[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Führung von Säcken, insbesondere Kunststoffsäcken
an einer Füllstation durch Einführen des unterhalb seines Öffnungsrandes von Transportbacken
gehaltenen, leeren Sackes in die Füllstation, Füllen des geöffneten Sackes mit einer
vorgegebenen Menge Füllgut und Abführen des gefüllten Sackes von der Füllstation
zu einer Verschließ- und Abgabestation. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung
zur Führung von Kunststoffsäcken zu einer Füllstation und von dieser zu einer Verschließ-
und Abgabestation, mit einer Transporteinrichtung mit Backen, zwischen denen ein
Sack einklemmbar ist, und einem an die Transporteinrichtung antriebsmäßig angeschlossenen
Motor für die Bewegung der Transporteinrichtung zur Füllstation und von dieser zur
Abgabestation.
[0002] Aus der DE-PS 23 01 817 ist eine Vorrichtung mit auf einem Kreisumfang angeordneten
Stationen zum Herstellen von Seitenfaltensäcken und zum Öffnen, Füllen, Verschließen
und Abgeben dieser Säcke bekannt. Die die Säcke durch diese Stationen transportierende
Einrichtung besteht aus einem Drehkreuz mit vier Sackstühlen und vier Transportwangenpaaren.
Die Säcke werden von der Herstellungsstation bis zur Abgabestation auf einer Kreisbahn
geführt und dabei abgesehen von der Befüllungszeit ständig nahe an dem Öffnungsrand
von demselben Transportwangenpaar gehalten. Diese automatische, die Sackherstellung
umfassende Vorrichtung ist verhältnismäßig kostspielig. Außerdem gestattet sie nicht
den Einsatz fertiger Säcke von Hand, da der Bedienungsmann im Drehbereich der Transporteinrichtung
hantieren müsste und dies zu gefährlich wäre. Die bekannte Maschine kann ausgehend
von Seitenfaltenschlauch mit hoher Leistung produzieren. Wenn es jedoch darauf ankommt,
fertige Säcke in geringeren Stückzahlen mit jeweils wechselnden Füllgütern zu befüllen,
kann die Maschine nicht optimal eingesetzt werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zu schaffen, die eine flexible Anpassung an unterschiedliche Säcke und Füllgüter bei
geringeren Sackzahlen ermöglichen. Der Sackwechsel entsprechend dem Füllgutwechsel
soll ohne Änderungen an der Vorrichtung und ohne besonderen Arbeitsaufwand möglich
sein, so daß jeweils Säcke in kleinen Stückzahlen wirtschaftlich gefüllt werden können.
Insbesondere sollen die Investitionskosten der Maschine im Vergleich zu den bekannten
Automaten wesentlich verringert sein. Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung.
[0004] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der leere Sack in einer in der Ebene des leeren Sackes in der Füllstation (Sackebene)
liegenden Richtung oder senkrecht hierzu in die Füllstation eingeführt wird und der
gefüllte Sack in der Sackebene geradlinig aus der Füllstation abgeführt wird. In dem
einen Fall liegen die Einführungsrichtung und die Abführungsrichtung in der gleichen
Ebene (Sackebene) geradlinig hintereinander, und im anderen Falle steht die Richtung
der Einführung des Leersackes senkrecht auf der Sackebene. In beiden Fällen ist die
Leersackeinführung in die Füllstation von der Abführung des gefüllten Sackes kinematisch
getrennt. Der vorgefertigte leere Sack wird vom Bedienungsmann in die Einrichtung
eingehängt, die den Sack in die Füllstation transportiert. Dabei befindet sich der
Bedienungsmann zu keinem Zeitpunkt im Verschiebungsbereich der Transporteinrichtung.
Im allgemeinen befindet er sich auf der von der Füllstation abgewandten Seite der
Transporteinrichtung bzw. seitlich neben dieser.
