[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einem mechanischen Leistenleger mit
einer Einlegenadel zum Einlegen des Schussfadenendes in die Kante des Gewebeverbandes,
welche Einlegenadel in das geöffnete Webfach einführbar ist und von dort gegen das
längs zum Geweberand gespannte Schussfadenende verschiebbar ist.
[0002] Durch das Einlegen des Schussfadenendes, welches nach dem Eintrag über den Geweberand
hervorragt, wird eine feste Webkante erzeugt, die zur Weiterverarbeitung des Gewebes
benötigt wird. Die bekannten mechanischen Leistenleger haben in der Regel einen komplizierten
Antriebsmechanismus mit vielen bewegten Teilen.
[0003] Ein derartiger mechanischer Leistenleger ist beispielsweise aus der US-PS 3 499
474 bekannt. Darin wird eine herkömmliche Hakennadel zum Einlegen des Schussfadenendes
beschrieben, welche einem komplizierten Bewegungsablauf folgt. Der Antriebsmechanismus
für den Leistenleger muss aufwendig gestaltet sein, wenn damit eine hohe Arbeitsfrequenz
erreicht werden soll.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Webmaschine mit einem mechanischen
Leistenleger zu schaffen, bei der die Einlegenadel nur einfache Bewegungen auszuführen
hat und der Aufwand für den Mechanismus gering bleibt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass auf der dem Geweberand zugewandten
Seite des Nadelkopfes ein Vorsprung mit einer Rampe zur Führung und Anhebung des Schussfadenendes
sitzt und dass hinter dem Vorsprung ein Rücksprung in den Nadelkopf eingearbeitet
ist, und dass das obere Ende der Rampe über eine Kante und eine Begrenzungswand des
Rücksprungs in eine Fangmulde zum Einfangen und zur Aufnahme des Schussfadens während
des Einlegevorganges führt, wobei die Begrenzungswand und die Rampe im gleichen Sinn
unter spitzen Winkeln zur Bewegungsrichtung der Einlegenadel gegen den Geweberand
geneigt sind.
[0006] Damit der Schussfaden nicht aus der Mulde nach oben herausgleiten kann, ist am Nadelkopf
eine Fadenführung vorgesehen.
[0007] Die Rampe zum Erfassen des Schussfadenendes befindet sich hinter der Nadelspitze,
mit der der Nadelkopf zwischen den Kettfäden hindurchgeführt wird, an einer Flanke
des Nadelkopfes.
[0008] In einer speziellen Ausführungsform kann die Rampe einen Teil eines Fangmauls für
das Schussfadenende bilden, wobei das Fangmaul in einen Einlaufbereich und eine dahinter
gelegene Fangmulde gegliedert ist, welche vom Einlaufbereich durch einen in Richtung
auf die Fangmulde liegenden Maulhaken abgeschirmt ist. Der Maulhaken ist einerseits
durch die Rampe und andererseits durch die Begrenzungswand bestimmt.
[0009] Der Einlaufbereich des Fangmauls kann trichterförmig gestaltet sein, um das Einlaufen
des Schussfadens zu erleichtern. Der Trichter wird einerseits durch die Rampe, andererseits
durch eine zweite Nadelspitze gebildet, welche auch als Fadenführung dient. Bei der
Fangbewegung der Einlegenadel muss diese gegenüber dem Schussfaden so bewegt werden,
dass er in den Einlaufbereich des Fangmauls gelangt. Der Schussfaden gleitet dann
schräg über die Aussenseite des Maulhakens bzw. der Rampe, bis er über die Hakenspitze
in das Innere des Fangmauls, die Fangmulde, gerät und in dieser Lage in das Webfach
eingezogen wird, wobei der Schussfaden aus dem seitlich offenen Fangmaul herausgleiten
kann.
[0010] Durch diese Gestaltung der Nadelspitze kann der Bewegungsablauf der Einlegenadel
während des Fang- und Einlegevorgangs sehr einfach sein. Ein derartiger Mechanismus
kann mit höherer Arbeitsfrequenz als ein Mechanismus nach der eingangs erwähnten US-Patentschrift
betrieben werden.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Webmaschine mit einem mechanischem Leistenleger,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Leistenlegers,
Fig. 2a eine Ausführungsform der Einlegenadel,
Fig. 2b den Bewegungsablauf der Einlegenadel,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des Leistenlegers,
Fig. 3a,3b,3c verschiedene Ausführungsformen der Einlegenadelspitze,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für den Antrieb eines Leistenlegers,
Fig. 5 die Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 3c in Richtung des Pfeils V,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform der Einlegenadel,
Fig. 7 einen Schnitt durch die Nadelspitze,
Fig. 8 eine andere Ausführungsform der Einlegenadel während des Erfassens des Schussfadens,
Fig. 8a diese Einlegenadel während des Einziehens des Schussfadens in die Webkante,
Fig. 9,9a,10,11 verschiedene Ansichten bzw. einen Schnitt der Einlegenadel nach Fig.
8,
Fig. 12 eine Ansicht der anderen Einlegenadel in Schussrichtung innerhalb des Webfaches
während des Erfassens des Schussfadens und
Fig. 13 den Schussfaden im Kopf der anderen Ausführungsform der Einlegenadel.
[0012] Die Webmaschine 1 gemäss Fig. 1 umfasst u.a. einen Antriebsmotor 12, der über einen
Riementrieb 14 eine mittels Lagerungen 15 im Gestell 11 geführte Hauptantriebswelle
13 antreibt. Von dieser werden beispielsweise ein Warenbaum 52 zum Aufwickeln des
Gewebes 55 oder evtl. eine Kettbaum 51, der die Kettfäden 5 abwickelt, angetrieben.
Weiterhin werden von der Hauptantriebswelle 13 Webschäfte 6 zur Steuerung der Kettfäden
5 und ein Riet 7 zum Anschlagen der Schussfäden, die entlang der Schussbahn 8 zwischen
den Kettfäden eingezogen werden, angetrieben. Der Schussfaden 4 wird von einer Schussfadenspule
41 einem Schussfadenspeicher 40 zugeführt und beispielsweise mittels Druckluft in
die Webmaschine eingetragen. Zur Bildung der Webkante bzw. Webleiste kann auf beiden
Seiten der Webmaschine ein mechanischer Leistenleger 2 angeordnet sein, der die aus
dem Gewebe hervorstehenden Schussfadenenden in den Gewebeverband mittels eines an
einer Stange 20 befestigten Nadelarms 21 zurückführt.
[0013] Bei bestimmten Garnarten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine Einziehmulde
26′ vorne im Fangmaul 24 anzuordnen, die durch ein Steg 33 vom übrigen Fangmaul 24
zum Teil separiert ist. Diese Ausführungsform ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt,
wobei Fig. 7 ein Schnitt durch die Nadelspitze 23 ist, dessen Schnittebene parallel
zur Einlaufrichtung 27′ liegt. In diesem Fall kann die Fangmulde 26 vergrössert werden,
da der Faden 4 während des Einziehvorganges in die Webkante in seiner Position 4′
in der Einziehmulde 26′ in einer definierten Anlage liegt. Die Vergrösserung der Fangmulde
26 hat den Vorteil, dass die Position der Einlegenadel 23 nicht genau an die Anschlaglinie
55′ angepasst werden muss, welche je nach Garnart und Gewebebindung verschoben sein
kann. Dies bedeutet, dass beim Einfangen des Schussfadenendes 4′ dieses mehr oder
weniger weit in die Fangmulde 26 eindringen kann. In Fig. 7 ist die hinterstmögliche
Position des Schussfadenendes 4′ dargestellt. Bei der Rückwärtsbewegung der Einlegenadel
22 gemäss Pfeil d′ in Fig. 2b gleitet das Schussfadenende 4′ über den Steg 32, der
die Fangmulde 26 und die Einziehmulde 26′ voneinander trennt, in die Position 4˝ unterhalb
des Maulhakens 25. In dieser Position verbleibt das Schussfadenende 4′ während des
Einziehvorgangs gemäss Pfeil d′ in Fig. 2b. Dies hat den Vorteil, dass wenig gedrehtes
Garn sich während des Einziehvorgangs weniger leicht aufdrehen kann, wenn es eine
relativ eng begrenzte Einziehmulde 26 durchläuft.
