(19)
(11) EP 0 339 179 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89100606.6

(22) Anmeldetag:  14.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D06M 15/647, D06M 15/643
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 29.01.1988 DE 3802622

(71) Anmelder: Th. Goldschmidt AG
D-45127 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Schaefer, Dietmar, Dr.
    D-4300 Essen 14 (DE)
  • Nickel, Friedhelm
    D-2800 Bremen 44 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zubereitung zum Ausrüsten von Textilfasern oder aus Textilfasern bestehenden Produkten


    (57) Mittel zum Ausrüsten von Textilfasern oder aus Textilfasern bestehen­den Produkten, welches 0,5 bis 80 Gew.-% eines Gemisches modifizierter Organopolysiloxane A und B im Gewichtsverhältnis A : B von 10 : 1 bis 1 : 1 enthält, wobei das Organopolysiloxan A ein Polyethergruppen ent­haltendes lineares Siloxan mit mindestens 40 Dialkylsiloxyeinheiten ist, an welches mindestens 2 Polyethergruppen eines Molgewichtes von jeweils 600 bis 4000, die aus 40 bis 100 Mol-% Oxyethyleneinheiten, Rest auf 100 Mol-% Oxypropyleneinheiten bestehen, gebunden sind, und das Verhältnis der Zahl der Dialkylsiloxyeinheiten : Zahl der Poly­ethergruppen ≧ 8 ist, und das Organopolysiloxan B ein quaternäre Ammoniumgruppen enthaltendes lineares Siloxan mit mindestens 20 Dial­kylsiloxyeinheiten ist, an welches über Kohlenstoff mindestens 2 qua­ternäre Ammoniumgruppen gebunden sind, und das Verhältnis der Zahl der Dialkylsiloxyeinheiten Zahl der quaternären Ammoniumgruppen ≧ 10 ist.
    Das Mittel verbessert den Griff der ausgerüsteten Fasern oder Faser­produkte unter gleichzeitiger Hydrophilierung. Diese Griffverbesserung wird auch bei festgedrehten Open-End-Garnen erzielt. Die ausgerüsteten Fasern oder Faserprodukte können problemlos um- oder überfärbt werden. Sie besitzen gute antielektrostatische Eigenschaften.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Ausrüsten von Textilfasern oder aus Textilfasern bestehenden Produkten, wie Geweben, Gewirken oder Vliesen.

    [0002] Die Erfindung betrifft insbesondere ein Mittel zur hydrophilierenden weichmachenden Ausrüstung von Textilfasern oder aus Textilfasern be­stehenden Produkten auf der Basis von wäßrigen Zubereitungen silicium­organischer Verbindungen.

    [0003] Siliciumorganische Verbindungen werden in beachtlichem Umfang bei der Veredlung von Textilgarnen und Textilien verwendet. Dabei wirken die siliciumorganischen Verbindungen entsprechend ihrer jeweiligen Struk­tur und Modifizierung als Weichmacher, Antischaummittel, Hydrophobie­rungsmittel, Appreturmittel und als Mittel zur Verbesserung des Griffs. Infolge der Möglichkeit, Organosiloxane mit funktionellen or­ganischen Gruppen zu modifizieren, lassen sich die Silicone dem jewei­ligen Verwendungszweck anpassen.

    [0004] Über die Einsatzmöglichkeiten von Dimethylpolysiloxanen und mit ande­ren organischen Gruppen modifizierten Polysiloxanen gibt es eine um­fangreiche Patentliteratur. Stellvertretend für die Literatur wird auf eine Übersichtsarbeit in der Zeitschrift "Textilveredlung" 20 (1985) 8 bis 12, hingewiesen.

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel zum Aus­rüsten von Textilfasern oder aus Textilfasern bestehenden Produkten zu finden, welche in der Lage sind, den Griff der ausgerüsteten Fasern oder Faserprodukte unter gleichzeitiger Hydrophilierung zu verbessern. Die Griffverbesserung soll auch bei festgedrehten Open-End-Garnen er­zielt werden. Hierzu ist es wichtig, daß die Mittel das textile Ma­terial gut benetzen und in den Faserverband penetrieren, wobei die Be­netzung und Penetration auch beim Ausrüsten von hydrophobem Textilma­terial gewährleistet werden soll. Die Produkte sollen den Textilmate­rialien neben dem guten Griff insbesondere eine gute Hydrophilie ver­mitteln, um zu gewährleisten, daß die ausgerüsteten Textilfasern oder Textilien problemlos um- oder überfärbt werden können und ferner gute antielektrostatische Eigenschaften besitzen.

