[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Seitenzwickmaschine, bei welcher der Zwickrand
im Seitenbereich des auf einen auf einem Leistenträger ortsfest angeordneten Leisten
aufgezogenen, vorzugsweise bereits spitzengezwickten Schuhschaftes nacheinander auf
die auf dem vorzugsweise nach oben gekehrten Leistenboden angeordnete Brandsohle umgelegt,
dann mittels einer rotierend angetriebenen Andrückschnecke in Richtung der Leistenlängsachse
gezogen und dann mittels Tackseinschlageinrichtung auf der Brandsohle festgelegt
wird, wobei die Einrichtung zum Umlegen des Zwickrandes die Andrückschnecke und die
Tackseinschlageinrichtung in geringem Abstand hintereinander und vorzugsweise gemeinsam
als Seitenzwickeinrichtung längs der Leistenrandkontur unter Andrücken mit elastischer
Kraft an die Brandsohle bewegbar sind.
[0002] Eine derartige Seitenzwickmaschine ist beispielsweise aus der DE-PS 34 38 297 bekannt.
Um das Zwickergebnis zur verbessern, hat man versucht, die Seitenzwickeinrichtung
durch eine Rolle bzw. einen Finger zu ergänzen, welcher bzw. welche infolge ihrer
bzw. seiner Schrägstellung in Bezug auf die Bewegungsrichtung der Seitenzwickeinrichtung
längs des Leistenrandes den Zwickrand auf die Brandsohle drücken soll. Der Zug, welcher
hierbei auf den Zwickrand ausgeübt wird, ist jedoch äußerst gering oder gar nicht
vorhanden. Man hat deswegen beispielsweise gemäß EP 0 247 831 A2 versucht, diesen
Mangel dadurch zu beseitigen, daß der Andrückschnecke ein nicht zu drehender Andrückfinger
vorgeordnet wurde, jedoch ebenfalls mit unbefriedigendem Ergebnis.
[0003] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Seitenzwickmaschine
der eingangs genannten Art bei möglichst geringem Konstruktionsaufwand so zu verändern,
daß ein besseres Zwickergebnis erzielt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Einrichtung
zum Umlegen des Zwickrandes ein über Umlenkrollen geführtes, in im wesentlichen quer
zum Leisten liegende Bandrichtung kontinuierlich antriebbares, endloses Überschiebeband
aufweist. Dadurch wird der Randbereich des Schuhschaftes und insbesondere der Zwickrand
mit einem zusätzlichen Zug beaufschlagt, welcher dadurch die Zug- und Andrückarbeit
der Andrückschnecke unterstützt. Die Zugzone am Zwickrand wird von der Andrückschnecke
über den gesamten Bereich des Überschiebebandes schonend verteilt, wodurch überraschenderweise
ein wesentlich saubereres Zwickergebnis und letztlich eine bessere Paßform des gezwickten
Schuhes erzielbar ist. Eine Einrichtung zum Umlegen des Zwickrandes, welche ein Überschiebeband
enthält, ist schon vor dem Prioritätstag der EP 0 247 831 A2 gemäß DE 35 27 538 C1
bekannt gewesen. Die dort offenbarte Seitenzwickmaschine weist jedoch neben einer
Tackseinschlageinrichtung lediglich ein solches Überschiebeband auf, jedoch keine
Andrückschnecke. Hieraus ergibt sich, daß das überraschend günstige Zwickergebnis,
welches mit der erfindungsgemäßen Seitenzwickmaschine erreicht wird, auf die bisher
nicht bekannte kombinatorische Wirkung von Überschiebeband und Andrückschnecke zurückzuführen
ist.
[0005] In Weiterbildung des Erfindungsgedankens drückt das Überschiebeband in seiner Arbeitsstellung
den Schuhschaft über die gesamte Breite des Überschiebebandes im Übergangsbereich
zwischen Leistenseite und Leistenboden an den Leisten an.