[0005] Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der gefüllte
Sack senkrecht zur Einführungsrichtung aus der Füllstation abgeführt. Dabei kann
die Einführung des leeren Sackes durch eine geradlinige Verschiebungsbewegung oder
durch eine kreisbogenförmige Schwenkbewegung erfolgen. Im letzte ren Fall sollte
der Kreisbogen so groß sein, daß der Bedienungs-. mann einen ausreichenden Abstand
von der Füllstation hat. Im allgemeinen wird der Schwenkbereich einem Viertelkreisbogen
entsprechen.
[0006] Bei einer anderen Ausführungsform wird der gefüllte Sack in der Einführungsrichtung
aus der Füllstation abgeführt. In diesem Falle tritt nach der Befüllung keine Richtungsänderung
der Sackbewegung ein.
[0007] Zweckmäßigerweise wird der leere Sack längs einer Bahn geführt, die sich von einer
Einhängstation zu der Füllstation erstreckt. Der leere Sack kann in der Einfüllstation
von Hand eingehängt werden. Es ist aber auch möglich, vor der Einhängstation einen
automatischen Sackaufhänger anzuordnen, der die Sackeinhängung übernimmt. In diesem
Falle bleibt es Aufgabe des Bedienungsmannes, die Sackstapel am Sackaufhänger dem
Bedarf entsprechend zu wechseln.
[0008] Bei der eingangs genannten Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß eine erste Sacktransporteinrichtung zwischen einer Einhängstation und
der Füllstation längs einer ersten Bahn verschiebbar ist, die Richtung des Einlaufs
der ersten Sacktransporteinrichtung in die Füllstation senkrecht zu oder in der Sackebene
der Füllstation liegt und eine zweite Sacktransporteinrichtung zwischen der Füllstation
und der Abgabestation längs einer in der Sackebene liegenden, geradlinigen zweiten
Bahn verschiebbar ist. Durch die abstandsmäßige Trennung der Einhängstation von der
Füllstation und die funktionelle Trennung der beiden Sacktransporteinrichtungen ist
eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Füllgüter und damit unterschiedliche
Säcke ohne Änderung der Vorrichtung möglich. Der Bedienungsmann kann von einem zum
nächsten Arbeitstakt einen anderen Sacktyp einhängen und den Füllstutzen auf ein anderes
Füllgut umschalten.
[0009] Die Trennung der Stationen gewährleistet, daß der Bedienungsmann beim Einhängen des
leeren Sackes nicht in die Bewegungsbahn der ersten Transporteinrichtung kommt. Dadurch,
daß die Verschiebungsbahn der zweiten Sacktransporteinrichtung in der Sackebene der
Füllstation liegt, kann der Öffnungsrand der gefüllten Sackes während des Transports
zur Verschließstation leicht gereinigt werden, da der Rand auf seiner gesamten Länge
z.B. an einer stationären Luftdüse, Bürste, Ionisiereinrichtung entlanggeführt werden
kann. Unter der Sackebene der Füllstation ist die Ebene zu verstehen, die durch den
leeren, ungeöffneten, in der Füllstation befindlichen Sack gegeben ist. Im Vergleich
zu einer automatischen Füllvorrichtung, z.B. der nach der DE-PS 23 01 817 ergeben
sich verringerte Herstellungskosten, da die Einrichtung für die Sackherstellung und
das Drehkreuz für den Sacktransport wegfallen.
[0010] Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfaßt die erste Sacktransporteinrichtung
eine auf ihr feste und wenigstens eine auf ihr bewegliche Transportbacke. Die beweglichen
Transportbacken ermöglichen das Öffnen der Transporteinrichtung, so daß der leere
Sack bequem in die Transporteinrichtung eingeführt und dann durch das Schließen der
beweglichen Transportbacke(n) eingeklemmt werden kann.
