(19)
(11) EP 0 340 157 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89810157.1

(22) Anmeldetag:  28.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65B 11/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 26.04.1988 CH 1558/88

(71) Anmelder: ILAPAK Research & Development S.A.
CH-6911 Grancia Lugano (CH)

(72) Erfinder:
  • Haag, Bruno
    CH-6951 Origlio (CH)

(74) Vertreter: Bosshard, Ernst 
Schulhausstrasse 12
8002 Zürich
8002 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungsverfahren und Verpackungsmaschine für in schalenförmigen Behältern enthaltene Produkte


    (57) Zum Verpacken von Produkten, die in schalenförmige Behälter (2) eingefüllt sind, mit einer weichen Kunststoff-Folie (4) wird ein Folienstück um den Behälter (2) gelegt und die Folien­ränder werden am Boden eingeschlagen.
    Damit auf die eingefüllten Produkte (3) und den schalenförmi­gen Behälter 82) durch die Folie (4) möglichst wenig Druck ausgeübt wird, wird die Folie (4) seitlich gerafft. Dies erfolgt durch Raffkörper (24-27) und anschliessende Klemmung der seitlichen Folienränder durch Klemmzangen (5). Durch diese Raffung der Folie legt sie sich praktisch spannungslos um den schalenförmigen Behälter (2) und um die in diesen einge­füllten Produkte.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verpacken von in schalenförmigen Behältern enthaltenen Produkten mit einer Folie aus Weichkunststoff, wobei die Folie von einer Vorratsrolle abgezogen wird und über den sich auf einem höhen­beweglichen, vorerst abgesenkten Hubtisch befindlichen Be­hälter gezogen wird, worauf der Hubtisch samt Behälter ange­hoben und die Folie über Behälter und die sich in diesem be­findlichen Produkte gezogen wird, anschliessend die Folien­ränder unter den Behälterboden eingeschlagen werden und der mit der Folie umhüllte Behälter hernach abgeschoben wird.

    [0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Verpackungsmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens, mit einer von einer Vorratsrolle abziehbaren Weichkunststoff-Folie, mit einem Hubtisch zur Aufnahme schalenförmiger Behälter, mit Klemmorganen zum Erfassen der seitlichen Folienränder für den Folientransport über den Hubtisch.

    [0003] Ein zum Stand der Technik gehörendes Verpackungsverfahren und zugehörige Verpackungsmaschine geht z.B. aus der schwei­zerischen Patentschrift Nr. 648 797 hervor. Eine aus Weich­kunststoff bestehende, dehnbare Folie wird gemäss jenem Patent straff über einen schalenförmigen, mit den zu verpackenden Produkten gefüllten Behälter gezogen, wobei die Folie gedehnt wird und somit einen gewissen Druck auf den Behälter und die in diesen eingefüllten und über den Schalenrand hinausragen­den Produkte ausübt. Dieser Behälter gelangt durch Förder­mittel auf einen höhenverstellbaren Hubtisch. Dieser Hubtisch wird aufwärts bewegt und stösst dabei gegen ein an den Längs­rändern festgehaltenes Folienstück. Dabei legt sich die Folie unter Dehnung sackartig um den Behälter und die in diesem enthaltenen Produkte. Hernach werden die Folienränder auf allen vier Seiten unter den Boden des Behälters eingeschlagen und das fertige Packstück wird sodann seitlich abgeschoben und die Folienenden werden am Boden verschweisst.

    [0004] Nachteilig ist indessen, dass sich diese Verpackungsart für druckempfindliche Produkte und dünnwandige, leicht verform­bare oder zerbrechliche Behälter nicht eignet, da die straff­gezogene, sackartig zu dehnende Hülle einen gewissen Druck auf den Behälter und die in diesem enthaltenen Produkte aus­übt.

    [0005] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden - unter weit­gehender Beibehaltung des eingangs erwähnten, bewährten Ver­packungsverfahrens und der bewährten Maschinenkonstruktion - eine Weiterentwicklung vorzunehmen, mit welcher auch druck­empfindliche Produkte verpackt werden können und dünnwandige, leicht verformbare oder zerbrechliche Behälter verwendbar sind.

    [0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Folie vor dem Anheben des sich auf dem Hubtisch befindlichen Behälters seitlich gerafft wird und die Folie sich beim Anheben des Hubtisches spannungs­los oder spannungsarm um den Behälter und die sich in diesem befindlichen Produkte anlegt.

    [0007] Die Verpackungsmaschine ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Vorratsrolle und den Klemmorganen eine die Folienbreite verringernde Folien-Raffvorrichtung vorhanden ist.

    [0008] Da die Folie als Folge ihrer seitlichen Raffung beim Anheben des sich auf dem Hubtisch befindlichen Behälters schlaff und somit weitgehend drucklos gegen den Behälter und die in diesen eingefüllten Produkte anliegt, übt die Folie auf diese prak­tisch keinen Druck aus. Dadurch eignet sich diese Verpackungs­art auch für Beeren, wie Erdbeeren oder Früchte wie Kiwi, sowie andere druckempfindliche Produkte. Ferner können dünn­wandige, allenfalls aus Faser- oder Spanprodukten geflochtene oder aus leicht zerbrechlichem Material bestehende, relativ hohe Behälter verwendet werden.