[0006] Ein besonders günstiges Überschiebeverhalten des Überschiebebandes wird dann erzielt,
wenn sich in Arbeitsstellung des Überschiebebandes eine Umlenkrolle oberhalb des nach
oben gekehrten Leistenbodens und eine andere Umlenkrolle seitlich des Leistens befindet.
Der Bereich des Überschiebebandes, welcher sich jeweils zwischen den beiden Umlenkrollen
befindet, übernimmt dann mit elastischer Kraft das Andrücken und Umlegen des oberen
Schuhschaftbereiches mit dem Zwickrand und der Ausübung des erforderlichen Zuges auf
das Schaftmaterial.
[0007] Zur konstruktiven Vereinfachung der Maschine trägt bei, wenn das Überschiebeband
von demselben Motor angetrieben wird, wie die Andrückschnecke.
[0008] Aus dem gleichen Grund wird vorzugsweise die aus Umlegeeinrichtung, Andrückschnecke
und Tackseinschlageinrichtung bestehende Seitenzwickeinrichtung von einem Lager getragen,
welches im wesentlichen quer zum Leisten verstellbar und auf einem Lagerbock angeordnet
ist, welcher seinerseits im wesentlichen längs des Leistens verstellbar ist. Hierdurch
kann die Seitenzwickeinrichtung in der gewünschten Weise der Leistenrandkontur beim
Abwickeln des Zwickvorganges gesteuert folgen.
[0009] Es ist ferner von Vorteil, wenn die Seitenzwickeinrichtung am freien Ende eines Hebels
angeordnet ist, welcher an dem Lager um eine im wesentlichen parallel zur Ebene des
Leistenbodens angeordnete Achse schwenkbar angelenkt ist. Dies dient im wesentlichen
dem Ausgleich der unterschiedlichen Sprengung des Leistenbodens.
[0010] Ferner wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß das Überschiebeband an einem Tragegestell
gehalten ist, welches für sich über einen Motor quer zum Leisten verstellbar ist.
Der Motor ist dabei vorzugsweise als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildet, so daß
das Überschiebeband mit der jeweils erforderlichen und einer ggf. veränderbaren Zugspannung
im Bereich des Zwickrandes an den Schuhschaft angedrückt werden kann.
[0011] Das Überschiebeband verläuft vorzugsweise über ein Antriebsrad, welches auf der
Abriebswelle eines Schneckengetriebes sitzt, welches von einem Rad des Andrückschneckenantriebes
antriebbar ist. Dies führt zu einer besonders einfachen Konstruktiven Lösung bei
Verwendung eines einzigen Motors für den Antrieb der Andrückschnecke und des Andrückbandes,
obgleich die jeweiligen Antriebsrichtungen senkrecht zueinander stehen.
[0012] Die Einrichtung zum Umlegen des Zwickrandes kann ferner ein Lager aufweisen, welches
an einem Lagerkörper angeordnet ist, welcher auch den Schneckenlagerkörper trägt.
Hierdurch werden auf konstruktive einfache Weise die Voraussetzungen für ein gemeinsames
Positionieren von Umlegeeinrichtung und Andrückschnecke geschaffen.
[0013] Der genannte Lagerkörper kann dabei um eine im wesentlichen parallel zur Leistenlängsachse
angeordnete Achse schwenkbar und in der jeweiligen Winkellage feststellbar sein, um
eine Anpassung an die Wölbung bzw. Abschrägung im Armbereich des Leistenbodens vornehmen
zu können.
[0014] Die erfindungsgemäße Seitenzwickmaschine kann, wie diejenige nach der DE 34 38 297
C2, auch einen Abtaster für die Leistenrandkontur in unmittelbarer Nachbarschaft
zur Andrückschnecke aufweisen. Dieser Abtaster dient unter Zusammenwirken mit einem
Wegmesser zur genauen Bewegungssteuerung der Seitenzwickeinrichtung längs der Leistenrandkontur.