[0011] Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet die Einlaufrichtung der
ersten Bahn mit der zweiten Bahn einen Winkel von 90° und sind zwei der Füllstation
zugewandte Transportbacken der ersten Sacktransporteinrichtung aus dem Bereich der
Sackbreite zur Seite ausschwenkbar. Der eingehängte Sack, z.B. der Seitenfaltensack,
wird im Seitenbereich in einem Abstand, von z.B. 5 cm vom Öffnungsrand zwischen einer
oder zwei Transportbacken, die auf der Transporteinrichtung fest angeordnet sind,
und den beiden zur Seite ausschwenkbaren Transportbacken eingeklemmt und soweit in
die Füllstation transportiert, daß sich der Sack in der Sackebene gemäß oben angegebener
Definition befindet. Der leere Sack wird dann durch ebenfalls im Seitenbereich angreifende
Klemmbacken der Füllstation erfaßt. Anschließend öffnet sich die erste Sacktransporteinrichtung
in der Weise, daß die beweglichen Transportbacken zur Seite ausschwenken . Dadurch
wird der leere Sack von der ersten Transporteinrichtung freigegeben, so daß diese
in die Einhängstation zurückfahren kann. Dabei kann die erste Bahn zwischen der Einhängstation
und der Füllstation geradlinig oder kreisbogenförmig sein. Die Position des Bedienungsmannes
an der Einhängstation ist in jedem Falle auf der Seite der Sacktransporteinrichtung,
die der Füllstation abgewandt ist. Der Bedienungsmann kann selbstverständlich durch
einen an sich bekannten mechanischen Sackanhänger ersetzt werden.
[0012] Bei dieser Ausführungsform umfaßt die Füllstation zweckmäßigerweise zwei aüs einer
stationären und einer beweglichen Klemmbacke bestehende Klemmbackenpaare und sind
die beiden stationären Klemmbacken am Ende der ersten Bahn als Sackanschläge ausgebildet
und die beiden beweglichen Klemmbacken aus dem Einfahrbereich des Sacks entgegen
der Einfahrrichtung ausschwenkbar. Die beiden ausschwenkbaren Klemmbacken sind oberhalb
des Sacköffnungsrandes angelenkt, so daß nach ihrem Hochschwenken nicht nur der Einfahrbereich
des Sacks freigegeben ist, sondern der gefüllte Sack auch in der Sackebene durch
die zweite Sacktransporteinrichtung aus der Füllstation herausgefahren werden kann.
[0013] Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung liegen die erste und die zweite
Bahn geradlinig hintereinander und umfaßt die erste Sacktransporteinrichtung ein Paar
Transportbacken, von denen wenigstens eine quer zu der ersten Bahn gegen die andere
verschieblich ist. Bei dieser Ausführungsform liegen die erste und die zweite Verschiebungsbahn
in der Sackebene, d.h. zwischen der Zuführung des Leersackes und der Abführung des
gefüllten Sackes aus der Füllstation erfolgt keine Richtungsänderung. Hierbei ist
die erste Sacktransporteinrichtung insofern vereinfacht, als die Transportbacken nur
gegeneinander verschieblich, jedoch nicht schwenkbar sind. Die erste und die zweite
Transporteinrichtung können durch denselben Motor im Gleichtakt verschiebbar sein.
Es ist jedoch auch möglich, getrennte Antriebe für beide Transporteinrichtungen vorzusehen.
[0014] Zweckmäßigerweise umfaßt die Füllstation bei dieser Ausführungsform zwei aus je
zwei beweglichen Klemmbacken bestehende Klemmbackenpaare, bei denen die Backen beider
Klemmbackenpaare zwischen einer zurückgezogenen oder ausgeschwenkten Freigabeposition
und einer vorgeschobenen bzw. eingeschwenkten Klemmposition verschiebbar bzw. verschwenkbar
sind. Da der leere wie auch der gefüllte Sack auf dem Wege zur und von der Füllstation
immer in der Sackebene verbleibt, kann die Freigabe bzw. Einklemmung des Sackes durch
die Verschiebung bzw. Verschwenkung der Transportbacken von der Sackebene weg bzw.
zur Sackebene hin erfolgen. Wie bei allen Ausführungsformen greifen die Klemmbackenpaare
im Seitenbereich des Sackes bzw. Seitenfaltensackes an.
