[0001] Die Erfindung betrifft titanfreie Mittel für die Aktivierung von Metalloberflächen
aus Eisen oder Stahl, Zink oder verzinktem Stahl sowie Aluminium oder aluminiertem
Stahl vor einer Phosphatierung der genannten Oberflächen mit Zinkionen enthaltenden
Phosphatierbädern, insbesondere vor einer sogenannten Niedrigzink-Phosphatierung,
bei der das Verhältnis von Zink- zu Phosphationen in der Behandlungslösung kleiner
als 1 : 12 ist. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
der titanfreien Aktivierungsmittel und ihre Verwendung.
[0002] Verfahren zur Erzeugung von Phosphatschichten auf Eisen- oder Stahloberflächen mit
Hilfe phosphorsaurer Lösungen, die verschiedene mehrwertige Metallkationen sowie
beschleunigend wirkende Zusätze (z.B. Oxidationsmittel) enthalten, sind seit langem
bewährter Stand der Technik. Solche Verfahren werden insbesondere in der Automobilindustrie
eingesetzt, um einen verbesserten Korrosionsschutz der Automobilkarossen zu erzielen.
Die phosphatierten Oberflächen werden anschließend lackiert, bevorzugt durch kathodische
Elektrotauchlackierung.
[0003] Phosphatiert werden die üblichen für den Karosseriebau verwendeten Werkstoffe, herkömmlicherweise
Eisen- oder Stahlbleche, in jüngerer Zeit auch zunehmend elektrolytisch verzinkter
oder feuerverzinkter Stahl oder Werkstoffe mit einer Oberfläche aus Zinklegierungen,
welche als Legierungspartner beispielsweise Eisen, Nickel, Kobalt oder Aluminium enthalten.
Eine korrosionsinhibierende Phosphatierung solcher Oberflächen ist nicht nur im Automobilbau,
sondern auch bei der Herstellung von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Kühlschränken
üblich.
[0004] Vor der oben genannten Behandlung werden die Werkstücke gereinigt, gespült und aktiviert,
um bei der Phosphatierung eine dünne und gleichmäßige Phosphatschicht zu erzielen,
die bekannterweise eine Voraussetzung für einen guten Korrosionsschutz bildet. In
den lange Zeit üblichen "Hochzink-Phosphatierverfahren" war es möglich, die Metalloberfläche
in einem Verfahrensschritt von anhaftenden Ölen, Fetten sowie anderen, auch aus der
mechanischen Bearbeitung herrührenden Verunreinigungen zu befreien und gleichzeitig
für den folgenden Schritt der Zinkphosphatierung zu aktivieren. Entsprechende Behandlungsbäder
sind beispielsweise im Rahmen von Verfahren zur Vorbehandlung von Metalloberflächen
vor dem Phosphatieren in der DE-PS 2 951 600 und der DE-PS 3 213 649 beschrieben.
[0005] In jüngster Zeit werden jedoch zunehmend sogenannte "Niedrigzink-Phosphatierverfahren"
eingesetzt, wie sie beispielsweise in der DE-PS 2 232 067 angegeben sind. Diese führen
in Verbindung mit der üblicherweise nachfolgenden Elektrotauchlackierung zu einem
deutlich verbesserten Korrosionsschutz. Allerdings reagieren diese Verfahren viel
empfindlicher auf Änderungen der Verfahrensparameter und auf Verunreinigungen, die
mit den zu beschichtenden Blechen in das Phosphatierbad eingetragen werden. Damit
kommt dem Schritt der Aktivierung der Metalloberfläche eine viel größere Bedeutung
als bislang zu. Besonders hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Aktivierung in
einem getrennten Verfahrensschritt dem Reinigungs- und Entfettungsschritt nachzuschalten.
Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die Phosphatierung nach dem Niedrigzink-Verfahren
in einem Tauchvorgang erfolgt, ist aber auch gleichermaßen für die Zinkphosphatierung
nach einem Spritz- oder kombinierten Spritztauchverfahren sowie Tauchspritzverfahren
bedeutsam.
[0006] Die Aktivierung der Metalloberfläche hat folgende Ziele:
Erhöhung der Keimbildungsgeschwindigkeit und damit der Zahl der Kristallkeime in der
Startphase der Zinkphosphatierung, was zu einer Schichtverfeinerung führt; durch
die Bildung möglichst dicht nebeneinanderliegender Kristalle wird die Porosität der
angestrebten Zinkphosphatschicht verringert. Hieraus resultiert eine gleichmäßige
und geschlossene Zinkphosphatschicht über die gesamte Metalloberfläche bei geringem
Flächengewicht (angegeben in Gramm Metallphosphat pro m² Metalloberfläche), wobei
sich als Haftgrund für Lacke geringe Flächengewichte als günstig erwiesen haben.
