(19)
(11) EP 0 338 353 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89106227.5

(22) Anmeldetag:  08.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01H 9/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 16.04.1988 DE 3812732

(71) Anmelder: Asea Brown Boveri Aktiengesellschaft
D-68309 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwarz, Gerhard
    D-6936 Allemühl (DE)
  • Hofmann, Heinrich
    D-6930 Eberbach (DE)

(74) Vertreter: Rupprecht, Klaus, Dipl.-Ing. et al
c/o ABB Patent GmbH, Postfach 10 03 51
68128 Mannheim
68128 Mannheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrisches Installationsgerät


    (57) Eine Schaltkammer besteht aus einem Gehäusenapt (10) und einem daran angesetzten Deckel (30), die miteinander den Kontaktraum des Schaltgerätes bilden. An den Deckel sind Laschen (39, 40) angelegt, die zusammen mit dem Deckel in den Gehäusenapf einegesetzt werden; nach Einsetzen wird der Raum zwischen dem Deckel und dem freien Rand des Gehäusenapfes mit Gießharz vergossen.
    Verwendung findet eine derartige Schaltkammer in der Steckdose in einer explosionsgeschützen Kupplungssteck­vorrichtung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein explosionsgeschütztes elek­trisches Schaltgerät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine explosionsgeschützte Kupplungssteckvorrich­tung nach dem Oberbegriff des Anspruches 6.

    [0002] Ein explosionsgeschütztes elektrisches Schaltgerät der eingangs genannten Art ist aus der DE-AS 26 17 606 be­kannt geworden. Dieses explosionsgeschützte Schaltgerät besitzt ein napfartiges Gehäuseteil, in dem eine Doppel­kontaktstelle mit zwei festen Kontaktstücken und zwei damit zusammenwirkenden, an einer Kontaktbrücke ange­brachten bewegbaren Kontaktstücken untergebracht ist. Die Kontaktbrücke selbst ist mit einem Kontaktbetäti­gungsstößel verbunden oder gekuppelt, der aus dem Schaltgerät herausragt und von außen beispielsweise mit­tels einer Nockenwelle betätigt werden kann, wenn die Schaltkammer in einem Paketnockenschalter oder in einer Kupplungssteckvorrichtung gemäß der DE-OS 32 20 840 un­tergebracht ist. Die einseitig offene Seite des napfar­tigen Gehäuses ist mittels eines Deckels verschlossen, der dann von außen mit Gießharz zugegossen wird. Die festen Kontaktstücke werden bei der Herstellung des napfartigen Gehäuseunterteils in dieses eingepreßt, was einen erhöhten Fertigungsaufwand mit sich bringt.

    [0003] Wenn die Schaltkammer in einen Nockenschalter eingebaut ist, dann umgeben die Schaltkammern die Nockenwelle bzw. durchdringt die Nockenwelle den Raum zwischen den Schaltkammern, so daß die Schaltkammern von innen her betätigt bzw. geschaltet werden. Insbesondere dann, wenn mehrere Schaltkammern in eine Kupplungssteckdose einer Kupplungssteckvorrichtung eingebaut sind, ist dies nach­teilig, weil die Schaltleistung dabei relativ gering ist.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltkammer der ein­gangs genannten Art zu schaffen, deren Herstellung auch bei hoher Schaltleistung erheblich vereinfacht ist und die darüberhinaus auch einfacher in einer Kupplungs­steckvorrichtung Verwendung finden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.

    [0006] Erfindungsgemäß also besitzt das Gehäuse der Schaltkam­mer zwei ineinanderlegbare Teile, nämlich ein napfarti­ges Gehäuse und einen Deckel, wobei die an den in den Deckel eingelegten Laschen angebrachten festen Kontakt­stücke praktisch nach Einlegen in den Deckel zusammen mit dem Deckel auch vergossen werden und damit festge­legt sind.

