[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen und Verschließen eines Kunststoffsacks,
insbesondere eines Seitenfaltensacks, mit einem staubförmigen oder körnigen Füllgut,
bei dem der Öffnungsrand des flachen, in den Seitenbereichen eingeklemmten Sacks parallelogrammförmig
geöffnet wird, der parallelogrammförmigen Sacköffnung eine im wesentlichen runde
Form gegeben wird, eine dem Öffnungsrand benachbarte Ringzone der Innenfläche des
Sacks von dem Sackinneren abgesperrt wird, der Sack bei abgesperrter Ringzone mit
dem Füllgut befüllt wird, der befüllte Sack zwischen der Ringzone und der Füllgutoberfläche
abgedichtet wird und der Sack im Bereich der Ringzone zugeschweißt wird. Die Erfindung
betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, bestehend aus
einer Befüllstation mit einem Sackhalter mit zwei Klemmbackenpaaren und zwei Saugern,
einem Paar runder Spreizklappen, einem unter den Sackhalter absenkbaren Befüllorgan,
einem das Befüllorgan umgebenden, unabhängig von diesen absenkbaren Rohrkörper und
einem über die Sackbreite reichenden Klemmenpaar sowie einer Schweißstation für die
Kopfnaht.
[0002] Bei der Befüllung von Kunststoffsäcken mit staubförmigem oder körnigem Füllgut ist
die aus dem Sack verdrängte, staubhaltige Luft einer Reinigungsanlage zuzuführen,
bevor sie in die Atmosphäre abgegeben werden kann. Der vollständigen Abdichtung des
Sacks gegen den Füllstutzen und der Ableitung der staubhaltigen Verdrängungsluft zu
einer Reinigungsanlage kommt daher erhöhte Bedeutung zu. Bei der Befüllung von Kunststoffsäcken
mit staubförmigen oder körnigen Füllgütern kommt es ferner zur Haftung von Staubteilchen
auf der Innenseite des Sacks im oberen Randbereich, in dem nach der Sackbefüllung
die Kopfschweißnaht zu bilden ist. Diese Staubablagerungen verhindern die Bildung
einer fehlerfreien Schweißnaht. Man ist daher bestrebt, dieses an dem Foliensack
haftende Material vor dem Zuschweissen zu entfernen, z.B. durch Abblasen mit Pressluft,
Abbürsten und gegebenenfalls vorherige Ionisierung, um die elektrostatische Aufladung
der Staubteilchen bzw. der Wandung zu neutralisieren. Diese Maßnah men führen zwar
zu einer Verminderung der Staubbeladung auf den betreffenden Wandbereichen, jedoch
ist eine vollständige Reinigung so nicht zu erreichen. Infolgedessen ergeben sich
bei der Bildung der Kopfschweißnaht nach wie vor Mängel, die bei mechanischen Beanspruchungen
der Schweißnaht zu Undichtigkeiten oder zum Reißen der Schweißnaht führen.
[0003] Bei der Befüllvorrichtung nach der DE-OS 32 20 780 ist eine auf dem Füllstutzen axial
verschiebliche, starre Manschette mit außenliegendem Blähring für die Abdichtung des
Füllstutzens gegen den Sack vorgesehen. Hierbei verbindet der Blähring die Manschette
nur mit dem oberen Sackrand, so daß zwar der Sack gegen die Manschette abgedichtet
wird, jedoch kein für eine Schweißnaht ausreichend breiter Ringbereich der Sackinnenseite
von Staub freigehalten wird. Außerdem ist es wegen der Starrheit der Manschette erforderlich,
diese aus dem Sack zurückzuziehen, bevor der befüllte Sack oben dicht geklemmt werden
kann, so daß nach dem Zurückziehen der Manschette aus dem Sack die vorher von dem
Blähring berührte Sackinnenfläche erneut durch Staub verunreinigt werden kann.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Befüllung eines Kunststoffsacks mit nachfolgender
Kopfnahtverschweißung so auszubilden, daß die aus dem Sack verdrängte, staubhaltige
Luft nicht in die Atmosphäre entweichen kann. Darüber hinaus soll ein Verfahren und
eine zugehörige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden, bei
dem die Reinheit der Sackinnenfläche in dem Bereich der anzubringenden Kopfschweißnaht
ohne Benutzung der bisher nur zum Teil wirksamen Maßnahmen des Abblasens, Abbürstens
und Neutralisierens des elektrostatisch anhaftenden Staubes erreicht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß man die runde Ringzone von dem Sackinnenraum dadurch absperrt, daß ein
im wesentlichen zylindrischer Rohrkörper aus nachgiebigem Material in die Ringzone
eingefahren und der Sack in dieser Ringzone durch Abziehen von Sackwandmaterial nach
außen um den zylindrischen Rohrkörper gespannt wird, nach der Befüllung des Sacks
die abgesperrte Ringzone aus ihrer runden in eine flache Form bringt und die Absperrung
der Ringzone erst nach der Abdichtung des befüllten Sacks aufhebt. Durch die Absperrung
der unterhalb des Sacköffnungsrandes befindlichen Ringzone der Sackinnenfläche von
dem zu befüllenden Sackinnenraum wird diese Ringzone völlig staubfrei gehalten. Da
die Absperrung aufrechterhalten bleibt, bis der Sack vollständig befüllt und der befüllte
Sack unterhalb der Ringzone abgedichtet ist, kann die Ringzone auch nicht mehr durch
Staubablagerungen verunreinigt werden, nachdem ihre Absperrung aufgehoben wurde. Die
Kopfnahtschweißung im Bereich der Ringzone wird daher durch innenseitig an der Sackwand
haftende Staubteilchen nicht mehr beeinträchtigt. Man sperrt die runde Ringzone dadurch
ab, daß man einen im wesentlichen zylindrischen Rohrkörper aus nachgiebigem Material
in die Ringzone einfährt und den Sack in der Ringzone durch Abziehen von Sackmaterial
um den Rohrkörper herum spannt. Beim Einfahren des zylindrischen Rohrkörpers in die
rund geformte Ringzone am Sackrand muß der Rohrkörper naturgemäß von der Sackwandung
Abstand haben, damit das Einfahren möglich ist. Dieser Abstand zwischen Rohrkörper
und Sackwandung ergibt sich insbesondere auch dann, wenn die zum Aufspreizen der
Sacköffnung eingefahrenen runden Spreizklappen wieder zurückgezogen sind. Die Absperrung
der Ringzone erfolgt dadurch, daß das Sackwandmaterial nach außen weggezogen wird,
so daß sich eine Ringzone des Sackwandmaterials dicht um den Rohrkörper spannt. Es
ist daher unmöglich, daß mit Staub beladene Luft zwischen dem Rohrkörper und der
Sackwand durchtreten kann und sich Staubteilchen in der Ringzone auf der Sackwand
absetzen.