Reduzierung der Mindestphosphatierzeit, d.h. der Zeit bis zur vollständigen Bedeckung
der Metalloberfläche mit einer geschlossenen Zinkphosphatierschicht.
[0007] Diese Wirkungen des Aktivierungsmittels führen letztlich dazu, daß über die feinteiligen
und dichten, gut auf dem Metallgrund haftenden Zinkphosphatschichten eine gute Veran
kerung der aufzubringenden Lackschichten und somit guter Korrosionsschutz als Hauptziel
der Zinkphosphatierung erreicht werden.
[0008] In der Praxis haben sich als wirksame Aktiviermittel mit den geforderten Eigenschaften
ausschließlich polymeres Titan(IV)-phosphat enthaltende Produkte bewährt, wie sie
bereits von Jernstedt, beispielsweise in den US-PSen 2 456 947 und 2 310 239, beschrieben
wurden. Diese Aktivierungsmittel werden heutzutage bevorzugt in einem gesonderten
Spülbad direkt vor der Zinkphosphatierung eingesetzt, können aber auch vorab einem
- allenfalls mild alkalischen - Reinigerbad zugegeben werden. Der wesentliche Herstellungsschritt
umfaßt die Umsetzung (in der Literatur teilweise "Alterung" genannt) geeigneter
Titanverbindungen (beispielsweise Titanylsulfat, Kaliumhexafluorotitanat, Titandisulfat,
Titandioxid, Kaliumtitanoxidoxalat) mit einem hohen Überschuß von Phosphatkomponenten
(vorzugsweise Dinatriumhydrogenphosphat) bei einer Temperatur oberhalb 70 °C und einem
pH-Wert zwischen 6 und 9.
[0009] Da die technische Herstellung solcher Aktiviermittel mit gleichbleibender und hoher
Qualität schwierig ist, hat es nicht an Versuchen gefehlt, Aktivierungsmittel auf
anderer Basis als Titanphosphat zu entwickeln.
[0010] So beschreibt Jernstedt Aktivierungsmittel auf Basis von Zirkonphosphat oder von
Umsetzungsprodukten wasserlöslicher Zinn- und Bleiverbindungen mit Dinatriumhydrogenphosphat
in den US-PSen 2 456 947 und 2 462 196. In der DE-PS 29 31 712 werden hydrolysestabile
organische Titanverbindungen als Aktiviermittel für Zink-, Zink-Mangan- oder Manganoberflächen
beschrieben. Man erhält sie durch Umsetzung eines beta-Di-ketontitanylacetylacetonates
mit Gluconsäure oder Gluconaten in Gegenwart eines Halogenwasserstoffsalzes eines
aliphatischen Aminoalkohols.
[0011] Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung der Keimbildungsgeschwindigkeit auf Stahl
besteht in der Behandlung der Oberfläche mit verdünnten wäßrigen Kupfersulfat- oder
Kupfernitritlösungen sowie mit Oxalsäure. Letztere darf dabei jedoch nur eine schwache
Ätzung der Eisenoberfläche hervorrufen; wird eine zusammenhängende Eisenoxalatschicht
gebildet, verschwindet der Aktivierungseffekt (US-PS 2 164 024, DE-PS 17 71 924).
[0012] Die EP-PS 0 056 675 beschreibt ein Verfahren zur Vorbehandlung von Stahldraht vor
einer Zinkphosphatierung mit einem Bad, welches als aktivierende Mittel Natriumsalze
der Oxal-, Wein- oder Citronensäure enthält.
[0013] In der Praxis hat sich bisher keine dieser Alternativen gegenüber der Aktivierung
mit titanphosphathaltigen Mitteln bewährt.
[0014] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, titanfreie Aktivierungsmittel
zur Verfügung zu stellen. Insbesondere bestand die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, klarwasserlösliche Aktivierungsmittel zur Verfügung zu stellen, die einen
hohen Anteil für die Aktivierung wirksamer Substanzmengen enthalten.
[0015] Die Erfindung betrifft somit titanfreie Mittel für die Aktivierung von Metalloberflächen
aus Eisen oder Stahl, Zink oder verzinktem Stahl sowie Aluminium oder aluminiertem
Stahl vor der Phosphatierung mit Zinkionen enthaltenden Phosphatierbädern, dadurch
gekennzeichnet, daß sie
- 1,1-Diphosphonsäuren und/oder Poly(aldehydocarbonsäuren) als Komplexbildner und
- Alkalimetallphosphate
im Verhältnis von Komplexbildner zu Alkalimetallphosphat
im Bereich von 0,1 : 10 bis 1 : 10
enthalten.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen titanfreien Mittel
dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Komplexbildner zu Alkalimetallphosphat
im Bereich von 0,2 : 10 bis 0,5 : 10 liegt.
