(19)
(11) EP 0 340 165 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1989  Patentblatt  1989/44

(21) Anmeldenummer: 89810273.6

(22) Anmeldetag:  10.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 29.04.1988 CH 1612/88

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Zollinger, Hans
    CH-8630 Tann-Rüti (CH)
  • Tamaro, Mario
    CH-8630 Rüti (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Webmaschine mit mechanischem Leistenleger


    (57) Im mechanischen Leistenleger (2) einer Webmaschine weist die Einlegenadel (22) eine Rampe (60) für das Fadenende (4′) und eine dahinter gelegene Fangmulde (26) auf, wobei die Rampe zum Anheben des Schussfadenendes (4′) dient. Bei der Fangbewegung der Einlegenadel muss diese nur auf den Schussfaden (4′) zubewegt werden. Er gleitet dann über die Rampe, bis er in die Fangmulde (26) gelangt. In dieser Position kann der Schussfaden zwischen den Kettfäden (5) in die Gewebekante eingezogen werden. Durch dies Bauart kann der Bewegungsablauf der Einlegenadel während des Fang- und Einlegevorganges sehr einfach sein.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einem mechani­schen Leistenleger mit einer Einlegenadel zum Einlegen des Schussfadenendes in die Kante des Gewebeverbandes, welche Einlegenadel in das geöffnete Webfach einführbar ist und von dort gegen das längs zum Geweberand gespannte Schuss­fadenende verschiebbar ist.

    [0002] Durch das Einlegen des Schussfadenendes, welches nach dem Eintrag über den Geweberand hervorragt, wird eine feste Webkante erzeugt, die zur Weiterverarbeitung des Gewebes benötigt wird. Die bekannten mechanischen Leistenleger haben in der Regel einen komplizierten Antriebsmechanismus mit vielen bewegten Teilen.

    [0003] Ein derartiger mechanischer Leistenleger ist beispielswei­se aus der US-PS 3 499 474 bekannt. Darin wird eine her­kömmliche Hakennadel zum Einlegen des Schussfadenendes beschrieben, welche einem komplizierten Bewegungsablauf folgt. Der Antriebsmechanismus für den Leistenleger muss aufwendig gestaltet sein, wenn damit eine hohe Arbeitsfre­quenz erreicht werden soll.

    [0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Webmaschi­ne mit einem mechanischen Leistenleger zu schaffen, bei der die Einlegenadel nur einfache Bewegungen auszuführen hat und der Aufwand für den Mechanismus gering bleibt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass auf der dem Geweberand zugewandten Seite des Nadelkopfes ein Vorsprung mit einer Rampe zur Führung und Anhebung des Schussfadenendes sitzt und dass hinter dem Vorsprung ein Rücksprung in den Nadelkopf eingearbeitet ist, und dass das obere Ende der Rampe über eine Kante und eine Begren­zungswand des Rücksprungs in eine Fangmulde zum Einfangen und zur Aufnahme des Schussfadens während des Einlegevor­ganges führt, wobei die Begrenzungswand und die Rampe im gleichen Sinn unter spitzen Winkeln zur Bewegungsrichtung der Einlegenadel gegen den Geweberand geneigt sind.

    [0006] Damit der Schussfaden nicht aus der Mulde nach oben her­ausgleiten kann, ist am Nadelkopf eine Fadenführung vorge­sehen.

    [0007] Die Rampe zum Erfassen des Schussfadenendes befindet sich hinter der Nadelspitze, mit der der Nadelkopf zwischen den Kettfäden hindurchgeführt wird, an einer Flanke des Nadel­kopfes.

    [0008] In einer speziellen Ausführungsform kann die Rampe einen Teil eines Fangmauls für das Schussfadenende bilden, wobei das Fangmaul in einen Einlaufbereich und eine dahinter gelegene Fangmulde gegliedert ist, welche vom Einlaufbe­reich durch einen in Richtung auf die Fangmulde liegenden Maulhaken abgeschirmt ist. Der Maulhaken ist einerseits durch die Rampe und andererseits durch die Begrenzungswand bestimmt.

