäude-Alarm-Zentrale
für die eigentliche Datenübertragung, d.h. Senden und Empfangen über das Lichtnetz,
herangezogen wird. Dabei erfolgt die Signalauswertung im vorhandenen Mikroprozessor.
Zudem wird als weiterer Vorteil der ebenfalls vorhandene Mikroprozessor-Quarz für
die Ableitung der einstellbaren Trägerfrequenz mitgenutzt. Das hat den Vorteil einer
sehr großen Frequenzkonstanz der Trägerfrequenz und einer sehr schmalen Bandbreite
für die Sende- bzw. Empfangsdaten, so daß ein optimaler Störabstand erzielt wird.
Damit ist eine optimale Reduzierung von Breitbandstörungen sowie Ausblendung von Linienstörungen,
wie sie beispielsweise durch Vielfache der Zeilenfrequenz von Fernsehgeräten hervorgerufen
werden, möglich.
[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Datenübertragungssystems
ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Erläuterungen zu einem möglichen Ausführungsbeispiel,
welches anhand der Zeichnung im folgenden erläutert wird.
Dabei zeigen
[0008]
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer kabellosen Gefahrenmeldeanlage,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Netzübertragungseinrichtung (Sender/Empfänger) mit
bereits vorhandenem Mikroprozessor und
Fig. 3 ein Schaltbeispiel eines Phasenmodulators mit nachgeschalteter Senderstufe.
[0009] In Fig. 1 ist schematisch eine kabellose Gefahrenmeldeanlage mit einer Vielzahl (z.B.
i = 16) von Raumzentralen RZ1 bis RZi mit jeweils zugehörigen Infrarotsendern IRSn
(z.B. n = 8 pro Raumzentrale RZ) und zugehörigen Gefahrenmeldern GM und mit einer
Gebäude-Alarm-Zentrale GZ gezeigt. Die Gefahrenmelder GM sind über den zugehörigen
Infrarotsender IRSn mit der Raumzentrale RZi, die entsprechend zugeordnete Infrarotempfänger
IRIn aufweist, verbunden. Diese Infrarotübertragungseinrichtung innerhalb eines zu
überwachenden Raumes ist in der oben bereits genannten deutschen Patentanmeldung P
37 39 042 beschrieben. Die in der Raumzentrale RZi empfangenen und mit dem dortigen
Mikroprozessorsystem MP verarbeiteten und aufbereiteten Daten werden über eine Netzübertragungseinrichtung
NUE über das vorhandene Licht-Leitungsnetz NL zur Gebäudezentrale GZ übertragen. Diese
weist neben einem Mikroprozessorsystem MP und weiteren, hier nicht näher dargestellten
Einrichtungen für die Alarmbearbeitung, Alarmausgabe AL und Störungsanzeige ST ebenfalls
eine Netzübertragungseinrichtung NUE auf.
[0010] Erfindungsgemäß erfolgt die Datenübertragung mittels der Netzübertragungseinrichtung
NUE unter Mitausnützung des Mikroprozessorsystems MP der jeweiligen Zentrale. Die
dafür vorgesehene Netzübertragungseinrichtung NUE ist mit dem vorhandenen Mikroprozessorsystem
MP und der Ankopplung NKE an das Licht-Leitungsnetz NL in der Fig. 2 im Blockschaltbild
dargestellt.