    [0009] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dar­gestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung der Funktion der Verpackungsmaschine samt Folien-Raff­vorrichtung

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Raffvorrichtung für die Folie

    Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsvarian­te der Raffvorrichtung für die Folie.



    [0010] Die Verpackungsmaschine, deren wesentliche Teile in Fig. 1 schematisch dargestellt sind, enthält einen höhenverstellbaren Hubtisch 1, auf welchem die von einem nicht näher dargestellten Förderband zugeführten Behälter 2 herantransportiert werden. Diese schalenförmigen, oben offenen Behälter 2 sind vorgängig mit den zu verpackenden Produkten 3, insbesondere Lebensmittel wie Früchte, Beeren od.dgl. gefüllt, wobei diese Produkte 3 den oberen Schalenrand zum Teil überragen können. Vor dem Anheben des Hubtisches 1 wird von einer Vorratsrolle eine aus Weichkunststoff bestehende, dünne, dehnbare Folie 4 abge­wickelt und oberhalb des sich noch abgesenkten Behälters 2 gezogen. Dieser Folientransport erfolgt durch eine Mehrzahl von Klemmzangen 5, die an den beiden Längsrändern der Folie 4 angreifen. Die Klemmzangen 5 sind auf beiden Seiten je an einer endlosen, umlaufenden Kette befestigt und werden mit­tels Betätigungsorganen in eine die Folie 4 klemmende oder lösende Position gebracht, wie dies z. Beispiel aus der CH-PS Nr. 648 7978 hervorgeht. Nachdem die Klemmzangen-Paare die Folie 4 über den abgesenkten Hubtisch 1 nachgezogen haben, wird ein Folienstück durch ein Trennmesser 6 abgetrennt. Die Folienbahn bleibt stets durch mindestens ein Klemmzangen-Paar gefasst, um das Nachziehen nach dem Abschneiden zu ermögli­chen. Beim nachfolgenden Anheben des Hubtisches 1 samt dem gefüllten Behälter 2 legt sich somit das abgeschnittene Folien­stück von oben her über den Behälter 2 und überdeckt diesen oben samt den sich in diesem befindlichen Produkten 3. Zwei seitliche Schieber 8 bewegen sich sodann in Richtung der Pfeile E, F und schieben die lose herabhängenden Folienlappen unter den Boden des Behälters 2. Ein quer zu den Schiebern 8 bewegliches Abschieborgan 10, dessen flacher, vorstehender Teil 11 den dritten Folienlappen in Richtung des Pfeiles G unter den Boden des Behälters 2 schiebt, enthält eine Quer­schiene 12, mit welcher der Behälter 2 hernach in Richtung des Pfeiles H abgeschoben wird. Eine Querwalze 14 legt während der Abschiebebewegung den vierten Folienlappen unter den Be­hälterboden. Der Behälter 2 gelangt sodann auf eine Rollen­bahn 16. Durch eine vor oder nach der Rollenbahn angeordnete beheizte Platte oder beheizte Rollen werden die bodenseitigen, eingeschlagenen Folienlappen unter dem Behälter miteinander verschweisst. Hernach wird das fertige Packstück in Richtung des Pfeiles K auf ein Förderband 30 bewegt.

