(19)
(11) EP 0 339 557 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89107433.8

(22) Anmeldetag:  25.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B01L 9/00, B01L 3/02, B65D 5/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.04.1988 DE 8805448 U

(71) Anmelder: Brand GmbH + Co
D-97877 Wertheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schiedel, Gert
    D-1N23 Daisbach (DE)

(74) Vertreter: Meyer-Roedern, Giso, Dr. 
Bergheimer Strasse 10-12
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Bereitstellen von sterilisierten Pipettenspitzen


    (57) Als Nachfülleinheit für einen autoklavierbaren Behälter (10, 100) wird eine Halterung für Pipettenspitzen (36, 120) angegeben, zu der eine mit Pipettenspitzen (36, 120) zu bestückende Lochplatte (38, 118) aus autoklavierbarem Material gehört, die in einer Faltschachtel (60, 134) aufgenommen ist. Die Lochplatte (38, 118) hat abgestufte (48) Öffnungen (42, 130) für die Pipettenspiten (36, 120).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Nachfülleinheit mit Pipettenspitzen für einen autoklavierbaren Behälter.

    [0002] Nach dem Stand der Technik sind autoklavierbare Behälter mit einer Lochplatte bekannt, in der eine Anzahl Pipettenspitzen derart gehaltert sind, daß sie durch bloßes Aufstecken auf die Pipette ohne Berührung mit der Hand entnommen werden können. Zum Sterilisieren der Pipettenspitzen wird der Behälter samt Inhalt in einem Autoklaven behandelt. Die Behälter kommen mit Pipettenspitzen gefüllt in den Handel. Ist der Vorrat an Pipet­tenspitzen verbraucht, so besteht die Möglichkeit, die Lochplat­te des Behälters wieder mit Pipettenspitzen zu bestücken, die lose in Beuteln vertrieben werden. Dieser Vorgang ist aber arbeitsintensiv und zeitaufwendig, so daß in der Praxis der Behälter häufig weggeworfen wird, sobald er leer ist, obwohl ein mehrfaches Autoklavieren des Behälters ohne weiteres möglich wäre. Da Pipettenspitzen als Einwegartikel in den verschieden­sten Labors in sehr großem Umfang Verwendung finden, ist die nur einmalige Nutzung des Behälters als Materialverschwendung in großem Stil zu betrachten. Der Entsorgungsaufwand und die Belastung der Umwelt durch die aus Kunststoff bestehenden Behäl­ter ist hoch.

    [0003] Bei aus der Praxis bekannten Behältern der genannten Art ist die Lochplatte einstückig mit den Behälterwänden verbunden. In einer alternativen Bauform, die der EP-A-01 74 706 entnommen werden kann, ist die Lochplatte ein von dem Behälter lösbares Teil, das aber nur dann herausgenommen werden soll, wenn der Behälter nicht mehr für Pipettenspitzen gebraucht und einer anderen Verwendung zugeführt wird.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine für Pipettenspitzen in ver­schiedenen Standardgrößen geeignete Nachfülleinheit der genann­ten Art zu schaffen, mit deren Verwendung eine Materialersparnis und bessere Materialausnutzung, eine Vereinfachung der Entsorgung bei geringerer Belastung der Umwelt und allgemein eine Kosten­senkung einhergeht.

    [0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Nachfülleinheit, die aus einer Faltschachtel besteht, die eine mit Pipettenspitzen zu bestückende Lochplatte aus autoklavierbarem Material aufnimmt und vorzugsweise trägt, wobei die zur Aufnahme der Pipettenspit­zen dienenden Öffnungen in der Lochplatte abgestuft sind. Erfindungsgemäß werden mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatten als Nachfülleinheit für einen autoklavierbaren Behälter bereit­gestellt, der auch als Erstausstattung eine mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte enthalten kann. Wenn diese leer ist, wird sie gegen eine bestückt angelieferte neue Lochplatte ausge­tauscht, so daß der Behälter weiter in Betrieb bleibt, und schlimm­stenfalls die Lochplatte in den Abfall wandert. Wohlgemerkt soll es aber auch möglich sein, die Lochplatte wieder mit losen Pipettenspitzen zu bestücken, wenn die dafür erforderliche Zeit und Arbeitskapazität zur Verfügung steht. Dank der Abstufung der Öffnungen in der Lochplatte kann diese mit Pipettenspitzen in mehreren Standardgrößen verschiedener Hersteller bestückt werden. Material und Aufbau der Lochplatte sind auf ein mehrfaches Autokla­vieren ausgelegt. Die aus Karton bestehende Faltschachtel wird zwar weggeworfen, bildet aber einen Abfall, der auf umweltfreundliche Weise entsorgt oder einem Papierrecycling zugeführt werden kann.

    [0006] Die erfindungsgemäße Halterung mit einer Faltschachtel und einer davon getragenen Lochplatte bildet eine stabile, standfeste Einheit. Wenn nicht steril gearbeitet werden muß, können Pipet­tenspitzen durch Aufstecken auf die Pipette auch direkt aus der Halterung entnommen werden.

    [0007] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat die Lochplatte einen ebenen Plattenkörper von im wesentlichen rechteckigem Grundriß. Von dem Plattenkörper steht nach unten ein Randsteg ab, der zwei einander gegenüberliegende Seitenwände der im wesentlichen quaderförmigen Halbschachtel außen übergreift. Die Lochplatte ist dadurch einwandfrei über der Öffnung der Faltschachtel fixiert.

    [0008] Zur Versteifung der Lochplatte ist der Randsteg vorzugsweise umlaufend gestaltet. Da der Randsteg entlang zweier Seitenwände im Innern der Faltschachtel liegen soll, sind im oberen Eckbe­reich der von dem Randsteg übergriffenen Seitenwände der Falt­schachtel seitliche Schlitze vorgesehen, in die der Randsteg paßt.

    [0009] Die Lochplatte kann mit Rippen versteift sein, die sich vorzugs­weise in einem Karomuster parallel zu den Seiten der Lochplatte erstrecken. Die von dem Randsteg übergriffenen Seitenwände der Faltschachtel sind mit von der Oberkante ausgehenden Schlitzen versehen, in die die Rippen passen. Der Eingriff der Randstege bzw. Rippen in die Schlitze trägt zur einwandfreien Positionie­rung der Lochplatte auf der Faltschachtel bei. Vorzugsweise haben die Schlitze eine das Aufsetzen der Lochplatte auf die Faltschachtel erleichternde Schräge.

    [0010] Der Boden der Faltschachtel kann offen sein. Es wird so Material gespart.

    [0011] Die Faltschachtel kann einen vorzugsweise durch eine Perforation abgeteilten, die Lochplatte mit Abstand überspannenden Klapp­deckel haben. Dank der Perforation kann der Klappdeckel einfach abgerissen werden, so daß die Pipettenspitzen voll zugänglich werden.

    [0012] Der Klappdeckel hat vorzugsweise eine zwischen der Lochplatte und einer Seitenwand der Faltkiste einsteckbare Lasche, die über den Randsteg der Lochplatte nach unten vorsteht und an ihrem seitlichen Rand unter Bildung eines die Einstecktiefe der Lasche begrenzenden Anschlags abgestuft ist, der auf den Boden der seitlichen Schlitze in der Faltschachtel trifft. Der Klappdeckel wird durch die Lasche im geschlossenen Zustand sicher gehalten. Die Anschlagbegrenzung der Lascheneinstecktiefe ist besonders bedienungsfreundlich.

    [0013] In der vor der Lasche liegenden Seitenwand der Faltschachtel kann eine oben offene Fingerausnehmung vorgesehen sein. Die Lasche ist dadurch zum Öffnen bequem zugänglich.

    [0014] Die mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte ist nicht notwendiger­weise selbst standfähig. Eine Faltschachtel der beschriebenen Art bildet einen hinreichend stabilen Träger der Lochplatte, von dem diese bei Bedarf abgenommen und in einen sie ebenfalls einwandfrei abstützenden autoklavierbaren Behälter umgesetzt werden kann. Gemäß einer Variante der Erfindung ist aber auch vorgesehen, die Lochplatte mit einem den Plattenkörper tragenden Untergestell fest zu verbinden, das aus einem autoklavierbarem Material besteht. Es wird so ein als Nachfülleinheit für einen autoklavierbaren Behälter geeigneter Ständer für Pipettenspitzen geschaffen, der mit Pipettenspitzen bestückt in einer Faltschach­tel angeliefert wird und eine auch außerhalb der Faltschachtel und des autoklavierbaren Behälters standfeste Einheit bildet.

    [0015] In einer herstellungstechnisch besonders günstigen Ausführungs­form sind das Untergestell und die Lochplatte einstückig aus Kunststoff hergestellt, und zwar insbesondere durch Spritzgießen aus Polypropylen oder Polykarbonat.

    [0016] Die Lochplatte sollte über wenigstens einen Teil ihres Umfangs seitlich über das Untergestell hinausstehen. Diese Anordnung ermöglicht es, beim Einsetzen des Ständers in einen autoklavier­baren Behälter die Lochplatte auf einen Steg an den Behälterwän­den abzusetzen. Der Ständer hat dadurch in dem Behälter sicheren Halt, wobei seine Füße im Abstand von dem Behälterboden zu liegen kommen können, was für eine einwandfreie Sterilisation bevorzugt ist.

    [0017] An der Seitenwand der Lochplatte können eines oder mehrere Rast­elemente insbesondere in Gestalt von Noppen, Nuten o. ä. aus­gebildet sein, die mit komplementären Rastelementen an den Wänden des autoklavierbaren Behälters zusammenarbeiten. In einer noch einfacheren Ausführungsform sind entsprechende Rastelemente allein an den Wänden des autoklavierbaren Behälters ausgeformt. In jedem Fall wird erreicht, daß der Ständer eine Raststellung in dem autoklavierbaren Behälter einnimmt. Der Ständer hält so in dem Behälter einwandfrei fest, wenn durch Aufstecken auf die Pipette eine Pipettenspitze entnommen wird, selbst wenn diese in der zugehörigen Öffnung der Lochplatte etwas klemmt.

    [0018] Im Randbereich der Lochplatte können eine oder mehrere nach oben stehende Laschen angeformt sein. Diese Laschen dienen als bequemer Griff, wenn eine Lochplatte zum Austausch aus dem autoklavierbaren Behälter herausgenommen werden soll.

    [0019] Das Untergestell kann aus vier an den Ecken der Lochplatte befindlichen Füßen bestehen. Man gewährleistet so bei geringem Materialbedarf einen sehr standfesten Aufbau.

    [0020] Die Lochplatte kann konisch sich nach unten verjüngende Öffnungen haben. Durch die Konizität der Öffnungen wird das Ausformen der Lochplatte bei ihrer Herstellung erleichtert.

    [0021] Wenigstens ein Teil der Öffnungen kann von unten an die Loch­platte angeformten Konusansätzen begrenzt sein. Diese Bauform zeichnet sich durch einen geringen Herstellungsaufwand und eine gute Materialausnutzung aus.

    [0022] Die Füße des Ständers können um die an den Ecken der Lochplatte befindlichen Öffnungen ansetzen und einen zur Aufnahme einer Pipettenspitze geeigneten Hohlraum aufweisen. Man hat dadurch eine für die Kunststoffspritztechnik günstige Form bei maximaler Auslage der Füße und voller Ausnutzung des Lochrasters in der Lochplatte.

    [0023] Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 die Seitenansicht eines mit einem Schiebedeckel versehenen autoklavierbaren Behälters, in dem eine Lochplatte mit Pipettenspitzen enthalten ist;

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Behälter nach II-II von Fig. 1;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Unterseite der Lochplatte in Richtung III von Fig. 2;

    Fig. 4 die Seitenansicht einer geschlossenen Faltschachtel, die eine mit Pipettenspitzen bestückte Lochplatte auf­nimmt und trägt;

    Fig. 5 eine entsprechende Seitenansicht der geöffneten Falt­schachtel mit herausgenommener Lochplatte, wobei letzte­re nach V - V von Fig. 3 geschnitten ist;

    Fig. 6 eine Vorderansicht der Faltschachtel mit Blick in Richtung VI von Fig. 5;

    Fig. 7 eine Abwicklung der Faltschachtel;

    Fig. 8 eine Draufsicht von oben in einen autoklavierbaren Behälter mit Klappdeckel, der einen Ständer für Pipet­tenspitzen enthält;

    Fig. 9 einen Vertikalschnitt durch den Behälter nach IX - IX von Fig. 8;

    Fig. 10 einen weiteren Vertikalschnitt nach X - X von Fig. 8;

    Fig. 11 eine perspektivische Ansicht, die den Ständer mit Pi­pettenspitzen in einer zur Versand und Aufbewahrung dienenden Faltschachtel zeigt;

    Fig. 12 eine Abwicklung dieser Faltschachtel.



    [0024] In Fig. 1 und 2 ist ein autoklavierbarer Behälter 100 mit einem im Grundriß rechteckigen, oben offenen Grundgehäuse 102 darge­ stellt, das sich mit einem durchsichtigen Schiebedeckel 104 verschließen läßt. Das Grundgehäuse 102 hat die Form eines sich zum Boden hin verjüngenden Trogs, bei dem alle vier Seitenwän­de 106, 108 leicht schräg geneigt sind. Die längsseitigen Wände 106 haben auf gleicher Höhe eine sich in Längsrichtung er­streckende Stufe 110, an der der Schiebedeckel 104 außen geführt ist. Der Schiebedeckel 104 hat ein U-Profil, dessen U-Rücken 112 die Öffnung des Grundgehäuses 102 in der Schließstellung überdeckt, und dessen U-Schenkel 114 sich parallel zu den längs­seitigen Wänden 106 des Grundgehäuses 102 bis unter die Stufen 110 erstrecken. Die U-Schenkel 114 haben am unteren Rand eine in Längsrichtung durchgehende, nach innen abstehende Nase 116, die die Stufe 110 untergreift. Grundgehäuse 112 und Schiebe­deckel 104 sind in der Form so aneinander angepaßt, daß der Schiebedeckel 104 in der Schließstellung einrastet.

    [0025] An der Innenseite der längsseitigen Wände 106 bildet die Stufe 110 das Auflager für eine Lochplatte 118 aus autoklavierbarem Material, die Pipettenspitzen 120 trägt. An der Innenseite der querseitigen Wände 108 des autoklavierbaren Behälters 100 sind zur zusätzlichen Abstützung der Lochplatte 118 Rippen 122 ange­formt. Zwei mittige, nach oben offene Ausschnitte 124 in den längsseitigen Wänden 106, die sich bis fast auf die Höhe der Stufe 110 erstrecken, ermöglichen ein bequemens Greifen der in dem autoklavierbaren Behälter 100 aufgenommenen Lochplatte 118.

    [0026] Wie man in Fig. 2 und 3 erkennt, hat die Lochplatte 118 einen ebenen, im Grundriß rechteckigen Plattenkörper 126 mit einem umlaufenden Randsteg 128, der geringfügig nach oben und beträcht­lich nach unten von dem Plattenkörper 126 absteht. Die Lochplat­te 118 paßt mit Spiel in die Öffnung des autoklavierbaren Behäl­ters und steht mit dem Randsteg 128 auf der Stufe 110 und den Rippen 122. Der Plattenkörper 126 ist mit einer größeren Anzahl von von in einem quadratischen Raster angeordneten Öffnungen 130 versehen, in dem die Pipettenspitzen 120 für eine Entnahme von oben zugänglich einsitzen. Die Öffnungen 130 sind abgestuft. In zwei Standardgrößen vorliegende Pipettenspitzen stützen sich teils an der Oberseite der Lochplatte 118, und teils an der Stufe 48 im Innern der Öffnungen 130 ab. Umgekehrt eingesetzt, ist die Lochplatte 118 als Halterung für eine dritte Standardgröße von Pipettenspitzen geeignet, die sich oberhalb der Stufe 48 am Boden der Lochplatte 118 abstützen (vgl. Fig. 5).

    [0027] Fig. 4 bis 7 zeigen eine Faltschachtel 134 aus Pappe, die eine als Nachfülleinheit für den autoklavierbaren Behälter vorgesehene, mit Pipettenspitzen 120 bestückte Lochplatte 118 aufnimmt und trägt. Die Faltschachtel 134 hat einen rechteckigen Grundriß, hohe Längsseitenwände 136, niedrigere Querseitenwände 138 und einen an eine der Längsseitenwände ansetzenden Klappdeckel 140, der sich nach oben aufklappen läßt und eine obige Öffnung der Faltschachtel 134 frei gibt. Der Klappdeckel 140 läßt sich in der Schließstellung mit einer daran ansetzenden Lasche 142 ver­riegeln. Der Boden der Faltschachtel 134 ist offen.

    [0028] Die Lochplatte 118 sitzt auf den Querseitenwänden 138 der Falt­schachtel 134 auf, wobei die querseitigen Abschnitte 144 ihres Randstegs 128 die Querseitenwände 138 außen übergreifen. Letztere sind im Eckbereich mit von ihrer Oberkante ausgehenden seitli­chen Schlitzen 146 versehen, die sich nach oben hin erweitern. Die Schlitze 146 bilden einen Durchtritt für den Randsteg 128, der vor den Querseitenwänden 138 und hinter den Längsseitenwänden 136 der Faltschachtel 134 verläuft.

    [0029] An den querseitigen Abschnitten des Randstegs 128 können Rippen 132 ausgebildet sein, für die Schlitze 148 in den Querseitenwänden 138 vorgesehen sind. Die Schlitze haben eine V-Form, durch die das Aufsetzen der Lochplatte 118 auf die Querseitenwände 138 erleichtert und die Lochplatte 118 zentriert wird. Im aufgesetz­ten Zustand stützen sich der Randsteg 128 und die Rippen 132 am Boden der Schlitze 146, 148 ab.

    [0030] Der Klappdeckel 140 ist durch eine Perforation 150 abgeteilt. Er erstreckt sich im geschlossenen Zustand mit einem Abstand über die Lochplatte 118, der der Höhe der über den Plattenkör­per 126 vorstehenden Pipettenspitzenköpfe entspricht. Die an dem Klappdeckel 140 ansetzende Lasche 142 nimmt im wesentlichen die volle Länge der Faltschachtel 134 ein. Sie wird zwischen der Lochplatte 118 und einer Längsseitenwand 136 der Faltschach­ tel 134 eingesteckt. In der Mitte dieser Längsseitenwand 136 ist eine oben offene Fingerausnehmung 152 vorgesehen, durch die die Lasche 142 bequem zugänglich ist. Im eingesteckten Zu­stand steht die Lasche 142 über den Randsteg 128 der Lochplatte 118 nach unten vor. Der seitliche Rand der Lasche 142 ist ab­gestuft, wodurch ein die Einstecktiefe der Lasche 142 begrenzen­der Anschlag 154 gebildet ist, der auf den Boden der seitlichen Schlitze 146 tritt. An den vorderen Ecken hat die Lasche 142 zwei das Einstecken erleichternde Fasen 156.

    [0031] In Fig. 8 bis 10 ist ein autoklavierbarer Behälter 10 mit einem im wesentlichen rechteckigen, oben offenen Grundgehäuse 12 und einem daran angelenkten Klappdeckel 14 dargestellt. Das Grundgehäuse 12 hat einen Boden 16, an dem im Eckbereich vier Füße 18 angeformt sind, und Seitenwände 20, die geringfügig nach außen geneigt sind, so daß sich die Gehäuseöffnung 22 des Grundgehäuses 12 nach oben weitet. In der Nähe ihres oberen Rands sind die Seitenwände 20 abgestuft, wobei sie nach außen springen und an ihrer Innenseite eine auf gleicher Höhe umlau­fende Stufe 24 bilden. Etwas oberhalb davon verjüngen sich die Seitenwände 20 unter Bildung einer äußeren Stufe 26, auf der im geschlossenen Zustand der Klappdeckel 14 ruht. Letzterer ist eine sich nach unten öffnende, im wesentlichen rechteckige Schale mit einem Boden 28 und niedrigen Seitenwänden 30, die über den zur Führung dienenden oberen Rand der Grundgehäuse-­Seitenwände 20 passen. Wie am besten der Abbildung Fig. 10 zu entnehmen, die den Klappdeckel 14 zugleich in einem geschlos­ senen und halboffenen Zustand zeigt, ist der Klappdeckel 14 einseitig auf Höhe der äußeren Stufe 26 über einen dünnen Ma­terialsteg 32 an das Grundgehäuse 12 angeformt, was sich insbe­sondere in Kunststoff-Spritztechnik anbietet. Der Materialsteg 32 ist biegsam, und er bildet eine unaufwendige Gelenkverbindung zwischen dem Grundgehäuse 12 und dem Klappdeckel 14. Eine andere Art von Gelenkverbindung, beispielsweise mit an Grundgehäuse und Klappdeckel angeformten Scharnieren, ist ebenfalls möglich. Der Behälter 10 ist auf wiederholtes Autoklavieren ausgelegt und hierzu insbesondere aus Polypropylen oderPolykarbonat herge­stellt.

    [0032] In den Behälter 10 paßt ein Ständer 34 für Pipettenspitzen 36. Der Ständer 34 besteht aus einer Lochplatte 38, die einen im wesentlichen rechteckigen Grundriß hat, und vier einstückig daran angeformten, im Eckbereich der Lochplatte 38 nach unten abstehenden Füßen 40. Die Lochplatte 38 ist mit einer größeren Anzahl von in einem quadratischen Raster angeordneten Öffnungen 42 versehen, in denen die Pipettenspitzen 36 für eine Entnahme von oben zugänglich einsitzen. Alle Öffnungen 42 mit Ausnahme derer in den Ecken sind von Konusansätzen 44 umgeben, die sich nach unten verjüngend einstückig an die Unterseite der Loch­platte 38 angeformt sind. Wie Fig. 10 zu entnehmen, sind die Öffnungen 42 konisch und mit einer oben liegenden Erweiterung 46 abgestuft. Diese Form ermöglicht es, die Lochplatte 38 mit Pipettenspitzen 36 in mehreren Standardgrößen verschiedener Hersteller zu bestücken.

    [0033] Um die in den Ecken der Lochplatte 38 befindlichen Öffnungen 42 herum sind die Füße 40 an die Lochplatte 38 angeformt. Die Füße 40 haben eine sich nach unten verjüngende Kegelform und eine Länge, die die der Konusansätze 44 erheblich übersteigt. Die Enden der Füße 40 sind zu einer Kuppe 50 gerundet. Die Füße 40 haben innen einen Hohlraum 52, der zur Aufnahme einer Pipettenspitze 36 geeignet ist. Erforderlichenfalls kann die Wand der Füße 40 mit nicht näher dargestellten Durchbrechungen versehen sein, die sicherstellen, daß die in den Füßen 40 ent­haltenen Pipettenspitzen 54 die volle Wirkung der Autoklavierbe­handlung erfahren.

    [0034] Beim Einsetzen des Ständers 34 in den autoklavierbaren Behälter 10 kommt die Lochplatte 38 auf der inneren Stufe 34 der Behäl­terseitenwände 20 zu liegen. Die Lochplatte 38 rastet in dieser Stellung ein, wozu an die Seitenwände 20 über den Umfang ver­teilt eine Anzahl von Noppen 56 angeformt sind. Zum Lösen aus der Raststellung sind im Randbereich der Lochplatte 38 in der Mitte ihrer Längsseiten zwei nach oben abstehende Laschen 58 einstückig angeformt. Der Ständer 34 steht im Inneren des Behäl­ters 10 nicht auf seinen Füßen 40; letztere kommen vielmehr mit ihrer Kuppe 50 in einigem Abstand von dem Boden 16 des Behäl­ters 10 zu liegen.

    [0035] Der mit Pipettenspitzen 36, 54 bestückte Ständer 34 bildet eine Nachfülleinheit für den autoklavierbaren Behälter 10, wenn dessen erste Fülung an Pipettenspitzen 36, 54 verbraucht ist. Der zuge­ hörige leere Ständer 34 wird dann an den Laschen 58 aus dem Behälter 10 herausgenommen, und ein neuer, komplett bestückter Ständer 36 eingesetzt. Letzterer wird gemäß Fig. 11 und 12 in einer Faltschachtel 60 bereitgestellt, die aus Pappe besteht und einen Klappdeckel 62 hat, der sich mit einer Lasche 64 ver­riegeln und nach oben aufklappen läßt. Der Zuschnitt 66 der Faltschachtel 60 ist in Fig. 12 dargestellt. Die Faltschach­tel 60 bildet einen kostengünstigen, umweltfreundlich zu entsor­genden Versandbehälter für den Ständer 34. Dank des sich oben öffnenden Klappdeckels 62 besteht die Möglichkeit, Pipetten­sitzen durch Aufstecken auf eine Pipette direkt aus der Falt­schachtel 60 zu entnehmen, was für ein Arbeiten unter nicht sterilen Bedingungen praktisch ist. Nach Wiederverschließen des Klappdeckels 62 sind die Pipettenspitzen staubgeschützt in der allseits geschlossenen Faltschachtel 60 untergebracht.

    [0036] Andere Verpackungen für den als Nachfülleinheit vorgesehenen Ständer mit Pipettenspitzen sind ebenfalls denkbar, z. B. Fo­lienbeutel, Aufreißpackungen und Behälter aus Kunststoff. Das Material des Verpackungsgebindes ist nicht autoklavierbar, während der Ständer 34 selbst aus einem für eine wiederholte Autoklavierbehandlung geeigneten Material besteht, z. B. Poly­propylen oder Polykarbonat.

    [0037] Es sei noch angemerkt, daß die beschriebenen autoklavierbaren Behälter auch für andere Laboranwendungen geeignet ist, z. B. zum Gefrieren, zum Erwärmen durch Mikrowelleneinstrahlung, zum Zentrifugieren u. a.

    [0038] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen beiden Ausführungs­beispiele beschränkt, zwischen denen Merkmale weitestgehend austauschbar sind.

    Liste der Bezugszeichen



    [0039] 

    10 autoklavierbarer Behälter

    12 Grundgehäuse

    14 Klappdeckel

    16 Boden

    18 Fuß

    20 Seitenwand

    22 Gehäuseöffnung

    24 innere Stufe

    26 äußere Stufe

    28 Boden

    30 Seitenwand

    32 Steg

    34 Ständer

    36 Pipettenspitze

    38 Lochplatte

    40 Fuß

    42 Öffnung

    44 Konusansatz

    46 Erweiterung

    48 Stufe

    50 Kuppe

    52 Hohlraum

    54 Pipettenspitze

    56 Noppen

    58 Lasche

    60 Faltschachtel

    62 Klappdeckel

    64 Lasche

    66 Zuschnitt

    100 autoklavierbarer Behälter

    102 Grundgehäuse

    104 Schiebedeckel

    106 Längsseitenwand

    108 Querseitenwand

    110 Stufe

    112 U-Rücken

    114 U-Schenkel

    116 Nase

    118 Lochplatte

    120 Pipettenspitze

    122 Rippe

    124 Ausschnitt

    126 Plattenkörper

    128 Randsteg

    130 Öffnung

    132 Rippe

    134 Faltschachtel

    136 Längsseitenwand

    138 Querseitenwand

    140 Klappdeckel

    142 Lasche

    144 querseitiger Abschnitt

    146 seitlicher Schlitz

    148 Schlitz

    150 Perforation

    152 Fingerausnehmung

    154 Anschlag

    156 Fase




    Ansprüche

    1. Nachfülleinheit mit Pipettenspitzen für einen autoklavierbaren Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Faltschach­tel (60, 134) besteht, die eine mit Pipettenspitzen (36, 120) zu bestückende Lochplatte (38, 118) aus autoklavierbarem Material aufnimmt und vorzugsweise trägt, wobei die zur Aufnahme der Pipettenspitzen (36, 120) dienenden Öffnungen (42, 130) in der Lochplatte (38, 118) abgestuft (48) sind.
     
    2. Nachfülleinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochplatte (118) einen ebenen Plattenkörper (126) von im wesentlichen rechteckigem Grundriß mit einem davon nach unten abstehenden Randsteg (128) hat, der zwei einander gegenüberliegende Seitenwände (138) der im wesentlichen quaderförmigen Faltschachtel (134) außen übergreift.
     
    3. Nachfülleinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Randsteg (128) umläuft, und daß im oberen Eckbereich der davon übergriffenen Seitenwände (138) seitliche Schlitze (146) vorgesehen sind, in die der Randsteg (128) paßt.
     
    4. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Lochplatte (118) mit Rippen (122) ver­steift ist, die sich vorzugsweise in einem quadratischen Raster parallel zu den Seiten der Lochplatte (118) erstrecken, und daß die von dem Randsteg (128) übergriffenen Seitenwände (138) der Faltschachtel (134) mit von der Oberkante aus­gehenden Schlitzen (148) versehen sind, in die die Rippen (122) passen.
     
    5. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Ränder der Schlitze (146, 148) eine das Aufsetzen der Lochplatte (118) erleichternde Schräge haben.
     
    6. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Boden der Faltschachtel (134) offen ist.
     
    7. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Faltschachtel (134) einen vorzugsweise durch eine Perforation (150) abgeteilten, die Lochplatte (118) mit Abstand überspannenden Klappdeckel (140) hat.
     
    8. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Klappdeckel (140) eine zwischen der Loch­ platte (118) und einer Seitenwand (136) der Faltschachtel (134) einsteckbare Lasche (142) hat, die über den Randsteg (128) der Lochplatte (118) nach unten vorsteht und an ihrem seitlichen Rand unter Bildung eines die Einstecktiefe der Lasche (142) begrenzenden Anschlags (154) abgestuft ist, der auf den Boden der seitlichen Schlitze (146) trifft.
     
    9. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß in der Seitenwand (136) vor der Lasche (142) eine oben offene Fingerausnehmung (152) vorgesehen ist.
     
    10. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Lochplatte (38) mit einem den Platten­körper tragenden Untergestell fest verbunden ist, das aus einem autoklavierbaren Material besteht.
     
    11. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Untergestell und die Lochplatte (38) einstückig aus Kunststoff, insbesondere Polypropylen oder Polykarbonat, hergestellt sind.
     
    12. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Lochplatte (38) über wenigstens einen Teil ihres Umfangs seitlich über das Untergestell hinaus­steht.
     
    13. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn­zeichnet, daß an der Seitenwand der Lochplatte (38) eines oder mehrere Rastelemente insbesondere in Gestalt von Noppen, Nuten o. ä. ausgebildet sind.
     
    14. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Randbereich der Lochplatte (38) wenigstens eine nach oben stehende Lasche (58) angeformt ist.
     
    15. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Untergestell aus vier an den Ecken der Lochplatte (38) befindlichen Füßen (40) besteht.
     
    16. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Lochplatte (38) konisch sich nach unten verjüngende Öffnungen (42) hat.
     
    17. Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Öffnungen (42) von unten an die Lochplatte angeformten Konusansätzen (44) begrenzt ist.
     
    18 . Nachfülleinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Füße (40) um die an den Ecken der Loch­platte (38) befindlichen Öffnungen (42) ansetzen und einen zur Aufnahme einer Pipettenspitze (54) geeigneten Hohlraum (52) aufweisen.
     




    Zeichnung