[0001] Die Erfindung betrifft eine Waschmitteldosiervorrichtung einer Waschmaschine mit
in einem Vorlagebehälter bereitgehaltenen Waschmittelvorrat und mit einer dem Vorlagebehälter
zugeordneten Dosiermechanik zum Versorgen der Einspülkammer einer Waschmaschine.
[0002] In der DE 37 21 381.4 wird eine Pulverdosiervorrichtung einer Waschmaschine zum
Portionieren von Reinigungspulver aus einem Vorlagebehälter in einen Ausspülraum
vorgeschlagen. Die bekannte Vorrichtung ist so ausgebildet, daß sie nicht nur einwandfrei
rieselfähiges sondern auch Waschmittel mit Schollen, Klumpen oder dergleichen dosiert.
Dazu werden ausreichend große Dosierlöcher im Boden des Vorlagebehälters, je ein mit
Abstand unter den Dosierlöchern befestigter Auffangteller und eine im Raum zwischen
der Unterseite des Bodens sowie den Auffangtellern bewegliche, die Tellerfläche im
wesentlichen überstreichende Abstreifmechanik vorgesehen.
[0003] Neben dem Einsatz von Waschmitteln in pulverförmiger, flüssiger oder in pastoser
Form besteht die Möglichkeit, Waschmittel in Blockform zu verwenden. Blöcke lassen
sich in beliebigen Formen und Abmessungen, z. B. durch Gießen, herstellen. Beim Umgang
mit Waschmittelblöcken ergeben sich erhebliche Vorteile, da Blöcke einerseits nicht
stauben und nicht auslaufen können und andererseits in gut stapelbaren Verpackungen
zu transportieren sind. Für die Ausbildung des Waschmittels in Blockform sprechen
auch wettbewerbliche Gründe, da blockförmige Waschmittel sich deutlich unterschieden
von Wettbewerbsprodukten herstellen lassen.
[0004] Ein Problem bei der Anwendung von Waschmittelblöcken besteht darin, daß die Blöcke
nur mit großem Aufwand an Wasser und Zeit aufzulösen sowie in die Waschmaschinen einzuspülen
sind. In der EP-OS 20 709 wird ein Verteiler für ein in Blockform vorliegendes Reinigungsmittel
beschrieben. Dieses wird noch mit seiner Gußformschale in den dafür vorgesehenen Aufnahmebehälter
gesetzt und bei Anwendung mit Wasser umspült. Zum Dosieren könnte zwar auch ein Gerät
nach Art der oben genannten, auch Schollen oder Klumpen verarbeitenden Dosiervorrichtung
verwendet werden, die in einer Waschmaschine nötige hohe Konzentration der Waschlauge
ließe sich dadurch aber nicht ohne weiteres schnell genug einstellen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Waschmitteldosiervorrichtung zu schaffen,
die auch auf die Verarbeitung blockförmig vorgegebenen Waschmittels anwendbar ist
und mit deren Hilfe sich die höchste im Programm gewünschte Waschlaugenkonzentration
ebenso schnell wie bei Verwendung von Waschpulver einstellen läßt. Die erfindungsgemäße
Lösung besteht für die eingangs genannte Waschmitteldosiervorrichtung mit in einem
Vorlagebehälter bereitgehaltenem Waschmittelvorrat und mit einer dem Vorlagebehälter
zugeordneter Dosiermechanik darin, daß der Vorlagebehälter als Magazin zur Aufnahme
von Waschmittel in Blockform ausgebildet ist und daß als Dosiermechanik ein, dem Magazin
nachgeschaltetes Zerkleinerungsgerät zum mechanischen Zerkleinern, insbesondere zum
Mahlen, der Waschmittelblöcke vorgesehen ist.
[0006] Durch die Erfindung wird erreicht, daß der Einspülkammer der Waschmaschine trotz
Verwendung der vorteilhaften Lieferform von Waschmittelblöcken stets nur fein zerteiltes
und daher im Wasser leicht aufzulösendes Waschmittel, insbesondere in Pulver-, Granulat-
oder Schnitzelform, zuzuleiten ist. Je nach Typ des Waschmittels, des Zerkleinerungsgerätes
oder der Aufgabe in der Waschmaschine kann dem Zerkleinerungsgerät noch eine Dispergiereinheit
nachgeschaltet werden, derart, daß das zerkleinerte Waschmittel bereits angelöst oder
aufgelöst in die Einspülkammer der Maschine gelangt.
[0007] Gemäß weiterer Erfindung wird als Zerkleinerungsgerät eine Mühle, vorzugsweise eine
dem Zerkleinern von Seife adäquate Raspelscheibe, mit einem der gewünschten Dosierung
entsprechend beaufschlagten Antriebsmotor vorgesehen. Ein wesentlicher Vorteil dieser
Art der Steuerung besteht darin, daß die Zufuhr fein verteilten Waschmittels zur Einspülkammer
der Waschmaschine gerade an der Stelle des Produktlaufs vorgenommen wird, an der die
außerhalb der Maschine günstige Blockform in die innerhalb der Maschine günstige Feinteilchenform
umgewandelt wird. Grundsätzlich ist eine Dosierung aber auch an der Stelle vorteilhaft,
an der das blockförmige Waschmittel stückweise dem Zerkleinerungsgerät zugeführt
wird. Im letzteren Fall werden Magazine bevorzugt, in denen die Waschmittelblöcke
sortiert, z. B. in einem Schacht einzeln übereinander, liegen und mit einem Schieber
oder einem Schrittschaltwerk dem Bedarf entsprechend dem Zerkleinerungsgerät zugeführt
werden. Das Magazin selbst kann schließlich auch vorteilhaft, raumsparend an seinem
Ausgang bereits mit einem Zerkleinerungsmittel ausgestattet werden, so daß das Zerkleinerungsgerät
letztlich in das Magazin integriert ist.
[0008] In einem einfachsten Fall wird die Dosierung lediglich durch die dem Zerkleinerungsgerät
zugeführte Antriebsleistung geregelt. In diesem Fall kann es genügen, die Waschmittelblöcke
auf den Eingang einer Raspel bzw. Mühle aufzulegen und dieses Gerät mit einer solchen
Geschwindigkeit anzutreiben, daß gerade die gewünschte Menge an Waschmittel in Teilchenform
pro Zeiteinheit an die Einspülkammer der Waschmaschine geliefert wird.
[0009] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockbild eines Dosiersystems für den Einsatz von Waschmittelblöcken;
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer Folge von Magazin, Zerkleinerungsgerät und Waschmaschine;
und
Fig. 3 verschiedene Magazin- und Zerkleinerungssysteme am Eingang der Einspülkammer
einer Waschmaschine.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Blockbild mit den aufeinanderfolgenden Stationen beim Herstellen
und Verarbeitungen von Waschmittelblöcken. Das Ausgangsprodukt 1 wird für den Transport,
die Lagerung usw. in Form von Blöcken 2 hergestellt. Als Blockform gelangt es in
ein Magazin 3. Aus dem Magazin 3 werden die Blöcke 2 in eine Mühle oder ein sonstiges
Zerkleinerungsgerät 4 weitergeleitet. Die Geräte 3 und 4 können als Magazin-Mühle
5 kombiniert werden. In dem Magazin 3 kann eine beliebige Anzahl, z. B. mehrere Tagesrationen,
von Waschmittelblöcken bevorratet werden. Aus dem Magazin 3 gelangt der einzelne Block
in ein Zerkleinerungsgerät 4 und wird dort, z. B. mit einer Raspelscheibe, zu kleinen
in der Einspülkammer einer Waschmaschine leicht aufzulösenden Schnitzeln verarbeitet.
Je nach Rezeptur der Waschmittelblöcke bzw. nach Form der Produktschnitzel kann das
Waschmittel direkt längs des Weges 6 oder über eine Dispergiereinheit 7 in die Einspülkammer
einer Waschmaschine 8 eingebracht werden. Als Dispergiereinheit 7, kommt vorzugsweise
ein Injektor- oder Düsensystem infrage.
[0011] Fig. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Waschmitteldosiervorrichtung
mit einem Waschmittelblöcke 9 enthaltenden Magazin 3, mit einer von einem Motor 10
anzutreibenden Mühle 4, mit einer mit Wasser 11 versorgten Dispergiereinheit 7 und
mit der Waschmaschine 8. Die Waschmittelblöcke 9 werden dem Magazin 3 in Pfeilrichtung
12 von oben zugeführt, sie gelangen fein zerteilt aus der Mühle 4 in Pfeilrichtung
13 zu der Dispergiereinheit 7 und aus dieser in Pfeilrichtung 14 in die Einspülkammer
einer Waschmaschine 8.
