[0001] Die Erfindung betrifft ein Tunnelmodul gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bestimmte Produktionsverfahren, zum Beispiel der Mikroelektronik, der Feinwerkmechanik,
der Optik oder der Pharmazie, benötigen reine, staubfreie Atmosphären, die durch reinraumtechnische
Einrichtungen hergestellt werden. In der sogenannten Laminar-Flow-Technik wird die
reine Atmosphäre erzeugt, indem hochgradig gefilterte Luft in turbulenzarmer Verdrängungsströmung
durch den Reinraum geführt wird.
[0003] In der in der EP-A2 0 202 110 beschriebenen Reinraumanlage in Laminar-Flow-Technik
wird Luft durch Ventilatoren unter Druck in eine Kammer zwischen einer Decke und einer
aus Hochleistungsfiltern gebildeten Zwischendecke gefördert. Die durch die Hochleistungsfilter
gereinigte Luft durchströmt den Reinraum vertikal nach unten, wird im Boden abgesaugt
und über Seitenkanäle zu den Ventilatoren zurückgeführt. Bei dieser Anlage sind die
reinraumtechnischen Einrichtungen fest installiert.
[0004] Da sich die Produktionsbedingungen in vielen Bereichen mit zunehmender Schnelligkeit
ändern, ist man an einem schnell auf- und abbaubaren Reinraumsystem, mit dem neue
Reinräume schnell gebildet, alte entfernt oder vorhandene vergrößert oder verkleinert
werden können, interessiert.
[0005] Dies hat zur Entwicklung von Modulsystemen geführt, von denen eines in dem Prospekt
"Reinraum-Technik für die Elektronik" (Babcock-BSH Reinraum-Technik, 6.86) beschrieben
ist. Bei dem auf Blatt 004 dargestellten Reinraum-Tunnelsystem handelt es sich um
transportable Module, die in beliebiger Stückzahl aneinandergereiht werden können.
[0006] Ein Tunnelmodul des abgebildeten Systems besteht aus einem Oberteil und zwei Seitenwänden
mit Doppelwänden. Das Oberteil weist ein Kammersystem mit zwei Rücklufteinlässen,
einem Ventilator und übereinanderliegenden Kammern auf, wobei die untere Kammer durch
eine Anordnung von Hochleistungsschwebstoffiltern nach unten begrenzt ist. Die zwischen
den Seitenwänden und ihren Doppelwänden zurückgeführte Luft, wird durch die oberen
Kammern von beiden Seiten in die untere Kammer gefördert und durch die Hochleistungsschwebstoffilter
dem Reinraum zugeführt.
[0007] Voraussetzung der laminaren Strömung im Reinraum ist eine gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung
hinter den Hochleistungsschwebstoffiltern, die durch eine gleichmäßige Beaufschlagung
der Filter zu erzeugen ist.
[0008] Die Hochleistungsschwebstoffilter haben sehr hohe Luftwiderstände, die die Strömungsgeschwindigkeiten
erheblich reduzieren. Wirksam ist daher im wesentlichen nur der statische Druckanteil
einer Luftströmung vor den Hochleistungsschwebstoffiltern.
[0009] Die Laminar-Flow-Technik erfordert demnach eine möglichst turbulenzarme Luftströmung
mit möglichst hohem statischen Druckanteil in der Kammer vor den Hochleistungsschwebstoffiltern.
[0010] Eine turbulenzarme Strömung wird durch eine einseitige Luftzufuhr zu der Kammer vor
den Hochleistungsschwebstoffiltern begünstigt. Der statische Druckanteil einer Strömung
kann durch Umwandlung von dynamischem Druck in statischen Druck erhöht werden.
[0011] Eine solche Umwandlung wird erreicht, indem die Luft durch ein Kammersystem mit mehreren
Kammern geführt und dadurch die Strömungsgeschwindigkeit reduziert wird. Die Umwandlung
von dynamischem in statischen Druck führt zu großen Energieverlusten und hohem Energiebedarf
der Ventilatoren.
