(57) Ein Verfahren zum Übertragen eines aus zumindest zwei üblichen Druckfarben bestehenden
sowie durch ein Druckverfahren auf einem flexiblen Flächenstück als Primärträger erzeugten
Motivs in Form eines Bildes oder Schriftzuges auf einen flächigen Motivträger, insbesondere
auf eine Leder-, Textil- oder Holzfläche, wobei die jenes Motiv oder aufnehmende Oberfläche
des Motiv- oder Sekundärträgers mit jenem Motiv in flächigen Druckkontakt gebracht
wird, bis das Motiv am Sekundärträger haftet, wonach der Primärträger am Motiv abgezogen
wird, soll dadurch verbessert werden, daß das Motiv auf einem Primärträger in Form
einer einseitig freuchtigkeitsdurchlässigen sowie auf der anderen Seite mit Kunststoff
oder mit Lackfarbe beschichteten zellulosenhaltigen Fläche auf dem Wege des indirekten
elektrostatischen, mit Trockentoner-Farbe Reproduzierens erzeugt und vor Anwendung
des Druckkontaktes trocken auf die Oberfläche des Sekundärträgers aufgelegt sowie
dann erwärmt wird. Zudem soll das Motiv auf die beschichtete Oberfläche aufgebracht
werden.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Uebertragen eines aus zumindest zwei üblichen
Druckfarben bestehenden sowie durch ein Druckverfahren auf einem flexiblen Flächenstück
als Primärträger erzeugten Motiv in Form eines Bildes oder Schriftzuges auf einen
flächigen Motivträger -- insbesondere auf eine Leder-, Textil- oder Holzfläche --,
wobei die jenes Motiv aufnehmende Oberfläche des Motiv- oder Sekundärträgers mit
jenem Motiv in flächigen Druckkontakt gebracht wird, bis das Motiv am Sekundärträger
haftet, wonach der Primärträger vom Motiv abgezogen wird.
[0002] Ein Verfahren dieser Art ist aus der DE-PS 27 57 630 bekanntgeworden und hat sich
seither in der Praxis bewährt. Die Uebertragung erfolgt nach dem Aufbringen einer
farbauflösenden Transferflüssigkeit, die für das Verfahren nach der Vorerfindung von
besonderer Bedeutung ist. Auch die DE-OS 32 47 177 offenbart eine Transferflüssigkeit
in Form von Methylenchlorid, das in komplizierter und aufwendiger Weise eingesetzt
wird und die ursprüngliche Unterlage, auf der sich die Abbildung befindet, auflöst.
[0003] In der DE-PS 813 359 wird zudem ein Verfahren zur Uebertragung von Puderbildern
auf andere Träger beschrieben. Die Abbildung wird von einer Platte auf einen Zwischenträger
aufgebracht und von diesem auf die neue Unterlagen bzw. den Sekundärträger überführt.
Hierzu muß letzterer elektrisch aufgeladen werden, und die Uebertragung kann nur
bei verhältnismäßig hohen Temperaturen durch das Versprühen einer Hochspannungsentladung
erfolgen. Der Aufwand zur Transferierung der Abbildung auf den Sekundärträger ist
außerordentlich aufwendig.
[0004] Angesichts dieses Standes der Technik hat sich der Erfinder das Ziel gesetzt, einen
für das eingangs genannte Verfahren förderlichen neuen Weg zu beschreiten.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß das Motiv auf einen Primärträger in Form einer
einseitig feuchtigkeitsdurchlässigen sowie auf der anderen Seite mit Kunststoff oder
mit Lackfarbe beschichteten Fläche auf dem Wege des indirekten elektrostatischen,
mit Trockentoner-Farbe Kopierens erzeugt und vor Anwendung des Druckkontaktes trocken
auf die -- beschichtete -- Oberfläche des Sekundärträgers aufgelegt sowie vor dem
Entfernen des Primärträgers erwärmt wird. Die bevorzugte Einwirkzeit für die -- zwischen
etwa 100°C und 300°C betragende -- Wärme liegt bei 3 bis 5 sec.
[0006] Dazu hat es sich als günstig erwiesen, die feuchtigkeitsdurchlässige Rückseite des
Primärträgers nach dessen Auflegen auf den Sekundärträger mit einer wachsartigen
Substanz -- Stearin, Paraffin od. dgl. -- zu versehen, bevorzugt mit einer wachsartigen
Flüssigkeit zu benetzen bzw. zu besprühen.
[0007] Im Rahmen der Erfindung liegt es, bei Anwendung der Siebdrucktechnik lösemittelintensive
Druckfarben im Ein- oder Zweikomponentenbereich zur Erzeugung des Bildmotives einzusetzen
sowie als Primärträger ein bevorzugt weißes Pappier mit einseitiger Kunststoffbeschichtung
(etwa 80 bis 120 g/m²) heranzuziehen; die Abbildung wird beim Transfer auf den Sekundärträger
passergenau und farbintensiv übertragen. Ein tieferes Eindringen von Farbpigmenten
in den Sekundärträger findet nicht statt.
[0008] Der für die Uebertragung aufzuwendende Druck kann mit einem einfachen Roller oder
gar mit dem freien Ende eines Schreibstiftes erfolgen. Als Motiv eignen sich Abbildungen
aller Art, vor allem auch Schriften, die gegebenenfalls in Spiegelschrift eingesetzt
werden.
[0009] Im Rahmen der Erfindung liegen auch die folgenden Vorgehenseweisen:
das Motiv wird vom Primärträger auf den Sekundärträger
. aufgebügelt (vornehmlich ein Do-it-yourself-Verfahren),
.. mittels Heißluftgebläses oder
... über eine Thermo-Presse übertragen.
[0010] Erfindungsgemäß kann die Abbildungsrückseite des Primärträgers vor dem Umdruck leicht
mit Wachs eingerieben oder es kann ein wachshaltiges Papier aufgelegt werden. Es ist
auch möglich,die Abbildungsrückseite des Primärträgers vor dem Umdruck leicht mit
Flüssigwachs einzusprühen oder dieses mit einem Pinsel aufzutragen.
[0011] Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die besondere, oben beschriebene
Ausführungsform beschränkt, sondern es liegen verschiedene andere Modifikationen im
Rahmen der Erfindung.
[0012] So können beispielsweise im direkten professionellen Fachbereich die oben genannten
Verfahrensschritte über Kalander-Thermopressen erfolgen.
[0013] Bei kommerziellem Einsatz der Erfindung erfolgt eine große Zeit- und Kostenersparnis
über Kopiergeräte; für einen üblichen Vierfarbendruck z. B. hätte man sehr hohe Vorkosten
für die Erstellung der dafür notwendigen vier Filme, vier Platten und für das viermalige
Einrichten; bei der vorliegenden Erfindung fällt dies weg. Für kleine und mittlere
Auflagen ist diese neue Technologie die optimale, kostengünstigste Lösung.
1. Verfahren zum Übertragen eines aus zumindest zwei üblichen Druckfarben bestehenden
sowie durch ein Druckverfahren auf einem flexiblen Flächenstück als Primärträger erzeugten
Motivs in Form eines Bildes oder Schriftzuges auf einen flächigen Motivträger, insbesondere
auf eine Leder-, Textil- oder Holzfläche, wobei die jenes Motiv oder aufnehmende Oberfläche
des Motiv- oder Sekundärträgers mit jenem Motiv in flächigen Druckkontakt gebracht
wird, bis das Motiv am Sekundärträger haftet, wonach der Primärträger am Motiv abgezogen
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Motiv auf einem Primärträger in Form einer einseitig feuchtigkeitsdurchlässigen
sowie auf der anderen Seite mit Kunststoff oder mit Lackfarbe beschichteten zellulosehaltigen
Fläche auf dem Wege des indirekten elektrostatischen, mit Trockentoner-Farbe Reproduzierens
erzeugt und vor Anwendung des Druckkontaktes trocken auf die Oberfläche des Sekundärträgers
aufgelegt sowie dann erwämrt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Motiv auf die beschichtete
Oberfläche aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit des Wärmeeinflusses
von etwa 100°C bis 300°C etwa 3 bis 5 sec. beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchtigkeitsdurchlässige
Seite des Primärträgers vor oder während des Druckens mit einer wachsartigen Substanz
versehen wird, wobei gegebenenfalls die wachsartige Substanz flüssig ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein einseitig
mit Kunststoff oder Lackfarbe beschichtetes weißes Papier als Primärträger, wobei
das Papier bevorzugt holzfreies Normalpapier von 80 bis 120 g/m² ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Motiv
vor dem Übertragungsvorgang mit Lösemittelintensivdruckfarben im Ein- bis Zweikomponentenbereich
hergestellt wird.
7. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Motiv vor dem Übertragungsvorgang auf dem Wege des indirekten mehrfarbigen
Trocken-Toners elektrostatisch im Ein- bis Zweikomponentenbereich hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch die Verwendung des Digichrome-Farbscanner-Druckverfahrens.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, gekennzeichnet durch die Verwendung
des Siebdruckverfahrens unter Benützung von Intensivfarben im Ein- bis Zweikomponentenbereich.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Motiv
seitenverkehrt auf den Primärträger aufgedruckt wird.