[0001] Die Erfindung geht aus von einem pulvermetallurgischen Verfahren zum Herstellen eines
Halbzeugs für elektrische Kontakte aus einem Verbundwerkstoff auf Silberbasis bestehend
aus
5 bis 50 Gew.-% Eisen als erstem Nebenbestandteil und
0 bis 5 Gew.-% eines zweiten Nebenbestandteils aus einem oder mehreren Substanzen
aus der Gruppe, welche die Metalle Titan, Zirkon, Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram,
Mangan, Kupfer und Zink, ihre Oxide und ihre Karbide enthält,
und zum Rest aus Silber als Hauptbestandteil, welches in der älteren, aber nicht vorveröffentlichten
DE-A-38 16 895 offenbart ist. Gemäß der DE-A-38 16 895 werden die einzelnen Bestandteile
des Verbundwerkstoffs in Pulverform miteinander gemischt, zu Formkörpern gepreßt
und gesintert, also nach einem üblichen pulvermetallurgischen Verfahren hergestellt.
Auf schmelzmetallurgischem Weg kann der Verbundwerkstoff nicht hergestellt werden,
weil Eisen in Silber selbst im schmelzflüssigen Zustand nicht nennenswert löslich
ist.
[0002] Ein vorveröffentlichter Stand der Technik findet sich in der japanischen Patentanmeldung
79/148 109, welche elek trische Kontaktwerkstoffe offenbart, die neben Silber noch
Eisen, Nickel, Chrom und/oder Kobalt enthalten, darunter einen Werkstoff der Zusammensetzung
Ag90 Fe10. Die hier in Rede stehenden Kontaktwerkstoffe sollen als Ersatz für herkömmliche
Kontaktwerkstoffe aus Silber-Nickel in Niederspannungsschaltgeräten, insbesondere
in Motorschützen, zum Einsatz kommen. Man verlangt deshalb von ihnen, dass sie niedrigen
Abbrand, geringe Verschweißneigung, gleichbleibend niedrigen Kontaktwiderstand (und
damit eine geringe Kontakterwärmung) sowie gute Lichtbogenlöschung miteinander verbinden.
[0003] Ein Kontaktwerkstoff der Zusammensetzung Ag90 Fe10 zeigt zwar eine geringe Verschweißneigung
bei zunächst niedrigem elektrischem Kontaktwiderstand, doch bilden sich im Schaltbetrieb
auf den kontaktgebenden Oberflächen zunehmend Eisenoxidschichten, die den Kontaktwiderstand
erhöhen und zu einer unerwünschten Erwärmung der Kontaktstücke führen. Um dieser Erhöhung
des Kontaktwiderstandes zu entgehen, sind in der DE-A-38 16 895 Zusätze zum Silber-Eisen
in geringerer Menge vorgeschlagen, darunter Titan, Tantal, Molybdän, Wolfram, Mangan,
Zink, Tantaloxid, Molybdänoxid, Wolframoxid und Zinkoxid einzeln oder in Kombination
miteinander. Erste Erfahrungen zeigen, dass solche Zusätze in der Tat den Kontaktwiderstand
herabsetzen können, ohne die Verschweißneigung zu erhöhen. Es hat sich jedoch auch
gezeigt, dass der Kontaktwiderstand trotz dieser Zusätze in ein und demselben Schaltgerät
in ein und demselben Kontaktpaar gelegentlich, z.T. auch vorübergehend, wieder ansteigt
und unter Dauerstrombedingungen zu einer unerwünschten und von Fall zu Fall auch untragbaren
Erwärmung im Schaltgerät führt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu finden, auf dem die Häufigkeit
solcher spontan auftretender Erhöhungen des Kontaktwiderstandes verringert werden
kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Die Erfinder haben herausgefunden, dass die Häufigkeit der Erhöhung des Kontaktwiderstandes
im Schaltbetrieb drastisch reduziert wird, wenn der Verbundwerkstoff nicht nach dem
üblichen pulvermetallurgischen Verfahren durch Mischen der für den Verbundwerkstoff
vorgesehenen
einzelnen Bestandteile in Pulverform mit nachfolgendem Pressen und Sintern hergestellt wird,
sondern wenn zunächst aus wenigstens zwei unterschiedlichen Bestandteilen des Verbundwerkstoffs,
von denen einer Silber oder Eisen ist, ein Verbundpulver oder - wenn dies bei den
gewählten Bestandteilen möglich ist ein Legierungspulver hergestellt und dieses dann
mit den ggfs. noch zuzusetzenden restlichen Bestandteilen des Verbundwerkstoffs in
Pulverform gemischt, gepreßt und ggfs. gesintert wird. Vermutlich beruht der positive
Effekt der Erfindung darauf, dass der Verbundwerkstoff wesentlich homogener aufgebaut
ist, wenn man bei seiner Herstellung Pulver einzelner Bestandteile zumindestens teilweise
durch ein Legierungspulver oder ein Verbundpulver ersetzt, in welchem zwei oder mehr
Bestandteile des Verbundwerkstoffes bereits in feiner, gleichmässiger Verteilung vorliegen.
In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass bereits bei einem nur aus Silber und
Eisen bestehenden Kontaktwerkstoff eine Verbesserung in den geforderten Kontakteigenschaften
erreicht wird, wenn der Kontaktwerkstoff statt aus einer Mischung eines Eisenpulvers
mit einem Silberpulver aus einem Eisen-Silber-Verbundpulver hergestellt wird, in dessen
Pulverteilchen das Eisen und das Silber in feiner Verteilung nebeneinander vorliegen.
Besonders deutlich ist der technische Fortschritt jedoch bei einem Kontaktwerkstoff,
welcher den zweiten Nebenbestandteil, der aus einem oder mehreren der Metalle Titan,
Zirkon, Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram, Mangan und Zink und/oder ihrer Oxide und/oder
ihrer Karbide besteht, als Mußkomponente enthält, und zwar in einer Menge von 0,1
bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-% bezogen auf den Verbundwerkstoff. Es
scheint nämlich so zu sein, dass vor allem eine möglichst feine und gleichmässige
Verteilung des zweiten Nebenbestandteils im Verbundwerkstoff einen günstigen Einfluss
auf das Erzielen eines gleichbleibend niedrigen Kontaktwiderstandes ausübt. Demgemäß
empfehlen wir die folgenden Varianten für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens:
1. Es wird ein Legierungs- bzw. Verbundpulver aus dem Silber und dem zweiten Nebenbestandteil
hergestellt, mit einem möglichst feinen Eisenpulver gemischt, zu Formlingen gepreßt
und gesintert.
2. Es wird aus dem Eisen und dem zweiten Nebenbestandteil ein Legierungs- bzw. Verbundpulver
hergestellt und mit einem möglichst feinteiligen Silberpulver gemischt, zu Formlingen
gepreßt und gesintert.
3. Aus dem Silber und einem Teil des zweiten Nebenbestandteils wird ein erstes Legierungs-
bzw. Verbundpulver hergestellt. Aus dem Eisen und dem Rest des zweiten Nebenbestandteils
wird ein zweites Legierungs- bzw. Verbundpulver hergestellt. Beide Verbundpulver
werden miteinander gemischt, zu Formlingen gepreßt und gesintert.
4. Es wird ein Verbundpulver hergestellt, welches alle für den Verbundwerkstoff vorgesehenen
Bestandteile enthält, zu Formlingen gepreßt und gesintert.
[0007] Von diesen Verfahrensweisen ist die zuletzt genannte besonders bevorzugt.
[0008] Besonders günstig ist es, das Legierungs- bzw. Verbundpulver dadurch herzustellen,
dass man in wässriger Lösung vorliegende Verbindungen der für das Legierungs- bzw.
Ver bundpulver vorgesehenen Metalle durch das Verfahren der Sprühpyrolyse pyrolytisch
zersetzt. Das Verfahren der Sprühpyrolyse ist z.B. in der US-A-3 510 291, in der
EP-0 012 202 A1 sowie in der DE-29 29 630 C2 beschrieben. Dabei werden Salze der für
das Legierungs- bzw. Verbundpulver vorgesehenen Metalle in einer Flüssigkeit gelöst
und die Lösung in einem heißen Reaktor oder in eine Flamme hinein zerstäubt, so dass
das Lösungsmittel schlagartig verdampft, und zwar bei einer Temperatur, die unterhalb
der Schmelztemperatur der gelösten Metalle liegt. Bei der schlagartigen Verdampfung
des Lösungsmittels entstehen Verbundpulverteilchen, in denen die Metalle in sehr feiner
und gleichmässiger Verteilung gemischt aneinander gebunden vorliegen. Die Verbundpulver
entstehen durch die Sprühpyrolyse zumeist mit Teilchen, die kleiner als 100 µm (Durchmesser)
sind. Für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet man vorzugsweise Pulver, deren
Teilchen nicht größer als 40 µm sind. In dem sprühpyrolytisch hergestellten Verbundpulver
liegen die einzelnen Bestandteile überwiegend als 0,1 µm bis 1 µm (Durchmesser) große
Teilchen vor, welche miteinander verbunden sind. Die Verwendung derartig fein strukturierter
Pulverteilchen begünstigt das Ausbilden der erwünschten Eigenschaften der Kontaktstücke
(niedriger Abbrand, geringe Verschweißneigung, gleichbleibend geringer Kontaktwiderstand).
