(19)
(11) EP 0 339 362 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89106459.4

(22) Anmeldetag:  12.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C14B 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.04.1988 DE 3813913

(71) Anmelder: INNOVACARRE SA ETUDE DARDEL ET MEYLAN LUC MEYLAN
CH-2001 Neuchatel (CH)

(72) Erfinder:
  • Viljanmaa, Antti
    D-7750 Konstanz (DE)

(74) Vertreter: Reinhard - Skuhra - Weise & Partner 
Postfach 44 01 51
80750 München
80750 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Lederspannvorrichtung für Lederspannrahmen


    (57) Bei einer Lederspannvorrichtung 10 für Lederspannrahmen, die einen Halter 11 mit wenigstens einer Führungseinrichtung 12 für eine Verstellbewegung des Halters 11 an einem zugeordneten Führungsorgan 14 des Rahmens, eine Einspanneinrichtung 16 mit Backen 17, 18, 34 für den Lederrandbereich und eine auf das Führungsorgan 14 des Rahmens wirkende Bremseinrichtung 41 aufweist, ist zur Verbesserung der Standzeit und der Beseitigung von Verschleißerscheinungen eine von außen zugängige Nachstell­einrichtung 40 für die Bremseinrichtung 41 vorgesehen, die in einem separaten Abschnitt 39 des Halters 11 angeordnet ist. Die Bremseinrichtung besitzt einen verstellbaren Bremshebel 47, der ohne Ausbau der Lederspannvorrichtung 10 aus dem Lederspannrahmen ausgetauscht werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Lederspannvorrichtung für Lederspann­rahmen, die aus einem Halter mit wenigstens einer Führungsein­richtung für eine Verstellbewegung des Halters an einem zugeord­neten Führungsorgan des Rahmens, einer Einspanneinrichtung mit Backen für den Lederrandbereich und aus einer auf das Führungsor­gan des Rahmens wirkenden Bremseinrichtung besteht.

    [0002] Eine derartige Lederspannvorrichtung ist bereits aus der DE-OS 28 38 018 bekannt. Beim praktischen Einsatz dieser vorbekannten Klammer hat sich herausgestellt, daß die Standzeit aufgrund des Verschleißes, insbesondere im Bereich der Bremseinrichtung, verbesserungsbedürftig ist. Ein Verschleiß im Bremsbereich kann zu einem Blockieren der Bremse und damit dazu führen, daß der gesamte Lederspannrahmen vorübergehend nicht mehr eingesetzt werden kann, bis die Lederspannvorrichtung von den Führungsorga­nen demontiert und die Bremseinrichtung nach Zerlegung des Halters erneuert worden ist. Hierdurch kommt es zu ungewünschten

    [0003] Ausfallzeiten, die den Produktionsablauf beeinträchtigen. Darüber hinaus besteht auch ein Bedürfnis, derartige Lederspannvorrich­tungen hinsichtlich ihrer Einsatzbedingungen nach Art und Dauer zu verbessern.

    [0004] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale erreicht.

    [0005] Bevorzugte Ausgestaltungen, die die Erfindung vorteilhaft weiterbilden, sind in den nachgeordneten Patentansprüchen enthalten.

    [0006] Durch das erfindungsgemäße Vorsehen einer von außen zugängigen Nachstelleinrichtung für die Bremseinrichtung läßt sich vorteil­haft die Standzeit derartiger Lederspannvorrichtungen wirkungs­voll erhöhen. Bei auftretendem Verschleiß braucht jetzt nicht mehr die gesamte Spannvorrichtung von dem Spannrahmen gelöst und zum Austausch der Bremseinrichtung demontiert zu werden. Vielmehr reicht es in günstiger Weise aus, wenn die sich an dem Führungs­organ des Lederspannrahmens befindende Lederspannvorrichtung bezüglich ihrer Bremswirkung nachgestellt wird. Eine derartige Nachstellemöglichkeit bietet zudem auch den Vorteil einer Anpaßbarkeit an verschiedene Einsatzbedingungen und -zustände.

