(19)
(11) EP 0 340 433 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(21) Anmeldenummer: 89104834.0

(22) Anmeldetag:  17.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24F 3/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 30.04.1988 DE 8805774 U

(71) Anmelder: BABCOCK-BSH AKTIENGESELLSCHAFT vormals Büttner-Schilde-Haas AG
D-47811 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Eidam, Herbert
    D-6436 Schlenklengsfeld 1 (DE)
  • Frankenberger, Gerhard
    D-6430 Bad Hersfeld (DE)
  • Velde, Karl-Heinz
    D-6430 Bad Hersfeld (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tunnelmodul zum Aufbau eines Reinraumes in Laminar-Flow-Technik


    (57) Ein Tunnelmodul besteht aus einem Oberteil (1), das nach unten durch Hochleistungsfilter (15) begrenzt ist, und zwei Seitenwänden (3, 4). Das Oberteil (1) weist drei durch zwei Zwischenböden (7, 8) unterteilte, übereinanderliegende Kam­mern (9, 10, 11), einen Ventilator (16) und eine Rückluft­öffnung (14) auf. Die Kammern (9, 10, 11) sind durch wech­selseitig angeordnete Öffnungen (12, 13) in den Zwischen­böden (7, 8) miteinander verbunden, wobei sich die Öffnung (12) des oberen Zwischenbodens (7) und die Rückluftöffnung (14) auf gegenüberliegenden Seiten befinden.
    Zur Erzeugung einer turbulenzarmen, mit einem hohen stati­schen Druckanteil versehenen Luftströmung in der unteren Kammer (11) vor den Hochleistungsfiltern (15) bei geringem Energieaufwand ist der Ventilator (16) in der mittleren Kammer (10) unter der Öffnung (12) des oberen Zwischenbo­dens (7) angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Tunnelmodul gemäß dem Oberbe­griff des Anspruchs 1.

    [0002] Bestimmte Produktionsverfahren, zum Beispiel der Mikroelek­tronik, der Feinwerkmechanik, der Optik oder der Pharmazie, benötigen reine, staubfreie Atmosphären, die durch rein­raumtechnische Einrichtungen hergestellt werden. In der so­genannten Laminar-Flow-Technik wird die reine Atmosphäre erzeugt, indem hochgradig gefilterte Luft in turbulenzarmer Verdrängungsströmung durch den Reinraum geführt wird.

    [0003] In der in der EP-A2 0 202 110 beschriebenen Reinraumanlage in Laminar-Flow-Technik wird Luft durch Ventilatoren unter Druck in eine Kammer zwischen einer Decke und einer aus Hochleistungsfiltern gebildeten Zwischendecke gefördert. Die durch die Hochleistungsfilter gereinigte Luft durch­strömt den Reinraum vertikal nach unten, wird im Boden ab­gesaugt und über Seitenkanäle zu den Ventilatoren zurück­geführt. Bei dieser Anlage sind die reinraumtechnischen Einrichtungen fest installiert.

    [0004] Da sich die Produktionsbedingungen in vielen Bereichen mit zunehmender Schnelligkeit ändern, ist man an einem schnell auf- und abbaubaren Reinraumsystem, mit dem neue Reinräume schnell gebildet, alte entfernt oder vorhandene vergrößert oder verkleinert werden können, interessiert.

    [0005] Dies hat zur Entwicklung von Modulsystemen geführt, von denen eines in dem Prospekt "Reinraum-Technik für die Elek­tronik" (Babcock-BSH Reinraum-Technik, 6.86) beschrieben ist. Bei dem auf Blatt 004 dargestellten Reinraum-Tunnel­system handelt es sich um transportable Module, die in be­liebiger Stückzahl aneinandergereiht werden können.

