[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vereinzeln von in einem Stapel vorliegenden
Karten, wie Scheckkarten, Ausweiskarten und dergleichen.
[0002] Bekannte Vereinzelungsvorrichtungen bestehen üblicherweise aus einem Schacht, in
dem der Kartenstapel untergebracht ist. Für den Fall, daß der Stapel von oben her
abgearbeitet wird, sind seitlich und die oberste Karte übergreifend Anschläge vorgesehen,
welche die oberste und die nachfolgend zu vereinzelnden Karten auf dem Kartenstapel
festhalten. Eine Abnahmeeinrichtung entfernt die jeweils oberste Karte aus dem Bereich
der Anschläge und übergibt sie einem Transportsystem.
[0003] Derartige Vereinzelungsvorrichtungen sind aus einer Reihe von Druckschriften bekannt;
verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die DE-PS 15 61 165, die DE-OS 24 13 072
und die DE-OS 26 54 108.
[0004] Bei den bekannten Vereinzelungsvorrichtungen schiebt eine Abnahmeeinrichtung mit
Saugkopf die jeweils zuoberst auf dem Stapel liegende Karte zunächst entgegen der
Abzugsrichtung mit ihrer hinteren Kante gegen die Wandung des Magazins bzw. Vereinzelungsschachtes,
wodurch sich die Karte insgesamt aufwölbt. Die Bewegung wird solange fortgesetzt,
bis die Vorderkante aus dem Bereich eines den Stapel niederhaltenden vorderen Anschlags
gelangt. Im weiteren Verlauf der Vereinzelung wird dann der vordere Bereich der Karte
vom Stapel abgehoben und in Vereinzelungsrichtung einem weiterführenden Transportsystem
übergeben. Der Kartenstapel, der von unten federbelastet ist, schiebt nun die zweitfolgende
Karte an die Anschläge und der Vereinzelungsvorgang wiederholt sich.
[0005] Wesentlich bei diesem Vereinzelungsverfahren ist es, daß sich der Aufzeichnungsträger
jeweils in die gewünschte Richtung wölbt, was mit entsprechenden Sen soren überwacht
wird. Abgesehen von dem durch die Sensoren erforderlichen zusätzlichen Aufwand bedingt
dieses Verfahren eine gewisse Flexibilität der einzelnen Karten. Sollte der Stapel
insgesamt eine Verformung entgegen der Richtung der gewünschten Aufwölbung haben,
kann die Vereinzelung von vorneherein nicht durchgeführt werden. Für den Fall, daß
die Karten wegen elektrostatischer Aufladungen oder Verschmutzung stark aneinanderhaften,
sind Doppelabzüge nicht zu vermeiden. Da die Gefahr von Doppelabzügen besteht, müssen
wiederum zusätzliche Sensoren installiert werden.
[0006] Eine andere Klasse von Vereinzelern, die sogenannten Reibrollenvereinzeler, verwenden
mit Reibbelägen beschichtete Walzen oder Rollen, mit denen jeweils die oberste Karte
eines Stapels von diesem abgezogen und einem weiterführenden Transportsystem übergeben
wird. Ein genereller Nachteil dieses Systems liegt in dem hohen Verschleiß der Reibrollen
durch Verschmutzung, was einen häufigen Austausch und damit Stillstand der Anlage
bedeutet. Auch macht die Einhaltung einer exakten Taktung und die Vermeidung von Doppelabzügen
Schwierigkeiten. Während der Vereinzelung reiben die Karten über ihre gesamte Länge
gegeneinander, was beispielsweise bei Ausweiskarten leicht zu Kratzern führt, die
das Erscheinungsbild der Karte erheblich beeinträchtigen können. Karten mit erhabenen
Bereichen, z. B. Prägebereiche, lassen sich nach diesem Verfahren überhaupt nicht
vereinzeln.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur
Vereinzelung von Karten wie Ausweiskarten, Scheckkarten und dergleichen zu schaffen,
wobei Doppelabzüge mit Sicherheit vermieden und die Karten schonend behandelt werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß vor der eigentlichen Vereinzelung
eine Vorvereinzelung stattfindet, bei welcher durch ein formschlüssig auf die zu vereinzelnde
Karte wirkendes Element sichergestellt ist, daß jeweils nur eine einzige Karte relativ
zum Stapel um einen im Vergleich zu den Abmaßen der Karte geringen Betrag verschiebbar
ist. Durch die Verschiebung gelangt eine Kante der Karte aus dem Bereich des diese
Kante haltenden Anschlags, so daß die Karte dann mittels einer geeigneten Abnahmeeinrichtung
vom Stapel abgehoben werden kann.
[0009] Das formschlüssig auf die zu vereinzelnde Karte wirkende Element kann gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung eine Vereinzelungsnut sein, die auf der gegenüberliegenden
Seite des die Vorderkante der Karte niederhaltenden Anschlags vorgesehen ist und in
die die Hinterkante einer entgegengesetzt zur Vereinzelungsrichtung verschobenen Karte
eintauchen kann.
[0010] Die Weite der Nut ist nur geringfügig dicker als die Kartendicke, so daß jeweils
nur eine einzige Karte in die Vereinzelungsnut eindringen kann.
[0011] Die Tiefe der Vereinzelungsnut wird so bemessen, daß, wenn die Karte vollständig
in die Nut eingetaucht ist, ihre in Vereinzelungsrichtung gesehen vordere Kante aus
dem Bereich des diese Kante niederhaltenden Anschlags gelangt ist, so daß die Karte
anschließend mittels einer geeigneten Abnahmeeinrichtung abgehoben werden kann. Mit
der erfindungsgemäßen Lösung werden Karten sicher vereinzelt und Doppelabzüge in jedem
Fall vermieden.
[0012] Sollten zwei Karten derart fest aneinanderhaften, daß sie sich nicht voneinander
lösen und somit die oberste Karte nicht in die Vereinzelungsnut hineingeschoben werden
kann, kommt es zu einer Vereinzelungslücke; die nicht zu vereinzelnden Karten werden
entnommen und danach der Vereinzelungsvorgang fortgesetzt. Die dadurch eintretende
Vereinzelungslücke ist wesentlich weniger kritisch als vom System nicht erkannte Doppelabzüge,
welche die Zählsicherheit beeinträchtigen und die Bearbeitung an den weiterführenden
Stationen erschweren. Da durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen keine Doppelabzüge
auftreten können, entfallen auch entsprechende Einrichtungen zur Feststellung von
Doppelabzügen.
[0013] Die Karten werden schonend vereinzelt, da die Reibung der Karten untereinander auf
eine minimale Wegstrecke im Verhältnis zur Länge der Karten begrenzt ist.
[0014] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Vereinzelungsnut an der Rückkante
des Stapels etwa in Kartenmitte vorgesehen ist und die obenliegende Nutwandung gleichzeitig
als Anschlag für den Kartenstapel ausgebildet ist. Diese Wandung muß dafür in Richtung
Kartenmitte um einen geringen Betrag vorgezogen werden. Aufgrund dieser Konstruktion
ist ein Verklemmen der Karten während des Zurückschiebens praktisch ausgeschlossen.
[0015] Die Relativbewegung zwischen der zu vereinzelnden Karte und dem Stapel kann auf unterschiedlich
Art und Weise durchgeführt werden.
[0016] Gemäß einer ersten Ausführungsform wird das Zurückschieben und Entnehmen der Karte
mit einer Abnahmeeinrichtung vorgenommen, die einen Saugkopf aufweist, der auf die
oberste Karte aufgesetzt wird, die Karte in die Vereinzelungsnut zurückschiebt, vom
Stapel abhebt und dann einem weiterführenden Transportsystem übergibt. Die Saugkraft
wird dabei so eingestellt, daß auch bei einem in weiten Grenzen variierenden Stapelandruck
eine sichere Abnahme erfolgt. Die Bewegung des Saugkopfes kann aufgrund der geringen
zu bewegenden Massen mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt werden. Das Vakuum der
Saugluft kann in Abhängigkeit entsprechender Sensorsignale kurzfristig erhöht werden.
Beispielsweise kann in der Vereinzelungsnut ein Mikroschalter vorgesehen sein, der
das Einschieben oder Nichteinschieben einer Karte in die Vereinzelungsnut meldet.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Vorvereinzelung mittels eines separaten
Schiebers vorgenommen werden, der die Vorderkante der zu vereinzelnden Karte beaufschlagt
und die Karte gegen die Vereinzelungsrichtung zunächst in die Vereinzelungsnut einschiebt.
Eine solche Konstruktion hat den Vorteil, daß die Führung des Saugkopfes einfacher
ausfällt und auch das Vakuum der Saugluft nicht so hoch zu sein braucht.
[0018] Schließlich ist es auch möglich, die Vorvereinzelung durch eine entsprechende Bewegung
des Stapels gegenüber der zu vereinzelnden Karte durchzuführen. Diese Ausführungsform
eignet sich für niedrigere Vereinzelungsfrequenzen, da die zu bewegenden Massen entsprechend
größer sind.
[0019] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
beispielsweise beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 - 5 den Vereinzelungsablauf in einer schematisch dargestellten ersten Ausführungsform,
Fig. 6 eine ebenfalls schematische Draufsicht auf den Kartenstapel der ersten Ausführungsform
mit Saugkopf
Fig. 7 die schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 8 ein Hebelgestänge zur Führung des Saugkopfs,
Fig. 9 den schematischen Bahnverlauf des durch das in Fig. 8 dargestellte Hebelgestänge
geführten Saugkopfes und
Fig. 10 einen Schnitt durch die Vereinzelungsnut.
[0020] Eine erste Ausführungsform der Vorrichtung zum Vereinzeln von Karten ist in den Fig.
1 - 6 schematisch dargestellt. In einem Vereinzelungsschacht, der in Fig. 6 durch
die Rahmenteile 20 angedeutet ist, liegt ein Kartenstapel 22. Der Stapel ruht auf
einer Bodenplatte 6, die mit einer bestimmten Kraft P in dem Maße nach oben geschoben
wird, in dem die Stapelhöhe in Folge der vereinzelten und abgeführten Karten abnimmt.
Die Bodenplatte belastet den Kartenstapel im gezeigten Fall nur im Bereich der Vorder-
bzw. Hinterkanten der Karten, wodurch nachteilige Einflüße infolge von Kartenwölbungen
um die Querachse ausgeschaltet werden. Die Bodenplatte 6 kann auch gelenkig mit einer
Schubstange (in den Fig. nicht gezeigt) verbunden sein, über die die Kraft P auf die
Bodenplatte 6 übertragen wird. Bei dieser Vorgehensweise können auch Stapel, die
nicht gleichmäßig dick sind, problemlos nachgeführt werden. Es ist auch möglich, unter
Verzicht auf die in den Fig. gezeigte Bodenplatte, den Stapel mit Hilfe einer geeigneten
Schubstange zentral in der Kartenmitte zu belasten.
[0021] An der in Vereinzelungsrichtung gesehen vorderen Kante ist ein Anschlag 3 und an
der hinteren Kante ein Anschlag 4 vorgesehen, der die Formierung des Stapels unterstützt
und an der Oberkante jeweils einen in den Vereinzelungsschacht vorspringenden Rand
15 aufweist (Fig. 10), der jeweils einen Anschlag für den von unten durch die Bodenplatte
6 nach oben gedrückten Kartenstapel 22 darstellt. In Höhe der obersten Karte ist unterhalb
des vorspringenden Randes 15 des Anschlags 4 eine Vereinzelungsnut 5 ausgebildet,
die im Querschnitt nochmals in Fig. 10 gezeigt ist. Die Spaltweite der Nut beträgt
etwa das 1,2 - 1,3-fache der Kartendicke (Abmessung a), die Tiefe der Nut beträgt
etwa 2 mm (Abmessung c) und der vorspringende Teil des Anschlags 4 ragt etwa 1,7 mm
in Richtung Kartenmitte nach innen (Abmessung b). Wie aus Fig. 6 ersichtlich ist,
die eine Draufsicht auf die Vereinzelungsvorrichtung zeigt, ist die Nut 5 bzw. der
Anschlag 4 im Bereich der Hinterkante nur mittig angeordnet, um bei einer um die
Längsachse gewölbten Karte ein Eindringen der Karte in die Nut zu erleichtern. Die
Breite der Nut in Richtung Kartenkante (Abmessung e) beträgt beispielsweise etwa
2 bis 5 mm. Die angegebenen Maße sind selbstverständlich nur bei einer Ausführungsform
der Vorrichtung sinnvoll, mit der Normkarten vereinzelt werden. Für den Fall, daß
die Karten andere Abmessungen aufweisen, müssen auch die Abmessungen der Anschläge
und der Vereinzelungsnut angepaßt werden.
[0022] Die oberste Karte wird von einem Saugkopf 1 im vorderen Drittel beaufschlagt, wie
dies in den Fig. 1 und 6 gezeigt ist. Der Saugkopf 1 wird beispielsweise mittels eines
Hebelgestänges zwangsgeführt. Ein Beispiel für eine solche Hebelführung wird im Zusammenhang
mit Fig. 8 beschrieben.
[0023] Der Vereinzelungsvorgang läuft wie folgt ab. Der Saugkopf 1 setzt auf die obenliegende
Karte 2 auf und schiebt diese gegen die Vereinzelungsrichtung (Pfeil 23 in Fig. 2)
in die Vereinzelungsnut 5 hinein. Da die Dicke der Nut so bemessen ist, daß nur eine
einzige Karte hineinpaßt, ist sichergestellt, daß auch nur eine einzige Karte nach
rechts, d. h. entgegen der Vereinzelungsrichtung verschoben wird. Wenn die oberste
Karte 2 am Grund der Vereinzelungsnut 5 anschlägt, ist sie von dem die Vorderkante
der Karte niederhaltenden Anschlag 3 frei. Die Tiefe der Nut (Abmessung c) muß daher
etwas größer sein, als die Länge des vorspringenden Teils 15 des Anschlags 3. Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Länge des vorspringenden Teils beispielsweise
1,7 mm, wogegen die Nuttiefe etwa 2 mm betragen kann.
[0024] In der Vereinzelungsnut kann ein Mikroschalter 27 montiert werden, der das Einschieben
bzw. Nichteinschieben in die Vereinzelungsnut meldet. Das Signal kann genutzt werden,
um das Vakuum am Saugkopf kurzzeitig zu erhöhen, sollte sich eine Karte mit dem normalerweise
anliegenden Vakuum nicht zurückschieben lassen.
[0025] Sobald die Vorderkante der Karte 2 frei ist, hebt der Saukopf 1 die Karte an und
führt sie in Vereinzelungsrichtung entsprechend dem Pfeil 24 in Fig. 4, wo er sie
einem Förderwalzenpaar 7, 8 übergibt, die zu einem weiterführenden Transportsystem
gehören. Die Saugluft wird in dem Moment reduziert oder ausgeschaltet, so daß die
Karte von den Walzen übernommen werden kann. Der Saugkopf wird daraufhin zurückgefahren
und von oben auf die nunmehr zuoberst liegende nächste Karte aufgesetzt, worauf sich
der beschriebene Vorgang wiederholt. Zum Zurückschieben der Karte in die Vereinzelungsnut
kann das Vakkum bzw. die Saugkraft jeweils kurzzeitig erhöht werden.
[0026] In Fig. 8 ist ein Hebelmechanismus zur Führung des Saugkopfes 1 im Prinzip wiedergegeben.
Der Saugkopf 1 ist mit dem Punkt A des Hebelgestänges fix verbunden. Dieses Hebelgestänge
besteht aus einem einarmigen Hebel 12, an dessen Ende ein Hebel 11 etwa rechtwinkelig
angelenkt ist, dessen Ende diejenige Bahnkurve beschreibt, die auch der Saugkopf durchlaufen
soll. Der Hebel 11 stützt sich auf einen weiteren Hebel 13 ab, der einerseits am Hebel
12 angelenkt ist und andererseits eine harmonische Kreisbewegung durchführt, was
mittels eines Kurbeltriebs 14 bewerkstelligt wird. Das Ende des Hebels 11 ist nockenförmig
ausgebildet und wird über eine gestufte Nockenbahn 10 zurückgezogen. Der Kontakt des
nockenförmigen Endes A des Hebels 11 mit der Nockenbahn 10 wird durch die Feder 19
sichergestellt.
[0027] Der Saugkopf 1 wird über die Saugleitung 17 und des Ventils 16 mit Vakuum beaufschlagt.
Ventil 16 wird von einem Schalter 26 überwacht, der vom Hebel 12 dann aktiviert wird,
wenn der Punkt A bzw. der Saugkopf diejenige Position erreicht hat, in welcher er
die vom Stapel abgezogene Karte dem weiterführenden Transportsystem übergeben muß
(vergleiche Fig. 4).
[0028] Die Funktion des Hebelgestänges wird nunmehr unter Bezugnahme auf Fig. 9 beschrieben.
Eine Drehung des Kurbeltriebs 14 bewirkt ein Anheben des Hebels 13, der wiederum
den Hebel 11 und damit den Punkt A nach oben drückt. Das Ende A des Hebels 11 und
damit der Saugnapf 1 bewegt sich auf einer schräg nach oben gerichteten Kurvenbahn
vom Punkt I nach II. Je nachdem in welchem Abschnitt der Bahnkurve Punkt A auf die
Nockenbahn 10 abgesetzt wird, endet der gekrümmte Bereich der Kurve schon vor dem
Punkt II. Im Punkt II betätigt Hebel 12 den Schalter 26, der wiederum über Ventil
16 den Saugkopf 1 entlüftet, die Karte 2 kann in diesem Punkt an die Transportwalzen
7 und 8 übergeben werden. Der Kurbeltrieb 14 zieht nunmehr Punkt A über Hebel 13 wieder
nach rechts zurück, wobei der Punkt A jedoch keine Kurvenbahn beschreiben kann, da
er auf der Nockenbahn 10 aufsitzt. Der Saugkopf 1 bewegt sich daher in einer bestimmten
konstanten Höhe zurück, bis er im Punkt III genau über dem Kartenstapel 22 angekommen
ist. In dieser Sollposition fällt er entsprechend der Form der Nockenbahn 10 vom Punkt
III auf den Punkt IV hinunter, wodurch er mit der obersten Karte des Kartenstapels
in Kontakt kommt und diese ansaugt. Der Kurbeltrieb 14 schiebt den Hebel weiter nach
rechts, wobei Punkt A nunmehr auf dem tiefer gelegenen Bereich der Nockenbahn nach
rechts gezogen wird, was einer Bewegung vom Punkt IV zum Punkt I entspricht. In der
Position I ist die Karte vollständig in die Vereinzelungsnut 5 eingeführt, die Vorderkante
der Karte 2 ist vom Anschlag 3 frei und der Saugkopf 1 kann die nun folgende Karte
nach vorne oben vom Stapel abheben (vergleiche Fig. 3).
[0029] Anstelle der beschriebenen Hebelmechanik kann der Saugkopf auch anders geführt werden;
Schrittmotoren, pneumatische oder magnetische Antriebsmittel bieten sich an.
[0030] In Fig. 7 ist schematisch angedeutet, daß die Vorvereinzelung, d. h. seitliche Verschiebung
der obersten Karte auch mittels eines separaten Schiebers 9 erfolgen kann, der die
jeweils oberste Karte im Bereich ihrer Vorderkante beaufschlagt und in die Vereinzelungsnut
5 in der beschriebenen Art und Weise hineinschiebt.
[0031] Die Bewegung des Saugkopfes kann bei dieser Ausführungsform einfacher gestaltet
werden. Er muß sich bezugnehmend auf die Fig. 9 entlang einer Bahn hin- und herbewegen,
die durch die Punkte II, III, IV bzw. IV, III, II gekennzeichnet ist.
[0032] Schließlich kann die Vorvereinzelung (in den Fig. nicht gezeigt) auch durch eine
entsprechende Bewegung des Stapels vorgenommen werden. Nach dem Aufsetzen des Saugkopfes
auf die zu vereinzelnde Karte wird der gesamte Stapel derart gekippt bzw. gedreht,
daß die durch den Saugkopf relativ zum Stapel fixierte Karte in die Vereinzelungsnut
geschoben wird. Daraufhin wird die Karte vom Stapel abgehoben und gegebenenfalls
einem weiterführenden Transportsystem übergeben.
[0033] Bei den in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungsformen wird der zu vereinzelnde
Stapel von einer Bodenplatte nach oben gedrückt. Es ist auch möglich für die Kraft
P die Schwerkraft zu benutzen und jeweils die unterste Karte eines Stapels zu vereinzeln,
wobei die Vorrichtung im Prinzip nur umgekehrt werden muß. Um in diesem Fall die Kraft
p von der Höhe bzw. dem Gewicht des zu vereinzelnden Stapels unabhängig zu machen,
können seitlich des Stapels in einer bestimmten Höhe zwei Abfangwalzen vorgesehen
sein, die das Gewicht des Stapels auf diejenige Stapelhöhe begrenzen, die unterhalb
dieser Walzen liegt. Das Gewicht der oberhalb dieser Walzen liegenden Karten wird
über von den Walzen auf die Kartenkanten ausgeübten Reibungskräfte abgefangen. Diese
Walzen werden so gesteuert, daß der untere Teil des Kartenschachtes etwa immer gleich
viel Karten aufweist.
[0034] Zur Entlastung der jeweils unteren Karte sind jedoch auch schräg gelagerte Stapelbehälter,
bei denen nur eine Teilkomponente des Stapelgewichts auf die untere Karte einwirkt,
verwendbar.
[0035] Zur Niederhaltung der Karten im Bereich ihrer Vorderkante können auch zwei Anschläge
vorgesehen werden, so daß der Stapel an drei Punkten abgestützt wird. Alle Anschläge
können an den Rahmenteilen 20 des Vereinzelungsschachtes derart gelenkig befestigt
werden, daß sie zum Füllen des Schachtes mit Karten wegschwenkbar sind.
1. Verfahren zum Vereinzeln von in einem Stapel vorliegenden Karten, wie Scheckkarten,
Ausweiskarten und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils erste Karte des Stapels in einem ersten Schritt relativ zum Stapel
seitlich verschoben wird, wobei durch formschlüssig auf die zu vereinzelnde Karte
einwirkende Mittel sichergestellt ist, daß nur eine einzige Karte relativ zum Stapel
seitlich verschoben werden kann und daß erst anschließend die derart vorvereinzelte
Karte vom Stapel abgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Karte mit ihrer in Vereinzelungsrichtung gesehen hinteren Kante soweit in
eine etwa die Dicke der Karte aufweisende Nut eingeschoben wird, bis ihre Vorderkante
aus dem Wirkungsbereich eines Anschlags freikommt, worauf die Karte mittels einer
Abnahmeeinrichtung vom Stapel abgehoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Karte in die Vereinzelungsnut mit Hilfe der Abnahmeeinrichtung
vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuum der aus einem Saugkopf bestehenden Abnahmeeinrichtung kurzzeitig
zur Verschiebung der Karte in die Vereinzelungsnut erhöht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vakuum der Saugluft abhängig vom Signal eines die Vereinzelungsnut (5) überwachenden
Sensors gesteuert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Karte in die Vereinzelungsnut mit Hilfe eines separaten
Schiebers vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Karte in die Vereinzelungsnut durch eine Bewegung des Stapels
vorgenommen wird.
8. Vorrichtung zum Vereinzeln von Karten, wie Scheckkarten, Ausweiskarten und dergleichen
mit einem einen Kartenstapel aufweisenden Vereinzelungsschacht und mit An schlägen,
mittels derer die jeweils erste zu vereinzelnde Karte auf dem Stapel gehalten wird
und weiterhin mit einer Abnahmeeinrichtung, mit der die erste Karte aus dem Bereich
der Anschläge entfernt und einem weiterführenden Transportsystem übergeben wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vereinzelungsschacht (20) in Höhe der jeweils zu vereinzelnden ersten Karte
(2) des Stapels (22) eine Vereinzelungsnut (5) aufweist, die etwa Kartendicke aufweist
und daß Mittel vorgesehen sind, womit die zu vereinzelnde Karte (2) soweit in die
Vereinzelungsnut (5) einschiebbar ist, bis die in Vereinzelungsrichtung gesehen
vordere Kante der Karte (2) aus dem Bereich eines Anschlags oder mehrerer Anschläge
(3) gelangt, die die Vorderkante halten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungsnut (5) sich nur über einen Teil der Kantenlänge der Karte erstreckt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungsnut (5) in der Mitte der Kantenlänge angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinzelungsnut (5) mit dem in Vereinzelungsrichtung gesehen hinteren Anschlag
(4) kombiniert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) durch eine in Richtung Kartenmitte vorgezogene Kante der Vereinzelungsnut
(5) gebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß alle Anschläge (3, 4) derart am Vereinzelungsschacht befestigt sind, daß sie
zum Füllen des Stapels wegschwenkbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruche 8, gekennzeichnet durch einen Sensor zur Erfassung der seitlichen Verschiebung der obersten bzw. untersten
Karte des Stapels.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abnahmeeinrichtung einen Saugkopf (1) aufweist, der über ein Hebelgestänge
(11, 12, 13) zwischen einer Kartenaufnahmeposition und einer Kartenabgabeposition
hin und her bewegbar ist.