[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Kontaktstück zum Einpressen
in eine Bohrung einer elektrischen Leiterplatte, mit einer quer zur Einpressrichtung
federnd nachgiebigen Einpresspartie, die einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt
mit zwei elastisch biegsamen U-Schenkeln und einem diese miteinander verbindenden
U-Steg aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung des Kontaktstückes
und ein Presswerkzeug zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Es kommt oftmals vor, dass einzelne Leiterbahnen einer elektrischen Leiterplatte
mit externen, d.h. nicht zur betreffenden Leiterplatte gehörenden elektrischen Schaltungskomponenten
oder Schaltungsanordnungen verbunden werden müssen. Zu diesem Zweck sind elektrische
Kontaktstücke bekannt, die je in eine Bohrung der Leiterplatte eingepresst und damit
an der Leiterplatte mechanisch befestigt werden können. Es ist ferner bekannt, die
Umfangswandungen der die Kontaktstücke aufnehmenden Bohrungen der Leiterplatte jeweils
mit einem elektrisch leitenden Belag, insbesondere aus Kupfer mit einer Zinnplattierung,
zu versehen, welcher Belag mit mindestens einer der Leiterbahnen in Verbindung steht,
so dass beim Einpressen eines jeden Kontaktstückes automatisch eine einwandfreie elektrische
Verbindung zwischen dem Kontaktstück und mindestens einer zugeordneten Leiterbahn
entsteht und eine Lötung entbehrlich ist.
[0003] Für die beschriebene Einpresstechnik gibt es bereits zahlreiche Formen von Kontaktstücken.
Diese haben in der Regel die Gestalt eines Stiftes, der eine verbreiterte Einpresspartie
mit in Richtung quer zur Längsachse des Stiftes federnd nachgiebigen Eigenschaften
aufweist, damit ein guter Sitz des eingepressten Kontaktstückes auch dann gewährleistet
ist, wenn die lichte Weite der Bohrungen der Leiterplatte innerhalb festgelegter Toleranzen
variiert.
[0004] Die verbreiterte Einpresspartie der Kontaktstücke wurde bisher üblicherweise durch
örtliches Spalten in zwei etwa parallel verlaufende, voneinander gespreizte oder in
bezug aufeinander seitlich versetzte Schenkel geformt, wobei eine Stanz- oder Schneidetechnik
angewandt wurde, die in der Regel zu scharfen Längskanten der Einpresspartie führte.
Solche scharfe Längskanten sind mit dem Nachteil behaftet, dass sie beim Einpressen
des Kontaktstückes möglicherweise von dem metallischen Belag an der Umfangswand der
Bohrung der Leiterplatte feine Späne herausschneiden, die vielleicht irgendwo auf
der Leiterplatte haften bleiben und störende Kontaktbrücken zwischen Leiterbahnen
bilden können. Um diese Gefahr zu vermeiden, hat man auch schon die mit der Umfangswand
der Leiterplattenbohrung in Berührung kommenden äusseren Längskanten der Einpresspartie
gerundet, wobei ein zusätzlicher Arbeitsschritt im Herstellungsverfahren notwendig
war.
[0005] Mehrere bekannte Kontaktstücke der geschilderten Art haben den weiteren Nachteil,
dass ihre Einpresspartie in eingepresstem Gebrauchszustand nur mit zwei einander etwa
diametral gegenüberliegenden äusseren Längskanten an der Umfangswand der betreffenden
Bohrung der Leiterplatte anliegt und deshalb nicht in jedem Fall ausreichend kippstabil
in der Bohrung sitzt. Kontaktstücke der beschriebenen Art sind z.B. in der US-PS 4'186'982
und in der BE-PS 818'173 gezeigt.
[0006] Es ist ferner bekannt, die Einpresspartie der Kontaktstücke durch Flachpressen und
anschliessendes Rollen so zu formen, dass sie einen etwa hufeisenförmigen, W-förmigen
oder kleeblattförmigen Querschnitt bekommt, wie z.B. in der US-PS 3'783'433 gezeigt
ist. Solche Ausfüfhrungsarten verlangen verhältnismässig komplizierte mehrstufige
Herstellungsverfahren.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt nun in erster Linie die Aufgabe zu Grunde, ein
Kontaktstück der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass seine Einpresspartie
in einer Leiterplattenbohrung mit einer innerhalb der üblichen Toleranzgrenzen liegenden
Weite mit Sicherheit einen guten, kippsicheren Halt findet und beim Einpressen in
die Bohrung mit Sicherheit keine spanablösende Verformung eines an der Umfangswand
der Bohrung haftenden Metallbelages hervorruft.
