[0001] Alle gängigen Maskenfilter bestehen aus einer auswechselbaren Filterpatrone, die
zumindest eine Aktivkohlefilterschicht enthält. Aktivkohle für Maskenfilter hat üblicherweise
eine spezifische oder "innere" Oberfläche bestimmt nach der BET-Methode von 500 bis
über 2000 m²/g. Es ist eine besondere Eigenschaft der Aktivkohle, daß sie in ihren
Mikroporen, welche bis zu 50 % des Gesamtvolumens ausmachen können, sehr unspezifisch
eine große Anzahl von Stoffen dauerhaft adsorbieren kann. Toxische Gase z.B. HCN,
die durch die normale physikalische Adsorption nur schwach gebunden werden, können
mit Hilfe von aufgetragenen Metallverbindungen, z.B. von Silber, Kupfer oder Chrom,
durch eine überlagerte Chemiesorption gebunden werden. Die Aktivkohlefilterschicht
von Maskenfiltern ist üblicherweise als Schüttfilter ausgebildet, bei denen das zu
reinigende Medium ein Fixbett aus den Aktivkohleteilchen durchströmt. Um eine ausreichende
Funktionsdauer des Filters zu gewährleisten, muß eine genügende Menge bzw. Masse des
Adsorbermaterials vorhanden sein. Gleichzeitig ist aber die Adsorptionskinetik der
angebotenen "äußeren" Oberfläche der Teilchen proportional, so daß in dieser Beziehung
kleine Teilchen günstiger sind. Hinzu kommt noch, daß größere Aktivkohleteilchen oft
nur in den äußeren Bereichen voll genutzt werden. Diese sind meist bereits gesättigt
- was eine Unterbrechung und Ersatz der Filterpatrone verlangt - wenn im Inneren die
Kohle nur schwach beladen ist. Die Verwendung möglichst kleiner Teilchen in einem
Schüttfilter führt jedoch notgedrungen zu einem hohen Druckverlust. In der Praxis
wird die Teilchengröße nach unten durch den damit verbundenen Druckverlust begrenzt.
Ein weiterer Nachteil von Schüttfiltern ist, daß es durch Aneinanderreiben der Aktivkohleteilchen
zu Abriebserscheinungen kommt, und daß die pulverförmige Kohle den Strömungswiderstrand
noch zusätzlich erhöht.
[0002] Es wird allgemein die Auffassung vertreten, eine gute Filterleistung bedinge notgedrungen
einen hohen Durchgangswiderstand, weil nur dann ein guter Kontakt zwischen dem zu
reinigenden Gas und den Adsorberkörnern bestünde. Um außerdem Durchbrüche über Hohlräume
auszuschließen, die durch sich absetzende Teilchen entstehen, muß die Packung fest
komprimiert sein. Damit ist ein hoher Strömungswiderstand der Aktivkohleschüttfilter
für Gasmasken vorprogrammiert. Er bedeutet aber nicht nur eine effektive physiologische
Belastung des Gasmaskenträgers, sondern verstärkt auch das Gefühlt der Beengung.
[0003] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aktivkohlefilterschicht für
Gasmasken, d.h. einen Maskenfilter mit geringem Strömungswiderstand bei hoher Adsorptionsleistung
zu schaffen.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung ist eine Aktivkohlefilterschicht für Gasmasken, die
im wesentlichen aus übereinandergelegten hoch luftdurchlässigen Flächengebilden mit
einer daran fixierten Schicht aus körnigen oder kugelförmigen Aktivkohleteilchen eines
Durchmessers von 0,1 bis 1 mm aufgebaut ist und deren Druckverlust bei einer Dicke
von 4 cm mit kreisförmigem Querschnitt von 100 cm² beim Durchströmen mit einem Luftstrom
von einem Liter pro Sekunde weniger als 10 mm, vorzugsweise weniger als 5, insbesondere
weniger als 2 mm Wassersäule beträgt.
[0005] Flächengebilde mit daran befestigten körnigen oder kugelförmigen Aktivkohleteilchen
sind als sogenannte Flächenfilter bekannt. Sie können entsprechend der Lehre der
vorliegenden Erfindung vom Fachmann so modifiziert werden, daß sie hoch luftdurchlässig
und mit der erforderlichen Menge von körnigen oder kugelförmigen Aktivkohleteilchen
der gewünschten Größe bedeckt, in der notwendigen Anzahl übereinandergelegt ein Aktivkohlefilter
der für Gasmasken üblichen Dicke von einigen Zentimetern ergeben.