[0006] Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der in
die Ringzone eingefahrene zylindrische Rohrkörper vor dem Spannen des Sacks durch
innenseitiges Abstützen gegen Verformung stabilisiert. So wird erreicht, daß beim
Spannen des Sacks der Rohrkörper nicht durch die Sackspannung verformt wird. Eine
solche Verformung würde beim Einfahren des Füllstutzens zu Berührungen zwischen Füllstutzen
und Rohrkörper führen und damit die Wiegung beeinträchtigen.
[0007] Nach der bevorzugten Ausführunsgform des Verfahrens ist ferner vorgesehen, daß der
befüllte Sack bei der Abdichtung in den beiden Seitenfaltenbereichen gefaßt und zwischen
diesen Bereichen gestrafft wird. Wenn die abgesperrte Ringzone nach der Sackbefüllung
in eine flache Form gebracht wird, verbleiben wegen des in der Ringzone steckenden
verformbaren Rohrkörpers zu den Seitenfalten hin abgerundete Bereiche. Diese abgerundeten
Sackbereiche haben zur Folge, daß beim Abdichten durch zwei Klemmbacken von diesen
Klemmbacken auch Falten gefaßt werden. infolge dieser Falten können nach der Abdichtung
kleine Luftkanäle verbleiben, durch die staubbeladene Luft an die Ringzone gelangen
kann, und wird die Bildung der Kopfnaht beeinträchtigt. Durch die erfindungsgemäße
Straffung werden schon bei der Abdichtung die zunächst gefaßten Falten beseitigt,
so daß eine vollständige Dichtigkeit gewährleistet ist.
[0008] Vorzugsweise zieht man bei dieser Ausführungsform das Sackmaterial in den beiden
Seitenfaltenbereichen diametral nach außen und legt so in der Ringzone die Sackwandung
dicht an die Außenseite des Rohrkörpers an. Da der Sack in den Seitenfaltenbereichen
von seiner Öffnung her ohnehin eingespannt ist, ist es vorteilhaft, die Einspannung
der Seitenfaltenbereiche mit dem diametralen Abziehen des Sackmaterials zu kombinieren.
[0009] Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bringt man
die abgesperrte Ringzone des Sacks durch Quetschung von der runden in eine flache
Form, die an den beiden den Seiten bzw. Seitenfalten benachbarten Enden dicker als
in der Mitte ist. Da der in der Ringzone des Sacks steckende Rohrkörper in die gleiche
flache Form gebracht wird, ergibt sich durch diese Formgebung eine verringerte Materialbeanspruchung
des Rohrkörpers an den beiden Stellen stärkster Biegung.
[0010] Die Absperrung der Ringzone wird zweckmäßigerweise dadurch aufgehoben, daß man die
Quetschung des Sacks und Rohrkörpers löst und den Rohrkörper dann aus dem Sack zurückzieht.
Der Rohrkörper nimmt dann selbsttätig wieder seine zylindrische Form an, so daß er
beim nächsten Befüllvorgang wieder eingefahren werden kann.
[0011] Die während der Befüllung von dem Füllgut verdrängte Luft wird zweckmäßigerweise
zwischen dem Füllgutstrom und dem in die Ringzone eingefahrenen Rohrkörper aus dem
Sack abgezogen. Da das Füllgut innerhalb eines Befüllrohres abwärts strömt, können
zwischen Befüllrohr und Rohrkörper Kanäle für den Abzug der verdrängten Luft vorgesehen
sein.
[0012] Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens legt man bei
der Rundformgebung der Sacköffnung die nach innen stehenden Seitenfalten an die Sackwandung
an. Im allgemeinen haben die Seitenfalten eine so große Tiefe, daß sie nach dem parallelogrammförmigen
Öffnen des Sacks noch zum Teil nach innen ragen. Um eine gute Absperrung der an den
Öffnungsrand anschließenden Ringzone von dem Innenraum des Sacks zu erreichen und
darüber hinaus eine gute Abdichtung zwischen Sackwand und Rohrkörper, werden die nach
innen stehenden Seitenfalten flach an die Sackwandung angelegt.
[0013] Die eingangs genannte Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der aus einem elastisch verformbaren
Material bestehende Rohrkörper ein Stück unter den rund gespreizten Öffnungsrand in
den Sack absenkbar ist, jede Klemmbacke des Sackhalters einen beweglichen Klemmkörper
trägt und jeder Klemmkörper an einen Verschiebungs- und/oder Drehantrieb angeschlossen
ist, durch den der zwischen den Klemmkörpern eingeklemmte Sack vom Rohrkörper abziehbar
ist. Durch das Absenken des Rohrkörpers unter den Öffnungs rand des Sacks und das
Abziehen des zwischen den Klemmkörpern in den Seitenfaltenbereichen bzw. an den Seiten
eingeklemmten Sacks vom Rohrkörper legt sich eine Ringzone des Sacks dichtend an den
Rohrkörper und sperrt damit diese Ringzone von dem sich mit Füllgut füllenden Sackinnenraum
ab, so daß diese Zone frei von Staubablagerungen gehalten wird.
[0014] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein formstabiler
Stützring zwischen einer angehobenen Position und einer in den Rohrkörper bis etwa
an dessen Unterkante abgesenkten Position vertikal verfahrbar. Durch den in den Rohrkörper
absenkbaren Stützring wird der Rohrkörper im Bereich der Ringzone formstabilisiert,
so daß er bein Abziehen und Spannen des Sackwandmaterials sich nicht verformen kann,
was beim Einfahren des Füllstutzens durch den Rohrkörper stören würde.