[0008] Diese Aufgabe ist durch Schaffung des im Patentanspruch 1 definierten erfindungsgemässen
Kontaktstückes gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen gemäss der Erfindung ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5.
[0009] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein zweckmässiges und verhältnismässig
einfaches Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemässen Kontaktstückes anzugeben.
Das diese Aufgabe lösende Verfahren gemäss der Erfindung ist im Patentansporuch 6
definiert, während vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sich aus den abhängigen
Ansprüchen 7 und 8 ergeben.
[0010] Schliesslich ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung auch noch in der
Schaffung eines zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens besonders geeigneten
Presswerkzeuges zu sehen. Das diese Aufgabe lösende Presswerkzeug gemäss der Erfindung
ist im Patentanspruch 9 definiert, und bevorzugte weitere Ausgestaltungen desselben
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 10 und 11.
[0011] Die Erfindung und deren Vorteile sind in der nun folgenden Beschreibung von bevorzugten
Ausfüfhrungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen
Kontaktstückes zum Einpressen in eine Bohrung einer Leiterbahnen-Platine;
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie 2-2 in Fig. 1 durch eine der stiftförmigen
Endpartien des Kontaktstückes gemäss Fig. 1, in grösserem Massstab;
Fig. 3 einen analogen Querschnitt entlang der Linie 3-3 in Fig. 1 durch die Einpresspartie
des Kontaktstückes;
Fig. 4 eine der Fig. 3 analoge Schnittdarstellung für den Fall, dass das Kontaktstück
in eine Platinenbohrung mit einem an der oberen Toleranzgrenze liegenden Durchmesser
eingepresst ist;
Fig. 5 eine Schnittdarstellung analog der Fig. 4 für den Fall, dass das Kontaktstück
in eine Platinenbohrung mit einem an der unteren Toleranzgrenze liegenden Durchmesser
eingepresst ist;
Fig. 6 eine schematisierte Schnittdarstellung einer Vorrichtung mit einem Presswerkzeug
zur Herstelleung des Kontaktstückes gemäss Fig. 1 durch ein Fliesspress-Verfahren;
Fig. 7 in grösserem Masstab einen Ausschnitt aus Fig. 6, zusammen mit einer Querschnittsdarstellung
eines in das Presswerkzeug eingelegten Ausgangs-Werkstückes vor Beginn des Fliesspressens;
Fig. 8 eine der Fig. 7 analoge Darstellung der Teile in einem Zeitpunkt während des
Fliesspressens;
Fig. 9 eine weitere der Fig. 7 analoge Darstellung der Teile am Ende des Fliesspressens;
Fig. 10 eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen
Kontaktstückes;
Fig. 11 einen Querschnitt nach der Linie 11-11 in Fig. 10 durch eines der stiftförmigen
Endpartien des Kontaktstückes gemäss Fig. 10, in grösserem Massstab;
Fig. 12 einen analogen Querschnitt nach der Linie 12-12 in Fig. 10 durch die Einpresspartie
des Kontaktstückes gemäss Fig. 10;
Fig. 13 eine der Fig. 12 analoge Querschnittdarstellung für den Fall, dass das Kontaktstück
in eine Platinenbohrung mit einem an der oberen Toleranzgrenze liegenden Durchmesser
eingepresst ist;
Fig. 14 eine weitere der Fig. 12 analoge Querschnittdarstellung für den Fall, dass
das Kontaktstück in eine Platinenbohrung mit einem an der unteren Toleranzgrenze
liegenden Durchmesser eingepresst ist;
Fig. 15 eine der Fig. 9 analoge Querschnittdarstellung einer Ausführungsvariante des
Presswerkzeuges und des damit herstellbaren Kontaktstückes.