    [0006] Eine weitere Forderung an die gewünschten Ausrüstungsmittel besteht darin, daß sie in Form der wäßrigen Zubereitung hohe Badstabilität aufweisen, d.h. sich auch bei längerer Lagerung und bei der Anwendung, insbesondere bei einer Verdünnung, nicht entmischen und mit anderen üblichen Ausrüstungshilfsmitteln verträglich sind.

    [0007] Diese gewünschte Eigenschaftskombination wurde überraschend bei einem Mittel gefunden, welches erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß es 0,5 bis 80 Gew.-% eines Gemisches modifizierter Organopolysil­oxane A und B im Gewichtsverhältnis A : B von 10 : 1 bis 1 : 1 ent­hält, wobei das Organopolysiloxan A ein Polyethergruppen enthaltendes lineares Siloxan mit mindestens 40 Dialkylsiloxyeinheiten ist, an wel­ches mindestens 2 Polyethergruppen eines Molgewichtes von jeweils 600 bis 4000, die aus 40 bis 100 Mol-% Oxyethyleneinheiten, Rest auf 100 Mol-% Oxypropyleneinheiten bestehen, gebunden sind, und das Ver­hältnis der Zahl der Dialkylsiloxyeinheiten : Zahl der Polyethergrup­pen ≧ 8 ist, und das Organopolysiloxan B ein quaternäre Ammonium­gruppen enthaltendes lineares Siloxan mit mindestens 20 Dialkylsiloxy­einheiten ist, an welches über Kohlenstoff mindestens 2 quaternäre Ammoniumgruppen gebunden sind, und das Verhältnis der Zahl der Dial­kylsiloxyeinheiten : Zahl der quaternären Ammoniumgruppen ≧ 10 ist.

    [0008] Vorzugsweise besteht das Mittel aus
    0,5 bis 80 Gew.-% des Organopolysiloxangemisches A, B und
    20 bis 99,5 Gew.-% Wasser und/oder einem wassermischbaren organi­schen Lösungsmittel.

    [0009] Polyethergruppen enthaltende lineare Polysiloxane sind seit langem be­kannt und werden auch für Zwecke der Textilveredlung, zur Verbesserung des Griffs und als Netzmittel verwendet. Aus dem Stand der Technik sind auch siliciumorganische Verbindungen mit quaternären Ammonium­gruppen bekannt, welche insbesondere zur Verringerung der statischen Aufladung von Textilien eingesetzt werden.

    [0010] Es hat sich jedoch in unerwarteter Weise gezeigt, daß die Gemische der oben definierten Organopolysiloxane A (Polyethergruppen enthaltende lineare Siloxane) und Organopolysiloxane B (quaternäre Ammoniumgruppen enthaltende lineare Siloxane) Eigenschaften aufweisen, die in diesem Maße bei den beiden Komponenten A und B jeweils für sich genommen nicht gefunden werden können. Dieser synergistische Effekt war auch unter Berücksichtigung des Standes der Technik nicht zu erwarten.

    [0011] Wie in den Beispielen näher belegt, besteht der synergistische Effekt des erfindungsgemäßen Mittels in einer erheblichen Verbesserung des Griffes, welche auch nach mehreren Feinwäschen weitgehend erhalten bleibt. In besonders überraschender Weise wird die Vernähbarkeit der behandelten Textilien verbessert. Dies zeigt sich in einer erheblichen Reduzierung der Nadeleinstichkraft. Die Zahl der Maschensprengschäden beim Vernähen wird verringert. Der Durchgangswiderstand als Maß für die elektrostatische Ausrüstung wird verbessert. Die mit dem erfin­dungsgemäßen Mittel ausgerüsteten Textilprodukte sind frei von Flek­ken. Bei der Behandlung im Färbeapparat findet ein vollständiger Bad­auszug statt.

