[0001] Die Erfindung betrifft einen Dächerschachttrockner nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zur Trocknung von körnigem Gut wie Getreide, Kork und ähnlichem, werden Dächerschachttrockner
benutzt, die im Inneren eines Behälters zahlreiche Dächer aufweisen, unter denen Kanäle
für die Zufuhr von Trocknungsluft und für die Abfuhr von Trocknungsluft gebildet sind.
Die Dächer bewirken, daß das rieselfähige Gut das Behälterinnere nicht vollständig
ausfüllt und daß unter den Dächern freie Kanäle verbleiben, durch die Luft zugeführt
oder abgeführt werden kann. In einige Kanäle wird Trocknungsluft eingeführt und aus
anderen Kanälen wird Luft abgesaugt. Aus den unten offenen Zufuhrkanälen entweicht
die Luft, um das zu trocknende Gut zu durchströmen und in einen benachbarten Absaugkanal
hinein abgesaugt zu werden. Am unteren Ende des Dächerschachttrockners befindet sich
die Austragvorrichtung, aus der das getrocknete Gut herausrieselt. Diese Austragvorrichtung
sollte so ausgebildet sein, daß sich innerhalb des zu trocknenden Guts keine Rieselkanäle
ausbilden. Vielmehr sollte das Gut möglichst gleichmäßig und langsam in dem Behälter
absinken. Bei einem Dächerschachttrockner muß die am unteren Ende des Behälters vorgesehene
Austragvorrichtung einerseits ein gleichmäßiges Rieseln ohne die Bildung von Rieselkanälen
ermöglichen, andererseits aber auch eine vollständige Restentleerung des Behälters
gestatten, damit bei der nächsten Behälterfüllung keine Vermischung des Restgutes
mit dem neuen Behälterinhalt erfolgt. Bekannt sind Austragvorrichtungen für Dächerschachttrockner,
bei denen das Gut in eine linear bewegte Mulde rieselt. Für die Restentleerung muß
die Mulde gekippt werden. Ferner ist es bekannt, das Gut auf eine Platte rieseln zu
lassen, auf der ein Schieber hin- und herbewegt wird, welcher eventuelle Blockierungen
des Gutes am Trichterausgang lockert und einen ständigen Gutaustrag sicherstellt.
Schwierig ist auch hier eine vollständige Restentleerung des Trockners.
[0003] Bei Silos sind Austragvorrichtungen bekannt, die am Siloboden von Platten begrenzte
Schlitze aufweisen, welche durch jeweils einen Schieber verschließbar sind. Die Schieber
werden hierbei stationär auf eine bestimmte Öffnungsstellung eingestellt. Auf den
die Schlitze voneinander trennenden Stegen bleiben Restmengen des Gutes liegen, so
daß auch hier eine vollständige Restentleerung nicht ohne weiteres möglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dächerschachttrockner der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, dessen Austragvorrichtung so ausgebildet
ist, daß ein gleichmäßiges Absinken des Gutes gewährleistet und eine vollständige
Restentleerung ohne aufwendige Kippmechanismen möglich ist.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Dächerschachttrockner weist die Austragvorrichtung einen
einfachen Schieber auf, der in dem das untere Ende des Auslauftrichters bildenden
Schlitz zwischen unterschiedlichen Betriebsstellungen bewegt werden kann, wobei der
Schieber den Schlitz vollständig abschließen kann. Von der Bewegungsvorrichtung wird
der Schieber so bewegt, daß er abwechselnd zwei unterschiedliche Betriebsstellungen
einnimmt, wobei in der einen Betriebsstellung der linke Schlitzrand und in der anderen
Betriebsstellung der rechte Schlitzrand freigegeben wird. Dadurch, daß das Gut abwechselnd
an unterschiedlichen Schlitzrändern herabrieselt, wird das Entstehen langer Rieselkanäle
vermieden. Andererseits ist es für die völlige Freigabe des Schlitzes lediglich erforderlich,
den Schieber in seine Endstellung zu schieben, wobei eventuell auf dem Schieber noch
vorhandenes Gut abgestreift wird. Der Schieber braucht also lediglich Linearbewegungen
ausführen zu können und es ist nicht erforderlich den Schieber zum Beseitigen von
restlichem Gut zu kippen.
[0007] Vorzugsweise sind am unteren Ende jedes Schlitzes elastische Abstreifer befestigt,
die bis auf die Platte des Schiebers reichen. Auf diese Weise wird einerseits bei
mittig eingestelltem Schieber ein vollständiger Verschluß des Schlitzes erreicht und
andererseits wird sichergestellt, daß in dem Fall, daß der Schieber vollständig aus
dem Bereich des Schlitzes herausgeschoben ist, kein körniges Gut auf dem Schieber
zurückbleibt.