[0011] Gemäß der Fig. 2 weist die Netzübertragungseinrichtung NUE u.a. einen vom Mikroprozessorsystem
MP mit einem Frequenzteiler FT beaufschlagten Frequenzsynthesizer FS auf, der mit
der ausgewählten Trägerfrequenz PF, z.B. 100 kHz, den Phasenmodulator PM und über
einen Phasensplitter PSP zwei Phasendetektoren PT1 und PT2 ansteuert. An den einen
Phasendetektor PT1 gelangt die vorzugsweise um 90
o phasenverschobene Trägerfrequenz PF gegenüber dem anderen Phasendetektor PT2, der
die Trägerfrequenz TF mit der Nullphase erhält. In einem derartigen Übertragungssystem
können auch drei Kanäle mit vorzugsweise 0
o/120
o/240
o-Phase vorgesehen werden. Die zu sendenden Daten SD gelangen in einer codierten Form
an den Phasenmodulator PM, von dem die modulierten Sendedaten SDm zu einer Sendestufe
SEN laufen und von der sie über die Netzankopplungseinrichtung NKE auf das Licht-Leitungsnetz
NL gegeben werden. Der Frequenzteiler FT teilt die Prozessor-Taktfrequenz, beispielsweise
12 MHz, entsprechend einem gewünschten Teilungsverhältnis von hier beispielsweise
120 : 1 auf die 100 kHz-Trägerfrequenz herunter. Die Gefahrenmeldedaten GMD, die
von den einzelnen Infrarotempfängern ankommen, werden im Mikroprozessorsystem MP verarbeitet
und aufbereitet, was hier jedoch nicht weiter erläutert werden muß.
[0012] Die über das Lichtnetz NL übertragenen Empfangsdaten EDm gelangen tiber die Netzankopplungseinrichtung
NKE an den Empfänger EMP. Der Empfänger weist die beiden Phasendetektoren PT1 und
PT2 auf, an denen auch die Trägerfrequenz TF mit 0
o- und 90
o-Phase ansteht. Von den Phasendetektoren werden die Empfangsdaten nach den Komponenten
X und Y, also EDX und EDY, über jeweilige Filter F, vorzugsweise Tiefpässe, und A/D-Wandler
an das Mikroprozessorsystem MP gegeben. Die hierfür vorgesehenen Analog-Digital-Wandler
sind in dem Mikroprozessorsystem MP integriert. Aus den beiden Quadraturkomponenten,
den demodulierten Empfangsdaten EDX und EDY, wird im Mikroprozessorsystem MP der Winkel
berechnet, der dem Dateninhalt entspricht.
[0013] Bei diesem Datenübertragungssystem ist es möglich, in der Gebäude-Alarm-Zentrale
durch kurzen Testbetrieb, der regel mäßig für alle vorgesehenen Übertragungskanäle,
z.B. 20, durchgeführt wird, das Signal-Rausch-Verhältnis des Systems zu ermitteln
und in Abhängigkeit vom optimalen Verhältnis einen betreffenden Kanal auszuwählen.
Eine solche Frequenz-Kanaloptimierung ist nicht nur vor Inbetriebnahme des Übertragungssystems
möglich, sondern auch während des Betriebes, so daß dieses Übertragungssystem immer
selbsttätig den optimalen Kanal auswählen kann. Es ist damit auch möglich, in einem
Gebäudekomplex mehrere Übertragungskanäle gleichzeitig auf verschiedenen Kanälen
zu betreiben.
[0014] In Fig. 3 ist ein Schaltbeispiel des Phasenmodulators PM und der schaltbaren Senderstufe
SEN gezeigt. Der Phasenmodulator PM besteht aus einem Exclusiv-Oder-Gatter EXOR, dem
die Trägerfrequenz TF, z.B. 100 kHz, zugeführt wird. Dem zweiten Eingang des Exclusiv-Oders
werden die binären Sendedaten SD zugeführt, so daß das Exclusiv-Oder-Gatter am Ausgang
eine Phasendrehung von 90
o oder 180
o, d.h. den modulierten Träger, erzeugt. Die Senderstufe SEN weist einen Feldeffekttransistor
FTR auf, der über ein UND-Gatter AND direkt angesteuert wird. Der zweite Eingang des
UND-Gatters AND ist mit einem Ein/Ausschaltbefehl E/A vom Mikroprozessorsystem MP
beaufschlagt. Der Ausgang der Senderstufe SEN führt auf ein nachgeschaltetes Filter
FF, welches die Oberwellen, die vom rechteckigen Träger erzeugt werden, bedämpft.
Das Filter FF, das hier nicht mehr beschrieben ist, dient im Falle des Empfangs zugleich
zur groben Begrenzung der Empfängerbrandbreite. Derartige Filter sind an sich bekannt
sowie auch die hier verwendete Netzankopplung NKE. Ebenso ist es nicht erforderlich,
die Tiefpaßfilter TPF und die Sample-and-Hold-Schaltung näher zu beschreiben.
