(19)
(11) EP 0 339 409 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89106782.9

(22) Anmeldetag:  15.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41M 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 26.04.1988 DE 3814049

(71) Anmelder: Koenig & Bauer Aktiengesellschaft
D-97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Grosshauser, Heinrich Konrad
    D-8700 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung für den Flexo-Druck


    (57) An einer Rollenrotationsdruckmaschine, die im Flexodruckverfahren arbeitet, wird das Zusetzen von Rasterflächen einer mittels Wasserfarben eingefärbten Druckplatte dadurch verhindert, daß die dem Farbwerk zugeführte Wasserfarbe und eine Oberflächentemperatur einer Rasterwalze fortlaufend temperiert wird.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum weitgehenden Verhindern des Zusetzens von gerasterten Druckplatten und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Es ist bekannt unter Anwendung des Flexo-Druckverfahrens zum Druck von Periodicas, z. B. Zeitungen, mit dem Druckträger Papier sogenannte Flexo-Wasserfarben zu verwenden. Das Flexo-Druckverfahren ist charakterisiert durch die Anwendung von gerasterten Walzen, die von einem Kammerrakel ihren Farbauftrag erhalten und eine Kunststoff-Druckplatte, z. B. Photopolymere-Druckplatte, einfärben (siehe auch DE-OS 33 20 638; DE-OS 31 35 711). Die druckende Oberfläche der Druckplatte ist gerastert.

    [0003] Es hat sich herausgestellt, daß neben allen Vorzügen, die "Wasserfarben", die im wesentlichen aus Farbpigmenten, einem Zusatz und Wasser bestehen, aufweisen, ein sogenanntes "plugging", das ist ein partielles "Zusetzen" des Rasters auf der Druckplatte, vorkommen kann. Diese Störung kann sich dann natürlich auch im gedruckten Bild zeigen. Die Gefahr des Zusetzens von Teilen der Druckplatte ist umso größer, je feiner das Raster und je größer der Flächenanteil der Rasterpunkte pro Flächeneinheit ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, mit denen es möglich ist, das Zusetzen von gerasterten Flächen von Druckplatten auf Kunststoffbasis, die mittels Wasserfarben eingefärbt werden, weitgehendst zu vermeiden.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Teile der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.

    [0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Rollenrotationsdruckmaschine, in der wasserverdünnbaren Flexo-Druckfarbe (Wasserfarbe) verwendet wird, nicht angehalten werden muß, um die Oberfläche d. h. die Näpfchen der gerasterten Fläche der Druckplatte zu reinigen.

    [0007] Das Verfahren und ein Ausführungsbeispiel der Erfindung werden im folgenden näher beschrieben.

    [0008] In einer das Flexo-Druckverfahren anwendenden Rollenrotationsdruckmaschine zum Drucken von z. B. Zeitungen besteht das Farbwerk z. B. aus einem sogenannten Spülfarbwerk, wie es in der DE-OS 31 35 711 bzw. DE-OS 33 20 638 beschrieben worden ist. In bekannter Weise ist in Seitengestellen eine angetriebene Rasterwalze gelagert. An die Rasterwalze an- und abstellbar sind eine oder mehrere Farbauftragsleisten angeordnet. An den Farbauftragsleisten sind ein oberes Rakelmesser und ein unteres Abstreifmesser befestigt. In angestellem Zustand liegen das Rakelmesser und das Abstreifmesser an einer Mantelfläche der Rasterwalze an. Die Farbauftragsleiste ist mit einer der Mantelfläche gegenüberliegenden, sich über die gesamte Länge der Farbauftragsleiste erstreckenden Ausnehmung versehen. Diese Ausnehmung steht über eine Durchgangsbohrung mit einer Farbzuführeinrichtung in Verbindung. Die Rasterwalze färbt die Druckplatten auf Kunststoffbasis, z. B. Photopolymere, ein.

    [0009] Aus einer an sich bekannten Farbzuführ- und temperiereinrichtung wird der Kammer des Spülfarbwerkes über die Durchgangsbohrung fortwährend Wasserfarbe zugeführt, die auf einer Temperatur wahlweise zwischen 9 und 14 Grad Celsius gehalten wird. Diese Wasserfarbe wird fortwährend dem Spülfarbwerk zugeführt und die überschüssige Wasserfarbe fortwährend aus dem Farbwerk abgeführt und der Farbzuführ- und temperiereinrichtung zurückgeführt. Die Farbzuführ- und temperiereinrichtung hält die Temperatur der Wasserfarbe auf eine wahlweise eingestellte Temperatur zwischen 9 und 14 Grad Celsius konstant.

    [0010] Die Rasterwalze ist hohl und über bekannte Rotoranschlüsse über Vor- und Rücklaufleitungen mit einer Einrichtung zum Zuführen und Temperieren von Wasserfarbe einer vorwählbaren Temperatur verbunden. Die Wasserzirkulation wird dabei so eingestellt, daß die Oberflächentemperatur der Rasterwalze auf einer zwischen 18 und 22 Grad Celsius vorwählbaren Temperatur konstant gehalten wird.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum weitgehenden Verhindern des Zusetzens von Rasterflächen einer von Wasserfarben eingefärbten Druckplatte einer Rollenrotationsdruckmaschine zum Bedrucken eines Druckträgers aus vorzugsweise Papier, dadurch gekennzeichnet, daß einem Farbwerk fortlaufend Wasserfarbe mit einer vorwählbaren Temperatur zwischen 9 und 14 Grad Celsius zugeführt wird, daß die nicht verbrauchte Wasserfarbe aus dem Farbwerk fortlaufend weggeführt wird, daß die Oberflächentemperatur der Rasterwalze des Farbwerkes auf einer zwischen 18 und 22 Grad Celsius vorwählbaren Temperatur konstant gehalten wird.
     
    2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasserfarbe verarbeitende Farbwerk einer nach dem Flexo-Druckverfahren arbeitenden Rollenrotationsdruckmaschine zum Bedrucken eines Druckträgers aus vorzugsweise Papier mit einer die Wasserfarbe auf eine zwischen 9 und 14 Grad Celsius vorwählbaren Temperatur haltenden Einrichtung verbunden ist, daß die Rasterwalze mit einer Einrichtung zum Konstanthalten ihrer Oberflächentemperatur, wählbar zwischen 18 und 22 Grad Celsius, verbunden ist.