[0017] Die mit den Komplexbildnern unter den Bedingungen einer gegebenenfalls hydrothermalen
Umsetzung bei einem pH-Wert im Bereich von 6 bis 12 umzusetzenden Alkalimetallphosphate
werden in der DE-OS 37 31 049 genannt und entsprechen den allgemeinen Formeln (I)
bis (III),
M
mH
3-mPO₄ (I)
M
pH
n+2-pP
nO
3n+1 (II)
(M
qH
1-qPO₃)
r (III)
in denen
M für ein Alkalimetall steht und
m 0, 1, 2 oder 3,
n 2, 3 oder 4,
p 0, 1, 2 ..., n+2,
q 0 oder 1 und
r eine ganze Zahl von 2 bis 20 bedeuten.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Orthophosphate
der allgemeinen Formel (I) eingesetzt
M
mH
3-mPO₄ (I)
in der
m für 0, 1, 2 oder 3 und
M für ein Alkalimetall stehen.
[0019] Es kommen somit Orthophosphate der allgemeinen Formel (I) aus der Gruppe Orthophosphorsäure,
Monoalkalimetalldihydrogenphosphat, Dialkalimetallmonohydrogenphosphat und Trialkalimetallorthophosphat
zur Verwendung. Bevorzugtes Alkalimetall in den Orthophosphaten der allgemeinen Formel
(I) ist das Natrium. Die oben genannten Salze der Orthophosphorsäure sind also in
bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens Natriumsalze.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet
man als Phosphatkomponente Polyphosphate der allgemeinen Formel (II)
M
pH
n+2-pP
nO
3n+1 (II)
in der
n für 2, 3 oder 4,
p für eine ganze Zahl im Bereich von 0 bis (n+2) und
M für ein Alkalimetall
stehen.
[0021] Aus der Gruppe der Verbindungen der allgemeinen Formel (II) kommen also (p = 0) die
sogenannten Polyphosphorsäuren in Frage, die dadurch entstehen, daß sich zwei oder
mehrere Moleküle Orthophosphorsäure unter Wasserabspaltung zu kettenförmigen Molekülen
in aus dem Stand der Technik bekannter Art zusammenlagern und dadurch kettenförmige
Moleküle der allgemeinen Formel (IIa) entstehen,

in der n für 2, 3 oder 4 steht.
[0022] Neben den so entstehenden Diphosphorsäuren (n = 2), Triphosphorsäuren (n = 3) und
Tetraphosphorsäuren (n = 4) kommen jedoch auch deren Alkalimetallsalze in Frage,
in denen - verglichen mit den oben genannten Polyphosphorsäuren - ein oder mehrere
Wasserstoffatome durch Alkalimetallatome ersetzt sind. Bevorzugt werden die jeweiligen
Natriumsalze verwendet. In der oben genannten allgemeinen Formel (II) können also
einzelne (p = 1, 2, ...) oder alle (p = n + 2) Wasserstoffatome durch Alkalimetallatome,
bevorzugt Natriumatome, ersetzt sein.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden
als Phosphate Metaphosphate der allgemeinen Formel (III) verwendet,
(M
qH
1-qPO₃)
r (III)
in der
M für ein Alkalimetall,
r für eine ganze Zahl von 2 bis 20 und
q für 0 oder 1
stehen.
[0024] Aus der Gruppe der Verbindungen der allgemeinen Formel (III) sind also sowohl die
freien Metaphosphorsäuren geeignet (q = 0), die die im wesentlichen aus dem Stand
der Technik bekannte ringförmige Struktur aufweisen und üblicherweise durch Kondensationsreaktion
aus den oben genannten Polyphosphorsäuren entstehen. Eines oder mehrere der in derartigen
Polyphosphorsäuren an ein Sauerstoffatom gebundenen Wasserstoffatome können in derartigen
ringförmigen Metaphosphaten durch ein oder mehrere Alkalimetallatom(e) ersetzt sein.
Bevorzugtes Alkalimetallatom ist wiederum Natrium.
[0025] Aus den genannten Gruppen der Polyphosphate der allgemeinen Formel (II) und der Metaphosphate
der allgemeinen Formel (III) sind mit besonderem Vorteil diejenigen Verbindungen der
genannten allgemeinen Formeln verwendbar, in den M für Natrium, n für eine ganze
Zahl von 2 bis 4 und r für eine ganze Zahl von 2 bis 6 stehen.
[0026] Die Umsetzung kann vor allem bei hohem Feststoffgehalt im Reaktionsgemisch vorteilhaft
in einem Kneter geschehen. Dabei ist eine Reaktionstemperatur von 80 °C ausreichend,
kann aber auch ohne Produktschädigung überschritten werden. Insbesondere bei weniger
hoch konzentrierten Reaktionsgemischen kann die Herstellung vorteilhaft in einem Rührkessel
bei Siedetemperatur unter Normaldruck mit nachfolgender Sprühtrocknung erfolgen.
[0027] Als Komplexbildner werden erfindungsgemäß eingesetzt: Poly(aldehydocarbonsäuren)
oder deren Alkalimetallsalze, erhältlich durch die Umsetzung von Wasserstoffperoxid,
Acrolein und Acrylsäure mit
- einer Viskositätszahl im Bereich von 5 bis 50 ml/g,
- einer Säurezahl im Bereich von 450 bis 670,
- einem Säureäquivalentgewicht im Bereich von 125 bis 70,
- einem Stockpunkt von weniger als 0 °C und
- einem Gehalt an Carboxylgruppen im Bereich von 55 bis 90 Mol-% und
- einem Molekulargewicht im Bereich von 1 000 bis 20 000
und/oder
1,1-Diphosphonsäuren der allgemeinen Formel (IV)

wobei
R für einen unsubstituierten oder einen in Parastellung mit Halogen-, Amino-, Hydroxy-
oder C₁₋₄-Alkylgruppen, vorzugsweise mit Cl oder NH₂, substituierten Phenylrest,
einen geradkettigen oder verzweigtkettigen oder cyclischen, gesättigten oder einfach
oder mehrfach ungesättigten Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
X für Wasserstoff, Hydroxy, Halogen oder Amino und
M₁ und M₂ jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff und/oder das Äquivalent
eines Alkalimetallions stehen.
[0028] Insbesondere bevorzugt werden als Komplexbildner in der vorliegenden Erfindung 1,1-Diphosphonsäuren
der allgemeinen Formel (IV) eingesetzt, wobei R für einen unverzweigten Alkylrest
mit 1 bis 6 C-Atomen steht.
[0029] Vorzugsweise werden in den Poly(aldehydocarbonsäuren) und den 1,1-Diphosphonsäuren
als Alkalimetallsalze jeweils die Natriumsalze eingesetzt, so daß in der allgemeinen
Formel (IV) M für Natrium steht.
[0030] Die Umsetzung von Komplexbildnern mit Alkalimetallphosphat kann üblicherweise in
einem Kneter bis zur Trockne oder in einem Rührkessel bei anschließender Sprühtrocknung
durchgeführt werden. Demgemäß besteht eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung darin, daß man die Umsetzung von Alkalimetallphosphat mit Komplexbildnern
bei Temperaturen im Bereich von 75 °C bis 120 °C in einem Kneter bis zur Trockne oder
in einem Rührkessel bei anschließender Sprühtrocknung durchführt.
[0031] Inbesondere bevorzugt ist das Verfahren, wenn man die Umsetzung bei Temperaturen
im Bereich von 80 °C bis 100 °C durchführt.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine große Variation des Feststoffgehaltes
der Umsetzung. Demgemäß besteht eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens darin, daß der Feststoffgehalt bei der Umsetzung im Bereich von 30 bis
85 % liegt. Eine insbesondere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß der Feststoffgehalt der Umsetzung in einem Kneter im Bereich von
75 bis 85 % liegt. Bei der Umsetzung in einem Rührkessel wird insbesondere bevorzugt,
daß der Feststoffgehalt im Bereich von 30 bis 40 % liegt.
[0033] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß man bis zu 30 Gew.-% der Gesamtmenge an Komplexbildner vor oder während
der Umsetzung der Komplexbildner mit Alkalimetallphosphat zugibt und die restliche
Menge nach einem ersten Antrocknen auf eine Restfeuchte von 10 bis 20 % in die Reaktionsmischung
einarbeitet.
[0034] Derartige Aktivierungsmittel werden üblicherweise durch Einstellen von Feststoffgehalten
im Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-% der erfindungsgemäßen titanfreien Aktivierungsmittel
mit Wasser unmittelbar zur Aktivierung von Metalloberflächen vor einer Zinkphosphatierung
eingesetzt.
[0035] Demgemäß besteht ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung in der Verwendung
der erfindungsgemäßen titanfreien Aktivierungsmittel vor der Phosphatierung von Metalloberflächen
aus Eisen, Stahl, Zink, verzinktem Eisen oder verzinktem Stahl, Aluminium und/oder
aluminiertem Stahl mit Zinkionen enthaltenden Phosphatierbädern.
[0036] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht in der
Verwendung von titanfreien Aktivierungsmitteln gemäß der vorliegenden Erfindung in
Form von wäßrigen Dispersionen als Aktivierungsmittel vor der Niedrigzinkphosphatierung.