    [0006] Ein Tunnelmodul des abgebildeten Systems besteht aus einem Oberteil und zwei Seitenwänden mit Doppelwänden. Das Ober­teil weist ein Kammersystem mit zwei Rücklufteinlässen, einem Ventilator und übereinanderliegenden Kammern auf, wo­bei die untere Kammer durch eine Anordnung von Hochlei­stungsschwebstoffiltern nach unten begrenzt ist. Die zwischen den Seitenwänden und ihren Doppelwänden zurückge­führte Luft, wird durch die oberen Kammern von beiden Sei­ten in die untere Kammer gefördert und durch die Hochlei­stungsschwebstoffilter dem Reinraum zugeführt.

    [0007] Voraussetzung der laminaren Strömung im Reinraum ist eine gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung hinter den Hochlei­stungsschwebstoffiltern, die durch eine gleichmäßige Beauf­schlagung der Filter zu erzeugen ist.

    [0008] Die Hochleistungsschwebstoffilter haben sehr hohe Luft­widerstände, die die Strömungsgeschwindigkeiten erheblich reduzieren. Wirksam ist daher im wesentlichen nur der statische Druckanteil einer Luftströmung vor den Hochlei­stungsschwebstoffiltern.

    [0009] Die Laminar-Flow-Technik erfordert demnach eine möglichst turbulenzarme Luftströmung mit möglichst hohem statischen Druckanteil in der Kammer vor den Hochleistungsschweb­stoffiltern.

    [0010] Eine turbulenzarme Strömung wird durch eine einseitige Luftzufuhr zu der Kammer vor den Hochleistungsschweb­stoffiltern begünstigt. Der statische Druckanteil einer Strömung kann durch Umwandlung von dynamischem Druck in statischen Druck erhöht werden.

    [0011] Eine solche Umwandlung wird erreicht, indem die Luft durch ein Kammersystem mit mehreren Kammern geführt und dadurch die Strömungsgeschwindigkeit reduziert wird. Die Umwandlung von dynamischem in statischen Druck führt zu großen Ener­gieverlusten und hohem Energiebedarf der Ventilatoren.

    [0012] Ein gattungsbildendes Tunnelmodul ist schematisch im Pro­spektblatt "ias/Clean Room Tunnels, LVT Tunnel Series 2 (CRT-5-84)" abgebildet. Im Oberteil dieses Tunnelmoduls befinden sich zwei spiegelbildlich nebeneinander angeord­nete, durch eine Mittelwand getrennte Kammersysteme.

    [0013] Jedes Kammersystem weist drei durch zwei Zwischenböden un­terteilte, übereinanderliegende Kammern, einen Ventilator und eine Rückluftöffnung auf. Der Ventilator befindet sich in einem Kasten vor der oberen Kammer an einer Seite des Oberteils und die Rückluftöffnung im Ventilatorkasten. Die drei Kammern sind durch Öffnungen in den Zwischenböden mit­einander verbunden, wobei sich die Öffnung des oberen Zwischenbodens auf der der Rückluftöffnung gegenüberliegen­ den Seite und die des unteren Zwischenbodens auf der Seite der Rückluftöffnung befindet. Die untere Kammer wird nach unten durch eine Anordnung von Hochleistungsfiltern be­grenzt.

    [0014] In jedem der beiden Kammersysteme wird Luft durch die Rück­luftöffnungen angesaugt, durch die beiden oberen Kammern gefördert und der unteren Kammer vor den Hochleistungsfil­tern von einer Seite zugeführt.

    [0015] Die Aufgabe der Erfindung ist, ein Tunnelmodul zum Aufbau eines Reinraums in Laminar-Flow-Technik zu entwickeln, bei dem eine gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung im Rein­raum bei möglichst geringem Energiebedarf gewährleistet ist.

    [0016] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Merkmal gelöst.

    [0017] Durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 benötigt der Ventilator zur Erzeugung einer turbulenzarmen, mit einem hohen statischen Druckanteil versehene Luftströmung in der unteren Kammer vor den Hochleistungsfiltern wesent­lich weniger Energie. Die Anordnung des Ventilators in der mittleren Kammer auf der der Rückluftöffnung gegenüberlie­genden Seite führt zu wesentlich geringeren Reibungsver­lusten. Strömungshindernisse durch einen Ventilatorkasten vor der oberen Kammer werden vermieden. Das Ansaugen der Rückluft durch die obere Kammer vergleichmäßigt die Luft­strömung zum Ventilator.

    [0018] Die im Merkmal des Anspruchs 2 beschriebene Anordnung des Ventilators mit in die obere Kammer ragender Einlaufdüse reduziert den Energiebedarf des Ventilators weiter.

    [0019] Vorteil des Merkmals des Anspruchs 3 ist, daß der Energie­bedarf durch den Aufbau des Ventilators mit rückwärts ge­krümmten Schaufeln und Außenläufermotor weiter gesenkt wird. Strömungshindernisse durch ein Gehäuse werden vermieden.

    [0020] Die im Merkmal des Anspruchs 4 beschriebene Lage des Ven­tilators führt zu den größten Wirkungsgraden des Ventila­tors, verglichen mit einem größeren Abstand zur Seitenwand oder asymmetrischer Lage zwischen Vorder- und Rückwand.

    [0021] Der Vorteil des Merkmals des Anspruchs 5 ist eine Führung der Luftströmung in die Einlaufdüse des Ventilators.

    [0022] Das Merkmal des Anspruchs 6 führt zu einer Vergleichmäßi­gung der Luftströmung in der oberen Kammer oberhalb des Ventilators.

    [0023] Vorteil des Merkmals des Anspruchs 7 ist eine gleichzeitige Vergleichmäßigung und Führung der Luftströmung zum Ventila­tor.

    [0024] Durch den im Merkmal des Anspruchs 8 beschriebenen Spoiler reißt die Luftströmung, die durch die Öffnung des unteren Zwischenbodens geführt wird, ab. Die Umwandlung von dynamischem in statischen Druck wird an dieser Stelle unterstützt.

    [0025] Das Merkmal des Anspruchs 9 führt zu einer vorteilhaften Verringerung des Lärmpegels im Reinraum.

    [0026] Der Lärmpegel wird durch die im Merkmal des Anspruchs 10 beschriebene Anordnung der mittleren Schalldämpfkulissen weiter gesenkt. Sie fördert auch eine verlustarme Umwand­lung von dynamischem in statischen Druck.

    [0027] Das Merkmal des Anspruchs 11 führt zu einer vorteilhaften, turbulenzarmen Strömung in der Kammer vor den Hochlei­stungsfiltern.

    [0028] Für Tunnelmodule, die bei halbreinen Außenräumen eingsetzt werden, ist das Merkmal des Anspruchs 12 einer sogenannten offenen Bauweise vorteilhaft.

    [0029] Das Merkmal des Anspruchs 13 ist für Tunnelmodule der offenen Bauweise von Vorteil, wenn klimatisierte Luft benötigt wird.

    [0030] Für Tunnelmodule bei verschmutzten Außenräumen ist das Merkmal des Anspruchs 14 einer sogenannten geschlossenen Bauweise vorteilhaft.

    [0031] Der Vorteil des Merkmals des Anspruchs 15 ist der einfache Aufbau eines Tunnelmoduls.

    [0032] Tunnelmodule mit dem Merkmal des Anspruchs 16 sind beson­ders zum Aufbau breiterer Reinräume geeignet.

    [0033] Die Zeichnung dient der Erläuterung der Erfindung anhand vereinfacht dargestellter Ausführungsbeispiele.

    Figur 1 zeigt einen Schnitt durch ein Tunnelmodul der offenen Bauweise mit Vorfilter und Kühler und Figur 2 eine Anordnung von Tunnelmodulen der offenen Bauweise.

    In Figur 3 ist ein Beispiel der geschlossenen Bauweise und in Figur 4 eine Anordnung von drei derartiger Tunnelmodule hintereinander zu sehen.

    In Figur 5 ist eine Anordnung mehrerer Tunnelmodule mit zwei Kammersystemen dargestellt.


    Beispiel 1: Tunnelmodul mit offener Bauweise



    [0034] Ein Tunnelmodul besteht aus einem Oberteil 1, das von zwei U-Profilen 2 getragen wird, und zwei Seitenwänden 3, 4.

    [0035] Das Oberteil 1 ist in etwa quaderförmig und hat ein Kammer­system, das sich über die gesamte Breite des Oberteils 1 erstreckt. Seine Seitenwände 5, 6 sowie die in der Zeich­nung nicht sichtbare, zur Zeichenebene parallele Vorder- und Rückwand bestehen aus abgekanteten Blechen. Das Ober­teil 1 ist durch zwei Zwischenböden 7, 8 in drei etagen­artig übereinanderliegende flache Kammern 9, 10, 11 unter­teilt. Die Kammerhöhen der oberen und mittleren Kammer 9, 10 sind annähernd gleich groß, die der unteren Kammer 11 etwa halb so groß wie die der mittleren Kammer 9. Die Kam­mern 9, 10, 11 sind durch wechselseitig angeordnete Öff­nungen 12, 13 in den Zwischenböden 7, 8 miteinander ver­bunden.

    [0036] Die obere Kammer 9 hat in der Seitenwand 6 eine Rückluft­öffnung 14. Die Öffnung 12 des oberen Zwischenbodens 7 be­findet sich in der Nähe der gegenüberliegenden Seitenwand 5. Die Öffnung 13 des unteren Zwischenbodens 8 ist ein Spalt, der zwischen dem Rand des unteren Zwischenbodens 8, der nicht ganz an die, die Rückluftöffnung 14 aufweisende, Seitenwand 6 heranreicht, und der Seitenwand 6 freibleibt.

    [0037] Die untere Kammer 11 wird nach unten durch sechs fliesen­artig aneinandergesetzte, in einer gitterartigen Rahmenkon­struktion aufgehängte Hochleistungsschwebstoffilter 15 be­grenzt. Von den sechs Hochleistungsschwebstoffiltern 15 sind je zwei hintereinander und drei nebeneinander angeord­net. Die Hochleistungsschwebstoffilter 15 sind mit Trocken- und Liquid-Seal-Dichtungen versehen.

    [0038] In der mittleren Kammer 10 befindet sich ein Ventilator 16, dessen Einlaufdüse 17 in der Öffnung 12 des oberen Zwischenbodens 7 sitzt und der am oberen Zwischenboden 7 befestigt ist. Der Ventilator 16 ist als gehäuseloser Radialventilator mit Außenläufermotor 18 ausgebildet und hat rückwärts gekrümmte Schaufeln 19. Der Abstand der Ven­tilatorachse 20 von der ihr zunächstliegenden Seitenwand 5 entspricht etwa dem 0,8-fachen des Durchmessers des Ven­tilators 16. Die Ventilatorachse 20 liegt in der Mitte zwischen Vorder- und Rückwand.

    [0039] In der oberen Kammer 9 sind eine Decke 21 und der obere Zwischenboden 7 mit Schalldämpfkulissen 22, die von der Seitenwand 6 bis nah an die Einlaufdüse 17 reichen, bedeckt. Die Dicke der Schalldämpfkulissen 22 beträgt etwa je ein Drittel der Höhe der oberen Kammer 9, so daß zwischen ihnen ein Spalt verbleibt, dessen Höhe ebenfalls ein Drittel der Kammerhöhe beträgt. Oberhalb der Einlauf­düse 17 befindet sich in der Decke 21 eine mit einem Deckel verschlossene Öffnung zum Warten des Ventilators 16.

    [0040] Quer über der Einlaufdüse 17 befindet sich ein Gleichrich­teblech 23, das parallel zu Vorder- und Rückwand steht. Es ragt auf beiden Seiten etwas über die Einlaufdüse 17 hinaus und endet auf der zur Rückluftöffnung 14 weisenden Seite der Einlaufdüse 17 kurz vor den Schalldämpfkulissen 22.

    [0041] Zwischen Vorder- und Rückwand erstrecken sich zwei Ein­strömbleche 24, die auf der einen Seite bis in den Spalt zwischen den Schalldämpfkulissen 22 reichen, auf der ande­ren Seite nach unten abgerundet sind und bis direkt an die Einlaufdüse 17 reichen. Im Spalt stoßen die Einströmbleche 24 in der Mitte aneinander und im weiteren Verlauf an das Gleichrichteblech 23. Im Spalt zwischen den Schalldämpfku­lissen 22 befinden sich die Einströmbleche 24 auf etwa einem Drittel der Spalthöhe. Der Abstand der Ränder der Einströmbleche 24 über der Einlaufdüse 17 von der Ventila­torachse 20 beträgt in etwa 10 % des Durchmessers der Ein­laufdüse 17.

    [0042] In der mittleren Kammer 10 sind an den beiden Zwischenböden 7, 8, die die mittlere Kammer 10 begrenzen, Schalldämpfku­lissen 25 befestigt, die sich vom Ventilator 16 in Richtung auf die Seitenwand 6 erstrecken und etwa bis zur Mitte der mittleren Kammer 10 reichen. Ihre Dicke und die Dicke des zwischen ihnen verbleibenden Spaltes betragen je etwa ein Drittel der Kammerhöhe.

    [0043] In der restlichen, der Seitenwand 6 zugekehrten Hälfte der mittleren Kammer 10 sind die beiden Zwischenböden 7, 8 ebenfalls mit Schalldämpfkulissen 26 versehen. Ihre Dicke beträgt nur etwa ein Sechstel der Kammerhöhe. Eine weitere, mittlere Schalldämpfkulisse 27, deren Höhe etwa ein Drittel der Kammerhöhe beträgt, befindet sich in der Mitte zwischen den beiden Schalldämpfkulissen 26; über und unter der mitt­leren Schalldämpfkulisse 27 verbleibt je ein Spalt mit einer Höhe von etwa einem Sechstel der Kammerhöhe. Die bei­den Spalte setzen den Spalt zwischen den Schalldämpfku­lissen 26 in der dem Ventilator 16 zugewandten Hälfte der mittleren Kammer 10 fort, so daß der Spaltquerschnitt einer Stimmgabel gleicht.

    [0044] An dem der Seitenwand 6 zugewandten Ende der mittleren Schalldämpfkulisse 27 ist ein sich von der Schalldämpfku­lisse 27 durch die Mitte der Öffnung 13 des unteren Zwischenbodens 8 in die untere Kammer 11 erstreckendes, von Vorder- zur Rückwand reichendes Leitblech 28 befestigt. Der Rand des Leitblechs 28 ragt auf etwa halber Höhe der unte­ren Kammer 11 waagerecht unter den unteren Zwischenboden 8.

    [0045] An der Seitenwand 6 ist auf einer Höhe von etwa 40 % der Höhe der unteren Kammer 11 ein von Vorder- zur Rückwand reichender Blechstreifen, ein sogenannter Spoiler 29, ange­bracht. Er ragt waagerecht unter der Öffnung 13 des unteren Zwischenbodens 8 in die untere Kammer 11. Der Abstand zwischen dem Rand des Spoilers 29 und dem Leitblech 28 beträgt etwa die Hälfte der Höhe der unteren Kammer 11.

    [0046] Schräg, in einem spitzen Winkel zur Vertikalen, vor der Rückluftöffnung 14 sind ein Vorfilter 30 und ein wasserge­kühlter Luftkühler 31 an der Seitenwand 6 befestigt. Luft­kühler 31 und Vorfilter 30 sind sandwichartig übereinander angeordnet, wobei der Vorfilter 30 nach außen zeigt. Beide erstrecken sich über die gesamte Breite der Seitenwand 6.

    [0047] In den Seitenwänden 3, 4 des Tunnelmoduls befinden sich in der Nähe des Bodens Abluftöffnungen 32, 33.

    [0048] Die Strömungsrichtung der Luft ist durch Pfeile symboli­siert. Die freien Innenräume der oberen Kammer 9 und der mittleren Kammer 10 bilden einen haarnadelförmigen Luft­kanal. Im Bereich der mittleren Kammer 10 ist der Luftkanal durch die mittlere Schalldämpfkulisse 27 verzweigt. Durch das Leitblech 28 setzt sich die Verzweigung in der Öffnung 13 des unteren Zwischenboden 8 und in einem kleinen, sich daran anschließenden Bereich der unteren Kammer 11 fort.

    [0049] Figur 2 zeigt eine Anordnung von vier Tunnelmodulen der offenen Bauweise. Die Tunnelmodule sind wechselseitig hintereinander angeordnet, wobei sich der Ventilator 16 in aufeinanderfolgenden Tunnelmodulen abwechselnd auf der rechten und auf der linken Seite der Anordnung befindet. Die Tunnelmodule sind an den U-Profilen 2 miteinander ver­schraubt. Vorne und hinten wird die Anordnung durch eine Vorderwand 34 und eine Rückwand 35 begrenzt. Die in Figur 2 eingezeichneten Pfeile symbolisieren die Strömungsrich­tung der Luft in Höhe der oberen Kammern 9.

    [0050] Im Betrieb wird Luft vom Außenraum über die Vorfilter 30, die Kühler 31, die Rückluftöffnungen 14 und die oberen Kammern 9 durch die Ventilatoren 16 angesaugt und über die mittleren und unteren Kammern 10, 11 durch die Hochlei­stungsschwebstoffilter 15 dem Reinraum zugeführt. Die gereinigte Luft durchströmt den Reinraum laminar und ver­läßt ihn durch die Abluftöffnungen 32, 33.

    Beispiel 2: Tunnelmodul geschlossener Bauweise



    [0051] Das in Figur 3 dargestellte Tunnelmodul geschlossener Bau­weise entspricht dem des Beispiels 1 bis auf folgende Punkte:

    [0052] Vor den Seitenwänden 3, 4 des Tunnelmoduls befinden sich Doppelwände 36, 37. Sie schließen oben mit der oberen Kammer 9, die an den Seiten etwas über die mittlere und untere Kammer 10, 11 hinausragt, ab. Der auf der Seite der Rückluftöffnung 14 liegende Spalt zwischen Seitenwand 4 und ihrer Doppelwand 37 ist über die Rückluftöffnung 14 mit der oberen Kammer 9 verbunden. Seine Breite beträgt in etwa der Breite des Spaltes, der zwischen den Schalldämpfkulissen 22 der oberen Kammer 9 freibleibt. Die Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 des Tunnelmoduls und ihren Doppelwänden 36, 37 sind in der Nähe des Bodens durch die Abluftöff­nungen 32, 33 mit dem Reinraum verbunden. Der auf der Seite des Ventilators 16 liegende Spalt ist gegenüber dem Kammer­system des Oberteils 1 verschlossen.

    [0053] Die untere Kammer 11 wird durch acht Hochleistungsschweb­stoffilter 15 nach unten begrenzt, wobei je zwei hinterein­ander und vier nebeneinander angeordnet sind.

    [0054] Das dargestellte Beispiel 2 weist einen luftdurchlässigen Doppelboden 38, der ab einer Breite von 4,5 m zur Erhaltung der laminaren Strömung notwendig ist, auf. Die Abluftöff­nungen 32, 33 befinden sich unterhalb des Doppelbodens 38.

    [0055] Figur 4 zeigt drei wechselseitig hintereinander angeordnete Tunnelmodule geschlossener Bauweise. Vorne und hinten wird die Anordnung der drei Tunnelmodule durch eine Vorderwand 39 und eine Rückwand 40 begrenzt. Die auf einer Seite an­einandergrenzenden Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 und ihren Doppelwänden 36, 37 sind miteinander verbunden. Die Pfeile symbolisieren die Strömungsrichtung der Luft auf Höhe der oberen Kammern 9.

    [0056] Im Betrieb strömt die Luft durch den Doppelboden 38, unter dem Doppelboden 38 zu den Abluftöffnungen 32, 33 auf beiden Seiten und durch die Abluftöffnungen 32, 33 in die mitein­ander verbundenen Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 und den Doppelwänden 36, 37. Sie wird aus den Spalten durch die mit den Spalten verbundenen Rückluftöffnungen 14 in die Kammersysteme der Tunnelmodule angesaugt, durch die Kammer­systeme gefördert und gereinigt dem Reinraum wieder zuge­führt.

    [0057] In der in Figur 4 dargestellten Anordnung der drei Tunnel­module wird die Luft der auf der linken Seite liegenden Spalte in das Kammersystem des mittleren Tunnelmoduls und die der auf der rechten Seite liegenden Spalte in die Kam­mersysteme des vorderen und des hinteren Tunnelmoduls ange­saugt.

    Beispiel 3: Tunnelmodul mit zwei Kammersystemen



    [0058] Eine Anordnung von vier hintereinanderstehenden Tunnel­modulen des Beispiels 3 zeigt Figur 5.

    [0059] Ein Tunnelmodul des Beispiels 3 unterscheidet sich von dem des Beispiels 2 darin, daß im Tunnelmodul des Beispiels 3 zwei Kammersysteme, durch eine Mittelwand 41 getrennt, spiegelbildlich nebeneinander angeordnet sind. Die beiden Kammersysteme eines Tunnelmoduls treffen mit den Seiten, auf denen sich die Ventilatoren 16 befinden, an der Mittel­wand 41 aufeinander. Die Rückluftöffnungen 14 befinden sich dementsprechend an den beiden Seiten des Tunnelmoduls.

    [0060] Die Anordnung der vier Tunnelmodule wird durch eine Vorder­wand 42 und eine Rückwand 43 begrenzt. Die auf einer Seite aneinandergrenzenden Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 der Tunnelmodule und ihren Doppelwänden 36, 37 sind mitein­ander verbunden. Die Pfeile der Figur 5 symbolisieren die Strömungsrichtung der Luft auf Höhe der oberen Kammern 9.

    [0061] Im Betrieb wird auf beiden Seiten der Tunnelmodule die aus den Abluftöffnungen 32, 33 strömende Luft durch die Spalte zwischen den Seitenwänden 3, 4 und den Doppelwänden 36, 37 in die voneinander getrennten Kammersysteme angesaugt, durch die Kammersysteme gefördert und gereinigt dem Rein­raum wieder zugeführt.


    Ansprüche

    1. Tunnelmodul zum Aufbau eines Reinraums in Laminar-Flow-­Technik, bestehend aus zwei Seitenwänden (3, 4) und einem Oberteil (1) mit mindestens einem Kammersystem,
    - das drei durch zwei Zwischenböden (7, 8) unterteilte, übereinanderliegende Kammern (9, 10, 11), einen Ven­tilator (16) und eine Rückluftöffnung (14) aufweist,
    - wobei die drei Kammern (9, 10, 11) durch wechselsei­tig angeordnete Öffnungen (12, 13) in den Zwischen­böden (7, 8) miteinander verbunden sind,
    - die Öffnung (12) des oberen Zwischenbodens (7) und die Rückluftöffnung (14) sich auf gegenüberliegenden Seiten des Kammersystems befinden und
    - die untere Kammer (11) nach unten durch Hochlei­stungsfilter (15) begrenzt ist,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    - der Ventilator (16) in der mittleren Kammer (10) unter der Öffnung (12) des oberen Zwischenbodens (7) angeordnet ist.
     
    2. Tunnelmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einlaufdüse (17) des Ventilators (16) durch die Öffnung (12) des oberen Zwischenbodens (7) in die obere Kammer (9) ragt.
     
    3. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilator (16) ein gehäuseloser Radialventilator mit Außenläufermotor (18) und rückwärts gekrümmten Schaufeln (19) ist.
     
    4. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (20) des Ventilators (16) um das 0,75- bis 0,85-fache des Ventilatordurchmessers von einer Seitenwand (5) des Kammersystems entfernt und in der Mitte zwischen einer Vorder- und einer Rückwand des Kammersystems ist.
     
    5. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
    - sich in der oberen Kammer (9) oberhalb der Einlauf­düse (17) auf der zur Rückluftöffnung (14) zeigenden Seite senkrecht zu Vorder- und Rückwand des Kammer­systems mindestens ein Einströmblech (24) in einer Höhe von 25 bis 45 % der Höhe der oberen Kammer (9) befindet,
    - wobei das Einströmblech (24) in der Nähe der Achse (20) des Ventilators (16) nach unten abgerundet ist und bis an die Einlaufdüse (17) heranragt.
     
    6. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der oberen Kammer (9) quer über der Einlaufdüse (17) parallel zur Vorder- und Rückwand des Kammersystems ein Gleichrichteblech (23) angebracht ist.
     
    7. Tunnelmodul nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Einströmbleche (24) vorhanden sind, wobei sich das eine zwischen Gleichrichteblech (23) und Vorderwand und das andere zwischen Gleichrichteblech (23) und Rückwand des Kammersystems erstreckt.
     
    8. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Öffnung (13) des unteren Zwischenbodens (8) oberhalb der Hochleistungsfilter (15) ein Spoiler (29) in die untere Kammer (11) ragt.
     
    9. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der oberen Kammer (9) eine Decke (21) und der obere Zwischenboden (7) und in der mitt­leren Kammer (10) die beiden Zwischenböden (7, 8) mit Schalldämpfkulissen (22, 25, 26) bedeckt sind.
     
    10. Tunnelmodul nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in einer dem Ventilator (16) entgegengesetzten Hälfte der mittleren Kammer (10) zwischen den Schalldämpfku­lissen (26) eine mittlere Schalldämpfkulisse (27) ange­bracht ist, wobei die Dicke der Schalldämpfkulissen (26) dieser Hälfte etwa halb so groß ist wie die der dem Ven­tilator (16) zugewandten Hälfte und die mittlere Schall­dämpfkulisse (27) halb über die Öffnung (13) des unteren Zwischenbodens (8) ragt.
     
    11. Tunnelmodul nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der mittleren Schalldämpfkulisse (27) ein Leitblech (28) befestigt ist, das durch die Öffnung (13) des unteren Zwischenbodens (8) in die untere Kammer (11) ragt.
     
    12. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor jeder Rückluftöffnung (14) ein Vorfilter (30) angebracht ist.
     
    13. Tunnelmodul nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Rückluftöffnung (14) und hinter dem Vorfil­ter (30) ein wassergekühlter Luftkühler (31) angebracht ist.
     
    14. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Seitenwänden (3, 4) des Tunnelmoduls Doppelwände (36, 37) angebracht sind.
     
    15. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich ein Kammersystem über die gesamte Breite des Oberteils (1) erstreckt.
     
    16. Tunnelmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Oberteil (1) zwei Kammersysteme nebeneinander angeordnet sind.
     




    Zeichnung