[0014] Fig. 2 zeigt den Nadelarm 21 und einen Teil der Schubstange 20, welche parallel
zur Abzugsrichtung 56 des Gewebes 55 verschoben und um ihre Achse verschwenkt werden
kann. Am Nadelarm 21 ist die Einlegenadel 22 mit einer Nadelspitze 23 angeschraubt.
Auf der dem Schussfaden 4 zugewandten Seite des Nadelkopfes befindet sich ein Vorsprung
61 mit einer Rampe 60, der in ein Fangmaul 24 übergeht, welches in einen Einlaufbereich
27, eine Fangmulde 26 und einen Maulhaken 25 gegliedert ist. Oben am Maulhaken 25
geht der Vorsprung 61 über eine Kante 64 gemäss Fig. 2a in einen Rücksprung 62 über,
der eine Begrenzungswand 63 zum Vorsprung 61 hin aufweist. Eine Fadenführung 67 verhindert
ein Herausgleiten des Fadenendes 4′ aus der Fangmulde 26.
[0015] Nach dem Eintragen des zuletzt eingetragenen Schussfadens 4 gemäss Fig. 2 wird dieser
durch das nicht dargestellte Riet 7 an den Rand des Gewebes 55 angeschlagen. Zum Halten
des Schussfadenendes sind Hilfskettfäden 5′ sowie eine Fadenklemme 30 vorgesehen,
welche ortsfest ist oder ebenso wie eine Schere 34 gemäss Pfeil 33′ verschoben werden
kann. Nachdem der Schussfaden 4 zwischen einem Klemmblech 31 und einer Klemmfeder
32 der Fadenklemme 30 erfasst ist, kann er durch die Schere 34 abgeschnitten werden.
Unter Umständen genügt es auch, die Fadenklemme als Zentriereinrichtung ohne Klemmfeder
32 auszuführen. Anschliessend wird das Schussfadenende 4′, welches noch von der Fadenklemme
30 gehalten wird, durch die Einlegenadel 22 in der Position 22′ erfasst, nachdem der
Nadelarm 21 durch eine Schwenkbewegung der Schubstange 20 in das durch die Kettfäden
5 gebildete Webfach eingeführt wurde und durch eine Längsbewegung an den Schussfaden
4 herangeführt wurde, wodurch der Schussfaden in den Einlaufbereich 27 des Fangmauls
24 gelangt und über den Maulhaken 25 in der Fangmulde 26 zu liegen kommt. Durch Längsbewegung
der Schubstange 20 wird die Einlegenadel 22 etwas vom Geweberand 55′ entfernt und
in der Position 22 parallel zum Schussfaden 4 zurückgezogen. In der Position 22‴ befindet
sich die Nadelspitze 23 kurz vor der Beendigung des Einlegevorganges, während dessen
das Schussfadenende seitlich durch das Fangmaul 24 gezogen wird.
[0016] Der Bewegungsvorgang des Leistenlegers wird durch die Pfeile a...e in Fig.2 angedeutet.
In Fig. 2b ist das zugehörige Bewegungsschema der Nadelspitze a′...e′ dargestellt.
Im einzelnen bedeuten:
a,a′ Axialbewegung der Schubstange gegen das Webfach 53,
b,b′ Einschwenken des Nadelarmes zwischen die Kettfäden, Bewegung der Nadelspitze
23 in die Position 22˝,
c,c′ Axialbewegung der Schubstange 20 nach vorne, Bewegung der Nadelspitze 23 in
die Position 22′ und gleichzeitiges Fangen des Schussfadens 4′, der noch durch die
Fadenklemme 30 gehalten wird,
d,d′ kurze Bewegung im Gegensinn weg von der Webkante 55′,
e,e′ Schwenkbewegung der Schubstange 20, Einziehen des Schussfadenendes 4′.
[0017] Durch die besondere Form der Einlegenadel des Leistenlegers kann also der Bewegungsablauf
der Einlegenadel 22 relativ einfach gehalten werden.
[0018] In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsart der Einlegenadel 22 gezeigt, bei der während
des Fangvorganges des Schussfadenendes 4′ und des Einziehvorganges des Schussfadenendes
nur eine Schwenkbewegung der Schubstange 20 nötig ist, da das Schussfadenende 4′ schräg
zur Nadelspitze 23 positioniert ist und während der Schwenkbewegung des Leistenlegers
erfasst werden kann. Hierzu hat die Hilfskante 54′ in Fig. 3 eine gegenüber der Anschlaglinie
55′ des Gewebes 55 etwas nach hinten versetzte Anschlaglinie 55˝. Durch diesen Versatz
liegt das Schussfadenende zwischen der Webkante 54 und der Fadenklemme 30 schräg
zur Bewegungsrichtung der Nadelspitze 23, wenn diese in die Position 22′ zum Erfassen
des Fadenendes 4′ geschwenkt wird. Der Leistenleger kann dann in einer einzigen Schwenkbewegung
b in das Webfach 53 einfahren und das Schussfadenende 4′ erfassen. Das Einziehen des
Schussfadenendes 4′ erfolgt dann in einer der Eintauchbewegung der Einlegenadel 22
entgegengesetzten Schwenkbewegung e. Wenn die Schwenkbewegung e gross genug ist, so
dass die Nadelspitze 23 ausserhalb des Bewegungsbereiches des Rietes 7 beim Anschlagen
des Schussfadens 4 gelangt, muss die Schubstange 20 nicht axial verschoben werden,
wie dies bei der Ausführungsform gemäss Fig. 2 nötig ist. Die Schere 34 und die Fadenklemme
30 sind bei der Ausführungsform gemäss Fig. 3 auf der Linie des Schussfadenendes 4′
in ihrer aktiven Stellung. Die Fig. 3a und 3b zeigen die bei der Bewegungsform gemäss
Fig. 3 nötige Ausbildung der Einlegenadel 22. Die Einlegenadel nach Fig. 3a besitzt
an der Flanke gegenüber des Fangmauls 24 eine Verdickung 28, welche die Bildung einer
Gasse zwischen den Kettfäden 5 beim Eintauchen der Einlegenadel 22 erleichtert. Während
des Eintauchens werden die Kettfäden 5 so verdrängt, dass sie nicht in den Einlaufbereich
27 des Fangmauls 24 gelangen können. Bei der Einlegenadel 22 gemäss Fig. 3a oder 3b
ist das Fangmaul 24 parallel zur Lange des Schussfadenendes 4′ beim Erfassen gemäss
Fig. 3 orientiert. Damit liegt das Fangmaul 24 unter einem stumpfen Winkel zu den
Kettfäden 5 während des Eintauchens der Einlegenadel 22 in das Webfach 53, so dass
sich die Kettfäden 5 nicht im Fangmaul 24 verfangen können.
[0019] Bei schräger Anordnung der Leistenlegerwelle 20 gemäss Fig. 4 kann mit einer ähnlichen
Einlegenadel 22 dieselbe Anordnung von Hilfskante 54′, Schere 34 und Fadenklemme 30
wie in Fig. 2 dargestellt beibehalten werden, wobei keine Axialbewegung der Leistenlegerwelle
20 nötig ist. In Fig. 4 sind der Antrieb und die Arbeitsposition des Leistenlegers
für diese Ausführungsart schematisch dargestellt. Die Hauptantriebswelle 13 wird vom
Motor 12 kontinuierlich angetrieben. Sie trägt einen Kurvenscheibentrieb 16, auf dem
an Hebelarmen 17 befestigte Rollen 16′ laufen. Die Hebelarme 17 setzen die Hebelwelle
17′ in eine hin- und hergehende Bewegung, welche durch das Kegelzahnradpaar 18 auf
die Leistenlegerwelle 20 übertragen wird. Die Lagerstellen 19 der Hauptantriebswelle
13, der Hebelwelle 17′ und der Leistenlegerwelle 20 sind schematisch angedeutet.