[0015] Nach der bevorzugten Ausführungsform weist die erste Sacktransporteinrichtung einen
den Einklemmspalt der Transportbacken überragenden Anschlag und gegebenenfalls zwei
unter dem Einklemmspalt angeordnete Schutzbleche auf. Der leere Sack wird vom Bedienungsmann
bzw. von dem mechanischen Sackaufhänger von unten durch den Einklemmspalt bis an den
Anschlag hochgeschoben, wobei der Anschlag bei allen Säcken einen gleichen Sacküberstand
oberhalb der Klemmbacken und damit eine störungsfreie Übergabe des Sackes an die
Füllstation gewährleistet. Die beiden Schutzbleche unterhalb des Einklemmspalts lassen
zwar die Einführung des leeren Sackes zu, verhindern aber, daß der Bedienungsmann
mit seinen Fingern zwischen die Transportbacken kommen kann. Vorzugsweise enthält
der Anschlag einen durch die Sackoberkante betätigbaren Schalter oder ist der Anschlag
selbst als Schalter ausgebildet, der seinerseits die Schließbewegung der beweglichen
Transport backe(n) auslöst. Der Anschlag kann z.B. aus einem auf der festen Transportbacke
angebrachten Steg von winkelförmigem Querschnitt aus einem durchsichtigen Material,
wie z.B. Acrylglas, bestehen, so daß der Bedienungsmann die Einführung des leeren
Sackes und insbesondere den Anschlag der Sackoberkante und damit die Auslösung der
Schließbewegung der Transportbacken beobachten kann.
[0016] Vorzugsweise ist ferner oberhalb der zweiten Bahn zwischen der Füllstation und der
Verschließstation eine Reinigungseinrichtung angebracht. Diese Reinigungseinrichtung,
die z.B. eine Luftdüse, Bürste oder Ionisiereinrichtung sein kann, ist stationär
angeordnet, da der zu reinigende Spalt am Sacköffnungsrand in seiner vollen Länge
durch den Sacktransport zur Verschließeinrichtung bzw. Verschweißeinrichtung zwangsläufig
an der Reinigungseinrichtung vorbeigeführt wird. Die Reinigungseinrichtung kann daher
relativ einfach und kostensparend ausgeführt sein. Die Verschließstation kann eine
stationäre Schweißstation sein. Das Verschließen kann auch in der Weise erfolgen,
daß der Öffnungsrand durch eine Durchlaufschweißmaschine oder eine Nähmaschine geführt
wird.
[0017] Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist unterhalb der Abgabestation
eine quer zur zweiten Bahn fördernde dritte Transporteinrichtung, vorzugsweise ein
Förderband angeordnet. Da die Abgabestation von der Füllstation genügend Abstand hat,
kann eine quer zur zweiten Bahn fördernde Transporteinrichtung vorgesehen werden,
auf welche die zugeschweißten Säcke ungekühlt steil, d.h. ohne Kippung abgesetzt werden
können, so daß die heiße Schweißnaht noch nicht beansprucht wird und auf der dritten
Transporteinrichtung abkühlen kann.
[0018] Drei Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend an Hand
der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 die Draufsicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in vereinfachter Darstellung;
Figur 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 1 in Richtung der Pfeile II-II;
Figur 3 die Draufsicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in vereinfachter Darstellung;
Figur 4 die Seitenansicht der Vorrichtung nach Figur 3, die auch die Schweißstation
zeigt; und
Figur 5 die Draufsicht einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in vereinfachter Darstellung.
[0019] Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform umfaßt die Vorrichtung eine stationäre
Befüllstation 1, einen verfahrbare erste Transporteinrichtung 2 für den Leersack und
eine verfahrbare zweite Transporteinrichtung 3 für den befüllten Sack. Die Transporteinrichtung
2 ist längs der geradlinigen Bahn 4 senkrecht zur Sackebene 30 zwischen der in Figur
1 dargestellten Einhängposition und der Befüllstation 1 verfahrbar. Die zweite Transporteinrichtung
3 ist in der Sackebene 30 verfahrbar, d.h. der Sack verbleibt beim Transport mit der
Transporteinrichtung 3 in der Ebene 30, die durch den in der Befüllstation 1 befindlichen,
leeren, ungeöffneten Sack gegeben ist.
[0020] Die Transporteinrichtung 2 umfaßt einen Halter 8, an dem eine über die gesamte Breite
des Seitenfaltensacks 6 und etwas darüber hinaus reichende Backe 9 fest angebracht
ist. An den beiden Enden der Backe 9 ist je eine kurze, nur über den Seitenfaltenbereich
des Sackes 6 reichende Backe 10 bzw. 11 angelenkt, die aus den zur Backe 9 parallelen,
in Figur 1 dargestellten Klemmpositionen nach außen schwenkbar ist, wobei der Sack
von der Transporteinrichtung 2 freigegeben wird. Die Backen 10 und 11 sind durch eine
pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit 12 schwenkbar, die an der festen Backe 9 angebracht
ist. Dabei werden die Transportbacken 10 und 11 symmetrisch zur Mittelebene der Trnaporteinrichtung
2 bewegt. Der Halter 8 der Leersack-Transporteinrichtung 2 ist insgesamt an eine
pneumatische Kolben/Zylinder-Einheit 14 angeschlossen, durch welche die Einrichtung
2 längs der Bahn 4 aus der dargestellten Position in die Befüllstation 1 verfahren
werden kann.
[0021] Die stationäre Befüllstation 1 umfaßt ein erstes Klemmbackenpaar 17
a,17
b, ein zweites Klemmbackenpaar 18
a,18
b, einen ersten Saugdüsenhalter 19 mit einer ersten Saugdüse 20, einen zweiten Saugdüsenhalter
21 mit einer zweiten Saugdüse 22 sowie einen Füllstutzen 34 (Figur 2). Der erste Saugdüsenhalter
19 ist über zwei Gelenkstangen 23,24 mit den schwenkbaren Klemmbacken 17
b bzw. 18
b gelenkig verbunden. Der zweite Saugdüsenhalter 21 ist über zwei weitere Gelenkstangen
25 und 26 mit den unschwenkbaren Klemmbacken 17
a bzw. 18
a gelenkig verbunden. Während die feststehenden Klemmbacken 17
a,18
a ihre aus Figur 2 erkennbare vertikale Lage beibehalten, können die schwenkbaren
Klemmbacken 17
b, 18
b aus dem Einfahrbereich des leeren Sackes 6 ausgeschwenkt werden, wie dies in Figur
2 dargestellt ist. Bei ausgeschwenkten Klemmbacken 17
b,18
b kann der leere Sack 6 mit der ersten Transporteinrichtung 2 in die Befüllstation
1 eingefahren werden, bis er im Seitenfaltenbereich oben an den stationären Klemmbakken
17
a und 18
a anschlägt. Der leere Sack 6 befindet sich dann in der sogenannten Sackebene 30, in
der er bis zur Abgabe aus der Abgabestation verbleibt. Die durch pneumatische Kolben/Zylinder-Einheiten
29 schwenkbaren Klemmbacken 17
b und 18
b werden dann geschlossen, wodurch der leere Sack in der Befüllstation 1 gehalten wird.
Die Backen 10 und 11 der Transporteinrichtung 2 werden dann ausgeschwenkt, und die
Transporteinrichtung 2 wird längs der Bahn 4 in die in Figur 1 dargestellte Einhängposition
zurückgefahren. Nach dem Schließen der Klemmbackenpaare 17
a,17
b und 18
a,18
b wird Vakuum an die den Sackwandungen außen anliegenden Saugdüsen 20 und 22 angelegt.
Die Klemmbackenpaare werden dann durch pneumatische Stellglieder (nicht dargestellt)
einander genähert, wobei das Gestänge 23-26 die nahe dem Öffnungsrand an den Sackwandungen
angreifenden Saugdüsen 20 und 22 auseinanderbewegt, damit der Sack geöffnet wird.
Nach dem Befüllen des Sackes werden die Klemmbackenpaare 17
a,17
b und 18
a,18
b wieder auseinandergefahren, und das an den Düsen 20 und 22 liegende Vakuum wird
wieder aufgehoben. Der Öffnungsrand des befüllten Sackes wird dadurch gestrafft.
Er wird dann von den Transportbacken 32,33 der zweiten Transporteinrichtung 3 erfaßt,
worauf die Klemmbacken 17
b und 18
b wieder hochschwenken, so daß der gefüllte Sack von der Station 1 freigegeben wird.
Der Sack wird dann durch die mit einem Sackstuhl 35 versehene zweite Transporteinrichtung
3 längs der geradlinigen Bahn 5 in die stationäre Schweißstation 7 gefahren, die in
der eine andere Ausführungsform der Vorrichtung betreffenden Figur 4 dargestellt ist
und in der der Sack in geringem Abstand längs seines Öffnungsrandes zugeschweißt
wird. In der Sackebene 30 oberhalb der Verschiebungsbahn 5 ist eine Luftblasdüse 13
angeordnet. Die Düse 13 erzeugt einen auf den Sackspalt oberhalb der Transportbacken
32,33 gerichteten Luftstrom, der die dort an der Sackwandinnenseite anhaftenden Füllgutreste
wegbläst und damit die Voraussetzung für die Bildung einer haltbaren Schweißverbindung
oder eines anderen Verschlusses schafft. Der von der Düse 13 erzeugte, auf den Offnungsrand
des befüllten Sackes gerichtete Luftstrom hat eine der Transportrichtung des Sackes
entgegengerichtete Komponente. Der Sack 6 wird ohne vorherige Abkühlung vom Sackstuhl
35 der zweiten Transporteinrichtung 3 auf ein Förderband 27 abgesetzt und abtransportiert,
das ebenfalls in Figur 4 dargestellt ist. Das Förderband 27 erstreckt sich an der
Auf setzstelle senkrecht zur Sackebene 30 bzw. Transportbahn 5.
[0022] Die Seitenansicht der Figur 2 zeigt die Transporteinrichtung 2 im Klemmbereich.
Auf der festen Transportbacke 9 ist ein winkelförmiger Anschlagsteg 15 fest angebracht,
der den Sacküberstand oberhalb der Klemmbacken 9-11 bestimmt. Der Winkelanschlag 15
erstreckt sich nur über den mittleren Bereich der Backe 9, so daß die Klemmbacken
17
a,17
b und 18
a,18
b der Befüllstation 1 den Sack 6 im Seitenfaltenbereich fassen können, wenn dieser
in die Befüllstation eingefahren ist. Unterhalb der Backen 9-11 sind zwei Schutzbleche
16 als Fingerschutz beim Einführen des leeren Sackes 6 in den Spalt zwischen den
Backen 9 und 10,11 angebracht. Der Anschlagsteg 15 kann als Schalter ausgebildet sein,
der den pneumatischen Antrieb 12 für die Schließbewegungen der schwenkbaren Transportbacken
10 und 11 schaltet.
[0023] Die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach den Figuren 1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß die Verschiebungsbahn 4 der
ersten Transporteinrichtung 2 für den Leersack zwischen der in Figur 3 gezeigten
Einhängstation und der Befüllstation 1 nicht geradlinig, sondern kreisbogenförmig
ist. Bei dieser Ausführungsform hat die Bahn 4 die Form eines Viertelkreisbogens.
Die Leersack-Transporteinrichtung 2 ist mit ihrem Halter 8 in dem Gelenk 28 schwenkbar,
wobei der Schwenkantrieb wieder von einem Pneumatik-Motor 14 geliefert wird. Der die
Leersäcke 6 in die Transporteinrichtung 2 einhängende Bedienungsmann steht nicht wie
bei der Ausführungsform nach Figur 1 frontal vor der Befüllstation, sondern seitlich
neben dieser.
[0024] Figur 4 zeigt die stationäre Schweißstation 7 und das senkrecht zur Transportbahn
5 verlaufende Transportband 27 für den Abtransport der befüllten, verschlossenen Säcke
aus der erfin dungsgemäßen Vorrichtung.
[0025] Bei der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
die erste Transporteinrichtung 2 für den Leersack zwischen der dargestellten Einhängposition
und der Befüllstation 1 ebenfalls längs einer geradlinigen Bahn 4 verfahrbar, die
ebenso wie die Bahn 5 der zweiten Transporteinrichtung 3 in der Sackebene 30 liegt.
Auch hier steht der Bedienungsmann seitlich neben der Befüllstation 1. Die Transporteinrichtung
2 umfaßt eine an dem Halter 8 fest angebrachte Transportbacke 9 und verschwenkbare
Backen 10,11, deren Schwenkantrieb durch die Kolben/Zylinder-Einheit 12 geliefert
wird. Die Backen 9 und 10,11 greifen mit Abstand vom Öffnungsrand des Seitenfaltensackes
an, so daß der Seitenfaltenbereich nahe am Öffnungsrand für den Angriff der Klemmbackenpaare
17
a. 17
b und 18
a,18
b frei ist. Die Transporteinrichtung 2 ist auf einer Führung 31 in bekannter Weise
in die Befüllstation 1 verfahrbar. Die zweite Transporteinrichtung 3 ist im wesentlichen
mit der ersten Transporteinrichtung 2 identisch; lediglich ihre Verschiebungsbereiche
sind gegeneinander versetzt, und die Einrichtung 3 hat wie bei den Ausführungsformen
nach den Figuren 2 und 4 einen Sackstuhl. Beide Transporteinrichtungen 2,3 haben eigene
Antriebe, jedoch ist es auch möglich, beide Transporteinrichtungen mit dem gleichen
Antrieb zu koppeln, so daß Leersacktransport und Vollsacktransport taktgleich erfolgen.
Bei dieser Ausführungsform sind beide Klemmbacken 17
a,17
b bzw. 18
a,18
b beider Klemmbackenpaare zwischen einer vertikalen Stellung (Klemmposition) und einer
Schrägstellung (Freigabeposition) schwenkbar. Das in Figur 2 gezeigte fast winklige
Hochschwenken einer Klemmbacke 17
b bzw. 18
b ist nicht erforderlich, weil der Leersack in der Sackebene 30 zwischen die Klemmbacken
geführt wird und nicht - wie bei der Ausführungsform nach den Figuren 1 und 2 - senkrecht
zur Sackebene 30.
1. Verfahren zur Führung von Säcken an einer Füllstation durch Einführen des unterhalb
seines Öffnungsrandes von Transportbacken gehaltenen, leeren Sackes in die Füllstation,
Füllen des geöffneten Sackes mit einer vorgegebenen Menge Füllgut und Abführen des
gefüllten Sackes von der Füllstation zu einer Verschließstation, dadurch gekennzeichnet,
daß der leere Sack in einer in der Ebene des ungeöffneten Sackes in der Füllstation
(Sackebene) liegenden Richtung oder senkrecht zu dieser Richtung in die Füllstation
eingeführt wird und der gefüllte Sack geradlinig in der Sackebene aus der Füllstation
abgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gefüllte Sack senkrecht
zur oder in der Einführungsrichtung aus der Füllstation abgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der leere Sack von
einer Einhängstation längs einer geradlinigen oder kreisbogenförmigen Bahn zu der
Füllstation geführt wird.
4. Vorrichtung zur Führung von Säcken, insbesondere Kunststoffsäcken zu einer Füllstation
und von dieser zu einer Verschließstation und Abgabestation, mit einer Sacktransporteinrichtung
mit Transportbacken, zwischen denen ein Sack einklemmbar ist, und einem an die Sacktransporteinrichtung
antriebsmäßig angeschlossenen Motor für deren Bewegung zur Füllstation und von dieser
zur Abgabestation, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Sacktransporteinrichtung
(2) zwischen einer Einhängstation und der Füllstation (1) längs einer ersten Bahn
(4) verschiebbar ist, die Richtung des Einlaufs der ersten Sacktransporteinrichtung
(2) in die Füllstation (1) senkrecht zu oder in der Sackebene (30) der Füllstation
(1) liegt und eine zweite Sacktransporteinrichtung (3) zwischen der Füllstation (1)
und der Abgabestation längs einer in der Sackebene (30) liegenden, geradlinigen, zweiten
Bahn (5) verschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Sacktransporteinrichtung
(2) eine auf ihr feste und wenigstens eine auf ihr bewegliche Transportbacke (9 bzw.
10,11) umfaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufrichtung
der ersten Bahn (4) mit der zweiten Bahn (5) einen Winkel von 90° bildet und zwei
der Füllstation (1) zugewandte Transportbacken (10,11) der ersten Sacktransporteinrichtung
(2) aus dem Bereich der Sackbreite zur Seite ausschwenkbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Bahn (4) geradlinig
oder kreisbogenförmig ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstation
(1) zwei aus einer stationären und einer beweglichen Klemmbacke bestehende Klemmbackenpaare
(17a,17b und 18a,18b) umfaßt, die beiden stationären Klemmbacken (17a,18a) am Ende der ersten Bahn (4) als Sackanschläge ausgebildet sind und die beiden beweglichen
Klemmbacken (17b,18b) aus dem Einfahrbereich des Sacks (6) entgegen der Einfahrrichtung ausschwenkbar
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und
die zweite Bahn (4 und 5) geradlinig hintereinanderliegen und die erste Sacktransporteinrichtung
(2) ein Paar Transportbacken (9,10) umfaßt, von denen wenigstens eine quer zur ersten
Bahn (4) gegen die andere verschieblich ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite
Sacktransporteinrichtung (2,3) durch denselben Motor im Gleichtakt verschiebbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstation
(1) zwei aus je zwei beweglichen Klemmbacken bestehende Klemmbackenpaare (17a,17b; 18a,18b) umfaßt, bei denen die Backen beider Klemmbackenpaare zwischen einer zurückgezogenen
oder ausgeschwenkten Freigabeposition und einer vorgeschobenen bzw. eingeschwenkten
Klemmposition verschiebbar bzw. verschwenkbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Sacktransporteinrichtung (2) einen den Einklemmspalt der Transportbacken (9-11)
überragenden Anschlag (15) und zwei unter dem Einklemmspalt angeordnete Schutzbleche
(16) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (15) einen
Schalter enthält oder als Schalter ausgebildet ist, der die Schließbewegung der beweglichen
Transportbacke(n) (10,11) auslöst.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
der zweiten Bahn (5) zwischen der Füllstation (1) und der Verschließstation (7) eine
Abstaubungs einrichtung (13) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb
der Abgabestation eine quer zur zweiten Bahn (5) fördernde dritte Transporteinrichtung
(27), vorzugsweise ein Förderband angebracht ist.