[0015] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen die
Klemmbacken des Klemmbackenpaares je zwei in ihrer Längsrichtung hintereinander angeordnete
Backenteile mit gummibeschichteten Angriffsflächen auf und sind die Backenteile um
den Straffungshub in Längsrichtung auseinander- und zusammenfahrbar angebracht. Durch
diese Straffungsklemmbacken kann der zwischen der Füllgutoberfläche und der flachgeklemmten
Ringzone zunächst mehr oder weniger faltig gefaßte Sack faltenfrei glattgezogen werden,
so daß die nachfolgende Kopfnahtschweißung nicht durch Falten beeinträchtigt werden
kann.
[0016] Zweckmäßigerweise bestehen die Klemmkörper aus einem elastisch verformbaren Material,
insbesondere Gummi. Durch die Verformbarkeit der Klemmkörper ist es möglich, diese
während des Abziehens des Sackmaterials neu mit dem Sack in Eingriff zu bringen, d.h.
"nachzufassen".
[0017] Nach der bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Klemmkörper eines Klemmbackenpaares
an einen gemeinsamen Verschiebungsan trieb, vorzugsweise an eine pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit
angeschlossen. Da die beiden Klemmkörper entsprechend den Klemmbacken schwenkbar
sind, erfolgt der Anschluß an den gemeinsamen Verschiebungsantrieb über ein Gestänge,
das die Schwenkbarkeit der Klemmbacken nicht behindert bzw. so ausgelegt ist, daß
der Anschluß an die Antriebseinheit erst dann gegeben ist, wenn die Klemmbacken geschlossen
sind.
[0018] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Klemmkörper
ein elastisch verformbares Band, das Band einerseits auf einem am inneren Ende der
Klemmbacke drehbar gelagerten Körper und andererseits an einem an den Verschiebungsantrieb
angeschlossenen Verschiebungskörper befestigt.
[0019] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Klemmkörper ein elastisches
Band, das mit Abstand von seinem einen Ende auf einem an der Klemmbacke des einen
Klemmbackenpaares drehbar gelagerten Körper und mit Abstand von seinem anderen Ende
auf einem an der gleichseitigen Klemmbacke des anderen Klemmbackenpaares drehbar
gelagerten Körper aufliegt, und die Länge des Bandes zwischen den Drehkörpern so bemessen,
daß das Band nach seiner Straffung den Sack dicht gegen den Rohrkörper drückt. Während
nach der oben angegebenen Ausführungsform die dichte Anlage des Sacks an der Außenseite
des Rohrkörpers und damit die Abdichtung zwischen beiden nur durch das radiale bzw.
diametrale Abziehen des Sackwandmaterials erreicht wird, kommt bei dieser Ausführungsform
hinzu, daß der Sack durch die beiden außenseitig anliegenden elastischen Bänder gegen
den Rohrkörper gepreßt wird. Hierdurch wird auch dann noch eine sichere Abdichtung
erreicht, wenn durch das diametrale Abziehen des Sackwandmaterials alleine nur eine
unzureichende Abdichtung erreicht werden kann, weil z.B. das Folienmaterial des Sacks
unter Zugspannung unelastisch nachgibt. Dies hätte zur Folge, daß der straff gezogene,
dem Rohrkörper dichtend anliegende Sack auf dem zunächst gestrafften Umfang erschlafft
und dadurch noch während der Befüllung die Abdichtung beeinträchtigt wird.
[0020] Der Abzug der Klemmkörper mit dem eingeklemmten Sack erfolgt gegen die Kraft von
Zugfedern, d.h. bei Unterbrechung des Verschiebungs- bzw. Abzugsantriebs und/oder
des Anschlusses der Verschiebungskörper an diesen Antrieb werden die elastischen
Bänder automatisch in ihre Ausgangsposition, d.h. ihre Position zu Beginn des Abzugsvorgangs
zurückgezogen.
[0021] Der Abstand der das elastische Band tragenden Auflagefläche des drehbaren Körpers
von seiner Drehachse nimmt zum inneren Ende des Bandes hin zu. Hierdurch wird erreicht,
daß mit fortschreitender Abzugsbewegung der Sackwandung der innerste Klemmpunkt der
Klemmkörper sich sogar nach innen, d.h. zum elastischen Rohrkörper hin verschiebt.
Hierdurch wird die Abdichtung gerade an den kritischen, einander diametral gegenüberliegenden
Positionen, in denen der Sack eingeklemmt ist, verbessert.
[0022] Vorzugsweise ist ferner vorgesehen, daß an dem elastisch verformbaren Rohrkörper
wenigstens in seinem in den Sack absenkbaren Bereich außenseitig diametral einander
gegenüberliegende Dichtnasen angeordnet sind. Diese ebenfalls aus einem elastisch
verformbaren Material, wie Gummi bestehenden Dichtnasen befinden sich an den beiden
diametral gegenüberliegenden Abzugspositionen des Sacks. Im Zusammenwirken mit den
als elastische Bänder ausgebildeten Klemmkörpern gewährleisten sie die Abdichtung
der Zwickel zwischen dem Rohrkörper und den den gekrümmten Bereichen der elastischen
Bänder aufliegenden Sackwandungen.
[0023] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist jeder
Sauger in der Mitte einer Quetschbacke angeordnet und ist die Quetschfläche wenigstens
einer der beiden Quetschbacken konvex gewölbt. Während die Sauger in bekannter Weise
zum parallelogrammförmigen Aufziehen des Öffnungsrandes des Sacks dienen, haben die
Quetschbacken die Aufgabe, die unterhalb des Öffnungsrandes befindliche, abgesperrte
Ringzone des Sacks mit dem in die Ringzone abgesenkten Rohrkörper aus der runden in
eine flache Form zu pressen. Hierzu dient das Zusammenfahren der beiden Quetschbacken.
Da eine Quetschbacke, vorzugsweise beide Quetschbacken konvex gewölbt sind, verbleibt
nach dem Zusammenfahren an beiden Seiten ein größerer Backenabstand als in der Mitte.