Erfindungsgemäß soll der Abtaster von dem Schneckenlagerkörper getragen werden, so
daß die Positionierung der Seitenzwickeinrichtung zuverlässig unter Berücksichtigung
der jeweiligen Position der Andrückschnecke vollzogen wird.
[0015] Für die gemeinsame Bewegung sämtlicher Teile der Seitenzwickeinrichtung ist es ferner
von Vorteil, wenn die Tackseinschlageinrichtung ebenfalls an dem Schneckenlagerkörper
gehalten ist.
[0016] Vorzugsweise ist dabei die Tackseinschlageinrichtung um eine im wesentlichen parallel
zur Leistenlängsachse angeordnete Achse relativ zu dem Schneckenlagerkörper schwenkbar
gehalten, so daß die Tackseinschlageinrichtung in Arbeitsposition gebracht und aus
dieser weggeschwenkt werden kann.
[0017] Gemäß einem weiteren Erfindungsmerkmal wird vorgeschlagen, daß der Schneckenlagerkörper
um eine zur Andrückschnecke konzentrische Achse des Lagerkörpers zusammen mit der
Tackseinschlageinrichtung von einem Motor schwenkbar ist. Hierdurch kann die Tackseinschlageinrichtung
an die Sprengung des jeweiligen Leistenbodens leicht angepaßt werden, ohne daß die
Andrückschnecke ihre Funktion einbüßt.
[0018] Besonders günstige Zwickergebnisse erreicht man, wenn das Überschiebeband und die
Andrückschnecke in konstantem Verhältnis von vorzugsweise etwa 0,1 mm/sec pro U/min
zueinander angetrieben werden.
[0019] Dabei kann die Antriebsgeschwindigkeit des Überschiebebandes vorzugsweise zwischen
etwa 50 und 120 mm/sec und die der Andrückschnecke zwischen etwa 500 und 1200 U/min
liegen.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei einer Antriebsgeschwindigkeit des Überschiebebandes
von etwa 100 mm/sec die Andrückschnecke mit etwa 1000 U/min angetrieben wird oder
wenn bei einer Antriebsgeschwindigkeit des Überschiebebandes von etwa 60 mm/sec die
Andrückschnecke mit etwa 600 U/min angetrieben wird.
[0021] Bevorzugt hat das bei der Erfindung einzusetzender Überschiebeband eine Breite von
etwa 10 mm, während die Andrückschnecke einen wirksamen Durchmesser von etwa 10 mm
hat.
[0022] Der weiteren Verbesserung des Zwickergebnisses dient es, wenn der Abstand vom vorderen
Rand des Überschiebebandes zur Tacksaustrageöffnung der Tackseinschlageinrichtung
zwischen etwa 30 und 40 mm beträgt und nicht wesentlich größer ist.
[0023] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0024] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer die Erfindung aufweisenden Seitenzwickmaschine im
Bereich der Seitenzwickeinrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht mit Teilschnitt der erfindungsgemäß einzusetzenden Überschiebebandeinrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt mit Ansicht entlang der Linie I-I von Fig. 1,
Fig. 4 eine Ansicht der Andrückschneckeneinrichtung und Tackseinschlageinrichtung
in Schuhlängsrichtung gesehen, und
Fig. 5 eine Teilansicht der Seitenzwickeinrichtung in Richtung des Pfeiles II von
Fig. 4 gesehen.
[0025] Bei der in der Fig. 1 dargestellten Seitenzwickmaschine sitzt der Leisten 1 mit dem
Leistenboden 51 nach oben auf einem Leistenträger 2. Eine aus Umlegeeinrichtung 52,
Andrückschnecke 17 und Tackseinschlageinrichtung 44 bestehende Seitenzwickeinrichtung
3 ist sowohl links als auch rechts des Leistens 1 angeordnet, was jedoch aus den Zeichnungen
nicht erkennbar ist. Dewegen werden nachfolgend die Einzelheiten der Seitenzwickeinrichtung
3 und ihrer Betätigungs- und Lagerorgane nur an einer der Seitenzwickeinrichtungen
3 näher erläutert wird.
[0026] Ein Winkel 4 ist am Maschinenständer 5 befestigt und trägt auf zwei Führungsstangen
6 einen Lagerblock 7, welcher seinerseits in zwei weiteren Führungsstangen 8 ein Lager
9 trägt. Der Lagerbock 7 ist über einen Schubkolbenmotor 10 auf den Führungsstangen
6 in Leistenlängsrichtung beweglich. Das Lager 9 ist über einen Schubkolbenmotor 11
in Leistenquerrichtung beweglich. Am Lager 9 ist in einer Achse 12 ein Hebel 13 angelenkt.
Der Hebel 13 kann mittels eines Schubkolbenmotors 14 in seiner Winkellage verändert
werden. Am freien Ende 13′ des Hebels 13 ist die Seitenzwickeinrichtung 3 angebracht.
Durch die Schubkolbenmotoren 10, 11 und 14 kann somit die Seitenzwickeinrichtung
3 insgesamt in Bezug auf die Leistenrandkontur verstellt werden.
[0027] Auf den Hebel 13 sitzt ein Motor 15, welcher über einen Riemen 16 eine Andrückschnecke
17 antriebt. Die ein endloses Überschiebeband 24 aufweisende Umlegeeinrichtung 52
sitzt in Bezug auf die Bewegungsrichtung der Seitenzwickeinrichtung 3 an vorderster
Stelle der Seitenzwickeinrichtung 3. Gemäß Fig. 2 hat die Umlegeeinrichtung 52 ein
Traggestell 20, welches an einer Führungsstange 21 in Querrichtung auf den Leisten
1 zu beweglich gelagert ist und von einer Kolbe-Zylinder-Anordnung 22 hin- und herbewegt
werden kann. An dem vorderen Ende des
[0028] Tragrahmens 20 ist eine Umlenkrolle 23 gelagert, um welche das endlose Überschiebeband
24 läuft, welches von einem Antriebsrad 25 angetrieben wird. Diese Umlenkrolle 23
befindet sich in Arbeitsstellung der Umlageinrichtung 52 oberhalb des Leistens 1.
Eine weitere Umlenkrolle 23 befindet sich in der Arbeitsstellung neben dem Leisten
1. Das Antriebsrad 25 sitzt auf der Abtriebswelle eines Schneckengetriebe 26, dessen
Antriebswelle über eine Keilwellenkupplung 27 von einem Rad 28 (vgl. Fig. 1) des Andrückschneckenantriebs
getrieben wird. Die gesamte Umlegeeinrichtung 52 ist mit einem Lager 29 an einem Lagerkörper
30 (vgl. Fig. 4) befestigt, welches auch einen Schneckenlagerkörper 37 für die Antriebswelle
38 der Andrückschnecke 17 trägt. Die Umlegeeinrichtung 52 steht etwas schräg zur senkrechten,
im dargestellten Fall (vgl. Fig. 5) ca. 10°.
[0029] Der Lagerkörper 30 ist auf einer Achse 31 an einem Lager 32 mit Hilfe von Schrauben
33 und 34 in seiner Winkellage zur Horizontalen verstellbar. Das Lager 32 seinerseits
ist am freien Ende 13′ des Hebels 13 befestigt. Auf dem Lagerkörper 30 sind Achsstücke
35 und 36 vorgesehen, in welchen der Schneckenlagerkörper 37 konzentrisch zur Schneckenwelle
38 und der Schnecke 17 gelagert ist.
[0030] Ein Abtaster 39 ist neben der Andrückschnecke 17 angeordnet, mit einer Stange 40
im Schneckenlagerkörper 37 geführt und wirkt über ein Zwischenstück 41 auf einen Weggeber
42. Aufdiese Weise wird über eine elektrische und hydraulische Steuerung die gesamte
Seitenzwickeinrichtung 3 über den Schubkolbenmotor 11 in Leistenquerrichtung entlang
der Leistenrandkontur geführt, während sich die gesamte Seitenzwickeinrichtung 3
in Leistenlängsrichtung bewegt.