[0037] Die erfindungsgemäß eingesetzten Poly(aldehydocarbonsäuren) sind im Handel erhältlich
und werden von der Firma Degussa AG, Frankfurt, beispielsweise unter den Bezeichnungen
POC OS 20, POC HS 0010, POC HS 2020, POC HS 5060, POC HS 65 120 sowie POC AS 0010,
POC AS 2020, POC AS 5060 oder POC AS 65 120 vertrieben. Hierbei betrifft die Kennzeichnung
HS die Säureform und die Kennzeichnung AS die Natriumsalz-Form der Poly(aldehydocarbonsäuren).
Sie können nach einem speziellen, bei der Firma Degussa entwickelten Verfahren, der
"oxidativen Polymerisation" von Acrolein hergestellt werden. Dabei wird Acrolein allein
oder im Gemisch mit Acrylsäure in wäßriger Lösung mit Wasserstoffperoxid behandelt.
Das H₂O₂ wirkt hierbei als Initiator der Polymerisation und als Molekulargewichtsregler.
Gleichzeitig wird durch Wasserstoffperoxid ein Teil der Aldehydgruppen des Acroleins
zu Carboxylgruppen oxidiert. So entstehen Polymere mit seitenständigen Aldehyd- und
Carboxylgruppen, nämlich die Poly(aldehydocarbonsäuren).
[0038] Angaben über die vorstehend beschriebene Herstellung der Poly(aldehydocarbonsäuren)
sowie über deren Verwendungsmöglichkeiten finden sich in der Firmenschrift der Degussa
AG mit dem Titel "POC-Umweltfreundliche Polycarbonsäuren mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten"
(Druckvermerk: CH 215-3-3-582 Vol). Hiernach lassen sich die Poly(aldehydocarbonsäuren)
beispielsweise als Härtestabilisatoren bezüglich der Inhibierung der Kristallisation
von Calcium- und anderen Erdalkalimetallsalzen, als Belagverhinderer bei der Meerwasserentsalzung,
als Dispergiermittel für feststoff reiche wäßrige Pigmentdispersionen sowie als Gerüststoff
(Builder) für Wasch- und Reinigungsmittel verwenden. In dieser Firmenschrift finden
sich ferner Angaben über diesbezüglich relevante Patentliteratur, beispielsweise
DE-PS 10 71 339 (Herstellung), DE-OS 19 04 940 (Komplexbildner), DE-OS 19 04 941 (Polyoxycarbonsäuren),
DE-PS 19 42 556 (Komplexbildner) DE-OS 21 54 737 (Rostschutzbehandlung), DE-OS 23
30 260 sowie DE-PS 23 57 036 (Herstellung).
[0039] Die freien Poly(aldehydocarbonsäuren) können mit Laugen zu den entsprechenden Salzen
neutralisiert werden, z.B. mit NaOH zu Natrium-poly(aldehydocarboxylaten).
[0040] Durch Wahl der Reaktionsbedingungen können Carboxyl- und Carbonylgehalt sowie das
mittlere Molekulargewicht der verschiedenen Poly(aldehydocarbonsäure)-Qualitäten
variiert wer den. Die allgemeine Formel (V) gibt den grundlegenden Aufbau der erfindungsgemäß
zu verwendenden Poly(aldehydocarbonsäuren) wieder.

[0041] Die Poly(aldehydocarbonsäuren) sind überwiegend linear über Kohlenstoff-Kohlenstoffbindungen
verknüpfte Poly(aldehydocarbonsäuren) mit vielen Carboxyl- und wenigen Carbonyl-Seitengruppen
sowie Hydroxyl-Endgruppen. Ihre chemische Konstitution wird insbesondere durch die
allgemeine Formel (V) charakterisiert.
[0042] Die mittleren Polymerisationsgrade werden durch die Viskositätszahlen gekennzeichnet.
Diese liegen üblicherweise zwischen 5 bis 50 ml/g, bezogen auf 100 %igen Feststoff,
gemessen als 2 %ige Lösung in 0,1 N NaBr bei 25 °C und pH 10 in einem Ubbelohde Viskosimeter,
Kapillare Oa. Die räumliche Verknüpfung der Monomerbausteine kann als ataktisch, die
Reihenfolge der Verknüpfung als statistisch angenommen werden.
[0043] Der Gehalt an Carboxylgruppen, ausgedrückt in Mol-% COOH, kann aus der Säurezahl
(DIN 53402) der getrockneten Polymeren berechnet werden. Die Säurezahl wäßriger Poly(aldehydocarbonsäuren)
ist zur Berechnung der Molprozente COOH ungeeignet, da die technischen Qualitäten
geringe Mengen Ameisensäure, Essigsäure und β-Hydroxypropionsäure als Nebenprodukte
enthalten.