Der innenliegende Rohrkörper wird daher an den beiden außenliegenden Biegungen weniger
stark auf Biegung beansprucht als bei ebener Ausbildung der Quetschflächen. Außerdem
verbleiben nach dem Flachdrücken des Rohrkörpers zwei Kanäle, durch die gegebenenfalls
noch Luft aus dem Sack abgesaugt werden könnte.
[0024] Am oberen Ende des elastisch verformbaren Rohrkörpers ist zweckmäßigerweise ein mit
dem Raum zwischen dem Befüllrohr und dem elastisch verformbaren Rohrkörper verbundener
Ringkanal angesetzt, der an eine Entstaubungseinrichtung und/oder Unterdruckquelle
anschließbar ist. Die zwischen dem Befüllrohr und dem verformbaren Rohrkörper aufsteigende,
staubhaltige Verdrängungsluft gelangt in den Ringkanal und wird von dort abgesaugt
bzw. zunächst einer Entstaubungseinrichtung zugeführt und danach in die Umgebungsluft
abgeblasen. Der Ringkanal wird unter Unterdruck gehalten, so daß durch den Schlitz
zwischen Befüllrohr und Ringkanal Luft in den Ringkanal eindringen kann, staubhaltige
Luft aber nicht aus dem Ringkanal durch den Schlitz nach außen gelangen kann.
[0025] Nach der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ferner
die Lagerungs- und Betätigungseinrichtung der Spreizklappen mit einem innenseitig
offenen Ringkanal kombiniert, der an eine Unterdruckquelle und/oder eine Entstaubungseinrichtung
anschließbar ist. Dieser Ringkanal umgibt den verformbaren Rohrkörper, der soweit
gehoben werden kann, daß sein unterer, mit der sauber zu haltenden Ringzone des Sacks
in Berührung kommender Randbereich an diesen Ringkanal gelangt und dort von evtl.
anhaftendem Staub gereinigt werden kann. So ist gewährleistet, daß nicht beim nächsten
Füllvorgang Staubteilchen von dem Rohr stutzen auf die sauber zu haltende Ringzone
unterhalb des oberen Sackrandes übertragen werden.
[0026] Das Befüllorgan ist im allgemeinen ein Rohr mit einer innenliegenden, antreibbaren
Schnecke und einer verschließbaren Abgabeöffnung am unteren Rohrende. Bei einer Ausführungsform
ist das Rohr am oberen Ende zu einem Behälter erweitert, der von der Schnecke durchquert
wird. In diesem Falle wird beim Absenken des Befüllorgans der Behälter ebenfalls mit
abgesenkt. Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Rohr des Befüllorgans
einen stationären Behälter durchquert und mit einer Öffnung versehen ist, durch die
bei in die Befüllstellung abgesenktem Rohr der Rohrinnenraum mit dem Behälter verbunden
ist. Bei dieser Ausführungsform wird der Behälter nicht mehr mit dem Befüllrohr abgesenkt
und gehoben, wodurch sich das zu bewegende Gewicht verringert. Wenn das Befüllorgan
in einem seitlich am Behälter angesetzten Schacht verfahrbar ist, kann die Verbindungsöffnung
in dem Rohr so angeordnet sein, daß nur bei in die Befüllstellung abgesenktem Rohr
der Rohrinnenraum mit dem Behälter verbunden ist, so daß Füllgut in das Befüllrohr
eintreten kann, bei aus dem Sack zurückgezogenem Rohr jedoch diese Verbindung unterbrochen
ist.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 die erfindungsgemäße Befüllvorrichtung mit dem zu befüllenden, geöffneten
Sack, teilweise im Schnitt, in schematischer Darstellung;
Figur 2 eine ähnliche Darstellung wie in Figur 1 bei um 90° gedrehter Schnittebene;
Figur 3 eine der Figur 1 entsprechende Darstellung mit angehobenen Spreizklappen
und in die Befüllstellung abgesenktem Befüllorgan;
Figur 4 die Darstellung nach Figur 3 bei um 90° gedrehter Schnittebene;
Figur 5 eine Darstellung ähnlich wie Figur 2 nach erfolgtem Flachquetschen des Sacköffnungsrandes
und Abdichtung des Sacks durch die Transportklemmen, wobei auch eine Ausführungsform
des Befüllorgans dargestellt ist;
Figur 6 einen Horizontalschnitt nach der Linie VI-VI der Figur 3, wobei das Befüllorgan
weggelassen ist;
Figur 7 einen Horizontalschnitt wie in Figur 6, jedoch nach dem Flachdrücken des Sacks
mit dem darin befindlichen Rohrkörper;
Figur 8 eine Straffungsklemmbacke im Schnitt;
Figur 9 ein Klemmbackenpaar wie es in Figur 6 erkennbar ist in vergrößertem Maßstab
und zum Teil schematisch dargestellt;
Figur 10 eine Darstellung ähnlich wie Figur 2, jedoch bei angehobenen Spreizklappen
mit einer weiteren Ausführungsform des Befüllorgans und Behälters;
Figur 11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Figur 10;
Figur 12 einen Horizontalschnitt analog zu Figur 6 einer modifizierten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
Figur 13 den Rohrkörper im Schnitt mit dem angehobenen Stützring in der Seitenansicht.
[0028] Nach den Figuren 1 und 2 umfaßt die dargestellte Befüllvorrichtung für den Sack
1 in bekannter Weise zwei einander diametral gegenüberliegende Klemmbackenpaare 2,3
und zwei mit den Klemmbackenpaaren kinematsich gekoppelte, etwa in der gleichen Ebene
angeord nete, jedoch um 90° versetzte Quetschbacken 4 und 5. In die Quetschbacken
4,5 sind mittig Sauger 6 bzw. 7 integriert. Der in die Befüllposition gezogene, zunächst
flachliegende Sack ist im Seitenfaltenbereich durch die Klemmbackenpaare 2 und 3 erfaßt
und wird durch die einander sich gegenüberstehenden, dicht unterhalb des Öffnungsrandes
an dem Sack außenseitig anliegenden Sauger 6 und 7 parallelogrammförmig geöffnet.