[0031] Auf dem Schneckenlagerkörper 37 befindet sich ein Träger 37′, an welchem ein Halter
43, an welchen eine Tackseinschlagein richtung 44 geklemmt ist, um eine im wesentlichen
parallel zur Leistenlängsachse L verlaufende Achse 45 schwenkbar gelagert ist. Ein
Steckbolzen 45′ hält den Halter 43 in einer vorbestimmten Lage. Nach einem Herausziehen
des Bolzens 45′ läßt sich der Halter 43 mit der Tackseinschlageinrichtung 44 um die
Achse 45 aus dem Arbeitsbereich schwenken. Die Tackseinschlageinrichtung 44 sitzt
mit ihrem unteren Ende 44′ auf einem sogenannten Schuh 46, welcher am Schneckenlagerkörper
37 befestigt ist und auf dem Leisten 1 bzw. auf der Brandsohle 51 um dem bereits von
der Umlegeeinrichtung 52 umgelegten und von der Andrückschnecke 17 angedrückten Zwickrand
48 liegt. Der Schuh 46 ist mit einer Tacksaustrageöffnung 46′ versehen, durch welche
der jeweilige Tacks in den umgelegten Zwickrand 48 und die Brandsohle 51 eingeschlagen
wird. Eine Kolbe-Zylinder-Anordnung 47 (vgl. Fig. 5) ist mit einem Ende am Schneckenlagerkörper
37 und mit ihrem anderen Ende am Lagerkörper 30 befestigt. Auf diese Weise läßt sich
der Schneckenlagerkörper 37 verschwenken und dadurch die Tackseinschlageinrichtung
44 mit Druck auf den Leistenboden 50 legen, ohne daß sich die Funktion der Andrückschnecke
17 ändert.
[0032] Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Seitenzwickmaschine wird zunächst der Leisten
1, wie üblich, auf den Leistenträger 2 aufgesetzt und in den Arbeitsbereich der Maschine
gebracht. Die Fersenpartie des Leistens 1 legt sich an ein Fersenband 18 (vgl. Fig.
1) an. Über den Schubkolbenmotor 11 (vgl. Fig. 3) wird das Lager 9 in Richtung Leisten
1 bewegt. Dabei trifft zunächst das schon laufende Überschiebeband 24 auf den Leisten
1 und den Schuhschaft 59, übt im Bereich des Zwickrandes 48 einen Zug auf das Schuhschaftmaterial
aus und legt den Zwickrand 48 um die Leistenkante auf die Brandsohle 51. Das Überschiebeband
24 steht dabei mit seiner gesamten Führung unter Spannung der Kolben-Zylinder-Anordnung
22 (vgl. Fig. 2) und kann entgegen dieser elastisch ausweichen. Bei der weiteren Bewegung
des Lagers 9 schiebt sich die Andrückschnecke 17 und die Tackseinschlageinrichtung
24 mit dem Schuh 46 über den Leistenrand. Dabei läuft die Andrückschnecke 17 und die
Tackseinschlageinrichtung 44 steht in engem Abstand vom Leistenboden 50 und wird
dort von der Kolbe-Zylinder-Anordnung 47 gehalten. Die Bewegung des Lagers 9 in Richtung
Leisten 1 hört auf, wenn der Abtaster 39 auf den Leistenrand auftrifft. Anschließend
wird die Tackseinschlageinrichtung 44 mit dem Schuh 46 durch Verschwenken des Schneckenlagerkörpers
37 mittels der Kolben-Zylinder-Anordnung 47 mit dem Leistenboden 50 im Berührung gebracht.