[0008] Zweckmäßigerweise verläuft der Schubbalken in vertikalem Abstand unterhalb der Plattenoberseite.
Hierbei hat der Schubbalken, der zum Bewegen der Schieber erforderlich ist, einen
vertikalen Abstand von den Schlitzen, so daß durch die Schlitze herabrieselndes Gut,
das sich auf den Schubbalken ansammelt, nicht bis zur Höhe der Schlitze reichen und
das Herabrieseln weiteren Gutes nicht beeinträchtigen kann.
[0009] Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des inneren Aufbaus des Dächerschachttrockners
und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Austragvorrichtung aus Richtung der Pfeile II-II von
Fig. 1.
[0011] Der dargestellte Dächerschachttrockner weist einen langgestreckten rechteckigen
Behälter 10 auf, unter dem die Austragvorrichtung 11 angeordnet ist. Die Seitenwände
des Behälters 10 schließen bündig und dicht mit den Seitenwänden der Austragvorrichtung
11 ab. Der Behälter 10 enthält bekannterweise zahlreiche Einbauten in Form von Dächern
12, die sich quer über die gesamte Breite des Behälters 10 erstrecken. Die Dächer
12 sind unten offen und unter bzw. in den Dächern 12 sind Kanäle 13 gebildet, wobei
einige dieser Kanäle Zuluftkanäle zum Zuführen von Trocknungsluft und andere Kanäle
Absaugkanäle sind. Das rieselfähige Gut 14 rieselt in den Behälter 10 herab, wobei
es zwischen zwei Dächern 12 hindurchrieselt, um von einem darunterliegenden Dach 12
umgelenkt zu werden. Die Spalte zwischen zwei der unteren Dächer 12 führen jeweils
in einen Trichter 15. Die Trichter 15 erstrecken sich ebenfalls über die gesamte
Breite der Austragvorrichtung 11 und sie bestehen aus nach unten konvergierenden Wänden
16, die in einen Schlitz 17 münden, dessen Schlitzränder mit 17a und 17b bezeichnet
sind. Im Bereich des Schlitzes 17 sind die dort vertikal verlaufenden Schlitzwände
16 durch an den Außenseiten befestigte Winkelschienen 18 bzw. 19 verstärkt, um zu
verhindern, daß das in den Trichter 15 hineindrückende Gut die Schlitzwände und die
Trichterwände auseinanderdrückt. Zwischen jedem Winkelstück 18,19 und der zugehörigen
Trichterwand 16 ist ein Abstreifer 20 eingespannt, der vom unteren Ende der Trichterwand
frei absteht. Die Abstreifer 20 bestehen aus elastischem Material, z.B. Gummi, und
reichen bis auf die Platte 21 des Schiebers 22, der unter dem Schlitz 17 angeordnet
ist.
[0012] Jeder Schieber 22 besteht aus einer Schiene in der Form eines umgekehrten U, wobei
die Basis von der oberen Platte 21 gebildet wird, während die Schenkel 22a nach unten
ragen. An den unteren Endbereichen der Schenkel 22a ist der Schubbalken 23 befestigt.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier Schubbalken 23 vorhanden
(Fig. 2), von denen zwei Schubbalken in der Nähe der längslaufenden Seitenwände der
Austragvorrichtung 11 und zwei weitere Schubbalken im Mittelbereich zwischen diesen
Seitenwänden verlaufen. Die äußeren Schubbalken 23 sind auf Rollen 24, die an den
längslaufenden Seitenwänden der Austragvorrichtung 11 gelagert sind, geführt. Alle
vier Schubbalken 23 sind durch die hierzu querverlaufenden Schieber 22 untereinander
verbunden.
[0013] Die Schubbalken 23 werden von der Bewegungsvorrichtung 25 angetrieben, die im vorliegenden
Fall aus einer Kolben-Zylinder-Einheit besteht, deren Zylinder an einer Stirnwand
des Gehäuses der Austragvorrichtung 11 angebracht ist und deren Kolbenstange 26 mit
zwei Schubbalken 23 verbunden ist. Die Bewegungsvorrichtung 25 verschiebt die Schubbalken
23 in deren Längsrichtung linear, wodurch die quer an den Schubbalken 23 befestigten
Schieber 22 quer zu den Schlitzen 17 verschoben werden.
[0014] In Fig. 3 ist der Schieber 22 in der Mittelstellung dargestellt, in der seine Platte
22 den Schlitz 17 vollständig verschließt. Unter entsprechender Steuerung der Bewegungsvorrichtung
25 können die Schieber 22 quer zum Schlitz 17 so verschoben werden, daß sie eine erste
Betriebsstellung B11 einnehmen, in der ein schmaler Bereich des rechten Schlitzrandes
freigegeben wird, so daß durch diesen Bereich das rieselfähige Gut herabsinken kann.
