[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verladen von Fahrzeugen von einer Rampe
od.dgl. auf Eisenbahnwaggons, bei welcher für jede Fahrzeugachse ein quer zum Eisenbahnwaggon
verfahrbarer Hubwagen vorgesehen ist, der zwei mit gegenseitigem Abstand angeordnete,
in der Hubwagenquerrichtung gegeneinander verstellbare Längsträger zur Aufnahme und
zum Anheben der Räder der Fahrzeugachse aufweist.
[0002] Bei einer aus der AT-PS 204.479 bekannten Vorrichtung dieser Art weist der Hubwagen
zwei mit einer Ladebühne gelenkig verbundene Greifarme auf, die zur Aufnahme der Räder
einer Fahrzeugachse hydraulisch anhebbar sind. Die Greifarme werden von Rädern abgestützt
und sind über eine Hebelverbindung miteinander kuppelbar. Der Nachteil der bekannten
Konstruktion besteht darin, daß sie konstruktiv kompliziert und damit störanfällig
ist und daß der Hubwagen mit der Ladebühne fest verbunden und auf dieser eine aufwendige
Verstellvorrichtung für den Hubwagen in Form eines Kettentriebes vorgesehen ist.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung der einleitend angegebenen Art zu
schaffen, die einfachen Aufbau hat, vielseitig einsetzbar ist und ein Be- und Entladen
der Eisenbahnwaggons mit Fahrzeugen mit geringem Zeit- und Platzaufwand ermöglicht.
[0004] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß jeder Hubwagen als
selbstfahrender Wagen ausgebildet ist und die Träger der Hubwagen antreibbare Räder
aufweisen sowie einzeln gegen die Räder der Fahrzeugachse anstellbare Mulden abstützen,
wobei die Träger an ihrem einen Ende gabelartig ineinandergreifen, wogegen die Träger
an ihrem anderen Ende mittels einer Spanneinrichtung verbunden sind.
[0005] Mit der Erfindung wird eine an die jeweiligen Anforderungen leicht anpaßbare, frei
verfahrbare Einheit geschaffen, die einfache Ausbildung hat und mit relativ geringen
Kosten hergestellt werden kann. Der Hubwagen ermöglicht es, beliebige Fahrzeuge aufzunehmen
und z.B. von einer Rampe od.dgl. in der Querrichtung auf die Eisenbahnwaggons zu versetzen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die antreibbaren Räder
der Träger mittels einer gemeinsamen Antriebseinrichtung antreibbar, die auf einer
Plattform eines der Träger abgestützt ist, wobei die Plattform sich zwischen zwei
quer zur Längsrichtung des Hubwagens erstreckenden Führungen eines der Träger erstreckt,
in welche Querbalken des anderen Trägers eingreifen.
[0006] Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist jeder Träger in der Längsrichtung
in Abschnitte unterteilt, die in der Trägerebene relativ zueinander verschwenkbar
sind, und es sind zumindest die antreibbaren Räder der den ineinandergreifenden Trägerenden
benachbarten Trägerabschnitte von einer endlosen Raupenkette od.dgl. umschlungen,
wobei eine gemeinsame Antriebseinrichtung für zumindest eines der mit der Raupenkette
od.dgl. in Eingriff stehenden Räder vorgesehen ist.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht;
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Draufsicht; die Fig. 3 und 4 vergrößerte
Schnitte nach den Linien 3-3 bzw. 4-4 in Fig. 2;
Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 6 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 7 eine dritte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen
Seitenansicht;
Fig. 8 die Vorrichtung nach Fig. 7 in der Draufsicht;
Fig. 9 einen vergrößerten Schnitt nach der Linie 9-9 in Fig. 8, und
Fig. 10 eine Weiterbildung der dritten Ausführungsform.