[0033] In der Folge wird die gesamte Seitenzwickeinrichtung 3 mit Hilfe des Abtasters 39,
des Lagerbockes 7 und des Schubkolbenmotors 10 (vgl. Fig. 1) längs des Leistens bewegt
und in vorbestimmten Abständen werden Tackse in den umgelegten und angedrückten
Zwickrand 48 eingeschlagen. Die Anfangs- und Endpunkte der Längsbewegung der Seitenzwickeinrichtung
3 können über Endtaster und/oder Weggeber bestimmt werden. Wenn die Seitenzwickeinrichtung
3 einen Teil ihres Arbeitsweges vom Fersenbereich zum Spitzenbereich in Leistenlängsrichtung
zurückgelegt hat, erfolgt das Einzwicken der Fersenpartie des Schuhschaftes 49 mittels
Scherenanordnung 19 (vgl. Fig. 1) in bekannter Weise.
[0034] Die Seitenzwickeinrichtung 3 fährt nach Beendigung ihrer Aufgabe in der Nähe der
Leistenspitze vom Leisten 1 nach außen weg und dann wieder zurück in ihre Ausgangsstellung
benachbart der Leistenferse und zwar mit Hilfe des entsprechend gesteuerten Schubkolbenmotors
10.
[0035] Bezugszeichenliste:
1 Leisten
2 Leistenträger
3 Seitenzwickeinrichtung
4 Winkel
5 Maschinenständer
6 Führungsstangen
7 Lagerbock
8 Führungsstangen
9 Lager
10 Schubkolbenmotor
11 Schubkolbenmotor
12 Achse
13 Hebel
14 Schubkolbenmotor
15 Motor
16 Riemen
17 Andrückschnecke
18 Fersenband
19 Scherenanordnung
20 Traggestell
21 Führungsstange
22 Kolbe-Zylinder-Anordnung
23 Umlenkrolle
23′ Umlenkrolle
24 Endloses Überschiebeband
25 Antriebsrad
26 Schneckenantrieb
27 Keilwellenkupplung
28 Rad
29 Lager
30 Lagerkörper
31 Achse
32 Lager
33 Schraube
34 Schraube
35 Achsstück
36 Achsstück
37 Schneckenlagerkörper
37′ Träger
38 Schneckenwelle
39 Abtaster
40 Stange
41 Zwischenstück
42 Weggeber
43 Halter
44 Tackseinschlageinrichtung
44′ unteres Ende
45 Achse
46 Schnecke
47 Kolben-Zylinder-Anordnung
48 Zwickrand
49 Schubschaft
50 Leistenboden
51 Brandsohle
52 Umlegeeinrichtung
53 Leistenseite
1. Seitenzwickmaschine, bei welcher der Zwickrand (48) im Seitenbereich des auf einen
auf einem Leistenträger (2) ortsfest angeordneten Leisten (1) aufgezogenen, vorzugsweise
bereits spitzengezwickten Schuhschaftes (49) nacheinander auf die auf dem vorzugsweise
nach oben gekehrten Leistenboden (50) angeordnete Brandsohle (51) umgelegt, dann mittels
einer rotierend angetriebenen Andrückschnecke (17) in Richtung der Leistenlängsachse
(L) gezogen und dann mittels Tackseinrichtung (44) auf der Brandsohle (51) festgeheftet
wird, wobei die Einrichtung (52) zum Umlegen des Zwickrandes (48), die Andrückschnecke
(17) und die Tackseinschlageinrichtung (44) in geringem Abstand hintereinander und
vorzugsweise gemeinsam als Seitenzwickeinrichtung (3) längs der Leistenrandkontur
unter Andrücken mit elastischer Kraft an die Brandsohle (51) bewegbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung (52) zum Umlegen des Zwickrandes (48) ein über
Umlenkrollen (23, 23′) geführtes, in im wesentlichen quer zum Leisten (1) liegender
Bandrichtung kontinuierlich antreibbares, endloses Überschiebeband (24) aufweist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschiebeband (24)
in Arbeitsstellung den Schuhschaft (49) im Übergangsbereich zwischen Leistenseite
(53) und Leistenboden (50) an den Leisten (1) andrückt und in Richtung Brandsohle
(51) zieht.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich in Arbeitsstellung
des Überschiebebandes (24) eine Umlenkrolle (22) oberhalb des nach oben gekehrten
Leistenbodens (50) und eine andere Umlenkrolle (23′) seitlich des Leistens (1) befindet.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschiebeband
(24) von demselben Motor (15) angetrieben wird, wie die Andrückschnecke (17).