    [0007] In besonders vorteilhafter Weise besitzt der Deckel ge­mäß Anspruch 2 an der kontaktraumabseitigen Fläche L-­förmige Vertiefungen, in die die Laschen eingelegt sind.

    [0008] Die Form der Laschen ist den Merkmalen des Anspruches 3 zu entnehmen.

    [0009] Die Strukturierung des Deckels zwecks einfachen Einset­zens in das Gehäuse ist den Unteransprüchen 4 und 5 zu entnehmen.

    [0010] Damit das Gießharz nicht ins Innere des Kontakt- oder Schaltkammerraumes eindringen kann, sind gemäß kenn­zeichnenden Merkmalen des Anspruches 6 umlaufende spitze Kanten, Schneidkanten, am Deckel angeformt, die eine Abdichtung zwischen Deckel und Kontaktraum bewirken.

    [0011] Eine Anwendung der Erfindung ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 7 zu sehen. Danach wird die erfindungsgemäße Schaltkammer so in die Kupplungssteck­dose eingebaut, daß die Schaltstößel radial nach außen aus dem Gehäuse vorspringen, so daß zur Betätigung nicht eine innen befindliche Nockenwelle, sondern ein die ein­zelnen, den Phasenleitern zugeordneten Schaltkammern umgreifender Nockenzylinder als eine Art Antriebswelle verwendet werden kann.

    [0012] Zwar ist aus der DE-AS 23 59 752 bekannt, die Kontakt­brücken von außen zu betätigen. Der Schaltkammer- oder Kontaktraum wird aber nicht von einem eigenständig druckfest gekapselten Gehäuse umgrenzt, sondern inner­halb der Steckvorrichtung bei deren Zusammenbau gebil­det.

    [0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.

    [0014] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen und weitere Vorteile der Erfindung näher erläutert wer­den.

    [0015] Es zeigen:

    Figur 1 eine Einsicht in das geöffnete Schaltkammerge­häuse,

    Figur 2 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie II-II der Figur 1,

    Figur 3 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie III-III der Figur 1,

    Figur 4 eine perspektivische Ansicht des Deckels für das Gehäuse nach den Figuren 1 bis 3,

    Figur 5 eine Aufsicht auf die Innenseite des Deckels nach Figur 4,

    Figur 6 eine Aufsicht auf die Außenseite des Deckels,

    Figur 7 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie VII-VII der Figur 6,

    Figur 8 eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemä­ße Kupplungssteckdose, in der die Schaltkam­mern gemäß Figuren 1 bis 7 eingebaut sind,

    Figur 9 und 10 eine Seitenansicht und eine Schnittansicht eines Teils der Kupplungssteckdose.



    [0016] Das Gehäuse einer Schaltkammer 100 (s. Fig. 8) besteht aus einem im Grundriß langestreckt rechteckigen Gehäuse­napf 10 und einem Deckel 30, der in der Zuordnung so, wie durch die Darstellung der Figur 7 bezogen auf Figur 2 gezeigt, also mit Kanten 51 und 52 voran in den Gehäu­senapf 10 eingesetzt wird (s. weiter unten). Der Gehäu­senapf 10 ist, wie aud Figur 2 ersichtlich, nach einer Seite offen und weist einen Bodenbereich 11 auf, wobei an einer der längeren Seitenwände, in Figur 1 der oberen Seitenwand 12 eine Bohrung 13 vorgesehen ist, durch die, wie in Figur 1 strichpunktiert dargestellt ist, ein Be­tätigungsstößel 14 für eine Kontaktbrücke 15 hindurch­greift. An den Innenseiten der beiden Schmalseitenwände sind jeweils zwei Taschen 16, 17 sowie 18 und 19 ausge­formt, die durch einen Steg 20 bzw. 21 in der Mitte der schmalen bzw. kurzen Seitenwände voneinander getrennt sind; jeweils in den Taschen 16 bis 19 befinden sich senkrecht am Boden aufstehende Stifte 22 und 23, die aus einem Material hergestellt sind, das bei Einwirkung ei­nes Lichtbogens Löschgas abgibt, so daß die vier Stifte als Lichtbogenlöschhilfe dienen.

    [0017] Der Betätigungsstößel 14 besitzt an seinem im Inneren des Gehäuses bzw. des napfartigen Gehäuseteils befindli­chen Ende eine Verlängerung 24, die durch eine Bohrung 25 der Kontaktbrücke 15 hindurchgreift, wobei die Ver­längerung 24 in ihrem Außendurchmesser kleiner ist als der Betätigungsstößel 14, wodurch ein Absatz 26 gebildet ist, gegen den die Kontaktbrücke 15 angedrückt wird. Die Andruckkraft und die Kontakdruckkraft werden durch eine Kontakdruckfeder 27 erzeugt. Die Kontaktbrücke 15 trägt zwei bewegliche Kontaktstücke 28 und 29.

    [0018] Der Gehäusenapf 10 gemäß den Figuren 1 bis 3 wird mit­tels des Deckels 30 verschlossen, der einen plattenarti­gen Bereich 31 aufweist, an dem Vorsprünge 32, 33 und 34 vorgesehen sind, die senkrecht von der einen Seite des Deckels 30 vorspringen und so angenähert L-förmige Kanä­le 35 und 36 bilden, von denen ein Kanalabschnitt (s. Figur 4) bis zu der einen längeren Seitenkante reicht, wogegen jeweils der andere Schenkel der L-Form zur kür­zeren Seite hin freiliegt. Mit anderen Worten: Ausgehend von den freien, parallel zu dem Deckel 30 verlaufenden Flächen der Vorsprünge 33, 32 und 34 sind symmetrisch zur Mittelachse oder zumindest annähernd symmetrisch zur Mittelachse, die der Mittelachse der Bohrung 13 ent­spricht, L-förmige Vertiefungen vorgesehen, wobei die zur langen Seitenkante hinweisenden und damit parallel zur Mittelachse verlaufenden Schenkel der Vertiefung jeweils in eine Aussparung 37 und 38 an der Längs-Sei­tenkante einmünden, wogegen die anderen Schenkel senkrecht zur Mittelachse jeweils hin zu den benachbar­ten Schmalseitenkanten verlaufen. Die beiden Vertiefun­gen, d.h. die Kanäle 35 und 36, nehmen Laschen 39 und 40 auf, welche Laschen einen der L-Form der beiden Vertie­fungen 35 und 36 angepaßten Bereich 41 aufweisen. Die L-Form dieses Bereiches 41 liegt in seiner eigenen Ebe­ne. An die L-Form schließen sich einerseits durch die Aussparungen 37 und 38 verlaufende, senkrecht zum Deckel 30 über die den Vertiefungen 35 und 36 entgegengesetzt liegenden Seite des Deckels herausragende Abwinkelungen 42 und 43 an und an den Schenkeln, die zu den kürzeren Seitenkanten hin verlaufen, ebenfalls nach unten, also in die gleiche Richtung wie die Abkantungen oder Abwin­kelungen 42 und 43 verlaufende weitere Abkantungen 44 und 45 angeformt sind; die Abkantungen 44 und 42 bzw. 43 und 45 sind somit jeweils senkrecht zur L-Form, also zum Bereich 41, und auch senkrecht zueinander ausgerichtet.

    [0019] An der den Abkantungen 42 bzw. 43 entgegengesetzt lie­genden Kante der weiteren Abkantungen 44 und 45 schlie­ßen senkrecht dazu und parallel zueinander verlaufende Anschlußlaschen 46 und 47 an. Die Abkantungen 44 und 45 und die Anschlußlaschen 46 und 47 liegen außerhalb der Umfangskontur des Deckels 30 bzw. 31.

    [0020] Auf der in der Figur 4 nicht sichtbaren Seite der Abkan­tungen 42 und 43 sind feststehende Kontaktstücke 48 und 49 angebracht, die in Figur 5 sichtbar sind und, wie man aus Figur 5 erkennen kann, mit den beweglichen Kontakt­stücken 28 und 29 der Kontaktbrücke 15 zusammenwirken. Der Deckel 30 besitzt an seinen Längskanten angespitzt verlaufende Schneidkanten 50 und an den kürzeren Seiten­kanten gegenüber den Kanten 50 von der Deckelebene 31 weiter entfernt liegende weitere Schneidkanten 51 und 52.

    [0021] Wie oben angedeutet, ist der Deckel 30 in der Zeichnung Figur 7 so dem Gehäusenapf 10 (Figur 2) zugeordnet ge­zeichnet, wie er auch in den Gehäusenapt 10 eingesetzt wird. Die Schneidkanten 51 und 52 sowie 50 greifen ins Innere des napfartigen Gehäuses 10 ein und legen sich auf im Gehäusenapf vorgesehene, nicht bezifferte Absätze zur Erzielung eines dichten Abschlusses. Mit dem Einbau des Deckels 30 werden auch die feststehenden Kontakt­stücke 48, 49 mit den Anschlußfahnen 46 und 47 einge­setzt. Die Laschen sind so in die Vertiefungen 35, 36 eingelegt wie in Figur 4 gezeigt und damit wird die Ein­heit aus Laschen 39 und 40 und Deckel 30 in den Gehäuse­napf 10 eingesetzt. Nach Einbau des Deckels 30 mit den Laschen 39, 40 wird der Bereich zwischen der freien obe­ren Fläche des Deckels 30 mit den Laschen 49, 40 und dem Umfangsrand des Gehäusenapfes 10 mit Gießharz ausge­gossen, wodurch ein druckdichter Verschluß zur Bildung des druckfesten Schaltkammerraums erzielt wird.

    [0022] Dieser druckfeste Schaltkammerraum, der, wie aus Figur 3 ersichtlich ist, an seinen beiden parallel zum Schalt­stößel 14 verlaufenden Seitenflächen zwei nasenartige Ausformungen 53 und 54 aufweist, wird zusammen mit ande­ren, gleich ausgebildeten Schaltkammerräumen in Aufnah­mekammern 60 in einem Gehäuse 61 (Fig. 9) eingeschoben, welches Gehäuse 61 Teil der in Figur 8 bzw. 10 darge­stellten explosionsgeschützen Kupplungssteckdose ist.

    [0023] Die Kupplungssteckdose gemäß Figur 8 umfaßt also das Gehäuse 61 (s. auch Figur 9), ein weiteres Gehäuse 62, das mit dem Gehäuse 61 über Schraubenverbindungen 63 verbunden ist, einen Steckbuchsenkörper 64, der mit dem Gehäuse 61 mittels einer Schraube 65 verbunden ist, und einen Mitnehmer 66 sowie einen Nockenzylinder 67 zwi­schen dem Gehäuse 61 und dem Steckbuchsenkörper 64.

    [0024] Im Steckbuchsenkörper 64 befinden sich Buchsen 68, die mit den Steckerstiften eines nicht gezeigten Steckers zusammenwirken bzw. in die die Steckerstifte einfügbar sind. Der Mitnehmerring bzw. Mitnehmer 66, der den Steckbuchsenkörper 64 an seinem den Steckbuchsenöffnun­gen 69 abgewandten Ende umfaßt, besitzt an seiner steck­buchsenseitigen Fläche kragenartige, axiale Vorsprünge 70, die mindestens eine schlitzartige Ausnehmung 71 auf­weisen, und auf der den Steckbuchsenöffnungen abgewand­ten Seite besitzt der Mitnehmer 66 am Umfang verteilte, in axialer Richtung vorspringende Zapfen 72, die mit einer innerhalb einer ringförmigen Rille 73 des Nocken­zylinders 67 angeordneten Sprungfeder 74 zusammenwirken, wobei ein nicht näher dargestelltes Sprungschaltwerk vorhanden ist, mit dem bei Verdrehen des Mitnehmers 66 der Nockenzylinder 67 verdreht wird.

    [0025] Das Gehäuse 61 weist eine Gehäuseplatte 75 (kurz auch Platte 75 genannt) auf, an deren steckbuchsenseitigen Fläche ein zentraler Führungspfosten 76 angeformt ist, der eine Mitteldurchbrechung 77 aufweist, durch die die Schraube 65 hindurchgreift. Weiterhin besitzt die Platte 75 am Umfang verteilte Gehäusevorsprünge 78, die in die gleiche Richtung vorspringen wie der Führungspfosten 76, welche, wie aus Figur 9 ersichtlich ist, eine Dreiecks­form bilden, wobei sich gegenüberliegende Wände je eine Nut 79 und 80 aufweisen, die den Nasen 53 und 54 ange­paßt sind. Damit dienen die Zwischenräume zwischen je­weils zwei Vorsprüngen 78 zur Führung der Schaltkammern nach Figur 1 bis 7. Dadurch sind die Schaltkammern form­schlüssig innerhalb des Gehäuses 61 gehalten. Zur Ver­steifung besitzt die Gehäuseplatte 75 auf der Seite, auf der die Vorsprünge 78 angeformt sind, einen Randbord 81, der zylinderartig ausgebildet ist und die Gehäusevor­sprünge 78 umgibt und, wie aus Figur 8 ersichtlich ist, zur Führung des Nockenzylinders 67 dient, insoweit, als der Nockenzylinder 67 mit seinem buchsenabseitigen Ende den Randbord 81 umfaßt. Man erkennt, daß die Betäti­gungsstößel 14 nach außen hin aus den Schaltkammern her­ausragen; in diesem Bereich befindet sich die Nockenflä­che 82 des Nockenzylinders 67 und diese Nockenfläche steuert beim Verdrehen des Nockenzylinders 67 die Lage der Betätigungsstößel 14 und damit die Schaltstellung der Schaltkammern.

    [0026] Es ist bekannt, daß der Stecker einer explosionsge­schützten Steckvorrichtung einen Kragen mit einer an dessen freiem Rand radial nach außen vorspringenden Nase aufweist. Dieser Kragen greift in den Zwischenraum 83 zwischem dem Gehäuse 62 und der Außenfläche des Steck­buchsenkörpers 64 ein, wobei in dem Gehäuse 62 eine axial verlaufende Nut 84 eingeformt ist, in der die Nase des Steckers gleiten kann, wenn der Stecker mit seinem Kragen in den Zwischenraum 83 eingefügt wird. Die Nase greift dann auch in die Ausnehmung 71 ein und auf diese Weise kann durch Verdrehen des Kragens der Mitnehmer 66 verdreht werden, wodurch über die Zapfen 72 das Sprung­schaltwerk mit der Sprungfeder 74 gespannt und nach ei­ner gewissen Umdrehung freigegeben wird, so daß über die Nockenfläche 82 die Betätigungsstößel 14 betätigt wer­den. Die Zuordnung ist so zu wählen, daß vor dem Einfü­gen des Steckers mit den Steckerstiften in die Steck­buchsen 68 die Schaltkammern ausgeschaltet sind, damit nicht durch das Einfügen des Steckers zwischen den Steckbuchsen und den Steckerstiften ein Lichtbogen gezo­gen wird, der evtl. vorhandene explosible Gase entzünden kann. Die Kontaktierung zwischen Steckbuchse und Steckerstiften erfolgt also spannungsfrei. Danach wird der Kragen des Steckers verdreht, wodurch der Mitnehmer 66 verdreht wird; dabei werden die Schaltkammern einge­schaltet und durch die Kupplungssteckvorrichtung kann dann elektrische Energie fließen.

    [0027] Aufgrund eines Rücksprunges 85 am Gehäuse 62, dessen Innendurchmesser kleiner ist als der Außendurchmesser der Nase, ist es nicht möglich, im eingeschalteten Zu­stand der Schaltkammern, also im verdrehten Zustand des Kragens, den Stecker aus der Steckdose herauszuziehen. Dies geht erst dann, wenn der Kragen am Stecker in seine erste Stellung zurückgeschwenkt bzw. gedreht wird, so daß die Nase am Kragen des Steckers wieder in Flucht gelangt mit der axialen Nut 84; dabei werden die Kon­takte der Schaltkammern geöffnet und dadurch die Buchsen 68 spannungsfrei. Ein Funke zwischen den sich trennenden Buchsen und Steckerstiften entsteht nicht; ein entsprechender Zündfunke entstand vielmehr innerhalb der Schaltkammern und, da diese explosionsgeschützt und druckfest gekapselt sind, bestand auch keine Gefahr ei­ner Zündung einer explosiblen Umgbungsatmosphäre.

    [0028] Die Buchsen 68 besitzen an ihren den Öffnungen 69 abge­wandten Enden Anschlußstücke 86, die mit den Anschluß­fahnen 87 (s. Figur 8) bzw. 47 (s. Figur 4) gekuppelt sind. Die anderen Anschußfahnen 88 durchgreifen jeweils eine rechteckige Öffnung 89 in der Tragplatte 75 des Gehäuses 61 und können dann mit nicht näher dargestell­ten, nur schematisch angedeuteten Anschlußklemmen 90 verbunden werden.

    [0029] Die Außenfläche des Führungspfostens 76 besitzt eine axial verlaufende Rille 91, die sich in eine Durchbre­chung 92 der Gehäuseplatte 75 fortsetzt; wie aus der Figur 8 ersichtlich, ist in diese Rille 91 ein Flach­bandleiter (Leiterschiene) 93 eingesetzt, der an der Buchse 68a angenietet ist und die Durchbrechung 92 durchgreift und dabei die Gehäuseplatte 75 überragt. An dieser Schiene 93 wird dann der Null- oder PEN-Leiter angeschlossen.

    [0030] Die Mitteldurchbrechung 77 ist umgeben von einem Kragen 94, die auch den Kopf 95 der Schraube 65 umgibt, und die Leiterschiene 93 überragt auch den Kragen 94.

    [0031] Die Anschlußklemmen 90 befinden sich in einem Abschluß­deckel 96, der über Schraubenverbindungen 97 mit einem axial vorspringenden Zylinderrand 98 an der Gehäuseplat­te 75 fest verbunden ist. Über die Schraubenverbindung 63 ist das Gehäuse 62 mit dem Gehäuse 61 verbunden und zum Zusammenhalten von Gehäuse 61 und Steckerkörper 64 dient die Schraube 65 bzw. der Schraubenbolzen 65.

    [0032] Die Buchsenöffnungen 69 sind mittels eines Deckels 99 verschlossen, der an einem Gelenk 100 an dem Gehäuse 62 angelenkt ist und mittels einer nicht näher darge­stellten Feder dauernd in die in Figur 8 gezeigte Lage geklappt ist.


    Ansprüche

    1. Explosionsgeschützte, druckfest gekapselte Schaltkammer, mit einer Doppelkontaktstelle mit zwei in Abstand zueinander angeordneten feststehenden Kontakt­stücken (48, 49), die mittels einer bewegliche Kontakt­stücke (28, 29) tragenden Kontaktbrücke (15) überbrück­bar sind, wobei die feststehenden Kontaktstücke (48, 49) aus der Schaltkammer herausgeführt sind und in Anschluß­laschen 46, 47; 87, 88) enden und wobei die Kontakt­brücke (15) mittels eines Betätigungsstößels (14) betä­tigbar ist, der eine Seitenwand der Schaltkammer zünd­durchschlagsicher durchgreift und aus dieser herausragt, und wobei die Schaltkammer ein napfartiges Gehäuse (10) aufweist, das mittels eines Deckels (30) verschlossen und außerhalb des Deckels (30) zugegossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (30) auf seiner dem Kon­taktraum abgewandten Seite Vertiefungen (35, 36) auf­weist, in die Laschen (39, 40) mit den daran angeformten feststehenden Kontakstücken (48, 49) und den Anschluß­laschen (46, 47) eingelegt sind, und daß mit dem Vergie­ßen auch die feststehenden Kontaktstücke (48, 49) mit den Laschen (39, 40) festgelegt sind.
     
    2. Schaltkammer nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Vertiefungen (35, 36) angenähert eine L-Form bilden, wobei die Laschen (39, 40) der L-Form an­gepaßt sind, und daß die einen Schenkel der L-förmigen Vertiefung bis hin zu einer der beiden Längsseiten des Deckels ragen und dort in einer Aussparung (37, 38) am Deckel (30) münden, wogegen die anderen Schenkel jeweils an den sich gegenüberliegenden Schmalseitenkanten an­schließen.
     
    3. Schaltkammer nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß an die L-Form der Laschen (39, 40) jeweils senkrecht dazu verlaufende Abkantungen (42, 43; 44, 45) angeformt sind, wobei die Abkantungen ebenfalls senk­recht zueinander ausgerichtet sind und von der dem Kon­taktraum abgewandten Fläche des Deckels (30) ausgehend den Deckel auf der den Vertiefungen abgewandten und dem Kontaktraum zugewandten Seite überragen.
     
    4. Schaltkammer nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß an den in der Längsseite mündenden Schen­keln der Vertiefungen (35, 36) die Aussparungen (37, 38) anschließen, die von der Kante (50) aus ins Deckelinnere zurückspringen und die die festen Kontaktstücke (48, 49) tragenden Abkantungen der Laschen (42, 43) aufnehmen.
     
    5. Schaltkammer nach einem oder mehreren der vori­gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außen­fläche der die Kanten der schmalen Seiten übergreifenden Abkantungen (44, 45) Anschlußlaschen (46, 47) für An­schlußklemmen angeformt sind, welche Anschlußlaschen (46, 47) senkrecht zu den Abkantungen (44, 45) ausge­richtet sind.
     
    6. Schaltkammer nach einem oder mehreren der vori­gen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Sei­tenkanten des Deckels verlaufende Schneidekanten (50, 51) vorgesehen sind, die ins Innere des napfartigen Ge­hauses (10) eingreifen und ggf. zur Abdichtung gegen Eindringen von Gießharz in den Kontaktraum dienen.
     
    7. Kupplungssteckdose insbesondere mit den Schalt­kammern nach einem oder mehreren der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungssteckdose ein Gehäuse (61) aufweist, welches Aufnahmekammern (60) zur Aufnahme der Schaltkammern enthält, und daß die Schalt­kammern so in die Aufnahmekammern (60) eingesetzt sind, dß die Stößel (14) der Schaltkammern radial nach außen weisend angeordnet sind, und daß ein Nockenzylinder (67) vorgesehen ist, der eine Nockenfläche (82) aufweist, mit der die Stößel (14) und die Schaltkammern umfaßt sind.
     
    8. Kupplungssteckdose nach einem der vorigen An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (61) eine Gehäuseplatte (75) aufweist, an deren einer Seite Vorsprünge (78) in axialer Richtung vorspringen, die die Aufnahmeräume (60) für die Schaltkammern in Umfangsrich­tung begrenzen.
     
    9. Kupplungssteckdose nach einem der vorigen An­sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sich gegenüber­liegenden Seitenwände der Vorsprünge (78) axial verlau­fende Nuten (79, 80) tragen, die mit an den Schaltkam­meraußenflächen angeformten Nasen (53, 54) zur Führung der Schaltkammern zusammenwirken.
     




    Zeichnung