(19)
(11) EP 0 339 408 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89106780.3

(22) Anmeldetag:  15.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F04D 29/62, F04D 29/04, F04D 25/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.04.1988 DE 3814130

(71) Anmelder: LEYBOLD AKTIENGESELLSCHAFT
D-50968 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Fleischmann, Frank
    D-5010 Bergheim-Glessen (DE)
  • Kabelitz, Hans-Peter, Dr.
    D-5000 Köln 90 (DE)
  • Kaiser, Winfried
    D-5000 Köln 1 (DE)

(74) Vertreter: Leineweber, Jürgen, Dipl.-Phys. 
Aggerstrasse 24
50859 Köln
50859 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Turboradialgebläse


    (57) Es wird ein Turboradialgebläse (1) mit einem Motorgehäuse (3) und einer in diesem Gehäuse gelagerten, rotierenden Einheit; die rotierende Einheit besteht aus einer Welle (12), einem Gebläse­rotor (11) und einem Motoranker (13); um bei einem Gebläse dieser Art die Montage, Demontage und vor allem den Auswuchtvorgang einfacher und genauer durchzuführen, wird vorgeschlagen, die Abmessungen so zu treffen, daß die rotierende Einheit als Ganzes aus dem Motorgehäuse (3) herausnehmbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf Turboradialgebläse mit einem Motorgehäuse und einer in diesem Gehäuse gelagerten, rotierenden Einheit, bestehend aus einer Welle, einem Gebläserotor und einem Motoranker, wobei ein erstes Wälzlager zwischen Gebläserotor und Motoranker und ein zweites Wälzlager im Bereich des dem Gebläse­rotor abgewandten Endes der Welle vorgesehen sind und den Wälz­lagern im Gehäuse elastisch gehalterte Lagerträger zugeordnet sind.

    [0002] Aus der EU-A 235 392 ist ein Gebläse dieser Art bekannt. Die Montage und Demontage eines derartigen Gebläses ist offensicht­lich schwierig, so daß das Auswechseln von Verschleißteilen aufwendig ist und lange Unterbrechungen der Betriebszeit erfor­dert. Der Auswuchtvorgang kann erst nach dem Einbau der rotie­renden Einheit in das Gehäuse vorgenommen werden. Die elastische Halterung der Lagerungen im Gehäuse erschweren dabei das Erkennen der Lage von Unwuchten.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gebläse der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem Montage, Demontage und vor allem der Auswuchtvorgang einfacher und genauer durchführbar sind.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der äußere Durchmesser des Trägers des ersten Lagers größer ist als die äußeren Durchmesser von Motoranker und Träger des zweiten Lagers und daß der Durchmesser des Trägers des zweiten Lagers gleich oder vorzugsweise kleiner als der Durchmesser des Motorankers ist. Bei einem in dieser Weise ausgebildeten Turboradialgebläse ist - nach dem Ablösen des Strömungsgehäuses - die rotierende Einheit als Ganzes aus dem Gebläsegehäuse herausnehmbar. Der bei Wartungs- und Reparaturarbeiten eventuell notwendige Austausch von Verschleißteilen ist dadurch besonders einfach. Um die Unterbrechungen der Betriebszeit kurz zu halten, ist es zweckmä­ßig, die rotierende Einheit als Ganzes auszutauschen. Dabei ist es von Vorteil, daß die rotierende Einheit unabhängig vom Motor­gehäuse ausgewuchtet werden kann, und zwar wesentlich genauer. Im eingebauten Zustand sind elastische Lageraufhängungen unbedingt erforderlich, welche den Wuchtvorgang erschweren. Der Wuchtvor­gang einer ausgebauten rotierenden Einheit kann ohne elastische Lageraufhängung vorgenommen werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Lagerträger - insbesondere der dem ersten Lager zugeordnete, scheibenförmige Lagerträger - infolge ihres rlativ großen Durchmessers eine genauere Führung der Lager im Motorgehäuse ermöglichen.

    [0005] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand eines in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert werden.

    [0006] Die Figur zeigt ein Turboradialgebläse 1 mit einem Strömungsge­häuse 2 und einem Motorgehäuse 3. Das Strömungsgehäuse umfaßt den Gaseintritt 4, die den Strömungskanal 5 begrenzende Wandung 6, den Diffusor 7 sowie den Sammelkanal 8 mit den Austritten 9. Die im Motorgehäuse 3 gehalterte rotierende Einheit besteht aus dem Gebläserotor 11, der Welle 12 und dem Motoranker 13.

