[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Visier für eine Feuerwaffe, insbesondere einen
Werfer, zur Einstellung der Elevation und Horizontierung derselben, mit einem durchsichtigen
Gefäss in welchem sich eine Flüssigkeit mit freiem Spiegel befindet, der an einer
Skala die Elevation und Verkantung anzeigt.
[0002] Bekannte Flüssigkeitsvisiere dieser Art weisen ein das Waffenrohr umschliessendes
ringförmiges Gefäss auf, in welchem sich die Flüssigkeit befindet (EP-A-0 258 076).
Bei allen Vorteilen weisen diese bekannten Flüssigkeitsvisiere auch gewisse Nachteile
auf. Sie sind praktisch für einen bestimmten Rohrdurchmesser bestimmt, können also
nicht für verschiedene Rohrdurchmesser Verwendung finden. Der Gefässdurchmesser übertrifft
in jedem Fall den Rohrdurchmesser, so dass das Visier bei grösseren Waffen verhältnismässig
voluminös, schwer und teuer ausfällt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flüssigkeitsvisier so
zu gestalten, dass es vorteilhaft mit mehreren Waffen verschiedener Dimensionen verwendet
werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 umschrieben.
[0004] Es ist zwar eine Zielvorrichtung bekannt, die mittels eines in der Länge verstellbaren
Bandes an einem Waffenlauf befestigt werden kann (US-A-4,112,583). Auch in diesem
Falle ist aber die Zielvorrichtung so ausgebildet, dass sie nur mit einem Waffenlauf
oder Waffenrohr bestimmten Durchmessers lagestabil verbunden werden kann.
[0005] Vorzugsweise stehen die Längsachsen der Prismen der anmeldungsgemässen Vorrichtung
quer zur Achse des ringförmig ausgebildeten Gefässes derart, dass bei am Waffenrohr
montiertem Visier die Gefässachse rechtwinklig zur Rohrachse steht. Zudem wird das
Gefäss vorzugsweise zylinderförmig ausgebildet, wobei die Länge des Zylinders bzw.
die Breite des der Ablesung dienenden Fenstens des Gefässes mindestens etwa gleich
sein soll dem Druchmesser des Gefässes. Damit ergibt sich, wie noch eingehender erläutert
wird, eine gute Anzeige auch einer geringen Verkantung des Waffenrohrs.
[0006] Im weiteren kann das Gefäss drehbar und in bestimmten Drehstellungen arretierbar
in einem Gehäuse gelagert sein, an welchem die Prismen und das Zugorgan angebracht
sind, und das Gefäss kann mehrere in Umfangsrichtung desselben verschobene Skalen
aufweisen. Damit ist ein weiterer wesentlicher Beitrag an die vielseitige Verwendbarkeit
des Visiers an verschiedenen Waffen geleistet, indem je nach Art der Waffe eine zugeordnete
Skala in den Anzeigebereich gebracht werden kann. Das Gefäss kann zudem auswechselbar
im erwähnten Gehäuse angeordnet sein, was nicht nur den Ersatz eines eventuell defekt
gewordenen Gefässes ermöglicht, sondern die vielseitigkeit des Visiers noch zu erhöhen
erlaubt, indem je nach Art der Waffe verschiedene Gefässe mit verschiedenen Skalen
oder sonstigen Hilfsmitteln verwendet werden können.
[0007] Der Hohlraum des zylinderförmigen Ringgefässes kann vorteilhaft zur Aufnahme eines
Leuchteinsatzes verwendet werden, welcher der Beleuchtung der Flüssigkeitsspiegels
und der Skala dient.
[0008] Der Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine Seitenansicht des Visiers mit einem Teil eines Waffenrohrs,
Figur 2 zeigt eine Draufsicht teilweise im Schnitt auf das Visier und das Waffenrohr,
Figur 3 zeigt eine Vorderansicht des Visiers und
Figur 4 zeigt einen Teilschnitt in grösserem Masssstab.
[0009] Das dargestellte Visier weist ein Gehäuse 1 mit einer durchgehenden Längsbohrung
2 und seitlichen Fortsätzen 3 und 4 auf, wobei je zwei gestrennte übereinanderliegende
gleichartige Fortsätze 3a und 3b bzw. 4a und 4b vorgesehen sind. Die Aussenflächen
dieser Fortsätze sind als Prismenflächen 5 bzw. 6 ausgebildet. Je zwischen einem oberen
und unteren Fortsatz 3a, 3b bzw. 4a, 4b sind Verankerungs- bzw. Spannmittel für ein
Befestigungsband 7 vorgesehen. In den Fortsätzen 3a und 3b ist ein Stift 8 befestigt,
an welchem das eine Ende des Bandes 7 angreift. In den Fortsätzen 4a und 4b sind Umlenkstifte
9 und 10 befestigt und ein Spannbügel 11 ist um seine Achsstummel 12 schwenkbar gelagert.
Das eine Ende des Bandes 7 ist um die Stifte 9 und 10, um den Spannbügel 11, nochmals
um den Stift 10 und dann nach aussen geführt. Wie in Figur 2 dargestellt, dienen die
Prismenflächen 5 und 6 und das Band 7 zur lagestabilen Befestigung des Gehäuses
1 an einem Waffenrohr 13. Wenn sich der Spannbügel 11 in der in Figur 2 strichpunktiert
angedeuteten gelösten Lage befindet, kann das Band 7 an seinem frei herausragenden
Ende nachgezogen und satt um das Waffenrohr 13 gelegt werden. Wird dann der Spannbügel
11 in die in Figur 2 ausgezogen dargestellte, Spannlage verschwenkt, wird das Band
7 zusätzlich gespannt und dann durch die zweifache Umschlingung am Stift 10 in gespannter
Lage gesichert. Zugleich wird der Spannbügel 11 durch den Zug im Band in seiner Spannlage
gehalten. Es ist damit möglich, das Gehäuse bzw. das Visier mit einfachen Handgriffen
und schnell an einem Waffenrohr beliebigen Durchmessers lagestabil zu befestigen.
[0010] In der Bohrung 2 des Gehäuses 1 befindet sich ein hohles zylindrisches Gefäss 14
aus geeignetem durchsichtigen Material, beispielsweise Plexiglas. Dieses Gefäss weist
einen ringförmigen Hohlraum 15 auf, welche zur Hälfte mit einer gefärbten Flüssigkeit
gefüllt ist. Das eine aus dem Gehäuse 1 vorragende Ende des Gefässes 14 ist als Drehgriff
16 ausgebildet und dient der Einstellung des Gefässes in verschiedene Drehstellungen.
Das Gehäuse 1 weist ein Fenster 17 auf, durch welches das Gefäss 14 und die darin
befindliche Flüssigkeit bzw. der Spiegel dieser Flüssigkeit sichtbar sind. Im Bereiche
des Fensters 17 ist das Gefäss mit einer Skala 18 versehen, die z.B. in Artilleriepromillen
(wie dargestellt) Elevationswinkeln oder Schussweiten geeicht sein kann. In Figur
3 ist ein angenommener Flüssigkeitsspiegel N angedeutet, welcher auf der Skala 18
die Elevation anzeigt. Liegt dieser Flüssigkeitsspiegel nicht parallel zu den Skalenstrichen
wird damit besonders deutlich eine Verkantung der Waffe angezeigt, die entsprechend
korrigiert werden kann.
[0011] Wie Figur 4 zeigt, ist das Gefäss 14 am Umfang mit Rastausnehmungen 19 versehen,
in welche ein Raststift 20 eingreifen kann. Auf diesen Raststift 20 wirkt eine Blattfeder
21, die mittels einer Schraube 22 in einer Nut 23 an der Unterseite des Gestells 1
befestigt ist. Mehrere am Umfang des Gefässes angebrachte Rastausnehmungen 19 bestimmen
eindeutig bestimmte Drehstellungen des Gefässes. Das Gefäss 14 ist mit den jeweiligen
Drehstellungen zugeordneten Skalen versehen, die verschieden gestaltet, beispielsweise
in verschiedenen Einheiten geeicht sein können. Es können also beispielsweise vier
sich über 90° erstreckende Skalen vorgesehen sein, die bei entsprechenden, um 90°
versetzten Betriebsstellungen des Gefässes im Fenster 17 sichtbar sind. Es könnten
jedoch auch bis zu acht verschiedene Skalen vorgesehen sein, die wahlweise in einem
entsprechend bemessenen, sich um etwa 45° erstreckenden Fenster erscheinen können,
um verschiedenartige Grössen anzuzeigen bzw. abzulesen. Es ist damit eine besonders
vielseitige Verwendbarkeit des Visiers erzielt, denn es kann nicht nur mit beliebig
bemessenen Waffenrohren verwendet werden, sondern gestattet eine Ablesung der Elevation,
der Schussweite oder anderer Grössen in verschiedenen Einheiten, und es zeigt schliesslich
mit grosser Deutlichkeit eine eventuelle Verkantung der Waffe an. Man kann in dieser
Richtung noch einen Schritt weitergehen, indem mit verschiedenen Skalen versehene
Gefässe wahlweise in das Gestell 1 eingesetzt werden können.
[0012] Der Hohlraum 24 im Inneren des Gefässes 14 kann der Aufnahme eines stabförmigen Leuchteinsatzes
dienen, wobei zur Sicherung dieses Leuchteinsatzes ein nicht dargestellter Deckel
zum Abschliessen des Hohlraumes 24 vorgesehen sein kann.
1. Visier für eine Feuerwaffe, insbesondere einen Werfer, zur Einstellung der Elevation
und Horizontierung derselben, mit einem durchsichtigen Gefäss (14) in welchem sich
eine Flüssigkeit mit freiem Spiegel (N) befindet, der an einer Skala (18) die Elevation
anzeigt, dadurch gekennzeichnet, dass es zur lagestabilen Anlage an das Waffenrohr
(13) bestimmte Prismen (5, 6) und ein längenverstellbares Zugorgan (7) zur Befestigung
am Waffenrohr (13) aufweist.
2. Visier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachsen der Prismen
(5, 6) quer zur Achse des ringförmigen Gefässes (14) stehen, derart, dass bei am Waffenrohr
(13) montiertem Visier die Gefässachse rechtwinklig zur Rohrachse steht.
3. Visier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es ein zylinderförmiges
Gefäss (14) aufweist.
4. Visier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäss (14) drehbar und
in bestimmten Drehstellungen arretierbar in einem Gehäuse (1) gelagert ist, an welchem
die Prismen (5, 6) und das Zugorgan (7) angebracht sind.
5. Visier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäss (14) mehrere, in
Umfangsrichtung desselben verschobene Skalen (18) aufweist.
6. Visier nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gefäss
(14) auswechselbar angeordnet ist.
7. Visier nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Hohlraum
(24) des rohrförmigen Ge fässes (14) ein Leuchteinsatz auswechselbar angebracht werden
kann.