[0006] Mit feinteiligen Substanzen mit spezischen Schutzoder Adsorptionseigenschaften,
z.B. auch Aktivkohle beladene Flächenfilter, insbesondere textile Flächenfilter,
sind bekannt. Sie sind aber nicht für Maskenfilter verwendet worden, weil man dafür
aus den eingangs erläuterten Gründen nur Aktivkohleschüttfilter für geeignet hielt.
[0007] In der DE-B-28 04 154 ist ein Filtermaterial aus einem offenporigen, flexiblen Schaumstoffträger
und von dessen Porenwänden getragenen Adsorberpartikeln beschrieben. Die Adsorberkörner
können auch kugelig ausgebildet sein und aus Aktivkohle bestehen. Ihre Größe ist
jedoch erheblich geringer als sie für einen Flächenfilter erforderlich ist, aus dem
ein erfindungsgemäßer Maskenfilter hergestellt werden könnte.
[0008] Die DE-C-28 29 599 beschreibt einen mehrlagigen Verbundwerkstoff für Schutzbekleidung
mit einem nicht entflammbaren Textilgewebe als Außenschicht, einer Mineralfaserschicht
und einer Innenschicht aus luftdurchlässigem wärmedämmendem Polyurethanschaumstoff
einer Dicke von 2 mm, dessen Poren mit Aktivkohleteilchen besetzt sind, die zumindest
zum Teil aus kugeligen porösen Aktivkohlekörpern bestehen. Damit eine solche Schicht
aus Polyurethanschaumstoff für die Zwecke der Erfindung brauchbar würde, müßte der
Schaumstoff eine sehr offenporige Struktur aufweisen und diese Poren dürften nicht
mit den Aktivkohlepartikeln besetzt sein. Diese müßten vielmehr in der richtigen Größe
an den Wänden des Schaumstoffs fixiert sein, um die hohe Luftdurchlässigkeit zu gewährleisten,
die Flächenfilter erfordern, damit sie als Paket aufeinandergelegt einen Maskenfilter
mit dem geforderten geringen Druckverlust zu ergeben.
[0009] Die DE-C-29 51 827 beschreibt u.a. ein Schutzmaterial gegen chemische Schadstoffe
und kurzzeitige Hitzeeinwirkung aus einer luftdurchlässigen flexiblen Trägerschicht,
z.B. einem Gewebe, Gelege, Gewirke oder Vliesstoff, auf der auf mindestens einer
Seite an Tragsäulen aus einer erstarrten Haftmasse kugelige Adsorberkörner eines Durchmessern
von etwa 0,1 bis 0,7 fixiert sind. Ein derartiger Flächenfilter kann für die Zwecke
der Erfindung brauchbar sein, wenn man als Adsorptionskörner körnige oder kugelige
Aktivkohle wählt und die Trägerschicht, z.B. als Gittergewebe sehr locker gestaltet
und die Aktivkohlekügelchen in der beschriebenen Weise auf beiden Seiten der luftdurchlässigen
Trägerschicht anbringt, die für die Zwecke der Erfindung durchaus aus Glasfasern
oder metallischen Fasern hergestellt sein kann. Um als Aktivkohlefilterschicht für
Gasmasken brauchbar zu sein, muß auch ein solches Flächenfilter hoch luftdurchlässig
und mit der erforderlichen Menge Aktivkohle versehen sein, damit es in der erforderlichen
Anzahl als Paket aufeinandergelgt einen Maskenfilter mit geringem Strömungswiderstand
bei hoher Adsorptionsleistung ergibt.
[0010] Die Verwendung eines flexiblen Flächenfilters der DE-C-29 51 827 jedoch mit einer
Trägerschicht aus Schaumstoff oder Gummihaar in einem Luftreinigungsgerät zur Beseitigung
von Geruchs- und Schadstoffen in Fahrzeugkabinen ist Gegenstand der EP-B-100 907.
[0011] Was oben für das Material der DE-C-29 51 827 gesagt wurde, um es für die Zwecke der
Erfindung brauchbar zu machen, gilt auch für das Material der EP-B-118 618, bei dem
ein Flächenfilter aus einem luftdurchlässigen textilen Trägermaterial und darauf mit
einem Kleber in gleichmäßiger Verteilung fixierten Aktivkohle-Teilchen eines Durchmessers
von 0,1 bis 1 mm, daß ein Schmelzkleber, ein lösungsmittelfreies Polyurethan oder
ein selbstvernetztendes Acrylat mittels einer Schablone als punkt- oder linienförmiges
Muster einer Höhe von 0,05 bis 0,5 mm und eines Durchmessers bzw. einer Breite von
0,2 bis 1 mm auf ein luftdurchlässiges textiles Trägermaterial aufgedruckt ist, das
nur 30 bis 70 % der Oberfläche des Trägermaterials bedeckt, In diesem aufgedruckten
Kleber ist dann kugelige Aktivkohle fixiert.
[0012] Aus der DE-A-32 00 959 ist ein textiler Flächenfilter aus einem textilen Flächengebilde,
z.B. einem Vlies, einem Gewebe oder einem Plüsch bekannt, der Fasern enthält, die
bei erhöhter Temperatur vorübergehend klebrig werden, ohne zu schmelzen. Das können
heterophile Fasern aus zwei koaxial angeordneten Komponenten sein, von denen die
äußere einen niedrigeren Schmelz punkt aufweist oder unverstreckte amorphe Polyesterfasern,
die bis etwa 85°C weich und klebrig werden, ohne zu schmelzen bei höheren Temperaturen
kristallisieren und schließlich die thermische Stabilität einer normalen Polyesterfaser
annehmen. Während die erwähnten Fasern vorübergehend klebrig sind, kann daran u.a.
wieder auch körnige Aktivkohle einer Größe von 0,1 bis 0,5 mm fixiert werden. Damit
läßt sich anders als bei einer nur punktuellen Fixierung der Aktivkohle auf der Ober-
und Unterseite der textilen Flächengebilde eine vollständige Bedeckung der freiliegenden
Fasern und eine entsprechend hohe Adsorptionsleistung bei geringem Strömungswiderstand
erreichen.
[0013] Schließlich ist in der DE-A-1 279 917 eine Dunstabzugsvorrichtung mit einem Adsorptionsfilter
aus einem faserartigen Material beschrieben, auf dessen mit hochviskosem Leim überzogene
Fasern Aktivkohlekörner von 0,5 bis 1 mm Durchmesser aufgeklebt sind. Die so vorbereiteten
Fasern sind in der bekannten Dunstabzugsvorrichtung zwischen luftdurchlässigen Geweben
zu Fasermatten gefaßt. Auch ein solches Material ließe sich nach der Lehre der Erfindung
so gestalten, daß damit ein Maskenfilter mit dem geforderten geringen Druckverlust
und hoher Adsorptionsleistung hergestellt werden kann.
[0014] Bei den bekannten oder erfindungsgemäß gestalteten textilen Flächengebilden sollte
der Abstand der Fäden, Fasern, Monofilamente oder Drähte voneinander wenigstens doppelt
so groß sein wie der Durchmesser der jeweils verwendeten Aktivkohleteilchen. Vorzugsweise
beträgt er etwa das drei- bis zehnfache. Wenn das hoch luftdurchlässige Flächengebilde
aus einer offenporigen Schaumstoffschicht besteht, sollten dessen Poren einen Durchmesser
von 1 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 mm haben.
[0015] Die bekannten oder für die Zwecke der Erfindung in Frage kommenden Flächengebilde
haben in der Regel eine Dicke von wenigen Millimetern, beispielsweise 1 bis 5 mm.
Sofern sie aus Monofilamenten, Drähten oder Fäden aufgebaut sind, beträgt deren Durchmesser
vorzugsweise 0,1 bis 0,8 mm.
[0016] Die hoch luftdurchlässigen Flächengebilde können flexibel, aber auch starr sein.
Wenn daran die körnigen, insbesondere kugelförmigen Aktivkohleteilchen fixiert sind
und sie vorzugsweise vollständig mit den Aktivkohleteilchen bedeckt sind, erhöht sich
die Steifigkeit und die hoch luftdurchlässigen Flächengebilde sind dann wie erst
recht die daraus aufgebaute Aktivkohlefilterschicht für Gasmasken verhätnismäßig
starre, druckfeste Gebilde.
