(19)
(11) EP 0 339 243 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89104719.3

(22) Anmeldetag:  16.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01B 7/06, H01B 7/36, H01B 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 31.03.1988 DE 8804387 U

(71) Anmelder: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
D-33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidbauer, Jürgen
    D-8000 München 70 (DE)

(74) Vertreter: Fuchs, Franz-Josef, Dr.-Ing. et al
Postfach 22 13 17
80503 München
80503 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flexible Leitung


    (57) Die von einem gemeinsamen Außenmantel umgebenen Leiter einer flexiblen Leitung sind wenigstens im Bereich des Leitungsendes so angeordnet, daß sie nebeneinander in einer Reihe liegen und am Leitungsende kreusungsfrei mit ihnen zugeordneten Kontaktelementen eines Steckverbinders verbindbar sind. Der Außenmantel ist so ausgebildet, daß er eine von den in einer Reihe nebeneinander angeordneten Leitern gebildete Querschnittsfläche wenigstens annähernd zu einer kreisförmigen Querschnittsfläche ergänzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine flexible Leitung gemäß dem Oberbe­griff des Schutzanspruchs 1.

    [0002] Die Modularisierung komplexer elektrischer Systeme sowie die räumliche Verteilung ihrer Komponenten macht im allgemeinen eine Vielzahl von Kabelverbindungen nötig. Auf Gebieten der Da­tentechnik, insbesondere im Bürobereich werden Gerätekomponen­ten vorzugsweise über flexible Leitungen miteinander verbun­den, um eine ortsvariable Positionierung der einzelnen Geräte zu ermöglichen. Im unmittelbaren Bedienerbereich werden häufig auch gewendelte Leitungen verwendet, die sich in ihrer Länge den jeweiligen Erfordernissen anpassen.

    [0003] Doch nicht nur die Leitungen selbst, auch die an ihren Enden angebrachten Steckverbinder sind den jeweiligen Anforderungen entsprechend unterschiedlich ausgestaltet.

    [0004] Bei der Vielfalt und der Vielzahl von jeweils für eine Anlage benötigten Verbindungsleitungen tragen diese in ihrer Gesamt­heit in nicht unerheblichem Maße zu den Kosten der Anlage bei. Die Herstellungskosten einer Verbindungsleitung werden zum größten Teil durch die bisher vorwiegend nur manuell zu be­werkstelligende Montage der Steckverbinder verursacht.

    [0005] Für eine Kostenreduzierung ist demnach eine automatisierte Steckverbindermontage erstrebenswert, die sich aber, bedingt durch die vielen unterschiedlichen Arbeitsvorgänge und die da­bei erforderliche Präzision, nur äußerst aufwendig realisieren läßt. Insbesondere das Zuordnen der einzelnen meistens nur nach der Farbe ihrer Isolation zu unterscheidenden Adern einer Leitung zu den jeweiligen Kontaktelementen eines Steckverbin­ders stellt ein zu lösendes Problem für sich dar. Um dieses Problem zu umgehen, wurden häufig Flachbandkabel mit einer Vielzahl von in einer Reihe nebeneinanderliegenden Adern ver­wendet, durch deren Reihenfolge bei Verwendung eines Steckver­binders mit gleichfalls in einer Reihe nebeneinander angeordne­ten Kontaktelementen eine triviale Zuordnung nahegelegt wird, die eine maschinelle Montage eines Steckverbinders erheblich erleichtert oder überhaupt erst ermöglichte.

    [0006] Trotz dieser Vorzüge blieb der Einsatz eines Flachbandkabels nur auf wenige Anwendungsfälle beschränkt. Die Gründe dafür sind hauptsächlich in dem bei hohen Frequenzen auftretenden Si­gnalübersprechen wie auch in der schwerfälligen und unflexib­len Handhabung eines Flachbandkabels zu sehen.

    [0007] Aufgabe dieser Erfindung ist es deshalb, eine Verbindungslei­tung anzugeben, die unter Vermeidung der zuletzt genannten Nachteile für eine maschinelle Steckverbindermontage geeignet ist.

    [0008] Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im kennzeich­nenden Teil des Schutzanspruchs 1 angegebenen Merkmale.

    [0009] Verglichen mit einem Flachbandkabel erlaubt die gemäß der Er­findung realisierte Leitung eine bessere Handhabung, da sich durch den annähernd kreisförmigen Querschnitt geringere Rei­bungsflächen gegenüber einer Auflagefläche einstellen. Außerdem erlaubt es dieser Querschnitt auch, die Leitung auf einer Auf­lagefläche zu rollen, womit das von gängigen Rundkabeln gewohn­te flexible Verhalten vermittelt wird. Um bei längeren Leitun­gen die Gefahr eines Übersprechens zu vermeiden, kann die ein­reihige Anordnung der einzelnen Leiter auch auf den Bereich des Leitungsendes beschränkt bleiben.

    [0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0011] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an­hand der Zeichnung näher erläutert.

    [0012] Dabei zeigen

    FIG 1 ein zur automatischen Montage eines Steckverbinders vor­bereitetes Endstück einer Leitung mit vier einzelnen Leitern,

    FIG 2 einen Querschnitt der in FIG 1 gezeigten Leitung für den Bereich des Leitungsendes,

    FIG 3 einen Querschnitt der in FIG 1 gezeigten Leitung für den Bereich außerhalb des Leitungsendes und

    FIG 4 ein gewendeltes Teilstück einer Leitung mit auf der ge­samten Länge in einer Reihe nebeneinander angeordneten Leitern.



    [0013] In FIG 1 ist schematisch ein Endstück einer Leitung L sowie ein der Leitung L zur Montage zugeordneter Steckverbinder SV dargestellt. Die Leitung L besteht aus vier einzelnen Leitern, die zusammen mit einem Orientierungsfaden OF von einem gemein­samen Außenmantel AM umgeben sind.

    [0014] Am dem zum Steckverbinder SV weisenden Leitungsende LE ist der Außenmantel AM entfernt worden, weshalb die einzelnen Leiter sichtbar sind. Diese Leiter sind in üblicher Weise als iso­lierte Litzen ausgeführt und jeweils auf eine zugeordnete An­schlußvorrichtung AV des Steckverbinders SV ausgerichtet.

    [0015] Diese Anschlußvorrichtungen AV sind innerhalb des Steckverbin­ders SV zwar mit Kontaktelementen (nicht sichtbar) verbunden, die in zwei oder mehreren zueinander parallelen Reihen angeord­ net sein können, sie selbst liegen jedoch in einer einzigen Reihe nebeneinander. Sind die Anschlußvorrichtungen AV für Löt­verbindungen vorgesehen, so ist ein gleichzeitiges Kontaktieren in einem Lötschwall möglich.

    [0016] Auch die einzelnen vom Außenmantel AM befreiten Leiter liegen in einer Reihe nebeneinander und sind kreuzungsfrei auf die ih­nen zugeordneten Anschlußvorrichtungen AV ausgerichtet. Wie in der Zeichnung an dem zum Steckverbinder zeigenden Ende des Aus­senmantels AM ersichtlich ist, sind die einzelnen Leiter be­reits innerhalb des Außenmantels AM in einer Reihe nebeneinan­der angeordnet. Außerhalb des Außenmantels AM sind die Abstände der Leiter zueinander an die Abstände der Anschlußvorrichtungen AV angepaßt. Bei bereits übereinstimmenden Abständen ist ein Anpassen der Leiterabstände natürlich nicht mehr notwendig.

    [0017] Die Anordnung der einzelnen Leiter sowie die Form des Außen­mantels AM im Bereich des Leitungsendes LE (durch die Schnitt­linie II-II angedeutet) sind in FIG 2 anhand einer Querschnitt­fläche QA der Leitung L schematisch dargestellt.

    [0018] In FIG 2 ist die ovale Form des vom Außenmantel AM im Bereich des Leitungsendes LE der Leitung L gebildeten Querschnittsflä­che Qa ersichtlich, in der mittig in Längsrichtung ausgerichtet die Reihe der den einzelnen Leitern zugehörigen Querschnittsflä­chen L1, L2, L3, L4 angeordnet ist. Weiterhin ist die Quer­schnittsfläche des am Anfang der Reihe angeordneten Orientie­rungsfadens OF zu erkennen.

    [0019] In FIG 3 ist diejenige Querschnittsfläche dargestellt, die die Leitung L außerhalb des Bereiches des Leitungsendes LE (wie in FIG 1 durch die Schnittlinie III-III verdeutlicht ist) auf­weist. Ersichtlich ist eine kreisförmige Querschnittsfläche des Außenmantels AM sowie die den einzelnen Leitern zugehörigen Querschnittsflächen L1, L2, L3, L4, die zueinander wie die Eck­punkte eines Quadrates angeordnet sind. Der Querschnitt des Orientierungsfadens OF ist ebenfalls gezeigt.

    [0020] Mit Hilfe des neben den einzelnen Leitern innerhalb des Außen­mantels AM liegenden Orientierungsfadens OF ist für eine ma­schinelle Montage eines Steckverbinders SV am Leitungsende LE auf einfache Weise eine eindeutige Zuordnung des Beginns der Reihenfolge der Leiter zum Beginn der Reihenfolge der Anschluß­vorrichtunghen AV möglich. Natürlich ist dabei vorausgesetzt, daß die beiden Reihenfolgen übereinstimmen.

    [0021] In FIG 4 ist ein Teilstück einer gewendelten Leitung WL schema­tisch dargestellt, die auf ihrer gesamten Länge - also auch zwischen den beiden ersichtlichen Leitungsenden - einen ovalen Querschnitt mit in einer Reihe angeordneten Leitern aufweist. Somit ist an jeder beliebigen Stelle der gewendelten Leitung WL (z.B. an der gezeigten Schnittlinie II-II) ihre Querschnitts­fläche identisch mit der in FIG 2 dargestellten Querschnitts­fläche QA.

    [0022] Will man auch bei gewendelten Leitungen WL, die am besten bei kreisförmigem Leitungsquerschnitt zu realisieren sind, durch am Leitungsende in einer Reihe angeordnete Einzelleiter eine ma­schinelle Montage der Steckverbinder ermöglichen, ist bei er­findungsgemäßem Aufbau der Leitung eine Änderung des Quer­schnitts und der Anordnung der Einzelleiter im Bereich zwischen den Leitungsenden nicht erforderlich.


    Ansprüche

    1. Flexible Leitung mit mindestens drei von einem gemeinsamen Außenmantel umgebenen Leitern und mit wenigstens einem an einem Leitungsende angebrachten Steckverbinder für mehrere Kontakt­elemente,dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens im Bereich des Leitungsendes (LE) die Leiter in­nerhalb des Außenmantels (AM) derart angeordnet sind, daß sie nebeneinander in einer Reihe liegen und am Leitungsende (LE) kreuzungsfrei mit ihnen zugeordneten Kontaktelementen des Steckverbinders (SV) verbindbar sind, und daß der Außenmantel (AM) derart ausgebildet ist, daß er eine von den in einer Reihe nebeneinander angeordneten Leitern gebildete Querschnittsfläche wenigstens annähernd zu einer kreisförmigen Querschnittsfläche ergänzt.
     
    2. Flexible Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben den Leitern innerhalb des Außenmantels (AM) ein Orientierungsfaden (OF) angeordnet ist, der gegenüber einem von den in der Reihe außenliegenden Leitern einen geringeren Abstand aufweist.
     
    3. Flexible Leitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente mit in einer Reihe angeordneten Anschlußvorrichtungen (AV) für die je­weiligen Leiter versehen sind.
     
    4. Flexible Leitung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußvorrichtungen (AV) als Lötanschlüsse ausgebildet sind.
     
    5. Flexible Leitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lei­tung im Bereich zwischen ihren Leitungsenden als gewendelte Leitung mit einer zum Bereich des Leitungsendes identischen Querschnittsfläche ausgebildet ist.
     




    Zeichnung