[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackungsmaschine für Klappschachteln aus faltbarem
Material, wie Karton oder dgl., mit im wesentlichen quaderförmigen Gestalt zur Aufnahme
insbesondere einer in einen Innenzuschnitt eingehüllten Zigaretten-Gruppe (Stanniolblock),
mit einem Zuführförderer zum Zuführen von Klappschachteln zu einem Übergaberevolver,
der mehrere Taschen zur Aufnahme je einer Klappschachtel aufweist, und mit einem Trockenrevolver
mit Taschen, in welche die Klappschachteln vom Übergaberevolver einführbar sind.
[0002] Aus der DE-OS 24 40 006 ist eine derartige Verpackungsmaschine bekannt, bei welcher
der dort gezeigte Übergaberevolver zur Aufnahme von Zigaretten-Packungen von einer
geradlinigen Zuförderbahn an einen Trockenrevolver dient. Die Packungen werden in
Radialrichtung in die offenen Taschen des Übergaberevolvers eingeführt und nach dem
Transport zu einer geeigneten Stelle in Axialrichtung aus den Taschen heraus- und
in Taschen eines Trockenrevolvers eingeschoben.
[0003] Aus der EP-A 205 766 ist eine Klappdeckelschachtel für Zigaretten oder dgl. bekannt,
deren Längskanten abweichend von der rechteckigen Form abgerundet sind, um dadurch
zum einen eine Materialersparnis, zum anderen eine bessere Griffigkeit der Schachtel
bzw. ein formschöneres Aussehen zu erzielen. Eine ähnliche Klappschachtel, jedoch
mit abgewinkelten Kanten ist, aus der EP-A 204 933 bekannt.
[0004] Es hat sich nun gezeigt, daß die oben beschriebene Verpakkungsmaschine zwar im Zusammenhang
mit den herkömmlichen, rechtwinklig geformten Klappschachteln gute Ergebnisse zeigt,
bei Bearbeitung von Klappschachteln mit abgerundeten oder abgewinkelten Längskanten
jedoch Schwierigkeiten, insbesondere beim Verkleben auftreten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpakkungsmaschine zu schaffen,
die das einwandfreie Herstellen von Klappschachteln ermöglicht, deren Längskanten
abgerundet oder abgewinkelt sind.
[0006] Die zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagene Verpackungsmaschine weist nun einen Übergaberevolver
auf, dessen Taschen korrespondierend zu den Längskanten der zu verarbeitenden Packungen
geformt sind. Hierbei dreht es sich insbesondere um den Bereich der Längskanten,
die so ausgebildet sind, daß die Klappschachteln insbesondere in diesem Bereich formschlüssig
in den Taschen sitzen. Auf diese Weise werden die frisch verleimten Packungen fixiert
gehalten, so daß im Übergaberevolver ein Kalibrieren stattfindet. Der nachfolgende
Trockenrevolver kann mit rechteckigen Taschen (wie bisher) ausgeführt sein, was den
Vorteil der leichten Umstellbarkeit der Verpackungsmaschine mit sich bringt.
[0007] Vorteilhafterweise kann der so ausgebildete Übergaberevolver Teilschritte beim Falten
übernehmen. Die Klappschachteln werden hierbei mit beleimten, aber im Bereich der
Längskanten und Seitenflächen noch nicht vollständig umgefalteten und fixierten Seitenlappen
in die Taschen des Übergaberevolvers eingeführt werden. Sowohl beim Einführen als
auch beim letztlichen Schließen der die Seiten der Taschen bildenden Backen werden
die Seitenlappen in ihre endgültige Lage gefaltet und in dieser Stellung bis zur Übergabe
an den Trockenrevolver fixiert.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
der Vorrichtung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Teil-Draufsicht auf einen Übergaberevolver (für die Bearbeitung von Klappschachteln
mit abgewinkelten Längskanten) mit dazugehörigem Zuführförderer und Trockenrevolver,
Fig. 2 eine teilgeschnittene Seitenansicht des Übergaberevolvers nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Teil-Draufsicht auf einen Übergaberevolver für die Bearbeitung von Klappschachteln
mit abgerundeten Längskanten.
[0010] Die vorliegende Verpackungsmaschine dient zum Herstellen von quaderförmigen Klappschachteln
10 mit abgerundeten oder abgewinkelten Kanten. Derartige "Hardbox"-Packungen dienen
vornehmlich zur Aufnahme von Zigaretten.
[0011] Wie in den Figuren gezeigt, dreht es sich um Klappschachteln 10, die abgewinkelte
oder abgerundete Längskanten 11, 12, 13 und 14 aufweisen. Die Schachteln 10 werden
hierbei auf ihren Rückflächen 15 liegend mit ihren Vorderflächen 16 nach oben zugeführt,
wobei die von den Vorderflächen 16 fortragenden Seitenlappen 17, 18 an ihrer Innenfläche
mit Leimstellen versehen, aber noch nicht auf die entsprechenden, mit den Rückflächen
15 verbundenen Seitenlappen gefaltet und dort fixiert sind.
[0012] Die Zuführung geschieht über einen Zuführförderer 19, aus dem Klappschachteln 10
senkrecht zur Drehachse eines Übergaberevolvers 20 bewegbar sind.
[0013] Der Übergaberevolver 20 weist beim gezeigten Ausführungsbeispiel sechs Taschen 21
auf, die jeweils von einem Boden 22 und zwei Backen 23, 24 gebildet werden.
[0014] Die Backen 23, 24 sind schwenkbar auf Zapfen 25, 26 angeordnet, die von einer Trägerplatte
27 axial hervorstehen.
[0015] Die Backen 23, 24 werden über Winkelhebel 28, 29 mit endseitigen Führungsrollen
30, 31 bewegt, die direkt bzw. indirekt mit einer Nockenscheibe 32 in Eingriff stehen.
Die Bewegung der beiden Backen 23, 24 einer jeden Tasche 21 erfolgt somit gleichzeitig.
[0016] Jeder Boden 22 einer Tasche 21 weist an seinen Rändern Formkanten 33, 34 auf, die
im wesentlichen der Kontur der (vorderen) Längskanten 13, 14 der Klappschachteln 10
entsprechen. Die Backen 23, 24 weisen an ihren freien Enden Formkanten 35, 36 auf,
die korrespondierend zu den (rückwärtigen) Längskanten 11, 12 der Klappschachteln
10 geformt sind.
[0017] Der Trockenrevolver 37, an den die Klappschachteln 10 vom Übergaberevolver 20 übergeben
werden, weist eine Vielzahl von Taschen 38 auf, in welche die Klappschachteln 10 axial
aus den Taschen 21 des Übergaberevolvers 20 hineingeschoben werden können. Das Ausschieben
aus den Taschen 21 des Übergaberevolvers 20 geschieht hierbei so, daß die Backen 23,
24 nach Erreichen einer geeigneten Relativposition zu einer Tasche 38 des Trockenrevolvers
37 nur leicht geöffnet werden, so daß praktisch keine Reibung mehr zwischen den Klappschachteln
10 und den Innenflächen der Taschen 21 besteht, jedoch ein radiales Herauswandern
aus den Taschen sicher vermieden wird.
[0018] Beim Bewegen einer Klappschachtel 10 vom Zuführförderer 19 in eine Tasche 21 des
Übergaberevolvers 20 werden zunächst die Seitenlappen 17, 18 über Faltzungen 39, 40
nach unten abgebogen. Beim Aufpressen der Vorderfläche 16 auf den Boden 22 der Tasche
21 pressen die Formkanten 33, 34 die Seitenlappen 17, 18 im Bereich der Vorderlängskanten
13, 14 an. Beim Schließen der Backen 23, 24 werden die Endabschnitte der Seitenlappen
17, 18 auf die entsprechenden, mit der Rückfläche 15 in Verbindung stehenden Seitenlappen
gefaltet und dort fixiert gehalten. Während des Umlaufens der so gefüllten Tasche
des Übergaberevolvers in die Position, in welcher die Klappschachtel 10 in eine Tasche
38 des Trockenrevolvers 37 geschoben wird, ist somit eine Kalibrierung der frisch
verleimten Klappschachtel sichergestellt. Auf diese Weise können die Taschen 38 des
Trockenrevolvers 37 die schon bisher vorgesehene rechteckige Form behalten, so daß
eine Umstellung der Maschine auf Packungen mit rechteckigem Querschnitt jederzeit
möglich ist.
[0019] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Übergaberevolvers 20 für die Bearbeitung
von Klppschachteln 10 mit abgerundeten Kanten. Hierbei sind Formkanten 41, 42 bzw.
43, 44 eines Boden 45 bzw. von backen 46, 47 einer Tasche 21 entsprechend als Hohlkehlen
ausgebildet.
1. Verpackungsmaschine für Klappschachteln aus faltbarem Material, wie Karton oder
dgl., mit im wesentlichen quaderförmiger Gestalt zur Aufnahme insbesondere einer in
einen Innenzuschnitt eingehüllten Zigaretten-Gruppe (Stanniolblock), mit einem Zuführförderer
zum Zuführen von Klappschachteln zu einem Übergaberevolver, der mehrere Taschen zur
Aufnahme je einer Klappschachtel aufweist, und mit einem Trockenrevolver mit Taschen,
in welche die Klappschachteln vom Übergaberevolver einführbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Klappschachteln (10), deren Längskanten (11..14) abweichend
von einer rechtwinkligen Kante abgerundet oder abgewinkelt sind, die Taschen (21)
des Übergaberevolvers (20) mindestens im Bereich der Längskanten (11..14) der aufzu
nehmenden Klappschachteln (10) deren Außenkontur derart angepaßt sind, daß die Längskanten
(11..14) in formschlüssigem Eingriff in den Taschen (21) aufnehmbar sind.
2. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (21)
des Übergaberevolvers (20) zwei bewegbare Backen (23, 24; 46, 47) und einen dazwischenliegenden
Boden (22, 45) umfassen.
3. Verpackungsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Backen (23,
24; 46, 47) an ihrem freien, dem Boden (22, 45) gegenüberliegenden Ende eine jeweils
einer Kante (11, 12) der Klappschachteln (10) angepaßte Kontur (Formkanten 35, 36;
43, 44) und der Boden (22, 45) eine den beiden restlichen Kanten (13, 14) angepaßte
Kontur (Formkanten 33, 34; 41, 42) aufweisen.
4. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 sowie einem mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführförderer (19) derart ausgebildet ist, daß eine
Klappschachtel (10) mit beleimten, aber im Bereich von mindestens zwei Längskanten
(13, 14) und Seitenflächen noch nicht vollständig umgefalteten und fixierten Seitenlappen
(17, 18) derart in die Taschen (21) des Übergaberevolvers (20) einführbar sind, daß
dabei die Seitenlappen (17, 18) in die endgültige Lage gefaltet und bis zur Übergabe
an den Trockenrevolver (37) fixiert werden.
5. Verpackungsmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappschachteln
(10) im wesentlichen senkrecht zum Boden (22, 45) des Übergaberevolvers (20) förderbar
sind, so daß die Seitenlappen (17, 18) zuerst im Bereich der abgerundeten oder abgewinkelten
Längskanten (13, 14) über die Formkanten (33, 34; 41, 42) des Bodens (22, 45) und
dann über die Backen (23, 24; 46, 47) im Bereich der Seitenflächen umgefaltet und
fixiert gehalten werden.
6. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Taschen (38) des Trockenrevolvers (37) eine rechteckige
Innenkontur aufweisen, so daß die Klappschachteln (10) bis auf den Bereich ihrer abgerundeten
oder abgewinkelten Längskanten (11..14) im wesentlichen formschlüssig in die Taschen
(38) des Trockenrevolvers (37) einführbar sind.
7. Verpackungsmaschine nach Anspruch 1 sowie einem oder mehreren der weiteren Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum gleichzeitigen Aufnehmen, Fördern und Übergeben von
zwei Klappschachteln (10) der Übergaberevolver (20) zwei in einer Ebene nebeneinanderliegende
Taschen einer Tascheneinheit aufweist, wobei die zu einer Tascheneinheit gehörenden
Backen gleichzeitig in Öffnungs- oder Schließstellung bewegbar sind.