[0017] Statt den Maskenfilter aus den aufeinandergelegten Flächenfiltern aufzubauen, wofür
je nach deren Dicke und der Dicke der Aktivkohlefilterschicht der Gasmaske wenige
oder viele Schichten erforderlich sind, ist es auch möglich die mit Aktivkohlekugeln
oder -körnern beladenen Flächenfilter nachträglich zu Elementarfiltern in Form von
Streifen oder Schnitzeln etwa von der Größe weniger Quadratzentimeter zu zerschneiden.
Damit ist man von der Form der zu füllenden Gegenstände völlig unabhängig und die
Elementarfilter können zusammen mit heterofilen Fasern oder Fäden aus Schmelzkleber
in die zu füllenden Hohlräume eingebracht werden. Das ganze läßt sich nach der Füllung
verfestigen, so daß auch bei hoher mechanischer Beanspruchung kein Absetzen oder
ein Abrieb wie bei Schüttfiltern zu befürchten ist.
[0018] Je nach dem Material, aus dem das Trägergerüst aufgebaut ist, können die Aktivkohleteilchen
daran direkt fixiert werden oder es bedarf dazu einer Haftmasse. Es sind Kunststoffmaterialien,
insbesondere Fasermaterialien im Handel, die die Eigenschaft besitzen, bei einer
erhöhten Temperatur in einem bestimmten Temperaturintervall zunächst oberflächlich
klebrig zu werden, ohne zu Schmelzen. Diese Eigenschaft, die man als eingebauten Schmelzkleber
bezeichnen könnte, kann ausgenutzt werden, um die Aktivkohleteilchen daran zu fixieren,
wie das im einzelnen in der DE-A-32 00 959 beschrieben ist.
[0019] Eine andere, für die Zwecke der Erfindung bevorzugte, Möglichkeit besteht darin,
daß die Aktivkohleteilchen mit einer Haftmasse an dem Trägergerüst fixiert werden.
Damit hat der Fachmann mehr Auswahl bezüglich des Materials, aus dem das Trägerskelett
aufgebaut ist, sowie hinsichtlich der Haftmasse.
[0020] Bei den beiden Möglichkeiten wird der Durchmesser der Drähte, Monofilamente oder
Fäden des Flächengebildet allein oder mit der Haftmasse so bemessen, daß eine vollständige
Umhüllung mit den Aktivkohleteilchen möglich ist um in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein vollständig mit den Aktivkohleteilchen bedecktes Filterelement,
zu erzeugen.
[0021] Um die Aktivkohleteilchen am Träger zu fixieren, können sowohl anorganische als organische
Haftsysteme eingesetzt werden. Zu letzteren gehören Polymere, insbesondere Acrylsäurederivate,
Polyurethane, Polystyrole, Polyvinylacetate sowie Schmelzkleber. Bevorzugt werden
Haftmassen, die aus vernetzbaren Polymeren bestehen, die vor ihrer Vernetzung ein
Viskositätsminimum durchlaufen. Derartige Haftsysteme wie z.B. die IMPRANIL®- High-Solid-PUR-Reaktivprodukte
von BAYER® sind zunächst hoch viskos. d.h. sie bieten eine gute Anfangshaftung, wenn
das Trägerskelett mit den Aktivkohleteilchen bestreut wird. Mit der Temperaturerhöhung
zeigen sie einen starken Viskositätsabfall, der eine bessere Benetzung des Aktivkohleteilchen
und damit nach dem Aushärten durch Vernetzung eine besonders gute Haftung zur Folge
hat. Während das Viskositätsminimum durchlaufen wird, bilden sich an den Kontaktstellen
zwischen Trägergerüst und Aktivkohleteilchen infolge der Kapillarkräfte kleine Einschnürungen.
Wegen der praktisch punktförmigen Fixierung der Aktivkohlekügelchen ist nach dem Aushärten
fast deren gesamte Oberfläche dem zu reinigenden Gas zugänglich. Wenn das hoch luftdurchlässige
Flächengebilde aus Glas-, Metall- oder Kohlefasern besteht, kann man Haftmassen aus
Emaille oder Glasuren verwenden, wobei wegen der zum Schmelzen dieser Überzüge benötigten
hohen Temperaturen in inerter Atmosphäre gearbeitet werden muß, damit die Aktivkohleteilchen
nicht durch Oxidation in ihrer Wirkung beeinträchtigt oder gar zerstört werden.
[0022] Die Aktivkohleteilchen müssen rieselfähig und abriebfest sein. Ihr Durchmesser ist
zweckmäßigerweise drei bis fünfmal kleiner als der Durchmesser der Poren oder Öffnungen
des hochluftdurchlässigen Flächengebildet. Handelsübliche Aktivkohlekügelchen eines
Durchmessers von 0,1 bis 1 mm sind nicht nur die rieselfähigste Form, sondern halten
aufgrund ihrer Symmetrie auch höchste Belastungen aus. Körnige Aktivkohleteilchen
sind aber auch noch geeignet, sofern sie nicht zu kantig oder in der Form zu unregelmäßig
sind, weil es darauf ankommt, daß die Aktivkohleteilchen bei ihrer Fixierung am Flächengebilde
auch noch in Strukturen von mehreren Zentimetern Dicke eindringen können.
[0023] Für Maskenfilter geeignete Aktivkohleteilchen sollen eine innere Oberfläche von 600
bis 2000 m²/g, vorzugsweise 1000 bis 1600 m²/g bestimmt nach der BET-Methode haben.
Die Aktivkohleteilchen sollten sehr druckfest sein und sie sind vorzugsweise gegenüber
Feuchtigkeit hochgradig unempfindlich. Eine sehr abriebfeste kugelförmige Aktivkohle
läßt sich beispielsweise aus Steinkohlenteerpech- oder Petroleumdestillationsrückständen
herstellen. Durch eine besondere Nachbehandlung ist eine zusätzliche Härtung der Oberfläche
sowie eine bemerkenswerte Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit zu erreichen.
Die Herstellung geeigneter Aktivkohlekügelchen ist beispielsweise in EP-B-118 618,
DE-B-29 32 571 und DE-A-30 41 115 beschrieben.
[0024] Um die Abriebfestigkeit zu erhöhen, kann die Aktivkohle an ihrer Oberfläche auch
in einer Kunststoffdispersion oder einer Steinkohlenteerpechlösung bzw. Bitumenlösung
imprägniert und einer leichten Nachaktivierung unterworfen werden. Die Empfindlich
keit gegenüber Wasserdampf läßt sich durch Zugabe von Ammoniakgas während der Nachaktivierung
und Abkühlung auf 100°C unter Luftausschluß wesentlich herabsetzen.
[0025] Die Aktivkohleteilchen können mit Metallverbindungen, insbesondere der Metalle Silber,
Kupfer und Chrom imprägniert sein. Daneben können auch Gifte abbauende inkapsulierte
Enzyme vorliegen, wie sie in der EP-B-118 618 beschrieben sind.
[0026] Mit den beschriebenen Filtern wurden ausgezeichnete Abscheidungseffekte von Schadstoffen
und Gasen bei extrem niedrigen Druckverlusten erzielt. Es hat sich nämlich überraschenderweise
gezeigt, daß die Aktivkohlekörner für eine hohe Wirksamkeit bei geringem Druckverlust
nicht durchströmt, sondern nur angeströmt zu werden brauchen. Die Brown'sche Bewegung
der Gasmoleküle genügt, um eine hohe Adsorptionsgeschwindigkeit zu erzielen. Eine
aufgelockerte Aktivkohlefilterschicht gemäß der Erfindung hat ein größeres Volumen
als ein Schüttfilter bei gleicher Leistung, aber erheblich geringerem Strömungswiderstand.
Die heute für Aktivkohlefilterschicht einer Gasmaske übliche Menge von 100 g Aktivkohle
kann bei den erfindungsgemäßen Trägerstrukturen in einem Volumen von etwa 350 ml untergebracht
werden.
[0027] Wegen der vielfältigen Möglichkeiten der Formgebung des erfindungsgemäßen Filtermaterials
kann auch die Form des Maskenfilters den verschiedensten Bedürfnissen angepaßt werden.
So läßt sich der Filter durchaus in einer Haubenmaske, z.B. um den Kopf oder im Nacken
unterbringen und dient dann als zusätzlicher Kopf- bzw. Nackenschutz gegen Stöße.
Dabei sollte die gefilterte Luft an den Augen vorbeiströmen, um das Beschlagen der
Klarscheiben des Augenfensters zu vermeiden. Ein plattenförmiger Filter kann auf der
Brust oder dem Rücken getragen und mit dem Maskenkörper durch einen flexiblen Schlauch
verbunden sein. Zylindrische Filterelemente mit einem Durchmesser von einigen Zentimetern
können auch direkt in einem flexiblen Schlauch untergebracht werden oder mit geeigneten
Mitteln zu einem schlauchförmigen Gebilde zusammengekoppelt werden. Solche auswechselbaren
Filterelemente können auch unterschiedliche Funktionen haben. Die Eintrittsöffnung
der die Filterelemente enthaltenden oder daraus zusammengesetzten Schläuche befindet
sich zweckmäßig auf der Innenseite eines Schutzanzuges.
1. Aktivkohlefilterschicht für Gasmasken, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen
aus übereinandergelegten hochluftdurchlässigen Flächengebilden mit einer daran fixierten
Schicht aus körnigen oder kugelförmigen Aktivkohleteilchen eines Durchmessers von
0,1 bis 1 mm aufgebaut ist, und daß ihr Druckverlust bei einer Dicke von 4 cm mit
kreisförmigem Querschnitt von 100 cm² bei Durchströmen mit einem Luftstrom von 1 l/sec
weniger als 10 mm Wassersäule beträgt.
2. Filterschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
aus einer hochluftdurchlässigen Schaumstoffschicht besteht.
3. Filterschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
aus faserartigem Material oder Gummihaar besteht.
4. Filterschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
ein textiles Flächengebilde ist.
5. Filterschicht nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde
ein Vlies ist.
6. Filterschicht nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Flächengebilde
ein Gewebe oder ein Plüsch ist.
7. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
textile Flächengebilde Fasern enthält, die bei erhöhter Temperatur vorübergehend
klebrig werden, ohne zu schmelzen.
8. Filterschicht nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern heterofile
Fasern aus zwei koaxial angeordneten Komponenten sind, von denen die äußere einen
niedrigeren Schmelzpunkt aufweist.
9. Filterschicht nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern unverstreckte
amorphe Polyesterfasern sind, die bis etwa 85°C weich und klebrig werden.
10. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen oder Poren des Flächengebildes einen Durchmesser von 1 bis 5 mm, vorzugsweise
1,5 bis 2,5 mm haben.
11. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Flächengebilde vollständig mit den Aktivkohleteilchen bedeckt ist.
12. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aktivkohleteilchen mit einer Haftmasse an dem Trägergerüst fixiert sind.
13. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haftmasse aus Polymeren, insbesondere Acrylsäurederivaten, Polyurethanen, Polystyrolen,
Polyvinylacetaten oder Schmelzklebern besteht.
14. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haftmasse aus vernetzbaren Polymeren besteht, welche vor ihrer Vernetzung ein Viskositätsminimum
durchlaufen.
15. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß 50
bis 300 g Aktivkohle pro Liter vorliegen.
16. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aktivkohleteilchen sehr druckfest sind.
17. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aktivkohleteilchen gegenüber Feuchtigkeit hochgradig unempfindlich sind.
18. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aktivkohleteilchen mit Metallverbindungen, insbesondere der Metalle Silber, Kupfer
und Chrom imprägniert sind.
19. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß neben
den Aktivkohleteilchen inkapsulierte Enzyme vorliegen.
20. Filterschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckverlust einer Filterschicht einer Dicke von 4 cm mit einem kreisförmigem Querschnitt
von 100 cm1² bei Durchströmen mit einem Luftstrom von 1 l/sec weniger als 5, vorzugsweise
weniger als 2 mm Wassersäule beträgt.
21. Haubenmaske, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Filterschicht nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 20 enthält.
22. Haubenmaske nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterschicht als
Kopf- oder Nackenschutz ausgebildet ist.
23. Gasmaske, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterschicht nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 20 plattenförmig ausgebildet ist, so daß sie auf der Brust oder
dem Rücken getragen werden kann und mit dem Maskenkörper durch einen flexiblen Schlauch
verbunden ist.
24. Gasmaske, dadurch gekennzeichnet, daß zylindrische Filterelemente nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 20 mit einem Durchmesser von einigen Zentimetern in
einem flexiblen Schlauch angeordnet sind.
25. Gasmaske, dadurch gekennzeichnet, daß auswechselbare, vorzugsweise zylindrische,
Filterelemente, die unterschiedliche Funktionen haben können, zu einem Schlauch zusammengefügt
sind.