(19)
(11) EP 0 338 388 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89106428.9

(22) Anmeldetag:  11.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 5/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE IT

(30) Priorität: 20.04.1988 DE 3813283

(71) Anmelder: TGB TECHNOGRUNDBAU GMBH
D-81377 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Reichert, Ernst, Dipl.-Ing.
    D-8011 Pöring (DE)

(74) Vertreter: Eder, Eugen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eder Dipl.-Ing. K. Schieschke Elisabethstrasse 34
80796 München
80796 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spannbarer Erdanker


    (57) Der spannbare Erdanker (1) besitzt mehrere Zugglieder (3, 3′) aus gebündelten Stäben oder Litzen. Diese sind dicht an­einanderliegend, mittels Abstandshaltern in solchem Abstand voneinander angeordnet, daß der Durchtritt des injizierten, erhärtenden Baustoffes auch quer zur Längsachse des Ankers (1) möglich ist. Auf wenigstens eines der Zugglieder (3′) ist zur Abstandshalterung eine Wendel (6) aufgebracht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen spannbaren Erdanker mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.

    [0002] Aus der CH-PS 583 828 ist ein Erdanker bekannt, bei dem die von Litzen gebildeten Zugglieder durch voneinander im Ab­stand angeordnete Halter gebündelt gehalten sind. Die Zug­glieder sind dabei dicht aneinanderliegend angeordnet. Wenigstens eines der Zugglieder soll zum leichteren Ausbau des Ankers mit einer Gleitschicht versehen sein. Dieses Zug­glied erlaubt somit ein erleichtertes Ziehen. Ist dieses Zugglied gezogen, können infolge des entstehenden Freiraumes auch die übrigen Zugglieder erleichtert gezogen werden.

    [0003] Aus der DE-OS 34 31 211 ist es weiter bekannt auch einen bleibenden Erdanker dadurch zu bilden, daß die Zugglieder ohne getrennte Abstandshalter dicht aneinandergepackt sind. Hierbei wird ausgenutzt, daß die Stähle für die Zugglieder infolge der vorhandenen Rippen einen gewissen minimalen Ab­stand voneinander besitzen. Desgleichen bilden die von Litzen gebildeten Zugglieder gewisse Durchtritte für den er­härtenden Baustoff in das Zentrum des Zuggliedbündels. Es hat sich gezeigt, daß ein solcher kompakt gebündelter Erdan­ker zwar einen verhältnismäßig kleinen Bohrloch-querschnitt erfordert, wodurch die Erstellungszeit und die Erstellungs­ kosten vermindert werden. Jedoch werden durch die verringer­ten Durchtritte in das Zuggliedbündel und die nicht in größerer Stärke vorhandenen inneren Zementschichten eine größere Verpreßlänge, eine kleinere Verpreßge-schwindigkeit, sowie eine größere freie Stahllänge vorge-schrieben.

    [0004] Es sind auch spannbare Erdanker mit starren Abstandssternen für die Zugglieder bekannt. Diese erfordern aber einen unnö­tig großen Bohrlochquerschnitt und damit unnötig hohe Her­stellungskosten. Zusätzlich behindern diese Abstandshalter das Längsfließen des erhärtenden Baustoffes im Zuggliedbün­del.

    [0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen spannba­ren Erdanker zu schaffen, der den Vorteil des kleinstmögli­chen Bohrlochquerschnittes beibehält, andererseits aber keine erhöhte Verpreßlänge, keine erhöhte freie Stahllänge sowie keine verringerte Verpreßgeschwindigket für den er­härtenden Baustoff erforderlich macht. Zugleich soll das Längsfließen des Baustoffes im Zuggliedbündel nicht behin­dert werden.

    [0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit dem kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruches 1.

    [0007] Dadurch, daß auf wenigstens eines der Zugglieder zur Ab­standshalterung eine Wendel aufgebracht ist, wird genügend Abstand zwischen den einzelnen Zuggliedern erreicht, ohne daß die Verwendung von getrennten, aus starren Materialien bestehenden Abstandshaltern, erforderlich ist.

    [0008] Auf diese Weise wird erreicht, daß der Erdanker aus gebün­delten Zuggliedern in allen Querschnitten gut von dem er­härtbaren Baustoff durchsetzt ist, wodurch keine erhöhte Verpreßlänge, keine erhöhte freie Stahllänge und keine ver­minderte Verpreßgeschwindigkeit erforderlich werden. Eine besondere einfache abstandshaltende Wendel ergibt sich, wenn diese von einer auf das Zugglied aufgewickelten Kunststoff­schnur gebildet ist.

    [0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen schematischen vertikalen Schnitt eines spannba­ren Erdankers;

    Fig. 2 bis 5 Querschnitte des Zuggliedbündels vor dem Ein­setzen in das Bohrloch.



    [0011] Nach Figur 1 weist der spannbare Erdanker 1 mehrere in einem Bohrloch 2 untergebrachte Zugglieder 3 auf, die zumindest über die Verpreßstrecke von erhärtbarem, injizierten Bau­stoff umgeben sind.