    [0012] Die erfindungsgemäßen Mittel können weitere Präparationsmittel in je­weils wirksamer Menge zusätzlich enthalten. Beispiele solcher üblichen Präparationsmittel sind Knitterfreiharze mit den dazu notwendigen sauren Katalysatoren, optische Aufheller, Füllmittel.

    [0013] Die modifizierten Organopolysiloxane A und B lassen sich ohne Zusatz systemfremder Emulgatoren in Wasser verteilen, wobei klare bis schwach trübe, kolloidale Lösungen entstehen. Diese wäßrigen Zubereitungen sind unabhängig von der Konzentration, d.h. sie sind in Form von Stammlösungen oder in Form von für die Anwendung verdünnten Lösungen stabil und entmischen sich auch bei längerer Lagerung nicht.

    [0014] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das erfindungsgemäße Mittel als Organopolysiloxan A ein Polymeres der allgemeinen durchschnittlichen Formel

    wobei
    R¹ im Molekül gleich oder verschieden ist und einen Methyl- oder R²-Rest bedeutet,
    R² die Gruppe -(CH₂)₃O(C₂H₄O)x(C₃H₆O)yR⁴ ist,
    R⁴ = Wasserstoff-, Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder Acylrest,
    x = 10 bis 50 und
    y = 0 bis 40 ist,
    mit der Maßgabe, daß das mittlere Molekulargewicht der Gruppen R² 600 bis 4000 beträgt,
    R³ im Molekül gleich oder verschieden ist und einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen bedeutet, wobei aber mindestens 90 Mol-% der Reste R³ Methylreste sein müssen,
    n einen Wert von 40 bis 200,
    m einen Wert von 0 bis 20 hat, mit der Maßgabe, daß, wenn m = 0 ist,
    R¹ = R² ist, und, wenn m > 0 ist, der Quotient n : m ≧ 8 ist.

    [0015] Organopolysiloxane dieser Struktur sind aus dem Stand der Technik be­kannt. Ihre Herstellung kann dadurch erfolgen, daß man den Polyoxyal­kylenether des Allylalkohols an das entsprechende Wasserstoffsiloxan in Gegenwart von Katalysatoren, insbesondere Platinkatalysatoren, an­ lagert. Falls bis zu 10 Mol-% der Reste R³ längerkettige Alkylreste sein sollen, können diese durch Anlagerung eines entsprechenden Ole­fins an SiH-Gruppen des Wasserstoffsiloxans eingeführt werden. Die Herstellung solcher Verbindungen ist z.B. in der EU-OS 0 125 779 be­schrieben.

    [0016] Als Organopolysiloxan B enthält das erfindungsgemäße Mittel vorzugs­weise ein Polymeres der allgemeinen durchschnittlichen Formel

    wobei
    R³ wie oben definiert ist,
    R⁵ im Molekül gleich oder verschieden ist und einen Methyl- oder R⁶-Rest bedeutet,

    R⁷ = zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest, dessen Kohlenstoffkette durch ein Sauerstoffatom unterbrochen sein kann,
    R⁸, R⁹, R¹⁰ = im Molekül und der Gruppe gleich oder verschie­den, Alkylreste mit jeweils 1 bis 18 C-Atomen, wobei einer der Reste R⁸, R⁹, R¹⁰ je Gruppe der Rest
    -(CH₂)₃NHCOR¹¹, R¹¹ = Alkylrest mit 7 bis 17 C-Ato­men, sein kann,
    X = ein beliebiges einwertiges Anion,
    o einen Wert von 20 bis 200,
    p einen Wert von 0 bis 20 hat, mit der Maßgabe, daß, wenn p = 0 ist, R⁵ = R⁶ ist, und, wenn p > 0 ist, der Quotient o : p ≧ 10 ist.

    [0017] Beispiele für den Rest R⁷ sind



    [0018] Verbindungen dieser Art und ihre Herstellung sind in der DE-OS .. .. ... (Patentanmeldung P 37 19 086.5-44) und der US-PS 3 389 160 beschrieben. Dabei kann die Herstellung in der Weise erfol­gen, daß man ein entsprechendes Epoxidgruppen aufweisendes Organopoly­siloxan mit tertiären Aminen in solchen Mengenverhältnissen umsetzt, daß jeder Epoxidgruppe mindestens eine tertiäre Aminogruppe entspricht und man die Umsetzung in Gegenwart eines Säureäquivalentes, bezogen auf zu quaternierendes Stickstoffatom, bei erhöhten Temperaturen durchführt.