    [0009] Der Einlaufbereich des Fangmauls kann trichterförmig ge­staltet sein, um das Einlaufen des Schussfadens zu erleichtern. Der Trichter wird einerseits durch die Rampe, andererseits durch eine zweite Nadelspitze gebildet, wel­che auch als Fadenführung dient. Bei der Fangbewegung der Einlegenadel muss diese gegenüber dem Schussfaden so be­wegt werden, dass er in den Einlaufbereich des Fangmauls gelangt. Der Schussfaden gleitet dann schräg über die Aus­senseite des Maulhakens bzw. der Rampe, bis er über die Hakenspitze in das Innere des Fangmauls, die Fangmulde, gerät und in dieser Lage in das Webfach eingezogen wird, wobei der Schussfaden aus dem seitlich offenen Fangmaul herausgleiten kann.

    [0010] Durch diese Gestaltung der Nadelspitze kann der Bewegungs­ablauf der Einlegenadel während des Fang- und Einlegevor­gangs sehr einfach sein. Ein derartiger Mechanismus kann mit höherer Arbeitsfrequenz als ein Mechanismus nach der eingangs erwähnten US-Patentschrift betrieben werden.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Webmaschine mit einem mechanischem Lei­stenleger,

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Lei­stenlegers,

    Fig. 2a eine Ausführungsform der Einlegenadel,

    Fig. 2b den Bewegungsablauf der Einlegenadel,

    Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Lei­stenlegers,

    Fig. 3a,3b,3c verschiedene Ausführungsformen der Einle­genadelspitze,

    Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für den Antrieb eines Leistenlegers,

    Fig. 5 die Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 3c in Richtung des Pfeils V,

    Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Einlege­nadel,

    Fig. 7 einen Schnitt durch die Nadelspitze,

    Fig. 8 eine andere Ausführungsform der Einlege­nadel während des Erfassens des Schussfa­dens,

    Fig. 8a diese Einlegenadel während des Einziehens des Schussfadens in die Webkante,

    Fig. 9,9a,10,11 verschiedene Ansichten bzw. einen Schnitt der Einlegenadel nach Fig. 8,

    Fig. 12 eine Ansicht der anderen Einlegenadel in Schussrichtung innerhalb des Webfaches während des Erfassens des Schussfadens und

    Fig. 13 den Schussfaden im Kopf der anderen Aus­führungsform der Einlegenadel.



    [0012] Die Webmaschine 1 gemäss Fig. 1 umfasst u.a. einen An­triebsmotor 12, der über einen Riementrieb 14 eine mittels Lagerungen 15 im Gestell 11 geführte Hauptantriebswelle 13 antreibt. Von dieser werden beispielsweise ein Warenbaum 52 zum Aufwickeln des Gewebes 55 oder evtl. eine Kettbaum 51, der die Kettfäden 5 abwickelt, angetrieben. Weiterhin werden von der Hauptantriebswelle 13 Webschäfte 6 zur Steuerung der Kettfäden 5 und ein Riet 7 zum Anschlagen der Schussfäden, die entlang der Schussbahn 8 zwischen den Kettfäden eingezogen werden, angetrieben. Der Schussfaden 4 wird von einer Schussfadenspule 41 einem Schussfaden­speicher 40 zugeführt und beispielsweise mittels Druckluft in die Webmaschine eingetragen. Zur Bildung der Webkante bzw. Webleiste kann auf beiden Seiten der Webmaschine ein mechanischer Leistenleger 2 angeordnet sein, der die aus dem Gewebe hervorstehenden Schussfadenenden in den Gewebeverband mittels eines an einer Stange 20 befestigten Nadelarms 21 zurückführt.

    [0013] Bei bestimmten Garnarten hat es sich als vorteilhaft er­wiesen, eine Einziehmulde 26′ vorne im Fangmaul 24 anzu­ordnen, die durch ein Steg 33 vom übrigen Fangmaul 24 zum Teil separiert ist. Diese Ausführungsform ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt, wobei Fig. 7 ein Schnitt durch die Nadelspitze 23 ist, dessen Schnittebene parallel zur Ein­laufrichtung 27′ liegt. In diesem Fall kann die Fangmulde 26 vergrössert werden, da der Faden 4 während des Einzieh­vorganges in die Webkante in seiner Position 4′ in der Einziehmulde 26′ in einer definierten Anlage liegt. Die Vergrösserung der Fangmulde 26 hat den Vorteil, dass die Position der Einlegenadel 23 nicht genau an die Anschlag­linie 55′ angepasst werden muss, welche je nach Garnart und Gewebebindung verschoben sein kann. Dies bedeutet, dass beim Einfangen des Schussfadenendes 4′ dieses mehr oder weniger weit in die Fangmulde 26 eindringen kann. In Fig. 7 ist die hinterstmögliche Position des Schussfaden­endes 4′ dargestellt. Bei der Rückwärtsbewegung der Einle­genadel 22 gemäss Pfeil d′ in Fig. 2b gleitet das Schuss­fadenende 4′ über den Steg 32, der die Fangmulde 26 und die Einziehmulde 26′ voneinander trennt, in die Position 4˝ unterhalb des Maulhakens 25. In dieser Position ver­bleibt das Schussfadenende 4′ während des Einziehvorgangs gemäss Pfeil d′ in Fig. 2b. Dies hat den Vorteil, dass wenig gedrehtes Garn sich während des Einziehvorgangs we­niger leicht aufdrehen kann, wenn es eine relativ eng be­grenzte Einziehmulde 26 durchläuft.

    [0014] Fig. 2 zeigt den Nadelarm 21 und einen Teil der Schubstan­ge 20, welche parallel zur Abzugsrichtung 56 des Gewebes 55 verschoben und um ihre Achse verschwenkt werden kann. Am Nadelarm 21 ist die Einlegenadel 22 mit einer Nadelspitze 23 angeschraubt. Auf der dem Schussfaden 4 zugewandten Seite des Nadelkopfes befindet sich ein Vor­sprung 61 mit einer Rampe 60, der in ein Fangmaul 24 über­geht, welches in einen Einlaufbereich 27, eine Fangmulde 26 und einen Maulhaken 25 gegliedert ist. Oben am Maulha­ken 25 geht der Vorsprung 61 über eine Kante 64 gemäss Fig. 2a in einen Rücksprung 62 über, der eine Begrenzungs­wand 63 zum Vorsprung 61 hin aufweist. Eine Fadenführung 67 verhindert ein Herausgleiten des Fadenendes 4′ aus der Fangmulde 26.

    [0015] Nach dem Eintragen des zuletzt eingetragenen Schussfadens 4 gemäss Fig. 2 wird dieser durch das nicht dargestellte Riet 7 an den Rand des Gewebes 55 angeschlagen. Zum Halten des Schussfadenendes sind Hilfskettfäden 5′ sowie eine Fadenklemme 30 vorgesehen, welche ortsfest ist oder ebenso wie eine Schere 34 gemäss Pfeil 33′ verschoben werden kann. Nachdem der Schussfaden 4 zwischen einem Klemmblech 31 und einer Klemmfeder 32 der Fadenklemme 30 erfasst ist, kann er durch die Schere 34 abgeschnitten werden. Unter Umständen genügt es auch, die Fadenklemme als Zentrierein­richtung ohne Klemmfeder 32 auszuführen. Anschliessend wird das Schussfadenende 4′, welches noch von der Faden­klemme 30 gehalten wird, durch die Einlegenadel 22 in der Position 22′ erfasst, nachdem der Nadelarm 21 durch eine Schwenkbewegung der Schubstange 20 in das durch die Kett­fäden 5 gebildete Webfach eingeführt wurde und durch eine Längsbewegung an den Schussfaden 4 herangeführt wurde, wodurch der Schussfaden in den Einlaufbereich 27 des Fang­mauls 24 gelangt und über den Maulhaken 25 in der Fangmul­de 26 zu liegen kommt. Durch Längsbewegung der Schubstange 20 wird die Einlegenadel 22 etwas vom Geweberand 55′ ent­fernt und in der Position 22 parallel zum Schussfaden 4 zurückgezogen. In der Position 22‴ befindet sich die Nadelspitze 23 kurz vor der Beendigung des Einlegevorganges, während dessen das Schussfadenende seit­lich durch das Fangmaul 24 gezogen wird.

    [0016] Der Bewegungsvorgang des Leistenlegers wird durch die Pfeile a...e in Fig.2 angedeutet. In Fig. 2b ist das zuge­hörige Bewegungsschema der Nadelspitze a′...e′ darge­stellt. Im einzelnen bedeuten:

    a,a′ Axialbewegung der Schubstange gegen das Webfach 53,

    b,b′ Einschwenken des Nadelarmes zwischen die Kettfäden, Bewegung der Nadelspitze 23 in die Position 22˝,

    c,c′ Axialbewegung der Schubstange 20 nach vorne, Bewe­gung der Nadelspitze 23 in die Position 22′ und gleichzeitiges Fangen des Schussfadens 4′, der noch durch die Fadenklemme 30 gehalten wird,

    d,d′ kurze Bewegung im Gegensinn weg von der Webkante 55′,

    e,e′ Schwenkbewegung der Schubstange 20, Einziehen des Schussfadenendes 4′.