    [0007] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Nachstelleinrichtung und die Bremseinrichtung in einem von außen zugänglichen separaten Abschnitt des Halters angeordnet. Hierdurch ist es ohne Demontage der Lederspannvorrichtung von dem Lederspannrahmen und ohne demontierenden Eingriff in die Einspanneinrichtung möglich, nicht nur die Nachstelleinrichtung von außen problemlos zu betätigen, sondern auch die Bremseinrich­tung selbst bei Erreichen einer Verschleißgrenze auszuwechseln, bei der sich eine zuverlässige Bremsfunktion auch durch Nachstel­len nicht mehr erreichen läßt.

    [0008] Vorzugsweise besteht die Nachstelleinrichtung für die Bremsein­richtung aus einem an einem der Führungsorgane des Lederspannrah­mens angreifenden Verstellelement, bei dessen Verstellung das mit Spiel im Halter geführte Führungsorgan zu einem Bremsglied verlagerbar ist. Hierdurch lassen sich in einfacher und wirkungs­voller Weise ideale Bremsverhältnisse verwirklichen.

    [0009] Vorzugsweise weist das Verstellelement einen in den separaten Halteabschnitt einschraubbaren Schraubabschnitt und einen in diesem drehbar gelagerten Angriffsabschnitt mit einer profilier­ten Anlagefläche für das Führungsorgan auf, wobei die Stellung des Schraubabschnittes mittels einer Kontermutter sicherbar ist.

    [0010] Die Bremseinrichtung kann aus irgendeiner reibschlüssig wirkenden Anordnung bestehen, die im gebremsten Zustand die Stellung der Lederspannvorrichtung relativ zu dem Führungsorgan sicherstellt. Vorzugsweise weist die Bremseinrichtung ein in Lederspannrichtung wirksames Reibrichtgesperre auf. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise beim Spannen von Leder die selbstsperrende Wirkung der Bremseinrichtung zur Sicherung der Bremsstellung ausgenutzt werden, ohne daß zusätzliche Elemente erforderlich sind.

    [0011] Als Bremsglied ist vorzugsweise ein bezüglich seiner Anlagestel­lung an dem zugeordneten Führungsorgan des Rahmens verstellbarer Bremshebel vorgesehen. Hierdurch wird auch eine Anpassbarkeit der Lederspannvorrichtung seitens der bremseinrichtungseitigen Verhältnisse erreicht, um verschiedenen Einsatzbedingungen und -zuständen sowie eine zusätzliche Verschleiß kompensierende Einstellung zu ermöglichen.

    [0012] Der Bremshebel ist bevorzugt als Kniehebel im separaten Abschnitt des Halters lose mit einer entfernbaren Führung gelagert. Damit ist es möglich, den Bremshebel selbst in einfacher Weise ohne

    [0013] Demontage der gesamten Lederspannvorrichtung ein- und auszubauen, da nur die leicht entfernbare Führung, vorzugsweise in Form einer verrastbaren Haltefeder, entfernt zu werden braucht. Diese einfache Austauschmöglichkeit für den Bremshebel bietet auch den Vorteil, daß ein Bremshebel problemlos eingebaut werden kann, der auf die Art und Form des Führungsorgans des Lederspannrahmens hinsichtlich der jeweiligen optimalen Reibpaarungen abgestimmt werden kann.

    [0014] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung greift an den Bremshebel eine Feder an, deren Kraftwirkung einstellbar ist. Auch dieses Merkmal trägt vorteilhaft zur Anpaßbarkeit an verschiedene Einsatzbedingungen und zur Förderung der Standzeit der gesamten Lederspannvorrichtung bei.

    [0015] Die Feder ist vorzugsweise als geführte Druckfeder ausgebildet und von außen ohne Demontage der sonstigen Lederspannvorrichtung demontierbar. Damit wird in vorteilhafter Weise eine zuverlässige Funktion mit einer problemlosen isolierten Austauschbarkeit der Feder selbst verbunden.