[0012] Das in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte elektrische Kontaktstück 20 weist zwei
stiftförmige Endpartien 21, 22 und eine dazwischenliegende, im Querschnitt umgeformte
Einpresspartie 23 auf. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass die Endpartien 21 und 22 rechteckigen,
annähernd quadratischen Querschnitt haben. Die Einpresspartie 23 ist im Querschnitt
verbreitert, wie man deutlich aus Fig. 3 im Vergleich zu Fig. 2 erkennt. Das Querschnittsprofil
der Einpresspartie 23 ist im wesentlichen U-förmig. Es weist zwei U-Schenkel 24 und
einen diese miteinander verbindenden U-Steg 25 auf. Die Dicke des U-Steges 25 übersteigt
die Dicke eines jeden U-Schenkels 24 beträchtlich. An der von den U-Schenkeln 24 abgewandten
Aussenfläche 26 des U-Steges 25 befindet sich eine in der Längsrichtung der Einpresspartie
23 verlaufende Rippe 27. Die voneinander abgekehrten äusseren Endpartien 27 der
beiden U-Schenkel 24 sind im Querschnitt gerundet. Auch die Rippe 27 weist eine im
Querschnitt gerundete Endpartie 29 auf. Die den U-Schenkeln 24 zugekehrte Innenfläche
30 des U-Steges 25 verläuft angenähert durch das Zentrum eines gedachten Kreises 31,
der den Querschnitt der Einpresspartie 23 umschliesst und die gerundeten Endpartien
28 und 29 der beiden U-Schenkel 24 und der Rippe 27 tangiert, wie Fig. 3 erkennen
lässt. Die ganze Querschnittsform der Einpresspartie 23 ist symmetrisch in bezug auf
eine Ebene 32, die zwischen den beiden U-Schenkeln 24 und durch die Rippe 27 verläuft.
[0013] An den Uebergangsstellen zwischen der Einpresspartie 23 und jeder der stabförmigen
Endpartien 21 bzw. 22 sind gemäss Fig. 1 schräg verlaufende Rampenflächen 33, 34 und
35 vorhanden, die das Einführen der Einpresspartie in eine Bohrung 36 einer Leiterplatte
37 (Fig. 4 und 5) erleichtern. Der Durchmesser der Bohrung 36 darf innerhalb einer
Toleranz von plus oder minus etwa 10% des Nenndurchmessers variieren, muss aber in
jedem Fall kleiner sein als der Durchmesser des gedachten Kreises 31 (Fig. 3). Liegt
der Durchmesser der Bohrung 36 an der oberen Toleranzgrenze, so werden die beiden
U-Schenkel 24 beim Einsetzen der Einpresspartie 23 in die Bohrung nur verhältnismässig
wenig elastisch gegeneinander gebogen, wie in Fig. 4 dargestellt ist. Wird die Einpresspartie
23 jedoch in eine Bohrung eingesetzt, deren Durchmesser an der unteren Toleranzgrenze
liegt, so erfahren die beiden U-Schenkel 24 stärkere elastische Biegungen gegeneinander,
wie Fig. 5 zeigt. In beiden Fällen gelangen nur die im Querschnitt gerundeten Flächenpartien
28 der U-Schenkel 24 und die ebenfalls im Querschnitt gerundete Endflächen 29 der
Rippe 27 in Anlage an der Innenwand der Bohrung 36. Da die Anlageflächen 28 und 29
keine scharfen Kanten aufweisen, ist eine spanabhebende Verletzung von Metallplattierungen
an der Innenwand der Bohrung 36 praktisch ausgeschlossen. Das eingesetzte Kontaktstück
20 hat einen festen, kippsicheren Sitz in der Bohrung 36, weil die drei an der Innenwand
der Bohrung 36 anliegenden Flächenpartien 28, 29 längs des Umfanges der Bohrung verteilt
sind. Die stiftförmigen Endpartien 21 und 22 des Kontaktstückes 20 dienen z.B. als
Steckerstifte zum Anschliessen von Steckverbindern oder als Pfosten zum Anschluss
von Leitungsdrähten durch Löten oder mittels sogenannter Wirewrap-Technik. Bei nicht
dargestellten Ausführuingsvarianten können die Endpartien des Kontaktstückes als Kontaktmesser
oder Kontaktfedern ausgestaltet sein.
[0014] Die Herstellung des beschriebenen Kontaktstückes 20 erfolgt vorzugsweise nach dem
in den Fig. 6 bis 9 veranschaulichten und nachstehend beschriebenen Verfahren. Die
Formgebung der Einpresspartie 23 geschieht durch spanloses Fliesspressen mit Hilfe
eines Presswerkzeuges, wie es schematisch in Fig. 6 gezeigt ist. Dieses Presswerkzeug
weist einen stationären Ständer 41, einen auf- und abwärts bewegbaren Druckbalken
42 sowie eine aus drei Teilen bestehende Pressform 43, 44, 45 auf. Letztere besteht
aus einer zweiteiligen Matrize 43, 44 und einem beweglichen Stempel 45. Der eine Matrizenteil
43 ist am Ständer 41 befestigt, während der andere Matrizenteil 44 mit dem Druckbalken
42 auf- und abwärts bewegbar ist. Der in Fig. 6 obere Matrizenteil 44 ist im Druckbalken
42 entgegen dem Einfluss von Federn 48 bewegbar angeordnet, welche Federn 46 ein
Zurückweichen des oberen Matrizenteils 44 in bezug auf den Druckbalken 42 gestatten.