    [0019] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsge­mäße Mittel als Organopolysiloxan B ein Polymeres mit gegebenenfalls im wesentlichen sich wiederholenden Einheiten der allgemeinen durch­schnittlichen Formel

    wobei
    R⁷, X wie oben definiert sind,
    R¹² ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 2 C-Atomen, der eine Hydroxylgruppe aufweisen und dessen Koh­lenstoffkette durch ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom unter­brochen sein kann, ist,
    q einen Wert von 20 bis 200 hat und
    s ≧ 1 ist.

    [0020] Beispiele für den Substituenten R¹² sind



    [0021] Verbindungen dieser Art sind in der DE-OS .. .. ... (Patentanmeldung P 37 05 121.0-44) beschrieben. Entsprechend dem dort näher erläuterten Herstellungsverfahren werden zunächst α,ω-Wasserstoffpolysiloxane mit, bezogen auf SiH-Gruppen, äquimolaren Mengen eines Epoxids, welches endständig eine olefinische Bindung hat, in Gegenwart eines Hydrosily­lierungskatalysators in an sich bekannter Weise umgesetzt, wonach das so erhaltene Reaktionsprodukt mit einem ditertiären Amin in Gegenwart von 2 Moläquivalenten Säure, bezogen auf Diamin, bei erhöhten Tempera­turen in solchen Mengen umgesetzt wird, daß jeder Epoxidgruppe eine tertiäre Aminogruppe entspricht.

    [0022] Beispiele erfindungsgemäß einsetzbarer Siloxane:

    A 1 R¹ = R³ = CH₃ ;
    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)₃₀-H ;
    n = 50, m = 5

    A 2 R¹ = R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)₂₀-(C₃H₆O)₅-H ;
    R³ = CH₃ ;
    n = 150, m = 10

    A 3 R¹ = CH₃ ;
    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)₃₅-H ;
    R³ = 5 Mol-% C₁₆H₃₃ und 95 Mol-% CH₃ ;
    n = 125, m = 15

    A 4 R¹ = R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)₂₀-(C₃H₆O)₂-CH₃ ;
    R³ = CH₃ ;
    n = 55, m = 0

    A 5 R¹ = R³ = CH₃ ;

    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)₄₀-

    -CH₃ ;
    n = 200, m = 10








    Beispiele erfindungsgemäßer Mittel (Angaben in Gew.-%):



    [0023] 

    1. 20 % Siloxan A 1
    5 % Siloxan B 3
    30 % 1,2-Propylenglykol
    45 % Wasser

    2. 10 % Siloxan A 1
    10 % Siloxan A 4
    10 % Siloxan B 1
    70 % Wasser

    3. 60 % Siloxan A 4
    6 % Siloxan B 2
    34 % 1,2-Propylenglykol

    4. 5 % Siloxan A 2
    5 % Siloxan B 5
    90 % Wasser

    5. 20 % Siloxan A 5
    10 % Siloxan B 4
    5 % Siloxan B 6
    30 % i-Propanol
    35 % Wasser

    6. 2 % Siloxan A 3
    2 % Siloxan B 6
    96 % Wasser

    7. 10 % Siloxan A 4
    5 % Siloxan B 7
    85 % Wasser



    [0024] In den folgenden Beispielen werden die Eigenschaften von Mitteln, wel­che nur das Organopolysiloxan A enthalten, mit erfindungsgemäßen Mit­teln, welche die Organopolysiloxane A und B gemeinsam enthalten, ver­glichen und der synergistische Effekt nachgewiesen. Die wäßrigen Zu­bereitungen werden dabei durch einfaches, scherkraftreiches Einarbei­ten von Wasser in die modifizierten Organpolysiloxane A bzw. A und B erhalten.

    Beispiel 1


    (nicht erfindungsgemäß)



    [0025] Die Zubereitung 1 besteht aus einer 30 gew.-%igen wäßrigen Lösung des Organopolysiloxans A, wobei die Reste und Indices in der allgemeinen Formel I folgende Bedeutung haben:
    n = 20,
    m = 5,
    R¹ = -CH₃,
    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-H ,
    x = 11,
    y = 3,
    R³ = -CH₃.

    Beispiel 2


    (nicht erfindungsgemäß)



    [0026] Die Zubereitung 2 besteht aus einer 30 gew.-%igen wäßrigen Lösung des Organopolysiloxans A, wobei die Reste und Indices in der allgemeinen Formel 1 folgende Bedeutung haben:
    n = 75,
    m = 5,
    R¹ = -CH₃,
    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-H,
    x = 20,
    y = 5,
    R³ = -CH₃.

    Beispiel 3


    (erfindungsgemäß)



    [0027] Die Zubereitung 3 besteht aus einer 30 gew.-%igen wäßrigen Lösung eines Gemisches der Organopolysiloxane A und B im Gewichtsverhältnis von 4 : 1, wobei in der allgemeinen Formel I des Polymers A die Reste und Indices
    n = 75,
    m = 5,
    R¹ = -CH₃,
    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-H ,
    x = 20,
    y = 5,
    R³ = -CH₃ bedeuten
    und in der allgemeinen Formel II des Polymers B die Reste und Indices
    R³ = -CH₃,
    o = 80,
    p = 5,
    R⁵ = -CH₃,

    R⁶ = -(CH₂)₃-O-CH₂-

    -CH₂-N (CH₃)₃ . Cl bedeuten.

    Beispiel 4


    (erfindungsgemäß)



    [0028] Die Zubereitung 4 besteht aus einer 30 gew.-%igen wäßrigen Lösung eines Gemisches der Organopolysiloxane A und B im Gewichtsverhältnis von 6 : 1, wobei in der allgemeinen Formel I des Polymers A die Reste und Indices
    n = 75,
    m = 5,
    R¹ = -CH₃,
    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-H ,
    x = 20,
    y = 5,
    R³ = -CH₃ bedeuten
    und in der allgemeinen Formel II des Polymers B die Reste und Indices
    R³ = -CH₃,
    o = 30,
    p = 0,
    R⁵ = R⁶,

    bedeuten.

    Beispiel 5


    (erfindungsgemäß)



    [0029] Die Zubereitung 5 besteht aus einer 30 gew.-%igen wäßrigen Lösung eines Gemisches der Organopolysiloxane A und B im Gewichtsverhältnis von 2 : 1, wobei in der allgemeinen Formel I des Polymers A die Reste und Indices
    n = 90,
    m = 6,
    R¹ = -CH₃,
    R² = -(CH₂)₃-O-(C₂H₄O)x-(C₃H₆O)y-H ,
    x = 30,
    y = 0,
    R³ = -CH₃ bedeuten
    und in der allgemeinen Formel III des Polymers B die Reste und Indices
    R⁷ = -(CH₂)₃-O-CH₂-

    -CH₂-,

    q = 25,
    s > 1,
    R¹² = -(CH₂)₆- ,
    X = H₃C-COO bedeuten.

    Beispiel 6


    (nicht erfindungsgemäß)



    [0030] Die Zubereitung 6 besteht aus einer wäßrigen Emulsion mit einem Gehalt von 15 Gew.-% eines Dimethylpolysiloxans mit einer Viskosität von 10 000 mm²⁻¹ . s und 15 Gew.-% eines organischen Weichmachers auf der Basis einer quaternären Imidazoliniumverbindung mit zwei längeren aliphatischen Alkylresten mit jeweils 18 C-Atomen.

    Anwendungstechnische Prüfung der Zubereitungen 1 bis 6



    [0031] Ein Baumwoll/Polyester-Gewirke (35/65) aus Open-End-gesponnenen Garnen wird nach dem Färben in einem Düsenfärbeapparat mit jeweils 2 Gew.-%, bezogen auf das Warengewicht, der Zubereitungen 1 bis 6 bei einem Flottenverhältnis von 1 : 10, einem pH-Wert von 6 ± 0,5 und einer Temperatur von 45°C 20 Minuten lang behandelt.

    [0032] Nach dem Trocknen unter praxisüblichen Bedingungen wird der Artikel konditioniert und textiltechnisch geprüft. Die erzielten Resultate sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.