Die Stellung B11 ist für feinkörnige Güter bestimmt. Für gröberes Korn wird de Schieber
22 in der ersten Betriebsstellung auf die Stellung B12 eingestellt, in der der Spalt
am rechten Schlitzrand 17a entsprechend größer ist. Die Stellungen B11 und B12 sind
an der Bewegungsvorrichtung 25 einstellbar, z.B. durch entsprechende Ventile, die
von der Kolbenstange 26 gesteuert sind.
[0015] Die zweite Betriebsstellung B21 für feines Korn und die zweite Betriebsstellung B22
für grobes Korn sind in Fig. 3 ebenfalls dargestellt. In jeder der zweiten Betriebsstellungen
wird ein entsprechender Spalt am linken Schlitzrand 17b freigegeben. Die Steuerung
der Bewegungsvorrichtung 25 erfolgt so, daß entweder nur die Betriebsstellungen B11
und B21 für feines Korn oder nur die Betriebsstellungen B12 und B22 für grobes Korn
eingestellt werden. Der Wechsel zwischen der linken und der rechten Betriebsstellung
erfolgt ca. zwei- bis dreimal pro Minute. Auf diese Weise werden der rechte Schlitzrand
17a und der linke Schlitzrand 17b abwechselnd freigegeben.
[0016] Zur völligen Restentleerung werden die Schubbalken in Längsrichtung so weit bewegt,
daß die Schieber 22 den Schlitz 17 verlassen und diesen Schlitz vollständig freigeben,
was durch die Position B3 in Fig. 3 angedeutet ist. Dabei verhindern die Abstreifer
20, daß Gut zusammen mit dem Schieber 22 den Schlitz 17 verläßt. Das Gut wird vielmehr
bis zum Ende der Platte 21 vorgeschoben und fällt dann im Bereich des Schlitzes über
den Rand der Platte 21 hinab.
[0017] Dadurch, daß die Oberkante des Schubbalkens 23 einen vertikalen Abstand vom unteren
Ende der Abstreifer 20 hat, kann sich auf den Schubbalken kein Material aufstauen,
das den Gutabfluß aus dem Spalt 17 stören würde.
[0018] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Schieber 22 zwischen
allen Betriebsstellungen und auch wenn sie in die Öffnungsstellung B3 gefahren werden,
ausschließlich linear in einer horizontalen Ebene bewegt werden. Hierdurch wird die
Bewegungsvorrichtung vereinfacht und es sind insbesondere keine Klappmechanismen
für die Restentleerung erforderlich.
[0019] Der erfindungsgemäße Dächerschachttrockner eignet sich insbesondere zum Trocknen
von Getreide, er ist jedoch auch zur Trocknung anderer rieselfähiger Güter geeignet.
1. Dächerschachttrockner für rieselfähiges Gut, mit einem Behälter (10), in dem zahlreiche
Dächer (12) zum Abstützen des Gutes (14) und zur Bildung von Kanälen (13) zur Luftzufuhr
und Luftabfuhr angeordnet sind, und mit einer am unteren Behälterende vorgesehenen
Austragvorrichtung (11), die zahlreiche über die Behälterbreite verlaufende Trichter
(15) mit Schlitzen (17) aufweist, unter denen jeweils ein quer zum Schlitz bewegbarer
Schieber (22) angeordnet ist, wobei sämtliche Schieber (22) durch Schubbalken (23)
verbunden und von einer Bewegungsvorrichtung (25) angetrieben sind,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schieber (22) eine den Schlitz (17) verschließende Platte (21) aufweist,
die von der Bewegungsvorrichtung (25) so angetrieben ist, daß sie in der einen Betriebsstellung
(B11,B12) nur den einen Schlitzrand (17a) und in der anderen Betriebsstellung (B12,B22)
nur den zweiten Schlitzrand (17b) freigibt und in jeder Betriebsstellung eine zeitlang
verharrt, und daß die Schieber (22) durch lineares Weiterbewegen aus dem Bereich der
Schlitze (17) entfernbar sind.
2. Dächerschachttrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende
jedes Schlitzes (17) Abstreifer (20) befestigt sind, die bis auf die Platte (21) reichen.
3. Dächerschachttrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schubbalken (23) in vertikalem Abstand unterhalb der Platten (21) verläuft.
4. Dächerschachttrockner nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber
(22) umgekehrt -U-förmig ausgebildet und an seinen nach unten ragenden Schenkeln (22a)
mit dem Schubbalken verbunden ist.
5. Dächerschachttrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (16) der Schlitze (17) durch Winkelschienen (18,19) versteift
sind.