Die beiden Matrizenteile 43 und 44 zusammen umgrenzen einen länglichen Hohlraum 47,
dessen Form mit der äusseren Gestalt der Einpresspartie 23 des herzustellenden Kontaktstückes
20 übereinstimmt. Demgemäss weist der untere Matrizenteil 43 eine längliche Nut 48
zum Formen der Rippe 27 der Einpresspartie 23 auf. Der Stempel 45 ist in einer Führungsausnehmung
49 im oberen Matrizenteil 44 ebenfalls auf- und abwärts bewegbar geführt, so dass
er quer zur Längsrichtung des Hohlraumes 47 in diesen hinein in Richtung gegen die
Nut 48 hin und aus dem Hohlraum 47 heraus bewegt werden kann. Der Hohlraum 47 und
der Stempel 45 sind symmetrisch in bezug auf eine gemeinsame Symmetrieebene 50.
[0015] Mit Hilfe des beschriebenen Presswerkzeuges wird das Einpresskontaktstück 20 beispielsweise
wie folgt hergestellt:
[0016] Ein stiftförmiges, prismatisches Metallstück 51 (Fig. 7) aus einer Kupferlegierung
wird in die geöffnete Presssform 43, 44, 45 eingelegt, wonach der obere Matrizenteil
44 durch Absenken des Druckbalkens 42 an den feststehenden unteren Matrizenteil 43
angedrückt und damit die Matrize 43, 44 geschlossen wird, wie Fig. 7 zeigt. Nachher
wird der Stempel 45 abwärts bewegt und in das Metallstück 51 gedrückt, wie in Fig.
8 veranschaulicht ist. Dabei wird das Metallstück 51 durch Fliesspressen verformt,
wodurch die beiden U-Schenkel 24 und die Rippe 27 gebildet werden. Am Ende dieses
Pressvorganges ist der Zwischenraum zwischen den drei Teilen 43, 44 und 45 der Pressform
vollständig mit Material des Metallstückes 51 ausgefüllt, wie man aus Fig. 9 ersehen
kann. Schliesslich werden der Stempel 45 und der Druckbalken 42 mit dem oberen Matrizenteil
44 aufwärts in ihre Ausgangsstellungen bewegt, um die Pressform zu öffnen und das
Herausnehmen des fertigen Kontaktstückes 20 zu ermöglichen.
[0017] Anstatt aus einem Metallstück 51 mit quadratischem Querschnitt kann das Kontaktstück
20 ebenso gut aus einem Metallstück mit rechteckigem oder rundem Querschnitt durch
Fliesspressen erzeugt werden. In jedem Fall können gleichzeitig die Endpartien 21
und 22 nach Bedarf geformt werden, sei es als Wickelpfosten für die Wirewrap-Technik
oder als Stecker oder sonstiges Verbindungsglied.
[0018] Das in den Fig. 10 bis 12 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Einpresskontaktstückes 60 unterscheidet sich von jenem gemäss den Fig. 1 bis 3 lediglich
durch eine etwas modifizierte Querschnittsform und durch geringere Abmessungen. Während
das erste Ausführungsbeispiel des Kontaktstückes zum Einsetzen in eine Platinenbohrung
mit einem Durchmesser von z.B. 1,0 ± 0,1 mm bestimmt ist, eignet sich das zweite Ausführungsbeispiel
zum Einsetzen in eine Bohrung mit einem Durchmesser von z.B. 0,6 ± 0,05 mm. Die konstruktiven
Einzelheiten des Kontaktstückes 60 sind jenen des ersten Ausführungsbeispiels 20
völlig analog und daher in den Fig. 10 bis 12 mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet
wie in den Fig. 1 bis 3. Es erübrigt sich daher, nochmals näher darauf einzugehen.
Auch die Herstellung des Kontaktstückes 60 erfolgt zweckmässig auf die gleiche Weise
und mit einem ähnlichen Presswerkzeug wie mit Bezug auf die Fig. 6 bis 9 beschrieben
wurde.
[0019] Beim Einführen der Einpresspartie 23 in eine Bohrung 36 einer Leiterplatte 37 werden
die beiden U-Schenkel 24 elastisch nachgiebig gegeneinander gebogen, um dem Kontaktstück
60 den nötigen mechanischen Halt an der Leiterplatte zu verleihen. Wenn der Durchmesser
der Bohrung 36 an der oberen Toleranzgrenze des Nenndurchmessers ist, nehmen die U-Schenkel
24 die in Fig. 13 veranschaulichten Lagen ein. Ist der Durchmesser der Bohrung 36
jedoch an der unteren Toleranzgrenze, so werden die U-Schenkel 24 stärker gegeneinander
gebogen, etwa wie in Fig. 14 dargestellt ist.
[0020] Es kann gegebenenfalls zweckmässig sein, das für die Herstellung des Kontaktstückes
20 verwendete und in den Fig. 6 bis 9 gezeigte Presswerkzeug zu modifizieren, wie
in Fig. 15 gezeigt ist. Dem gemäss weist der untere Matrizenteil 43 an seiner dem
oberen Matrizenteil 44 zugewandten Fläche zwei Vertiefungen 61 auf, die je in der
Längsrichtung des Hohlraumes 47 verlaufen und mit letzterem kommunizieren. Wenn die
Matrize 43, 44 geschlossen ist, bilden diese Vertiefungen 61 zusammen mit dem oberen
Matrizenteil 44 zwei nutenartige Ausnehmungen, die ermöglichen, dass jeweils in einer
Endphase des Fliesspressvorganges ein Teil des Materials der Einpresspartie 23 seitlich
in die durch die Vertiefungen 61 gebildeten Ausnehmungen ausweicht, nachdem der übrige
Hohlraum 47 der Pressform mit Material vollständig gefüllt worden ist. Durch das seitlich
ausweichende Material werden an der Einpresspartie 23 des herzustellenden Kontaktstückes
zwei zusätzliche, in der Einpressrichtung des Kontaktstückes verlaufen Rippen 62 erzeugt,
die von der Symmetrieebene 32 weg weisen und sich je etwa am Uebergang zwischen dem
U-Steg 25 und einem der U-Schenkel 24 befinden. Durch geeignete Wahl der in der Bewegungsrichtung
des Stempels 45 gemessenen Weite der durch die Vertiefungen 61 gebildeten Ausnehmungen
lässt sich die resultierende Härte des fliessgepressten Materials des fertigen Kontaktstückes
beeinflussen und den Erfordernissen der Praxis weitgehend anpassen.
[0021] Abweichend von Fig. 9 können die Vertiefungen 61 anstatt im unteren Matrizenteil
43 ebenso gut im oberen Matrizenteil 44 oder in beiden Matrizenteilen 43 und 44 vorhanden
sein.
1. Elektrisches Kontaktstück zum Einpressen in eine Bohrung einer elektrischen Leiterplatte,
mit einer quer zur Einpressrichtung federnd nachgiebigen Einpresspartie mit einem
im wesentlichen U-förmigen Querschnitt, der zwei elastisch biegsame Schenkel und
einen diese miteinander verbindenden U-Steg aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
im Querschnitt der Einpresspartie (23) der U-Steg (25) eine die Dicke jedes U-Schenkels
(24) übersteigende Dicke aufweist und an seiner von den U-Schenkeln abgewandten Aussenfläche
(26) mit einer in der Einpressrichtung verlaufenden Rippe (27) versehen ist, und dass
die ganze Querschnittsform der Einpresspartie des Kontaktstückes innerhalb eines gedachten
Kreises (31) liegt, der sowohl eine Endfläche (29) der Rippe (27) als auch voneinander
abgewandte Endflächenpartien (28) der beiden U-Schenkel (24) tangiert, welche vom
gedachten Kreis (31) tangierten Flächen (28, 29) dazu bestimmt sind, beim Einpressen
des Kontaktstückes in eine Bohrung in Anlage an der Innenwandung der Bohrung zu gelangen,
wobei die Endpartien der beiden U-Schenkel (24) elastisch nachgiebig gegeneinander
gebogen werden.
2. Kontaktstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Anliegen an
die Innenwandung der Bohrung bestimmten Flächen (28, 29) der beiden U-Schenkel (24)
und der Rippe (28) frei von scharfen Kanten sind.
3. Kontaktstück nach Anspruch 1 oder 2, daddurch gekennzeichnet, dass der U-Steg
(25) eine den beiden U-Schenkeln (24) zugewandte Innenfläche (30) aufweist, die wenigstens
annähernd durch das Zentrum des gedachten Kreises (31) verläuft.
4. Kontaktstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Einpresspartie (23) eine zwischen den beiden U-Schenkeln (24) und durch die Rippe
(27) des U-Steges (25) verlaufende Symmetrieebene (32) aufweist.
5. Kontaktstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einpresspartie (23)
zwei zusätzliche, je in der Einpressrichtung verlaufende Rippen (62) ohne scharfe
Kanten aufweist, welche zusätzlichen Rippen (62) von der Symmetrieebene (32) der
Einpresspartie weg weisen und sich je etwa in einem Bereich zwischen dem U-Steg (25)
und einem der Schenkel (24) befinden.
6. Verfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontaktstückes zum Einpressen in
eine Bohrung einer elektrischen Leiterplatte, mit einer quer zur Einpressrichtung
federnd nachbiebigen Einpresspartie mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt,
der zwei elastisch biegsame U-Schenkel und einen diese miteinander verbindenen U-Steg
aufweist, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, das man, ausgehend
von einem stiftförmigen Metallstück (51) mit vollem rechteckigen, quadratischen oder
runden Querschnitt, die Einpresspartie (23) durch Fliesspressen in einer Pressform
(43, 44, 45) erzeugt, die eine Matrize (43, 44) mit einem länglichen Hohlraum (47)
zum Einlegen des stiftförmigen Metallstückes (51) sowie einen quer zur Längsrichtung
des Hohlraumes (47) in diesen hinein und aus demselben heraus bewegbaren Stempel (45)
aufweist.
7. Verfahren nach Anspruch 6 zur Herstellung eines Kontaktstückes nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass man eine Pressform (43, 44, 45) verwendet, deren Hohlraum
(47) und Stempel (45) symmetrisch sind in bezug auf eine gemeinsame Symmetrieebene
(50), und dass man jeweils in einer Endphase des Fliesspressvorganges einem Teil des
Materials der Einpresspartie (23) des Kontaktstückes erlaubt, quer zur Bewegungsrichtung
des Stempels (45) in seitliche Ausnehmungen (61) der Matrize (34, 44) auszuweichen,
nachdem beim Fliesspressvorgang der übrige Hohlraum (47) der Pressform (43, 44, 45)
mit Material vollständig gefüllt worden ist, wobei die zusätzlichen Rippen (62) der
Einpresspartie (23) gebildet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die in der Bewegungsrichtung
des Stempels (45) gemessene Weite der Ausnehmungen (61) der Matrize (43, 44) entsprechend
der gewünschten Härte des fliessgepressten Materials der fertigen Einpresspartie (23)
des Kontaktstückes wählt.
9. Presswerkzeug zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass es eine Matrize (43, 44) mit einem länglichen Hohlraum
(47) zum Einlegen eines stiftförmigen Metallstückes (51) mit vollem rechtecki gen,
quadratischen oder runden Querschnitt sowie einen quer zur Längsrichtung des Hohlraumes
(47) in diesen hinein und aus demselben hinaus bewegbaren Stempel (45) aufweist.
10. Presswerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (43,
44) aus zwei Teilen (43, 44) mit einander zugewandten Trennflächen besteht, die in
der Längsrichtung des Hohlraumes (47) der Matrize verlaufen, und dass einer (44)
der Teile der Matrize eine Führungsausnehmung (48) für den Stempel (45) aufweist und
der andere Teil (43) der Matrize mit einer dem Stempel (45) gegenüberliegenden Nut
(48) zum Formen der Rippe (27) am U-Steg (25) der Einpresspartie (23) des herzustellenden
Kontaktstückes versehen ist.
11. Presswerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine
der Trennflächen der beiden Teile (43, 44) der Matrize Vertiefungen (61) aufweist,
die zusammen mit dem andern der beiden Teile (43, 44) der Matrize je eine mit dem
Hohlraum (47) der Matrize (43, 44) kommunizierende Ausnehmung bilden, die ermöglichen,
dass jeweils in einer Endphase des Fliesspressvorganges ein Teil des Materials der
Einpresspartie (23) seitlich in die durch die Vertiefungen (61) gebildeten Ausnehmungen
ausweicht, nachdem der übrige Hohlraum der Pressform mit Material vollständig gefüllt
worden ist.