(19)
(11) EP 0 338 284 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89105285.4

(22) Anmeldetag:  23.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41M 1/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 31.03.1988 DE 3811143

(71) Anmelder: Eltex-Elektrostatik Gesellschaft mbH
D-79576 Weil am Rhein (DE)

(72) Erfinder:
  • Petersen, Heino
    CH-3084 Wabern (CH)

(74) Vertreter: Säger, Manfred, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Säger & Partner Postfach 81 08 09
D-81908 München
D-81908 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Siebdruckverfahren


    (57) Bei dem Siebdruckverfahren wird ein zu bedruckender flacher Gegenstand, z.B. ein Druckstoff auf einen Drucktisch auf­gelegt und gegebenenfalls mittels Vakuum gehalten, wobei dann eine auf Ihrer Rückseite die aufzudruckende Farbe aufweisende Schablone mit dem Sieb und ihrer Vorderseite auf den Gegenstand abgesenkt und die Farbe mittels einer über die Rückseite der Schablone bewegten Rakel dabei durch das Sieb auf den Gegenstand aufgedrückt wird. Danach wird die Schablone abgehoben und der bedruckte Gegenstand kommt bezüglich des Drucktisches frei. Parallel zum Rakel wird eine mit Gleichspannung betriebene Ionisationselektro­de mitbewegt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Siebdruckverfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Bei bekannten Siebdruckverfahren kommt es je nach Art der zu bedruckenden Gegenstände zu elektrostatischen Aufladungen.

    [0003] Zur Behebung dieser Nachteile ist es deshalb bekanntge­worden, bei den bekannten Siebdruckverfahren eine Elektrode zu verwenden, die mittels einer Wechselspannung gespeist wird. Die angelegte Wechselspannung bewirkt ferner eine bessere Übertragung der Druckfarbe.

    [0004] In jedem Falle müssen mit den bekannten Verfahren aber bei kürzeren Stillständen Verzögerer eingesetzt werden, die verhindern, daß die Maschen des Siebes in der Schablone von getrockneter Farbe zugesetzt werden. In jedem Falle ist es nach einer gewissen Anzahl von Drucken erforderlich, den Druck zu unterbrechen und das Sieb von Farbe voll­ständig zu reinigen, danach wieder Farbe einzuführen und fünf Makulaturen zu drucken.

    [0005] Das gattungsgemäße Verfahren unter Einsatz einer Wechsel­spannungselektrode weist aber beträchtliche Nachteile auf. So haftet vielfach der bedruckte Gegenstand nach Abheben der Schablone zeitweise an dieser, wodurch die Geschwindig­keit beim Drucken beschränkt ist. Außerdem kann es vor­kommen, daß ein schon von der Schablone abgelöster be­druckter Gegenstand beim Absinken auf das Transportband gegen die Schablone zurückschlägt, wodurch sich vielfach ein Verwischen der Farbe und damit ein Fehldruck ergibt.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsge­mäßes Verfahren vorzuschlagen, welches schneller und ohne Ausschuß arbeitet.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Mit dem er­findungsgemäßen Verfahren wird bei entsprechender Einstellung der Ionisation erreicht, daß der bedruckte Gegenstand nicht an der Schablone haftet, so daß damit schneller gedruckt werden kann. Außerdem stellt sich ein Zurückschlagen des bedruckten Gegenstandes nicht ein, so daß auch geringerer Ausschuß auftritt. Überraschenderweise hat sich aber herausgestellt, daß auch ohne Einsatz von Verzögerer eine größere Siebstabilität ergibt, d.h. bei kürzeren normalen Unterbrechungen muß kein Verzögerer eingesetzt werden. Ferner hat sich herausgestellt, daß die Maschen des Siebes sich aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahme nicht so schnell zusetzen. Somit ist der Abstand zwischen Reinigungsintervallen bei Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens größer, die Stillstandszeiten geringer, weniger Putzmaterial erforderlich, und zwar bei weniger Makulatur.

    [0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher er­läutert, in deren Figuren der Zeitablauf des erfindungs­gemäßen Verfahrens dargestellt ist

    [0010] In Fig. 1 ist ein Drucktisch 5 vorgesehen, auf dem ein zu bedruckender flacher Gegenstand 6, beispielsweise ein Be­druckstoff aufgelegt wird. Danach wird Vakuum an den Drucktisch 5 angelegt, so daß der Gegenstand fest auf der Oberfläche anhaftet.

