(19)
(11) EP 0 339 739 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89201055.4

(22) Anmeldetag:  24.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H05B 3/74, F24C 15/24, F24C 7/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 28.04.1988 DE 3814354

(71) Anmelder:
  • Philips Patentverwaltung GmbH
    22335 Hamburg (DE)

    DE 
  • Philips Electronics N.V.
    5621 BA Eindhoven (NL)

    FR GB IT 

(72) Erfinder:
  • Hörster, Horst, Dr.
    D-5106 Roetgen (DE)
  • Kersten, Reinhard, Dr.
    D-5100 Aachen (DE)
  • Schnedler, Erwin, Dr.
    D-5100 Aachen (DE)
  • Vitt, Bruno, Dr.
    D-5100 Aachen (DE)

(74) Vertreter: Erdmann, Anton, Dipl.-Ing. et al
Philips Patentverwaltung GmbH, Röntgenstrasse 24
22335 Hamburg
22335 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kochgerät


    (57) Um Wärmeverluste herabzusetzen und das Steuerverhal­ten von Kochgeräten zu verbessern, ist die Lichtquel­le (9) von einem im wesentlichen nicht absorbierenden op­tischen Filter umgeben, das einen Bereich hohen Re­flexionsgrades für Wellenlängen unterhalb von etwa 0,73 µm und oberhalb dieser Wellenlänge eine hohe Durch­lässigkeit hat.
    Durch das optische Filter gemäß der Erfindung kann die Leistungsfähigkeit von Kochgeräten gesteigert werden, wobei das Filter auch bei bereits vorhandenen Geräten nachgerüstet werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kochgerät mit einer insbesondere als Glaskeramikplatte ausgebildeten Koch­platte und mindestens einer, eine Lichtquelle und ein op­tisches Filter aufweisenden Heizeinrichtung.

    [0002] Eine Anordnung eines derartigen optischen Filters ist in der unveröffentlichten Anmeldung (Aktenzeichen P 37 39 279.4) der Bauknecht Hausgeräte GmbH beschrieben. Damit wird angestrebt, daß der optische Eindruck der Kochgeräte nicht dadurch beeinträchtigt wird, daß Heiz­einrichtungen durch Kochplatten hindurch sichtbar sind. Die Anordnung eines derartigen optischen Filters kann zu einer Erhöhung des Fertigungs- bzw. Montageaufwandes füh­ren. Durch den Einsatz der bekannten Filter können ferner Wärmeverluste, durch Strahlungsabsorption in dem Filter sowie durch Reflexion von außerhalb des Bereiches sicht­baren Lichts liegenden Strahlungsanteilen, auftreten.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsge­mäßes Kochgerät so auszubilden, daß es einfach herzustel­len und zu montieren ist, und daß Wärmeverluste während des Betriebes weitgehend vermieden sind.

    [0004] Diese Aufgabe wird bei einem Kochgerät der genannten Gat­tung dadurch gelöst, daß die Lichtquelle von einem im we­sentlichen nicht absorbierenden optischen Filter umgeben ist, das einen Bereich hohen Reflexionsgrades für Wellen­längen unterhalb von etwa 0,73 µm und oberhalb dieser Wellenlänge hohe Durchlässigkeit hat. Das Filter kann da­bei in bekannter Weise als Interferenzfilter ausgebildet sein.

    [0005] Dadurch, daß die Lichtquelle von einem optischen Filter umgeben ist, sind Filter ohne zusätzlichen Aufwand, zu­sammen mit der Lichtquelle, in das Kochgerät einsetzbar. Die optischen Filter können dabei bspw. auf der Außen- oder Innenseite einer Lichtquelle aufgetragen sein und so mit dieser eine bauliche Einheit bilden. Sie können aber bspw. auch auf die Außen- oder Innenseite eines die Lichtquelle umgebenden transparenten Röhrchens aufge­bracht sein. In beiden Fällen ist ein Nachrüsten bereits existierender Kochgeräte mit einem Filter gemäß der Er­findung einfach möglich.

    [0006] Dadurch, daß das Filter die Lichtquelle umgibt, wird von dieser ausgehende Strahlung in die Lichtquelle selbst zu­rückreflektiert. Dadurch kann die Temperatur einer Heiz­wendel der Lichtquelle erhöht werden. Es kann aber auch bei im wesentlichen gleichbleibender Wendeltemperatur der Energieaufwand zum Beheizen der Wendel herabgesetzt wer­den. Eine Temperaturerhöhung der Heizwendel hat zur Fol­ge, daß der Teil der von der Wendel ausgehenden Strah­lung, der in den langwelligen Bereich oberhalb von 2,7 µm fällt, vermindert wird. Da bspw. als Glaskeramikplatten ausgebildete Kochplatten in diesem Bereich Strahlung ab­sorbieren, wird somit auch die von Kochplatten aufgenom­mene und gespeicherte Wärmemenge reduziert. Kochvorgänge sind somit besser und im wesentlichen trägheitsfrei steu­erbar. Ein Nachkochen nach dem Abschalten der Lichtquelle durch in der Kochplatte gespeicherte Wärme ist weitestge­hend vermieden.

    [0007] Dadurch, daß die Kochplatte während des Betriebes im we­sentlichen nicht erwärmt wird, ist auch eine sonst durch erhitzte Kochplatten mögliche Verbrennungsgefahr nicht gegeben.

    [0008] Die Lichtdurchlässigkeit bekannter Kochplatten ist für Strahlungen kürzerer Wellenlänge von etwa 1 bis 2,7 µm, mit einer Transparenz in diesem Bereich von fast 80%, we­sentlich größer als in dem langwelligen Bereich oberhalb von 2,7 µm, in dem ein Teil der Strahlung absorbiert wird. Glaskeramikplatten mit diesen Eigenschaften sind bspw. unter der Bezeichnung "Neoceram-Black" von der Fir­ma Nippon Elektric Glas Company, "Corning-Material 9632" der Firma Corning oder als "Robax" bzw. "Ceran" der Firma Schott bekannt. Da das optische Filter gemäß der Erfin­dung innerhalb dieses Wellenbereiches einen hohen Trans­missionsgrad hat und im wesentlichen nicht reflektiert, ist auf der Kochplatte abgestelltes Kochgut überwiegend durch Strahlungswärme und damit verlust- und trägheits­frei erwärmbar.

    [0009] Dadurch, daß das Filter gemäß der Erfindung Strahlung mit einer Wellenlänge unterhalb von etwa 0,7 µm reflektiert, ist verhindert, daß sichtbares Licht durch die Kochplatte nach außen gestrahlt wird. Die erfindungsgemäßen Filter werden dabei so angelegt, daß ihr Reflexionsgrad unter­halb etwa 0,7 µm annähernd bei 100%, mindestens aber oberhalb etwa 95% liegt. Um zu vermeiden, daß unterhalb der Kochplatte liegende Heizeinrichtungen von außen sichtbar sind, ist bspw. ein gattungsgemäßes Filter ein­setzbar. Es können aber auch Kochplatten vorgesehen wer­den, die gegenüber Strahlung im Bereich sichtbaren Lichts im wesentlichen undurchlässig sind. Eine derartige Un­durchlässigkeit im Bereich sichtbarer Strahlung ist im wesentlichen verlustfrei, da Kochplatten durch den Ein­satz des erfindungsgemäßen Filters in diesem Wellenbe­reich nicht mit Strahlung beaufschlagt werden.

    [0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Lichtquelle mit einer Betriebstemperatur von etwa 3 300 K betreib­bar. Bei dieser Betriebstemperatur der Lichtquelle ist der Anteil der über 2,7 µm liegenden, und somit teilweise von Kochplatten absorbierten, Strahlung auf etwa 11,5% reduziert; bei einer Betriebstemperatur von 2 700 K ist dieser Anteil mit vergleichsweise etwa 17,7% noch wesent­lich höher. Durch die Erhöhung der Betriebstemperatur auf 3 300 K wird somit der Anteil der Strahlung, der von Kochplatten absorbiert werden kann, weiter herabgesetzt. Durch bei dieser Temperatur durchgeführte Versuche wurden ausreichende Werte für die Lebensdauer von Lichtquellen von 2 000 Stunden und mehr ermittelt.

    [0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kochplatte in einem Wellenlängenbereich von etwa 0,7 µm bis etwa 2,7 µm im wesentlichen transparent. Die Transpa- renz der Kochplatte in dem Wellenbereich, in dem das op­tische Filter einen sehr hohen Transmissionsgrad von über 90% hat, führt dazu, daß die Wärmeenergie überwiegend in Form von Strahlungswärme auf Kochgut enthaltende Gefäße übertragbar ist. Eine Absorption der von der Lichtquelle ausgehenden Strahlung in der Kochplatte ist weitestgehend vermieden. Dadurch ist die Steuerbarkeit des Kochgerätes betreffend Ankoch- oder Anbratvorgänge sowie eine sprung­hafte Reduzierung bzw. ein völliges Abschalten der Licht­quelle weiter verbessert. Gleichzeitig ist die Möglich­keit, daß nach Abschalten der Lichtquelle ein Nachkochen auftritt, weiter herabgesetzt. Die Kochplatte bleibt da­bei aufgrund ihrer Durchlässigkeit gegenüber der auftref­fenden Strahlung und ihres geringen Absorptionsvermögens betreffend Strahlung oberhalb 2,7 µm während des Betriebs des Kochgerätes im wesentlichen kalt. Aufgrund des ver­minderten Transmissionsgrades von Kochplatten im Wellen­längenbereich unterhalb von etwa 0,7 µm wird weitgehend verhindert, daß Heizeinrichtungen durch Kochplatten hin­durch sichtbar sind.

    [0012] Es hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, ein optisches Filter mit einer wechselnden Folge von insge­samt 43 hoch- und niedrigbrechenden Schichten einzuset­zen, die auf der Außen- oder Innenseite eines Lampenkol­bens oder eines den Lampenkolben im wesentlichen umhül­lenden transparenten Röhrchens aufgetragen sind, mit der von dem Lampenkolben oder Röhrchen ausgehenden Reihenfol­ge und Schichtdickenverteilung
    HO, 13(L1,H1), 15(L2,H2), 13(L3,H3), H4
    mit jeweils
    TiO2-Schichten H0 bis H4 mit einem Brechungsindex von mindestens etwa 2,25 und der geometrischen Dicke von etwa 23,8 nm, 47,7 nm, 61,1 nm, 74,5 nm und 37,3 nm und SiO2-Schichten L1 bis L3 mit einem Brechungsindex von et­wa 1,45 und der geometrischen Dicke von etwa 74,0 nm, 94,8 nm und 115,7 nm.

    [0013] Ein derartiger Aufbau des Filters führt zu besonders ho­hen Reflexionsgraden für Wellenlängen unterhalb von etwa 0,73 µm und gleichzeitig zu hoher Durchlässigkeit im Be­reich oberhalb 0,73 µm. Damit wird im wesentlichen ausge­schlossen, daß während des Betriebs des Kochgerätes sichtbares Licht von der Lichtquelle abgestrahlt wird und durch die Kochplatte nach außen dringen kann.

    [0014] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, daß die Lichtquelle einen Lampenkolben aus Quarz mit einem Innendurchmesser von etwa 2 bis 8 mm, einer Wandstärke von etwa 1 bis 2 mm und einer Länge von etwa 10 bis 35 cm aufweist. Bei guter Heizleistung in dem gewünschten Wel­lenbereich von etwa 0,73 µm bis etwa 2,7 µm ergibt sich dabei eine ausreichend lange Lebensdauer.

    [0015] Dabei ist es vorteilhaft, den Lampenkolben mit Xenon zu füllen, mit einem Betriebsdruck von etwa 20 bis 80 bar, und vorzugsweise von etwa 60 bar bei einem Innendurchmes­ser von etwa 8 mm.

    [0016] Es kann weiter vorteilhaft sein, den Lampenkolben mit Krypton zu füllen, mit einem Betriebsdruck von etwa 20 bis 80 bar.

    [0017] Ferner hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, den Lampenkolben mit Methylenbromid CH2Br2 mit einem Be­triebsdruck von etwa 0,1 bis 10 mbar, vorzugsweise 1 mbar, zu füllen.

    [0018] Es hat sich schließlich auch als vorteilhaft erwiesen, den Lampenkolben mit CHBr₂Cl mit einem Betriebsdruck von etwa 0,05 bis 5 mbar, vorzugsweise 0,5 mbar, bei Verwen­dung kleinerer Kolbendurchmesser zu füllen.

    [0019] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Lichtquelle eine Einfachwendel, vorzugsweise aus Wolfram, mit einem Steigungsparameter von etwa 1,2 bis 1,6 und/­oder einen Wendeldurchmesser von mindestens 1 mm, auf. Eine derartige Wendel ist für eine Refokussierung, von durch das Filter reflektierten Strahlen, gut geeignet.

    [0020] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, daß die der Lichtquelle zugewandte Seite der Kochplatte eine lichtstreuende Strukturierung und/oder die der Lichtquel­le abgewandte Seite der Kochplatte eine einen Kontakt zu Kochgeräten, wie Kochtöpfen o. dgl., vermindernde Struk­turierung aufweist.

    [0021] Eine lichtstreuende Strukturierung an der der Lichtquelle zugewandten Seite der Kochplatte trägt dazu bei, daß wäh­ rend oder außerhalb des Betriebes des Kochgerätes nicht durch die Kochplatte auf die Lichtquelle bzw. die Heiz­einrichtung gesehen werden kann. Dies trägt zur Verbesse­rung des optischen Eindruckes des Kochgerätes bei, denn sichtbar unter der Kochplatte liegende Einrichtungen ver­mindern den ästhetischen Eindruck.

    [0022] Durch die Strukturierung auf der der Lichtquelle abge­wandten Seite wird die Kontaktfläche zu Kochgefäßen ver­mindert. Dadurch wird der Wärmeübergang zwischen Koch­platte und Kochgerät herabgesetzt, so daß der Einfluß ei­nes etwaig von der Kochplatte absorbierten Wärmeanteils auf das Steuerungsverhalten des Kochgerätes vermindert wird. Trotz etwaig in der Kochplatte gespeicherter Wärme­energie ist somit die Gefahr eines Nachkochens nach Ab­schalten der Lichtquelle weitgehend gebannt.

    [0023] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung mit weiteren Ein­zelheiten beschrieben.

    [0024] Es zeigen:

    Fig. 1 vereinfacht, schematisch und perspektivisch ein unvollständig dargestelltes Kochgerät;

    Fig. 2 Diagramme betreffend spektrale Transmissionsgra­de für visuell transparente Glaskeramik, härtba­res, eisenarmes Weichglas und herkömmliche Ce­ran-Glaskeramik sowie die spektrale Empfindlich­keit des menschlichen Auges, die spezifische Ausstrahlung eines schwarzen Strahlers bei einer Temperatur von 3 300 K und die ideale spektrale Transmissionscharakteristik eines Lampenkolbens mit einem Filter gemäß der Erfindung und

    Fig. 3 den spektralen Transmissionsgrad eines Quarz-Lam­penkolbens mit einem erfindungsgemäßen optischen Filter bei geradem und unter 45° erfolgenden Lichtdurchgang.



    [0025] Bei dem in Figur 1 unvollständig dargestellten Kochgerät ist auf einer Grundplatte 1 eine insgesamt mit 3 bezeich- nete Heizeinrichtung befestigt. Der Grundplatte 1 gegen­überliegend und mit Abstand von der Heizeinrichtung 3 ist eine Kochplatte 5 in nicht dargestellter Weise gehal­tert. Die Kochplatte 5 dient der Aufnahme von Kochge­fäßen 7, wie bspw. Töpfen oder Pfannen.

    [0026] In der Heizeinrichtung 3 sind im Abstand und im wesentli­chen parallel zueinander zwei Lichtquellen 9 angeordnet. In dem Ausführungsbeispiel sind beide Lichtquellen 9 als Halogenglühlampen gleich ausgebildet; es ist jedoch auch die Anordnung mehrerer, unterschiedlich ausgebildeter, Lichtquellen möglich. An der der Kochplatte 5 abgewandten Seite ist im Abstand von den Lichtquellen 9 ein Reflek­tor 11 angeordnet. Der Reflektor 11 hat zwei im wesentli­chen in Form parabelähnlicher Zylinderabschnitte ausge­bildete Bereiche 13, 15, die achsparallel zu den Licht­quellen 9 verlaufen. Durch den Reflektor 11, der entspre­chend einer unveröffentlichten Patentanmeldung der Bau­knecht Hausgeräte GmbH (Anmelde-Nr. 37 23 077.8) ausge­bildet sein kann, wird eine im wesentlichen homogene Strahlungsintensität auf der Kochplatte 5 erreicht.

    [0027] Beide Lichtquellen 9 sind in nicht darstellbarer Weise von einem im wesentlichen nicht absorbierenden optischen Filter umgeben, das als Interferenzfilter ausgebildet ist und das einen Bereich hohen Reflexionsgrades für Wellen­längen unterhalb von etwa 0,73 µm hat. Um die Abstrahlung sichtbaren Lichts zu verhindern liegt der Reflexionsgrad für Wellenlängen unterhalb etwa 0,7 µm bei nahezu 100%, mindestens aber oberhalb 95%. Die Lichtquellen 9 selbst sind mit einer Betriebstemperatur von etwa 3 300 K be­treibbar. Bei dieser Betriebstemperatur wurde durch Ver­suche eine Lebensdauer der Lichtquellen 9 von etwa 2 000 Stunden oder länger ermittelt.

    [0028] Lampenkolben für die Lichtquellen 9 können bspw. aus Quarz mit einem Innendurchmesser von etwa 2 bis 8 mm, ei­ner Wandstärke von etwa 1 bis 2 mm und einer Länge von etwa 10 bis 35 cm hergestellt werden. Die Lampenkolben sind dabei bspw. mit Xenon mit einem Betriebsdruck von etwa 20 bis 80 bar, vorzugsweise etwa 60 bar, bei einem Innendurchmesser von 8 mm, gefüllt. Lampenkolben können weiterhin vorteilhaft mit Krypton, mit einem Betriebs­druck von etwa 20 bis 80 bar gefüllt werden sowie mit Me­thylenbromid CH2Br2 mit einem Betriebsdruck von etwa 0,1 bis 10 mbar, vorzugsweise 1 mbar.

    [0029] Bei Verwendung von Lampenkolben kleinen Durchmessers hat sich auch eine Füllung mit CHBr₂Cl mit einem Betriebs­druck von 0,05 bis 5 mbar, vorzugsweise 0,5 mbar, als vorteilhaft erwiesen.

    [0030] Das die Lichtquellen 9 umgebende Filter kann bspw. auf den Außenmantel der Lampenkolben aufgetragen werden; Lichtquellen 9 und Filter sind dann in einer, einfach herzustellenden und einzubauenden Baueinheit, zusammenge­faßt. Es können Filter aber auch auf der Innenseite von Lampenkolben oder der Außen- bzw. Innenseite von Licht­quellen 9 umgebenden transparenten Röhrchen aufgetragen sein.

    [0031] Bei Versuchen haben sich die Eigenschaften eines opti­schen Filters mit einer wechselnden Folge von insgesamt 43 hoch- und niedrigbrechenden Schichten, die auf der In­nenseite der Lampenkolben aufgetragen sind, als besonders günstig herausgestellt. Ausgehend von dem Lampenkolben ist die Reihenfolge und Schichtdickenverteilung
    H0, 13(L1,H1), 15(L2,H2), 13(L3,H3), H4
    mit jeweils
    TiO2-Schichten H0 bis H4 mit einem Brechungsindex von mindestens etwa 2,25 und der geometrischen Dicke von etwa 23,8 nm, 47,7 nm, 61,1 nm, 74,5 nm und 37,3 nm und SiO2-Schichten L1 bis L3 mit einem Brechungsindex von et­wa 1,45 und der geometrischen Dicke von etwa 74,0 nm, 94,8 nm und 115,7 nm.

    [0032] Erfindungsgemäße Filter sind mittels bekannter Verfahren, wie physikalischen Aufdampfverfahren, chemischer Gaspha­senabscheidung, Kathodenzerstäubung oder Tauchen auf den Lampenkolben oder ein Röhrchen als Trägersubstanz auf­tragbar.

    [0033] Für eine Erwärmung von Kochgefäßen 7, im wesentlichen durch Strahlung, sind Kochplatten 5 vorteilhafter Weise in einem Wellenlängenbereich von etwa 0,7 µm bis etwa 2,7 µm im wesentlichen transparent ausgebildet. Diese Ei­genschaft haben bspw. im Handel durch die Nippon Elektric Glas Company unter der Bezeichnung "Neoceram-Black", die Firma Corning unter der Bezeichnung "Corning-Material 9632", die Firma Schott unter der Bezeichnung "Robax" und die Nippon Electric Company unter der Bezeichnung "Neoce­ram-O" vertriebene Kochplatten aus Glaskeramik. Damit die Heizeinrichtung 3 nicht durch die Kochplatte 5 sichtbar ist, kann sie neben dem gegebenenfalls herabgesetzten Transmissionsgrad für diesen Wellenlängenbereich an ihrer der Heizeinrichtung 3 zugewandten Seite eine lichtstreu­ende Strukturierung aufweisen. Dadurch kann der optische Eindruck des Kochgerätes nicht durch unterhalb von Koch­ platten 5 liegende Heizeinrichtungen herabgesetzt wer­den.

    [0034] Bei ausreichendem Kontakt zwischen einem ggf. geschwärz­ten Boden eines Kochgefäßes 1 und einer Kochplatte 5 kann nach dem Abschalten einer zugehörigen Lichtquelle 9 durch Wärmeübergang von dem Kochgefäß 7 auf die Kochplatte 5 das Kochgefäß 7 gekühlt werden. Durch diesen Kühleffekt ergibt sich eine gute Steuerbarkeit des Kochvorganges.

    [0035] Kochplatten 5 können auch an Heizeinrichtungen 3 abge- wandten Seiten eine Strukturierung für eine Verminderung der Kontaktfläche zu Kochgefäßen 7 aufweisen. Damit wird selbst dann, wenn etwaig Wärme von der Kochplatte 5 ab­sorbiert wird, deren Übergang zu einem Kochgefäß 7 er­schwert. Der Einfluß etwaig durch die Kochplatte 5 absor­bierter Strahlung auf die Steuerbarkeit des Kochgerätes ist somit herabgesetzt. Für bekannte Kochplatten 5 aus Glaskeramik bzw. aus härtbarem, eisenarmen Weichglas, hat es sich herausgestellt, daß eine Absorption im wesentli­chen nur in einem langwelligen Bereich oberhalb 2,7 µm erfolgt.

    [0036] Der von Lichtquellen 9 in diesem Wellenbereich oberhalb 2,7 µm emittierte Strahlungsanteil ist durch Erhöhung der Betriebstemperatur auf etwa 3 300 K auf etwa 11,5% herab­setzbar. Im Gegensatz dazu liegt dieser Anteil bei einer niedrigeren Betriebstemperatur von etwa 2 700 K bei etwa 17,7%. Die Reduktion dieses Anteils langwelliger Strah­lung führt somit zu einer Herabsetzung des Anteils der Strahlung, der von der Kochplatte 5 absorbiert werden kann.

    [0037] Zur Erhöhung der Betriebstemperatur der Lichtquelle 9 trägt das diese umgebende erfindungsgemäße Filter bei.

    [0038] Durch dieses im wesentlichen absorptionsfreie Interfe­renzfilter wird nämlich im wesentlichen die Strahlung mit einer Wellenlänge unterhalb von 0,73 µm mit einem Re­flexionsgrad von annähernd 100% in die Lichtquelle 9 zu­rückreflektiert. Für eine gute Refokussierung kann die, bspw. aus Wolfram bestehende, in der Zeichnung nicht wei­ter dargestellte, Wendel einer Lichtquelle 9 einen Stei­gungsparameter von 1,2 bis 1,6 und einen Wendelquer­schnitt von mindestens 1 mm aufweisen. Das erfindungsge­mäße Filter wirkt dabei nach Art eines Kaltlichtspiegels auf der Lampe. Im Gegensatz zu bekannten Kaltlichtspie­geln muß dabei das erfindungsgemäße Filter auch unter schiefem Lichtdurchgang das gesamte sichtbare Spektrum mit einem sehr hohen Reflexionsgrad - möglichst mehr als 99% - reflektieren, da sonst während des Betriebs zuviel sichtbares Licht in Folge innerer Mehrfachreflexionen in den Lichtquellen 9 durch die Kochplatte nach außen drin­gen kann. Eine Blendung durch sichtbares Licht ist durch das Filter somit verlustfrei vermieden.

    [0039] Bei dem erfindungsgemäßen Kochgerät, bei dem eine Lei­stung bis zu 1 000 W bei zwei Lichtquellen 9 pro Kochfeld erreichbar ist, trifft die Strahlungsenergie zu etwa 90% direkt als Strahlung an einen Boden eines Kochgefäßes 7 auf. Koch- bzw. Bratvorgänge sind somit im wesentlichen verlust- und trägheitsfrei gut steuerbar. Dies gilt ins­besondere für Ankochvoränge bzw. dann, wenn die Heizlei­stung vermindert bzw. die Lichtquellen 9 gänzlich abge­schaltet werden. Dabei ist ein sogenanntes Nachkochen in­folge eines Wärmeüberganges von in der Kochplatte 5 ge­speicherter Wärmeenergie auf ein Kochgefäß 7 erheblich vermindert. Zum einen ist nämlich der Anteil der Strah­lungsenergie, der von der Kochplatte 5 absorbiert werden kann, auf etwa 10% der Gesamtenergie herabgesetzt, und zum anderen ist durch die beschriebene Strukturierung an der der Heizeinrichtung 3 abgewandten Seite der Kochplat­te 5 der Festkörperkontakt zwischen Kochplatte 5 und Kochgefäß 7 und damit auch der Wärmeübergang herabge­setzt.

    [0040] In Figur 2 zeigt der strichpunktiert eingezeichnete Lini­enverlauf 20, idealisiert dargestellt, die Transmissions­charakteristik der Lichtquelle 9 mit einem erfindungsge­mäßen optischen Filter. Danach ergibt sich ein Transmis­sionsgrad von etwa 90% für einen Wellenlängenbereich von etwa 0,73 µm bis 2,7 µm. Für sich daran anschließende Wellenlängenbereiche sind Reflexionsgrade von nahezu 100% erstrebenswert. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß im Be­reich der spektralen Empfindlichkeit des menschlichen Au­ges gemäß der ausgezogenen Kurve 22, eine Strahlung von der Lichtquelle 9 nicht emittiert wird. Strahlungsanteile in diesem Wellenlängenbereich werden vielmehr verlustfrei mit einem Reflexionsgrad von nahezu 100% zurück in die Lichtquelle 9 reflektiert und tragen, wie dargelegt, zu einer Einsparung an elektrischer Energie bzw. zu einer Erhöhung der Wendeltemperatur bei. Die spezifische Aus­strahlung eines schwarzen Strahlers bei einer Temperatur von etwa 3 300 K ist in Fig. 2 durch den mit durchgehen­der Linie eingezeichneten Kurvenverlauf 24 dargestellt.

    [0041] Durch die in Fig. 2 strichliert eingezeichneten Kur­ven 26, 28, 30 sind Transmissionsgrade für Kochplatten 5 unterschiedlichen Materials dargestellt. Kurve 26 zeigt den Transmissionsgrad einer visuell transparenten Glaske­ramik, wie sie bspw. unter der Bezeichnung "Robax" von der Firma Schott mit einer Dicke von etwa 4 mm erhältlich ist. Kurve 28 zeigt den Transmissionsgrad eines härtba­ren, eisenarmen Weichglases, das bspw. poliert, mit einer Dicke von etwa 4 mm unter der Bezeichnung "Albarino" von der Firma Vegla erhältlich ist. Kurve 30 zeigt schließ­ lich den Transmissionsgrad einer konventionellen Ceran-­Glaskeramikplatte, wie sie bspw. von der Firma Schott mit einer Dicke von etwa 5 mm erhältlich ist.

    [0042] In Figur 3 ist der spektrale Transmissionsgrad einer, ei­nen Quarz-Lampenkolben aufweisenden Lichtquelle 9 darge­stellt, die mit dem erfindungsgemäßen Interferenzfilter beschichtet ist. Es zeigt dabei der durchgehend einge­zeichnete Kurvenverlauf 32 den spektralen Transmissions­grad bei senkrechtem Lichtgang und der strichliert einge­zeichnete Kurvenverlauf 34 den spektralen Transmissions­grad bei schiefem Lichtdurchgang von etwa 45°. Ein Ver­gleich der spektralen Transmissionsgrade 32, 34 mit der als Kurvenverlauf 22 in Fig. 2 dargestellten spektralen Empfindlichkeit des menschlichen Auges zeigt, daß durch das erfindungsgemäße Filter auch bei schiefem Lichtdurch­gang das gesamte sichtbare Spektrum mit einem sehr hohen Reflexionsgrad reflektiert wird. Es ist somit weitestge­hend verhindert, daß während des Betriebs der Kochgerätes sichtbares Licht durch die Kochplatte 5 nach außen gelan­gen kann.


    Ansprüche

    1. Kochgerät mit einer insbesondere als Glaskeramikplatte ausgebildeten Kochplatte und mindestens einer, eine Lichtquelle und ein optisches Filter aufweisenden Heiz­einrichtung,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lichtquelle (9) von einem im wesentlichen nicht absorbierenden optischen Filter umgeben ist, das einen Bereich hohen Reflexionsgrades für Wellenlängen unterhalb von etwa 0,73 µm und hohe Durchlässigkeit oberhalb von 0,73 µm hat.
     
    2. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jede Lichtquelle (9) mit einer Betriebstemperatur von etwa 3 300 K betreibbar ist.
     
    3. Kochgerät nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kochplatte (5) in einem Wellenlängenbereich von etwa 0,7 µm bis etwa 2,7 µm im wesentlichen transparent ist.
     
    4. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    gekennzeichnet durch
    ein optisches Filter, mit einer wechselnden Folge von insgesamt 43 hoch- und niedrigbrechenden Schichten, die auf der Außen- oder Innenseite eines Lampenkolbens oder eines den Lampenkolben im wesentlichen umhüllenden trans­parenten Röhrchens aufgetragen sind, mit der von dem Lam­penkolben oder Röhrchen ausgehenden Reihenfolge und Schichtdickenverteilung
    HO, 13(L1,H1), 15(L2,H2), 13(L3,H3), H4
    mit jeweils
    TiO2-Schichten H0 bis H4 mit einem Brechungsindex von mindestens etwa 2,25 und der geometrischen Dicke von etwa 23,8 nm, 47,7 nm, 61,1 nm, 74,5 nm und 37,3 nm und SiO2-Schichten L1 bis L3 mit einem Brechungsindex von et­wa 1,45 und der geometrischen Dicke von etwa 74,0 nm, 94,8 nm und 115,7 nm.
     
    5. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lichtquelle (9) einen Lampenkolben aus Quarz mit einem Innendurchmesser von etwa 2 bis 8 mm, einer Wand­stärke von etwa 1 bis 2 mm und einer Länge von etwa 10 bis 35 cm aufweist.
     
    6. Kochgerät nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Lampenkolben mit Xenon gefüllt ist und einen Be­triebsdruck von etwa 20 bis 80 bar vorzugsweise etwa 60 bar bei etwa 8 mm Innendurchmesser aufweist.
     
    7. Kochgerät nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Lampenkolben mit Krypton gefüllt ist, mit einem Betriebsdruck von etwa 20 bis 80 bar.
     
    8. Kochgerät nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Lampenkolben mit Methylenbromid CH2Br2 mit einem Betriebsdruck von etwa 0,1 bis 10 mbar, vorzugsweise 1 mbar, gefüllt ist.
     
    9. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Lichtquelle (9) eine Einfachwendel vorzugsweise aus Wolfram mit einem Steigungsparameter von etwa 1,2 bis etwa 1,6 und/oder einen Wendeldurchmesser von mindestens 1 mm aufweist.
     
    10. Kochgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die der Lichtquelle (9) zugewandte Seite der Koch­platte (5) eine lichtstreuende Strukturierung und/oder die der Lichtquelle (9) abgewandte Seite der Kochplat­te (5) eine einen Kontakt zu Kochgefäßen (7), wie Koch­töpfen o. dgl., vermindernde Strukturierung aufweist.
     




    Zeichnung