[0008] Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte, von einer Rampe od.dgl. niveaugleich auf einen
Eisenbahnwaggon verfahrbare Hubwagen für die Achse eines Fahrzeuges, insbesondere
eines Lastwagens, weist zwei mit gegenseitigem Abstand angeordnete Längsträger 1
auf, die an ihrem hinteren Ende über Querführungen 2 des einen Trägers und Querbalken
2′ des anderen Trägers gabelartig ineinandergreifen. Die Längsträger 1 sind an ihrem
vorderen Ende mittels einer Kupplungseinrichtung 3, z.B. mittels eines Spannschlosses,
miteinander verspannbar. Im Bereich der ineinandergreifenden Trägerteile 2 und 2′
sind die Träger ferner mittels hydraulischer Arbeitszylinder 2˝ gegeneinander verstellbar,
die auf einer Plattform 1′ eines der Träger angeordnet sind und am anderen Träger
angreifen. Jeder Träger 1 ist ferner mit zwei Gruppen von Radpaaren 4 ausgestattet,
die je über einen zugeordneten Kettentrieb 5, der mit einem allen Radpaaren eines
Trägers zugeordneten Schneckengetriebe 5′ in Eingriff steht, von einem Antrieb 6 antreibbar,
der auf der Plattform 1′ des Trägers 1 angeordnet ist. Der aus Fig. 4 ersichtliche
Kettentrieb 5 ist mit einer Spanneinrichtung 5˝ zum Anpassen der Kettenlänge an den
gegenseitigen Abstand der Längsträger 1 ausgestattet. Jeder Träger 1 trägt ferner
im Bereich jeder Radpaargruppe an seinem vorderen und hinteren Ende je eine Mulde
7, die zum Abstützen des Rades R einer Lastwagenachse bestimmt ist.
[0009] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, werden die Träger 1 nach dem Einfahren des Hubwagens zu
beiden Seiten der anzuhebenden Achse mittels der Arbeitszylinder 2′ gegeneinander
bewegt und es wird die Kupplungseinrichtung 3 so weit geschlossen, daß die einander
gegenüberliegenden Mulden 7 im Bereich des Rades R in dessen unterer Hälfte angreifen.
Um die Relativbewegung der Träger 1 zu vereinfachen, sind an den vorderen und hinteren
Trägerenden hydraulisch aus- und einfahrbare Lenkrollen 6 vorgesehen, welche die Räder
des Hubwagens vom Boden abheben. Die Anstell- bzw. Hubbewegung der Mulden 7 wird durch
auf den Trägern 1 abgestützte Hydraulikzylinder 9 bewirkt, die von einer Pumpe 10
auf der Plattform 1′ beaufschlagt werden. Mit Hilfe der Mulden 7 wird das Radpaar
der Achse so weit angehoben, daß die Räder Bodenfreiheit haben. Die allen Fahrzeugachsen
zugeordneten Hubwagen werden sodann gleichzeitig von der Rampe auf den Eisenbahnwaggon
verfahren, auf dessen Plattform die Wagenräder wieder abgesenkt und aufgesetzt werden.
[0010] Zum Anheben bzw. Abstützen von Sattelauflagen von Lastfahrzeugen sind gemäß Fig.
5 bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an den Trägern 1 des Hubwagens
vertikale Arbeitszylinder 11 montiert, welche einen Rahmen 12 tragen, dessen teleskopartiger
Querteil 12′ zum Abstützen der Sattelauflage dient.
[0011] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform ist zum Anheben von zwei oder drei nebeneinanderliegenden
Achsen eines Fahrzeuges bestimmt. Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Hubwagen ist
zu diesem Zweck an seinen Außenseiten mit weiteren Mulden 7 versehen und mit Querführungen
2 bzw. Querbalken 2′, über die er mit weiteren Längsträgern 1 in Eingriff versetzbar
ist, die wie die schon erläuterten Längsträger ausgebildet sind. Der Antrieb der Radpaare
4 der äußeren Längsträger erfolgt über zugeordnete Kettentriebe 5. Zur Verstellung
der äußeren Längsträger 1 sind ebenfalls hydraulische Arbeitszylinder 2˝ od.dgl. vorgesehen,
die in Fig. 6 aber nur für die mittleren Längsträger eingezeichnet sind. Die vorderen
Enden aller Längsträger sind durch Kupplungseinrichtungen 3 miteinander verbunden.
[0012] Bei der in den Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsform ist jeder Träger 1 in
der Längsrichtung in drei Abschnitte 1a - 1c unterteilt, die in der Trägerlängsebene
über Gelenke 1˝ gegeneinander verschwenkbar sind. Die endseitigen Trägerabschnitte
1a, lc sind je mit einer Gruppe von Rädern 4 ausgestattet, die von einer Raupenkette
4′ od.dgl. umschlungen sind. Die den ineinandergreifenden Trägerenden zugekehrten
Räder der Radgruppe des Abschnittes 1a sind von dem auf der Plattform 1′ des Trägers
1 angeordneten Antrieb 6 über die schematisch angedeuteten Kettentriebe 5, 5′ antreibbar.
[0013] Wie Fig. 8 zeigt, sind jeweils die Mulden 7 der einander gegenüberliegenden Trägerabschnitte
1a und 1c über Spanneinrichtungen 13 miteinander verbunden, die aus einer durchgehenden
Welle 14, Hydraulikzylindern 15 und Verhakungsmitteln 16 bestehen. Mit Hilfe der
Wellen 14 werden die Verhakungsmittel 16 nach dem Instellungbringen der Mulden 7 zur
Mitte bewegt, so daß sie sich verhaken. Anschließend werden mit Hilfe der Hydraulikzylinder
15 die Mulden 7 und die Räder R zusammengespannt.
[0014] Die Anstell- bzw. Hubbewegung der Mulden 7 wird durch auf den Trägern 1 abgestützte
Hydraulikzylinder 17 bewirkt, die von der Pumpe 10 auf der Plattform 1′ beaufschlagt
werden (vgl. Fig. 9).
[0015] Die in Fig. 10 gezeigte Ausführungsform ist zum Anheben von zwei oder drei nebeneinanderliegenden
Achsen eines Fahrzeuges bestimmt. Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Hubwagen ist
zu diesem Zweck an seinen Außenseiten mit weiteren Mulden 7 versehen und mit Querführungen
2 bzw. Querbalken 2′, über die er mit weiteren Längsträgern 1 in Eingriff versetzbar
ist, die wie die schon erläuterten Längsträger ausgebildet sind. Der Antrieb der Raupenketten
4′ der äußeren Längsträger erfolgt über zugeordnete Kettentriebe 5. Zur Verstellung
der äußeren Längsträger 1 sind ebenfalls hydraulische Arbeitszylinder 2˝ od.dgl.
vorgesehen, die in Fig. 10 aber nur für die mittleren Längsträger eingezeichnet sind.
Die vorderen Enden aller Längsträger sind durch Kupplungseinrichtungen 3 miteinander
verbunden.
[0016] Es versteht sich, daß bei der Ausführungsform mit Raupenketten die in Fig. 5 gezeigte
Konstruktion zum Abstützen von Sattelauflagen analog angewendet werden kann.
1. Vorrichtung zum Verladen von Fahrzeugen von einer Rampe od.dgl. auf Eisenbahnwaggons,
bei welcher für jede Fahrzeugachse ein quer zum Eisenbahnwaggon verfahrbarer Hubwagen
vorgesehen ist, der zwei mit gegenseitigem Abstand angeordnete, in der Hubwagenquerrichtung
gegeneinander verstellbare Längsträger zur Aufnahme und zum Anheben der Räder der
Fahrzeugachse aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hubwagen als selbstfahrender
Wagen ausgebildet ist und die Träger (1) der Hubwagen antreibbare Räder (4) aufweisen
sowie einzeln gegen die Räder der Fahrzeugachse anstellbare Mulden (7) abstützen,
wobei die Träger (1) an ihrem einen Ende gabelartig ineinandergreifen, wogegen die
Träger an ihrem anderen Ende mittels einer Spanneinrichtung (3) verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die antreibbaren Räder
(4) der Träger (1) mittels einer gemeinsamen Antriebseinrichtung (5, 6) antreibbar
sind, die auf einer Plattform (1′) eines der Träger abgestützt ist, wobei die Plattform
(1′) sich zwischen zwei quer zur Längsrichtung des Hubwagens erstreckenden Führungen
(2) eines der Träger (1) erstreckt, in welche Querbalken (2′) des anderen Trägers
eingreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Träger (1) in der
Längsrichtung in Abschnitte (1a, 1b, 1c) unterteilt ist, die in der Trägerebene
relativ zueinander verschwenkbar sind, und daß zumindest die antreibbaren Räder (4)
der den ineinandergreifenden Trägerenden benachbarten Trägerabschnitte (1a) von einer
endlosen Raupenkette (4′) od.dgl. umschlungen sind, wobei eine gemeinsame Antriebseinrichtung
(5, 5′, 6) für zumindest eines der mit der Raupenkette od.dgl. in Eingriff stehenden
Räder vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die endseitigen Trägerabschnitte
(1a, 1c) im Bereich der Mulden (7) paarweise über Spanneinrichtungen (13) miteinander
verbunden sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstützen
von Sattelauflagen von Lastwagen an einem Ende jedes Trägers (1) ein vertikaler Hubzylinder
(11) montiert ist, der mit dem zugeordneten Hubzylinder des jeweils anderen Trägers
einen die Träger überbrückenden Rahmen (12) zur Aufnahme der Sattelauflage abstützt.