    [0007] Zur Lagerung der Welle 12 sind Wälzlager 14 und 15 vorgesehen, von denen eines (14) zwischen Gebläserotor 11 und Motoranker 13 angeordnet ist, während sich das zweite Lager 15 im Bereich des dem Gebläserotor 11 abgewandten freien Endes der Welle 12 befin­det. Zur Halterung der Wälzlager 14 und 15 im Lagergehäuse 3 sind Lagerträger 16 und 17 vorgesehen. Der dem Wälzlager 14 zugeord­nete Lagerträger 16 hat die Form einer Scheibe mit relativ großem Durchmesser. Über den O-Ring 18 stützt sie sich im Gehäuse 3 elastisch ab. Der dem Wälzlager 15 zugeordnete Lagerträger 17 hat die Form einer Hülse, die sich über die O-Ringe 21 und 22 im Lagergehäuse 3 elastisch abstützen. Im hülsenförmigen Lagerträger 17 stützt sich der äußere Lagerring des Wälzlagers 15 über eine Schraubenfeder 23 ab, so daß thermische Längsdehnungen der Welle 12 möglich sind. Der Motor- und Lagerraum des Motorgehäuses 3 ist auf der Seite des Gebläserotors mit einem flanschartigen Deckel 24 verschlossen, der mittels seitlich des Gebläserotors 11 angeordneten Verschraubungen 25 mit dem Motorgehäuse 3 ver­schraubt ist. Das Motorgehäuse selbst ist mit einem Flansch 26 ausgerüstet, der seinerseits mit dem Strömungsgehäuse 2 über von außen zugängliche Verschraubungen 27 lösbar verbunden ist.

    [0008] Der äußere Durchmesser des scheibenförmigen Lagerträgers 16 ist größer als der Durchmesser des Motorankers 13, und dessen Durch­messer ist wiederum größer als der äußere Durchmesser des hül­senförmigen Lagerträgers 17. Aufgrund dieser Abmessungen ist es möglich, nach der Trennung von Strömungsgehäuse 2 und Motorge­häuse 3 und nach dem Abnehmen des Deckels 24 die rotierende Einheit (Gebläserotor 11, Welle 12, Motoranker 13) als Ganzes aus dem Motorgehäuse 3 herauszunehmen. Das Auswechseln der rotieren­den Einheit ist dadurch besonders einfach. Wesentlich ist, daß die rotierende Einheit vollständig außerhalb des Lagergehäuses 3 ausgewuchtet werden kann. Dabei ist es nicht erforderlich, die Aufhängung der rotierenden Einheit in der Wuchtmaschine elastisch vorzunehmen. Im eingebauten Zustand ist diese elastische Auf­hängung unbedingt erforderlich, damit eine völlig vibrationsfreie Lagerung möglich ist.


    Ansprüche

    1. Turboradialgebläse (1) mit einem Motorgehäuse (3) und einer in diesem Gehäuse gelagerten, rotierenden Einheit, bestehend aus einer Welle (12), einem Gebläserotor (11) und einem Motoranker (13), wobei ein erstes Wälzlager (14) zwischen Gebläserotor (11) und Motoranker (13) und ein zweites Wälzlager (15) im Bereich des dem Gebläserotor abgewandten Endes der Welle vorgesehen sind und den Wälzlagern (14, 15) im Lagergehäuse (3) elastisch gehalterte Lagerträger (16, 17) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Durchmesser des Lagerträgers (16) des ersten Lagers (14) größer ist als die äußeren Durchmesser von Motoranker (13) und Lagerträger (17) des zweiten Lagers (15) und daß der Durchmesser des Lagerträgers (17) des zweiten Lagers (15) kleiner oder gleich dem Durchmesser des Motorankers (13) ist.
     
    2. Turboradialgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerträger (16) des ersten Lagers (14) scheiben­förmig gestaltet ist und sich über den O-Ring (18) im Lagergehäuse (3) abstützt.
     
    3. Turboradialgebläse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Lagerträger (17) des zweiten Lagers (15) hülsenförmig gestaltet ist und sich über zwei O-Ringe (21, 22) im Lagergehäuse (3) abstützt.
     
    4. Turboradialgebläse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der äußere Lagerring des Lagers (15) über eine Schraubenfeder in axialer Richtung im hülsenförmigen Lager­träger (17) abstützt.
     




    Zeichnung