(19)
(11) EP 0 339 199 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89102745.0

(22) Anmeldetag:  17.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 90/02, B65D 90/06, B61D 5/06, B60P 3/22, B65D 90/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 28.04.1988 DE 3814307

(71) Anmelder: VTG VEREINIGTE TANKLAGER UND TRANSPORTMITTEL GMBH
D-20317 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Ney, Ulrich, Dipl.-Ing.
    D-2000 Hamburg 36 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transportbehälter, insbesondere schienengebundener Kessel- oder Schüttgutwagen mit Behälterschutzeinrichtung


    (57) Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter (1) mit einer Behälterschutzeinrichtung, die beidseitig seitlich am Behäl­termantel in Längsrichtung des Transportbehälters (1) als Band bestimmter Breite angeordnet ist (Fig. 1). Die Behäl­terschutzeinrichtung ist als Mehrschichtbandage (6) ausge­bildet, die an den Längsseiten des Transportbehälters (1) gehalten und jeweils an den Stirnseiten des Transport­behälters (1) festgelegt ist. Durch die gute Absorptionsfä­higkeit und große Verformungsfähigkeit wird der Transport­behälter (1) weitgehend vor Gewaltbeanspruchungen, die im Bereich der Mehrschichtbandage (6) einwirken, geschützt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Transportbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Aus dem GM 87 05 085.4 ist ein Kesselwagen mit einer Be­hälterschutzeinrichtung bekannt, bei der der Kessel über Sattelseitenbleche mit dem Untergestell verbunden ist. Die Sattelseitenbleche erstrecken sich über die gesamte Länge des Kessels und des Untergestelles und erstrecken sich bis etwa zur halben Höhe des Kessels. Damit Ver­spannungen zwischen dem Sattelseitenblech und der Sat­teltragleiste des Kessels vermindert werden, weist das Seitenblech im mittleren der Satteltrageleiste zugewandten Bereich eine Ausnehmung auf. Dadurch sollen übergroße Biegespannungen und unzulässige Krafteinwirkungen auf den Kessel vermieden werden. Da die den Kessel gegen das Untergestell abstützende Sattelseitenbleche erhebliche Abmessungen aufweisen, die mit hohen Gewichten ein­hergehen, wird diese Bauart nur in Sonderfällen zu rechtfertigen sein, wo wirtschaftliche Gesichtspunkte in den Hintergrund zu treten haben. Durch die relativ starre Anbindung des Kessels an das Untergestell, werden zu dem bei seitlicher Krafteinwirkung z. B. schräg oder senk­recht auf die Sattelseitenbleche die Stoßkräfte direkt auf den Kessel geleitet. Gefährliche Krafteinleitungen in den Kessel können bei hohen Gewaltbeanspruchungen nicht sicher vermieden werden. Ein nachträgliches Umrüsten von alten Kesselwagen erfordert den Umbau der gesamten Auf­sattelung und ist damit wenig geeignet, den Sicherheits­standard bei alten Kesselwagenbeständen technisch und wirtschaftlich vertretbar zu erhöhen.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gat­tungsgemäßen Transportbehälter so auszubilden, daß er eine hohe Sicherheit gegen Beschädigungen bei Ge­waltbeanspruchungen aufweist, die von außen auf die Be­hälterlängsseite einwirken, wobei auch ein Nachrüsten von Transportbehältern mit üblicher Aufsattelung bei ver­gretbarem Aufwand problemlos gegeben ist.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Transport­kessel gemäß dem Oberbegriff durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0005] Zweckmäßig Aus- und Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0006] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Transportbehälter mit Mehrschichtbandage in Seitenansicht;

    Fig. 2 einen Teilschnitt nach der Linie A-B in Fig. 1, aus­geführt mit schmaler Mehrschichtbandage;

    Fig. 3 einen Teilschnitt nach der Linie A-B in Fig. 1, aus­geführt mit breiter Mehrschichtbandage;

    Fig. 4 die Einzelheit X im Teilschnitt nach Fig. 1, ausge­führt mit schmaler Mehrschichtbandage;

    Fig. 5 die Einzelheit X im Teilschnitt nach Fig. 1, ausge­führt mit breiter Mehrschichtbandage.



    [0007] Der erfindungsgemäße Transportbehälter 1 ist in üblicher Weise mit dem Untergestell 2 mittels Quersattel und Sat­telbleche 3 verbunden.

    [0008] Der erfindungsgemäße Transportbehälter 1 ist in üblicher Weise mit dem Untergestell 2 mittels Quersättel 3 und Sat­telbleche 4 verbunden.

    [0009] Radial umlaufende Stützringe 5 können zur Erhöhung der Stei­figkeit am Behältermantel des Transportbehälters 1 außen an­geordnet sein. Etwa in halber Behälterhöhe ist beidseitig außen am Behältermantel in Behälterlängsrichtung eine Behäl­terschutzeinrichtung angeordnet, die den Behältermantel in bestimmter Breite in Längsrichtung des Transportbehälters 1 bedeckt. Die Behälterschutzeinrichtung ist als Mehrschicht­bandage 6 ausgebildet und an den Längsseiten des Transport­behälters 1 entweder durch eine kraftschlüssige Halteein­richtung 7 oder durch eine formschlüssige Halteeinrichtung 8 mit Sollbruchbereich gehalten. Die kraftschlüssige Halte­einrichtung 7 ist wie in Fig. 2 und Fig. 4 dargestellt als Klemmeinrichtung ausbildbar, wobei obere Klemmelemente 7a und untere Klemmelemente 7b außen am Mantel des Transport­behälters 1 oder an den Stützringen 5 festgelegt sind und die Mehrschichtbandage 6 formschlüssig halten. Die formschlüssige Halteeinrichtung 8 ist, wie in Fig. 3 und Fig. 5 dargestellt, als Schraub- oder Nietverbindung 8a mit Sollbruchbereich ausbildbar.

    [0010] Die Mehrschichtbandage 6 weist mindestens eine dem Trans­portbehälter 1 zugewandte innere behälterseitige Bandagen­lage 9a und eine nach außen weisende Bandagenlage 9c aus Me­tallblech auf, beispielsweise Stahlblech 1.4301, AlMg3 oder verzinkter C-Stahl. Zwischen die metallernen Bandagenlagen 9a und 9c ist eine mechanische Energie verzehrende Zwischen­lage 10a angeordnet. Je nach vorgesehener abzufangender Ge­waltbeanspruchung können mehrere metallernen Bandagenlagen 9 (9a, 9b, 9c, 9d) im Wechsel von Metallage und Zwischenlage mit mehreren Bandagenzwischenlagen 10 (10a, 10b, 10c) die Mehrschichtbandage 6 bilden. Die Festlegung der Mehr­schichtbandage 6 erfolgt an den beiden Stirnseiten des Trans­portbehälters 1, wobei die Mehrschichtbandage 6 über eine Umlenk-Stützeinrichtung 11 zur Stirnseite des Transport­behälters 1 hin umgeschlagen und an dieser über eine Spann­vorrichtung 12 festgelegt ist. Die Stirnseiten des Trans­portbehälters 1 sind bei Bedarf ebenfalls in vorzugebender Breite durch Verlängerung der Mehrschichtbandage 6 in Rich­tung der senkrechten Längsmittelebene des Transportbehälters 1 abdeckbar.

    [0011] Als bevorzugte Schichtdicke für die einzelnen Bandagenlagen 9 aus Metall sind etwa 0,5 - 1,5 Millimeter (mm) vorgese­hen. Die bevorzugte Schichtdicke der einzelnen Bandagen­zwischenlage 10 (10a bis 10c) wird mit etwa 0,2 bis 0,5 Millimeter (mm) vorgesehen. Als bevorzugte Breiten für die Mehrschichtbandage kommen etwa 0,5 bis 1,5 meter (m) in Betracht. Bei Gewalteinwirkung auf den Transportbehälter 1 im Bereich der Mehrschichtbandage 6, senkrecht oder schräg von der Sei­te, beispielsweise durch stumpfe oder scharfkantige Gegen­stände (Brückenpfeiler, abgeknickte Masten, Fahrzeugteile, die in das Umgrenzungsprofil ragen usw.) wird die Stoßener­gie durch die Mehrschichtbandage 6, die dabei auc vor­gabegemäß bis zu deren Zerstörung belastet werden kann, ab­sorbiert. Durch ihre Absorptionsfähigkeit und ihre Ver­formungsfähigkeit wird der Transportbehälter 1 weitgehend vor Gewaltbeanspruchungen geschützt. Durch die nicht starre An­bindung der Mehrschichtbandage 6 am Transportbehälter 1 wird dieser weitgehend vor unzulässigen Krafteinleitungen, einer­seits hervorgerufen durch die Behälterschutzeinrichtung selbst, andererseits hervorgerufen durch die auf diese ein­wirkenden Gewaltbeanspruchungen, geschützt. Je nach Grund­material des Transportbehälters 1 sind die Werkstoffe für die Mehrschichtbandage 6 insbesondere bezüglich des Deh­nungsverhaltens passend zum Grundwerkstoff des Transport­behälters 1 auszuwählen.


    Ansprüche

    1. Transportbehälter, insbesondere schienengebundener Kessel- oder Schüttgutwagen mit Behälterschutzeinrichtung, die beidseitig seitlich am Behältermantel in Behälter­längsrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterschutzeinrichtung etwa in halber Behälterhöhe angeordnet ist und den Behältermantel davon ausgehend nach oben und unten in bestimmter Breite bedeckt und daß die Behälterschutzeinrichtung als Mehrschichtbandage (6) ausgebildet ist, die an den Längsseiten des Transport­behälters (1) gehalten und die jeweils an den Stirnseiten des Transportbehälters (1) festgelegt ist.
     
    2. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekenneich­net, daß die Mehrschichtbandage (6) mindestens eine äu­ßere und eine innere zum Behältermantel weisende Banda­genlage (9) aus Metall aufweist, zwischen die jeweils eine energieverzehrende Bandagenzwischenlage (10) ange­ordnet ist.
     
    3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Mehrschichtbandage (6) aus mehreren metallernen Bandagen (9) und mehreren Bandagenzwischen­lagen (10) im Wechsel von Metallagen und Zwischenlagen aufegbaut ist.
     
    4. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrschichtbandage (6) an den Behälterlängsseiten mittels kraftschlüssiger Halte­einrichtung (7) gehalten ist.
     
    5. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrschichtbandage (6) an den Behälterlängsseiten mittels formschlüssiger Hal­teeinrichtung (8) mit Sollbruchbereich gehalten ist.
     
    6. Transportbehälter nach mindestens einem der vor­hergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandagenzwischenlage (10) aus Kunststoffolie, z.B. PE-Folie besteht.
     
    7. Transportbehälter nach mindestens einem der vor­hergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandagenzwischenlage (1) aus Bitumenpappe be­steht.
     
    8. Transportbehälter nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrschichtbandage (6) über eine Umlenk-Stützeinrichtung (11) zur Stirnseite des Transportbehälters (1) hin um­geschlagen und an der Strinseite über eine Spannvorrich­tung (12) festgelegt ist.
     
    9. Transportbehälter nach mindestens einem der vorher­gehenden Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrschichtbandage (6) den Transportbehälter (1) auch stirnseitig umfaßt und in vorgegebener Breite abdeckt.
     




    Zeichnung