[0001] Die Erfindung betrifft einen spannbaren Erdanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruches 1.
[0002] Aus der CH-PS 583 828 ist ein Erdanker bekannt, bei dem die von Litzen gebildeten
Zugglieder durch voneinander im Abstand angeordnete Halter gebündelt gehalten sind.
Die Zugglieder sind dabei dicht aneinanderliegend angeordnet. Wenigstens eines der
Zugglieder soll zum leichteren Ausbau des Ankers mit einer Gleitschicht versehen sein.
Dieses Zugglied erlaubt somit ein erleichtertes Ziehen. Ist dieses Zugglied gezogen,
können infolge des entstehenden Freiraumes auch die übrigen Zugglieder erleichtert
gezogen werden.
[0003] Aus der DE-OS 34 31 211 ist es weiter bekannt auch einen bleibenden Erdanker dadurch
zu bilden, daß die Zugglieder ohne getrennte Abstandshalter dicht aneinandergepackt
sind. Hierbei wird ausgenutzt, daß die Stähle für die Zugglieder infolge der vorhandenen
Rippen einen gewissen minimalen Abstand voneinander besitzen. Desgleichen bilden
die von Litzen gebildeten Zugglieder gewisse Durchtritte für den erhärtenden Baustoff
in das Zentrum des Zuggliedbündels. Es hat sich gezeigt, daß ein solcher kompakt gebündelter
Erdanker zwar einen verhältnismäßig kleinen Bohrloch-querschnitt erfordert, wodurch
die Erstellungszeit und die Erstellungs kosten vermindert werden. Jedoch werden durch
die verringerten Durchtritte in das Zuggliedbündel und die nicht in größerer Stärke
vorhandenen inneren Zementschichten eine größere Verpreßlänge, eine kleinere Verpreßge-schwindigkeit,
sowie eine größere freie Stahllänge vorge-schrieben.
[0004] Es sind auch spannbare Erdanker mit starren Abstandssternen für die Zugglieder bekannt.
Diese erfordern aber einen unnötig großen Bohrlochquerschnitt und damit unnötig hohe
Herstellungskosten. Zusätzlich behindern diese Abstandshalter das Längsfließen des
erhärtenden Baustoffes im Zuggliedbündel.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen spannbaren Erdanker zu schaffen,
der den Vorteil des kleinstmöglichen Bohrlochquerschnittes beibehält, andererseits
aber keine erhöhte Verpreßlänge, keine erhöhte freie Stahllänge sowie keine verringerte
Verpreßgeschwindigket für den erhärtenden Baustoff erforderlich macht. Zugleich soll
das Längsfließen des Baustoffes im Zuggliedbündel nicht behindert werden.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit dem kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruches
1.
[0007] Dadurch, daß auf wenigstens eines der Zugglieder zur Abstandshalterung eine Wendel
aufgebracht ist, wird genügend Abstand zwischen den einzelnen Zuggliedern erreicht,
ohne daß die Verwendung von getrennten, aus starren Materialien bestehenden Abstandshaltern,
erforderlich ist.
[0008] Auf diese Weise wird erreicht, daß der Erdanker aus gebündelten Zuggliedern in allen
Querschnitten gut von dem erhärtbaren Baustoff durchsetzt ist, wodurch keine erhöhte
Verpreßlänge, keine erhöhte freie Stahllänge und keine verminderte Verpreßgeschwindigkeit
erforderlich werden. Eine besondere einfache abstandshaltende Wendel ergibt sich,
wenn diese von einer auf das Zugglied aufgewickelten Kunststoffschnur gebildet ist.
[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen schematischen vertikalen Schnitt eines spannbaren Erdankers;
Fig. 2 bis 5 Querschnitte des Zuggliedbündels vor dem Einsetzen in das Bohrloch.
[0011] Nach Figur 1 weist der spannbare Erdanker 1 mehrere in einem Bohrloch 2 untergebrachte
Zugglieder 3 auf, die zumindest über die Verpreßstrecke von erhärtbarem, injizierten
Baustoff umgeben sind.
[0012] Die einzelnen Zugglieder 3 sind aus Stahlstäben oder von Stahllitzen gebildet. Sie
sind durch Halter 5, die im Abstand voneinander angeordnet sind, gebündelt gehalten.
[0013] Nach Fig. 2 wird wenigstens ein zentrisches Zugglied 3′ von äußeren, kranzförmig
angeordneten Zuggliedern 3 umschlossen. Das zentrische Zugglied 3′erhält eine Abstandshalterung
in Form einer Wendel 6. Diese ist zumindest über die Verpreßstrecke mit injiziertem,
erhärtendem Baustoff vorhanden. Sie ist von einer Kunststoffschnur gebildet, die auf
das zentrische Zugglied 3′ mit vorzugsweise einer Steigung von 30 cm aufgewickelt
ist. Die dicht aneinanderliegenden, sich berührenden Stahlstäbe 3 besitzen übliche
Umfangsrippen. Die aus Litzen bestehenden Zugglieder 3 besitzen eine wendelartig gerippte
Außenoberfläche. Sowohl bei den Stahlstäben wie bei den Litzen wird somit ein Durchtritt
des injizierten, erhärtenden Baustoffes quer durch den Außenkranz der Zugglieder
in das Zentrum gewährleistet.
[0014] Um nun auch im Zentrum eine günstige Umschließung eines oder mehrerer Zugglieder
zu erhalten, ist das zentrische Zugglied 3′ bzw. sind die zentrischen Zugglieder 3′
mit einer Abstandhalterung in Form einer Wendel 6 durch die aufgewickelte Kunststoffschnur
versehen. Dadurch wird erreicht, daß neben den äußeren Zuggliedern 3 auch die im Zentrum
befindlichen Zugglieder 3′ völlig vom erhärtenden Baustoff, zumindest mit einer Stärke
von ca. 1 mm unschlossen werden. Dadurch wird neben der erforderlichen Haltekraft
auch der notwendige Korrosionsschutz gewährleistet.
[0015] Bei der Anordnung nach Fig. 3 sind zwei innere Zugglieder 3′ von einer Wendel 6 aus
Kunststoffdraht umwickelt. Die übrigen äußeren, kranzförmig angeordneten Zugglieder
3 umgeben dicht aneinanderliegend den von den beiden Zuggliedern 3′ gebildeten Kern.
[0016] Bei der Figur 4 ist ein inneres Zugglied 3′ mit zwei äußeren Zuggliedern 3 durch
die Wendel 6 zu einer Einheit verbunden. Auch hierdurch wird der Zutritt des erhärtbaren
Baustoffes in das Bündelinnere gewährleistet. Außerdem sind noch zwei Zugglieder des
äußeren Kranzes von einer Wendel 6 zusammengefaßt, wodurch der Zutritt des erhärtbaren
Baustoffes zu dem zweiten zentrischen Zugglied 3′ ermöglicht wird. Die übrigen Zugglieder
3 sind platzsparend lose dazu angeordnet.
[0017] Bei der Figur 5 sind die inneren drei Zugglieder 3′ durch die Wendel 6 zu einer Einheit
zusammengefaßt. Die äußeren, kranzförmig angeordneten Zugglieder umgeben diesen Kern
dichtgepackt.
[0018] Es sind noch viele weitere Anordnungen von Zuggliedern denkbar, bei denen ein oder
mehrere Zugglieder mit einer Wendel versehen sind.
[0019] Injektionsrohre zum Zubringen des erhärtbaren Baustoffes sind in nicht dargestellter
Weise dem Zuggliedbündel, wie ein Zugglied zugeordnet. Ein solcher von einem Injektionsrohr
oder Schlauch gebildeter Kanal führt bis zum dem Bohrlochgrund zugekehrten Ankerende.
1. Spannbarer Erdanker mit mehreren Zuggliedern aus gebündelten Stäben oder Litzen,
die dicht aneinanderliegend, mittels Abstandshaltern in solchem Abstand voneinander
angeordnet sind, daß der Durchtritt des injizierten, erhärtenden Baustoffes auch
quer zur Längsachse des Ankers möglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens
eines der Zugglieder (3′) zur Abstandshalterung eine Wendel (6) aufgebracht ist.
2. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel (6) von einer auf
das Zugglied (3′) aufgewickelten Kunststoffschnur gebildet ist.
3. Anker nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines
der inneren Zugglieder (3′) von der Wendel (6) umgeben ist.
4. Anker nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere innere Zugglieder
(3′) oder mehrere äußere Zugglieder (3) mit wenigstens einem inneren Zugglied (3′)
von einer Wendel (6) umgeben sind.
5. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein äußerer oder innerer Längskanal
zum Injizieren des erhärtenden Baustoffes statt eines Zuggliedes (3) vorhanden ist.
6. Anker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal von einem Verpreßschlauch
gebildet ist, der bis zu dem dem Bohrlochgrund zugekehrten Ende des Ankers geführt
ist.