    [0017] Durch die besondere Form der Einlegenadel des Leistenle­gers kann also der Bewegungsablauf der Einlegenadel 22 relativ einfach gehalten werden.

    [0018] In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsart der Einlegenadel 22 gezeigt, bei der während des Fangvorganges des Schuss­fadenendes 4′ und des Einziehvorganges des Schussfadenen­des nur eine Schwenkbewegung der Schubstange 20 nötig ist, da das Schussfadenende 4′ schräg zur Nadelspitze 23 posi­tioniert ist und während der Schwenkbewegung des Leisten­legers erfasst werden kann. Hierzu hat die Hilfskante 54′ in Fig. 3 eine gegenüber der Anschlaglinie 55′ des Gewebes 55 etwas nach hinten versetzte Anschlaglinie 55˝. Durch diesen Versatz liegt das Schussfadenende zwischen der Web­kante 54 und der Fadenklemme 30 schräg zur Bewegungsrichtung der Nadelspitze 23, wenn diese in die Position 22′ zum Erfassen des Fadenendes 4′ geschwenkt wird. Der Leistenleger kann dann in einer einzigen Schwenkbewegung b in das Webfach 53 einfahren und das Schussfadenende 4′ erfassen. Das Einziehen des Schussfa­denendes 4′ erfolgt dann in einer der Eintauchbewegung der Einlegenadel 22 entgegengesetzten Schwenkbewegung e. Wenn die Schwenkbewegung e gross genug ist, so dass die Nadel­spitze 23 ausserhalb des Bewegungsbereiches des Rietes 7 beim Anschlagen des Schussfadens 4 gelangt, muss die Schubstange 20 nicht axial verschoben werden, wie dies bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 nötig ist. Die Schere 34 und die Fadenklemme 30 sind bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 auf der Linie des Schussfadenendes 4′ in ihrer ak­tiven Stellung. Die Fig. 3a und 3b zeigen die bei der Be­wegungsform gemäss Fig. 3 nötige Ausbildung der Einlegena­del 22. Die Einlegenadel nach Fig. 3a besitzt an der Flan­ke gegenüber des Fangmauls 24 eine Verdickung 28, welche die Bildung einer Gasse zwischen den Kettfäden 5 beim Ein­tauchen der Einlegenadel 22 erleichtert. Während des Ein­tauchens werden die Kettfäden 5 so verdrängt, dass sie nicht in den Einlaufbereich 27 des Fangmauls 24 gelangen können. Bei der Einlegenadel 22 gemäss Fig. 3a oder 3b ist das Fangmaul 24 parallel zur Lange des Schussfadenendes 4′ beim Erfassen gemäss Fig. 3 orientiert. Damit liegt das Fangmaul 24 unter einem stumpfen Winkel zu den Kettfäden 5 während des Eintauchens der Einlegenadel 22 in das Webfach 53, so dass sich die Kettfäden 5 nicht im Fangmaul 24 ver­fangen können.

    [0019] Bei schräger Anordnung der Leistenlegerwelle 20 gemäss Fig. 4 kann mit einer ähnlichen Einlegenadel 22 dieselbe Anordnung von Hilfskante 54′, Schere 34 und Fadenklemme 30 wie in Fig. 2 dargestellt beibehalten werden, wobei keine Axialbewegung der Leistenlegerwelle 20 nötig ist. In Fig. 4 sind der Antrieb und die Arbeitsposition des Leistenle­gers für diese Ausführungsart schematisch dargestellt. Die Hauptantriebswelle 13 wird vom Motor 12 kontinuierlich angetrieben. Sie trägt einen Kurvenscheibentrieb 16, auf dem an Hebelarmen 17 befestigte Rollen 16′ laufen. Die Hebelarme 17 setzen die Hebelwelle 17′ in eine hin- und hergehende Bewegung, welche durch das Kegelzahnradpaar 18 auf die Leistenlegerwelle 20 übertragen wird. Die Lager­stellen 19 der Hauptantriebswelle 13, der Hebelwelle 17′ und der Leistenlegerwelle 20 sind schematisch angedeutet.

