(19)
(11) EP 0 338 472 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89106805.8

(22) Anmeldetag:  17.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A61G 7/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.04.1988 IT 4158088

(71) Anmelder: MECO SRL
Rovigo (IT)

(72) Erfinder:
  • Rizzi, Daniela
    I-44100 Ferrara (IT)

(74) Vertreter: Kreutz, Karl Jürgen, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Osterwaldstrasse 149
D-80805 München
D-80805 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Antidekubitus-Bett


    (57) Es handelt sich um ein Bett für Langzeitkranke, bei dem die Matratze (E) auf zwei getrennten Reihen von Querplatten (D₁, D₂) aufliegt, die mit Abständen angeordnet sind und durch zwei getrennte bewegliche Ebenen (B₁, B₂) getragen werden, die sich mit alternierender Bewegung vertikal bewegen.
    Die Matratze (E) wird alternierend durch die eine oder die an­dere Reihe von Platten (D₁, D₂) gestützt und bleibt dabei immer auf der gleichen Höhe. Auf diese Weise ändern sich die Kon­taktpunkte zwischen der Matratze (E) und dem Körper des Pati­enten ständig.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Antudekubitus-Bett.

    [0002] Es handelt sich um ein Bett für Langzeitkranke, bei dem die Matratze auf zwei getrennten Reihen von Querplatten aufliegt, die mit Abständen angeordnet sind und durch zwei getrennte bewegliche Ebenen getragen werden, die sich mit alternierender Bewegung vertikal bewegen.

    [0003] Die Matratze wird alternierend durch die eine oder die an­dere Reihe von Platten gestützt und bleibt dabei immer auf der gleichen Höhe. Auf diese Weise ändern sich die Kon­taktpunkte zwischen der Matratze und dem Körper des Pati­enten ständig.

    [0004] Die Apparatur wurde zur Behandlung und zur Vorbeugung von Dekubitus-Wunden konzipiert und besitzt dafür ein System zur zyklischen Änderung der Abstützpunkte des Körpers auf der Matratze und erlaubt somit die Blutzirkulation des Pa­tienten in sämtlichen Teilen der Körpers.

    [0005] Es gibt auf dem Markt mehrere Antidekubitus-Betten, diese weisen jedoch verschiedene Mängel, wie die Notwendigkeit periodischer Eingriffe der Krankenpfleger oder der Bewe­gung des Körpers des Patienten mit entsprechenden schwer­wiegenden Unbequemlichkeiten für denselben, auf.

    [0006] Ausgehend von diesen Voraussetzungen wurde ein neues Anti­dekubitus-Bett entwickelt und realisiert, das durch auto­matische zyklische Variierung der Abstützflächen das Auf­treten von Dekubituswunden ohne die Notwendigkeit ständi­ger Bewegungen durch das Betreuungspersonal vermeidet.

    [0007] In den beigefügten Zeichnungen wird die praktische Aus­führung der Erfindung in einer für den Fachmann zu deren Durchführung ausreichender Form dargestellt. Das Bett be­steht in seinen Hauptteilen aus einem festen Haupttrag­rahmen (A) auf vier Rädern, die gehoben und gesenkt werden können, wobei zwei der beiden Räder frei drehbar und die beiden anderen fest und mit Bremsmöglichkeit ausgestattet sind.

    [0008] Der genannte feste Hauptrahmen trägt zwei bewegliche Rah­men (B1, B2), die jeweils mehrere Stützen (C1, C2) aufweisen, welche Platten (Tragelemente/Leisten/Gurte) (D1, D2) in Queranordnung, die die Matratze (E) tragen, stützen.

    [0009] Der Abstand zwischen je zwei Platten (Tragelementen, Leisten D1, D2) jedes Rahmens ist so, daß der Einschub einer Platte des anderen Rahmens in der Weise möglich ist, daß eine doppelte Abstützfläche für die Matratze geschaffen wird. Die beiden Rah­men bewegen sich alternierend und zyklisch in der Weise, daß die Person auf konstankter Höhe ruhig liegenbleibt, sich aber die Abstützpunkte ändern.

    [0010] Die Hubbewegungen der Rahmen erfolgen periodisch, wobei dieser Rhythmus in der Weise geändert werden kann, daß Zyklen verschiedener Dauer je nach Zustand des Patienten gewählt werden können. Die Bewegungen der beiden bewegli­chen Rahmen erfolgen in der Weise, daß, wenn sich der er­ste Rahmen in der Position der größten Höhe befindet (Pha­se D), also den Patienten trägt, der zweite Rahmen abzu­sinken beginnt, bis er den unteren Totpunkt (Phase A) er­reicht; anschließend beginnt der zweite Rahmen bis zum oberen Totpunkt zu steigen, wo er den Patienten übernimmt (Phase B), und zu diesem Zeitpunkt beginnt der erste Rah­men bis zum unteren Totpunkt abzusinken (Phase C), um dann wieder anzusteigen, den Patienten wieder zu übernehmen, womit ein neuer Zyklus begonnen wird (Phase D).

