(19)
(11) EP 0 339 019 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.10.1989  Patentblatt  1989/43

(21) Anmeldenummer: 89890117.8

(22) Anmeldetag:  21.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61K 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 22.04.1988 AT 1035/88
03.11.1988 AT 2707/88

(71) Anmelder: Liebe-Herzing, Fritz, Dr.
A-1050 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Liebe-Herzing, Fritz, Dr.
    A-1050 Wien (AT)

(74) Vertreter: Holzer, Walter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schütz und Partner, Fleischmanngasse 9
A-1040 Wien
A-1040 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verladen von Fahrzeugen von einer Rampe oder dergleichen auf Eisenbahnwaggons


    (57) Vorrichtung zum Verladen von Fahrzeugen von einer Rampe od.dgl. auf Eisenbahnwaggons, bei welcher für jede Fahrzeugachse ein Hubwagen vorgesehen ist, der zwei mit gegenseitigem Abstand angeordnete, in der Querrichtung gegeneinander verstellbare und in einer vorbestimmten Relativlage fixierbare Längsträger (1) aufweist, die mit antreibbaren Rädern (4) und mit Mulden (7) zur Aufnahme der Räder der Fahrzeugachse ausgestattet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verladen von Fahrzeugen von einer Rampe od.dgl. auf Eisenbahn­waggons, bei welcher für jede Fahrzeugachse ein quer zum Eisenbahnwaggon verfahrbarer Hubwagen vorgesehen ist, der zwei mit gegenseitigem Abstand angeordnete, in der Hubwagenquerrichtung gegeneinander verstellbare Längsträger zur Aufnahme und zum Anheben der Räder der Fahrzeugachse aufweist.

    [0002] Bei einer aus der AT-PS 204.479 bekannten Vorrichtung dieser Art weist der Hubwagen zwei mit einer Ladebühne gelenkig verbundene Greifarme auf, die zur Aufnahme der Räder einer Fahrzeugachse hydraulisch anhebbar sind. Die Greifarme werden von Rädern abgestützt und sind über eine Hebelverbindung miteinander kuppelbar. Der Nachteil der bekannten Konstruktion besteht darin, daß sie konstruktiv kompliziert und damit störanfällig ist und daß der Hubwagen mit der Ladebühne fest verbunden und auf dieser eine aufwendige Verstellvorrichtung für den Hubwagen in Form eines Kettentriebes vorgesehen ist.

    [0003] Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung der einleitend angegebenen Art zu schaffen, die einfachen Aufbau hat, vielseitig einsetzbar ist und ein Be- und Entladen der Eisenbahnwaggons mit Fahrzeugen mit geringem Zeit- und Platzaufwand ermöglicht.

    [0004] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß jeder Hubwagen als selbstfahrender Wagen ausgebildet ist und die Träger der Hubwagen antreib­bare Räder aufweisen sowie einzeln gegen die Räder der Fahrzeugachse anstellbare Mulden abstützen, wobei die Träger an ihrem einen Ende gabelartig ineinandergrei­fen, wogegen die Träger an ihrem anderen Ende mittels einer Spanneinrichtung verbunden sind.

    [0005] Mit der Erfindung wird eine an die jeweiligen Anforderungen leicht anpaßbare, frei verfahrbare Einheit geschaffen, die einfache Ausbildung hat und mit relativ geringen Kosten hergestellt werden kann. Der Hubwagen ermöglicht es, beliebige Fahrzeuge aufzunehmen und z.B. von einer Rampe od.dgl. in der Querrichtung auf die Eisenbahnwaggons zu versetzen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die antreibbaren Räder der Träger mittels einer gemeinsamen Antriebsein­richtung antreibbar, die auf einer Plattform eines der Träger abgestützt ist, wobei die Plattform sich zwischen zwei quer zur Längsrichtung des Hubwagens erstreckenden Führungen eines der Träger erstreckt, in welche Querbalken des anderen Trägers eingreifen.

    [0006] Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist jeder Träger in der Längsrichtung in Abschnitte unterteilt, die in der Trägerebene relativ zueinander verschwenkbar sind, und es sind zumindest die antreibbaren Räder der den ineinandergreifenden Trägerenden benachbar­ten Trägerabschnitte von einer endlosen Raupenkette od.dgl. umschlungen, wobei eine gemeinsame Antriebsein­richtung für zumindest eines der mit der Raupenkette od.dgl. in Eingriff stehenden Räder vorgesehen ist.

    [0007] Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht;

    Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Draufsicht; die Fig. 3 und 4 vergrößerte Schnitte nach den Linien 3-3 bzw. 4-4 in Fig. 2;

    Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung;

    Fig. 6 eine Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;

    Fig. 7 eine dritte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer schematischen Seitenansicht;

    Fig. 8 die Vorrichtung nach Fig. 7 in der Draufsicht;

    Fig. 9 einen vergrößerten Schnitt nach der Linie 9-9 in Fig. 8, und

    Fig. 10 eine Weiterbildung der dritten Ausführungs­form.



    [0008] Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte, von einer Rampe od.dgl. niveaugleich auf einen Eisenbahnwaggon verfahrbare Hubwagen für die Achse eines Fahrzeuges, insbesondere eines Lastwagens, weist zwei mit gegenseiti­gem Abstand angeordnete Längsträger 1 auf, die an ihrem hinteren Ende über Querführungen 2 des einen Trägers und Querbalken 2′ des anderen Trägers gabelartig ineinan­dergreifen. Die Längsträger 1 sind an ihrem vorderen Ende mittels einer Kupplungseinrichtung 3, z.B. mittels eines Spannschlosses, miteinander verspannbar. Im Bereich der ineinandergreifenden Trägerteile 2 und 2′ sind die Träger ferner mittels hydraulischer Arbeitszylinder 2˝ gegeneinander verstellbar, die auf einer Plattform 1′ eines der Träger angeordnet sind und am anderen Träger angreifen. Jeder Träger 1 ist ferner mit zwei Gruppen von Radpaaren 4 ausgestattet, die je über einen zugeordneten Kettentrieb 5, der mit einem allen Radpaaren eines Trägers zugeordneten Schneckengetriebe 5′ in Eingriff steht, von einem Antrieb 6 antreibbar, der auf der Plattform 1′ des Trägers 1 angeordnet ist. Der aus Fig. 4 ersichtliche Kettentrieb 5 ist mit einer Spanneinrichtung 5˝ zum Anpassen der Kettenlänge an den gegenseitigen Abstand der Längsträger 1 ausgestattet. Jeder Träger 1 trägt ferner im Bereich jeder Radpaargruppe an seinem vorderen und hinteren Ende je eine Mulde 7, die zum Abstützen des Rades R einer Lastwagenachse bestimmt ist.

    [0009] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, werden die Träger 1 nach dem Einfahren des Hubwagens zu beiden Seiten der anzuhebenden Achse mittels der Arbeitszylinder 2′ gegen­einander bewegt und es wird die Kupplungseinrichtung 3 so weit geschlossen, daß die einander gegenüberliegenden Mulden 7 im Bereich des Rades R in dessen unterer Hälfte angreifen. Um die Relativbewegung der Träger 1 zu verein­fachen, sind an den vorderen und hinteren Trägerenden hydraulisch aus- und einfahrbare Lenkrollen 6 vorgesehen, welche die Räder des Hubwagens vom Boden abheben. Die Anstell- bzw. Hubbewegung der Mulden 7 wird durch auf den Trägern 1 abgestützte Hydraulikzylinder 9 bewirkt, die von einer Pumpe 10 auf der Plattform 1′ beaufschlagt werden. Mit Hilfe der Mulden 7 wird das Radpaar der Achse so weit angehoben, daß die Räder Bodenfreiheit haben. Die allen Fahrzeugachsen zugeordneten Hubwagen werden sodann gleichzeitig von der Rampe auf den Eisenbahn­waggon verfahren, auf dessen Plattform die Wagenräder wieder abgesenkt und aufgesetzt werden.

    [0010] Zum Anheben bzw. Abstützen von Sattelauflagen von Lastfahrzeugen sind gemäß Fig. 5 bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung an den Trägern 1 des Hubwagens vertikale Arbeitszylinder 11 montiert, welche einen Rahmen 12 tragen, dessen teleskopartiger Querteil 12′ zum Abstützen der Sattelauflage dient.

    [0011] Die in Fig. 6 gezeigte Ausführungsform ist zum Anheben von zwei oder drei nebeneinanderliegenden Achsen eines Fahrzeuges bestimmt. Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Hubwagen ist zu diesem Zweck an seinen Außenseiten mit weiteren Mulden 7 versehen und mit Querführungen 2 bzw. Querbalken 2′, über die er mit weiteren Längsträgern 1 in Eingriff versetzbar ist, die wie die schon erläuterten Längsträger ausgebildet sind. Der Antrieb der Radpaare 4 der äußeren Längsträger erfolgt über zugeordnete Kettentriebe 5. Zur Verstellung der äußeren Längsträger 1 sind ebenfalls hydraulische Arbeitszylinder 2˝ od.dgl. vorgesehen, die in Fig. 6 aber nur für die mittleren Längsträger eingezeichnet sind. Die vorderen Enden aller Längsträger sind durch Kupplungseinrichtungen 3 miteinander verbunden.

    [0012] Bei der in den Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungs­form ist jeder Träger 1 in der Längsrichtung in drei Abschnitte 1a - 1c unterteilt, die in der Trägerlängsebene über Gelenke 1˝ gegeneinander verschwenkbar sind. Die endseitigen Trägerabschnitte 1a, lc sind je mit einer Gruppe von Rädern 4 ausgestattet, die von einer Raupen­kette 4′ od.dgl. umschlungen sind. Die den ineinander­greifenden Trägerenden zugekehrten Räder der Radgruppe des Abschnittes 1a sind von dem auf der Plattform 1′ des Trägers 1 angeordneten Antrieb 6 über die schematisch angedeuteten Kettentriebe 5, 5′ antreibbar.

    [0013] Wie Fig. 8 zeigt, sind jeweils die Mulden 7 der einander gegenüberliegenden Trägerabschnitte 1a und 1c über Spanneinrichtungen 13 miteinander verbunden, die aus einer durchgehenden Welle 14, Hydraulikzylindern 15 und Ver­hakungsmitteln 16 bestehen. Mit Hilfe der Wellen 14 werden die Verhakungsmittel 16 nach dem Instellungbringen der Mulden 7 zur Mitte bewegt, so daß sie sich verhaken. Anschließend werden mit Hilfe der Hydraulikzylinder 15 die Mulden 7 und die Räder R zusammengespannt.

    [0014] Die Anstell- bzw. Hubbewegung der Mulden 7 wird durch auf den Trägern 1 abgestützte Hydraulikzylinder 17 bewirkt, die von der Pumpe 10 auf der Plattform 1′ beaufschlagt werden (vgl. Fig. 9).

    [0015] Die in Fig. 10 gezeigte Ausführungsform ist zum Anheben von zwei oder drei nebeneinanderliegenden Achsen eines Fahrzeuges bestimmt. Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Hubwagen ist zu diesem Zweck an seinen Außenseiten mit weiteren Mulden 7 versehen und mit Querführungen 2 bzw. Querbalken 2′, über die er mit weiteren Längsträgern 1 in Eingriff versetzbar ist, die wie die schon erläuterten Längsträger ausgebildet sind. Der Antrieb der Raupenketten 4′ der äußeren Längsträger erfolgt über zugeordnete Kettentriebe 5. Zur Verstellung der äußeren Längsträger 1 sind ebenfalls hydraulische Arbeits­zylinder 2˝ od.dgl. vorgesehen, die in Fig. 10 aber nur für die mittleren Längsträger eingezeichnet sind. Die vorderen Enden aller Längsträger sind durch Kupplungseinrichtungen 3 miteinander verbunden.

    [0016] Es versteht sich, daß bei der Ausführungsform mit Raupenketten die in Fig. 5 gezeigte Konstruktion zum Abstützen von Sattelauflagen analog angewendet werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verladen von Fahrzeugen von einer Rampe od.dgl. auf Eisenbahnwaggons, bei welcher für jede Fahrzeugachse ein quer zum Eisenbahnwaggon verfahrbarer Hubwagen vorgesehen ist, der zwei mit gegenseitigem Abstand angeordnete, in der Hubwagenquerrichtung gegeneinander verstellbare Längsträger zur Aufnahme und zum Anheben der Räder der Fahrzeugachse aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Hubwagen als selbstfahrender Wagen ausgebildet ist und die Träger (1) der Hubwagen antreibbare Räder (4) aufweisen sowie einzeln gegen die Räder der Fahrzeugachse anstellbare Mulden (7) abstützen, wobei die Träger (1) an ihrem einen Ende gabelartig ineinandergreifen, wogegen die Träger an ihrem anderen Ende mittels einer Spanneinrichtung (3) verbunden sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die antreibbaren Räder (4) der Träger (1) mittels einer gemeinsamen Antriebseinrichtung (5, 6) antreibbar sind, die auf einer Plattform (1′) eines der Träger abgestützt ist, wobei die Plattform (1′) sich zwischen zwei quer zur Längsrichtung des Hubwagens erstreckenden Führun­gen (2) eines der Träger (1) erstreckt, in welche Querbalken (2′) des anderen Trägers eingreifen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß jeder Träger (1) in der Längsrichtung in Ab­schnitte (1a, 1b, 1c) unterteilt ist, die in der Träger­ebene relativ zueinander verschwenkbar sind, und daß zumindest die antreibbaren Räder (4) der den ineinander­greifenden Trägerenden benachbarten Trägerabschnitte (1a) von einer endlosen Raupenkette (4′) od.dgl. umschlungen sind, wobei eine gemeinsame Antriebseinrichtung (5, 5′, 6) für zumindest eines der mit der Raupenkette od.dgl. in Eingriff stehenden Räder vorgesehen ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß die endseitigen Trägerabschnitte (1a, 1c) im Bereich der Mulden (7) paarweise über Spanneinrichtungen (13) miteinander verbunden sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abstützen von Sattelauf­lagen von Lastwagen an einem Ende jedes Trägers (1) ein vertikaler Hubzylinder (11) montiert ist, der mit dem zugeordneten Hubzylinder des jeweils anderen Trägers einen die Träger überbrückenden Rahmen (12) zur Aufnahme der Sattelauflage abstützt.
     




    Zeichnung