    Ansprüche

    1. Mittel zum Ausrüsten von Textilfasern oder aus Textilfasern beste­henden Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5 bis 80 Gew.-% eines Gemisches modifizierter Organopolysiloxane A und B im Ge­wichtsverhältnis A : B von 10 : 1 bis 1 : 1 enthält, wobei das 0r­ganopolysiloxan A ein Polyethergruppen enthaltendes lineares Sil­oxan mit mindestens 40 Dialkylsiloxyeinheiten ist, an welches min­destens 2 Polyethergruppen eines Molgewichtes von jeweils 600 bis 4000, die aus 40 bis 100 Mol-% Oxyethyleneinheiten, Rest auf 100 Mol-% Oxypropyleneinheiten bestehen, gebunden sind, und das Verhältnis der Zahl der Dialkylsiloxyeinheiten : Zahl der Poly­ethergruppen ≧ 8 ist, und das Organopolysiloxan B ein quater­näre Ammoniumgruppen enthaltendes lineares Siloxan mit mindestens 20 Dialkylsiloxyeinheiten ist, an welches über Kohlenstoff minde­stens 2 quaternäre Ammoniumgruppen gebunden sind, und das Verhält­nis der Zahl der Dialkylsiloxyeinheiten : Zahl der quaternären Ammoniumgruppen ≧ 10 ist.
     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
    0,5 bis 80 Gew.-% des Organopolysiloxangemisches A, B und
    20 bis 99,5 Gew.-% Wasser und/oder einem wassermischbaren orga­nischen Lösungsmittel besteht.
     
    3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es weitere üb­liche Präparationsmittel in jeweils wirksamer Menge enthält.
     
    4. Mittel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß es als Organopolysiloxan A ein Polymeres der allgemeinen durchschnittlichen Formel

    enthält, wobei
    R¹ im Molekül gleich oder verschieden ist und einen Methyl- oder R²-Rest bedeutet,
    R² die Gruppe -(CH₂)₃O(C₂H₄O)x(C₃H₆O)yR⁴ ist,
    R⁴ = Wasserstoff-, Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen oder Acyl­rest,
    x = 10 bis 50 und
    y = 0 bis 40 ist,
    mit der Maßgabe, daß das mittlere Molekulargewicht der Gruppen R² 600 bis 4000 beträgt,
    R³ im Molekül gleich oder verschieden ist und einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen bedeutet, wobei aber mindestens 90 Mol-% der Reste R³ Methylreste sein müssen,
    n einen Wert von 40 bis 200,
    m einen Wert von 0 bis 20 hat, mit der Maßgabe, daß, wenn m = 0 ist, R¹ = R² ist, und, wenn m > 0 ist, der Quotient n : m ≧ 8 ist.
     
    5. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Organopolysiloxan B ein Polymeres der allgemeinen durchschnittlichen Formel

    enthält, wobei
    R³ wie oben definiert ist,
    R⁵ im Molekül gleich oder verschieden ist und einen Methyl- oder R⁶-Rest bedeutet,

    R⁷ = zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest, dessen Kohlenstoff­kette durch ein Sauerstoffatom unterbrochen sein kann,
    R⁸, R⁹, R¹⁰ = im Molekül und der Gruppe gleich oder ver­schieden, Alkylreste mit jeweils 1 bis 18 C-Atomen, wobei einer der Reste R⁸, R⁹, R¹⁰ je Gruppe der Rest -(CH₂)₃NHCOR¹¹, R¹¹ = Alkylrest mit 7 bis 17 C-Atomen, sein kann,
    X = ein beliebiges einwertiges Anion,
    o einen Wert von 20 bis 200,
    p einen Wert von 0 bis 20 hat, mit der Maßgabe, daß, wenn p = 0 ist, R⁵ - R⁶ ist, und, wenn p > 0 ist, der Quotient o : p ≧ 10 ist.
     
    6. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Organopolysiloxan B ein Polymeres mit gegebenenfalls im wesentlichen sich wiederholenden Einheiten der allgemeinen durchschnittlichen Formel

    enthält, wobei
    R⁷, X⊖ wie oben definiert sind,
    R¹² ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 2 C-Atomen, der eine Hydroxylgruppe aufweisen und dessen Kohlenstoffkette durch ein Sauerstoff- oder Stickstoffatom unterbrochen sein kann, ist,
    q einen Wert von 20 bis 200 hat und
    s ≧ 1 ist.