    [0016] Bevorzugt greift die Druckfeder an ihrer vom Bremshebel abgewand­ten Seite an ein, in der Öffnungsstellung der Backen die Druckfeder entlastenden, am Halter gelagertes Kurbelglied an. Damit wird in günstiger Weise erreicht, daß die Druckwirkung der Druckfeder und damit verbunden die Beaufschlagung des Bremshebels in dessen Eingriffrichtung in der Öffnungsstellung der Backen verringert bzw. vollständig aufgehoben wird, so daß sich für das Auswechseln des Bremshebels unbelastete Aus- und Einbaubedingun­gen ergeben.

    [0017] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist über das Kurbelglied auch die Betätigung der beiden unmittelbar am Halter angelenkten und über einen ersten Gelenkhebel miteinander verbundenen Backen mittels eines an das gemeinsame Gelenk zwischen dem ersten Gelenkhebel und der unteren Backe angreifenden zweiten Gelenkhe­bels vorgesehen. Dies bietet eine einfache und wirkungsvolle mechanische Kopplung der Federentlastungsbewegung und der Backenspannbewegung, wobei noch der günstige Effekt hinzutritt, daß durch die Verwendung des Kurbelgliedes, das beim Schließen der Backen über seine Totstellung hinausgeführt wird, eine zuverlässige Beibehaltung des Eingriffszustandes der Lederspann­vorrichtung gewährleistet wird. In diesem Zusammenhang ist weiterhin vorzugweise vorgesehen, daß wenigstens eine Backe einen verstellbaren Endabschnitt aufweist, der entgegen der Lederein­führrichtung federnd gegen einen Anschlag vorgespannt ist und bevorzugt eine Lederhalteprofilierung aufweist.

    [0018] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an dem zweiten Gelenkhebel ein Handbetätigungshebel angeformt, um die Lederspannvorrichtung manuell aus ihrer Bremsstellung lösen zu können. Außerdem oder alternativ kann ferner vorgesehen sein, daß an dem Kurbelglied Ansätze für ein fernbetätigbares Öffnen und Schließen der Backen vorhanden sind.

    [0019] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind dem anschließenden Beschreibungsteil zu entnehmen, in dem ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert wird. Es zeigen :

    Figur 1 eine Seitenansicht einer Lederspannvorrichtung im geöffneten Zustand;

    Figur 2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Lederspannvorrichtung im geschlossenen Zustand;

    Figur 3 einen vertikalen Längsschnitt durch die geöffnete Lederspannvorrichtung; und

    Figur 4 eine Vorderansicht eines Bremshebels.



    [0020] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiei einer Lederspannvorrich­tung 10 gemäß der Erfindung dargestellt. Die Lederspannvorrich­tung 10 besitzt einen Halter 11, in dem eine obere Führungsein­richtung 12 und eine untere Führungseinrichtung 13 für eine Verstellbewegung des Halters 11 an zugeordneten Führungsorganen 14 bzw. 15 eines nicht dargestellten Lederspannrahmens. Die Führungseinrichtungen 12 bzw. 13 sind durch Bohrungen in dem Halter 11 eingebracht, die für jede Führungseinrichtung 12 bzw . 13 miteinander fluchten. Der Schnitt in Fig. 3 veranschaulicht diese besonders deutlich. Die Führungsorgane 14 bzw. 15 bestehen im dargestellten Ausführungsbeispiel aus Stahlstangen, die in den zugeordneten Führungseinrichtungen 12 bzw. 13 mit relativ großem Bewegungsspiel (bis zu 2 mm) geführt sind.

    [0021] Die Lederspannvorrichtung 10 besitzt ferner eine Einspanneinrich­tung 16, die aus einer oberen Backe 17 und einer unteren Backe 18 besteht, die für den Eingriff im Randbereich eines nicht dargestellten Leders vorgesehen sind. Die obere Backe 17 ist an dem Halter 11 über ein Schwenkgelenk 19 angelenkt und besitzt in der Seitenansicht von Fig. 1 eine etwa trapezartige Form. Die obere Backe 17 mündet an ihrem nicht angelenkten Ende in einer sich quer zur Zeichenebene in Fig. 1 erstreckende Haltefläche 20, die ein einzuspannendes Leder von oben im Randbereich ergreift.