    [0011] Die Schablone 7 weist auf ihrer Rückseite 8 die Farbe auf. Diese wird mittels einer Rakel durch die Maschen des Siebes zu der Vorderseite 10 bei ihrer Längsbewegung über die Rückseite 8 der Schablone 7 hindurchgedrückt. Parallel zu der Rakel 9 wird eine sich über die gleiche Breite er­streckende Ionisationselektrode 11 mitbewegt und vorzugs­weise hinter der Rakel 9.

    [0012] Nach Auflegen des zu bedruckenden Gegenstandes auf den Drucktisch (Fig. 1) wird der Drucktisch 5 mit dem Gegenstand 6 gemäß Richtungspfeil 12 unter die Schablone gefahren (Fig. 2), die danach gemäß Richtungspfeil 13 ab­gesenkt wird. Danach wird (nicht gezeigt) die Rakel 9 zu­sammen mit der Ionisationselektrode 11 einmal über die Rückseite hin- und herbewegt, wobei der eigentliche Druck­vorgang erfolgt.

    [0013] Anschließend wird die in Richtung des Richtungspfeiles 12, der ersten Richtung, vordere Seite 14 mittels eines Greifers 15 festgehalten und der Drucktisch 5 entgegen der Richtung 12, nämlich entgegen der Richtung 16 aus dem Zwischenraum zwischen Schablone 7 und dem darunter befind­lichen und gemäß Richtungspfeil 17, der zweiten Richtung umlaufenden Transportbandes 18 herausbewegt, so daß dann der Gegenstand 6 in Richtung des Pfeils 13, nämlich nach Lösen des Greifers 15 auf das Transportband absinken kann.

    [0014] Vorzugsweise an dem Untertrum 19 des Transportbandes 18 ist eine weitere Ionisationselektrode 20 vorgesehen, die an sich bekannt sind. So weisen beide Elektroden senkrecht zur Zeichenebene sich abwechselnde Einzel­elektroden auf, die paarweise zusammengefaßt sind und von denen die eine Gruppe an positiver hoher Gleichspannung und die andere an negativer Gleichspannung liegt und jeder Einzelelektrode der einen Gruppe zwei Einzelelektroden der anderen Gruppe benachbart sind.


    Ansprüche

    1. Siebdruckverfahren, bei dem ein zu bedruckender flacher Gegenstand (6), z.B. ein Druckstoff auf einen Druck­tisch (5) aufgelegt und gegebenenfalls mittels Vakuum gehalten wird, wobei dann eine auf ihrer Rückseite (8) die aufzudruckende Farbe aufweisende Schablone (7) mit dem Sieb und ihrer Vorderseite (10) auf den Gegenstand (6) abgesenkt und die Farbe mittels einer über die Rückseite der Schablone (7) bewegten Rakel (9) dabei durch das Sieb auf den Gegenstand aufge­drückt wird, wonach die Schablone abgehoben und der bedruckte Gegenstand bezüglich des Drucktisches frei­kommt, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Rakel (9) eine mit Gleichspannung betriebene Ionisations­elektrode mitbewegt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drucktisch mit dem Gegenstand in einer ersten Richtung (12) zwischen die Schablone (7) und ein end­loses Transportband (18) fährt, dann die Schablone abgesenkt und danach gedruckt wird, wonach der Gegen­stand (6) mittels eines Greifers (15) an seiner in der ersten Richtung (12) vorderen Seite (14) beim Ausfahren des Drucktisches entgegen der ersten Richtung festgehalten wird und selbständig aufgrund der Schwerkraft auf das Transportband (18) absinkt und von diesem in der zweiten Richtung (der Trans­portrichtung) (17) des Transportbandes (18) weg­transportiert wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Ionisationselektrode (11) mit stets der gleichen Geschwindigkeit wie die Rakel (9) be­wegt wird.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, daß die Ionisationselektrode solange wie die Rakel (9) ist.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionisationselektrode Einzel­elektroden aufweist, die abwechselnd an einer positiven und einer negativen Gleichspannung so ange­schlossen sind, daß eine Elektrode der einen Gruppe zwei Elektroden der jeweils anderen Gruppe benachbart sind.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als als Gleichspanner eine Hoch­spannung angelegt wird.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannung zwischen 2 und 10 kV liegt.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannung zwischen 3 und 6 kV liegt.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Ionisationselektrode (20) vorgesehen ist, die dem Transportband (18) zuge­ordnet ist.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Ionisationselektrode senkrecht zur ersten Richtung (12) und zur zweiten Richtung (17) über dem Transportband, vorzugsweise dessen Unter­trum angeordnet ist.
     




    Zeichnung