(19)
(11) EP 0 338 278 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89105155.9

(22) Anmeldetag:  22.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41F 5/18, B41F 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 19.04.1988 DE 3813112

(71) Anmelder: Windmöller & Hölscher
D-49525 Lengerich (DE)

(72) Erfinder:
  • Rogge, Dieter
    D-4540 Lengerich (DE)
  • Wallmann, Wilfried
    D-4540 Lengerich (DE)

(74) Vertreter: Gossel, Hans K., Dipl.-Ing. 
Lorenz-Seidler-Gossel Widenmayerstrasse 23
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rotationsdruckmaschine mit einem endlosen Klischeeband


    (57) Eine Rotationsdruckmaschine besitzt einen oder mehrere Gegendruckzylinder (1) und mehrere Druckwerke mit jeweils einem Farbwerk und einem endlosen Klischeeband (4), das über mehrere Walzen (5, 6, 7, 8) läuft von denen eine (7) an den zugehörigen Gegendruckzylinder (1) anstellbar ist. Damit die auf den Klischeebändern gemessenen Abstände zwischen der Farbwalze und dem Gegendruckzylinder immer gleich sind, läuft das Klischeeband (4) eines jeden Druckwerks über vier Walzen (5, 6, 7, 8), die in Seitenansicht in den Ecken eines Quadrats oder eines Parallelogramms gelagert sind und von denen zwei diametral gegenüberliegende Walzen (7, 8) an das Farbwerk bzw. eine Bildträgerbahn und an den Gegendruckzylinder (1) anstellbar und die anderen beiden diametral gegenüberliegenden Walzen (5, 6) in Führungen gelagerte und durch Antriebe aufeinander zu und voneinander weg bewegbare Spannwalzen sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine mit einem oder mehreren Gegendruckzylindern und mit mehreren Druckwerken mit jeweils einem Farbwerk und einem endlosen Klischeeband, das über mehrere Walzen läuft, von denen eine an den zugehörigen Gegendruckzylinder anstellbar ist.

    [0002] Bei einer aus der DE-PS 448 987 bekannten Rotationsdruckmaschine dieser Art läuft das endlose Klischeeband über einen Hauptzylin­der, der an den Gegendruckzylinder anstellbar ist, und einen Füh­rungszylinder, der verstellbar ist, um durch Auflegen längerer oder kürzerer Klischeebänder die Formatgrößen verändern zu kön­nen.

    [0003] Ist eine Rotationsdruckmaschine mit mehreren Druckwerken ver­sehen, ist es wünschenswert, daß der auf dem Klischeeband ge­messene Abstand von dem Farbzylinder zu dem Gegendruckzylinder immer gleich ist, um aufgrund einer unterschiedlichen Antrock­nung der Farben einen unsauberen Druck zu vermeiden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rotationsdruckmaschine der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei der die auf den Klischeebändern gemessenen Abstände zwischen der Farbwalze und dem Gegendruckzylinder immer gleich sind.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Klischeeband eines jeden Druckwerks über vier Walzen läuft, die in Seitenansicht in den Ecken eines Quadrats oder Parallelo­gramms gelagert sind und von denen zwei diametral gegenüber­liegende Walzen an das Farbwerk bzw. eine Bildträgerbahn und an den Gegendruckzylinder anstellbar und die anderen beiden diametral gegenüberliegenden Walzen in Führungen gelagerte und durch Antriebe aufeinander zu und voneinander weg bewegbare Spannwalzen sind. Bei der erfindungsgemäßen Rotationsdruck­maschine ist sichergestellt, daß die jeweilige Länge des Klischeebandabschnitts zwischen der an die Farbwalze angestell­ten Walze und der an den Gegendruckzylinder angestellten Walze immer gleich ist, so daß die Farben mit gleicher Antrocknung auf­getragen werden.

    [0006] Weiterhin ist es bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine mög­lich, die Druckwalzen und die Spannwalzen, über die die Klischee­bänder laufen, in ihrem Durchmesser relativ klein zu halten.

    [0007] Zweckmäßigerweise spannen die Mittellinien der Lager der Walzen in Seitenansicht ein Parallelogramm mit gleichlangen oder unter­schiedlich langen Seiten auf.

    [0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Walzen in seitlichen, starr miteinander verbundenen Lagerplatten gelagert sind, die in bezug auf den Druckwerksrahmen bzw. den Druckwerksschlitten undrehbar, aber seitlich verschiebbar sind. Zur einfachen Einstellung des Seitenpassers kann eine die Lager­platten seitlich verstellende Einrichtung vorgesehen sein.

    [0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auf einem Wellenzapfen einer der Walzen ein Zahnrad axialverschieb­lich aber undrehbar angeordnet ist, daß mit der Schrägverzahnung eines den oder die Gegendruckzylinder antreibenden Zentralrades kämmt, daß auf einem gestellfesten Zapfen eine Buchse undrehbar aber axial verschieblich geführt und mit einem Finger oder einer Scheibe verbunden ist, die in eine Ringnut der Nabe des Zahn­rades greift, und daß eine Stelleinrichtung zur Axialverschie­bung der Buchse vorgesehen ist. Wird die Buchse in axialer Rich­tung durch die Stelleinrichtung verstellt, kann das Längsre­gister verstellt werden, weil eine Verschiebung des die Walze antreibenden Zahnrades auf dem Wellenzapfen eine entsprechende Vor- oder Rückdrehung der Walze bewirkt.

    [0010] Zweckmäßigerweise ist auf der Buchse ein Formatrad drehbar aber axial unverschieblich gelagert, das mit dem Zentralrad und dem Farbzylinderantriebszahnrad kämmt und dessen Nabe die Scheibe trägt, die in die Ringnut der Nabe des Zahnrades greift.

    [0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

    Fig. 1 eine Druckmaschine mit einem zentralen Gegendruck­zylinder und mehreren über dessen Umfang verteilt angeordneten Druckwerken in schematischer Seiten­ansicht,

    Fig. 2 eine Druckmaschine mit entsprechend der Zahl von Farbwerken vorgesehenen Gegendruckzylindern in schematischer Seitenansicht,

    Fig. 3 eines der in den Fig. 1 und 2 eingesetzten Band­druckwerke in vergrößerter Seitenansicht,

    Fig. 4 einen Schnitt durch durch das Druckwerk längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und

    Fig. 5 eine Ansicht des Druckwerks in Richtung des Pfeils V in Fig. 3 im Hinblick auf die Anordnung der Ver­stellspindeln der beiden Spannzylinder.



    [0012] In Fig. 1 ist eine Druckmaschine mit einem in einem Gestell 2 ge lagerten Gegendruckzylinder 1 dargestellt, dem insgesamt sechs Druckwerke 3 zugeordnet sind.

    [0013] Der Gegendruckzylinder 1 dient in diesem Fall allen Druckwerken 3 als gemeinsamer Gegendruckzylinder.

    [0014] Die Fig. 2 zeigt ebenfalls einen Rahmen 2′, der insgesamt sechs Druckwerke 3′ trägt. Im Gegensatz zu der Ausführung nach Fig. 1 sind hier jedem Druckwerk 3′ separate Gegendruckzylinder 1′ zu­geordnet.

    [0015] Jedes Druckwerk 3 bzw. 3′ verwendet als Drucküberträger ein Klischeeband 4, welches insgesamt vier Walzen umschlingt, näm­lich eine obere und eine untere Spannwalze 5, 6 sowie zwei Druck­walzen 7, 8. Wie insbesondere aus der Fig. 4 zu erkennen ist, sind alle Walzen 5 bis 8 in zwei mit Abstand parallel zueinander angeordneten Seitenplatten 9 und 10 gelagert. Die starre Verbin­dung zwischen den Platten 9 und 10 erfolgt über vier Rundtraver­sen 11. Mittels Zapfen 12 und 13 lagern die beiden Platten 9 und 10 nicht drehbar aber seitenverschieblich in den Seitenwänden 15, 16 des Formatzylinderschlittens 17. Auf das nach außen aus der Wand 15 des Formatzylinderschlittens 17 herausragende Ende des Zapfens 12 ist eine Buchse 18 fest aufgesetzt, in die das Verstellglied 19 für die nicht dargestellte motorische Seiten­passerverstelleinrichtung eingreift. Auf das aus der linken Wand 16 des Formatzylinderschlittens 17 hervorragende Ende des Zap­fens 13 ist eine Buchse 20 unverdrehbar aber seitenverschieblich aufgesetzt. Diese Seitenverschiebung geschieht über ein Stell­glied 21 einer nicht dargestellten motorisch betriebenen Längs­ registerverstelleinrichtung. Über ein Lager 22 ist auf die Buchse 20 das Formatrad 23 aufgesetzt. Dieses Formatrad 23 kämmt mit dem Zentralrad 24, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Gegendruckzylinders 1 entspricht und mit diesem fest verbunden ist. Die Verzahnung des Zentralrades ist eine Schrägverzahnung. Neben dem Formatrad 23 kämmt noch ein weiteres Zahnrad 25 mit dem Zentralrad 24. Dieses Zahnrad 25 trägt einen mit einer Ring­nut versehenen Ansatz 26, wobei in die Ringnut eine Scheibe 27 eingreift, die fest mit dem Formatrad 23 verbunden ist. Das Stellglied 21 dient dadurch der Längsregisterverstellung, daß es mit der Buchse 20 auch das Formatrad 23 und mit diesem das Zahn­rad 25 in axialer Richtung verstellt, das undrehbar aber axial verschieblich auf dem Wellenzapfen 28 der Druckwalze 7 angeord­net ist. Wird das Zahnrad 25 in axialer Richtung verschoben, so erteilt dieses der Druckwalze eine Drehung, weil das Zahnrad 25 durch eine Schrägverzahnung im Eingriff mit dem Zentralrad 24 ist.

    [0016] In der Fig. 4 deuten seitliche Punkte auf dem Klischeeband 4 darauf hin, daß dieses Band auf seiner Rückseite verzahnt ist.

    [0017] Um zu erreichen, daß die beiden Spannwalzen 5 und 6 gegeneinan­der verstellt werden können, sind ihre Achszapfen 29 in Gleit­stücken 30 gelagert, welche in Ausnehmungen 31 der Platten 9 und 10 geführt sind. Die in einer Platte 9 bzw. 10 einander gegen­überliegenden Schlitten 30 tragen Stellmuttern 32, in die Gewindespindeln 33 und 34 eingreifen (siehe Fig. 3). Die Gewinde­spindeln 33 und 34 haben dabei gegenläufiges Gewinde. Die einan­der zugewandten Enden der Gewindespindeln 33 und 34 sind über Muffenstücke 35 mit einer Welle 36 verbunden, die in einem mit der Platte 9 bzw. 10 verbundenen Lagerbock 37 gelagert sind. Mit diesem Lagerbock 37 ist ein Winkel 38 verschraubt, der einen Motor 39 trägt. Das Ritzel 40 dieses Motors 39 kämmt mit einem Zahnrad 41, das mit der Welle 36 fest verbunden ist (Fig. 5).

    [0018] Durch Einschalten des Motors 39 können demzufolge die Spannwal­zen 5 und 6 um gleiche Beträge gegeneinander verschoben werden. Dies ist erforderlich zum Spannen eines Klischeebandes bzw. um den Einsatz verschieden langer Klischeebänder zu gewährleisten.


    Ansprüche

    1. Rotationsdruckmaschine mit einem oder mehreren Gegendruck­zylindern und mit mehreren Druckwerken mit jeweils einem Farbwerk und einem endlosen Klischeeband, das über mehrere Walzen läuft, von denen eine an den zugehörigen Gegendruck­zylinder anstellbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Klischeeband (4) eines jeden Druckwerks (3, 3′) über vier Walzen (5, 6, 7, 8) läuft, die in Seitenansicht in den Ecken eines Quadrats oder eines Parallelogramms ge­lagert sind und von denen zwei diametral gegenüberliegende Walzen (7, 8) an das Farbwerk bzw. eine Bildträgerbahn und an den Gegendruckzylinder (1, 1′) anstellbar und die andere­ren beiden diametral gegenüberliegenden Walzen (5, 6) in Führungen gelagerte und durch Antriebe aufeinander zu und voneinander weg bewegbare Spannwalzen sind.
     
    2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Mittellinien der Lager der Walzen (5 bis 8) in Seitenansicht ein Parallelogramm mit gleichlangen oder unterschiedlich langen Seiten aufspannen.
     
    3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Walzen in seitlichen, starr miteinan­der verbundenen Lagerplatten (9, 10) gelagert sind, die in bezug auf den Druckwerksrahmen bzw. den Druckwerksschlitten undrehbar, aber seitlich verschiebbar sind.
     
    4. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß zur Einstellung des Seitenpassers eine die Lager­platten (9, 10) seitlich verstellende Einrichtung (18, 19) vorgesehen ist.
     
    5. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Wellenzapfen (28) einer der Walzen (7) ein Zahnrad (25) axial verschieblich, aber undrehbar angeordnet ist, das mit der Schrägverzahnung eines den oder die Gegendruckzylinder antreibenden Zentral­rades (24) kämmt, das auf einem gestellfesten Zapfen (13) eine Buchse (20) undrehbar aber axial verschieblich geführt und mit einem Finger oder einer Scheibe (27) verbunden ist, die in eine Ringnut der Nabe (26) des Zahnrades (25) greift, und das eine Stelleinrichtung (21) zur Axialver­schiebung der Buchse (20) vorgesehen ist.
     
    6. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß auf der Buchse (20) ein Formatrad (23) drehbar aber axial unverschieblich gelagert ist, das mit dem Zentralrad (24) und dem Farbzylinderantriebszahnrad kämmt und dessen Nabe die Scheibe (27) trägt, die in die Ringnut der Nabe des Zahnrades (25) greift.
     




    Zeichnung