    [0020] Fig. 3c zeigt die zugehörige Einlegenadel 22, die jener gemäss Fig. 3b sehr ähnlich ist. In Fig. 3c ist das einge­legte Schussfadenende 4′ in der Draufsicht entsprechend Fig. 4 und Fig. 5 in der zugehörigen Seitenansicht ge­zeigt. Die Nadelspitze 23 muss gegenüber dem Einlaufbe­reich 27 etwas erhöht sein, damit die Kettfäden 5 beim Eintauchen der Einlegenadel 22 nicht in das Fangmaul 24 gelangen.

    [0021] Im folgenden wird eine andere Ausführungsform der Einlege­nadel beschrieben, welche für bestimmte Gewebearten gegen die weiter oben beschriebene Einlegenadel gemäss Fig. 2 ausgetauscht werden kann. Der Bewegungsablauf des Leisten­legers bleibt unverändert.

    [0022] Fig. 8 zeigt den Nadelkopf 66 während des Erfassens des Schussfadens 4. In der ausgezogenen Lage 4a des Schussfa­dens rutscht dieser an der Rampe 60 hoch, während die Ein­legenadel gemäss Pfeil p gegen den Schussfaden 4 ausser­halb der Webkante 54 versetzt wird. Der Vorsprung 61 muss dabei etwas unterhalb der Anschlaglinie 55′ liegen. In der gestrichelten Lage 4b ist der Schussfaden 4 im Begriff, in den Rücksprung 62 hinter der Rampe hinabzugleiten. Die Einlegenadel wird sodann in die Richtung entgegengesetzt Pfeil p zurückgezogen, so dass der Faden in die untere strichpunktierte Lage 4c gelangt, wobei er in der Fangmul­de 26 liegt.

    [0023] Fig. 8a zeigt den Nadelkopf mit dem Schussfadenende 4 in einer Lage zwischen den Kettfäden 5 innerhalb des Webfa­ches im Bereich der Webkante 54. Der eine Schenkel 4d′ des Schussfadens 4 wird oberhalb der Fangmulde 26 in den Na­delkopf 66 eingeführt und verlässt diesen unterhalb des Nadelkopfes bei der Fadenführung 67. Im Gegensatz zur Aus­führungsform der Einlegenadel gemäss Fig. 2, wo das Schussfadenende eine Schlaufe in einer im wesentlichen horizontalen Ebene bildet, liegt die Schlaufe, welche das Schussfandenende bildet, in der Einzugsposition gemäss Fig. 8a in einer schrägen oder sogar vertikalen Ebene, wobei der Schenkel 4d′′ oberhalb des Schenkels 4d′ liegt und beide Schenkel die Kettfäden berühren können. Dieser Effekt ist erwünscht, weil damit das Schussfadenende 4 zusätzlich durch eine intensivere Berührung mit den Kett­fäden 5 daran gehindert wird, aufgrund seiner Elastizität dem Einlegevorgang auszuweichen.

    [0024] Die Fig. 9 zeigt den Teil einer Einlegenadel für die ande­re nicht gezeichnete Webkante im Aufriss, Fig. 10 im Grundriss und Fig. 9a im Seitenriss. Fig. 11 ist ein Schnitt durch den Nadelkopf 66 gemäss Linie XI - XI in Fig. 10. Aus dem Seitenriss Fig. 9a ist die Rampe 60 als Linie zu erkennen, ebenso die Begrenzungswand 63 als ge­strichelte Linie. Der Rücksprung 62 hinter der Kante 64 kann als schräger Durchbruch durch den Nadelkopf zwischen der Rampe 60 und einem hinteren Fortsatz 68 am Nadelkopf aufgefasst werden. Der Rücksprung erstreckt sich in Fig. 10 über den Bereich der gestrichelten Linien links neben der Fangmulde 26.

    [0025] Fig. 12 zeigt eine Ansicht auf die Einlegenadel gemäss Pfeil XII in Fig. 10. Zum Erfassen des Schussfadens 4a wird die Einlegenadel 22 gemäss Pfeil p nach rechts gegen die Anschlaglinie 55′ verschoben. Der Schussfaden gleitet dann in den Positionen 4b, 4c, 4d über die Rampe 60 rela­tiv zum Nadelkopf 66 nach oben, bis er schliesslich über die Stellungen 4e, 4f in die Stellung 4g in die Fangmulde gleitet. Der durch die Einlegenadel Richtung Schussfaden­ende gehaltene Teil 4h des Schussfadens wird durch die Fadenführung 67 nach unten gedrückt, so dass sich der Schussfaden 4 nicht mehr nach oben aus dem Bereich des Nadelkopfes 66 entfernen kann. Beim Einziehen des Schuss­fadenendes 4′ zwischen die Kettfäden 5 in Richtung des Pfeiles k gemäss Fig. 13 gleitet er von der Seite 4k über den Nadelkopf 66 und wird an der Stelle 4h wieder freige­geben.


    Ansprüche

    1. Webmaschine mit einem mechanischen Leistenleger mit einer Einlegenadel zum Einlegen des Schussfadenendes in die Kante des Gewebeverbandes, welche Einlegenadel in das geöffnete Webfach einführbar ist und von dort gegen das längs zum Geweberand gespannte Schussfadenende verschieb­bar ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Geweberand (55′) zugewandten Seite des Nadelkopfes (66) ein Vorsprung (61) mit einer Rampe (60) zur Führung und Anhebung des Schussfadenendes (4′) sitzt und dass hin­ter dem Vorsprung ein Rücksprung (62) in den Nadelkopf eingearbeitet ist, und dass das obere Ende der Rampe über eine Kante (64) und eine Begrenzungswand (63) des Rück­sprungs in eine Fangmulde (26) zum Einfangen und zur Auf­nahme des Schussfadens während des Einlegevorganges führt, wobei die Begrenzungswand (63) und die Rampe (60) im glei­chen Sinn unter spitzen Winkeln zur Bewegungsrichtung (p) der Einlegenadel (22) gegen den Geweberand (66′) geneigt sind.
     
    2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Nadelkopf (66) eine Fadenführung (67) zum Halten des Fadens in der Mulde (26) befindet.
     
    3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampe (60) an einer Flanke (29) hinter der Nadel­spitze (23) am Nadelkopf (66) sitzt.
     
    4. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampe einen Teil eines Fangmauls (24) für das Schussfadenende (4′) bildet, wobei das Fangmaul (24) in einen Einlaufbereich (27) und eine dahinter gelegene Fangmulde (26) gegliedert ist, welche vom Einlaufbereich (27) durch einen in Richtung auf die Fangmulde liegenden Maulhaken (25) abgeschirmt ist.
     
    5. Webmaschine nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine vorne an der Einlegenadel (22) gelegene Nadelspitze (23) und eine seitlich an der Einlegenadel (22) angeordnete zweite Nadelspitze (23′), bei der das Fangmaul (24) liegt, wobei eine Flanke (29) der Einlegenadel (22) die Nadel­spitze (23) und die zweite Nadelspitze (23′) verbindet.
     
    6. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegenadel (22) an einem gebogenen Nadelarm (21) sitzt, welcher an einer Leistenlegerwelle (20) befe­stigt ist, die mittels eines Antriebs (16) schwenkbar ist.
     
    7. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistenlegerwelle (20) zusätzlich axial ver­schiebbar ist.
     
    8. Webmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse der Leistenlegerwelle (20) schräg zur Gewe­beabzugsrichtung orientiert (56) ist, so dass die Einlege­nadel (22) in einer einzigen Schwenkbewegung schräg durch die Kettfäden bewegt werden kann und das Schussfadenende (4′) in seiner gestreckten Lage erfassen kann.
     
    9. Webmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fadenklemme (30) zum Halten des Schussfadenendes (4′) gegenüber der Anschlaglinie (55) in Richtung auf das Webfach versetzt ist, so dass das Schussfadenende (4′) schräg zur Anschlaglinie (55′) liegt und in einer Schwenk­bewegung der Leistenlegerwelle (20) in deren Lage in Gewe­beabzugsrichtung (56) erfasst werden kann.
     
    10. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangmulde in zwei Bereiche gegliedert ist, welche durch einen gegen das Ende des Maulhakens (25) gerichteten Steg getrennt sind, wobei neben der eigentlichen Fangmulde (26) dadurch eine Einziehmulde (26′) unterhalb des Maulha­kens (25) entsteht.
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht