[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine solche Wickelmaschine ist durch die DE-PS 32 43 994 bekannt. Mit der dort vorgesehenen
Trennvorrichtung soll ein sicheres Durchtrennen der Warenbahn an definierter Stelle
erzielt werden, damit der hierdurch geschaffene Bahnanfang eine ausreichende Länge
zum Befestigen an einer neuen Wickelhülse hat. Die Trennvorrichtung muß daher an einer
Stelle des Ablaßtisches angeordnet sein, an der sie an der zwischen der Walze und
der auf dem Ablaßtisch befindlichen Wickelrolle verlaufenden Bahn angreifen kann.
Dabei darf die Trennvorrichtung den Übergang der Wickelrolle von der Walze auf den
Ablaßtisch nicht behindern. Außerdem darf sie keine Schäden an den äußeren Lagen
der Wickelrolle hervorrufen. Ferner muß die Trennvorrichtung für Wartungszwecke gut
zugänglich sein. Schließlich muß die Trennvorrichtung aber so geschützt angeordnet
sein, daß Verletzungen des Bedienungspersonals der Wickelmaschine sicher vermieden
werden.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese zum Teil miteinander in Widerspruch
stehenden Forderungen bei der Gestaltung einer konstruktiv einfachen Trennvorrichtung
zu erfüllen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmale gelöst.
[0005] Die Lösung ist insofern vorteilhaft, als die Trennvorrichtung zum einen während des
Nichtgebrauchs im Ablaßtisch aufgenommen ist (Ruhestellung), wo sie die Übergabe der
Wickelrolle auf den Ablaßtisch nicht stört und der leichten Zugänglichkeit entzogen
ist, so daß Unfälle sicher vermieden werden. Zum anderen kann die Trennvorrichtung
in eine Lage (Arbeitsstellung) gebracht werden, in der sie besonders wirkungsvoll
ist und eine sichere Trennung der Bahn erzielt wird.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Durch die im Anspruch 2 angegebene Maßnahme wird einerseits eine stabile Lagerung
der Trennvorrichtung am Ablaßtisch und andererseits eine geschützte Anordnung der
Leiste mit Trennelement erzeugt. Dabei wird infolge der Anordnung gemäß Anspruch
3 ein behinderungsfreies Überführen der Wickelrolle ohne Schädigung von Bahnlagen
erreicht.
[0008] Mit dem in Anspruch 4 angegebenen Trennelement wird ein bewährtes Bauteil verwendet,
welches mit seinen Zahnspitzen ohne großen Widerstand in die gestraffte Warenbahn
einzudringen vermag und diese perforiert, so daß es zur sicheren Trennung der bahn
an dieser Stelle kommt.
[0009] Mit der im Anspruch 5 angegebenen Maßnahme ist ein schneller Austausch eines verschlissenen
Trennelementes möglich. Diese Wartungsarbeit wird zweckmäßigerweise in der Arbeitsstellung
der Trennvorrichtung vorgenommen, weil dann das Trennelement gut zugänglich ist.
[0010] Die im Anspruch 6 gekennzeichnete Betätigungsvorrichtung erfüllt mit wenig konstruktivem
Aufwand den Zweck, die Trennvorrichtung in ihre zwei Stellungen zu bewegen. Nennenswerte
Kräfte sind dabei nicht aufzubringen, so daß eine relativ kleine Pneumatik-Einheit
hierfür genügt.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Seitenansicht einer Wickelmaschine (im Schnitt) mit einer
am Ablaßtisch angeordneten Trennvorrichtung für die Warenbahn und
Figur 2 die Trennvorrichtung in größerem Maßstab.
[0012] Die in Fig. 1 mit Ziffer 10 bezeichnete Wickelmaschine weist eine Zentralwalze 11
sowie beiderseits dieser je eine parallel verlaufende Hilfswalze 12 und 13 auf. In
ihrem oberen Zwickel bilden die Walzen 11 und 12 sowie 11 und 13 je ein Wickelbett
14 bzw. 15. Eine der Zentralwalze 11 von unten zugeführte Warenbahn 16 wird durch
eine nicht dargestellte Längsschneideeinrichtung in zwei Bahnstreifen 16.1 und 16.2
geschnitten. Diese Streifen 16.1. und 16.2 werden im entsprechenden Wickelbett 14
bzw. 15 zu je einer Rolle 17 und 18 aufgewickelt, und zwar der über die Zentralwalze
11 von oben in das Wickelbett 14 laufende Bahnstreifen 16.1 zur Wickelrolle 17, während
aus dem von unten in das Wickelbett 15 laufenden Streifen 16.2 die Wickelrolle 18
hergestellt wird.
[0013] Dem Wickelbett 15 ist eine um die Hilfswalze 13 von unten her einfahrbare Vorrichtung
19 zum Abtrennen des Streifens 16.2 von der Warenbahn 16 zugeordnet. Eine derartige
Trennvorrichtung 19 ist ausführlich in der DE-PS 31 09 587 beschrieben. Bei einem
Wechsel fertiger Wickelrollen 17 und 18 sind neue Wickelhülsen 20 auf weiter unten
beschriebene Weise in das jeweilige Wickelbett 14 bzw. 15 einführbar.
[0014] Beiderseits jeder Hilfswalze 12 und 13 befindet sich je ein Ablaßtisch 21 bzw.22
zum Aufnahmen der fertigen Wickelrollen 17 bzw. 18 beim Wickelwechsel. Zum Ausstoßen
der Wickelrollen 17 bzw. 18 aus dem jeweiligen Wickelbett 14 bzw. 15 sind oberhalb
der Zentralwalze 11 Ausstoßhebel 23 und 24 angeordnet. Dabei werden die Wickelrollen
17 bzw. 18 über die entsprechende Hilfswalze 12 bzw. 13 abgewälzt und in den jeweiligen,
in seiner Aufnahmestellung gezeichneten Ablaßtisch 21 bzw. 22 gerollt. Die Ablaßtische
21 und 22 sind in Pfeilrichtung bewegbar, um die Wickelrollen 17 und 18 aus der Maschine
10 abzulegen.
[0015] Die Hebel 23 und 24 sind mit Spannzangen 25 bzw. 26 versehen, mit denen sie nach
Rückkehr in Pfeilrichtung in ihre Ruhestellung neue Wickelhülsen 20 (in der Position
20′) aufnehmen können. Diese neuen Wickelhülsen 20 werden auf einer oberhalb der
Zentralwalze 11 verlaufenden Schiene 27 bereitgestellt. Beim Rollenwechsel werden
die neuen Wickelhülsen 20 (in der Position 20˝) beidendig von nicht dargestellten
Spannköpfen erfaßt und nach der Freigabe durch die Spannzangen 25 und 26 in das jeweilige
Wickelbett 14 bzw. 15 abgesenkt. Eine derartige Maschinenausrüstung zur Hülseneingabe
ist aus der DE-PS 35 40 490 bekannt. Im übrigen ist der prinzipielle Aufbau der Wickelmaschine
in der eingangs erwähnten DE-PS 32 43 994 ausführlich beschrieben.
[0016] Die Wickelmaschine 10 ist außerdem mit einer entlang dem walzennahen Randbereich
des Ablaßtisches 21 angeordneten Vorrichtung 28 zum Trennen der Wickelrollen 17 vom
Bahnstreifen 16.1, welcher dem Wickelbett 14 zuläuft, ausgestattet. Wie man aus der
vergrößerten Darstellung in Fig. 2 deutlich erkennt, ist die Trennvorrichtung 28 in
eine die Wickelrolle 17 stützende Platte 29 des Ablaßtisches 21 eingelassen. Die Stützplatte
29 hat in ihrem walzennahen Randbereich eine maschinenbreite Ausnehmung 30, in der
eine parallel zur Walze 12 verlaufende Leiste 31 mit mehreren über ihre Gesamtlänge
verteilten, mit der Stützplatte 29 verschraubten Topfscharnieren 32 schwenkbar gelagert
ist. Entlang der walzenseitigen, freien Randzone der Leiste 31 ist ein Element 33
zum Trennen des zwischen der Zentralwalze 11 und der auf dem Ablaßtisch 21 befindlichen
Wickelrolle 17 verlaufenden Warenbahnstreifens 16.1 mit Schrauben 34 befestigt. Das
Trennelement 33 besteht aus einer gezahnten Klinge, die zweckmäßigerweise über die
mehrere Meter betragende Maschinenbreite in mehrere Einzelelemente unterteilt ist.
Als Trennelement kann aber auch ein Sägedraht, ein Hitzdraht oder eine Messerklinge
Verwendung finden.
[0017] Die Trennvorrichtung 28 ist mit einer Betätigungsvorrichtung 35 verbunden. Hierzu
ist die Leiste 31 der Trennvorrichtung 28 an wenigstens einem ihrer beiden Ende mit
einem Hebelarm 36 versehen, an dem eine am Ablaßtisch 21 gelagerte, pneumatisch betätigbare
Kolben-Zylinder-Einheit 37 mit ihrer Kolbenstange 38 angreift.
[0018] Während des Wickelvorgangs in der Maschine 10 befindet sich die Leiste 31 in ihrer
mit strichpunktierten Linien in Fig. 2 gezeichneten Ruhestellung. In dieser Stellung
ist die Leiste 31 zusammen mit dem Trennelement 33 völlig von der Ausnehmung 30 aufgenommen,
so daß die obere Seite der Leiste 31, über welche die Wickelrolle 17 beim Entfernen
aus der Maschine 10 abrollt, mit der entsprechenden Seite der Stützplatte 29 fluchtet.
Mit der Betätigungsvorrichtung 35 kann die Trennvorrichtung 28 in ihre Arbeitsstellung
(mit ausgezogenen Linien in Fig. 2 dargestellt) bewegt werden. Dabei tritt die Leiste
31 mit ihrem Trennelement 33 aus der Ausnehmung 30 des Ablaßtisches 21 heraus und
nimmt in der erwähnten Stellung einen Winkel von etwa 60° zur Oberseite der Stützplatte
29 ein.
[0019] Beim Wickelwechsel werden im Maschinenstillstand die fertigen Wickelrollen 17 und
18 mit den Ausstoßhebeln 23 und 24 aus dem jeweiligen Wickelbett 14 und 15 über die
Hilfswalzen 12 und 13 hinweg auf die entsprechenden Ablaßtische 21 und 22 gewälzt.
Im Wickelbett 15 ist kurz zuvor die Trennvorrichtung 19 in ihre in Fig. 1 dargestellte
Arbeitsstellung gebracht worden. Die Wickelrolle 18 ist daher bereits vom Warenbahnstreifen
16.2 abgetrennt. Unterdruck in der einen mit Bohrungen durchbrochenen Mantel aufweisenden
Zentralwalze 11 hält diesen Bahnstreifen an der Walze fest, so daß die Trennvorrichtung
19 in Pfeilrichtung aus dem Wickelbett 15 bewegt werden kann, um dort eine neue Wickelhülse
20 einzubringen und mit dem Bahnstreifen 16.2 zu verbinden.
[0020] Beim Bewegen der Wickelrolle 17 aus dem Wickelbett 14 auf den Ablaßtisch 21 befindet
sich dagegen die Trennvorrichtung 28 in ihrer Ruhestellung. Sobald die Wickelrolle
17 ihre in Fig. 1 dargestellte Endlage auf dem Ablaßtisch 21 einnimmt, wird mit der
Betätigungsvorrichtung 35 die Trennvorrichtung 28 in ihre Arbeitsstellung gebracht.
Dabei greift das Trennelement 33 der Trennvorrichtung 28 an dem sich von der Zentralwalze
11 über das Wickelbett 14 und die Hilfswalze 12 zu der fertigen Wickelrolle 18 erstreckenden
Bahnstreifen 16.1 an. Das Trennen des Warenbahnstreifens 16.1 kann durch Absenken
der von den Spannköpfen erfaßten neuen Wickelhülse 20 in das Wickelbett 14 erfolgen.
Dabei greift die Wickelhülse 20 am Warenbahnstreifen 16.1 an und strafft diesen, so
daß das Trennelement 33 mit seinen Zähnen in den Bahnstreifen eindringt und diesen
perforiert. Die weitere Bewegung der neuen Wickelhülse 20 führt zum Durchtrennen des
Warenbahnstreifens 16.1 entlang dem Trennelement 33.
[0021] Der Trennvorgang kann auch durch Schwenken des Ablaßtisches 21 in Pfeilrichtung hervorgerufen
werden. Hierbei wird ebenfalls der Warenbahnstreifen 16.1 gestrafft und am Trennelement
33 der Trennvorrichtung 28 durchtrennt. Zum sicheren Straffen des Warenbahnstreifens
16.1 wird die Zentralwalze 11 bei beiden Varianten des Trennvorganges in Bremsstellung
gehalten und die Schiene 27 auf die Walze aufgesetzt, um den Bahnstreifen dort festzuhalten.
Das Befestigen des derart gebildeten neuen Bahnanfangs des Warenbahnstreifens 16.1
an der neuen Wickelhülse 20 kann durch Kleben, Anheften od.dgl. erfolgen. Die Wickelmaschine
10 ist nach dem Ablegen der Wickelrollen 17 und 18 wieder wickelbereit.
[0022] Die beschriebene Trennvorrichtung 28 ist nicht nur bei Wickelmaschinen 10 mit drei
Walzen 11, 12 und 13 verwendbar. Sind kann eingesetzt werden bei Maschinen mit zwei
Walzen (sogenannten Doppeltragwalzen-Wickelmaschinen) oder auch bei Maschinen mit
lediglich einer Walze (sogenannten Stützwalzen-Wickelmaschinen). Es ist dabei nicht
erforderlich, bei derartigen Maschinen die zulaufende Warenbahn in Streifen zu zerteilen.
Die beschriebene Trennvorrichtung kann auch zum Durchtrennen einer Warenbahn in voller
Breite benutzt werden.
1. Wickelmaschine mit einer Walze, über welche eine aufzuwickelnde Warenbahn geführt
ist, mit einem Ablaßtisch zum Aufnehmen sowie Ablegen einer Wickelrolle aus der Maschine
und mit einer entlang dem walzennahen Randbereich des Ablaßtisches angeordneten Vorrichtung
zum Trennen der Wickelrolle von der gestrafften Warenbahn, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennvorrichtung (28) in einer die Wickelrolle (17) stützenden Platte (29)
des Ablaßtisches (21) eingelassen und mit einer Betätigungsvorrichtung (35) zum Bewegen
zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung verbunden ist, in der die Trennvorrichtung
aus dem Ablaßtisch hervortritt.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablaßtisch (21)
im walzennahen Randbereich der Stützplatte (29) eine Ausnehmung (30) hat, in der
eine parallel zur Walze (11) schwenkbar gelagerte Leiste (31) mit wenigstens einem
entlang ihrer walzenseitigen, freien Randzone befestigten Element (33) für das Trennen
der Bahn (16.1) in der Ruhestellung versenkt angeordnet ist.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (31) in
der Ruhestellung der Trennvorrichtung (28) mit der oberen Seite der Stützplatte (29),
über welche die Wickelrolle (17) beim Entfernen aus der Maschine (10) abrollt, fluchtet.
4. Wickelmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement (33)
der Trennvorrichtung (28) eine gezahnte Klinge ist.
5. Wickelmaschine nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennelement
(33) mit der Leiste (31) der Trennvorrichtung (28) verschraubt ist.
6. Wickelmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste
(31) der Trennvorrichtung (28) an wenigstens einem Ende mit einem Hebelarm (36) versehen
ist, an dem als Betätigungsvorrichtung (35) eine am Ablaßtisch (21) gelagerte Kolben-Zylinder-Einheit
(37) mit ihrer Kolbenstange (38) angreift.