    [0012] Die einzelnen Zugglieder 3 sind aus Stahlstäben oder von Stahllitzen gebildet. Sie sind durch Halter 5, die im Ab­stand voneinander angeordnet sind, gebündelt gehalten.

    [0013] Nach Fig. 2 wird wenigstens ein zentrisches Zugglied 3′ von äußeren, kranzförmig angeordneten Zuggliedern 3 umschlossen. Das zentrische Zugglied 3′erhält eine Abstandshalterung in Form einer Wendel 6. Diese ist zumindest über die Verpreß­strecke mit injiziertem, erhärtendem Baustoff vorhanden. Sie ist von einer Kunststoffschnur gebildet, die auf das zentri­sche Zugglied 3′ mit vorzugsweise einer Steigung von 30 cm aufgewickelt ist. Die dicht aneinanderliegenden, sich berüh­renden Stahlstäbe 3 besitzen übliche Umfangsrippen. Die aus Litzen bestehenden Zugglieder 3 besitzen eine wendelartig gerippte Außenoberfläche. Sowohl bei den Stahlstäben wie bei den Litzen wird somit ein Durchtritt des injizierten, er­härtenden Baustoffes quer durch den Außenkranz der Zugglie­der in das Zentrum gewährleistet.

    [0014] Um nun auch im Zentrum eine günstige Umschließung eines oder mehrerer Zugglieder zu erhalten, ist das zentrische Zugglied 3′ bzw. sind die zentrischen Zugglieder 3′ mit einer Abstandhalterung in Form einer Wendel 6 durch die aufge­wickelte Kunststoffschnur versehen. Dadurch wird erreicht, daß neben den äußeren Zuggliedern 3 auch die im Zentrum be­findlichen Zugglieder 3′ völlig vom erhärtenden Baustoff, zumindest mit einer Stärke von ca. 1 mm unschlossen werden. Dadurch wird neben der erforderlichen Haltekraft auch der notwendige Korrosionsschutz gewährleistet.

    [0015] Bei der Anordnung nach Fig. 3 sind zwei innere Zugglieder 3′ von einer Wendel 6 aus Kunststoffdraht umwickelt. Die übri­gen äußeren, kranzförmig angeordneten Zugglieder 3 umgeben dicht aneinanderliegend den von den beiden Zuggliedern 3′ gebildeten Kern.

    [0016] Bei der Figur 4 ist ein inneres Zugglied 3′ mit zwei äußeren Zuggliedern 3 durch die Wendel 6 zu einer Einheit verbunden. Auch hierdurch wird der Zutritt des erhärtbaren Baustoffes in das Bündelinnere gewährleistet. Außerdem sind noch zwei Zugglieder des äußeren Kranzes von einer Wendel 6 zusammen­gefaßt, wodurch der Zutritt des erhärtbaren Baustoffes zu dem zweiten zentrischen Zugglied 3′ ermöglicht wird. Die übrigen Zugglieder 3 sind platzsparend lose dazu angeordnet.

    [0017] Bei der Figur 5 sind die inneren drei Zugglieder 3′ durch die Wendel 6 zu einer Einheit zusammengefaßt. Die äußeren, kranzförmig angeordneten Zugglieder umgeben diesen Kern dichtgepackt.

    [0018] Es sind noch viele weitere Anordnungen von Zuggliedern denk­bar, bei denen ein oder mehrere Zugglieder mit einer Wendel versehen sind.

    [0019] Injektionsrohre zum Zubringen des erhärtbaren Baustoffes sind in nicht dargestellter Weise dem Zuggliedbündel, wie ein Zugglied zugeordnet. Ein solcher von einem Injektions­rohr oder Schlauch gebildeter Kanal führt bis zum dem Bohr­lochgrund zugekehrten Ankerende.


    Ansprüche

    1. Spannbarer Erdanker mit mehreren Zuggliedern aus gebün­delten Stäben oder Litzen, die dicht aneinanderliegend, mittels Abstandshaltern in solchem Abstand voneinander angeordnet sind, daß der Durchtritt des injizierten, er­härtenden Baustoffes auch quer zur Längsachse des Ankers möglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens eines der Zugglieder (3′) zur Abstandshalterung eine Wen­del (6) aufgebracht ist.
     
    2. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wendel (6) von einer auf das Zugglied (3′) aufgewickelten Kunststoffschnur gebildet ist.
     
    3. Anker nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß wenigstens eines der inneren Zugglieder (3′) von der Wendel (6) umgeben ist.
     
    4. Anker nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere innere Zugglieder (3′) oder mehrere äußere Zugglieder (3) mit wenigstens einem inneren Zugglied (3′) von einer Wendel (6) umgeben sind.
     
    5. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein äußerer oder innerer Längskanal zum Injizieren des er­härtenden Baustoffes statt eines Zuggliedes (3) vorhanden ist.
     
    6. Anker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal von einem Verpreßschlauch gebildet ist, der bis zu dem dem Bohrlochgrund zugekehrten Ende des Ankers geführt ist.
     




    Zeichnung