(19)
(11) EP 0 339 278 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89105515.4

(22) Anmeldetag:  29.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 90/22, A62C 2/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.04.1988 DE 3813952

(71) Anmelder: Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG
D-44139 Dortmund (DE)

(72) Erfinder:
  • Deppner, Erhard
    D-4630 Bochum (DE)
  • Volmer, Hans
    D-4400 Münster (DE)

(74) Vertreter: König, Reimar, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dr.-Ing. Reimar König Dipl.-Ing. Klaus Bergen Wilhelm-Tell-Strasse 14 Postfach 260254
40095 Düsseldorf
40095 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Feuerbeständige Abdeckung


    (57) Eine feuerbeständige Abdeckung insbesondere für Auffang­becken (4) besteht aus einzelnen, aus einer biegesteifen, Durchbrüche aufweisenden Platte (1) und einem kastenförmi­gen, ein Schüttgut (6) mit geringer Temperaturleitfähigkeit aufnehmenden Unterbau (5) zusammengesetzten Elementen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine feuerbeständige Abdeckung ins­besondere für Auffangbecken aus biegesteifen, Durchbrüche aufweisenden Platten und einer aus einem Schüttgut mit geringer Temperaturleitfähigkeit bestehenden Schicht.

    [0002] In der chemischen Industrie und der Energiewirtschaft sind die Fundamente von Anlagenteilen, die brennbare und giftige Flüssigkeiten enthalten, im allgemeinen mit einem Ringsy­stem kanalförmiger Auffangbecken umgeben, um im Falle eines Lecks die austretende Flüssigkeit aufzufangen und eine Schä­digung der Umwelt zu verhindern. So sind die Fundamente von Großtransformatoren im allgemeinen mit solchen Auffang­becken umgeben, da Großtransformatoren bis zu 40 m³ der Isolation der spannungsführenden Leiter und zum Abführen der durch Verlustleistung erzeugten Wärme dienendes Trans­formatorenöl enthalten, das auf keinen Fall in den Boden gelangen darf.

    [0003] Im Falle eines Lecks besteht bei Großtransformatoren auf­grund der hohen umgesetzten Leistung zusätzlich die Ge­fahr eines Brandes. Um im Falle eines Brandes ein Entzünden des im Auffangbecken gesammelten Öls zu vermeiden, sind die Becken mit Durchbrüche aufweisenden Platten, insbesondere mit Gitterrosten, abgedeckt und diese mit einer etwa 20 cm dicken Kies- oder Schotterschicht belegt. Die Keisschicht läßt das Lecköl durchsickern, verhindert aber durch ihre schlechte Temperaturleitfähigkeit, daß die Temperatur des im Becken angesammelten Öls über den Flammpunkt steigt. Brennendes Öl wird zudem beim Durchfließen der Schicht gelöscht.

    [0004] Diesen Abdeckungen haftet der Nachteil an, daß bei Kon­troll- oder Instandsetzungsarbeiten an den Auffangbecken oder den Fundamenten die lose Kies- oder Schotterschicht jeweils per Schaufel abgetragen und danach wieder aufge­bracht werden muß. Dies ist sehr zeit- und damit lohn­intensiv und bedingt häufig eine Verlängerung der Still­standszeiten.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ab­deckung zu schaffen, die einerseits die angesammelte Flüs­sigkeit zuverlässig gegen Entzündung schützt, ohne das Ab­fließen der Flüssigkeit zu behindern, und sich andererseits ohne größeren Aufwand entfernen läßt.

    [0006] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß eine Abdeckung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß aus einzelnen Abdeckelementen aus einer Durchbrüche aufweisenden, biege­steifen Platte, insbesondere einem Gitterrost, mit einem flüssigkeitsdurchlässigen, vorzugsweise kastenförmigen Un­terbau mit einer Füllung aus einem Schüttgut mit geringer Temperaturleitfähigkeit besteht.

    [0007] Der kastenförmige Unterbau kann aus Lochblech gefertigt und mit einem Gitterrost verschweißt sein. Die Füllung des Kastens besteht vorteilhafterweise aus Schaumglasgranulat, das sich durch geringe Temperaturleitfähigkeit bei einem gleichzeitig vergleichsweise niedrigen spezifischen Gewicht auszeichnet. Das niedrige spezifische Gewicht des Schaum­glas-Granulats bietet im Vergleich zu Kies den Vorteil, daß das Gewicht der einzelnen Abdeckelemente gering ist und deren handhabbarkeit dadurch verbessert wird.

    [0008] Ein solches Schaumglas wird z.B. von der Firma Deutsche Pittburgh Corning GmbH unter dem Warenzeichen "Foamglas" vertrieben.

    [0009] Der kastenförmige Unterbau kann an einer Seite, etwa einer Schmalseite, mit einer lösbaren Lasche versehen sein, die das Befüllen des Kastens mit dem Granulat erleichtert. Bei einer anderen Ausführung besteht der kastenförmige Unterbau aus einer Schublade, die sich in zwei unter dem Gitterrost angeordneten Führungen verschieben läßt.

    [0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich­nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläu­tert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Auffang­beckens mit aufliegendem Abdeckelement, teilweise im Schnitt, und

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines anderen Ab­deckelements.



    [0011] Ein Gitterrost 1 liegt mit seinen Auflageflächen 2 im Rahmen 3 eines Auffangbeckens 4 auf. Unter dem Gitterrost 1 befindet sich ein aus Lochblech bestehender kastenförmiger Unterbau 5, der eine lose Schüttung aus Schaumglas-Granulat 6 enthält. An einer Seite des Unterbaus 5 befindet sich eine lösbare Lasche 7, die eine Einfüllöffnung für das Schaumglas-Granulat verschließt. Das Lecköl fließt durch das Gitterrost 1, das Schaumglas-Granulat 6 und das Loch­blech 5 in das Auffangbecken 4, wo es sich sammelt. Für Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten läßt sich das Abdeck­element einfach nach oben in Richtung des Pfeiles 11 aushe­ben.

    [0012] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführung des Abdeckele­ments sind unter dem Gitterrost 1 zwei Führungen 9 ange­ordnet, die eine aus Lochblech bestehende Schublade 10 auf­nehmen, die sich im herausgezogenen Zustand ohne weiteres mit dem Schaumglas-Granulat 6 befüllen läßt.

    [0013] Die erfindungsgemäße Abdeckung verbindet den Vorteil einer guten Feuerbeständigkeit mit dem Vorteil einer leichten Demontage.


    Ansprüche

    1. Feuerbeständige Abdeckung insbesondere für Auffang­becken aus biegesteifen, Durchbrüche aufweisenden Plat­ten und einer aus einem Schüttgut mit geringer Tempera­turleitfähigkeit bestehenden Schicht, gekennzeichnet durch einzelne, aus der Platte (1) und einem kastenför­migen, flüssigkeitsdurchlässigen, das Schüttgut (6) aufnehmenden Unterbau (5) bestehende Elemente.
     
    2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut (6) aus Schaumglas-Granulat besteht.
     
    3. Abdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der kastenförmige Unterbau (5) kleiner als die Platte (1) ist.
     
    4. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kastenförmige Unterbau (5) an einer Seite durch eine lösbare Lasche (7) verschlossen ist.
     
    5. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kastenförmige Unterbau (5) aus einer an der Platte (1) befestigten Schublade (10) besteht.
     




    Zeichnung