[0044] Die Natrium-poly(aldehydocarboxylate) müssen vor der Säurezahlbestimmung durch Ionenaustausch
in die H-Form überführt werden.
[0045] Überraschend wurde nun gefunden, daß man den titanphosphathaltigen Mitteln wenigstens
gleichwertige Mittel erhält, wenn man geeignete Komplexbildner mit einem hohen Überschuß
einer Phosphatkomponente in wäßrigem Medium bei erhöhter Temperatur umsetzt. Als Komplexbildner
kann besonders bevorzugt 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphsäure (HEDP) eingesetzt werden.
Als Alkalimetallphosphat kommen monomere oder oligomere Orthophosphate als Alkalisalze
zur Anwendung; der pH-Wert der wäßrigen Reaktionsmischung wird gegebenenfalls auf
den Bereich zwischen 7,5 und 9 eingestellt. Bei der besonders bevorzugten Verwendung
von Dinatriumhydrogenphosphat kann auf eine Einstellung des pH-Wertes verzichtet werden.
[0046] Die neuen Aktiviermittel kommen, wie die herkömmlichen titanphosphathaltigen Mittel,
in etwa 0,2 gew.-%iger wäßriger Zubereitung zur Anwendung. Sie bilden dann klare Lösungen.
Hierin liegt ein anwendungstechnischer Vorteil gegenüber den herkömmlichen Mitteln
auf der Basis von Titanphosphat, die wegen ihrer weitgehenden Unlöslichkeit nur als
milchig-trübe Suspensionen eingesetzt werden können. Diese enthalten üblicherweise
einen beträchtlichen Anteil grober und für die Aktivierung unwirksamer Partikel.
[0047] Ein entscheidender Schritt bei der Herstellung der neuen titanfreien Aktivierungsmittel
ist die Umsetzung des Komplexbildners mit Alkalimetallphosphat bei einer Temperatur
oberhalb 70 °C, bevorzugt zwischen 80 °C und 100 °C in Gegenwart von Wasser. Ein
einfaches Zumischen des Komplexbildners zu einer wäßrigen Phosphatlösung führt nicht
zu dem erwünschten Ergebnis.
[0048] Die Umsetzung kann bei hohen Feststoffgehalten des Reaktionsgemisches vorteilhaft
in einem Kneter geschehen. Hierzu ver knetet man ein Gemenge aus 20 bis 25 Gewichtsteilen
vollentsalztem Wasser mit 70 bis 79 Gewichtsteilen Phosphat, vorzugsweise Dinatriumhydrogenphosphat,
und 1 bis 4 Gewichtsteilen, vorzugsweise 1 bis 2 Gewichtsteilen, Komplexbildner unter
den angegebenen Temperaturbedingungen bis zur Trockne des Reaktionsgemisches, d.h.
bis auf eine Restfeuchte von etwa 2 %. Dabei kann es besonders vorteilhaft sein, nur
etwa ein Viertel der vorgesehenen Komplexbildnermenge zu Beginn der Umsetzung, den
Rest nach einem ersten Antrocknen des Reaktionsgemisches auf eine Restfeuchte zwischen
10 und 20 % zuzugeben.
Beispiele
[0049] Um die aktivierende Wirkung der erfindungsgemäß hergestellten Mittel und zum Vergleich
herangezogener Produkte zu bestimmen, wurden die Oberflächen von Stahlcoupons (Werkstoff
St 1405, Abmessungen 10 cm x 20 cm, ca. 1 mm Dicke) mittels standardisierter Phosphatierverfahren
gemäß Tabellen 1 (Tauchphosphatierung, Normalzinkverfahren) und 3 (Spritzphosphatierung,
manganmodifiziertes Niedrigzinkverfahren) phosphatiert.
[0050] Unter "Flächengewicht" wird die flächenbezogene Masse der Metallphosphatschicht in
Gramm pro Quadratmeter verstanden, die gemäß DIN 50 492 ermittelt wird. Zur Bestimmung
der Badkapazität wurden jeweils zwei Liter einer 0,2 gew.-%igen wäßrigen Zubereitung
des Aktiviermittels mit Prüfblechen belastet, die anschließend phosphatiert wurden.
Anfänglich und dann nach jedem zehnten Probeblech wurde das mittlere Flächengewicht
von vier aufeinanderfolgenden Probeblechen bestimmt. Die hieraus berechneten Durchschnittswerte
sind in Tabelle 2 angegeben. Die Bäder galten als erschöpft, wenn zehn Bleche hintereinander
bei der Zinkphosphatierung Fehl stellen oder grobkristalline Bereiche aufwiesen.
Die Badkapazität wird in m² aktivierbare Fläche pro 2 l Aktivierbad angegeben.