[0029] Die Vorrichtung umfaßt ferner zwei vertikal verfahrbare Spreizklappen 8 und 9, die
um die Achsen 10 bzw. 11 gleichzeitig schwenkbar sind und in Figur 1 in der ausgeschwenkten
Lage (Spreizstellung) dargestellt sind. Die Spreizklappen 8 und 9 mit ihrem Betätigungsmechanismus
(nicht dargestellt) sind mit einem Ringkanal 12 kombiniert, der innenseitig offen
ist und an eine Unterdruckerzeugungsanlage (nicht dargestellt) anschließbar ist und
dessen Verwendung weiter unten näher beschrieben wird. Die Vorrichtung umfaßt ferner
einen vertikal verfahrbaren Rohrkörper 13 aus einem elastisch verformbaren Material,
insbesondere Gummi, der unter Einwirkung ausreichend starker Kräfte verformt, insbesondere
flachgedrückt werden kann. Der Rohrkörper 13 ist an seinem oberen Ende mit eine Ringkanal
14 lösbar verbunden, der aus einem formstabilen Material besteht. Der Ringkanal 14
kann ebenfalls an eine Unterdruckquelle oder eine Reinigungsanlage angeschlossen
werden und dient zur Absaugung der aus dem Sack 1 beim Befüllvorgang verdrängten,
staubhaltigen Luft. Das im angehobenen geschlossenen Zustand dargestellte Befüllorgan
umfaßt im wesentlichen ein Füllrohr 15 mit Öffnungstrichter 15
a an seinem unteren Ende, eine durch Elektromotor (nicht dargestellt) angetriebene
Schnecke 16 in dem Rohr 15 und einen die Öffnung des Füllrohres 15 verschließenden
Kegel 17. Die Figuren 1 und 2 zeigen den von den Klemmbackenpaaren 2,3 gehaltenen
Seitenfaltensack 1, dessen Öffnung durch die eingetauchten runden Spreizklappen 8,9
eine etwa kreisrunde Form angenommen hat. Das Rohrstück 13 ist ebenfalls soweit abgesenkt,
daß sein unteres Ende 13
a innerhalb der Spreizklappen 8,9 in eine obere Ringzone 1
a des Sacks 1 eintaucht.
[0030] Die Figuren 3 und 4 zeigen diese Vorrichtung, nachdem die Spreizklappen 8,9 wieder
aus dem Sack 1 zurückgezogen worden sind. Eine Ringzone 1
a unterhalb des Öffnungsrandes des Sacks 1 liegt innenseitig nun dem unteren Ende 13
a des Rohrkörpers 13 an. Um bei dem Straffziehen des Sacks 1 um den Rohrkörper 13,
das nachfolgend näher erläutert wird, eine Verformung des Rohrkörpers, insbesondere
ein Eindrücken nach innen zu vermeiden, wird nunmehr ein Stützring 35 abwärts in
den Rohrkörper 13 etwa bis zu dessen Unterkante eingefahren. Der Außendurchmesser
des Stützrings 35 ist nur wenig kleiner als der lichte Innendurchmesser des Rohrkörpers
13, so daß der untere Bereich 13
a des Rohrkörpers 13 gegen Verformung, insbesondere Eindrücken abgestützt wird. Figur
13 zeigt den Stützring 35 in der angehobenen Position und gestrichelt in der abgesenkten
Position, in der er seine Stützfunktion für den Rohrkörper 13 erfüllt. Der Stützring
35 wird mittels vier Armen 36 verfahren, die in einer Führung 37 geführt sind. Die
Anhebung und Absenkung des Stützrings erfolgt pneumatisch und wird zentral gesteuert.
Die Zwischenräume zwischen den Armen 36 sind für die Evakuierung erforderlich.
[0031] Um die Abdichtung zwischen dem Sack 1 und der unteren Zone 13
a des Rohrkörpers 13 zu erreichen und eine staubfreie Ringzone 1
a auf der Innenseite des Sacks 1 zu schaffen, wird nun nach der erfolgten Formstabilisierung
der Zone 13
a durch den abgesenkten Stützring 35 der nach dem Anheben der Spreizklappen 8,9 zunächst
lose um die Rohrkörperzone 13
a liegende Sack 1 durch die Klemmbackenpaare 2,3 diametral nach außen gezogen, wie
weiter unten noch näher erläutert wird. Hierdurch legt sich der Sack in der Ringzone
1
a dicht um die untere Zone 13
a des elastischen formstabilisierten Rohrkörpers 13, ohne daß es dabei zu dessen Verformung
kommen kann. Die Befülleinrichtung ist in den Figuren 3 und 4 bis in die Feinstromposition
in den Sack 1 abgesenkt, wobei der Verschlußkegel 17 etwas geöffnet ist. Die bei der
Befüllung des Sacks verdrängte staubhaltige Luft strömt zwischen dem Füllrohr 15 und
dem Rohrkörper 13 aufwärts in den Ringkanal 14 und wird von dort zusammen mit durch
den Schlitz 14
a angesaugter Luft (Pfeile) einer Entstaubungsanlage (nicht dargestellt) zugeführt.
[0032] Nachdem der Befüllvorgang beendet ist, wird das Befüllorgan 15-17 aus dem Sack 1
zurückgezogen, wie dies in Figur 5 gezeigt ist. Dann wird der Stützring 35 aus dem
Rohrkörper 13 gehoben. Nunmehr werden die beiden Quetschbacken 4,5 aus der in Figur
4 gezeigten Stellung in die in Figur 5 gezeigte Stellung zusammengefahren, wobei
die Ringzone 1
a des Sacks 1 mit dem innenliegenden Ende 13
a des Rohrkörpers 13 flachgedrückt wird, wie dies aus den Figuren 5 und 7 ersichtlich
ist und im einzelnen noch weiter unten näher erläutert wird.