    [0022] Die untere Backe 18 ist über ein Schwenkgelenk 21, das von der oberen Backe überspannt wird, an dem Halter 11 angelenkt. Die untere Backe 18 setzt sich mit einem abgekröpften Abschnitt 22 hinter dem Schwenkgelenk 21 bis zu einem Doppelgelenk 23 fort, indem ein erster Gelenkhebel 24 und ein zweiter Gelenkhebel 25 drehbar befestigt sind. Der erste Gelenkhebel 24 ist an seinem anderen Ende über ein Schwenkgelenk 26 mit der oberen Backe 17 verbunden. Der zweite Gelenkhebel 25 weist schräg zur Unterseite des Halters 11 und ist über ein Schwenkgelenk 27 drehbar an einem Kurbelteil 28 befestigt, das seinerseits über ein Schwenkgelenk 29 an dem Halter 11 montiert ist. An dem Kurbelglied 28 ist weiterhin eine Anformung 30 gebildet, die einen senkrecht zur Zeichenebene vorstehenden zapfenförmigen Ansatz 31 aufweist. Der zapfenförmige Ansatz 31 ist für ein nicht dargestelltes Betäti­gungsglied für ein fernbetätigbares Öffnen und Schließen der Backen 17 und 18 vorgesehen.

    [0023] Die Anformung 30 an dem Kurbelglied 18 erstreckt sich von dem Schwenkgelenk 27 gabelförmig nach außen, so daß auch auf der gegenüberliegenden Seite, die nicht in Fig. 1 dargestellt ist, ein zapfenförmiger Ansatz 31 gebildet ist. Auch der zweite Gelenkhebel 25 ist auf der gegenüberliegenden Seite noch einmal vorgesehen, wobei die jeweiligen Schwenkgelenke 23 und 27 einen durchlaufenden gemeinsamen Gelenkbolzen aufweisen. An dem in Fig. 1 dargestellten zweiten Gelenkhebel 25 ist ein Handbetätigungshe­bel 32 angeformt, der sich zu dem zweiten Gelenkhebel 25 etwa unter einem Winkel von 45° erstreckt und an seinem oberen Ende eine sich quer zu der Bildebene erstreckende Anformung 33 aufweist, die auch von unten zum Lösen des Backeneingriffs ergreifbar ist.

    [0024] Die untere Backe 18 besitzt einen Endabschnitt 34, der über ein Schwenkgelenk 35 angelenkt ist und ein Halteprofil 36 aufweist. An dem Endabschnitt 34 ist seitlich ein Ansatz 37 angeformt, der mittels einer nicht dargestellten, im Schwenkgelenk 35 gelagerten Drehfeder gegen einen Ansatz 38 der unteren Backe 18 vorgespannt ist. Der Endabschnitt 34 läßt sich somit gegen die herrschende Federkraft zur Erleichterung des Einführens eines Lederrandes und zur Herstellung einer geeigneten Eingriffsstellung mit der oberen Backe 17 nach innen verschwenken.

    [0025] An seinem rückseitigen Ende, auf der linken Seite in Fig. 1, besitzt der Halter 11 einen separaten Abschnitt 39, der ebenso wie der Halter 11 rahmenförmig ausgebildet und somit von der Seite zugänglich ist. In dem oberen Teil des separaten Abschnitts 39 ist eine Nachstelleinrichtung 40 für eine im Innern des separaten Abschnitts 39 angeordnete Bremseinrichtung 41 vorgese­hen. Die Nachstelleinrichtung 40 besteht aus einem in den separaten Halteabschnitt 39 einschraubbaren Schraubabschnitt 42, der mit einem Innenprofil 43 für den Eingriff eines Imbusschlüs­sels versehen ist und der in seiner Einschraubstellung durch eine Kontermutter 44 gesichert werden kann. In dem Schraubabschnitt 42 ist drehbar ein Angriffsabschnitt 45 gelagert, der eine profi­lierte Anlagefläche 46 für einen profilentsprechenden Angriff an dem oberen Führungsorgan 14 des nicht dargestellten Lederspann­rahmens besitzt. Durch Verstellung des Schraubabschnitts 42 in dem in dem Halterabschnitt 39 vorgesehenen Feingewinde läßt sich das obere Führungsorgan 14 in Richtung auf die Bremseinrichtung 41 beaufschlagen.