    [0011] Damit die Folie 4 bei der Hubbewegung des sich auf dem Hub­tisch 1 befindlichen Behälters 2 keinen Druck auf den Behälter selbst und auf dessen Inhalt ausübt, ist vor dem Hubtisch 1 eine Folien-Raffvorrichtung 20 vorhanden. Die von einer nicht näher dargestellten Vorratsrolle abgezogene, flache Folie 4 mit einer Breite A (Fig. 2) gelangt über eine nicht dargestellte Tänzerwalze und allenfalls weiteren Führungs­rollen zu einer Umlenkrolle 22. Die Folie 4 wird nun über mehrere, vorzugsweise vier Raffkörper 24-27 geführt, die auf Ebenen angeordnet sind, welche von der gestreckten Folien­ ebene abweichen. Dadurch erfolgt die seitliche Raffung der Folie 4, sodass sie hernach gegenüber der ursprünglichen Breite eine verminderte Breite B hat. Die Verminderung der Folien­breite liegt vorzugsweise in der Grössenordnung 15-30%. Diese Raffkörper 24-27 können die Form von scheiben- oder pilzförmi­gen Körpern haben und entweder drehbar oder drehfest in einer Verstellvorrichtung 18 gelagert sein. Die Raffkörper 24-27 können auch auf unterschiedlichen Ebenen angeordnet sein oder sich oberhalb und unterhalb der Folie befinden. Zum Einstellen des gewünschten Raffbereiches sind somit diese Raffkörper 24-27 quer zur Folienlaufrichtung E verstellbar ausgebildet. Nach der Raffung werden die beiden seitlichen Längsränder der Folie 4 durch Klemmzangen 5 auf der Breite B festgeklemmt, worauf die Folie 4 in spannungslosem, gerafftem Zustand in Richtung des Pfeiles E transportiert wird. Somit hat die Folie während ihres Transportes in Richtung des Pfeiles E einen seitlichen Materialüberschuss, welcher lose Falten bilden kann. Nach dem Abschneiden eines Folienstückes durch die Ab­trennvorrichtung 6 halten die Klemmzangen 5 das abgetrennte Folienstück über den sich vorerst noch im abgesenkten Zustand befindlichen Bereich des Behälters 2, welcher auf dem Hub­tisch 1 aufliegt. Die Raffkörper 24-27 befinden sich vor der als Messer ausgebildeten Abtrennvorrichtung 6. Mindestens eine Klemmzange 5 erfasst jeden Längsrand der Folie 4 vor der Abtrennvorrichtung 6. Hernach wird der Hubtisch 1 samt Behälter 2 über die Ebene der Folie angehoben. Im Verlaufe der Hubbewegung werden die Klemmzangen 5 geöffnet, sodass sich hernach die Folie spannungslos oder mindestens spannungs­arm um den Behälter 2 und die allenfalls oben über diesen hinausragenden Produkte 3 legt. Anschliessend werden die vier seitlich herabhängenden Lappen der Folie in der beschriebenen Weise zwischen den Behälterboden und den Hubtisch 1 einge­schlagen. Der Abtransport des fertig umhüllten Packstückes erfolgt dann in der beschriebenen Weise in Richtung der Pfeile H und K.

    [0012] Bei der Ausführungsvariante nach Fig. 3 sind die beiden mittle­ren Scheiben 25′, 26′ oder allenfalls alle vier Scheiben auf schrägen Wellen 29 angeordnet und können sich während des Folienlängsvorschubes zusammen mit der Folie drehen. Auch hier sind alle vier Scheiben bzw. Raffkörper 24′-27′ mindes­tens in zwei Freiheitsgraden verstellbar.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verpacken von in schalenförmigen Behältern (2) enthaltenen Produkten (3) mit einer Folie (4) aus Weich­kunststoff, wobei die Folie (4) von einer Vorratsrolle abge­zogen wird und über den sich auf einem höhenbeweglichen, vor­erst abgesenkten Hubtisch (1) befindlichen Behälter (2) ge­zogen wird, worauf der Hubtisch (1) samt Behälter (2) ange­hoben und die Folie über den Behälter und die sich in diesem befindlichen Produkte gezogen wird, anschliessend die Folien­ränder unter den Behälterboden eingeschlagen werden und der mit der Folie umhüllte Behälter hernach abgeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (4) vor dem Anheben des sich auf dem Hubtisch (1) befindlichen Behälters (2) seitlich gerafft wird und die Folie (4) sich beim Anheben des Hubtisches (1) spannungslos oder spannungsarm um den Be­hälter (2) und die sich in diesem befindlichen Produkte (3) anlegt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (4) in gerafftem Zustand durch Klemmorgane (5) über dem abgesenkten Behälter (2) gehalten wird.
     
    3. Verpackungsmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer von einer Vor­ratsrolle abziehbaren Weichkunststoff-Folie (4), mit einem Hubtisch (1) zur Aufnahme schalenförmiger Behälter (2), mit Klemmorganen (5) zum Erfassen der seitlichen Folienränder für den Folientransport über den Hubtisch (1), dadurch gekenn­zeichnet, dass zwischen der Vorratsrolle und den Klemmorganen (5) eine die Folienbreite (A) verringernde Folien-Raffvor­richtung (20) vorhanden ist.
     
    4. Verpackungsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien-Raffvorrichtung (20) mehrere quer über die Folienbreite angeordnete, die Verminderung der Folienbreite (A-B) bewirkende Raffkörper (24-27) aufweist.
     
    5. Verpackungsmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Raffkörper (24-27) vor einer Abtrennvor­richtung (6) zum Abtrennen eines Folienabschnittes angeordnet sind und an beiden Folienlängsrändern je mindestens ein zwischen der Abtrennvorrichtung (6) und den Raffkörpern (24-27) befindliches zangenartiges Klemmorgan (5) vorhanden ist.
     
    6. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 3 - 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Folien-Raffvorrichtung (20) mehrere scheiben- oder pilzförmige Raffkörper enthält, die in mindestens einer gegenüber der Folienebene unterschied­lichen Ebene angeordnet und verstellbar gelagert sind.
     
    7. Verpackungsmaschine nach einem der Ansprüche 3 - 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Raffkörper (24-27) in gegen­über der Folienebene unterschiedlichen Ebenen angeordnete, verstellbar gelagerte, drehbare Scheiben (24′-27′) sind, von denen mindestens zwei derselben schräg verlaufende Dreh­achsen (29) aufweisen (Fig. 3).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht