[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine mit einem oder mehreren Gegendruckzylindern
und mit mehreren Druckwerken mit jeweils einem Farbwerk und einem endlosen Klischeeband,
das über mehrere Walzen läuft, von denen eine an den zugehörigen Gegendruckzylinder
anstellbar ist.
[0002] Bei einer aus der DE-PS 448 987 bekannten Rotationsdruckmaschine dieser Art läuft
das endlose Klischeeband über einen Hauptzylinder, der an den Gegendruckzylinder
anstellbar ist, und einen Führungszylinder, der verstellbar ist, um durch Auflegen
längerer oder kürzerer Klischeebänder die Formatgrößen verändern zu können.
[0003] Ist eine Rotationsdruckmaschine mit mehreren Druckwerken versehen, ist es wünschenswert,
daß der auf dem Klischeeband gemessene Abstand von dem Farbzylinder zu dem Gegendruckzylinder
immer gleich ist, um aufgrund einer unterschiedlichen Antrocknung der Farben einen
unsauberen Druck zu vermeiden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rotationsdruckmaschine der eingangs angegebenen
Art zu schaffen, bei der die auf den Klischeebändern gemessenen Abstände zwischen
der Farbwalze und dem Gegendruckzylinder immer gleich sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Klischeeband eines jeden
Druckwerks über vier Walzen läuft, die in Seitenansicht in den Ecken eines Quadrats
oder Parallelogramms gelagert sind und von denen zwei diametral gegenüberliegende
Walzen an das Farbwerk bzw. eine Bildträgerbahn und an den Gegendruckzylinder anstellbar
und die anderen beiden diametral gegenüberliegenden Walzen in Führungen gelagerte
und durch Antriebe aufeinander zu und voneinander weg bewegbare Spannwalzen sind.
Bei der erfindungsgemäßen Rotationsdruckmaschine ist sichergestellt, daß die jeweilige
Länge des Klischeebandabschnitts zwischen der an die Farbwalze angestellten Walze
und der an den Gegendruckzylinder angestellten Walze immer gleich ist, so daß die
Farben mit gleicher Antrocknung aufgetragen werden.
[0006] Weiterhin ist es bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine möglich, die Druckwalzen
und die Spannwalzen, über die die Klischeebänder laufen, in ihrem Durchmesser relativ
klein zu halten.
[0007] Zweckmäßigerweise spannen die Mittellinien der Lager der Walzen in Seitenansicht
ein Parallelogramm mit gleichlangen oder unterschiedlich langen Seiten auf.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Walzen in seitlichen,
starr miteinander verbundenen Lagerplatten gelagert sind, die in bezug auf den Druckwerksrahmen
bzw. den Druckwerksschlitten undrehbar, aber seitlich verschiebbar sind. Zur einfachen
Einstellung des Seitenpassers kann eine die Lagerplatten seitlich verstellende Einrichtung
vorgesehen sein.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß auf einem Wellenzapfen
einer der Walzen ein Zahnrad axialverschieblich aber undrehbar angeordnet ist, daß
mit der Schrägverzahnung eines den oder die Gegendruckzylinder antreibenden Zentralrades
kämmt, daß auf einem gestellfesten Zapfen eine Buchse undrehbar aber axial verschieblich
geführt und mit einem Finger oder einer Scheibe verbunden ist, die in eine Ringnut
der Nabe des Zahnrades greift, und daß eine Stelleinrichtung zur Axialverschiebung
der Buchse vorgesehen ist. Wird die Buchse in axialer Richtung durch die Stelleinrichtung
verstellt, kann das Längsregister verstellt werden, weil eine Verschiebung des die
Walze antreibenden Zahnrades auf dem Wellenzapfen eine entsprechende Vor- oder Rückdrehung
der Walze bewirkt.
