[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstimmen der Kopplung zwischen
zwei durch eine Koppelblende voneinander getrennten Hohlleitern, wobei die Koppelblende
mindestens eine in der Nähe der Hohlleiterwandung gelegene Koppelöffnung aufweist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP 0131 754 A2 bekannt. Bei dieser Vorrichtung
wird die elektromagnetische Kopplung zwischen zwei Hohlraumresonatoren eines Filters
mittels Schrauben, die in der Blendenebene angeordnet sind und in die Koppelöffnung
eindringen, auf einen gewünschten Wert abgestimmt.
[0003] Die Schrauben in den Koppelöffnungen lassen störende Wellenmoden entstehen, wodurch
sich die Charakteristik des Filters verschlechtert. Außerdem verschlechtert sich die
Güte des Filters durch das Eindringen der Schrauben in die Koppelöffnungen. Mit den
bekannten Mitteln ist keine definierte Abstimmung der Kopplung möglich, was den Abstimmvorgang
erschwert und langwierig macht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art anzugeben, mit der eine möglichst verlustarme und definierte Abstimmung der elektromagnetischen
Kopplung zwischen zwei Hohlleitern vorgenommen werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
und zweckmäßige Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Dadurch daß sich in Abhängigkeit von der Eintauchtiefe einer Abstimmschraube vor
einer Koppelöffnung einer Koppelblende der Kopplungsgrad sehr definiert verändern
läßt, reduziert sich bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung z. B. in einem
Hohlleiterfilter dessen Abgleichaufwand erheblich. Außerdem können hierbei sehr dünne
Koppelblenden verwendet werden, wodurch die Masse eines Filters zum Vorteil für die
Raumfahrtanwendung gering gehalten werden kann.
[0007] Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen Längsschnitt zweier durch eine Koppelblende getrennten Hohlleiter,
Figur 2 und 3 zeigen Koppelblenden mit einem Paar Koppelöffnungen und
Figur 4 und 5 zeigen Koppelblenden mit zwei Paar Koppelöffnungen.
[0008] In der Figur 1 sind zwei z. B. zu einem Mikrowellenfilter gehörende Hohlleiter 1
und 2, die durch eine Koppelblende 3 voneinander getrennt sind, dargestellt. Die Koppelblende
weist in diesem Ausführungsbeispiel zwei einander gegenüberliegende Koppelöffungen
4 und 4′ auf, über die eine Kopplung der elektromagnetischen Felder in den zu beiden
Seiten der Koppelblende 3 angeordneten Hohlleitern 1 und 2 erfolgt. Um die Kopplung
verändern, d. h. so abstimmen zu können, daß das Hohlleiterfilter eine gewünschte
Charakteristik zeigt, sind Abstimmschrauben 5 und 5′ vorgesehen. Und zwar durchdringen
die Abstimmschrauben 5, 5′ die Wandung des Hohlleiters 2 vor der Koppelblende 3 im
Bereich der Koppelöffnungen 4 und 4′, die sich nahe der Hohlleiterwandung im Randbereich
der Koppelblende 3 befinden. Der Abstand der Abstimmschrauben 5 und 5′ von der Koppelblende
3 sollte kleiner als ein Viertel der Hohlleiterwellenlänge sein. Die Abstimmschrauben
5 und 5′ sollten aber keinesfalls so nah bei den Koppelöffnungen 4 und 4′ angeordnet
sein, daß sie gar in sie hineinragen.
[0009] Dadurch daß sich die Abstimmschrauben in der beschriebenen Weise in das Hohlleiterinnere
hineinragen, bewirken sie bei den Koppelöffnungen eine gewisse Konzentration des Hohlleiterfeldes,
wodurch eine starke Kopplung zustande kommt. Diese Kopplung läßt sich sehr gleichmäßig
und definiert in Abhängigkeit von der Eindringtiefe der Abstimmschrauben verändern.
[0010] Beim in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind nur an einer Seite vor der Koppelblende
3 Abstimmschrauben 5, 5′ vorhanden. Es können auch zusätzlich auf der anderen Seite
der Koppelblende 3 ein Hohlleiter 1 Abstimmschrauben installiert werden. Die Abstimmschrauben
bestehen entweder aus einem leitenden oder einem dielektrischen Material.
[0011] Zweckmäßigerweise sind die Koppelöffnungen in der Koppelblende und dementsprechend
die Abstimmschrauben paarweise symmetrisch angeordnet, wodurch die Abstimmbarkeit
der elektromagnetischen Kopplung zwischen den durch die Koppelblende getrennten Hohlleitern
begünstigt wird. Den Figuren 2 bis 5 sind vier Koppelblenden 3 zu entnehmen, von denen
zwei Koppelblenden gemäß Figur 2 und 3 jeweils ein Paar Koppelöffnungen 6, 6′ bzw.
7, 7′ und die anderen Koppelblenden gemäß Figur 4 und 5 zwei Paar Koppelöffnungen
8, 8′ und 9, 9′ bzw. 10, 10′ und 11, 11′ aufweisen. Dabei können die Formen der Koppelöffnungen
sehr unterschiedlich sein, wie die Figuren 2-5 zeigen z. B. rund oder schlitzartig.
[0012] Die in den Figuren 3 und 5 dargestellten, am Rand der Koppelblende (3) befindlichen
Koppelöffnungen 7, 7′, 10, 10′, 11, 11′ runden Querschnitts bewirken eine sehr verlustarme
Kopplung. Die in den Figuren 2 und 4 gezeigten schlitzartigen, entsprechend der Hohlleiterkontur
(hier rund)gebogenen Koppelöffnungen 6, 6′, 8, 8′, 9, 9′ am Rand der Koppelblende
3 haben den Vorteil, daß parasitäre Querkopplungen zwischen - z. B. in Dual-Mode-Filtern
auftretenden- Wellenmoden nur sehr gering sind.
[0013] Die dargestellten Koppelblenden 3 haben einen runden Querschnitt und sind daher für
den Einsatz bei Rundhohlleitern vorteilhaft. Die beschriebene Vorrichtung ist aber
genauso für andere Hohlleiterquerschnittsformen anwendbar.
1. Vorrichtung zum Abstimmen der Kopplung zwischen zwei durch eine Koppelblende voneinander
getrennten Hohlleitern, wobei die Koppelblende mindestens eine in der Nähe der Hohlleiterwandung
gelegene Koppelöffnung aufweist, daurch gekennzeichnet, daß vor der Koppelblende (3)
im Bereich der Koppelöffnung (4, 4′) mindestens eine die Hohlleiterwandung durchdringende
Abstimmschraube (5, 5′) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in jeden der zwei durch
die Koppelblende (3) voneinander getrennten Hohlleitern (1, 2) vor der Koppelblende
(3) im Bereich der Koppelöffnung (4, 4′) eine Abstimmschraube 5, 5′) hineinragt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
Abstimmschrauben (5, 5′) von der Koppelblende (3) kleiner als ein Viertel der Hohlleiterwellenlänge
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelblende
(3) mindestens ein Paar Koppelöffnungen (4, 4′; 6, 6′; 7, 7′; 8, 8′; 9, 9′; 10, 10′;
11, 11′ ) aufweist, die im Randbereich der Koppelblende (3) einander gegenüberliegend
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
der Koppelöffnung(en) (7, 7′; 10, 10′; 11, 11′) kreisförmig ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelöffnung(en)
(6, 6′; 8, 8′; 9, 9′) die Form eines sich entlang der Hohlleiterwandung erstreckenden
Schlitzes hat (haben).
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmschrauben
(5, 5′) aus einem leitenden Material bestehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstimmschrauben
(5, 5′) aus einem dielektrischen Material bestehen.