[0009] Ein weiterer Grund für die überraschend günstigen Eigenschaften von erfindungsgemäßen
Kontaktstücken, die mit Hilfe eines sprühpyrolytisch hergestellten Verbundpulvers
hergestellt wor den sind, liegt vermutlich darin, dass bei der Sprühpyrolyse zwischen
den für das Verbundpulver vorgesehenen Bestandteilen, insbesondere zwischen dem Eisen
und den Substanzen des zweiten Nebenbestandteils, Wechselwirkungen auftreten, die
bei herkömmlicher pulvermetallurgischer Herstellung des Verbundwerkstoffes nicht möglich
sind.
[0010] Das sprühpyrolytisch hergestellte Verbundpulver kann nicht nur metallische Bestandteile,
sondern auch Oxide oder Karbide enthalten, wenn die oxidbildenden oder die karbidbildenden
Metalle der zu versprühenden Lösung von vornherein in Form eines löslichen Salzes
zugegeben werden. Damit in der heißen Atmosphäre, in welcher die Metallsalzlösung
versprüht wird, Oxide bzw. Karbide entstehen, muss die Atmosphäre natürlich freien
Sauerstoff oder Sauerstoff in einer reaktionsfähigen Verbindung bzw. eine gasförmige
Kohlenstoffverbindung, z.B. einen gasförmigen Kohlenwasserstoff, enthalten, mit dem
die durch die Sprühpyrolyse zunächst entstehenden, reaktionsfähigen Metalle unter
Oxidbildung bzw. Karbidbildung reagieren können. Die gegebenenfalls vorgesehenen oxidischen
oder karbidischen Bestandteile bewirken teils eine Erniedrigung der Kontaktstellentemperatur
im Schaltbetrieb und teils eine Verlängerung der Lebensdauer der Kontaktstücke nicht
nur bei kleiner und mittlerer Strombelastung, sondern auch im Schwerlastbereich,
wie er in der IEC-Norm 158-1 für die AC4-Prüfbedingungen festgelegt ist (Ausschaltstrom
gleich Einschaltstrom). Molybdänoxid, Molybdänkarbid, Wolframoxid und Wolframkarbid
wirken schon in geringen Mengen (größenordnungsmässig ab 0,1 Gew.-%).
[0011] Legierungspulver und Verbundpulver, die zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
infrage kommen, können aber nicht nur durch Sprühpyrolyse, sondern auch auf andere
Weise erzeugt werden, beispielsweise durch chemische Mischfällung der für das Legierungs-
bzw. Verbundpulver vorgesehenen Metalle aus einer Lösung ihrer Salze oder durch Verdüsen
der schmelzflüssigen Metalle. Eine chemische Mischfällung kommt infrage für die Herstellung
von Verbundpulvern aus solchen Bestandteilen, die sich in Lösung bringen und unter
einander ähnlichen Bedingungen chemisch fällen lassen. Das Verdüsen schmelzflüssiger
Metalle kommt in erster Linie infrage zur Herstellung von Legierungs- oder Verbundpulvern
aus Metallen, die zumindest in schmelzflüssigem Zustand in den hier interessierenden
Mengenverhältnissen ineinander löslich sind, was für Paarungen von Eisen mit den meisten
der für den zweiten Nebenbestandteil vorgesehenen Metalle zutrifft; im Silber ist
Mangan in einer Menge bis zu einigen Prozent auch fest löslich, wohingegen Titan und
Zirkon im Silber zwar nicht in festem Zustand, wohl aber in schmelzflüssigem Zustand
bis zu einem gewissen Grade löslich sind. Aus Metallen, die auch in schmelzflüssigem
Zustand nicht ineinander löslich sind, läßt sich durch Verdüsen nur dann ein Verbundpulver
bilden, wenn man die schmelzflüssigen Metalle durch Rühren intensiv miteinander vermischt
oder wenn man die Sprühstrahlen der schmelzflüssigen Metalle einander durchdringen
läßt.