[0033] Nunmehr wird der Sack 1 unterhalb der Quetschbacken 4,5 durch die über die gesamte
Breite des Sacks greifenden Transportklemmbacken 18 und 19 abgedichtet. Figur 8 zeigt
eine solche Transportklemmbacke 18 im Schnitt. Die Gegenbacke 19 ist ebenso ausgebildet
wie die dargestellte Klemmbacke 18. An dem Backenkörpers 38 sind zwei Backenteile
39 und 40 in Längsrichtung hintereinander längsverschieblich angebracht. Der Längshub
beider Backenteile 39,40 beträgt z.B. 10 mm. Die Backenteile 39 und 40 sind durch
Federn 41,42 in der dargestellten Lage zueinander gehalten. Durch von außen veranlaßte
Krafteinwirkung können die Backenteile 39 und 40 gegen die Kräfte der Federn 41 bzw.
42 gleichzeitig nach außen verschoben, d.h. voneinander entfernt werden. Die Krafteinwirkung
von außen erfolgt bei der dargestellten Ausführungsform durch einen Bowdenzug 43,
der an einem zweiarmigen Hebel 44 mit Schwenkachse 45 angreift. Da der dem Angriff
des Bowdenzuges gegenüberliegende Hebelarm des zweiarmigen Hebels 44 dem inneren
Ende des Backenteils 40 anliegt, wird das Backenteil 40 bei einer Schwenkung des Hebels
44 entgegen dem Uhrzeigersinn nach außen, d.h. in Figur 8 nach rechts verschoben.
Der Hebel 44 ist mit einem zweiten, um die Achse 46 schwenkbaren zweiarmigen Hebel
47 durch ein Gelenk 48 verbunden. Der dem Gelenk 48 gegenüberliegende Hebelarm des
zweiarmigen Hebels 47 liegt dem inneren Ende des Backenteils 39 an. Die gelenkartige
Kopplung der beiden Hebel 44 und 47 bewirkt eine gleichzeitige scherenartige Bewegung
ihrer unteren, den inneren Enden der Backenteile 39,40 anliegenden Hebelarme. Durch
den Bowdenzug 43 und die Federn 41,42 wird so eine gleichzeitige Auswärts- bzw. Einwärtsbewegung
der beiden Backenteile bewirkt. Beide Backenteile 39 und 40 haben in ihren äußeren
Bereichen eine Beschichtung aus härterem Gummi 49 bzw. 50 und in ihren inneren Bereichen
eine Beschichtung aus weichem Gummi 51 bzw. 52. Da bei einer Form des flachgedrückten
Sackrandes 1
a entsprechend Figur 7 infolge der Krümmungen an den den Klemmbacken 2 und 3 benachbarten
Bereichen die Transportklemmbacken 18 und 19 den Sack meistens faltig fassen würden,
wird der Sack beim Fassen durch die Transportklemmbacken 18 und 19 gestrafft, indem
die Backenteile 39 und 40 um den Straffungshub von z.B. 2 x 10 mm auseinanderfahren.
Dabei wird der Sack in den Seitenfaltenbereichen durch die härteren Gummischichten
49,50 gefaßt und wenigstens im Bereich der Weichgummischichten 51,52 glattgezogen,
so daß die Sackwandungen schließlich faltenfrei aufeinander liegen und der Sack störungsfrei
zugeschweißt werden kann.
[0034] Dann öffnen die Quetschbacken 4,5 und die Klemmbackenpaare 2,3, so daß der Öffnungsrand
des Sacks mit innenseitig sauberer Ringzone 1
a freigegeben wird und das untere Ende 13
a des Rohrkörpers 13 nicht mehr eingeklemmt ist. Der Rohrkörper 13 nimmt wieder seine
zylindrische Form an und wird angehoben, wobei sein unteres Ende 13
a in den Ringkanal fährt und durch den dort herrschenden Unterdruck von dem außenseitig
gegebenenfalls anhaftenden Staub befreit wird. Der Sack 1 kann nunmehr mittels der
Transportklemmbacken 18 und 19 und des bodenseitigen Sackstuhls (nicht dargestellt)
in die Schweißstation verfahren werden, wo die Kopfschweißnaht in dem Bereich der
staubfreien Ringzone 1
a angebracht wird.
[0035] Figur 6 zeigt einen Horizontalschnitt nach der Linie VI-VI der Figur 3, wobei das
Befüllorgan weggelassen ist. Aus Figur 6 ist ersichtlich, daß die Klemmbacken 2,3
mit einem elastischen Band 21 belegt sind und der Sack 1 zwischen den Klemmbacken
in den einander gegenüberliegenden Seitenfaltenbereichen eingeklemmt ist. Die Bänder
21 jeweils eines Backenpaares 2 oder 3 sind an ihren inneren Enden auseinandergeführt,
so daß sich eine gute Führung des Sackmaterials in den Abzugsbereichen zwischen dem
Rohrkörper 13 und den Klemmbackenpaaren 2 und 3 ergibt. Die Quetschbacken 4 und 5
haben eine konvex gewölbte Quetschfläche 4
a bzw. 5
a. Die Wölbungen haben zur Folge, daß das eingeklemmte Ende 13
a des Rohrkörpers 13 beim Zusammenfahren der Quetschbacken 4 und 5 in den Bereichen
stärkster Krümmung keiner zu hohen Biegebeanspruchung ausgesetzt wird und dadurch
die Lebensdauer des Rohrstücks 13 verlängert wird. Außerdem verbleiben in den Schleifenbereichen
kleine Kanäle 22, durch die gegebenenfalls eine Sonde zur Absaugung von Luft in den
Sack eingeführt werden kann (Figur 7).