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenzwickeinrichtung
(3) von einem Lager (9) getragen ist, welches im wesentlichen quer zum Leisten (L)
verstellbar und auf einem Lagerbock (7) angeordnet ist, welcher seinerseits im wesentlichen
längs des Leistens (1) verstellbar ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenzwickeinrichtung
(3) am freien Ende (13′) eines Hebels (13) angeordnet ist, welcher an dem Lager (9)
mm eine im wesentlichen parallel zur Ebene des Leistenbodens (50) angeordneten Achse
(12) schwenkbar angelenkt ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschiebeband
(24) an einem Traggestell (20) gehalten ist, welches für sich über einen Motor (22)
quer zum Leisten (1) verstellbar ist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschiebeband
(24) über ein Antriebsrad (25) läuft, welches auf der Abtriebswelle eines Schneckenantriebes
(26) sitzt, welches von einem Rad (28) des Andrückschneckenantriebes (15, 16, 28)
antreibbar ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(52) zum Umlegen des Zwickrandes (48) ein Lager (29) aufweist, welches an einem Lagerkörper
(30) angeordnet ist, welcher auch den Schneckenlagerkörper (37) trägt.
10. Maschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkörper (30) um
eine im wesentlichen parallel zur Leistenlängsachse (L) angeordnete Achse (31) schwenkbar
und in der jeweiligen Winkellage feststellbar ist.
11. Maschine nach Anspruch 9 oder 10, mit einem Abtaster (39) für die Leistenrandkontur
in unmittelbarer Nachbarschaft zur Andrückschnecke (17) dadurch gekennzeichnet, daß
der Abtaster (39) von dem Schneckenlagerkörper (37) getragen ist.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Tackseinschlageinrichtung
(44) an dem Schneckenlagerkörper (37) gehalten ist.
13. Maschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Tackseinschlageinrichtung
(44) um eine im wesentlichen parallel zur Leistenlängsachse (L) angeordnete Achse
(45) relativ zu dem Schneckenlagerkörper (37) schwenkbar gehalten ist.
14. Maschine nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneckenlagerkörper
(37) um eine zur Andrückschnecke (17) konzentrische Achse (35, 36) des Lagerkörpers
(30) zusammen mit der Tackseinschlageinrichtung (44) von einem Motor (47) schwenkbar
ist.
15. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschiebeband
(24) und die Andrückschnecke (17) in konstantem Verhältnis von vorzugsweise etwa
0,1 mm/sec pro U/min zueinander angetrieben werden.
16. Maschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschiebeband (24)
mit etwa 50 bis 120 mm/sec angetrieben wird.
17. Maschine nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückschnecke
(17) mit etwa 500 bis 1200 U/min angetrieben wird.
18. Maschine nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer Antriebsgeschwindigkeit des Überschiebebandes (24) von etwa 100 mm/sec die
Andrückschnecke (17) mit etwa 1000 U/min angetrieben wird.
19. Maschine nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer Antriebsgeschwindigkeit des Überschiebebandes (24) von etwa 60 mm/sec die Andrückschnecke
(17) mit etwa 600 U/min angetrieben wird.
20. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Überschiebeband
(24) eine Breite von etwa 10 mm hat.
21. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschecke
(17) einen wirksamen Durchmesser von etwa 10 mm hat.
22. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
vom vorderen Rand des Überschiebebandes (24) zur Tacksaustrageöffnung (46′) der Tackseinschlageinrichtung
(44) zwischen etwa 30 und 40 mm beträgt.