    [0026] Die Bremseinrichtung 41 weist einen Bremshebel 47 auf, der in Fig. 4 isoliert in Draufsicht dargestellt ist. Der Bremshebel 47 besitzt einen unteren abgerundeten Lagerabschnitt 48, der lose in einem rinnenförmigen Lagerabschnitt 49 des separaten Halteab­schnitts 39 quer zu den Führungsorganen 14 bzw. 15 gelagert ist. Seitlich wird der Bremshebel 47 gegen ein Heraustreten aus dem Lagerabschnitt 49 durch eine entfernbare Haltefeder 50 geführt.

    [0027] Der Bremshebel 47 ist in seiner oberen Hälfte verstärkt ausge­führt, um in einer Bohrung 51 einen Lagerbolzen 52 aufzunehmen, welcher sich in einer senkrecht zu der Bohrung 51 verlaufenden Bohrung 53 erweitert, um einen Anschlag für eine Druckfeder 54 und eine den Bolzen 52 durchtretende Federführung 55 aufzunehmen, die mittels einer Schraube 56 befestigt ist. Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, ist das andere Ende der Federführung 55 über ein Schwenkgelenk 57 an dem Kurbelglied 28 drehbar angelenkt und ändert somit seine Stellung bezüglich des Bremshebels 47, abhängig von der Bewegung des Kurbelgliedes 28. Gleichzeitig ermöglicht diese Anlenkung der Federführung 55 und ihr Endan­schlag am Bremshebel 47 beim Öffnen der Backen vorteilhaft auch ein Lösen des Bremshebels 47, aus seiner Eingriffsstellung. In Fig. 2 ist auch zu sehen, daß die Federführung 55 im geschlosse­nen Zustand der Backen 17, 18 den Bolzen 52 weiter durchtritt als in Fig. 1, wodurch in dieser Backenschließstellung auf den Bremshebel 47 eine größere Druckkraft ausgeübt wird. In der Wandung des separaten Abschnitts 39 des Halters 11 sind, wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, Durchtrittsöffnungen 61 und 62 gebildet, wobei die Größe der Öffnung 62 so bemessen ist, daß die Feder 54 in beiden Schwenkstellungen unbeeinträchtigt hindurchzutreten vermag. Durch Öffnung 61 an der Außenseite des Halters 11 ist eine Einstellung und Demontierung der Feder möglich.

    [0028] Der Bremshebel 47 besitzt an seiner Oberseite in einen abgerunde­ten kuppenförmigen Angriffsbereich 58, in welchem eine Auflaßpro­fil des Führungsorgans 14 abgestimmte Profilausnehmung 59 gebildet ist.

    [0029] Um die Lederspannvorrichtung 10 aus ihrer in Fig. 1 dargestellten Backenöffnungsstellung in die Backenschließstellung von Fig. 2 zu bringen, kann entweder manuell über den Handbetätigungshebel 32 oder fernbetätigt über den zapfenförmigen Ansatz 31 ein Ver­schwenken des Doppelgelenks 23 um das Schwenkgelenk 21 erfolgen, wobei die Verschwenkung des Doppelgelenks 23 über den zweiten Gelenkhebel 25 an die Bewegung des Kurbelglieds 28 derart gekoppelt ist, daß der Gelenkpunkt 27 in der Backenschließstel­lung über die Ebene hinaus bewegt worden ist, die durch die Achsen der Gelenke 23 und 29 gebildet ist. Der zweite Gelenkhebel 25 und das Kurbelglied 28 sind dann über ihre Totlage hinweg verschwenkt und gewährleisten in dieser Stellung einen sicheren Halteeingriff der Backen 17 und 18, wobei, wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, der Endabschnitt 34 eine kabelförmige Ausbildung mit einer Eintrittsausnehmung 60 für das obere Führungsorgan 14 besitzt.