[0036] Figur 9 zeigt schematisch ein Klemmbackenpaar 2 oder 3 in vergrößertem Maßstab. Jede
Klemmbacke trägt einen Klemmkörper 21 in Form eines elastischen Bandes. Das Band 21
ist nahe seinem inneren, d.h. dem Rohrkörper 13 benachbarten Ende auf der Oberfläche
26
a eines Drehkörpers 26 punktuell befestigt, der um eine Achse 29 drehbar gelagert
ist. Nahe seinem äußeren Ende ist das Band 21 auf der Oberfläche 27
a eines Verschiebungskörpers 27 punktuell befestigt. Das Band 21 kann auf den Körpern
26 und 27 z.B. durch Vulkanisieren, Kleben oder dergl. befestigt sein. Die Drehkörper
26 werden unter der Wirkung der Schraubenzugfedern 28 in einer maximal ausgeschwenkten
Lage gehalten, die in Figur 9 nicht dargestellt ist. In dieser Lage des Körpers 26
fassen die Klemmbacken beim Einklemmen die Seitenfalten 1
b des Sacks teilweise. Um nach dem Einfahren des unteren Endes 13
a des Rohrkörpers 13 in die Ringzone 1
a des Sacks und nach dem Herausfahren der Spreizklappen 8,9 eine dichte Anlage des
Sacks an dem unteren Bereich 13
a und den Nasen 13
b des Rohrkörpers 13 zu erreichen, werden die den Seitenfaltenbereich 1
b teilweise einklemmenden elastischen Bänder 21 beider Backen 2 durch einen nur schema
tisch dargestellten Verschiebungsantrieb 25, insbesondere eine pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit,
radial nach außen gezogen. Die Verschiebungskörper 27 sind hierzu auf Führungsstangen
32 verschieblich gelagert und mit Schwenkstangen 33 verbunden, deren Enden auf zwei
Stangen (nicht dargestellt) verschieblich geführt sind und von der Antriebseinheit
25 über das Gestänge 24 gleichzeitig und parallel bewegt werden. Bei der genannten
Radialbewegung nach außen schwenken die an den inneren Enden der Bänder 21 befestigten
drehbaren Körper 26 entgegen dem Uhrzeigersinn (rechts) bzw. im Uhrzeigersinn (links),
wobei die Seitenfalte 1
b des Sacks durch die Bänder 21 abgezogen wird. Auf Grund der Form der drehbaren Körper
26 nähern sich die Bänder 21 mit zunehmender Schwenkung der auf dem Rohrkörperteil
13
a angeformten Nase 13
b, so daß die Zwickel 23,24 verkleinert und schließlich ganz abgedichtet werden. Dabei
kommt der Sack an dem elastischen Rohrkörperteil 13
a dichtend zur Anlage. Wenn der von dem Antrieb 25 über das Gestänge 33,34 auf die
Verschiebungskörper 27 ausgeübte Zug aufgehoben wird, schwenken die Federn 28 die
Drehkörper 26 in ihre Ausgangslage zurück, wobei die elastischen Bänder 21 wieder
nach innen, d.h. zum Rohrkörper 13 hin bewegt werden und die Seitenfalte des Sacks
teilweise freigegeben wird. Diese Einrichtung bewirkt somit das zeitweilige Straffziehen
des Sackrandes 1
a um das Unterteil 13
a des Rohrkörpers 13.
[0037] Während bei der in Figur 5 dargestellten Ausführungsform der Behälter 31 des Befüllorgans
an das obere Ende des Befüllrohres 15 angeformt ist und demzufolge mit dem Füllrohr
abgesenkt und angehoben werden muß, ist der Behälter 31 bei der Ausführungsform nach
den Figuren 10 und 11 stationär. Das Füllrohr 15 mit der Schnecke 16 ist in einem
seitlich am Behälter 31 angebrachten Schacht 30 vertikal verschieblich. Der Schacht
30 ist im unteren Bereich gegenüber dem Behälter 31 offen, und das Befüllrohr 15
hat im oberen Bereich zum Behälter 31 hin eine Öffnung 15
d, durch die beim abgesenkten Füllorgan der Innenraum 15
c mit dem Innenraum des Behälters 31 verbunden wird. Der Vorteil dieser Ausführungsform
gegenüber der nach Figur 5 besteht darin, daß der Behälter 31 mit seinem Füllgutinhalt
die vertikalen Bewegungen des Befüllorgans 15-17 nicht mitmacht.
[0038] Nach Figur 12 sind die Klemmkörper der beiden gleichseitigen Klemmbacken der beiden
Klemmbackenpaare 2 und 3 in Form eines einzigen elastischen Bandes 21 ausgebildet.
Beim Einschwenken der Drehkörper 26 und 26′ aus der in Figur 12 dargestellten Spreizstellung
in die Parallelstellung, in der die Drehkörper 26 zueinander parallel und die Drehkörper
26′ zueinander parallel stehen, werden die dem Sack 1 (nicht dargestellt) zunächst
nur lose anliegenden Bänder 21 vom Umfang abgezogen und damit gestrafft. Dadurch wird
der Sack 1 dicht gegen den Rohrkörper 13 gepresst. Der Verlauf der Bänder 21 bei Parallelstellung
der Drehkörper 26 und 26′ ist für jeweils eine Backe der Klemmbackenpaare 2 und 3
gestrichelt dargestellt. Daraus ist erkennbar, daß die Bänder 21 im Bereich der beiden
Zwickel fest gegen die Oberflächen der ebenfalls elastischen Nasen 13
b gepreßt werden, so daß auch an diesen kritischen Stellen eine sichere Abdichtung
zwischen dem Sack 1 und dem Rohrkörper 13 erreicht wird. Die Bänder haben z.B. einen
Querschnitt von 40 mm x 6 mm und sind durch Gewebeeinlagen verstärkt. Der Rohrkörper
hat z.B. eine Wandstärke von 2 mm und ist im allgemeinen nicht durch Gewebeeinlagen
verstärkt.
1. Verfahren zum Befüllen und Verschließen eines Kunststoffsacks, insbesondere eines
Seitenfaltensacks, mit einem staubförmigen oder körnigen Füllgut, bei dem
der Öffnungsrand des flachen, in den Seitenbereichen eingeklemmten Sacks parallelogrammförmig
geöffnet wird,
der parallelogrammförmigen Sacköffnung eine im wesentlichen runde Form gegeben wird,
eine dem Öffnungsrand des Sacks benachbarte Ringzone der Innenfläche des Sacks von
dem Sackinneren abgesperrt wird,
der Sack bei abgesperrter Ringzone mit dem Füllgut befüllt wird,
der befüllte Sack zwischen der Ringzone und der Füllgutoberfläche abgedichtet wird
und
der Sack im Bereich der Ringzone zugeschweißt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
runde Ringzone von dem Sackinnenraum dadurch abgesperrt wird, daß ein im wesentlichen
zylindrischer Rohrkörper aus nachgiebigem Material in die Ringzone eingefahren und
der Sack in dieser Ringzone durch Abziehen von Sackwandmaterial nach außen um den
zylindrischen Rohrkörper gespannt wird,
nach der Befüllung des Sacks die abgesperrte Ringzone aus ihrer runden in eine flache
Form gebracht wird und
die Absperrung der Ringzone erst nach der Abdichtung des befüllten Sacks aufgehoben
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Ringzone eingefahrene
Rohrkörper vor dem Spannen des Sacks durch innenseitiges Abstützen gegen Verformung
stabilisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der befüllte Sack
bei der Abdichtung in den beiden Seiten(falten)bereichen gefaßt und zwischen diesen
Bereichen gestrafft wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sackwandmaterial
in den beiden Seitenfaltenbereichen diametral nach außen abgezogen und dadurch in
der Ringzone der Sack dicht an die Außenseite des Rohrkörpers angelegt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die abgesperrte
Ringzone des Sacks durch Quetschung von der runden in eine flache Form gebracht wird,
die an den beiden den Seitenfalten benachbarten Enden dicker als in der Mitte ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrung der Ringzone
dadurch aufgehoben wird, daß die Quetschung des Sacks und Rohrkörpers gelöst und der
Rohrkörper dann aus der Ringzone des Sacks zurückgezogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß während
der Befüllung die vom Füllgut verdrängte Luft zwischen dem Füllgutstrom und dem in
die Ringzone eingefahrenen Rohrkörper aus dem Sack abgezogen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Überführung der parallelogrammförmigen Sacköffnung in die runde Form nach innen stehende
Seitenfalten an die Sackwandung angelegt werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bestehend
aus einer Befüllstation mit einem Sackhalter mit zwei Klemmbackenpaaren (2,3) und
zwei Saugern (6,7), einem Paar runder Spreizklappen (8,9), einem unter den Sackhalter
absenkbaren Befüllorgan (15-17), einem das Befüllorgan (15-17) umgebenden, unabhängig
von diesem absenkbaren Rohrkörper (13) und einem über die Sackbreite reichenden Klemmenpaar
(18,19), sowie einer Schweißstation for die Kopfnaht, dadurch gekennzeichnet, daß
der aus einem elastisch erformbaren Material bestehende Rohrkörper (13) ein Stück
unter den rund gespreizten Öffnungsrand in den Sack (1) absenkbar ist, jede Klemmbacke
(2 und 3) des Sackhalters einen beweglichen Klemmkörper (21) trägt und jeder Klemmkörper
(21) an einen Verschiebungs- und/oder Drehantrieb (25) angeschlossen ist, durch den
der zwischen den Klemmkörpern (21) eingeklemmte Sack (1) von dem Rohrkörper (13) nach
außen abziehbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein formstabiler Stützring
(35) zwischen einer angehobenen Position und einer in den Rohrkörper (13) bis etwa
an dessen Unterkante abgesenkten Position vertikal verfahrbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken
des Klemmbackenpaares (18,19) je zwei in ihrer Längsrichtung hintereinander angeordnete
Backenteile (39,40) mit gummibeschichteten Angriffsflächen aufweisen und die Backenteile
(39,40) um den Straffungshub in Längsrichtung auseinander- und zusammenfahrbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Klemmkörper (21) ein Band aus einem elastischverformbaren Material, insbesondere
Gummi aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Klemmkörper (21) eines Klemmbackenpaares (2 oder 3) an einen gemeinsamen Verschiebungsantrieb
(25), vorzugsweise eine pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit angeschlossen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klemmkörper (21) ein elastisches Band ist, das einerseits auf einem am inneren Ende
der Klemmbacke (2 oder 3) drehbar gelagerten Körper (26) und andererseits an einem
an einen Verschiebungsantrieb (25) angeschlossenen Verschiebungskörper (27) befestigt
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Klemmkörper (21) ein elastisches Band ist, das mit Abstand von seinem einen Ende auf
einem an der Klemmbacke des einen Klemmbackenpaares (2) drehbar gelagerten Körper
(26) und mit Abstand von seinem anderen Ende auf einem an der gleichseitigen Klemmbacke
des anderen Klemmbackenpaares (3) drehbar gelagerten Körper (26′) aufliegt, und die
Länge des Bandes zwischen den Drehkörpern (26 und 26′) so bemessen ist, daß das Band
nach seiner Straffung den Sack (1) dicht gegen den Rohrkörper (13) presst.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbar
gelagerte Körper (26,26′) durch eine Schraubenzugfeder (28) in seiner ausgeschwenkten
Position gehalten ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der das elastische Band (21) tragenden Auflagefläche (26a) des Körpers (26,26′) von seiner Drehachse (29) in Ausschwenkrichtung der Drehkörper
(26,26′) zunimmt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem elastisch verformbaren Rohrkörper (13) wenigstens in seinem in den Sack (1) absenkbaren
Bereich (13a) außenseitig diametral gegenüberliegende Dichtnasen (13b) angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Sauger (6,7) in der Mitte einer Quetschbacke (4 bzw. 5) ausgebildet ist und die Quetschfläche
(4a bzw. 5a) wenigstens einer der beiden Quetschbacken (4,5) konvex gewölbt ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß am
oberen Ende des elastisch verformbaren Rohrkörpers (13) ein mit dem Raum zwischen
Befüllrohr (15) und dem elastisch verformbaren Rohrkörper (13) in Verbindung stehender
Ring kanal (14) angesetzt ist, der an eine Entstaubungseinrichtung und/oder eine
Unterdruckquelle anschließbar ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerungs- und Betätigungseinrichtung der Spreizklappen (8,9) mit einem innenseitigen
offenen Ringkanal (12) verbunden ist, der an eine Unterdruckquelle anschließbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das
Befüllorgan ein Rohr (15) mit einer innenseitigen, antreibbaren Schnecke (16) und
einer verschließbaren Abgabeöffnung (15a) am unteren Rohrende ist.