[0015] Mit diesem Übertragungssystem ist es möglich, digitale Daten über das Lichtnetz innerhalb
eines Gebäudekomplexes zuverlässig zu übertragen, so daß es für die besonderen Anforderungen
in einem Intrusionsschutzsystem besonders geeignet ist.
1. Datenübertragungssystem für eine kabellose Gefahrenmeldeanlage mit einer Vielzahl
(i) von Raumzentralen (RZi) mit jeweils zugehörigen Gefahrenmeldeeinrichtungen (IRSn,
GM) und einer Gebäude-Alarm-Zentrale (GZ), welche über bestehende Licht-Netzleitungen
(NL) miteinander verbunden sind, wobei jede Raumzentrale (RZ) neben Infrarot-Empfangseinrichtungen
und die Gebäudezentrale (GZ) jeweils ein Mikroprozessorsystem (MP) zur Verarbeitung
der Gefahrenmeldedaten (GMD) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter Mitausnutzung des Mikroprozessorsystems (MP) mittels zusätzlicher vorgesehener
Netzübertragungseinrichtungen (NUE) ein trägerfrequentes Übertragungssystem mit Phasen-Modulation
gebildet ist, daß die einstellbare Trägerfrequenz von einem Schwing-Quarz stabilisiert
ist, daß die Übertragung im Zeitmultiplexbetrieb in selektiv wählbaren Frequenz-Kanälen
erfolgt, und daß die Signalauswertung im jeweiligen Mikroprozessorsystem (MP) durchgeführt
wird.
2. Datenübertragungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Netzübertragungseinrichtung (NUE) im wesentlichen folgende Komponenten
aufweist:
a) einen Frequenzsynthesizer (FS), der von einem Phased-Looked-Loop-System oder einem
Frequenzteiler gebildet und von einem Quarzgenerator synchronisiert ist, wobei die
erzeugte Trägerfrequenz (TF) einem Phasenmodulator (PM) und einem Phasensplitter
(PSP) zugeführt wird;
b) einen Phasenmodulator (PM), der die Sendedaten (SD) in der Phase und Amplitude
moduliert, wobei die Phase und Amplitude von den zu übertragenden Sendedaten abgeleitet
sind;
c) einen Sender (SEN), der die modulierten Sendedaten (SDm) vom Modulator (PM) verstärkt
und über eine Netzankopplungseinrichtung (NKE), die den Trägerfrequenzbereich von
der Netzfrequenz trennt, auf die Licht-Netzleitung (NL) gibt;
d) einen Empfänger (EMP), der mindestens zwei Phasendetektoren (PD1 und PD2) und nachgeschaltete
Filter (F) sowie A/D-Wandler (A/D) aufweist und die Daten dem Mikroprozessorsystem
(MP) zuführt, wobei die Phasendetektoren jeweils von den modulierten Empfangsdaten
(EDm) und von dem Phasensplitter (PSP) mit (Δφ1 - φ2) beaufschlagt sind.
3. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Quarzgenerator von dem Mikroprozessor-Quarz (MQ) und einem Frequenzteiler
(FT) des Mikroprozessorsystems (MP) gebildet ist.
4. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude vom Mikroprozessorsystem her ein-/ausgeschaltet wird.
5. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude zum Erreichen eines schmalbandigen Sendespektrums eine spezielle
Kurvenform erhält.
6. Datenübertragungssystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Digitalisierung der demodulierten Empfangsdaten (EDX, EDY) Analog-Digital-Wandler
(A/D) vorgesehen sind, die im Mikroprozessorsystem (MP) integriert sind.
7. Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Eintreten von Übertragungsstörungen eine automatische Frequenz-Störanalyse
durch das Mikroprozessorsystem (MP) durchgeführt wird und aufgrund dieser Analyse
ein automatischer Wechsel auf den optimalen Frequenz-Kanal erfolgt.