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EP 0 339 332 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.11.1989 Patentblatt 1989/44 |
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Anmeldetag: 07.04.1989 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE ES FR IT LI |
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Priorität: |
26.04.1988 CH 1549/88
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Anmelder: Wälchli, Hans, Dr. |
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CH-8113 Boppelsen (CH) |
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Erfinder: |
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- Wälchli, Hans, Dr.
CH-8113 Boppelsen (CH)
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Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al |
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c/o E. Blum & Co
Patentanwälte
Vorderberg 11 8044 Zürich 8044 Zürich (CH) |
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Entgegenhaltungen: :
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Flügelzellenpumpe zur Förderung von Lebensmitteln |
(57) Die Pumpe hat ein Gehäuse (1) aus rostfreiem Stahl sowie einen Rotor (10) aus Kunststoff
mit radialen Schlitzen (11), in welchen Schieber (12) verschiebbar geführt sind.
Die Schieber (12) bestehen aus einer innen mit Metall armierten Schieberplatte (12)
aus Kunststoff.
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[0001] Eine Lebensmittelpumpe gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 ist durch Vorbenutzung
bekannt. Diese Pumpe hat ein Gehäuse aus rostfreiem Stahl. Die radial in einem Rotor
aus Normalstahl beweglich geführten Schieber bestehen aus Kunststoff, weil die Materialpaarung
rostfreier Stahl auf rostfreiem Stahl zu schlechten Gleiteigenschaften und zu hohem
Verschleiss führen würde. Die Arbeitsweise dieser Pumpe ist bei relativ grossen Abmessungen
der Zellen ungünstig, weil die Biegefestigkeit von Kunststoff sehr klein ist. Ausserdem
ist diese Pumpe ungeeignet für kleine Drehzahlen, weil dann die Schieber durch die
geringe Fliehkraft zu schwach gegen das Gehäuse angedrückt werden und sich demzufolge
im Ansaugbereich zu wenig rasch radial nach aussen bewegen. Dadurch entstehen Leckagen,
und die Pumpe ist dann nicht mehr selbstansaugend.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch
die erfindungsgemässe Ausbildung wird eine gute Festigkeit des Schiebers erreicht.
[0003] Da die Schieber auch metallische Teile aufweisen, haben sie im Betrieb eine zur Abdichtung
hinreichend hohe Zentrifugalkraft, auch im niederen Drehzahlbereich.
[0004] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 einen Radialschnitt durch eine Pumpe;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführung eines erfindungsgemässen
Schiebers, und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemässen
Schiebers.
[0005] In Fig. 1 ist ein Radialschnitt durch eine Flügelzellenpumpe dargestellt. Sie umfasst
ein Gehäuse 1 aus rostfreiem Stahl mit einer zylindrischen Bohrung 2, einem Ansaugstutzen
3 und einem Druckstutzen 4, deren Bohrungen 5 bzw. 6 in einem Winkel von etwa 90
o zueinander etwas radial versetzt in die Bohrung 2 münden. Zwischen den beiden Stutzen
3,4 ist in die Bohrung 2 ein halb-mondförmiger Einsatz 7 aus rostfreiem Stahl eingelegt.
Koaxial zur Bohrung 2 ist im Gehäuse 1 ein Rotor 10 vorzugsweise aus Kunststoff drehbar
gelagert. Er hat radial Schlitze 11, in welchen Schieber 12,13 verschiebbar geführt
sind.
[0006] Der Schieber 20 gemäss Fig. 2 besteht grundsätzlich aus einer Kunststoffplatte 21,
die innen mit vier Stahlstiften in Längsrichtung armiert sind, wobei die Stahlstifte
auch etwas kürzer als die Länge der Kunststoffplatte sein können, um durch die volle
Kunststofffläche mindestens einer Stirnfläche gute Reibverhältnisse zu den Materialpartnern
in der Pumpe zu erreichen. Ein solcher Schieber kann beispielsweise aus einer vollen
Kunststoffplatte 21 hergestellt werden, in die Löcher 22,23,24,25 gebohrt, Stahlstifte
eingepresst und die Löcher mit Kunststoff geschlossen werden.
[0007] Der Schieber 30 nach Fig. 3 besteht aus einer mit Bohrungen 32, 33, 34, 35, 36, 37
versehenen Metallplatte 31, die allseitig mit Kunststoff umgossen ist.
[0008] Geeignete Kunststoffe für den Rotor 10 und die Schieber 20, 30 sind thermoplastische
Polyester, insbesondere PETP wegen dessen guter Formstabilität und Gleit- und Verschleissverhalten,
oder SUPRALEN RCH 1000 (eingetragenes Warenzeichen) wegen dessen sehr geringer Wasseraufnahme
und geringem Reibungskoeffizienten auf rostfreiem Stahl.
[0009] Im Betrieb dreht der Rotor 10 im Gehäuse 1 (Fig. 1). Die Schieber 12, 13 werden im
Bereich des Druckstutzens 4 durch den Einsatz 7 radial nach innen geschoben und das
in den Kammern zwischen Rotor 10 und Bohrung 2 enthaltene Fördergut in den Druckstutzen
verdrängt. Im Bereich des Ansaugstutzens 3 bewegen sich die Schieber 12 durch die
Fliehkraft radial nach aussen, so dass das Gut aus dem Stutzen 3 angesaugt wird.
[0010] Der beschriebene Rotor 10 aus Kunststoff sowie die Schieber 20, 30 (Fig. 2 und 3)
mit den Kunststoffkanten 18 (Fig. 1) eignen sich auch zur Nachrüstung bestehender
Pumpen.
[0011] In Fig. 2 und Fig. 3 ist jeweils ein Stück des Kunststoffmaterials als weggeschnitten
dargestellt, um die Armierung besser zu zeigen. In Fig. 2 sind ferner die Bohrungen
beim weggeschnittenen Teil nicht mit Kunststoff gefüllt.
1. Flügelzellenpumpe zur Förderung von lebensmitteln, mit einem Gehäuse (1) aus rostfreiem
Stahl, einem Rotor (10) und mehreren im Rotor (10) radial verschiebbar gelagerten
Kunststoffschiebern (12), die im Betrieb der Pumpe durch ihre Zentrifugalkraft an
die Innenfläche (2) des Gehäuses (1) gedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kunststoffschieber (29, 30) innen mit Metall armiert sind.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (10) aus Kunststoff
besteht.
3. Rotor für eine Flügelzellenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
er aus Kunststoff besteht.
4. Schieber für eine Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er eine innen
mit Stiften armierte Kunststoffplatte (21) aufweist.
5. Schieber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Stirnfläche
der Kunststoffplatte (21) eine volle Kunststofffläche aufweist, um gute Reibverhältnisse
zu den Materialpartnern in der Pumpe zu erreichen.
6. Schieber für eine Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er eine allseitig
mit Kunststoff umgossene Platte (31) aufweist.
7. Schieber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (31) perforiert
ist.
8. Schieber nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung
aus gehärtetem Stahl ist.