Vergleichsbeispiel 1
[0051] Als Vergleichsprodukt wurde ein handelsgängiges titanphosphathaltiges Aktivierungsmittel
der Firma Collardin, Köln (Fixodine
R6) eingesetzt. Die damit erzielten Aktivierungsergebnisse sind in Tabelle 2 den erfindungsgemäßen
Aktivierungsmitteln (Beispiele 1 bis 7) gegenübergestellt.
Beispiele 1 bis 7
[0052] Zur Herstellung der Aktiviermittel wurden die Ausgangsverbindungen in den in Tabelle
2 angegebenen Mengenverhältnissen umgesetzt. Typischerweise wurde dabei so verfahren,
wie hier für Beispiel 1 näher beschrieben wird. Die 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure
(HEDP) wurde dabei als 60 gew.-%ige wäßrige Lösung (Turpinal
R SL, Henkel KGaA, Düsseldorf) eingesetzt, die folgenden Mengenangaben beziehen sich
auf Wirksubstanz:
[0053] In einem Laborkneter mit Sigma-Schaufeln wurden 171,4 g vollentsalztes (VE)- Wasser
bei 80 °C vorgelegt und mit 366 g (= 2/3 der Gesamtmenge) Na₂HPO₄ vermischt. Danach
wurden 2,9 g HEDP zugegeben und 15 Minuten verknetet.
[0054] Anschließend wurde die Restmenge (183,3 g) Na₂HPO₄ zugefügt und das Produkt bis zum
Antrocknen verknetet. Nun wurden weitere 11,5 g HEDP zugefügt und die Reaktionsmischung
bis zur Trockne geknetet.
[0055] Tabelle 2 enthält die Aktivierungsergebnisse für Tauchphosphatierung im Normalzinkverfahren.
Das Beispiel 3 in Tabelle 2 zeigt den deutlichen Rückgang der Aktivierungsleistung,
wenn das Mengenverhältnis Komplexbildner zu Phoshpat den vorgezogenen Wert von 5
zu 100 überschreitet.
Vergleichsbeispiel 2
[0056] Zum Vergleich mit dem erfindungsgemäßen Produkt aus Beispiel 1 wurden 3,9 g Na₂HPO₄
und 0,1 g HEDP in 2 l Wasser gelöst, um ein Bad mit ähnlichen Stoffmengen zu erhalten
wie in Beispiel 1. Die nach Aktivierung mit dieser Lösung phosphatierten Bleche
zeigten Passivierungserscheinungen, Flecken und grobe Kristalle und damit eine völlig
unzureichende Aktivierung an. Dieser Befund unterstreicht die Bedeutung der erfindungsgemäßen
Herstellung der Aktivierungsmittel.
Beispiel 8
[0057] Tabelle 3 zeigt die Durchführung der Prüfung im Spritzverfahren. Als Vergleichsprodukt
wurde das handelsübliche Aktivierungsmittel Fixodine
R6 der Firma Collardin, Köln eingesetzt. Die Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäße
Produkt aus Beispiel 1 (Tabelle 2) keine Leistungseinbuße gegenüber dem Standardprodukt
aufweist: Während bei dem handelsüblichen Produkt ein Flächengewicht von 3,07 g/m²
erzielt wurde, ergab das erfindungsgemäße Produkt ein Flächengewicht von 3,01 g/m².
Tabelle 3
Prozeßablauf zur Abprüfung der Aktivierung in Verbindung mit einem "Niedrigzink"-Phosphatierverfahren |
GRANODINER SP 2500/Spritzapplikation |
Stufe |
Prozeß |
Produkt |
Konz. (Gew.-%) |
Temp. (°C) |
Behandlungszeit (min) |
1 |
Vorreinigen |
RIDOLINER C 12501) |
0,5 |
60 |
0,5 |
2 |
Reinigen |
RIDOLINER C 12501) |
0,5 |
55 |
2,0 |
3 |
Spülen |
Leitungswasser2) |
- |
30 |
0,5 |
4 |
Aktivieren |
siehe Beispiel 8 |
0,1 |
25 |
1,0 |
5 |
Phosphatieren |
GRANODINER SP 25003) |
4,2 |
52 |
1,5 |
6 |
Spülen |
Leitungswasser2) |
- |
35 |
0,5 |
7 |
Spülen |
vollentsalztes Wasser |
- |
20 |
0,5 |
8 |
Trocknen |
Warmluft |
- |
75 |
10 |
1) mittelalkalischer phosphat/borathaltiger Spritz/Tauchreiniger der Fa. Collardin,
Köln |
2) Stadtwasser mit 28 °d |
3) chlorat/nitritbeschleunigtes "Niedrigzink"-Phosphatierungsmittel der Fa. Collardin,
Köln |
1. Titanfreie Mittel für die Aktivierung von Metalloberflächen aus Eisen oder Stahl,
Zink oder verzinktem Stahl sowie Aluminium oder aluminiertem Stahl vor der Phosphatierung
mit Zinkionen enthaltenden Phosphatierbädern, dadurch gekennzeichnet, daß sie
- 1,1-Diphosphonsäuren und/oder Poly(aldehydocarbonsäuren) als Komplexbildner und
- Alkalimetallphosphate
im Verhältnis von Komplexbildner zu Alkalimetallphosphat im Bereich von 0,1 zu 10
bis 1 : 10 enthalten.
2. Titanfreie Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
von Komplexbildner zu Alkalimetallphosphat im Bereich von 0,2 : 10 bis 0,5 : 10 liegt.
3. Titanfreie Mittel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komplexbildner
Poly(aldehydocarbonsäuren) oder deren Alkalimetallsalze, erhältlich durch die Umsetzung
von Wasserstoffperoxid, Acrolein und Acrylsäure mit
- einer Viskositätszahl im Bereich von 5 bis 50 ml/g,
- einer Säurezahl im Bereich von 450 bis 670,
- einem Säureäquivalentgewicht im Bereich von 125 bis 70,
- einem Stockpunkt von weniger als 0 °C und
- einem Gehalt an Carboxylgruppen im Bereich von 55 bis 90 Mol-% und
- einem Molekulargewicht im Bereich von 1 000 bis 20 000 und/oder
1,1-Diphosphonsäuren der allgemeinen Formel (IV)

wobei
R für einen unsubstituierten oder einen in Parastellung mit Halogen-, Amino-, Hydroxy-
oder C₁₋₄-Alkylgruppen, vorzugsweise mit Cl oder NH₂, substituierten Phenylrest,
einen geradkettigen oder verzweigtkettigen oder cyclischen, gesättigten oder einfach
oder mehrfach ungesättigten Alkylrest mit 1 bis 10 C-Atomen,
X für Wasserstoff, Hydroxy, Halogen oder Amino und
M₁ und M₂ jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff und/oder das Äquivalent
eines Alkalimetallions stehen,
enthalten.
4. Titanfreie Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Komplexbildner
1,1-Diphosphonsäuren der allgemeinen Formel (IV) enthalten, wobei R für einen unverzweigten
Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen steht.
5. Titanfreie Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Alkalimetallsalz
der Poly(aldehydocarbonsauren) und/oder 1,1-Diphosphonsäuren jeweils Natriumsalze
enthalten.
6. Titanfreie Mittel nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkalimetallphosphate
den allgemeinen Formeln (I) und/oder (II) und/oder (III) entsprechen
MmH3-mPO₄ (I)
MpHn+2-pPnO3n+1 (II)
(MqH1-qPO₃)r (III)
in denen
M für ein Alkalimetall steht und
m 0, 1, 2 oder 3,
n 2, 3 oder 4,
p 0, 1, 2, ... n+2,
q 0 oder 1 und
r eine ganze Zahl von 2 bis 20 bedeuten.
7. Titanfreie Mittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den allgemeinen
Formeln (I), (II) und (III) M für Natrium steht.
8. Verfahren zur Herstellung von titanfreien Aktivierungsmitteln nach den Ansprüchen
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung von Alkalimetallphosphaten
und Komplexbildnern bei Temperaturen im Bereich von 75 °C bis 120 °C in einem Kneter
bis zur Trockne oder in einem Rührkessel bei anschließender Sprühtrocknung durchführt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen
im Bereich von 80 °C bis 100 °C durchführt.
10. Verfahren nach Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffgehalt
bei der Umsetzung im Bereich von 30 % bis 85 % liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffgehalt der
Umsetzung in einem Kneter im Bereich von 75 % bis 85 % liegt.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffgehalt bei
der Umsetzung in einem Rührkessel im Bereich von 30 % bis 40 % liegt.
13. Verfahren nach Ansprüchen 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man bis zu 30
Gew.-% der Gesamtmenge an Komplexbildner vor oder während der Umsetzung mit Alkalimetallphosphaten
zugibt und die restliche Menge nach einem ersten Antrocknen auf eine Restfeuchte von
10 bis 20 % in die Reaktionsmischung einarbeitet.
14. Verwendung von titanfreien Aktivierungsmitteln nach Ansprüchen 1 bis 7 in Form
von wäßrigen Dispersionen vor der Phosphatierung von Metalloberflächen aus Eisen,
Stahl, Zink, verzinktem Eisen oder verzinktem Stahl, Aluminium und/oder aluminiertem
Stahl mit Zinkionen enthaltenden Phosphatierbädern.
15. Verwendung nach Anspruch 14 vor der Niedrigzinkphosphatierung.