    [0011] Auf diese Weise wurden zwei Reihen von Abstützflächen in getrennter und alternierender Form geschaffen, die es dem Patienten im Liegen ermöglichen, die Abstützpunkte ständig auszutauschen, ohne daß dabei Bewegungen oder Änderungen der Höhe eintreten, also ohne daß er in irgendeiner zu­sätzlichen Form gestört wird.

    [0012] Die beiden Rahmen werden jeweils durch den hydrauli­schen, einfach wirkenden Zylinder bewegt. Sie werden suk­zessive über Drei-Wegeventil mit einem einstellbaren Po­tentiometer verbunden. Das Ganze wird durch eine gedruckte Schaltung gesteuert, die mit 24 Volt Strom versorgt wird, der direkt aus dem Netzstrom heruntertransformiert wird.

    [0013] Jede Platte Leiste/Gurt D1/D2 wird durch zwei Rollen (F1,F2) über den Stützen der Rahmen getragen. Die genannten Platten werden durch zwei seitliche Federn unter Spannung gehalten, die ein Absinken der Platte ermöglicht, wenn der Patient bewegt wird bzw. sich selbst bewegt.

    [0014] Dies sind die schematischen Angaben, die für den Fachmann ausreichen, die Erfindung zu verwirklichen. Demzufolge können bei der praktischen Ausführungsform verschiedene Varianten vorgenommen werden, ohne daß damit die Substanz des Erfindungsrahmens verlassen würde. Unter Bezugnahme auf die vorstehende Beschreibung und den beigefügten Zeichnungssatz werden die folgenden Patentansprüche for­muliert.

    Bezugszeichenliste



    [0015] 

    Fig. 1 Seitenansicht

    Fig. 2 Draufsicht auf Fig. 1

    Fig. 3 Querschnitt vergrößert Fhase DABC Bewegungsablauf, ein Zyklus, schematisch in Seitenansicht

    A Haupttragrahmen

    B1 erster beweglicher Rahmen

    B2 zweiter beweglicher Rahmen

    C1 Stützen an B1

    C2 Stützen an B2

    D1 Tragelemente/Leisten/Gurte, getragen von den seitlichen Stützen C1 des ersten beweglichen Rahmens B1

    D2 Tragelemente/Leisten/Gurte, getragen von den seitlichen Stützen C2 des zweiten beweglichen Rahmens B2

    E Matraze, getragen von D1 bzw. D2

    F Rollen an C1/D1

    F2 Rollen an C2/D2

    G1, G2 Spannfedern zwischen C 1/2 und D 1/2




    Ansprüche

    1. Antidekubitus-Bett mit beweglichen Rahmen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es zwei vertikal bewegliche Rahmen (B1, B2) aufweist, die jeweils eine Reihe von Platten oder Gurten oder Leisten (D1/D2) tragen, auf denen die Matratze (E) ruht, wobei die Platten oder Leisten oder Gurte (D1,D2) in einem solchen Abstand voneinander angeordnet sind, daß zwischen jeweils zwei Platten/Leisten/Gurten (D1) des einen beweg­lichen Rahmens (B1) eine Platte/Leiste/Traggurt (D2) des anderen Rahmens (B2) einschiebbar ist.
     
    2. Antidekubitus-Bett mit beweglichen Rahmen nach An­spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungen der beweglichen Rahmen in der Weise erfolgen, daß, wenn der erste Rahmen den oberen Totpunkt erreicht und den Patien­ten übernimmt, der zweite bewegliche Rahmen zu sinken be­ginnt, bis er den unteren Totpunkt erreicht und dann wie­der anfängt zu steigen, bis er den oberen Totpunkt er­reicht und den Patienten übernimmt, während gleichzeitig der erste bewegliche Rahmen abzusinken beginnt.
     
    3. Antidekubitus-Bett mit beweglichen Rahmen nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des Zyklus einstellbar bzw. je nach dem Zustand des Pati­enten variabel ist.
     
    4. Antidekubitus-Bett mit beweglichen Rahmen nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stützfläche (D1,D2) der Matratze auf Rollen ruht und durch zwei Federn unter Spannung gehalten wird.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht