[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verpacken von in schalenförmigen
Behältern enthaltenen Produkten mit einer Folie aus Weichkunststoff, wobei die Folie
von einer Vorratsrolle abgezogen wird und über den sich auf einem höhenbeweglichen,
vorerst abgesenkten Hubtisch befindlichen Behälter gezogen wird, worauf der Hubtisch
samt Behälter angehoben und die Folie über Behälter und die sich in diesem befindlichen
Produkte gezogen wird, anschliessend die Folienränder unter den Behälterboden eingeschlagen
werden und der mit der Folie umhüllte Behälter hernach abgeschoben wird.
[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Verpackungsmaschine, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens, mit einer von einer Vorratsrolle abziehbaren Weichkunststoff-Folie,
mit einem Hubtisch zur Aufnahme schalenförmiger Behälter, mit Klemmorganen zum Erfassen
der seitlichen Folienränder für den Folientransport über den Hubtisch.
[0003] Ein zum Stand der Technik gehörendes Verpackungsverfahren und zugehörige Verpackungsmaschine
geht z.B. aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 648 797 hervor. Eine aus Weichkunststoff
bestehende, dehnbare Folie wird gemäss jenem Patent straff über einen schalenförmigen,
mit den zu verpackenden Produkten gefüllten Behälter gezogen, wobei die Folie gedehnt
wird und somit einen gewissen Druck auf den Behälter und die in diesen eingefüllten
und über den Schalenrand hinausragenden Produkte ausübt. Dieser Behälter gelangt
durch Fördermittel auf einen höhenverstellbaren Hubtisch. Dieser Hubtisch wird aufwärts
bewegt und stösst dabei gegen ein an den Längsrändern festgehaltenes Folienstück.
Dabei legt sich die Folie unter Dehnung sackartig um den Behälter und die in diesem
enthaltenen Produkte. Hernach werden die Folienränder auf allen vier Seiten unter
den Boden des Behälters eingeschlagen und das fertige Packstück wird sodann seitlich
abgeschoben und die Folienenden werden am Boden verschweisst.
[0004] Nachteilig ist indessen, dass sich diese Verpackungsart für druckempfindliche Produkte
und dünnwandige, leicht verformbare oder zerbrechliche Behälter nicht eignet, da
die straffgezogene, sackartig zu dehnende Hülle einen gewissen Druck auf den Behälter
und die in diesem enthaltenen Produkte ausübt.
[0005] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden - unter weitgehender Beibehaltung
des eingangs erwähnten, bewährten Verpackungsverfahrens und der bewährten Maschinenkonstruktion
- eine Weiterentwicklung vorzunehmen, mit welcher auch druckempfindliche Produkte
verpackt werden können und dünnwandige, leicht verformbare oder zerbrechliche Behälter
verwendbar sind.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Folie vor dem Anheben des sich auf dem Hubtisch befindlichen Behälters seitlich
gerafft wird und die Folie sich beim Anheben des Hubtisches spannungslos oder spannungsarm
um den Behälter und die sich in diesem befindlichen Produkte anlegt.
[0007] Die Verpackungsmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Vorratsrolle
und den Klemmorganen eine die Folienbreite verringernde Folien-Raffvorrichtung vorhanden
ist.
[0008] Da die Folie als Folge ihrer seitlichen Raffung beim Anheben des sich auf dem Hubtisch
befindlichen Behälters schlaff und somit weitgehend drucklos gegen den Behälter und
die in diesen eingefüllten Produkte anliegt, übt die Folie auf diese praktisch keinen
Druck aus. Dadurch eignet sich diese Verpackungsart auch für Beeren, wie Erdbeeren
oder Früchte wie Kiwi, sowie andere druckempfindliche Produkte. Ferner können dünnwandige,
allenfalls aus Faser- oder Spanprodukten geflochtene oder aus leicht zerbrechlichem
Material bestehende, relativ hohe Behälter verwendet werden.
[0009] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung der Funktion der Verpackungsmaschine
samt Folien-Raffvorrichtung
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Raffvorrichtung für die Folie
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante der Raffvorrichtung
für die Folie.
[0010] Die Verpackungsmaschine, deren wesentliche Teile in Fig. 1 schematisch dargestellt
sind, enthält einen höhenverstellbaren Hubtisch 1, auf welchem die von einem nicht
näher dargestellten Förderband zugeführten Behälter 2 herantransportiert werden. Diese
schalenförmigen, oben offenen Behälter 2 sind vorgängig mit den zu verpackenden Produkten
3, insbesondere Lebensmittel wie Früchte, Beeren od.dgl. gefüllt, wobei diese Produkte
3 den oberen Schalenrand zum Teil überragen können. Vor dem Anheben des Hubtisches
1 wird von einer Vorratsrolle eine aus Weichkunststoff bestehende, dünne, dehnbare
Folie 4 abgewickelt und oberhalb des sich noch abgesenkten Behälters 2 gezogen. Dieser
Folientransport erfolgt durch eine Mehrzahl von Klemmzangen 5, die an den beiden Längsrändern
der Folie 4 angreifen. Die Klemmzangen 5 sind auf beiden Seiten je an einer endlosen,
umlaufenden Kette befestigt und werden mittels Betätigungsorganen in eine die Folie
4 klemmende oder lösende Position gebracht, wie dies z. Beispiel aus der CH-PS Nr.
648 7978 hervorgeht. Nachdem die Klemmzangen-Paare die Folie 4 über den abgesenkten
Hubtisch 1 nachgezogen haben, wird ein Folienstück durch ein Trennmesser 6 abgetrennt.
Die Folienbahn bleibt stets durch mindestens ein Klemmzangen-Paar gefasst, um das
Nachziehen nach dem Abschneiden zu ermöglichen. Beim nachfolgenden Anheben des Hubtisches
1 samt dem gefüllten Behälter 2 legt sich somit das abgeschnittene Folienstück von
oben her über den Behälter 2 und überdeckt diesen oben samt den sich in diesem befindlichen
Produkten 3. Zwei seitliche Schieber 8 bewegen sich sodann in Richtung der Pfeile
E, F und schieben die lose herabhängenden Folienlappen unter den Boden des Behälters
2. Ein quer zu den Schiebern 8 bewegliches Abschieborgan 10, dessen flacher, vorstehender
Teil 11 den dritten Folienlappen in Richtung des Pfeiles G unter den Boden des Behälters
2 schiebt, enthält eine Querschiene 12, mit welcher der Behälter 2 hernach in Richtung
des Pfeiles H abgeschoben wird. Eine Querwalze 14 legt während der Abschiebebewegung
den vierten Folienlappen unter den Behälterboden. Der Behälter 2 gelangt sodann auf
eine Rollenbahn 16. Durch eine vor oder nach der Rollenbahn angeordnete beheizte
Platte oder beheizte Rollen werden die bodenseitigen, eingeschlagenen Folienlappen
unter dem Behälter miteinander verschweisst. Hernach wird das fertige Packstück in
Richtung des Pfeiles K auf ein Förderband 30 bewegt.
[0011] Damit die Folie 4 bei der Hubbewegung des sich auf dem Hubtisch 1 befindlichen Behälters
2 keinen Druck auf den Behälter selbst und auf dessen Inhalt ausübt, ist vor dem Hubtisch
1 eine Folien-Raffvorrichtung 20 vorhanden. Die von einer nicht näher dargestellten
Vorratsrolle abgezogene, flache Folie 4 mit einer Breite A (Fig. 2) gelangt über eine
nicht dargestellte Tänzerwalze und allenfalls weiteren Führungsrollen zu einer Umlenkrolle
22. Die Folie 4 wird nun über mehrere, vorzugsweise vier Raffkörper 24-27 geführt,
die auf Ebenen angeordnet sind, welche von der gestreckten Folien ebene abweichen.
Dadurch erfolgt die seitliche Raffung der Folie 4, sodass sie hernach gegenüber der
ursprünglichen Breite eine verminderte Breite B hat. Die Verminderung der Folienbreite
liegt vorzugsweise in der Grössenordnung 15-30%. Diese Raffkörper 24-27 können die
Form von scheiben- oder pilzförmigen Körpern haben und entweder drehbar oder drehfest
in einer Verstellvorrichtung 18 gelagert sein. Die Raffkörper 24-27 können auch auf
unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein oder sich oberhalb und unterhalb der Folie
befinden. Zum Einstellen des gewünschten Raffbereiches sind somit diese Raffkörper
24-27 quer zur Folienlaufrichtung E verstellbar ausgebildet. Nach der Raffung werden
die beiden seitlichen Längsränder der Folie 4 durch Klemmzangen 5 auf der Breite B
festgeklemmt, worauf die Folie 4 in spannungslosem, gerafftem Zustand in Richtung
des Pfeiles E transportiert wird. Somit hat die Folie während ihres Transportes in
Richtung des Pfeiles E einen seitlichen Materialüberschuss, welcher lose Falten bilden
kann. Nach dem Abschneiden eines Folienstückes durch die Abtrennvorrichtung 6 halten
die Klemmzangen 5 das abgetrennte Folienstück über den sich vorerst noch im abgesenkten
Zustand befindlichen Bereich des Behälters 2, welcher auf dem Hubtisch 1 aufliegt.
Die Raffkörper 24-27 befinden sich vor der als Messer ausgebildeten Abtrennvorrichtung
6. Mindestens eine Klemmzange 5 erfasst jeden Längsrand der Folie 4 vor der Abtrennvorrichtung
6. Hernach wird der Hubtisch 1 samt Behälter 2 über die Ebene der Folie angehoben.
Im Verlaufe der Hubbewegung werden die Klemmzangen 5 geöffnet, sodass sich hernach
die Folie spannungslos oder mindestens spannungsarm um den Behälter 2 und die allenfalls
oben über diesen hinausragenden Produkte 3 legt. Anschliessend werden die vier seitlich
herabhängenden Lappen der Folie in der beschriebenen Weise zwischen den Behälterboden
und den Hubtisch 1 eingeschlagen. Der Abtransport des fertig umhüllten Packstückes
erfolgt dann in der beschriebenen Weise in Richtung der Pfeile H und K.
[0012] Bei der Ausführungsvariante nach Fig. 3 sind die beiden mittleren Scheiben 25′,
26′ oder allenfalls alle vier Scheiben auf schrägen Wellen 29 angeordnet und können
sich während des Folienlängsvorschubes zusammen mit der Folie drehen. Auch hier sind
alle vier Scheiben bzw. Raffkörper 24′-27′ mindestens in zwei Freiheitsgraden verstellbar.
1. Verfahren zum Verpacken von in schalenförmigen Behältern (2) enthaltenen Produkten
(3) mit einer Folie (4) aus Weichkunststoff, wobei die Folie (4) von einer Vorratsrolle
abgezogen wird und über den sich auf einem höhenbeweglichen, vorerst abgesenkten
Hubtisch (1) befindlichen Behälter (2) gezogen wird, worauf der Hubtisch (1) samt
Behälter (2) angehoben und die Folie über den Behälter und die sich in diesem befindlichen
Produkte gezogen wird, anschliessend die Folienränder unter den Behälterboden eingeschlagen
werden und der mit der Folie umhüllte Behälter hernach abgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (4) vor dem Anheben des sich auf dem Hubtisch (1) befindlichen Behälters
(2) seitlich gerafft wird und die Folie (4) sich beim Anheben des Hubtisches (1) spannungslos
oder spannungsarm um den Behälter (2) und die sich in diesem befindlichen Produkte
(3) anlegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (4) in gerafftem
Zustand durch Klemmorgane (5) über dem abgesenkten Behälter (2) gehalten wird.
3. Verpackungsmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2, mit einer von einer Vorratsrolle abziehbaren Weichkunststoff-Folie (4),
mit einem Hubtisch (1) zur Aufnahme schalenförmiger Behälter (2), mit Klemmorganen
(5) zum Erfassen der seitlichen Folienränder für den Folientransport über den Hubtisch
(1), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Vorratsrolle und den Klemmorganen
(5) eine die Folienbreite (A) verringernde Folien-Raffvorrichtung (20) vorhanden
ist.
4. Verpackungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien-Raffvorrichtung
(20) mehrere quer über die Folienbreite angeordnete, die Verminderung der Folienbreite
(A-B) bewirkende Raffkörper (24-27) aufweist.
5. Verpackungsmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Raffkörper
(24-27) vor einer Abtrennvorrichtung (6) zum Abtrennen eines Folienabschnittes angeordnet
sind und an beiden Folienlängsrändern je mindestens ein zwischen der Abtrennvorrichtung
(6) und den Raffkörpern (24-27) befindliches zangenartiges Klemmorgan (5) vorhanden
ist.
6. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Folien-Raffvorrichtung (20) mehrere scheiben- oder pilzförmige Raffkörper enthält,
die in mindestens einer gegenüber der Folienebene unterschiedlichen Ebene angeordnet
und verstellbar gelagert sind.
7. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Raffkörper (24-27) in gegenüber der Folienebene unterschiedlichen Ebenen angeordnete,
verstellbar gelagerte, drehbare Scheiben (24′-27′) sind, von denen mindestens zwei
derselben schräg verlaufende Drehachsen (29) aufweisen (Fig. 3).