(19)
(11) EP 0 340 488 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.11.1989  Patentblatt  1989/45

(21) Anmeldenummer: 89106395.0

(22) Anmeldetag:  11.04.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G21F 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 03.05.1988 DE 3814938

(71) Anmelder: Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH
D-30014 Hannover (DE)

(72) Erfinder:
  • Lahr, Helfrid, Dr.
    D-3002 Wedemark 2 (DE)
  • Pontani, Bernd
    D-8755 Alzenau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Andockvorrichtung zum Anschliessen eines Transport- und/oder Lagerbehälters an einen radioaktiv belasteten Arbeitsraum


    (57) Die Erfindung betrifft eine Andockvorrichtung zum An­schließen eines Transportbehälters an eine Schleuse zu einem radioaktiv belasteten Arbeitsraum zur Be- oder Entladung von radioaktiven Stoffen. Um die schweren Transportbehälter genau an die Schleuse anzudocken und die Verschlußdeckel des Transportbehälters fernhantiert sicher zu manipulieren, wird die Schleusenöffnung von einer nach innen abnehmbaren glockenförmigen Verschluß­vorrichtung (11) abgedeckt. Diese glockenförmige Ver­schlußvorrichtung (11) ist in der Schleusenöffnung (22) verschiebbar und federnd gelagert und kann sich so ge­genüber dem angedockten Transportbehälter ausrichten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Andockvorrichtung zum An­schließen eines Transport- und/oder Lagerbehälters an einer Schleuse zu einem radioaktiv belasteten Arbeits­raum zur Be- oder Entladung von Brennelementen, Brenn­stäben oder anderen radioaktiven Stoffen, wobei die Be­ladeöffnung des Transport- und/oder Lagerbehälters von einem Deckelsystem verschließbar ist, das einen Primär­deckel zum gasdichten Einschluß der radioaktiven Stoffe aufweist.

    [0002] Bei der Beladung von radioaktiven Abfall aufnehmenden Lagerfässern ist es hinlänglich bekannt, diese Fässer mit ihrer Beladeöffnung an eine Schleusenöffnung des radioaktiven Arbeitsraumes anzuschließen. Dabei wird von dem sogenannten Doppeldeckelsystem Gebrauch ge­macht, das in vielen Ausführungsformen bekannt ist.

    [0003] Derartige Andock- oder Schleusvorrichtungen sind für die Brennstäbe oder Brennelemente aufnehmenden Transportbehälter nicht bekannt. Darüber hinaus kann diese Technik auch nicht ohne wesentliche Änderungen übernommen werden, da es sich bei den Transport- und/­oder Lagerbehältern um ca. 120 t schwere Behälter han­delt, deren Zentrierung zu der Schleusenöffnung zum Zwecke des Andockens äußerst kompliziert ist. Das Ge­wicht eines Lagerfasses liegt dagegen üblicherweise nur bei ca. 1 t.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Andock­vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, durch die ein genaues Andocken eines schweren Transport- und/oder Lagerbehälters ermöglicht wird, wo­bei die Abnahme des Primärdeckels fernhantiert sicher vorgenommen werden kann und die Außenfläche des Primär­deckels vor einer Kontamination geschützt wird.

    [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzei­chen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.

    [0006] Der Primärdeckel wird erst nach dem Andocken entfernt. Durch die ausgleichenden Elemente an der Andocköffnung wird die Verschlußvorrichtung zum schweren Behälter feinfühlig zentriert.

    [0007] Der anzudockende Transport- und/oder Lagerbehälter wird über eine Hub- und Senkvorrichtung an die Schleusenöff­nung herangebracht. Über die ringförmigen Zentrierflä­chen werden eventuell auftretende kleinere Fluchtunge­nauigkeiten durch die federnd und seitlich verschiebbar eingesetzte Verschlußvorrichtung ausgeglichen. Dadurch ist gewährleistet, daß sich die Achse der glockenförmi­gen Verschlußvorrichtung auf die Behälterachse ein­stellt.

    [0008] Über geeignete Mittel wird der Primärdeckel gelöst, er­griffen und nach oben in den Raum innerhalb der glok­kenförmigen Verschlußvorrichtung so eingebracht, daß die Deckeloberfläche von der Glockenform abgedeckt wird. Die gesamte glockenförmige Verschlußvorrichtung kann nun nach oben aus der Schleusenöffnung abgehoben und mit dem Primärdeckel seitlich neben die Schleusen­öffnung transportiert werden. Die Beladeöffnung des Be­ hälters ist vom radioaktiv belasteten Arbeitsraum frei zugänglich. Der Behälter kann be- oder entladen werden.

    [0009] Nach der Be- oder Entladung wird die glockenförmige Verschlußvorrichtung wieder in die Schleusenöffnung eingesetzt und der auf seiner Oberfläche gegenüber der Kontamination innerhalb des Arbeitsraumes geschützte Primärdeckel wieder in die Beladeöffnung eingesetzt. Über die Hub- und Senkvorrichtung kann der nun wieder geschlossene Behälter von der Schleusenöffnung weg ver­fahren werden.

    [0010] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die glockenförmige Verschlußvorrichtung gemäß Anspruch 2 eine Außenschutzglocke auf, in der eine Innenschutz­glocke vertikal verschiebbar angeordnet ist. Durch die­se Ausbildung können Handhabungsmittel für die Manipu­lation des Primärdeckels gegenüber Kontamination im "Heißen" Arbeitsraum geschützt werden.

    [0011] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 3 die Innenschutzglocke von einer zentrischen Führungssäule durchdrungen, die in dem Bo­den der Außenschutzglocke zentrisch, verschiebbar ge­lagert ist. Durch diese Ausbildung kann die Innen­schutzglocke relativ zur Außenschutzglocke verfahren werden.

    [0012] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird im Anspruch 4 gekennzeichnet. Der Raum der Außenschutz­glocke und/oder Innenschutzglocke wird einer sauberen Luftströmung ausgesetzt. Durch den so erzielten Über­druck wird der Kontaminationsschutz der in den glocken­förmigen Räumen vorhandenen Einrichtungen wie Primär­deckel und Handhabungsmittel gesichert.

    [0013] Durch die vorteilhafte Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 können die in der Innenschutzglocke angeordneten Schraubwerkzeuge relativ zu der Innenschutzglocke in Einsatz gebracht werden.

    [0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird in den Merkmalen des Anspruchs 6 gekennzeichnet. Durch Drehen der Spindelmutter wird die Führungssäule vertikal verschoben. Am Ende der Führungssäule befinden sich die Aufnahmemittel für den Primärdeckel. Diese Aufnahmemittel können nun einfach gegen oder von dem Transportbehälter wegbewegt werden.

    [0015] Durch die Ausbildung gemäß Anspruch 7 kann die Füh­rungssäule frei nach oben vertikal verschoben werden, wenn durch Heben des Transportbehälters dieser gegen die Aufnahmeplatte drückt. Es ist dann möglich, die Spindelmutter nachzufahren.

    [0016] Die Aufnahmemittel am Ende der Führungssäule können in vorteilhafter Weise gemäß Anspruch 8 auch zum Abschluß der Räume in der Innenschutzglocke und/oder Außen­schutzglocke dienen.

    [0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird im Kennzeichen des Anspruchs 9 offenbart. Die Durchgangsbohrungen auf dem äußeren Lochkreis erlauben es, mit den Schraubwerkzeugen an die Befestigungs­schrauben des Primärdeckels heranzukommen. Die Durch­gangsbohrungen auf dem kleineren Lochkreisdurchmesser werden dafür benutzt, durch sie Befestigungsschrauben zu stecken, die in entsprechende Gewinde auf dem Pri­märdeckel eingreifen und somit die Deckelaufnahmeplatte am Primärdeckel befestigen.

    [0018] Wird die Schleusenöffnung gemäß Anspruch 10 mit einem auswechselbaren Andockring versehen, kann die Andock­öffnung an unterschiedliche Behälterdurchmesser ange­paßt werden, wobei auch die glockenförmige Verschluß­vorrichtung einen entsprechend anderen Außendurchmesser erhält. Dieses kann durch einen Austausch des Adapter­ringes der Außenschutzglocke erreicht werden.

    [0019] Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungs­beispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 eine glockenförmige Verschlußvorrichtung im Schnitt,

    Fig. 2 bis 7 die Verfahrensweise zum Andocken eines Transportbehälters an eine Schleusen­öffnung, in der die glockenförmige Verschlußvorrichtung eingesetzt ist.



    [0020] Die in eine Schleusenöffnung einsetzbare glockenförmige Verschlußvorrichtung 11 (Fig. 1) weist eine nach unten gerichtete Außenschutzglocke 13 auf, die mit einem Adapterring 15, der mit Radialbohrungen 16 und einem umlaufenden Luftfilter 21 versehen ist, über Flansch 17 und Gegenflansch 19 miteinander verschraubt ist. Mit dem Adapterring 15 wird die glockenförmige Verschluß­vorrichtung 11 in der entsprechend ausgebildeten Schleusenöffnung 22 (Fig. 2) von oben formschlüssig fixiert eingesetzt.

    [0021] Der Adapterring 15 springt an seinem unteren Ende nach innen ein und bildet einen kreisringförmigen Ansatz 23.

    [0022] Die unten liegende Öffnung der glockenförmigen Ver­schlußvorrichtung 11 wird von einer Deckelaufnahme­platte 25 verschlossen. Diese Deckelaufnahmeplatte 25 ist am Fuß einer Führungssäule 27 über ein Wälzlager 30 drehbar befestigt.

    [0023] In der Deckelaufnahmeplatte 25 sind auf einem äußeren Lochkreis liegend Durchgangsbohrungen 26 eingebracht, wobei das Lochbild dieser Durchgangsbohrungen 26 dem Lochbild der Befestigungsschrauben des Primärdeckels entspricht. Auf einem engeren Lochkreis sind in der Deckelaufnahmeplatte 25 einige weitere Durchgangsboh­rungen 28 eingebracht, die zur Befestigung der Deckel­aufnahmeplatte 25 an dem Primärdeckel des Transportbe­hälters dienen.

    [0024] Über der Deckelaufnahmeplatte 25 ist eine Halteplatte 29 an einer zentrischen Nabe 31 fest angebracht. Die Nabe 31 greift im unteren Abschnitt über ein Führungs­rohrstück 33, dessen flanschmäßiges Ende 35 auf der Deckelaufnahmeplatte 25 angeschraubt ist. Das Führungs­rohrstück 33 wird nach oben von dem Ende der Führungs­säule 27 mitgenommen. Die Halteplatte 29 trägt vier Verschraubungswerkzeuge 37, die über motorische Antrie­be betätigt werden können.

    [0025] Die Führungssäule 27 durchdringt eine Innenschutzglocke 39, die im Ausgangszustand die Verschraubungswerkzeuge 37 umfaßt und mit dem nach unten gerichteten Rand 41 eng benachbart zu der Seitenfläche der Deckelaufnahme­platte 25 liegt. Die Führungssäule 27 ragt durch die Außenschutzglocke 13 und ist in ihrer Mittelachse zen­trisch verschiebbar gelagert.

    [0026] In der Führungssäule 27 ist eine Abziehspindel 43 ange­ordnet, die an ihrem oberen Ende drehbar in einer La­gerstelle 45 eines Außenrohrs 47 gelagert ist und einen motorischen Antrieb 49 aufweist.

    [0027] Auf der Abziehspindel 43 ist eine Spindelmutter 50 an­gebracht, die gegen eine feste Abschlußplatte 51 der Führungssäule 27 anläuft bzw. liegt die Führungssäule 27 somit auf der Spindelmutter 50. Durch Verändern des Abstandes von Spindelmutter 50 zum Spindelende 45 wird die konzentrische Führungssäule 27 in Achsrichtung ver­fahren.

    [0028] Die glockenförmige Verschlußvorrichtung 11 weist eine Luftzuführleitung 53 auf, die sich in dem Innenraum 55 über ein Lüftungsrohr 57 fortsetzt. Das Lüftungsrohr 57 ist in die Luftzuführleitung 53 einschiebbar. Das Lüf­tungsrohr 57 ist mit dem unteren Ende auf der Innen­schutzglocke 39 befestigt und fluchtet dort mit einer Öffnung 59, die in dem Boden der Innenschutzglocke 39 vorhanden ist.

    [0029] Über eine Druckluftversorgungsleitung 61 mit einem ein­schiebbaren Zwischenrohr 63 kann Preßluft zu den An­trieben der Schraubwerkzeuge 37 geleitet werden.

    [0030] Die glockenförmige Verschlußvorrichtung 11 weist an ih­rem oberen Ende eine Kranhakenöse 65 zum Transportieren auf.

    [0031] Im Boden der Innenschutzglocke 39 ist eine weitere Öff­nung 67 vorhanden, die mit einem Filter 69 gegenüber dem Innenraum 55 abgedeckt ist.

    [0032] Die glockenförmige Verschlußvorrichtung 11 ist in der Schleusenöffnung 22 (Fig. 2), die sich in dem Boden 71 des Arbeitsraumes 73 befindet, eingesetzt. Dabei liegt der Adapterring 15 formschlüssig in einem nach unten gekröpften Andockring 75, der seinerseits über einen nach außen ragenden Flansch 77 verschiebbar auf einem Haltering 79 liegt und oben von einem Verschlußring 81 fixiert wird. Haltering 79 und Verschlußring 81 bilden eine Führungsnut und liegen mit ihren Rücken an Feder­lippen 83 und 85, die an einem auf dem Boden 71 auflie­genden und dort eingefügten Betonring 87 befestigt sind.

    [0033] Der Andockring 75 ist gegenüber dem Haltering 79 und dem Verschlußring 81 verschiebbar. Diese Bewegung in­nerhalb der Andocköffnung 22 dient zum Fluchtausgleich der Verschlußvorrichtung 11 zu dem anzudockenden Transportbehälter 89. Haltering 79 und Verschlußring 81 sind miteinander verschraubt und insgesamt höhenbeweg­lich. Der Verschlußring 81 liegt mit einem ringförmigen Flansch 82 auf dem Betonring 87 auf und trägt so die Kräfte ab.

    [0034] Der Andockring 75 und ein Abschirmring 91 werden ent­sprechend des jeweiligen Behälterdurchmessers ausge­wählt und gemeinsam passend eingesetzt, um die Ver­schlußvorrichtung 11 und die Schleusenöffnung 22 an un­terschiedliche Behälterdurchmesser anzupassen.

    [0035] Am Abschirmring 91 ist ein Schutzring 93 befestigt, der die Stirnfläche des Behälters 89 abdeckt und gegen Kontamination schützt.

    [0036] In der Innenschutzglocke 39 sind flexible Luftanschlüs­se 97 vorhanden, über die die Schraubwerkzeuge 37 mit Druckluft versorgt werden können.

    [0037] Die Funktionsweise dieser glockenförmigen Verschlußvor­richtung 11 wird anhand der Fig. 2 bis 7 nachstehend näher erläutert.

    [0038] Fig. 2 zeigt einen herangebrachten Transportbehälter 89, der noch durch einen Primärdeckel 95 verschlossen ist. Im Falle eines Doppeldeckelsystems wurde der obere Sekundärdeckel bereits vor dem Heranbringen des Transportbehälters 89 abgenommen. Der Primärdeckel 95 schließt die radioaktiven Stoffe gasdicht ein und wird erst nach dem Andocken entfernt.

    [0039] Die über dem Behälter 89 liegende Schleusenöffnung 22 in dem Boden 71 einer Heißen Zelle 73 ist durch die eingesetzte glockenförmige Verschlußvorrichtung 11 ab­geschlossen. Der Transportbehälter 89 wird mit dem Schutzring 93 und dem Abschirmring 91 versehen und nach oben gegen die Schleusenöffnung 22 und damit gegen die bewegliche Aufhängung der glockenförmigen Verschlußvor­richtung 11 gedrückt. Dadurch wird eine Zentrierung des Behälters 89 zur glockenförmigen Verschlußvorrichtung 11 und damit zur Andocköffnung 22 erreicht. Die glok­kenförmige Verschlußvorrichtung 11 bleibt durch die da­durch eingestellte Lage zum Behälter 89 ausgerichtet. Der Behälter 89 wird wieder herabgelassen.

    [0040] Nun wird die Verschraubvorrichtung 29, 37 (Fig. 3) auf den Transportbehälter 89 abgesenkt. Dieses Absenken wird über das Verfahren der Führungssäule 27 vertikal nach unten erreicht. Dazu wird die Abziehspindel 43 ge­dreht, bis die Deckelaufnahmeplatte 25 auf dem Primär­deckel 95 aufliegt. Die Deckelaufnahmeplatte 25 wird mittels geeigneter Schraubbolzen, die durch die Durch­ gangsbohrungen 28 gesteckt und in entsprechendes Gewin­de in dem Primärdeckel geschraubt werden, befestigt.

    [0041] Über die Verschraubungswerkzeuge 37, die durch die Durchgangsbohrungen 26 geführt werden durch Herablassen der Halteplatte 29, werden die Deckelbolzen des üb­licherweise einen Durchmesser von ca. 1,5 m aufweisen­den Primärdeckels 95 gelöst. Es sind dabei ca. 30 Schrauben aus dem Primärdeckel 95 zu lösen. Die an der Achse der glockenförmigen Verschlußvorrichtung 11 ange­brachten vier Verschraubungswerkzeuge 37 bilden ein Schrauberkreuz. Daher können vier Schrauben auf einmal gelöst werden. Nach dem Lösen von jeweils vier Schrau­ben wird die Aufnahmeplatte 29 hochgehoben und das Schrauberkreuz positionsmäßig weitergedreht. Dieses kann per Hand erfolgen, da der Raum unterhalb der Hei­ßen Zelle 73 abgeschirmt ist.

    [0042] Das Lösen der Schrauben gemäß Fig. 3 mit Abstand des Behälters 89 zur Andocköffnung 22 wird wegen der mög­lichen optischen Kontrolle vorgenommen.

    [0043] Gemeinsam mit der Schraubvorrichtung 29, 37 (Fig. 4) wird der Behälter 89 wieder an die Andocköffnung 22 hochgefahren.
    Der Primärdeckel 95 wird nun (Fig. 5) über die Abzieh­vorrichtung, d.h. die Deckelaufnahmeplatte 25 und die Spindelvorrichtung 27, 43 mit der Deckelaufnahmeplatte 25 nach oben gezogen und in die Außenschutzglocke 13 hereingebracht. Die obere Außenfläche des Primärdeckels 95 kann nicht kontaminiert werden, weil sie in der In­nenschutzglocke 39 liegt. Über die Luftzuführleitung 53 wird die glockenförmige Verschlußvorrichtung 11 mit Druckluft beaufschlagt. Die zugeführte saubere Luft durchströmt die glockenförmigen Innenräume und strömt über die Filter 69 und 21 wieder ab. Es wird ein Über­druck innerhalb der glockenförmigen Verschlußvorrich­tung 11 erreicht, so daß die radioaktiv belastete At­mosphäre der Heißen Zelle 73 nicht in die Verschlußvor­richtung 11 eindringen kann.

    [0044] Mit einem hier nicht gezeigten Kran wird die glocken­förmige Verschlußvorrichtung 11 mit dem sich darin be­findlichen Primärdeckel 95 aus der Schleusenöffnung 22 nach oben herausgehoben und innerhalb der Heißen Zelle verfahren und in einer Ablage 99 (Fig. 6) abgesetzt.

    [0045] In die nun offene Behälteröffnung wird (Fig. 7) eine Schürze 101 eingelegt, um das Be- und Entladen zu si­chern. Diese Schürze 101 dient dem Kontaminationsschutz der Andock- und Lagerteile.

    [0046] Das Abdocken des Behälters 89 geschieht in umgekehrter Reihenfolge.

    Bezugszeichenliste



    [0047] 

    11 Glockenförmige Verschlußvorrichtung

    13 Außenschutzglocke

    15 Adapterring

    16 Radialbohrungen

    17 Flansch

    19 Gegenflansch

    21 Luftfilter

    22 Schleusenöffnung, Andocköffnung

    23 Kreisringförmiger Ansatz

    25 Deckelaufnahmeplatte

    26 Durchgangsbohrungen

    27 Führungssäule

    28 Durchgangsbohrungen

    29 Halteplatte

    30 Wälzlager

    31 Zentrische Nabe

    33 Führungsrohrstück

    35 Flanschmäßiges Ende

    37 Verschraubungswerkzeuge

    39 Innenschutzglocke

    41 Unterer Rand

    43 Abziehspindel

    45 Lagerstelle

    47 Außenrohr

    49 Antrieb

    50 Spindelmutter

    51 Abschlußplatte

    53 Luftzuführleitung

    55 Innenraum

    57 Lüftungsrohr

    59 Öffnung

    61 Druckluftversorgungsleitung

    63 Zwischenrohr

    65 Kranhakenöse

    67 Öffnung

    69 Filter

    71 Boden

    73 Arbeitsraum, Heiße Zelle

    75 Andockring

    77 Flansch

    79 Haltering

    81 Verschlußring

    82 Ringförmiger Flansch

    83 Federlippe

    85 Federlippe

    87 Betonring

    89 Transportbehälter

    91 Abschirmring

    93 Schutzring

    95 Primärdeckel

    97 Flexible Luftanschlüsse

    99 Ablage

    101 Schürze




    Ansprüche

    1. Andockvorrichtung zum Anschließen eines Transport- und/oder Lagerbehälters an einer Schleuse zu einem radioaktiv belasteten Arbeitsraum zur Be- oder Ent­ladung von Brennelementen, Brennstäben oder anderen radioaktiven Stoffen, wobei die Beladeöffnung des Transport- und/oder Lagerbehälters von einem Deckel­system verschließbar ist, das einen Primärdeckel zum gasdichten Einschluß der radioaktiven Stoffe auf­weist,
    gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

    a) unter dem Arbeitsraum (73) ist ein Transportraum vorhanden, in dem eine Hub- und Senkvorrichtung für den Behälter (89) vorgesehen ist,

    b) die Schleusenöffnung (22) ist in dem Boden (71) des Arbeitsraumes (73) angeordnet,

    c) in der Schleusenöffnung (22) ist eine glocken­förmige Verschlußvorrichtung (11) von oben ein­gesetzt, die aus der Schleusenöffnung (22) nach innen abhebbar und abtransportierbar ist,

    d) die glockenförmige Verschlußvorrichtung (11) ist in der Schleusenöffnung (22) verschiebbar und federnd gelagert,

    e) die glockenförmige Verschlußvorrichtung (11) weist einen Raum (55) zur Aufnahme des Primär­deckels (95) auf,

    f) die glockenförmige Verschlußvorrichtung (11) weist Mittel (25, 29, 37) zum Manipulieren und Ergreifen des Primärdeckels (95) auf,

    g) am Behälter (89) und an der die glockenförmige Verschlußvorrichtung (11) aufnehmenden Schleu­senöffnung (22) sind miteinander wirkende ring­förmige Zentrierflächen (15, 93) vorhanden.


     
    2. Andockvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die glockenförmige Verschlußvorrichtung (11) ei­ne Außenschutzglocke (13) aufweist, in der eine In­nenschutzglocke (39) vertikal verschiebbar angeord­net ist.
     
    3. Andockvorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Innenschutzglocke (39) von einer zentrischen Führungssäule (27) durchdrungen ist, die in dem Bo­den der Außenschutzglocke (13) zentrisch, verschieb­bar gelagert ist.
     
    4. Andockvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschutzglocke (39) und/oder die Außen­schutzglocke (13) mit einer Luftzuführungsleitung (53, 57) versehen ist und eine mit einem Filter (15, 69) abgedeckte Auslaßöffnung (67) aufweist.
     
    5. Andockvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in der Innenschutzglocke (39) Schraubwerkzeuge (37) an einer drehbaren Halteplatte (29) angebracht sind, wobei die Halteplatte (29) relativ zur Innen­schutzglocke (39) drehbar und vertikal bewegbar ist.
     
    6. Andockvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die glockenförmige Verschlußvorrichtung (11) auf ihrem Boden nach oben ragend ein stationäres Füh­rungsrohr (47) aufweist, in dem eine Abziehspindel (43) drehbar gelagert ist, deren Spindelmutter (50) mit der verschiebbaren Führungssäule (27) zusammen­wirkt, wobei das Ende der Führungssäule (27) Aufnah­memittel (25) für den Primärdeckel (95) aufweist.
     
    7. Andockvorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungssäule (27) mit einer Abschlußplatte (51) auf der Spindelmutter (50) aufliegt.
     
    8. Andockvorrichtung nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Aufnahmemittel (25) am Ende der Führungs­säule (27) eine Deckelaufnahmeplatte ist, die die nach unten gerichteten Öffnungen der Außenschutz­glocke (13) und/oder der Innenschutzglocke (39) in der Ausgangsstellung der glockenförmigen Verschluß­vorrichtung (11) nahezu dicht abschließt.
     
    9. Andockvorrichtung nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Deckelaufnahmeplatte (25) mit auf einem äu­ßeren Lochkreis vorhandenen Durchgangsbohrungen (26) versehen ist, deren Innendurchmesser zur Klemmung der aus dem Primärdeckel (95) herauszuschraubenden Schraubköpfe ausgebildet ist,
    daß auf einem kleineren Lochkreisdurchmesser einige Durchgangsbohrungen (28) zur Befestigung der Deckel­aufnahmeplatte (25) am Primärdeckel (95) vorhanden sind.
     
    10. Andockvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Schleusenöffnung (22) mit einem auswech­selbaren Andockring (75) versehen ist, der seit­lich verschiebbar in einer kreisringförmigen Füh­rungsnut (49, 81) gehalten wird.
     




    Zeichnung