[0012] Im Rahmen der Erfindung ist die Form der Waschmittelblöcke 9 nicht von entscheidender
Bedeutung. Es kommen beispielsweise Zylinder- oder Vierkantstangen infrage. Je nach
Leistungsfähigkeit von Magazin-Mühle 5 bzw. je nach Bedarf der nachgeschalteten
Waschmaschine 8 können Blöcke mit Gewichten von 50 bis 5000 g vorgesehen werden. Die
Größe der Waschmittelblöcke 9 richtet sich auch danach, ob eine Anwendung im privaten
oder im gewerblichen Bereich vorgesehen ist.
[0013] Fig. 3 zeigt drei verschiedene Magazintypen 3a, 3b und 3c. In allen drei Fällen liegen
die Waschmittelblöcke 9 einzeln übereinander in einem Magazinschacht 15. Zum Dosieren
können seitlich bewegte Stempel 16, wie in Fig. 3a und 3c, oder Dosierräder 17 wie
in Fig. 3b vorgesehen werden. Während die Magazine 3a und 3b den jeweils fälligen
Waschmittelblock 9 in ein nachgeschaltetes Zerkleinerungsgerät 4 dosieren, wird in
das Magazin 3c nach Art einer Magazin-Mühle 5 (Fig. 1) bereits ein Zerkleinerungsgerät,
insbesondere eine Zerkleinerungspresse 18, integriert. Die zerkleinerten Waschmittelteilchen
gelangen längs der Linien 14a bzw. 14b zu der Einspülkammer 19 einer Waschmaschine
8.
[0014] Die erfindungsgemäße Blockdosiervorrichtung läßt sich sowohl für Haushaltswaschmaschinen
als auch für gewerbliche Wäschereianlagen einsetzen. Ebenso wie bei bekannten Dosiereinrichtungen
für pulverförmiges oder flüssiges Waschmittel lassen sich in diesem Fall auch mehrere
Waschmaschinen zugleich auf eine aus Magazin 3, Mühle 4 und gegebenenfalls Dispergiereinheit
7 bestehende Dosiervorrichtung innerhalb einer Gesamtsteuerung der Wäschereianlage
schalten. Für das Zerkleinern können ferner Verfahren und Maschinen zur Anwendung
gelangen, die in der deutschen Industrienorm DIN 24 100 Teil 1 und 2 aufgeführt sind.
1. Waschmitteldosiervorrichtung einer Waschmaschine (8) mit in einem Vorlagebehälter
bereitgehaltenen Waschmittelvorrat und mit einer dem Vorlagebehälter zugeordneten
Dosiermechanik zum Versorgen der Einspülkammer der Waschmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorlagebehälter als Magazin (3) zur Aufnahme von Waschmittel in Blockform
(9) ausgebildet ist und daß als Dosiermechanik ein dem Magazin (3) nachgeschaltetes
Zerkleinerungsgerät (4) zum mechanischen Zerkleinern, insbesondere zum Mahlen, der
Waschmittelblöcke (9) vorgesehen ist.
2. Waschmitteldosiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zerkleinerungsgerät (4) eine Dispergiereinheit (7) nachgeschaltet ist.
3. Waschmitteldosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Zerkleinerungsgerät (4) eine Mühle, insbesondere eine Raspelscheibe, mit einem
der gewünschten Dosierung entsprechend beaufschlagten Antriebsmotor (10) vorgesehen
ist.
4. Verfahren zum Betrieb der Waschmitteldosiervorrichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in Blockform vorliegende Waschmittel (9) dem Zerkleinerungsgerät (4) dadurch
Schwerkraft zugeführt wird.
Bezugszeichenliste
1 = Produkt
2 = Block
3 = Magazin
4 = Zerkleinerungsgerät
5 = Magazin-Mühle
6 = direkter Weg (5/8)
7 = Dispergiereinheit
8 = Waschmaschine
9 = Waschmittelblock
10 = Motor (4)
11 = Wasser
12 = Pfeil
13 = Pfeil
14 = Pfeil
15 = Schacht
16 = Stempel
17 = Dosierrad
18 = Presse
19 = Einspülkammer