[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungsanordnung mit einer mit einem Lampenkolben
versehenen Lichtquelle und mit einem der Lichtquelle zugeordneten Reflektor, wobei
auf wenigstens einem Teil der Außenfläche des Lampenkolbens ein aus mehreren Schichten
bestehendes Interferenzfilter aufgebracht ist, das eine hohe Durchlässigkeit für sichtbares
Licht und ein hohes Reflexionsvermögen für Infrarotlicht aufweist.
[0002] Es ist bekannt, Halogenglühlampen in verschiedenartigen optischen Systemen, wie beispielsweise
Studio- und Operationsleuchten, oder Tageslichtprojektoren für Folien, einzusetzen,
wobei stets ein möglichst geringer Infrarotlichtanteil in Strahlungsrichtung austreten
soll, um die Wärmestrahlung im Beleuchtungsfeld zu reduzieren. Dies geschieht in
der Regel durch Reflektoren, welche Infrarotlicht transmittieren und das sichtbare
Licht reflektieren und/oder durch Filter an den Lichtaustrittsöffnungen, welche den
Infrarotlichtanteil zum großen Teil absorbieren.
[0003] Aus der DE-OS 32 27 096 ist eine zylindrische Halogenglühlampe mit einer entlang
der Zylinderachse des Lampenkolbens geführten Glühwendel bekannt, deren Lampenkolben
auf seiner Außenseite mit einem als Interferenzfilter wirkenden Mehrschichtkörper
beschichtet ist, welcher die Infrarotanteile des in der Lampe erzeugten Lichtes auf
die Wendel reflektiert, während er die sichtbaren Anteile des erzeugten Lichtes transmittiert.
Das Interferenzfilter weist dabei Schichten mit alternierend hohem und niedrigem Brechungsindex
auf, wobei die Materialen dieser Schichten im wesentlichen aus Siliziumdioxid und
Tantalpentoxid bestehen. Durch eine ausreichend gute Justierung der Glühwendel entlang
der Symmetrieachse des Lampenkolbens wird die reflektierte Infrarotstrahlung zum
Teil von der Glühwendel absorbiert. Dadurch reduziert sich der Anteil der transmittierten
Infrarotstrahlung, wobei der Wirkungsgrad der Lampe verbessert wird.
[0004] Eine ähnliche Anordnung ist aus der US-PS 4,689,519 bekannt, nach der eine Glühlampe
im zylinderförmigen Mittelteil ihres langgestreckten Lampenkolbens mit einem Interferenzfilter
versehen ist, das die von der Wendel erzeugte Infrarot-Strahlung zur Reduzierung von
Wärmeverlusten in den Lampenkolben reflektiert; das Filter besteht aus alternierend
angeordneten Schichten mit einem niedrigen und einem hohen Brechnungsindex, wobei
Siliziumdioxid und Tantalpentoxid eingesetzt werden; die beiden Kolbenenden sind ohne
Tantalpentoxidbeschichtung, da eine Reflexion des Infrarotlichts auf die Wendel von
hier aus uneffektiv ist.
[0005] Weiterhin sind aus der DE-OS 15 89 095 Gasentladungslampen bekannt, deren Kolben
mit einem optischen Interferenzfilter aus mehreren Teilschichten mit unterschiedlichen
Brechungsindex versehen sind, um eine hitzebeständige Filteranordnung zur Erzeugung
von farbneutralem Licht herzustellen.
[0006] Eine weitere Anwendung von Interferenzfiltern ist aus dem DE-GM 18 09 322 bekannt,
in dem ein für Wärmestrahlen durchlässiger Kaltlichtspiegel beschrieben ist, dessen
Oberfläche mit einer Reihe von interferierenden Dielektrikumschichten aus abwechselnd
höher und niedrigbrechenden Substanzen bedeckt ist; als Schichtmaterialien werden
dabei Siliziumoxid und Titanoxid oder Tantaloxid eingesetzt.
[0007] Bei Halogenglühlampen kleinerer Abmessungen ist es nicht möglich, durch Reflexion
des Infrarotanteils an einem auf dem Kolben aufgebrachten Interferenzfilter das Infrarotlicht
in der Wendel zu absorbieren, da die Symmetrieachse der Wendel in der Regel nicht
mit der Symmetrieachse des Lampenkolbens zusammenfällt und in üblichen Ausführungsformen
(z.B. einseitig gesockelte Lampe) senkrecht darauf steht.
[0008] Falls trotzdem eine Beschichtung des Lampenkolbens mit einem Interferenzfilter erfolgen
würde, hätte dies eine Vielfachreflexion zur Folge, die jedoch infolge der Teildurchlässigkeit
der Interferenzschicht schließlich zu einer Transmission des Infrarotanteils führen
würde. Eine Reduzierung des Infrarotanteils wäre praktisch kaum zu erzielen.
[0009] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, durch geometrische Zuordnung von Lichtquelle
und Reflektor sowie durch teilweise Beschichtung der äußeren Kolbenfläche der Lichtquelle
eine möglichst einfache Infrarotlicht-Abschirmung des Beleuchtungsfeldes zu erzielen,
wobei Lampe und Reflektor trotz optimaler Wirksamkeit verhältnismäßig preisgünstig
sind.
[0010] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich um eine einseitig gesockelte
Halogenglühlampe, die so beschichtet ist, daß im Sockelbereich oder im Kuppelbereich
des Lampenkolbens bzw. in beiden Bereichen Infrarotstrahlung austritt.
[0012] Als vorteilhaft erweist sich der Wegfall von Filter und Filterhalterung, so daß sich
ein verhältnismäßig einfacher, auch ohne Fachpersonal zu wartender Aufbau ergibt.
Dies wikt sich insbesondere bei Operationsleuchten mit einer Vielzahl von einzelnen
Lichtquellen als vorteilhaft aus. Darüber hinaus wird die Ersatzteilbevorratung vereinfacht,
da keine separaten Infrarotstrahlung absorbierenden Filter mehr erforderlich sind.
[0013] Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung nachfolgend näher erläutert.
[0014] Figur 1a zeigt im Längsschnitt eine erfindungsgemäße Halogenglühlampe, während in
Figur 1b ein Längsschnitt durch eine Operationsleuchte dargestellt ist.
[0015] Gemäß Figur 1a weist die einseitig gesockelte Halogenglühlampe einen zylindersymmetrischen
Lampenkolben 1 auf, dessen Seitenwände 2 im Zylindermantelbereich mit einer Interferenzschicht
3 versehen sind. Die Interferenzschicht weist Schichten mit alterniered hohem und
niedrigem Brechungsindex auf, wobei die Infrarotanteile des in der Lampe erzeugten
Lichtes in das Innere des Lampenkolbens reflektiert werden. Als Interferenzschicht
kann dabei beispielsweise die aus der DE-OS 32 27 096 bekannte Beschichtung eingesetzt
werden; außerhalb des eigentlichen Zylindermantelbereiches, d.h. im Bereich der Kuppel
4 des Kolbens bzw. im Sockelbereich 5 ist der Kolben ohne Interferenzschicht und somit
für Infrarotlicht durchlässig. Die in der Lampe erzeugte bzw. über die Interferenzschicht
in den Kolben reflektierte Infrarotstrahlung tritt in einem definierten Raumwinkel
α entlang der Zylinderachse 6 des Lampenkolbens 1 aus. Der Raumwinkel α liegt im Bereich
von 20 bis 160°.
[0016] Gemäß Figur 1b gelangt das durch die Interferenzschicht 3 strahlende sichtbare Licht
teilweise direkt, teilweise über Umlenkspiegel 12 auf den Reflektor 7, von dem es
in das eigentliche Beleuchtungsfeld reflektiert wird; die Infrarotstrahlung tritt
dagegen durch den unbeschichteten Sockelbereich 5 des Lampenkolbens 1 aus; sie wird
über die im Reflektorsystem 11 befindliche Öffnung 8 bzw. den Infrarotlicht transmittierenden
Teil des Reflektorsystems 11 aus dem optischen System hinausgeführt und gelangt direkt
oder indirekt auf wärmeabsorbierende Körper, die zwecks besserer Übersicht in Figur
1b nicht dargestellt sind; bei indirekter Bestrahlung der wärmeabsorbierenden Körper
wird das Infrarot licht über Umlenkspiegel zu den wärmeabsorbierenden Körpern geleitet.
Es ist selbstverständlich auch möglich, dem Lampenkolben durch Drehung um 180° so
anzuordnen, daß der Bereich der Kuppel 4 des Lampenkolbens 1 der im Reflektorsystem
11 befindlichen Öffnung 8 bzw. dem Infrarotlicht transmittierenden Teil benachbart
ist.
[0017] Weiterhin ist auch der Einsatz von Lampenkolben möglich, die sowohl im Bereich der
Kuppel 4 als auch im Sockelbereich 5 für Infrarotlicht durchlässig sind; entsprechend
Figur 1b wird in einem solchen Fall der aus der Kuppel 4 austretende Infrarotlichtanteil
über Umlenkspiegel 12 entlang der Achse 6 des Lampenkolbens in die im Reflektorsystem
11 befindliche Öffnung 8 bzw. dem Infrarotlicht transmittierenden Teil des Reflektorsystems
geleitet.
[0018] Während des Betriebes treten in radialer Richtung (zur Zylinderachse 6) Strahlenbündel
sichtbaren Lichts mit maximaler Intensität aus, während in axialer Richtung Strahlenbündel
von Infrarotlicht mit maximaler Intensität austreten. Es erfolgt somit durch die erfindungsgemäße
Lampe eine räumliche Trennung der Austrittsrichtungen von sichtbarem Licht und Infrarotstrahlung.
[0019] Ist das die Lampe umgebende optische System so ausgelegt, daß lediglich die Wendel
der Lampe im Leuchtfeld abgebildet wird, so ist das Leuchtfeld nahezu frei von störender
Wärmestrahlung.
[0020] Das Ausführungsbeispiel ist zwar anhand einer Halogenglühlampe erläutert; es ist
jedoch auch möglich, anstelle der Halogenglühlampe eine Gasentladungslampe mit einem
Lampenkolben einzusetzen, dessen äußere Fläche mit einem Interferenzfilter versehen
ist, das die Entladungsstrecke der Lampe umschließt.
1. Beleuchtungsanordnung mit einer mit einem Lampenkolben versehenen Lichtquelle
und mit einem der Lichtquelle zugeordneten Reflektor, wobei auf wenigstens einem Teil
der Außenfläche des Lampenkolbens ein aus mehreren Schichten bestehendes Interferenzfilter
aufgebracht ist, das eine hohe Durchlässigkeit für sichtbares Licht und ein hohes
Reflexionsvermögen für Infrarotlicht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sie Teil
einer Operationsleuchte ist, daß der Lampenkolben (1) einen nur für sichtbares Licht
durchlässigen und einen für Infrarotstrahlen durchlässigen Bereich aufweist, daß der
für sichtbares Licht durchlässige Lampenkolbenbereich mit einem Interferenzfilter
(3) versehen und und daß der für die Infrarotstrahlen durchlässige Lampenkolbenbereich
(4, 5) solchen Bereichen des Reflektorsystems (11) benachbart ist, welche wenigstens
in diesen Bereichen Infrarotlicht absorbierend oder transmittierend ausgebildet sind.
2. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Interferenzfilter
aus mehreren Schichten mit alternierend hohen und niedrigen Brechungsindex besteht.
3. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Interferenzfilter
(3) hauptsächlich aus Siliziumdioxid- und Tantalpentoxidschichten besteht.
4. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lichtquelle eine einseitig gesockelte Halogenglühlampe dient, deren Lampenkolben
eine Glühwendel umhüllt, wobei die Glühwendel vom Interferenzfilter (3) umschlossen
ist.
5. Beleuchtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lichtquelle eine Entladungslampe dient, wobei die Entladungsstrecke vom Interferenzfilter
umschlossen ist.
6. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lampenkolben
wenigstens im Lichtaustrittsbereich axialsymmetrisch ausgebildet ist.
7. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Interferenzfilter
(3) auf einem wenigstens im Lichtaustrittsbereich zylindrisch ausgebildeten Lampenkolben
(1) in Form eines Zylindermantels aufgebracht ist.
8. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Interferenzfilter
auf einem wenigstens teilweise kugelförmig ausgebildeten Lampenkolben in Form einer
zylindrisch durchbohrten Kugelhülle aufgebracht ist.
9. Beleuchtungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Interferenzfilter
auf einem wenigstens teilweise ellipsoidförmigen Lampenkolben in Form einer zylindrisch
durchbohrten Ellipsoidhülle aufgebracht ist.
10. Beleuchtungsanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Infrarotlicht absorbierende oder transmittierende Bereich
des Reflektors von der Achse des Lampenkolbens geschnitten wird.