[0001] Die Erfindung betrifft eine Nachfülleinheit mit Pipettenspitzen für einen autoklavierbaren
Behälter.
[0002] Nach dem Stand der Technik sind autoklavierbare Behälter mit einer Lochplatte bekannt,
in der eine Anzahl Pipettenspitzen derart gehaltert sind, daß sie durch bloßes Aufstecken
auf die Pipette ohne Berührung mit der Hand entnommen werden können. Zum Sterilisieren
der Pipettenspitzen wird der Behälter samt Inhalt in einem Autoklaven behandelt. Die
Behälter kommen mit Pipettenspitzen gefüllt in den Handel. Ist der Vorrat an Pipettenspitzen
verbraucht, so besteht die Möglichkeit, die Lochplatte des Behälters wieder mit Pipettenspitzen
zu bestücken, die lose in Beuteln vertrieben werden. Dieser Vorgang ist aber arbeitsintensiv
und zeitaufwendig, so daß in der Praxis der Behälter häufig weggeworfen wird, sobald
er leer ist, obwohl ein mehrfaches Autoklavieren des Behälters ohne weiteres möglich
wäre. Da Pipettenspitzen als Einwegartikel in den verschiedensten Labors in sehr
großem Umfang Verwendung finden, ist die nur einmalige Nutzung des Behälters als Materialverschwendung
in großem Stil zu betrachten. Der Entsorgungsaufwand und die Belastung der Umwelt
durch die aus Kunststoff bestehenden Behälter ist hoch.
[0003] Bei aus der Praxis bekannten Behältern der genannten Art ist die Lochplatte einstückig
mit den Behälterwänden verbunden. In einer alternativen Bauform, die der EP-A-01 74
706 entnommen werden kann, ist die Lochplatte ein von dem Behälter lösbares Teil,
das aber nur dann herausgenommen werden soll, wenn der Behälter nicht mehr für Pipettenspitzen
gebraucht und einer anderen Verwendung zugeführt wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine für Pipettenspitzen in verschiedenen Standardgrößen
geeignete Nachfülleinheit der genannten Art zu schaffen, mit deren Verwendung eine
Materialersparnis und bessere Materialausnutzung, eine Vereinfachung der Entsorgung
bei geringerer Belastung der Umwelt und allgemein eine Kostensenkung einhergeht.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Nachfülleinheit, die aus einer Faltschachtel
besteht, die eine mit Pipettenspitzen zu bestückende Lochplatte aus autoklavierbarem
Material aufnimmt und vorzugsweise trägt, wobei die zur Aufnahme der Pipettenspitzen
dienenden Öffnungen in der Lochplatte abgestuft sind. Erfindungsgemäß werden mit Pipettenspitzen
bestückte Lochplatten als Nachfülleinheit für einen autoklavierbaren Behälter bereitgestellt,
der auch als Erstausstattung eine mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte enthalten
kann. Wenn diese leer ist, wird sie gegen eine bestückt angelieferte neue Lochplatte
ausgetauscht, so daß der Behälter weiter in Betrieb bleibt, und schlimmstenfalls
die Lochplatte in den Abfall wandert. Wohlgemerkt soll es aber auch möglich sein,
die Lochplatte wieder mit losen Pipettenspitzen zu bestücken, wenn die dafür erforderliche
Zeit und Arbeitskapazität zur Verfügung steht. Dank der Abstufung der Öffnungen in
der Lochplatte kann diese mit Pipettenspitzen in mehreren Standardgrößen verschiedener
Hersteller bestückt werden. Material und Aufbau der Lochplatte sind auf ein mehrfaches
Autoklavieren ausgelegt. Die aus Karton bestehende Faltschachtel wird zwar weggeworfen,
bildet aber einen Abfall, der auf umweltfreundliche Weise entsorgt oder einem Papierrecycling
zugeführt werden kann.
[0006] Die erfindungsgemäße Halterung mit einer Faltschachtel und einer davon getragenen
Lochplatte bildet eine stabile, standfeste Einheit. Wenn nicht steril gearbeitet werden
muß, können Pipettenspitzen durch Aufstecken auf die Pipette auch direkt aus der
Halterung entnommen werden.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat die Lochplatte einen ebenen Plattenkörper
von im wesentlichen rechteckigem Grundriß. Von dem Plattenkörper steht nach unten
ein Randsteg ab, der zwei einander gegenüberliegende Seitenwände der im wesentlichen
quaderförmigen Halbschachtel außen übergreift. Die Lochplatte ist dadurch einwandfrei
über der Öffnung der Faltschachtel fixiert.
[0008] Zur Versteifung der Lochplatte ist der Randsteg vorzugsweise umlaufend gestaltet.
Da der Randsteg entlang zweier Seitenwände im Innern der Faltschachtel liegen soll,
sind im oberen Eckbereich der von dem Randsteg übergriffenen Seitenwände der Faltschachtel
seitliche Schlitze vorgesehen, in die der Randsteg paßt.
[0009] Die Lochplatte kann mit Rippen versteift sein, die sich vorzugsweise in einem Karomuster
parallel zu den Seiten der Lochplatte erstrecken. Die von dem Randsteg übergriffenen
Seitenwände der Faltschachtel sind mit von der Oberkante ausgehenden Schlitzen versehen,
in die die Rippen passen. Der Eingriff der Randstege bzw. Rippen in die Schlitze trägt
zur einwandfreien Positionierung der Lochplatte auf der Faltschachtel bei. Vorzugsweise
haben die Schlitze eine das Aufsetzen der Lochplatte auf die Faltschachtel erleichternde
Schräge.
[0010] Der Boden der Faltschachtel kann offen sein. Es wird so Material gespart.
[0011] Die Faltschachtel kann einen vorzugsweise durch eine Perforation abgeteilten, die
Lochplatte mit Abstand überspannenden Klappdeckel haben. Dank der Perforation kann
der Klappdeckel einfach abgerissen werden, so daß die Pipettenspitzen voll zugänglich
werden.
[0012] Der Klappdeckel hat vorzugsweise eine zwischen der Lochplatte und einer Seitenwand
der Faltkiste einsteckbare Lasche, die über den Randsteg der Lochplatte nach unten
vorsteht und an ihrem seitlichen Rand unter Bildung eines die Einstecktiefe der Lasche
begrenzenden Anschlags abgestuft ist, der auf den Boden der seitlichen Schlitze in
der Faltschachtel trifft. Der Klappdeckel wird durch die Lasche im geschlossenen Zustand
sicher gehalten. Die Anschlagbegrenzung der Lascheneinstecktiefe ist besonders bedienungsfreundlich.
[0013] In der vor der Lasche liegenden Seitenwand der Faltschachtel kann eine oben offene
Fingerausnehmung vorgesehen sein. Die Lasche ist dadurch zum Öffnen bequem zugänglich.
[0014] Die mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte ist nicht notwendigerweise selbst standfähig.
Eine Faltschachtel der beschriebenen Art bildet einen hinreichend stabilen Träger
der Lochplatte, von dem diese bei Bedarf abgenommen und in einen sie ebenfalls einwandfrei
abstützenden autoklavierbaren Behälter umgesetzt werden kann. Gemäß einer Variante
der Erfindung ist aber auch vorgesehen, die Lochplatte mit einem den Plattenkörper
tragenden Untergestell fest zu verbinden, das aus einem autoklavierbarem Material
besteht. Es wird so ein als Nachfülleinheit für einen autoklavierbaren Behälter geeigneter
Ständer für Pipettenspitzen geschaffen, der mit Pipettenspitzen bestückt in einer
Faltschachtel angeliefert wird und eine auch außerhalb der Faltschachtel und des
autoklavierbaren Behälters standfeste Einheit bildet.
[0015] In einer herstellungstechnisch besonders günstigen Ausführungsform sind das Untergestell
und die Lochplatte einstückig aus Kunststoff hergestellt, und zwar insbesondere durch
Spritzgießen aus Polypropylen oder Polykarbonat.
[0016] Die Lochplatte sollte über wenigstens einen Teil ihres Umfangs seitlich über das
Untergestell hinausstehen. Diese Anordnung ermöglicht es, beim Einsetzen des Ständers
in einen autoklavierbaren Behälter die Lochplatte auf einen Steg an den Behälterwänden
abzusetzen. Der Ständer hat dadurch in dem Behälter sicheren Halt, wobei seine Füße
im Abstand von dem Behälterboden zu liegen kommen können, was für eine einwandfreie
Sterilisation bevorzugt ist.
[0017] An der Seitenwand der Lochplatte können eines oder mehrere Rastelemente insbesondere
in Gestalt von Noppen, Nuten o. ä. ausgebildet sein, die mit komplementären Rastelementen
an den Wänden des autoklavierbaren Behälters zusammenarbeiten. In einer noch einfacheren
Ausführungsform sind entsprechende Rastelemente allein an den Wänden des autoklavierbaren
Behälters ausgeformt. In jedem Fall wird erreicht, daß der Ständer eine Raststellung
in dem autoklavierbaren Behälter einnimmt. Der Ständer hält so in dem Behälter einwandfrei
fest, wenn durch Aufstecken auf die Pipette eine Pipettenspitze entnommen wird, selbst
wenn diese in der zugehörigen Öffnung der Lochplatte etwas klemmt.
[0018] Im Randbereich der Lochplatte können eine oder mehrere nach oben stehende Laschen
angeformt sein. Diese Laschen dienen als bequemer Griff, wenn eine Lochplatte zum
Austausch aus dem autoklavierbaren Behälter herausgenommen werden soll.
[0019] Das Untergestell kann aus vier an den Ecken der Lochplatte befindlichen Füßen bestehen.
Man gewährleistet so bei geringem Materialbedarf einen sehr standfesten Aufbau.
[0020] Die Lochplatte kann konisch sich nach unten verjüngende Öffnungen haben. Durch die
Konizität der Öffnungen wird das Ausformen der Lochplatte bei ihrer Herstellung erleichtert.
[0021] Wenigstens ein Teil der Öffnungen kann von unten an die Lochplatte angeformten Konusansätzen
begrenzt sein. Diese Bauform zeichnet sich durch einen geringen Herstellungsaufwand
und eine gute Materialausnutzung aus.
[0022] Die Füße des Ständers können um die an den Ecken der Lochplatte befindlichen Öffnungen
ansetzen und einen zur Aufnahme einer Pipettenspitze geeigneten Hohlraum aufweisen.
Man hat dadurch eine für die Kunststoffspritztechnik günstige Form bei maximaler Auslage
der Füße und voller Ausnutzung des Lochrasters in der Lochplatte.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht eines mit einem Schiebedeckel versehenen autoklavierbaren
Behälters, in dem eine Lochplatte mit Pipettenspitzen enthalten ist;
Fig. 2 einen Schnitt durch den Behälter nach II-II von Fig. 1;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Unterseite der Lochplatte in Richtung III von Fig.
2;
Fig. 4 die Seitenansicht einer geschlossenen Faltschachtel, die eine mit Pipettenspitzen
bestückte Lochplatte aufnimmt und trägt;
Fig. 5 eine entsprechende Seitenansicht der geöffneten Faltschachtel mit herausgenommener
Lochplatte, wobei letztere nach V - V von Fig. 3 geschnitten ist;
Fig. 6 eine Vorderansicht der Faltschachtel mit Blick in Richtung VI von Fig. 5;
Fig. 7 eine Abwicklung der Faltschachtel;
Fig. 8 eine Draufsicht von oben in einen autoklavierbaren Behälter mit Klappdeckel,
der einen Ständer für Pipettenspitzen enthält;
Fig. 9 einen Vertikalschnitt durch den Behälter nach IX - IX von Fig. 8;
Fig. 10 einen weiteren Vertikalschnitt nach X - X von Fig. 8;
Fig. 11 eine perspektivische Ansicht, die den Ständer mit Pipettenspitzen in einer
zur Versand und Aufbewahrung dienenden Faltschachtel zeigt;
Fig. 12 eine Abwicklung dieser Faltschachtel.
[0024] In Fig. 1 und 2 ist ein autoklavierbarer Behälter 100 mit einem im Grundriß rechteckigen,
oben offenen Grundgehäuse 102 darge stellt, das sich mit einem durchsichtigen Schiebedeckel
104 verschließen läßt. Das Grundgehäuse 102 hat die Form eines sich zum Boden hin
verjüngenden Trogs, bei dem alle vier Seitenwände 106, 108 leicht schräg geneigt
sind. Die längsseitigen Wände 106 haben auf gleicher Höhe eine sich in Längsrichtung
erstreckende Stufe 110, an der der Schiebedeckel 104 außen geführt ist. Der Schiebedeckel
104 hat ein U-Profil, dessen U-Rücken 112 die Öffnung des Grundgehäuses 102 in der
Schließstellung überdeckt, und dessen U-Schenkel 114 sich parallel zu den längsseitigen
Wänden 106 des Grundgehäuses 102 bis unter die Stufen 110 erstrecken. Die U-Schenkel
114 haben am unteren Rand eine in Längsrichtung durchgehende, nach innen abstehende
Nase 116, die die Stufe 110 untergreift. Grundgehäuse 112 und Schiebedeckel 104 sind
in der Form so aneinander angepaßt, daß der Schiebedeckel 104 in der Schließstellung
einrastet.
[0025] An der Innenseite der längsseitigen Wände 106 bildet die Stufe 110 das Auflager für
eine Lochplatte 118 aus autoklavierbarem Material, die Pipettenspitzen 120 trägt.
An der Innenseite der querseitigen Wände 108 des autoklavierbaren Behälters 100 sind
zur zusätzlichen Abstützung der Lochplatte 118 Rippen 122 angeformt. Zwei mittige,
nach oben offene Ausschnitte 124 in den längsseitigen Wänden 106, die sich bis fast
auf die Höhe der Stufe 110 erstrecken, ermöglichen ein bequemens Greifen der in dem
autoklavierbaren Behälter 100 aufgenommenen Lochplatte 118.
[0026] Wie man in Fig. 2 und 3 erkennt, hat die Lochplatte 118 einen ebenen, im Grundriß
rechteckigen Plattenkörper 126 mit einem umlaufenden Randsteg 128, der geringfügig
nach oben und beträchtlich nach unten von dem Plattenkörper 126 absteht. Die Lochplatte
118 paßt mit Spiel in die Öffnung des autoklavierbaren Behälters und steht mit dem
Randsteg 128 auf der Stufe 110 und den Rippen 122. Der Plattenkörper 126 ist mit einer
größeren Anzahl von von in einem quadratischen Raster angeordneten Öffnungen 130 versehen,
in dem die Pipettenspitzen 120 für eine Entnahme von oben zugänglich einsitzen. Die
Öffnungen 130 sind abgestuft. In zwei Standardgrößen vorliegende Pipettenspitzen stützen
sich teils an der Oberseite der Lochplatte 118, und teils an der Stufe 48 im Innern
der Öffnungen 130 ab. Umgekehrt eingesetzt, ist die Lochplatte 118 als Halterung für
eine dritte Standardgröße von Pipettenspitzen geeignet, die sich oberhalb der Stufe
48 am Boden der Lochplatte 118 abstützen (vgl. Fig. 5).
[0027] Fig. 4 bis 7 zeigen eine Faltschachtel 134 aus Pappe, die eine als Nachfülleinheit
für den autoklavierbaren Behälter vorgesehene, mit Pipettenspitzen 120 bestückte Lochplatte
118 aufnimmt und trägt. Die Faltschachtel 134 hat einen rechteckigen Grundriß, hohe
Längsseitenwände 136, niedrigere Querseitenwände 138 und einen an eine der Längsseitenwände
ansetzenden Klappdeckel 140, der sich nach oben aufklappen läßt und eine obige Öffnung
der Faltschachtel 134 frei gibt. Der Klappdeckel 140 läßt sich in der Schließstellung
mit einer daran ansetzenden Lasche 142 verriegeln. Der Boden der Faltschachtel 134
ist offen.
[0028] Die Lochplatte 118 sitzt auf den Querseitenwänden 138 der Faltschachtel 134 auf,
wobei die querseitigen Abschnitte 144 ihres Randstegs 128 die Querseitenwände 138
außen übergreifen. Letztere sind im Eckbereich mit von ihrer Oberkante ausgehenden
seitlichen Schlitzen 146 versehen, die sich nach oben hin erweitern. Die Schlitze
146 bilden einen Durchtritt für den Randsteg 128, der vor den Querseitenwänden 138
und hinter den Längsseitenwänden 136 der Faltschachtel 134 verläuft.
[0029] An den querseitigen Abschnitten des Randstegs 128 können Rippen 132 ausgebildet sein,
für die Schlitze 148 in den Querseitenwänden 138 vorgesehen sind. Die Schlitze haben
eine V-Form, durch die das Aufsetzen der Lochplatte 118 auf die Querseitenwände 138
erleichtert und die Lochplatte 118 zentriert wird. Im aufgesetzten Zustand stützen
sich der Randsteg 128 und die Rippen 132 am Boden der Schlitze 146, 148 ab.
[0030] Der Klappdeckel 140 ist durch eine Perforation 150 abgeteilt. Er erstreckt sich im
geschlossenen Zustand mit einem Abstand über die Lochplatte 118, der der Höhe der
über den Plattenkörper 126 vorstehenden Pipettenspitzenköpfe entspricht. Die an dem
Klappdeckel 140 ansetzende Lasche 142 nimmt im wesentlichen die volle Länge der Faltschachtel
134 ein. Sie wird zwischen der Lochplatte 118 und einer Längsseitenwand 136 der Faltschach
tel 134 eingesteckt. In der Mitte dieser Längsseitenwand 136 ist eine oben offene
Fingerausnehmung 152 vorgesehen, durch die die Lasche 142 bequem zugänglich ist. Im
eingesteckten Zustand steht die Lasche 142 über den Randsteg 128 der Lochplatte 118
nach unten vor. Der seitliche Rand der Lasche 142 ist abgestuft, wodurch ein die
Einstecktiefe der Lasche 142 begrenzender Anschlag 154 gebildet ist, der auf den
Boden der seitlichen Schlitze 146 tritt. An den vorderen Ecken hat die Lasche 142
zwei das Einstecken erleichternde Fasen 156.
[0031] In Fig. 8 bis 10 ist ein autoklavierbarer Behälter 10 mit einem im wesentlichen rechteckigen,
oben offenen Grundgehäuse 12 und einem daran angelenkten Klappdeckel 14 dargestellt.
Das Grundgehäuse 12 hat einen Boden 16, an dem im Eckbereich vier Füße 18 angeformt
sind, und Seitenwände 20, die geringfügig nach außen geneigt sind, so daß sich die
Gehäuseöffnung 22 des Grundgehäuses 12 nach oben weitet. In der Nähe ihres oberen
Rands sind die Seitenwände 20 abgestuft, wobei sie nach außen springen und an ihrer
Innenseite eine auf gleicher Höhe umlaufende Stufe 24 bilden. Etwas oberhalb davon
verjüngen sich die Seitenwände 20 unter Bildung einer äußeren Stufe 26, auf der im
geschlossenen Zustand der Klappdeckel 14 ruht. Letzterer ist eine sich nach unten
öffnende, im wesentlichen rechteckige Schale mit einem Boden 28 und niedrigen Seitenwänden
30, die über den zur Führung dienenden oberen Rand der Grundgehäuse-Seitenwände 20
passen. Wie am besten der Abbildung Fig. 10 zu entnehmen, die den Klappdeckel 14 zugleich
in einem geschlos senen und halboffenen Zustand zeigt, ist der Klappdeckel 14 einseitig
auf Höhe der äußeren Stufe 26 über einen dünnen Materialsteg 32 an das Grundgehäuse
12 angeformt, was sich insbesondere in Kunststoff-Spritztechnik anbietet. Der Materialsteg
32 ist biegsam, und er bildet eine unaufwendige Gelenkverbindung zwischen dem Grundgehäuse
12 und dem Klappdeckel 14. Eine andere Art von Gelenkverbindung, beispielsweise mit
an Grundgehäuse und Klappdeckel angeformten Scharnieren, ist ebenfalls möglich. Der
Behälter 10 ist auf wiederholtes Autoklavieren ausgelegt und hierzu insbesondere aus
Polypropylen oderPolykarbonat hergestellt.
[0032] In den Behälter 10 paßt ein Ständer 34 für Pipettenspitzen 36. Der Ständer 34 besteht
aus einer Lochplatte 38, die einen im wesentlichen rechteckigen Grundriß hat, und
vier einstückig daran angeformten, im Eckbereich der Lochplatte 38 nach unten abstehenden
Füßen 40. Die Lochplatte 38 ist mit einer größeren Anzahl von in einem quadratischen
Raster angeordneten Öffnungen 42 versehen, in denen die Pipettenspitzen 36 für eine
Entnahme von oben zugänglich einsitzen. Alle Öffnungen 42 mit Ausnahme derer in den
Ecken sind von Konusansätzen 44 umgeben, die sich nach unten verjüngend einstückig
an die Unterseite der Lochplatte 38 angeformt sind. Wie Fig. 10 zu entnehmen, sind
die Öffnungen 42 konisch und mit einer oben liegenden Erweiterung 46 abgestuft. Diese
Form ermöglicht es, die Lochplatte 38 mit Pipettenspitzen 36 in mehreren Standardgrößen
verschiedener Hersteller zu bestücken.
[0033] Um die in den Ecken der Lochplatte 38 befindlichen Öffnungen 42 herum sind die Füße
40 an die Lochplatte 38 angeformt. Die Füße 40 haben eine sich nach unten verjüngende
Kegelform und eine Länge, die die der Konusansätze 44 erheblich übersteigt. Die Enden
der Füße 40 sind zu einer Kuppe 50 gerundet. Die Füße 40 haben innen einen Hohlraum
52, der zur Aufnahme einer Pipettenspitze 36 geeignet ist. Erforderlichenfalls kann
die Wand der Füße 40 mit nicht näher dargestellten Durchbrechungen versehen sein,
die sicherstellen, daß die in den Füßen 40 enthaltenen Pipettenspitzen 54 die volle
Wirkung der Autoklavierbehandlung erfahren.
[0034] Beim Einsetzen des Ständers 34 in den autoklavierbaren Behälter 10 kommt die Lochplatte
38 auf der inneren Stufe 34 der Behälterseitenwände 20 zu liegen. Die Lochplatte
38 rastet in dieser Stellung ein, wozu an die Seitenwände 20 über den Umfang verteilt
eine Anzahl von Noppen 56 angeformt sind. Zum Lösen aus der Raststellung sind im Randbereich
der Lochplatte 38 in der Mitte ihrer Längsseiten zwei nach oben abstehende Laschen
58 einstückig angeformt. Der Ständer 34 steht im Inneren des Behälters 10 nicht auf
seinen Füßen 40; letztere kommen vielmehr mit ihrer Kuppe 50 in einigem Abstand von
dem Boden 16 des Behälters 10 zu liegen.
[0035] Der mit Pipettenspitzen 36, 54 bestückte Ständer 34 bildet eine Nachfülleinheit für
den autoklavierbaren Behälter 10, wenn dessen erste Fülung an Pipettenspitzen 36,
54 verbraucht ist. Der zuge hörige leere Ständer 34 wird dann an den Laschen 58 aus
dem Behälter 10 herausgenommen, und ein neuer, komplett bestückter Ständer 36 eingesetzt.
Letzterer wird gemäß Fig. 11 und 12 in einer Faltschachtel 60 bereitgestellt, die
aus Pappe besteht und einen Klappdeckel 62 hat, der sich mit einer Lasche 64 verriegeln
und nach oben aufklappen läßt. Der Zuschnitt 66 der Faltschachtel 60 ist in Fig. 12
dargestellt. Die Faltschachtel 60 bildet einen kostengünstigen, umweltfreundlich
zu entsorgenden Versandbehälter für den Ständer 34. Dank des sich oben öffnenden
Klappdeckels 62 besteht die Möglichkeit, Pipettensitzen durch Aufstecken auf eine
Pipette direkt aus der Faltschachtel 60 zu entnehmen, was für ein Arbeiten unter
nicht sterilen Bedingungen praktisch ist. Nach Wiederverschließen des Klappdeckels
62 sind die Pipettenspitzen staubgeschützt in der allseits geschlossenen Faltschachtel
60 untergebracht.
[0036] Andere Verpackungen für den als Nachfülleinheit vorgesehenen Ständer mit Pipettenspitzen
sind ebenfalls denkbar, z. B. Folienbeutel, Aufreißpackungen und Behälter aus Kunststoff.
Das Material des Verpackungsgebindes ist nicht autoklavierbar, während der Ständer
34 selbst aus einem für eine wiederholte Autoklavierbehandlung geeigneten Material
besteht, z. B. Polypropylen oder Polykarbonat.
[0037] Es sei noch angemerkt, daß die beschriebenen autoklavierbaren Behälter auch für andere
Laboranwendungen geeignet ist, z. B. zum Gefrieren, zum Erwärmen durch Mikrowelleneinstrahlung,
zum Zentrifugieren u. a.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen beiden Ausführungsbeispiele beschränkt,
zwischen denen Merkmale weitestgehend austauschbar sind.
Liste der Bezugszeichen
[0039]
10 autoklavierbarer Behälter
12 Grundgehäuse
14 Klappdeckel
16 Boden
18 Fuß
20 Seitenwand
22 Gehäuseöffnung
24 innere Stufe
26 äußere Stufe
28 Boden
30 Seitenwand
32 Steg
34 Ständer
36 Pipettenspitze
38 Lochplatte
40 Fuß
42 Öffnung
44 Konusansatz
46 Erweiterung
48 Stufe
50 Kuppe
52 Hohlraum
54 Pipettenspitze
56 Noppen
58 Lasche
60 Faltschachtel
62 Klappdeckel
64 Lasche
66 Zuschnitt
100 autoklavierbarer Behälter
102 Grundgehäuse
104 Schiebedeckel
106 Längsseitenwand
108 Querseitenwand
110 Stufe
112 U-Rücken
114 U-Schenkel
116 Nase
118 Lochplatte
120 Pipettenspitze
122 Rippe
124 Ausschnitt
126 Plattenkörper
128 Randsteg
130 Öffnung
132 Rippe
134 Faltschachtel
136 Längsseitenwand
138 Querseitenwand
140 Klappdeckel
142 Lasche
144 querseitiger Abschnitt
146 seitlicher Schlitz
148 Schlitz
150 Perforation
152 Fingerausnehmung
154 Anschlag
156 Fase
1. Nachfülleinheit mit Pipettenspitzen für einen autoklavierbaren Behälter, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus einer Faltschachtel (60, 134) besteht, die eine mit Pipettenspitzen
(36, 120) zu bestückende Lochplatte (38, 118) aus autoklavierbarem Material aufnimmt
und vorzugsweise trägt, wobei die zur Aufnahme der Pipettenspitzen (36, 120) dienenden
Öffnungen (42, 130) in der Lochplatte (38, 118) abgestuft (48) sind.
2. Nachfülleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochplatte (118)
einen ebenen Plattenkörper (126) von im wesentlichen rechteckigem Grundriß mit einem
davon nach unten abstehenden Randsteg (128) hat, der zwei einander gegenüberliegende
Seitenwände (138) der im wesentlichen quaderförmigen Faltschachtel (134) außen übergreift.
3. Nachfülleinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Randsteg
(128) umläuft, und daß im oberen Eckbereich der davon übergriffenen Seitenwände (138)
seitliche Schlitze (146) vorgesehen sind, in die der Randsteg (128) paßt.
4. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lochplatte (118) mit Rippen (122) versteift ist, die sich vorzugsweise in einem
quadratischen Raster parallel zu den Seiten der Lochplatte (118) erstrecken, und daß
die von dem Randsteg (128) übergriffenen Seitenwände (138) der Faltschachtel (134)
mit von der Oberkante ausgehenden Schlitzen (148) versehen sind, in die die Rippen
(122) passen.
5. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ränder der Schlitze (146, 148) eine das Aufsetzen der Lochplatte (118) erleichternde
Schräge haben.
6. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Boden der Faltschachtel (134) offen ist.
7. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faltschachtel (134) einen vorzugsweise durch eine Perforation (150) abgeteilten,
die Lochplatte (118) mit Abstand überspannenden Klappdeckel (140) hat.
8. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Klappdeckel (140) eine zwischen der Loch platte (118) und einer Seitenwand (136)
der Faltschachtel (134) einsteckbare Lasche (142) hat, die über den Randsteg (128)
der Lochplatte (118) nach unten vorsteht und an ihrem seitlichen Rand unter Bildung
eines die Einstecktiefe der Lasche (142) begrenzenden Anschlags (154) abgestuft ist,
der auf den Boden der seitlichen Schlitze (146) trifft.
9. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Seitenwand (136) vor der Lasche (142) eine oben offene Fingerausnehmung (152)
vorgesehen ist.
10. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lochplatte (38) mit einem den Plattenkörper tragenden Untergestell fest verbunden
ist, das aus einem autoklavierbaren Material besteht.
11. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Untergestell und die Lochplatte (38) einstückig aus Kunststoff, insbesondere Polypropylen
oder Polykarbonat, hergestellt sind.
12. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lochplatte (38) über wenigstens einen Teil ihres Umfangs seitlich über das Untergestell
hinaussteht.
13. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Seitenwand der Lochplatte (38) eines oder mehrere Rastelemente insbesondere
in Gestalt von Noppen, Nuten o. ä. ausgebildet sind.
14. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
im Randbereich der Lochplatte (38) wenigstens eine nach oben stehende Lasche (58)
angeformt ist.
15. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Untergestell aus vier an den Ecken der Lochplatte (38) befindlichen Füßen (40)
besteht.
16. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lochplatte (38) konisch sich nach unten verjüngende Öffnungen (42) hat.
17. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Teil der Öffnungen (42) von unten an die Lochplatte angeformten Konusansätzen
(44) begrenzt ist.
18 . Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Füße (40) um die an den Ecken der Lochplatte (38) befindlichen Öffnungen (42)
ansetzen und einen zur Aufnahme einer Pipettenspitze (54) geeigneten Hohlraum (52)
aufweisen.