    [0030] Tritt nun nach längerem Gebrauch der Lederspannvorrichtung 10 nicht mehr die benötigte Bremswirkung seitens der Bremseinrich­tung 41 auf, läßt sich problemlos durch Betätigen der Nachstell­einrichtung 40 eine Neueinstellung der Eingriffsverhältnisse für den Bremshebel 47 erreichen. Wenn die Nachstellmöglichkeit nicht mehr gegeben ist, kann der Bremshebel 47 nach Lösen der Haltefe­der 50 und Entfernen der Schraube 56 nebst zugehöriger Federfüh­rung 55 ohne weiteres aus der sich nach wie vor in dem Leder­spannrahmen befindlichen Lederspannvorrichtung ausgebaut und durch einen neuen Bremshebel 47 ersetzt werden. Dabei ist es über die Schraube 56 auch möglich, die Eingriffsverhältnisse des Bremshebels bezüglich des oberen Führungsorgans 14 funktionsge­recht einzustellen.

    [0031] Der Halter 10 besteht vorzugsweise aus einem Metalldruckguß, während die Gelenke mit Stahlbolzen gebildet sind.


    Ansprüche

    1. Lederspannvorrichtung für Lederspannrahmen, bestehend aus einem Halter (11) mit wenigstens einer Führungseinrichtung (12, 13) für eine Verstellbewegung des Halters (11) an einem zugeordneten Führungsorgan (14, 15) des Rahmens, einer Einspanneinrichtung (16) mit Backen (17, 18, 34) für den Lederrandbereich, und aus einer auf das Führungsorgan (14) des Rahmens wirkende Bremseinrichtung (41)
    dadurch gekennzeichnet,
    da eine von außen zugängliche Nachstelleinrichtung (40) für die Bremseinrichtung (41) vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Nachstelleinrichtung (40) und die Bremseinrichtung (41) in einem von außen zugänglichen separaten Abschnitt (39) des Halters (11) angeordnet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Nachstelleinrichtung (40) ein Verstellelement (42, 45) für den Angriff an wenigstens ein Führungsorgan (14, 15) aufweist, bei dessen Verstellung das mit Spiel im Halter (119 gelagerte Führungsorgan zu einem Bremsglied (47) verlagerbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Verstellelement einen in den separaten Halterab­schnitt (39) einschraubbaren Schraubabschnitt (42) und einen in diesem drehbar gelagerten Angriffsabschnitt (45) mit einer profilierten Anlagefläche (46) für das Führungsorgan (14) aufweist, wobei die Einstellung durch eine Kontermutter (44) sicherbar ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bremseinrichtung (41) ein in Lederspannrichtung wirksames Reibrichtgesperre aufweist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Bremseinrichtung (41) als Bremsglied einen bezüglich seiner Anlagestellung verstellbaren Bremshebel (47) aufweist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Bremshebel (47) als Kniehebel im separaten Abschnitt (39) des Halters (11) lose mit einer entfernbaren Führung (50) gelagert (49) ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an dem Bremshebel (47) eine Feder (54) angreift, deren Kraftwirkung einstellbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Feder als geführte (55) Druckfeder (54) ausgebildet ist und von außen ohne Demontage der sonstigen Spannvorrich­tung (10) austauschbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Feder (54) an ihrem vom Bremshebel (47) abgewandten Ende an ein in der Öffnungsstellung der Backen (17, 18, 34) die Feder (54) entlastendes, am Halter (11) gelagertes Kurbelglied (28) angreift.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß über das Kurbelglied (28) auf die Betätigung der beiden unmittelbar am Halter (11) angelenkten (19, 21) und über einen ersten Gelenkhebel (24) miteinander verbundenen Backen (17, 18) mittels eines an das gemeinsame Gelenk (23) zwischen dem ersten Gelenkhebel (24) und der unteren Backe (18) angreifenden zweiten Gelenkhebels (25) vorgesehen ist.
     
    12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens eine Backe (18) einen verstellbaren Endab­schnitt (34) aufweist, der entgegen der Ledereinführrichtung federnd gegen einen Anschlag (38) vorgespannt ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an dem zweiten Gelenkhebel (25) ein Handbetätigungshebel (32, 33) angeformt ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an dem Kurbelglied (28) Ansätze (31) für ein fernbetä­tigbares Öffnen und Schließen der Backen (17, 18, 34) vorgesehen sind.
     




    Zeichnung