[0020] Fig. 3c zeigt die zugehörige Einlegenadel 22, die jener gemäss Fig. 3b sehr ähnlich
ist. In Fig. 3c ist das eingelegte Schussfadenende 4′ in der Draufsicht entsprechend
Fig. 4 und Fig. 5 in der zugehörigen Seitenansicht gezeigt. Die Nadelspitze 23 muss
gegenüber dem Einlaufbereich 27 etwas erhöht sein, damit die Kettfäden 5 beim Eintauchen
der Einlegenadel 22 nicht in das Fangmaul 24 gelangen.
[0021] Im folgenden wird eine andere Ausführungsform der Einlegenadel beschrieben, welche
für bestimmte Gewebearten gegen die weiter oben beschriebene Einlegenadel gemäss Fig.
2 ausgetauscht werden kann. Der Bewegungsablauf des Leistenlegers bleibt unverändert.
[0022] Fig. 8 zeigt den Nadelkopf 66 während des Erfassens des Schussfadens 4. In der ausgezogenen
Lage 4a des Schussfadens rutscht dieser an der Rampe 60 hoch, während die Einlegenadel
gemäss Pfeil p gegen den Schussfaden 4 ausserhalb der Webkante 54 versetzt wird.
Der Vorsprung 61 muss dabei etwas unterhalb der Anschlaglinie 55′ liegen. In der gestrichelten
Lage 4b ist der Schussfaden 4 im Begriff, in den Rücksprung 62 hinter der Rampe hinabzugleiten.
Die Einlegenadel wird sodann in die Richtung entgegengesetzt Pfeil p zurückgezogen,
so dass der Faden in die untere strichpunktierte Lage 4c gelangt, wobei er in der
Fangmulde 26 liegt.
[0023] Fig. 8a zeigt den Nadelkopf mit dem Schussfadenende 4 in einer Lage zwischen den
Kettfäden 5 innerhalb des Webfaches im Bereich der Webkante 54. Der eine Schenkel
4d′ des Schussfadens 4 wird oberhalb der Fangmulde 26 in den Nadelkopf 66 eingeführt
und verlässt diesen unterhalb des Nadelkopfes bei der Fadenführung 67. Im Gegensatz
zur Ausführungsform der Einlegenadel gemäss Fig. 2, wo das Schussfadenende eine Schlaufe
in einer im wesentlichen horizontalen Ebene bildet, liegt die Schlaufe, welche das
Schussfandenende bildet, in der Einzugsposition gemäss Fig. 8a in einer schrägen oder
sogar vertikalen Ebene, wobei der Schenkel 4d′′ oberhalb des Schenkels 4d′ liegt und
beide Schenkel die Kettfäden berühren können. Dieser Effekt ist erwünscht, weil damit
das Schussfadenende 4 zusätzlich durch eine intensivere Berührung mit den Kettfäden
5 daran gehindert wird, aufgrund seiner Elastizität dem Einlegevorgang auszuweichen.
[0024] Die Fig. 9 zeigt den Teil einer Einlegenadel für die andere nicht gezeichnete Webkante
im Aufriss, Fig. 10 im Grundriss und Fig. 9a im Seitenriss. Fig. 11 ist ein Schnitt
durch den Nadelkopf 66 gemäss Linie XI - XI in Fig. 10. Aus dem Seitenriss Fig. 9a
ist die Rampe 60 als Linie zu erkennen, ebenso die Begrenzungswand 63 als gestrichelte
Linie. Der Rücksprung 62 hinter der Kante 64 kann als schräger Durchbruch durch den
Nadelkopf zwischen der Rampe 60 und einem hinteren Fortsatz 68 am Nadelkopf aufgefasst
werden. Der Rücksprung erstreckt sich in Fig. 10 über den Bereich der gestrichelten
Linien links neben der Fangmulde 26.
[0025] Fig. 12 zeigt eine Ansicht auf die Einlegenadel gemäss Pfeil XII in Fig. 10. Zum
Erfassen des Schussfadens 4a wird die Einlegenadel 22 gemäss Pfeil p nach rechts gegen
die Anschlaglinie 55′ verschoben. Der Schussfaden gleitet dann in den Positionen 4b,
4c, 4d über die Rampe 60 relativ zum Nadelkopf 66 nach oben, bis er schliesslich
über die Stellungen 4e, 4f in die Stellung 4g in die Fangmulde gleitet. Der durch
die Einlegenadel Richtung Schussfadenende gehaltene Teil 4h des Schussfadens wird
durch die Fadenführung 67 nach unten gedrückt, so dass sich der Schussfaden 4 nicht
mehr nach oben aus dem Bereich des Nadelkopfes 66 entfernen kann. Beim Einziehen des
Schussfadenendes 4′ zwischen die Kettfäden 5 in Richtung des Pfeiles k gemäss Fig.
13 gleitet er von der Seite 4k über den Nadelkopf 66 und wird an der Stelle 4h wieder
freigegeben.
1. Webmaschine mit einem mechanischen Leistenleger mit einer Einlegenadel zum Einlegen
des Schussfadenendes in die Kante des Gewebeverbandes, welche Einlegenadel in das
geöffnete Webfach einführbar ist und von dort gegen das längs zum Geweberand gespannte
Schussfadenende verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Geweberand (55′) zugewandten Seite des Nadelkopfes (66) ein Vorsprung
(61) mit einer Rampe (60) zur Führung und Anhebung des Schussfadenendes (4′) sitzt
und dass hinter dem Vorsprung ein Rücksprung (62) in den Nadelkopf eingearbeitet
ist, und dass das obere Ende der Rampe über eine Kante (64) und eine Begrenzungswand
(63) des Rücksprungs in eine Fangmulde (26) zum Einfangen und zur Aufnahme des Schussfadens
während des Einlegevorganges führt, wobei die Begrenzungswand (63) und die Rampe (60)
im gleichen Sinn unter spitzen Winkeln zur Bewegungsrichtung (p) der Einlegenadel
(22) gegen den Geweberand (66′) geneigt sind.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Nadelkopf (66)
eine Fadenführung (67) zum Halten des Fadens in der Mulde (26) befindet.
3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampe (60) an einer
Flanke (29) hinter der Nadelspitze (23) am Nadelkopf (66) sitzt.
4. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rampe einen Teil
eines Fangmauls (24) für das Schussfadenende (4′) bildet, wobei das Fangmaul (24)
in einen Einlaufbereich (27) und eine dahinter gelegene Fangmulde (26) gegliedert
ist, welche vom Einlaufbereich (27) durch einen in Richtung auf die Fangmulde liegenden
Maulhaken (25) abgeschirmt ist.
5. Webmaschine nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine vorne an der Einlegenadel
(22) gelegene Nadelspitze (23) und eine seitlich an der Einlegenadel (22) angeordnete
zweite Nadelspitze (23′), bei der das Fangmaul (24) liegt, wobei eine Flanke (29)
der Einlegenadel (22) die Nadelspitze (23) und die zweite Nadelspitze (23′) verbindet.
6. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegenadel (22)
an einem gebogenen Nadelarm (21) sitzt, welcher an einer Leistenlegerwelle (20) befestigt
ist, die mittels eines Antriebs (16) schwenkbar ist.
7. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistenlegerwelle
(20) zusätzlich axial verschiebbar ist.
8. Webmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse der Leistenlegerwelle
(20) schräg zur Gewebeabzugsrichtung orientiert (56) ist, so dass die Einlegenadel
(22) in einer einzigen Schwenkbewegung schräg durch die Kettfäden bewegt werden kann
und das Schussfadenende (4′) in seiner gestreckten Lage erfassen kann.
9. Webmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fadenklemme (30)
zum Halten des Schussfadenendes (4′) gegenüber der Anschlaglinie (55) in Richtung
auf das Webfach versetzt ist, so dass das Schussfadenende (4′) schräg zur Anschlaglinie
(55′) liegt und in einer Schwenkbewegung der Leistenlegerwelle (20) in deren Lage
in Gewebeabzugsrichtung (56) erfasst werden kann.
10. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangmulde in zwei
Bereiche gegliedert ist, welche durch einen gegen das Ende des Maulhakens (25) gerichteten
Steg getrennt sind, wobei neben der eigentlichen Fangmulde (26) dadurch eine Einziehmulde
(26′) unterhalb des Maulhakens (25) entsteht.