[0012] Ein gattungsbildendes Tunnelmodul ist schematisch im Prospektblatt "ias/Clean Room
Tunnels, LVT Tunnel Series 2 (CRT-5-84)" abgebildet. Im Oberteil dieses Tunnelmoduls
befinden sich zwei spiegelbildlich nebeneinander angeordnete, durch eine Mittelwand
getrennte Kammersysteme.
[0013] Jedes Kammersystem weist drei durch zwei Zwischenböden unterteilte, übereinanderliegende
Kammern, einen Ventilator und eine Rückluftöffnung auf. Der Ventilator befindet sich
in einem Kasten vor der oberen Kammer an einer Seite des Oberteils und die Rückluftöffnung
im Ventilatorkasten. Die drei Kammern sind durch Öffnungen in den Zwischenböden miteinander
verbunden, wobei sich die Öffnung des oberen Zwischenbodens auf der der Rückluftöffnung
gegenüberliegen den Seite und die des unteren Zwischenbodens auf der Seite der Rückluftöffnung
befindet. Die untere Kammer wird nach unten durch eine Anordnung von Hochleistungsfiltern
begrenzt.
[0014] In jedem der beiden Kammersysteme wird Luft durch die Rückluftöffnungen angesaugt,
durch die beiden oberen Kammern gefördert und der unteren Kammer vor den Hochleistungsfiltern
von einer Seite zugeführt.
[0015] Die Aufgabe der Erfindung ist, ein Tunnelmodul zum Aufbau eines Reinraums in Laminar-Flow-Technik
zu entwickeln, bei dem eine gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung im Reinraum bei
möglichst geringem Energiebedarf gewährleistet ist.
[0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene
Merkmal gelöst.
[0017] Durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 benötigt der Ventilator zur Erzeugung
einer turbulenzarmen, mit einem hohen statischen Druckanteil versehene Luftströmung
in der unteren Kammer vor den Hochleistungsfiltern wesentlich weniger Energie. Die
Anordnung des Ventilators in der mittleren Kammer auf der der Rückluftöffnung gegenüberliegenden
Seite führt zu wesentlich geringeren Reibungsverlusten. Strömungshindernisse durch
einen Ventilatorkasten vor der oberen Kammer werden vermieden. Das Ansaugen der Rückluft
durch die obere Kammer vergleichmäßigt die Luftströmung zum Ventilator.
[0018] Die im Merkmal des Anspruchs 2 beschriebene Anordnung des Ventilators mit in die
obere Kammer ragender Einlaufdüse reduziert den Energiebedarf des Ventilators weiter.
[0019] Vorteil des Merkmals des Anspruchs 3 ist, daß der Energiebedarf durch den Aufbau
des Ventilators mit rückwärts gekrümmten Schaufeln und Außenläufermotor weiter gesenkt
wird. Strömungshindernisse durch ein Gehäuse werden vermieden.
[0020] Die im Merkmal des Anspruchs 4 beschriebene Lage des Ventilators führt zu den größten
Wirkungsgraden des Ventilators, verglichen mit einem größeren Abstand zur Seitenwand
oder asymmetrischer Lage zwischen Vorder- und Rückwand.
[0021] Der Vorteil des Merkmals des Anspruchs 5 ist eine Führung der Luftströmung in die
Einlaufdüse des Ventilators.
[0022] Das Merkmal des Anspruchs 6 führt zu einer Vergleichmäßigung der Luftströmung in
der oberen Kammer oberhalb des Ventilators.
[0023] Vorteil des Merkmals des Anspruchs 7 ist eine gleichzeitige Vergleichmäßigung und
Führung der Luftströmung zum Ventilator.
[0024] Durch den im Merkmal des Anspruchs 8 beschriebenen Spoiler reißt die Luftströmung,
die durch die Öffnung des unteren Zwischenbodens geführt wird, ab. Die Umwandlung
von dynamischem in statischen Druck wird an dieser Stelle unterstützt.
[0025] Das Merkmal des Anspruchs 9 führt zu einer vorteilhaften Verringerung des Lärmpegels
im Reinraum.
[0026] Der Lärmpegel wird durch die im Merkmal des Anspruchs 10 beschriebene Anordnung der
mittleren Schalldämpfkulissen weiter gesenkt. Sie fördert auch eine verlustarme Umwandlung
von dynamischem in statischen Druck.
[0027] Das Merkmal des Anspruchs 11 führt zu einer vorteilhaften, turbulenzarmen Strömung
in der Kammer vor den Hochleistungsfiltern.
[0028] Für Tunnelmodule, die bei halbreinen Außenräumen eingsetzt werden, ist das Merkmal
des Anspruchs 12 einer sogenannten offenen Bauweise vorteilhaft.
[0029] Das Merkmal des Anspruchs 13 ist für Tunnelmodule der offenen Bauweise von Vorteil,
wenn klimatisierte Luft benötigt wird.
[0030] Für Tunnelmodule bei verschmutzten Außenräumen ist das Merkmal des Anspruchs 14 einer
sogenannten geschlossenen Bauweise vorteilhaft.
[0031] Der Vorteil des Merkmals des Anspruchs 15 ist der einfache Aufbau eines Tunnelmoduls.
[0032] Tunnelmodule mit dem Merkmal des Anspruchs 16 sind besonders zum Aufbau breiterer
Reinräume geeignet.
[0033] Die Zeichnung dient der Erläuterung der Erfindung anhand vereinfacht dargestellter
Ausführungsbeispiele.
Figur 1 zeigt einen Schnitt durch ein Tunnelmodul der offenen Bauweise mit Vorfilter
und Kühler und Figur 2 eine Anordnung von Tunnelmodulen der offenen Bauweise.
In Figur 3 ist ein Beispiel der geschlossenen Bauweise und in Figur 4 eine Anordnung
von drei derartiger Tunnelmodule hintereinander zu sehen.
In Figur 5 ist eine Anordnung mehrerer Tunnelmodule mit zwei Kammersystemen dargestellt.
Beispiel 1: Tunnelmodul mit offener Bauweise
[0034] Ein Tunnelmodul besteht aus einem Oberteil 1, das von zwei U-Profilen 2 getragen
wird, und zwei Seitenwänden 3, 4.
[0035] Das Oberteil 1 ist in etwa quaderförmig und hat ein Kammersystem, das sich über
die gesamte Breite des Oberteils 1 erstreckt. Seine Seitenwände 5, 6 sowie die in
der Zeichnung nicht sichtbare, zur Zeichenebene parallele Vorder- und Rückwand bestehen
aus abgekanteten Blechen. Das Oberteil 1 ist durch zwei Zwischenböden 7, 8 in drei
etagenartig übereinanderliegende flache Kammern 9, 10, 11 unterteilt. Die Kammerhöhen
der oberen und mittleren Kammer 9, 10 sind annähernd gleich groß, die der unteren
Kammer 11 etwa halb so groß wie die der mittleren Kammer 9. Die Kammern 9, 10, 11
sind durch wechselseitig angeordnete Öffnungen 12, 13 in den Zwischenböden 7, 8 miteinander
verbunden.
[0036] Die obere Kammer 9 hat in der Seitenwand 6 eine Rückluftöffnung 14. Die Öffnung
12 des oberen Zwischenbodens 7 befindet sich in der Nähe der gegenüberliegenden Seitenwand
5. Die Öffnung 13 des unteren Zwischenbodens 8 ist ein Spalt, der zwischen dem Rand
des unteren Zwischenbodens 8, der nicht ganz an die, die Rückluftöffnung 14 aufweisende,
Seitenwand 6 heranreicht, und der Seitenwand 6 freibleibt.
[0037] Die untere Kammer 11 wird nach unten durch sechs fliesenartig aneinandergesetzte,
in einer gitterartigen Rahmenkonstruktion aufgehängte Hochleistungsschwebstoffilter
15 begrenzt. Von den sechs Hochleistungsschwebstoffiltern 15 sind je zwei hintereinander
und drei nebeneinander angeordnet. Die Hochleistungsschwebstoffilter 15 sind mit
Trocken- und Liquid-Seal-Dichtungen versehen.
[0038] In der mittleren Kammer 10 befindet sich ein Ventilator 16, dessen Einlaufdüse 17
in der Öffnung 12 des oberen Zwischenbodens 7 sitzt und der am oberen Zwischenboden
7 befestigt ist. Der Ventilator 16 ist als gehäuseloser Radialventilator mit Außenläufermotor
18 ausgebildet und hat rückwärts gekrümmte Schaufeln 19. Der Abstand der Ventilatorachse
20 von der ihr zunächstliegenden Seitenwand 5 entspricht etwa dem 0,8-fachen des Durchmessers
des Ventilators 16. Die Ventilatorachse 20 liegt in der Mitte zwischen Vorder- und
Rückwand.
[0039] In der oberen Kammer 9 sind eine Decke 21 und der obere Zwischenboden 7 mit Schalldämpfkulissen
22, die von der Seitenwand 6 bis nah an die Einlaufdüse 17 reichen, bedeckt. Die Dicke
der Schalldämpfkulissen 22 beträgt etwa je ein Drittel der Höhe der oberen Kammer
9, so daß zwischen ihnen ein Spalt verbleibt, dessen Höhe ebenfalls ein Drittel der
Kammerhöhe beträgt. Oberhalb der Einlaufdüse 17 befindet sich in der Decke 21 eine
mit einem Deckel verschlossene Öffnung zum Warten des Ventilators 16.
[0040] Quer über der Einlaufdüse 17 befindet sich ein Gleichrichteblech 23, das parallel
zu Vorder- und Rückwand steht. Es ragt auf beiden Seiten etwas über die Einlaufdüse
17 hinaus und endet auf der zur Rückluftöffnung 14 weisenden Seite der Einlaufdüse
17 kurz vor den Schalldämpfkulissen 22.
[0041] Zwischen Vorder- und Rückwand erstrecken sich zwei Einströmbleche 24, die auf der
einen Seite bis in den Spalt zwischen den Schalldämpfkulissen 22 reichen, auf der
anderen Seite nach unten abgerundet sind und bis direkt an die Einlaufdüse 17 reichen.
Im Spalt stoßen die Einströmbleche 24 in der Mitte aneinander und im weiteren Verlauf
an das Gleichrichteblech 23. Im Spalt zwischen den Schalldämpfkulissen 22 befinden
sich die Einströmbleche 24 auf etwa einem Drittel der Spalthöhe. Der Abstand der Ränder
der Einströmbleche 24 über der Einlaufdüse 17 von der Ventilatorachse 20 beträgt
in etwa 10 % des Durchmessers der Einlaufdüse 17.
[0042] In der mittleren Kammer 10 sind an den beiden Zwischenböden 7, 8, die die mittlere
Kammer 10 begrenzen, Schalldämpfkulissen 25 befestigt, die sich vom Ventilator 16
in Richtung auf die Seitenwand 6 erstrecken und etwa bis zur Mitte der mittleren Kammer
10 reichen. Ihre Dicke und die Dicke des zwischen ihnen verbleibenden Spaltes betragen
je etwa ein Drittel der Kammerhöhe.
[0043] In der restlichen, der Seitenwand 6 zugekehrten Hälfte der mittleren Kammer 10 sind
die beiden Zwischenböden 7, 8 ebenfalls mit Schalldämpfkulissen 26 versehen. Ihre
Dicke beträgt nur etwa ein Sechstel der Kammerhöhe. Eine weitere, mittlere Schalldämpfkulisse
27, deren Höhe etwa ein Drittel der Kammerhöhe beträgt, befindet sich in der Mitte
zwischen den beiden Schalldämpfkulissen 26; über und unter der mittleren Schalldämpfkulisse
27 verbleibt je ein Spalt mit einer Höhe von etwa einem Sechstel der Kammerhöhe. Die
beiden Spalte setzen den Spalt zwischen den Schalldämpfkulissen 26 in der dem Ventilator
16 zugewandten Hälfte der mittleren Kammer 10 fort, so daß der Spaltquerschnitt einer
Stimmgabel gleicht.
[0044] An dem der Seitenwand 6 zugewandten Ende der mittleren Schalldämpfkulisse 27 ist
ein sich von der Schalldämpfkulisse 27 durch die Mitte der Öffnung 13 des unteren
Zwischenbodens 8 in die untere Kammer 11 erstreckendes, von Vorder- zur Rückwand reichendes
Leitblech 28 befestigt. Der Rand des Leitblechs 28 ragt auf etwa halber Höhe der unteren
Kammer 11 waagerecht unter den unteren Zwischenboden 8.
[0045] An der Seitenwand 6 ist auf einer Höhe von etwa 40 % der Höhe der unteren Kammer
11 ein von Vorder- zur Rückwand reichender Blechstreifen, ein sogenannter Spoiler
29, angebracht. Er ragt waagerecht unter der Öffnung 13 des unteren Zwischenbodens
8 in die untere Kammer 11. Der Abstand zwischen dem Rand des Spoilers 29 und dem Leitblech
28 beträgt etwa die Hälfte der Höhe der unteren Kammer 11.
[0046] Schräg, in einem spitzen Winkel zur Vertikalen, vor der Rückluftöffnung 14 sind ein
Vorfilter 30 und ein wassergekühlter Luftkühler 31 an der Seitenwand 6 befestigt.
Luftkühler 31 und Vorfilter 30 sind sandwichartig übereinander angeordnet, wobei
der Vorfilter 30 nach außen zeigt. Beide erstrecken sich über die gesamte Breite der
Seitenwand 6.
[0047] In den Seitenwänden 3, 4 des Tunnelmoduls befinden sich in der Nähe des Bodens Abluftöffnungen
32, 33.
[0048] Die Strömungsrichtung der Luft ist durch Pfeile symbolisiert. Die freien Innenräume
der oberen Kammer 9 und der mittleren Kammer 10 bilden einen haarnadelförmigen Luftkanal.
Im Bereich der mittleren Kammer 10 ist der Luftkanal durch die mittlere Schalldämpfkulisse
27 verzweigt. Durch das Leitblech 28 setzt sich die Verzweigung in der Öffnung 13
des unteren Zwischenboden 8 und in einem kleinen, sich daran anschließenden Bereich
der unteren Kammer 11 fort.
[0049] Figur 2 zeigt eine Anordnung von vier Tunnelmodulen der offenen Bauweise. Die Tunnelmodule
sind wechselseitig hintereinander angeordnet, wobei sich der Ventilator 16 in aufeinanderfolgenden
Tunnelmodulen abwechselnd auf der rechten und auf der linken Seite der Anordnung befindet.
Die Tunnelmodule sind an den U-Profilen 2 miteinander verschraubt. Vorne und hinten
wird die Anordnung durch eine Vorderwand 34 und eine Rückwand 35 begrenzt. Die in
Figur 2 eingezeichneten Pfeile symbolisieren die Strömungsrichtung der Luft in Höhe
der oberen Kammern 9.
[0050] Im Betrieb wird Luft vom Außenraum über die Vorfilter 30, die Kühler 31, die Rückluftöffnungen
14 und die oberen Kammern 9 durch die Ventilatoren 16 angesaugt und über die mittleren
und unteren Kammern 10, 11 durch die Hochleistungsschwebstoffilter 15 dem Reinraum
zugeführt. Die gereinigte Luft durchströmt den Reinraum laminar und verläßt ihn durch
die Abluftöffnungen 32, 33.
Beispiel 2: Tunnelmodul geschlossener Bauweise
[0051] Das in Figur 3 dargestellte Tunnelmodul geschlossener Bauweise entspricht dem des
Beispiels 1 bis auf folgende Punkte:
[0052] Vor den Seitenwänden 3, 4 des Tunnelmoduls befinden sich Doppelwände 36, 37. Sie
schließen oben mit der oberen Kammer 9, die an den Seiten etwas über die mittlere
und untere Kammer 10, 11 hinausragt, ab. Der auf der Seite der Rückluftöffnung 14
liegende Spalt zwischen Seitenwand 4 und ihrer Doppelwand 37 ist über die Rückluftöffnung
14 mit der oberen Kammer 9 verbunden. Seine Breite beträgt in etwa der Breite des
Spaltes, der zwischen den Schalldämpfkulissen 22 der oberen Kammer 9 freibleibt. Die
Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 des Tunnelmoduls und ihren Doppelwänden 36,
37 sind in der Nähe des Bodens durch die Abluftöffnungen 32, 33 mit dem Reinraum
verbunden. Der auf der Seite des Ventilators 16 liegende Spalt ist gegenüber dem Kammersystem
des Oberteils 1 verschlossen.
[0053] Die untere Kammer 11 wird durch acht Hochleistungsschwebstoffilter 15 nach unten
begrenzt, wobei je zwei hintereinander und vier nebeneinander angeordnet sind.
[0054] Das dargestellte Beispiel 2 weist einen luftdurchlässigen Doppelboden 38, der ab
einer Breite von 4,5 m zur Erhaltung der laminaren Strömung notwendig ist, auf. Die
Abluftöffnungen 32, 33 befinden sich unterhalb des Doppelbodens 38.
[0055] Figur 4 zeigt drei wechselseitig hintereinander angeordnete Tunnelmodule geschlossener
Bauweise. Vorne und hinten wird die Anordnung der drei Tunnelmodule durch eine Vorderwand
39 und eine Rückwand 40 begrenzt. Die auf einer Seite aneinandergrenzenden Spalte
zwischen den Seitenwänden 3, 4 und ihren Doppelwänden 36, 37 sind miteinander verbunden.
Die Pfeile symbolisieren die Strömungsrichtung der Luft auf Höhe der oberen Kammern
9.
[0056] Im Betrieb strömt die Luft durch den Doppelboden 38, unter dem Doppelboden 38 zu
den Abluftöffnungen 32, 33 auf beiden Seiten und durch die Abluftöffnungen 32, 33
in die miteinander verbundenen Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 und den Doppelwänden
36, 37. Sie wird aus den Spalten durch die mit den Spalten verbundenen Rückluftöffnungen
14 in die Kammersysteme der Tunnelmodule angesaugt, durch die Kammersysteme gefördert
und gereinigt dem Reinraum wieder zugeführt.
[0057] In der in Figur 4 dargestellten Anordnung der drei Tunnelmodule wird die Luft der
auf der linken Seite liegenden Spalte in das Kammersystem des mittleren Tunnelmoduls
und die der auf der rechten Seite liegenden Spalte in die Kammersysteme des vorderen
und des hinteren Tunnelmoduls angesaugt.
Beispiel 3: Tunnelmodul mit zwei Kammersystemen
[0058] Eine Anordnung von vier hintereinanderstehenden Tunnelmodulen des Beispiels 3 zeigt
Figur 5.
[0059] Ein Tunnelmodul des Beispiels 3 unterscheidet sich von dem des Beispiels 2 darin,
daß im Tunnelmodul des Beispiels 3 zwei Kammersysteme, durch eine Mittelwand 41 getrennt,
spiegelbildlich nebeneinander angeordnet sind. Die beiden Kammersysteme eines Tunnelmoduls
treffen mit den Seiten, auf denen sich die Ventilatoren 16 befinden, an der Mittelwand
41 aufeinander. Die Rückluftöffnungen 14 befinden sich dementsprechend an den beiden
Seiten des Tunnelmoduls.
[0060] Die Anordnung der vier Tunnelmodule wird durch eine Vorderwand 42 und eine Rückwand
43 begrenzt. Die auf einer Seite aneinandergrenzenden Spalte zwischen den Seitenwänden
3, 4 der Tunnelmodule und ihren Doppelwänden 36, 37 sind miteinander verbunden. Die
Pfeile der Figur 5 symbolisieren die Strömungsrichtung der Luft auf Höhe der oberen
Kammern 9.
[0061] Im Betrieb wird auf beiden Seiten der Tunnelmodule die aus den Abluftöffnungen 32,
33 strömende Luft durch die Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 und den Doppelwänden
36, 37 in die voneinander getrennten Kammersysteme angesaugt, durch die Kammersysteme
gefördert und gereinigt dem Reinraum wieder zugeführt.
1. Tunnelmodul zum Aufbau eines Reinraums in Laminar-Flow-Technik, bestehend aus
zwei Seitenwänden (3, 4) und einem Oberteil (1) mit mindestens einem Kammersystem,
- das drei durch zwei Zwischenböden (7, 8) unterteilte, übereinanderliegende Kammern
(9, 10, 11), einen Ventilator (16) und eine Rückluftöffnung (14) aufweist,
- wobei die drei Kammern (9, 10, 11) durch wechselseitig angeordnete Öffnungen (12,
13) in den Zwischenböden (7, 8) miteinander verbunden sind,
- die Öffnung (12) des oberen Zwischenbodens (7) und die Rückluftöffnung (14) sich
auf gegenüberliegenden Seiten des Kammersystems befinden und
- die untere Kammer (11) nach unten durch Hochleistungsfilter (15) begrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Ventilator (16) in der mittleren Kammer (10) unter der Öffnung (12) des oberen
Zwischenbodens (7) angeordnet ist.
2. Tunnelmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einlaufdüse (17)
des Ventilators (16) durch die Öffnung (12) des oberen Zwischenbodens (7) in die obere
Kammer (9) ragt.
3. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilator (16) ein gehäuseloser Radialventilator mit Außenläufermotor (18) und rückwärts
gekrümmten Schaufeln (19) ist.
4. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(20) des Ventilators (16) um das 0,75- bis 0,85-fache des Ventilatordurchmessers von
einer Seitenwand (5) des Kammersystems entfernt und in der Mitte zwischen einer Vorder-
und einer Rückwand des Kammersystems ist.
5. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
- sich in der oberen Kammer (9) oberhalb der Einlaufdüse (17) auf der zur Rückluftöffnung
(14) zeigenden Seite senkrecht zu Vorder- und Rückwand des Kammersystems mindestens
ein Einströmblech (24) in einer Höhe von 25 bis 45 % der Höhe der oberen Kammer (9)
befindet,
- wobei das Einströmblech (24) in der Nähe der Achse (20) des Ventilators (16) nach
unten abgerundet ist und bis an die Einlaufdüse (17) heranragt.
6. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der
oberen Kammer (9) quer über der Einlaufdüse (17) parallel zur Vorder- und Rückwand
des Kammersystems ein Gleichrichteblech (23) angebracht ist.
7. Tunnelmodul nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Einströmbleche (24)
vorhanden sind, wobei sich das eine zwischen Gleichrichteblech (23) und Vorderwand
und das andere zwischen Gleichrichteblech (23) und Rückwand des Kammersystems erstreckt.
8. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß unter
der Öffnung (13) des unteren Zwischenbodens (8) oberhalb der Hochleistungsfilter (15)
ein Spoiler (29) in die untere Kammer (11) ragt.
9. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der
oberen Kammer (9) eine Decke (21) und der obere Zwischenboden (7) und in der mittleren
Kammer (10) die beiden Zwischenböden (7, 8) mit Schalldämpfkulissen (22, 25, 26) bedeckt
sind.
10. Tunnelmodul nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einer dem Ventilator
(16) entgegengesetzten Hälfte der mittleren Kammer (10) zwischen den Schalldämpfkulissen
(26) eine mittlere Schalldämpfkulisse (27) angebracht ist, wobei die Dicke der Schalldämpfkulissen
(26) dieser Hälfte etwa halb so groß ist wie die der dem Ventilator (16) zugewandten
Hälfte und die mittlere Schalldämpfkulisse (27) halb über die Öffnung (13) des unteren
Zwischenbodens (8) ragt.
11. Tunnelmodul nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der mittleren
Schalldämpfkulisse (27) ein Leitblech (28) befestigt ist, das durch die Öffnung (13)
des unteren Zwischenbodens (8) in die untere Kammer (11) ragt.
12. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor
jeder Rückluftöffnung (14) ein Vorfilter (30) angebracht ist.
13. Tunnelmodul nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Rückluftöffnung
(14) und hinter dem Vorfilter (30) ein wassergekühlter Luftkühler (31) angebracht
ist.
14. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor
den Seitenwänden (3, 4) des Tunnelmoduls Doppelwände (36, 37) angebracht sind.
15. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich
ein Kammersystem über die gesamte Breite des Oberteils (1) erstreckt.
16. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß im
Oberteil (1) zwei Kammersysteme nebeneinander angeordnet sind.