[0010] Zweckmäßigerweise ist auf der Buchse ein Formatrad drehbar aber axial unverschieblich
gelagert, das mit dem Zentralrad und dem Farbzylinderantriebszahnrad kämmt und dessen
Nabe die Scheibe trägt, die in die Ringnut der Nabe des Zahnrades greift.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Druckmaschine mit einem zentralen Gegendruckzylinder und mehreren über
dessen Umfang verteilt angeordneten Druckwerken in schematischer Seitenansicht,
Fig. 2 eine Druckmaschine mit entsprechend der Zahl von Farbwerken vorgesehenen Gegendruckzylindern
in schematischer Seitenansicht,
Fig. 3 eines der in den Fig. 1 und 2 eingesetzten Banddruckwerke in vergrößerter
Seitenansicht,
Fig. 4 einen Schnitt durch durch das Druckwerk längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 eine Ansicht des Druckwerks in Richtung des Pfeils V in Fig. 3 im Hinblick
auf die Anordnung der Verstellspindeln der beiden Spannzylinder.
[0012] In Fig. 1 ist eine Druckmaschine mit einem in einem Gestell 2 ge lagerten Gegendruckzylinder
1 dargestellt, dem insgesamt sechs Druckwerke 3 zugeordnet sind.
[0013] Der Gegendruckzylinder 1 dient in diesem Fall allen Druckwerken 3 als gemeinsamer
Gegendruckzylinder.
[0014] Die Fig. 2 zeigt ebenfalls einen Rahmen 2′, der insgesamt sechs Druckwerke 3′ trägt.
Im Gegensatz zu der Ausführung nach Fig. 1 sind hier jedem Druckwerk 3′ separate Gegendruckzylinder
1′ zugeordnet.
[0015] Jedes Druckwerk 3 bzw. 3′ verwendet als Drucküberträger ein Klischeeband 4, welches
insgesamt vier Walzen umschlingt, nämlich eine obere und eine untere Spannwalze 5,
6 sowie zwei Druckwalzen 7, 8. Wie insbesondere aus der Fig. 4 zu erkennen ist, sind
alle Walzen 5 bis 8 in zwei mit Abstand parallel zueinander angeordneten Seitenplatten
9 und 10 gelagert. Die starre Verbindung zwischen den Platten 9 und 10 erfolgt über
vier Rundtraversen 11. Mittels Zapfen 12 und 13 lagern die beiden Platten 9 und 10
nicht drehbar aber seitenverschieblich in den Seitenwänden 15, 16 des Formatzylinderschlittens
17. Auf das nach außen aus der Wand 15 des Formatzylinderschlittens 17 herausragende
Ende des Zapfens 12 ist eine Buchse 18 fest aufgesetzt, in die das Verstellglied 19
für die nicht dargestellte motorische Seitenpasserverstelleinrichtung eingreift.
Auf das aus der linken Wand 16 des Formatzylinderschlittens 17 hervorragende Ende
des Zapfens 13 ist eine Buchse 20 unverdrehbar aber seitenverschieblich aufgesetzt.
Diese Seitenverschiebung geschieht über ein Stellglied 21 einer nicht dargestellten
motorisch betriebenen Längs registerverstelleinrichtung. Über ein Lager 22 ist auf
die Buchse 20 das Formatrad 23 aufgesetzt. Dieses Formatrad 23 kämmt mit dem Zentralrad
24, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Gegendruckzylinders 1 entspricht und mit
diesem fest verbunden ist. Die Verzahnung des Zentralrades ist eine Schrägverzahnung.
Neben dem Formatrad 23 kämmt noch ein weiteres Zahnrad 25 mit dem Zentralrad 24. Dieses
Zahnrad 25 trägt einen mit einer Ringnut versehenen Ansatz 26, wobei in die Ringnut
eine Scheibe 27 eingreift, die fest mit dem Formatrad 23 verbunden ist. Das Stellglied
21 dient dadurch der Längsregisterverstellung, daß es mit der Buchse 20 auch das Formatrad
23 und mit diesem das Zahnrad 25 in axialer Richtung verstellt, das undrehbar aber
axial verschieblich auf dem Wellenzapfen 28 der Druckwalze 7 angeordnet ist. Wird
das Zahnrad 25 in axialer Richtung verschoben, so erteilt dieses der Druckwalze eine
Drehung, weil das Zahnrad 25 durch eine Schrägverzahnung im Eingriff mit dem Zentralrad
24 ist.
[0016] In der Fig. 4 deuten seitliche Punkte auf dem Klischeeband 4 darauf hin, daß dieses
Band auf seiner Rückseite verzahnt ist.
[0017] Um zu erreichen, daß die beiden Spannwalzen 5 und 6 gegeneinander verstellt werden
können, sind ihre Achszapfen 29 in Gleitstücken 30 gelagert, welche in Ausnehmungen
31 der Platten 9 und 10 geführt sind. Die in einer Platte 9 bzw. 10 einander gegenüberliegenden
Schlitten 30 tragen Stellmuttern 32, in die Gewindespindeln 33 und 34 eingreifen (siehe
Fig. 3). Die Gewindespindeln 33 und 34 haben dabei gegenläufiges Gewinde. Die einander
zugewandten Enden der Gewindespindeln 33 und 34 sind über Muffenstücke 35 mit einer
Welle 36 verbunden, die in einem mit der Platte 9 bzw. 10 verbundenen Lagerbock 37
gelagert sind. Mit diesem Lagerbock 37 ist ein Winkel 38 verschraubt, der einen Motor
39 trägt. Das Ritzel 40 dieses Motors 39 kämmt mit einem Zahnrad 41, das mit der Welle
36 fest verbunden ist (Fig. 5).
[0018] Durch Einschalten des Motors 39 können demzufolge die Spannwalzen 5 und 6 um gleiche
Beträge gegeneinander verschoben werden. Dies ist erforderlich zum Spannen eines Klischeebandes
bzw. um den Einsatz verschieden langer Klischeebänder zu gewährleisten.
1. Rotationsdruckmaschine mit einem oder mehreren Gegendruckzylindern und mit mehreren
Druckwerken mit jeweils einem Farbwerk und einem endlosen Klischeeband, das über mehrere
Walzen läuft, von denen eine an den zugehörigen Gegendruckzylinder anstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Klischeeband (4) eines jeden Druckwerks (3, 3′) über vier Walzen (5, 6, 7,
8) läuft, die in Seitenansicht in den Ecken eines Quadrats oder eines Parallelogramms
gelagert sind und von denen zwei diametral gegenüberliegende Walzen (7, 8) an das
Farbwerk bzw. eine Bildträgerbahn und an den Gegendruckzylinder (1, 1′) anstellbar
und die andereren beiden diametral gegenüberliegenden Walzen (5, 6) in Führungen
gelagerte und durch Antriebe aufeinander zu und voneinander weg bewegbare Spannwalzen
sind.
2. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellinien
der Lager der Walzen (5 bis 8) in Seitenansicht ein Parallelogramm mit gleichlangen
oder unterschiedlich langen Seiten aufspannen.
3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Walzen in seitlichen, starr miteinander verbundenen Lagerplatten (9, 10) gelagert
sind, die in bezug auf den Druckwerksrahmen bzw. den Druckwerksschlitten undrehbar,
aber seitlich verschiebbar sind.
4. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung
des Seitenpassers eine die Lagerplatten (9, 10) seitlich verstellende Einrichtung
(18, 19) vorgesehen ist.
5. Rotationsdruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß auf einem Wellenzapfen (28) einer der Walzen (7) ein Zahnrad (25) axial verschieblich,
aber undrehbar angeordnet ist, das mit der Schrägverzahnung eines den oder die Gegendruckzylinder
antreibenden Zentralrades (24) kämmt, das auf einem gestellfesten Zapfen (13) eine
Buchse (20) undrehbar aber axial verschieblich geführt und mit einem Finger oder einer
Scheibe (27) verbunden ist, die in eine Ringnut der Nabe (26) des Zahnrades (25) greift,
und das eine Stelleinrichtung (21) zur Axialverschiebung der Buchse (20) vorgesehen
ist.
6. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Buchse
(20) ein Formatrad (23) drehbar aber axial unverschieblich gelagert ist, das mit dem
Zentralrad (24) und dem Farbzylinderantriebszahnrad kämmt und dessen Nabe die Scheibe
(27) trägt, die in die Ringnut der Nabe des Zahnrades (25) greift.