[0012] Durch Mischfällung oder Verdüsen gewonnene Legierungs- oder Verbundpulver kann man
nachträglich einem Verfahren der inneren Oxidation unterziehen und dadurch ein oxidisches
Verbundpulver erzeugen oder einer Karburierung unterziehen und dadurch ein karbidhaltiges
Verbundpulver erzeugen.
Ausführungsbeispiele:
[0013]
1. Zur Herstellung eines Halbzeugs aus Silber mit 9,5 Gew.-% Eisen und 0,5 Gew.-%
Wolfram wird zunächst ein EisenWolfram-Verbundpulver hergestellt, welches 5 Gew.-%
Wolfram enthält, und zwar durch Versprühen einer wässrigen Lösung von Eisen (III)-Chlorid
FeCl₃ und Ammoniummetawolframat (NH₄)₆H₂W₁₂O₄₀ in einem auf ca. 950°C aufgeheizten
Reaktor mit inerter Atmosphäre, z.B. unter Argon, wobei ein Eisen-Wolfram-Pulver ausfällt
in welchem Eisen und Wolfram sehr fein verteilt nebeneinander vorliegen. Anschließend
werden 10 Gew.-Teile dieses Pulvers mit 90 Gew.-Teilen eines Silberpulvers mit einer
Teilchengröße kleiner als 20 µm eine Stunde lang trocken gemischt, anschließend isostatisch
zu Blöcken gepreßt und danach bei einer Temperatur von 1100° K 1,5 Stunden lang gesintert.
Der so gebildete Rohling wird vorgewärmt in den Rezipienten einer Strangpresse eingelegt
und darin unter Querschnittsverminderung zu einem Strang mit einem Querschnitt von
10 x 75 mm² heiß, bei einer Temperatur von ca. 1120° K stranggepreßt und anschließend
durch Warmwalzplattieren auf seine endgültige Dicke von ca. 2 mm herabgewalzt und
nach üblichen Verfahren zu Kontaktplättchen weiterverarbeitet, die auf Kontaktträger
aufgelötet werden können.
2. Das erste Beispiel wird dahingehend abgewandelt, dass zunächst ein Silber-Wolfram-Verbundpulver
der Zusammensetzung 99,45 Gew.-% Silber und 0,55 Gew.-% Wolfram durch Versprühen
einer wässrigen Lösung von Silbernitrat AgNO₃ und Ammoniummetawolframat in einem auf
ca. 950° C aufgeheizten Reaktor mit inerter Atmosphöre hergestellt wird, wobei ein
Silber-Wolfram-Verbundpulver ausfällt, in welchem das Silber und das Wolfram sehr
fein verteilt nebeneinander vorliegen. Anschließend werden 90,5 Gew.-Teile dieses
Pulvers mit 9,5 Gew.-Teilen eines Eisenpulvers mit einer Teilchengröße kleiner als
10 µm eine Stunde lang trocken gemischt und weiterverarbeitet wie im ersten Beispiel.
3. Das erste Beispiel wird dahingehend abgewandelt, dass ein Verbundpulver der Zusammensetzung
90 Gew.-% Silber mit 9,5 Gew.-% Eisen und 0,5 Gew.-% Wolfram hergestellt wird durch
Versprühen einer wässrigen Lösung von Silbernitrat und Eisen (III)-Chlorid und Ammoniummetawolframat
in einem auf ca. 950°C aufgeheizten Reaktor mit inerter Atmosphäre. Das dabei ausfallende
Verbundpulver enthält Silber, Wolfram und Eisen nebeneinander in sehr feiner Verteilung
und wird isostatisch zu Blöcken gepreßt und danach weiterverarbeitet wie im ersten
Beispiel.
4. Zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes aus Silber mit 9 Gew.-% Eisen, 0,5 Gew.-%
Zink und 0,5 Gew.-% Kupfer wird zunächst ein Verbundpulver aus Eisen mit 0,55 Gew.-%
Kupfer hergestellt durch Versprühen einer wässrigen Lösung von Eisen-(III)-Chlorid
und Kupfernitrat Cu(H₂O)₄(NO₃)₂ in einem auf ca. 950° C aufgeheizten Reaktor mit inerter
Atmosphäre. Dabei fällt ein Eisen-Kupfer-Pulver aus, in welchem das Eisen und das
Kupfer sehr fein verteilt nebeneinander vorliegen. Anschließend werden 90 Gew.-Teile
eines Silberpulvers mit einer Teilchengröße kleiner als 20 µm, 0,5 Gew.-Teile eines
Zinkpulvers mit einer Teilchengröße kleiner als 10 µm sowie 9,5 Gew.-Teile des Eisen-Kupfer-Pulvers
eine Stunde lang trocken miteinander gemischt und dann weiterverarbeitet wie im ersten
Beispiel.
1. Pulvermetallurgisches Verfahren zum Herstellen eines Halbzeugs für elektrische
Kontakte aus einem Verbundwerkstoff auf Silberbasis bestehend aus
5 bis 50 Gew.-% Eisen als erstem Nebenbestandteil und
0 bis 5 Gew.-% eines zweiten Nebenbestandteils aus einer oder mehreren Substanzen
aus der Gruppe, welche die Metalle Titan, Zirkon, Niob, Tantal, Molybdän, Wolfram,
Mangan, Kupfer und Zink sowie ihre Oxide und ihre Karbide enthält,
und zum Rest aus Silber als Hauptbestandteil,
durch Herstellen eines Verbundpulvers bzw. - wenn möglich - eines Legierungspulvers
aus wenigstens zwei unterschiedlichen der für den Verbundwerkstoff vorgesehenen Bestandteile,
von denen einer Silber oder Eisen ist,
Mischen des Verbund- bzw. Legierungspulvers mit den ggfs. vorhandenen restlichen Bestandteilen
des Verbundwerkstoffs in Pulverform,
und Pressen des Verbundpulvers bzw. der Pulvermischung zur Bildung von Formkörpern
aus dem Verbundwerkstoff.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkörper nachfolgend gesintert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Formkörper nachfolgend durch Prägen, Strangpressen oder durch Strangpressen
und Walzen umgeformt werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs,
der den zweiten Nebenbestandteil als Mußkomponente enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Nebenbestandteil mit einem Anteil von wenigstens 0,1 Gew.-% vorgesehen
und wenigstens zu einem Drittel im Verbundpulver enthalten ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Nebenbestandteil wenigstens zur Hälfte im Verbundpulver enthalten
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundpulver den zweiten Nebenbestandteil vollständig enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3 zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs, der
den zweiten Nebenbestandteil als Mußkomponente enthält,dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Nebenbestandteil mit einem Anteil von wenigstens 0,1 Gew.-% vorgesehen
und aus mehr als der Hälfte, vorzugsweise aus ungefähr einem Drittel des zweiten Nebenbestandteils
und aus dem Silber ein erstes Legierungs- bzw. Verbundpulver und aus dem Rest des
zweiten Nebenbestandteils und aus dem Eisen ein zweites Legierungs- bzw. Verbundpulver
hergestellt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Nebenbestandteil in einer Menge von 0,2 bis 2 Gew.-% eingesetzt
wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Legierungs- bzw. Verbundpulver hergestellt wird durch Zersetzen einer Lösung
von Salzen der im Legierungs- bzw. Verbundpulver enthaltenen Bestandteile durch das
Verfahren der Sprühpyrolyse in inerter Atmosphäre oder - wenn das Verbundpulver
einen oxidischen oder karbidischen Bestandteil enthalten soll - in oxidierender bzw.
kohlenstoffhaltiger Atmosphäre.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Legierungs- bzw. Verbundpulver durch chemische Mischfällung der im Legierungs-
bzw. Verbundpulver enthaltenen Metalle aus einer Lösung ihrer Salze gewonnen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbundpulver bzw. insbesondere das Legierungspulver durch Verdüsen seiner
schmelzflüssigen Bestandteile gewonnen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 zur Herstellung eines oxidhaltigen Verbundwerkstoffs,
dadurch gekennzeichnet, dass das durch Mischfällung bzw. Verdüsen gewonnene Legierungs- bzw. Verbundpulver
nach dem Verfahren der inneren Oxidation oxidiert wird.